[0001] Die Erfindung betrifft einen Brenner zum verbrennen von staubförmigem Brennstoff
mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
[0002] Bei derartigen Brennern läßt sich aufgrund der Aufteilung der Verbrennungsluft in
mehrere konzentrische Teilströme die Bildung von Stickoxid bei der Verbrennung des
staubförmigen Brennstoffes unterdrücken. In der nicht vorveröffentlichten deutschen
Patentanmeldung P 42 17 879.7 ist ein Brenner beschrieben, der diese Eigenschaft aufweist.
Dieser Brenner zeichnet sich durch eine individuell regelbare Einzelluftzuführung
aus, bei der über eine tangentiale Luftanströmung der Sekundärluftstrom und der Tertiärluftstrom
gleichmäßig über den betreffenden Strömungsquerschnitt verteilt werden. Über Dralleinrichtungen
in dem Sekundärluftrohr und dem Tertiärluftrohr kann der Drall der einzelnen Luftströme
individuell verstärkt, vermindert oder aufgehoben werden, um je nach dem einzusetzenden
Brennstoff die Mischungsintensivität von Brennstoff und Verbrennungsluft in einer
inneren Verbrennungszone zu beeinflussen und um eine stabile, die innere Verbrennungszone
umgebende Strömung zu erzeugen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen Brenner so zu gestalten,
daß eine wirkungsvollere und kontrollierbare Beeinflussung des Verbrennungsablaufes
ermöglicht wird, die vorrangig auf die chemisch-physikalischen Zusammenhänge der Stickoxidbildung
und -reduzierung in der primären Verbrennungszone ausgerichtet ist.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Brenner erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
[0005] Der zwischen der Strömungsleiteinrichtung und dem Primärluftrohr gebildete, definierte
Ringspalt ermöglicht es einem Teilstrom der Sekundärluft, sich in den Zündbereich
des Flammenkernes einzumischen. Auf diese Weise wird eine frühe Zündung des staubförmigen
Brennstoffes in der Sauerstoffmangelzone unterstützt. Die Strömungsleiteinrichtung
bewirkt damit einerseits eine Stabilisierung der Anzündung am Brenner und darüber
hinaus eine in radialer Richtung begrenzte Ausdehnung der Flamme. Andererseits wirkt
die Strömungsleiteinrichtung luftabweisend und verzögert dadurch die Mischreaktion
zwischen dem Sauerstoff der Verbrennungsluft und den Brennstoffprodukten. Dies alles
vermindert eine Bildung von Stickoxid.
[0006] Der den Ringspalt durchströmende Teilstrom der Sekundärluft kann in vorteilhafter
Ausgestaltung der Erfindung mit Hilfe des verschiebbaren Drosselringes verändert werden.
Dadurch kann das unterschiedliche Zündverhalten verschiedener Brennstoffe innerhalb
eines weiten Bereiches beeinflußt werden.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert. Die Zeichnung zeigt den Längsschnitt durch einen Brenner.
[0008] Der Brenner, der zur Verbrennung von Kohlenstaub dient, enthält eine in der Brennerlängsachse
1 vorgesehene Ölbrennerzündlanze 2, die innerhalb eines Kernluftrohres 3 angeordnet
ist. Die Ölbrennerzündlanze 2 trägt am vorderen Ende eine Ölzerstäuberdüse 4. In der
Nähe der Ölzerstäuberdüse 4 ist innerhalb des Kernluftrohres 3 ein Drallkörper 5 angeordnet.
[0009] Das Kernluftrohr 3 ist unter Bildung eines zylindrischen Ringkanals von einem Primärluftrohr
6 umgeben. Das Primärluftrohr 6 ist an dem rückwärtigen Ende über einen Krümmer 7
mit einer Staubleitung 8 verbunden, die zu einer nicht gezeigten Mühle führt. Über
die Staubleitung 8 wird ein Gemisch aus Primärluft bzw. Primärgas und Kohlenstaub
in das Primärluftrohr 6 eingespeist. In dem Primärluftrohr 6 ist in einem axialen
Abstand von dem austrittsseitigen Ende ein Dralleinsatz 9 angeordnet, der mit einem
Verdrängungskörper 10 verbunden ist. Der Verdrängungskörper 10 ist auf dem Kernluftrohr
3 befestigt. Der Dralleinsatz 9, der feststehend oder verstellbar sein kann, versetzt
den Strom aus Primärluft bzw. Primärgas und Kohlenstaub in eine Rotationsströmung.
Dadurch wird die Staubkonzentration in dem Primärluftstrom vergleichmäßigt und gleichzeitig
nach außen gedrängt. Diese Wirkung wird durch den Verdrängungskörper 10 verstärkt.
