[0001] Die Erfindung betrifft ein Preßwerkzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Zum isostatischen Fressen steilwandiger Hohlkörper aus pulver- oder granulatförmigem
keramischen Material ist ein Preßwerkzeug mit einer elastischen Membran erforderlich,
die das zu pressende Material von einer Hydraulikflüssigkeit trennt, mit der bei geschlossenem
und mit dem Material gefülltem Preßwerkzeug Druck auf die vom Material abgewandte
Seite der Membran ausgeübt wird. Die Membran kann einer Matrize als deren innere Auskleidung
zugeordnet sein, um hydraulischen Druck auf die Außenseite des zu pressenden Hohlkörpers
zu übertragen. In diesem Fall muß die Membran, während das Preßwerkzeug mit keramischem
Material gefüllt wird, an der Innenwand der Matrize anliegend gehalten und beim anschließenden
Pressen radial nach innen verformt werden. Der Verformungsweg, den eine Membran beim
isostatischen Pressen zurücklegen muß, ist grundsätzlich ungefähr so groß wie die
Wanddicke (Scherbenstärke) des gepreßten Hohlkörpers. Bei Membranen zum Pressen steilwandiger
Hohlkörper mit einer Wandneigung in bezug auf eine Basisfläche von 70° und mehr können
sich in den entsprechend steilwandigen Bereichen der Membran bei deren radial nach
innen gerichteter Bewegung Falten bilden, die Abdrücke auf der Außenfläche des gepreßten
Hohlkörpers bilden und diesen unbrauchbar machen.
[0003] Steilwandige Hohlkörper mit einer Steilheit von 70° und mehr werden deshalb besser
mit einer Membran gepreßt, die einer Patrize zugeordnet ist und von einer auf ihre
Innenseite einwirkenden hydraulischen Flüssigkeit gedehnt wird, so daß sie das keramische
Material gegen die Innenwand einer Matrize drückt. Dies hat allerdings den Nachteil,
daß dem so gepreßten Hohlkörper anschließend der erforderliche Platz für die nach
jedem isostatischen Preßvorgang auftretende Expansion fehlt. Dies hat zur Folge, daß
der Hohlkörper auch dann noch, wenn die Membran vom hydraulischen Druck entlastet
worden ist und die Innenseite des Hohlkörpers freigegeben hat, mit einem erheblichen
Druck an der Innenwand der Matrize anliegt, so daß seiner Entnahme aus der Matrize
erhebliche Reibungswiderstände entgegenwirken und der Hohlkörper zerstört werden kann.
[0004] Um dies zu verhindern, ist bei einem aus der DE 26 57 704 C2 bekannten Preßwerkzeug
der eingangs genannten Gattung einem unteren Werkzeugteil mit Patrize und zugehöriger
Membran ein oberes Werkzeugteil zugeordnet, das aus einer ringförmigen, unten und
oben offenen Matrize und einem von oben her in diese hinein bewegbaren Preßstempel
besteht. Das Pressen eines steilwandigen Hohlkörpers geschieht bei geschlossenem Preßwerkzeug
durch Einleiten hydraulischer Flüssigkeit zwischen Patrize und Membran, während gleichzeitig
der Preßstempel von einem mit ihm verbundenen Kolben nach unten gedrückt wird. Nach
dem Pressen wird das obere Werkzeugteil samt dem gepreßten Hohlkörper vom unteren
Werkzeugteil abgehoben und danach wird der Hohlkörper durch Betätigen des Kolbens
von dem Preßstempel ausgeworfen. Auch dabei besteht jedoch die Gefahr, daß der gepreßte
Hohlkörper aus den obengenannten Gründen zerstört wird, wenn er einen Wandabschnitt
mit einer Steilheit von 70° oder mehr aufweist.
[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Preßwerkzeug zum isostatischen
Pressen steilwandiger Hohlkörper aus keramischem Material derart zu gestalten, daß
die in ihm gepreßten Hohlkörper beim Entformen einer geringeren Beschädigungsgefahr
ausgesetzt sind.
