[0001] Die Erfindung betrifft eine Manöverpatrone nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der DE 41 28 050 A1 ist eine derartige Manöverpatrone bekannt, deren Berstkörper
als Geschoßnachbildung ausgebildet ist und an beiden Enden einen Bund mit etwas vergrößertem
Durchmesser aufweist, wobei der vordere, mit einer Schräge versehene Bund dazu dient,
mit einer Auflaufschräge eines entsprechenden, im Manöver zu verwendenden Rohreinsatzes
für das Gefechtsrohr beim Einschieben der Manöverpatrone in dieses in Eingriff zu
gelangen, wodurch der Berstkörper in die Treibladungshülse geschoben wird. Der hintere
Bund wird von dem Mundstück aufgenommen und ist mit diesem beispielsweise verklebt
oder verwürgt. Nach dem Verschießen wird die Treibladungshülse zusammen mit dem größtenteils
darin befindlichen Berstkörper ausgeworfen. Wird diese Manöverpatrone jedoch vorschriftswidrig
ohne den für Manöverzwecke vorgesehenen Rohreinsatz verschossen, kann der Berstkörper
die Treibladungshülse verlassen und stellt insofern ein erhebliches Gefährdungspotential
dar.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Manöverpatrone nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 zu schaffen, die dann, wenn sie aus einem normalen Gefechtsrohr abgeschossen wird,
kein Gefährdungspotential darstellt.
[0004] Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0006] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0007] Fig. 1 bis 4 zeigen ausschnittweise und im Schnitt aufeinander folgende Schritte
beim Montieren eines Berstkörpers und einer Treibladungshülse zu einer Manöverpatrone.
[0008] Die Manöverpatrone umfaßt, wie sich aus Fig. 4 ergibt, eine Treibladungshülse 1,
die ein Mundstück 2 und eine schräge Schulter 3 zur Anlage an einer entsprechenden
Schulter eines Patronenlagers eines Waffenrohrs besitzt.
[0009] Die Treibladungshülse 1 nimmt einen Berstkörper 4 im wesentlichen in Form einer Geschoßnachbildung
auf. Der Berstkörper 4 umfaßt einen zylindrischen Abschnitt 5, der an beiden Enden
jeweils einen Bund 6 mit etwas vergrößertem Durchmesser aufweist. Der heckseitige
Bund 6 wird von dem Mundstück 2 aufgenommen und ist mit diesem beispielsweise verklebt
oder verwürgt.
[0010] Am heckseitigen Bund 6 ist eine umlaufende Nut 7 vorgesehen, die in Axialrichtung
gestuft ist, wobei ihr heckseitiger Bereich 8 einen größeren Durchmesser als ihr bugseitiger
Bereich 9 aufweist. Die Nut 7 nimmt einen geschlitzten Haltering 10, beispielsweise
aus rundem Federstahl auf, dessen Innendurchmesser Spiel zum Durchmesser des heckseitigen
Bereichs 8 der Nut 7 aufweist und dessen Außendurchmesser größer als der Außendurchmesser
des heckseitigen Bundes 6 ist. Der Durchmesser und die Länge des bugseitigen Bereichs
9 der Nut 7 ist dagegen so groß gewählt, daß er den auf den Außendurchmesser des heckseitigen
Bundes 6 zusammengedrückten Haltering aufnehmen kann. Zweckmäßigerweise ist der Haltering
10 etwa doppelt so stark, wie der heckseitige Bereich 8 der Nut 7 tief ist.
[0011] Auf diese Weise befindet sich bei in das Mundstück 2 eingesetztem Berstkörper 4 der
Haltering 10 im heckseitigen Bereich 8 der Nut 7 benachbart zu deren heckseitigem
Ende und des weiteren in Eingriff mit der Innenseite der schrägen Schulter 3 der Treibladungshülse
1, so daß der Haltering 10 auch beim Abschießen der Manöverpatrone mittels eines normalen
Gefechtsrohrs ohne Manöverrohreinsatz den Berstkörper 4 mit der Treibladungshülse
in Eingriff hält, so daß der Berstkörper 4 das Gefechtsrohr nicht verlassen und ein
Gefährdungspotential darstellen kann.