[0010] An dem austrittsseitigen Ende des Primärluftrohres 6 sind Einbauten in Form eines
Ringes 11 angebracht, der eine radial nach innen gerichtete Kante aufweist. Diese
Kante ragt in den Strom aus Primärluft bzw. Primärgas und Kohlenstaub hinein und bewirkt
eine Aufreißen der Staubkonzentration im Randbereich des Primärluftrohres 6. Auf diese
Weise werden Kohlenstaub und Primärluft in einem kleinen Volumenbereich intensiv verwirbelt.
[0011] Das Primärluftrohr 6 ist konzentrisch unter Bildung eines zylindrischen Ringkanals
von einem Sekundärluftrohr 12 und dieses ist wiederum unter Bildung eines zylindrischen
Ringkanals konzentrisch von einem Tertiärluftrohr 13 umgeben. An das Tertiärluftrohr
13 ist eine Brennerkehle 14 angeschlossen, die in eine Brennermündung 15 in der Wand
16 eines Feuerraumes übergeht. Die Brennerkehle 14 ist aus den Rohren gebildet, aus
denen die Wand 16 des Feuerraumes aufgebaut ist.
[0012] Das Sekundärluftrohr 12 und das Tertiärluftrohr 13 jedes einzelnen Brenners sind
an dem rückwärtigen Ende jeweils mit einem spiralförmigen Einlaufgehäuse 17, 18 verbunden,
die an Stellklappen 19, 20 aufnehmende Einzelluft-Eintrittsleitungen 21, 22 angeschlossen
sind. Die Einzelluft-Eintrittsleitungen 21, 22 versorgen das Sekundärluftrohr 12 mit
Sekundärluft und das Tertiärluftrohr 13 mit Tertiärluft als Teilströme der Verbrennungsluft.
[0013] In dem Sekundärluftrohr 12 und dem Tertiärluftrohr 13 ist jeweils unmittelbar vor
dem Austrittsende eine Einrichtung zur Beeinflussung des Dralls in Form eines Geschränks
aus drehbar gelagerten axialen Drallklappen 23, 24 angeordnet, die über ein nicht
gezeigtes Gestänge und einen Stellantrieb von außen verstellbar sind. Durch diese
axialen Drallklappen 23, 24 wird der Sekundärluft und der Tertiärluft ein Drall von
einstellbarer Größe aufgezwungen. In einem Brenner, in dem ausschließlich Kohlenstaub
von gleichbleibender Zusammensetzung und Qualität verbrannt werden soll, kann auch
ein fest eingestellter Drallapparat mit definierter Drallintensität eingesetzt werden.
[0014] Am austrittsseitigen Ende ist das Primärluftrohr 6 unter Bildung eines Ringspaltes
25 von einer Strömungsleiteinrichtung 26 umgeben. Die Breite des Ringspaltes 25 ist
größer oder gleich 1,5% des Außendurchmessers des Primärluftrohres 6. Die Strömungseinleitrichtung
besteht aus einer zylindrischen Hülse und ist auf der Anströmseite mit einem Anströmsegment
27 und auf der Abströmseite mit einem Abströmsegment 28 versehen. Das Anströmsegment
27 bildet mit der Brennerlängsachse einen Anströmwinkel von maximal 45°, und das Abströmsegment
28 bildet mit der Brennerlängsachse einen Abströmwinkel von maximal 25°. Zumindest
das Anströmsegment 27 und der zylindrische Mittelteil der Strömungsleiteinrichtung
26 liegen innerhalb des Sekundärluftrohres 12. Die Strömungsleiteinrichtung 26 teilt
die durch das Sekundärluftrohr 12 strömende Sekundärluft in zwei Teilströme auf, von
denen einer durch den Ringspalt 25 strömt.
[0015] Über Abstützsegmente 29 ist die Strömungsleiteinrichtung 26 auf dem Primärluftrohr
6 zentriert. Die Abstützsegmente 29 können parallel zur Brennerlängsachse 1 verlaufen,
oder vorzugsweise unter einem Winkel zur Brennerlängsachse angestellt sein. Dieser
Winkel beträgt 0° bis 80° vorzugsweise 45°. Durch eine solche Anstellung wird dem
den Ringspalt 25 durchströmenden Teilstrom eine Rotation mit einem hohen Mischungspotential
aufgezwungen. Der den Ringspalt 25 durchströmende Teilstrom der Sekundärluft mischt
sich in den Strom aus Kohlenstaub und Primärluft ein, die durch den mit dem Verdrängungskörper
10 verbundenen Dralleinsatz 9 und den in das Primärluftrohr 6 hineinragenden Ring
11 verwirbelt sind. Gleichzeitig wird durch den aus dem Ringspalt 25 austretenden
Teilstrom der Sekundärluft die Anfangsflamme daran gehindert sich in radialer Richtung
auszudehnen. Dadurch vermischen die Sekundärluft und die Tertiärluft nur verzögert
mit dem Brennstoff, was durch den diesen Luftströmen aufgezwungenen Drall von einstellbarer
Größe begünstigt wird.