[0006] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Zusätzlich
zu einer Vatermembran, die in üblicher Weise einer Patrize zugeordnet ist und beim
hydrostatischen Pressen expandiert, ist bei dem erfindungsgemäßen Preßwerkzeug eine
Muttermembran vorgesehen, die während des hydrostatischen Pressens vollflächig von
einer Matrize abgestützt wird und infolgedessen Form- und Maßgenauigkeit des gepreßten
Hohlkörpers garantiert, unmittelbar nach dem hydrostatischen Pressen aber von der
Matrize soweit freigegeben wird, daß die Muttermembran - und somit auch der frisch
gepreßte Hohlkörper - im wesentlichen unbehindert in radialer Richtung expandieren
kann. Infolgedessen wirkt zwischen dem gepreßten Hohlkörper und der Muttermembran
keine nennenswerte Reibung, wenn der Hohlkörper anschließend entnommen wird; der Hohlkörper
bleibt also unbeschädigt. Dies gilt unabhängig davon, ob das mit Matrize und Muttermembran
versehene Werkzeugteil als unteres oder oberes Teil des Preßwerkzeugs angeordnet wird.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand schematischer Zeichnungen
mit weiteren Einzelheiten beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen halbseitigen Axialschnitt eines erfindungsgemäßen Preßwerkzeuges in einer ersten
Ausführungsform beim Einbringen keramischen Materials,
- Fig. 2
- einen entsprechenden Schnitt beim isostatischen Verdichten des keramischen Materials,
- Fig. 3
- einen entsprechenden Schnitt nach dem Verdichten und
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht des teilweise aufgeschnittenen Preßwerkzeugs;
- Fig. 5
- einen halbseitigen Axialschnitt einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Preßwerkzeugs beim Einbringen keramischen Material,
- Fig. 6
- einen entsprechenden Schnitt beim isostatischen Verdichten des Materials, und
- Fig. 7
- einen entsprechenden Schnitt nach dem Verdichten.
[0009] Das in Fig. 1 bis 4 dargestellte Preßwerkzeug hat ein unteres Werkzeugteil 10 mit
einem plattenförmigen Patrizenträger 12, der dazu bestimmt ist, an einem Pressentisch
befestigt zu werden. Auf dem Patrizenträger 12 ist eine Patrize 14 befestigt, die
sich nach oben kegelstumpfförmig verjüngt. Durch den Patrizenträger 12 und die Patrize
14 erstrecken sich Kanäle 16, die sich an eine hydraulische Druckmittelquelle anschließen
lassen und an der Oberfläche der Patrize 14 münden. Auf dem Patrizenträger 12 ist
ferner ein Spannring 18 befestigt, mit dem eine im folgenden als Vatermembran 20 bezeichnete
elastische Membran an ihrem äußeren Rand 22 dicht am Patrizenträger 12 und an der
Patrize 14 festgeklemmt ist. Die Vatermembran 20 hat, von ihrem äußeren Rand 22 radial
nach innen fortschreitend, einen im wesentlichen ebenen Fußbereich 24, einen steil
nach oben ragenden, kegelstumpfförmigen Mantel 26 und ein im wesentlichen ebenes Mittelteil
28. In der Füllstellung gemäß Fig. 1 liegen der Mantel 26 und das Mittelteil 28 eng
an der Mantelfläche bzw. der oberen Stirnfläche der Patrize 14 an; um dieses enge
Anliegen zu gewährleisten, lassen sich die Kanäle 16 an einen Unterdruckbehälter oder
eine Saugpumpe anschließen.
[0010] Zu dem in Fig. 1 bis 4 dargestellten Preßwerkzeug gehört ferner ein oberes Werkzeugteil
30 mit einem ringförmigen Führungskörper 32, der eine sich nach oben kegelstumpfförmig
erweiternde, glatte Innenwand 34 aufweist und in seinem unteren Bereich von mindestens
einem Einfüllkanal 36 durchsetzt ist, der am äußeren Rand 22 der Vatermembran 20 mündet.
Von oben her sind in den ringförmigen Führungskörper 32 Stufenbohrungen 38 eingearbeitet.