[0012] Der heckseitige Bereich 8 der Nut 7 weist mindestens eine dem doppelten Durchmesser
des Ringquerschnittes entsprechende axiale Länge auf, so daß der Haltering 10 bei
Transport- und Fallbelastungen nicht in den bugseitigen Bereich 9 der Nut 7 gelangen
kann, weil beispielsweise bei einem Fallversuch eine geringfügige Verschiebung des
Berstkörpers 4 in die Treibladungshülse auftreten kann.
[0013] Zur Montage wird ein Werkzeug 11 verwendet, das eine Durchtrittsbohrung 12 aufweist,
die eine Schulter 13 besitzt, bis zu der das Mundstück 2 in das Werkzeug 11 einführbar
ist. Die Durchtrittsbohrung 12 ist oberhalb der Schulter 13 auf einen Durchmesser
gleich demjenigen des Bundes 6 bzw. des Innendurchmessers des Mundstücks 2 verengt
und eintrittsseitig mit einer trichterförmigen Erweiterung 14 versehen.
[0014] Der Berstkörper 4 mit dem im Bereich der Nut 7 befindlichen Haltering 10 wird von
oben in die Durchtrittsbohrung 12 eingeführt. Hierbei wird der Haltering 10 zunächst
in den tieferen Bereich 9 der Nut 7 geschoben und dann unter Zusammendrücken auf den
Außendurchmesser des Bundes 6 von dem tieferen Bereich 9 der Nut 7 aufgenommen, so
daß er mit dem Bund 6 des Berstkörpers 4 durch das Mundstück 2 der Treibladungshülse
1 hindurchgeschoben werden kann. Wenn der Haltering 10 den Bereich des Mundstücks
2 verlassen hat und sich im Bereich der schrägen Schulter 3 befindet, dehnt sich der
Haltering 10 wieder aus und fällt in der Nut 7 in den heckseitigen Bereich 8 hiervon
herunter.
[0015] Danach wird der Berstkörper 4 durch Hochziehen festgezogen, wodurch der Haltering
10 zwischen dem heckseitigen, flacheren Bereich 8 der Nut 7 und der schrägen Schulter
3 der Treibladungshülse 1 eingeklemmt wird.
[0016] Hierdurch ergibt sich eine einfache, kostengünstige Montage der Manöverpatrone.
1. Manöverpatrone mit einer ein Mundstück (2) und eine schräge Schulter (3) aufweisenden
Treibladungshülse (1) und einem Berstkörper (4), dessen heckseitiger Abschnitt (6)
in das Mundstück (2) der Treibladungshülse (1) eingesetzt und mit diesem verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der heckseitige Abschnitt (6) des Berstkörpers (4) eine umlaufende Nut (7) aufweist,
die in Axialrichtung in einen flacheren, heckseitigen Bereich (8) und einen tieferen,
bugseitigen Bereich (9) gestuft ist und zwischen dem heckseitigen Bereich (8) der
Nut (7) und der schrägen Schulter (3) ein metallischer Haltering (10) eingeklemmt
is, wobei der Durchmesser und die Länge des bugseitigen Bereichs (9) der Nut (7) derart
ist, daß er den auf den Außendurchmesser des heckseitigen Abschnitts zusammengedrückten
Haltering (10) aufnehmen kann, und der Innendurchmesser des Halterings (10) im nicht
eingeklemmten Zustand Spiel zum Durchmesser des heckseitigen Bereichs (8) der Nut
(7) aufweist, während der Außendurchmesser des Ringes (10) im eingeklemmten Zustand
im heckseitigen Bereich (8) größer als der Innendurchmesser des Mundstückes (2) ist.
2. Manöverpatrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltering (10) etwa doppelt so stark wie der heckseitige Bereich (8) der
Nut (7) tief ist.
3. Manöverpatrone nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltering (10) ein geschlitzter Federring mit Kreisquerschnitt ist.
4. Manöverpatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut (7) im Bereich eines heckseitigen Bundes (6) angeordnet ist, mit dem
der Berstkörper (4) in die Treibladungshülse (1) eingesetzt ist.
5. Manöverpatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der heckseitige Bereich (8) der Nut (7) mindestens eine dem doppelten Durchmesser
des Ringquerschnittes entsprechende axiale Länge aufweist.