[0016] Auf dem Primärluftrohr 6 ist ein Drosselring 30 axial bis in die Einlauföffnung der
Strömungsleiteinrichtung 26 verschiebbar angeordnet. Durch ein Verschließen oder Freigeben
des Ringspaltes 25 mit Hilfe des Drosselringes 30 können die Anteile der Teilströme
der Sekundärluft variiert und damit die Sekundärluftmenge beeinflußt werden, die in
die Brennstoffprodukte während deren Pyrolyse eingemischt wird.
[0017] Die Strömungsleiteinrichtung 26 überragt das Primärluftrohr 6 und dieses wiederum
das Tertiärluftrohr 13 in axialer Richtung. Der das Primärluftrohr 6 überragende Teil
der Strömungsleiteinrichtung 26 macht 25 % des Außendurchmessers des Primärluftrohres
6 aus. Die Austrittsquerschnitte des Tertiärluftrohres 13, des Sekundärluftrohres
12 und der Strömungsleiteinrichtung 26 befinden sich in einem festen Verhältnis zueinander,
das von der verfahrenstechnischen Auslegung des Brenners beeinflußt wird. Im günstigsten
Fall liegen die Außenkanten des Tertiärluftrohres 13, des Sekundärluftrohres 12 und
der Strömungsleiteinrichtung 26 auf einer Kreiskegelfläche, deren Spitze 31 in Strömungsrichtung
weist. Der Zentriwinkel der Kreiskegelfläche beträgt 40° bis 60°.
1. Brenner zum Verbrennen von staubförmigem Brennstoff mit in konzentrische Teilströme
aufgeteilter Verbrennungsluft, wobei der Brenner ein Primärluft bzw. Primärgas und
Brennstoff führendes Primärluftrohr (6) aufweist, das von einem Sekundärluft führenden
Sekundärluftrohr (12) umgeben ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Primärluftrohr
(6) an dem austrittsseitigen Ende innerhalb des Sekundärluftrohres (12) unter Bildung
eines Ringspaltes (25) von einer beidseitig offenen, von Sekundärluft durchströmten
Strömungsleiteinrichtung (26) umgeben ist, die das Primärluftrohr (6) in axialer Richtung
um einen Betrag überragt, der einem Wert von bis zu 25 % des Außendurchmessers des
Primärluftrohres (6) entspricht, und daß die Breite des Ringspaltes (25) mindestens
gleich 1,5 % des Außendurchmessers des Primärluftrohres (6) ist.
2. Brenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsleiteinrichtung
(26) auf dem Primärluftrohr(6) über Abstützsegmente (29) abgestützt ist, die in Strömungsrichtung
der Sekundärluft in einem Winkel von maximal 80° angeordnet sind.
3. Brenner nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsleiteinrichtung
(26) mit einem Abströmsegment (28) versehen ist, das mit der Brennerlängsachse (1)
einen Abströmwinkel von maximal 25° bildet.
4. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsleiteinrichtung
(26) mit einem Anströmsegment (27) versehen ist, das mit der Brennerlängsachse (1)
einen Anströmwinkel von maximal 45° bildet.
5. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Primärluftrohr
(6) ein Drosselring (30) angeordnet ist, der axial bis in den Einlaufquerschnitt der
Strömungsleiteinrichtung (26) verschiebbar ist.
6. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Sekundärluftrohr
(12) stromaufwärts von der Strömungsleiteinrichtung (26) ein Drallklappengeschränk
angeordnet ist.
7. Brenner nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Drallklappengeschränk verstellbar
ist.
8. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des
Primärluftrohres (6) ein eine Ölzündbrennerlanze (2) aufnehmendes Kernluftrohr (3)
angeordnet ist und daß innerhalb des Primärluftrohres (6) ein fester oder verstellbarer
Dralleinsatz (9) angeordnet ist, der mit einem auf dem Kernluftrohr (3) befestigten
Verdrängungskörper(10) verbunden ist.
9. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an dem austrittsseitigen
Ende des Primärluftrohres (6) eine Vorrichtung zum Aufreißen der Staubkonzentration
im Randbereich des Primärluftrohres (6) angeordnet ist.
10. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Sekundärluftrohr
(12) von einem Tertiärluft führenden Tertiärluftrohr (13) umgeben ist und daß das
Sekundärluftrohr (12) das Tertiärluftrohr (13) in axialer Richtung überragt.
11. Brenner nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Tertiärluftrohr (13)
ein fester oder verstellbarer Drallkörper angeordnet ist.
12. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsleiteinrichtung
(26) das Sekundärluftrohr (12) in axialer Richtung überragt.
13. Brenner nach den Ansprüchen 9 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkanten
des Tertiärluftrohres (13) des Sekundärluftrohres (12) und der Strömungsleiteinrichtung
(26) auf einer Kreiskegelfläche liegen, deren Spitze (31) in Strömungsrichtung weist
und deren Zentriwinkel 40° bis 60° beträgt.