[0011] Der Führungskörper 32 umschließt eine Matrize 40, die eine zur Innenwand 34 komplementäre,
sich also nach oben kegelstumpfförmig verbreiternde Außenwand 42 sowie eine sich kegelstumpfförmig
nach oben verjüngende innere Mantelfläche 44 und eine ebene innere Mittelfläche 46
aufweist. Die Matrize 40 ist in mehreren axialen Ebenen in Sektoren 48 unterteilt,
die radial gegeneinander bewegbar sind. Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 bis 4
sind vier Sektoren 48 vorgesehen, die sich über je 90° erstrecken.
[0012] Der ringförmige Führungskörper 32 und die Matrize 40 sind von einem plattenförmigen
Matrizenträger 50 überdeckt, der dazu bestimmt ist, an einem Pressenstößel befestigt
zu werden. Am Matrizenträger 50 sind vier senkrechte Bolzen 52 befestigt, die im unteren
Teil je einer der Stufenbohrungen 38 senkrecht verschiebbar geführt sind. An der Unterseite
des Matrizenträgers 50 sind im rechten Winkel zueinander vier Führungsnuten 54 von
schwalbenschwanzförmigem Profil ausgebildet, in denen je eine komplementär profilierte
Führungsleiste 56 radial verschiebbar geführt ist. Die Führungsleisten 56 sind an
je einem der vier Sektoren 48 der Matrize 40 befestigt oder einstückig ausgebildet.
[0013] Rings um die Bolzen 52 ist in einem erweiteren oberen Teil jeder der Stufenbohrungen
38 eine Federanordnung 58, beispielsweise in Form eines Tellerfederpakets, untergebracht,
wodurch der ringförmige Führungskörper 32 in bezug auf den Matrizenträger 50 nach
unten vorgespannt ist. Die Strecke, um die der Führungskörper 32 in bezug auf den
Matrizenträger 50 nach unten bewegbar ist, wird von achsparallelen Schrauben 59 begrenzt.
[0014] In den Matrizenträger 50 sind vier Verschiebevorrichtungen 60 eingebaut, die je einem
der Sektoren 48 zugeordnet und so gestaltet sind, daß sie auf ihn ständig eine radial
nach außen gerichtete Kraft ausüben. Jede der Verschiebevorrichtungen 60 weist einen
zweiarmigen Hebel 62 auf, der um eine waagerechte, zur Verschieberichtung des zugehörigen
Sektors 48 normale Achse schwenkbar am Matrizenträger 50 gelagert und an seinem unteren
Ende mit dem zugehörigen Sektor 48 sowie an seinem oberen Ende mit einem ungefähr
radial angeordneten Stößel 64 gelenkig verbunden ist. Der Stößel 64 ist durch einen
Kraftspeicher 66 radial nach innen vorgespannt, der beispielsweise ein Tellerfederpaket
oder ein Luftzylinder sein kann, und über ein Gelenk 68 am Matrizenträger 50 abgestützt
ist.
[0015] Die Matrize 40 ist mit einer elastischen Membran ausgekleidet, die im folgenden als
Muttermembran 70 bezeichnet wird und einen radial äußeren Rand 72, einen steilwandig-konischen
Teil mit einer äußeren Mantelfläche 74 und einer inneren Mantelfläche 76 und schließlich
ein im wesentlichen ebenes Mittelfeld 78 aufweist. Gemäß Fig. 1 bis 3 sind die beiden
Mantelflächen 74 und 76 unter dem gleichen Winkel von ungefähr 85° gegen die Waagerechte
geneigt, sind also zueiander parallel, und die Muttermembran 70 hat auch sonst, ausgenommen
ihren radial äußeren Rand 72, überall die gleiche Dicke.
[0016] Das in Fig. 1 bis 4 dargestellte Preßwerkzeug arbeitet folgendermaßen:
Bei geschlossenem Preßwerkzeug wird gemäß Fig. 1 granulatförmiges keramisches Material
80 in den Zwischenraum zwischen den beiden Membranen 20 und 70 eingeschossen, d.h.
unter Einwirkung von Druckluft derart eingebracht, daß dieser Zwischenraum vollständig
ausgefüllt wird. Dabei liegt die Vatermembran 20 vollflächig an der Patrize 14 an,
und die Muttermembran 70 liegt, ebenfalls vollflächig, an der Matrize 40 an, die in
bezug auf den ringförmigen Führungskörper 32 ihre tiefstmögliche Stellung einnimmt,
so daß ihre Sektoren 48 dicht aneinanderliegen, wie im linken Teil der Fig. 4 dargestellt.
Dabei ist die Muttermembran 70 in radialer Richtung vorzugsweise leicht komprimiert.
[0017] Anschließend wird Flüssigkeit unter Druck in die Kanäle 16 eingeleitet, so daß die
Vatermembran 20 gemäß Fig. 2 in Richtung von der Patrize 14 weg, zur Muttermembran
70 hin, elastisch verformt wird. Dabei wird das keramische Material 80 zu einem Hohlkörper
82 gepreßt.
[0018] Sodann wird gemäß Fig. 3 der Matrizenträger 50, und mit ihm die Matrize 40, etwas
angehoben, wobei aber die Federanordnungen 58 dafür sorgen, daß der Führungskörper
32 seine Preßstellung beibehält, in der er fest auf dem Spannring 18 des unteren Werkzeugteils
10 aufliegt. Die nach oben gerichtete Relativbewegung des Matrizenträgers 50 und der
Matrize 40 in bezug auf den ringförmigen Führungskörper 32 bewirkt in Verbindung mit
den in den Verschiebevorrichtungen 60 gespeicherten Federkräften, daß die Sektoren
48 der sich nach oben konisch erweiternden Innenwand 34 des Führungskörpers 32 folgen
und sich also radial auseinanderbewegen, wie im rechten und oberen Teil der Fig. 4
dargestellt. Die Muttermembran 70 folgt den vier Sektoren 48 bei deren nach oben und
nach außen gerichteter Bewegung, so daß sie sich in axialer und zugleich in radialer
Richtung vom gepreßten Hohlkörper 82 löst. Erst wenn dies geschehen ist, wird das
Preßwerkzeug geöffnet, wobei der ringförmige Führungskörper 32 vom Spannring 18 abgehoben
wird. Der auf diese Weise zugänglich werdende Hohlkörper 82 wird schließlich vom unteren
Werkzeugteil 10 abgehoben.
[0019] Das in Fig. 5 bis 7 dargestellte Preßwerkzeug hat ein unteres Werkzeugteil 10, das
mit dem in Fig. 1 bis 4 dargestellten vollständig übereinstimmt. Das obere Werkzeugteil
30 unterscheidet sich gemäß Fig. 5 bis 7 von dem zuvor beschriebenen im wesentlichen
dadurch, daß der Führungskörper 32 und die Matrize 40 eine abgestuft zylindrische
Innenwand 34 bzw. Außenwand 42 aufweisen und die Matrize 40 einstückig ist. Die Muttermembran
70 ist mit ihrem äußeren Rand 72 am ringförmigen Führungskörper 32 eingespannt, der
zu diesem Zweck einen Spannring 88 aufweist. Der steilwandige Bereich der Muttermembran
70 hat eine äußere Mantelfläche 74, die deutlich weniger steil ist als die innere
Mantelfläche 76.
[0020] Für aufwärts gerichtete Relativbewegungen der Matrize 40 gegenüber dem Führungskörper
32 ist eine unmittelbar zwischen diesen beiden Bauteilen wirkende Federanordnung 84
vorgesehen. Für Relativbewegungen in entgegengesetzter Richtung ist mindestens ein
Stellglied 86 vorgesehen; dargestellt ist eines von vier in Umfangsrichtung gegeneinander
versetzt angeordneten Stellgliedern 86 in Form einer hydraulischen Kolbenzylindereinheit,
deren Zylinder an einem mit dem Führungskörper 32 fest verbundenen Deckel 90 des oberen
Werkzeugteils 30 befestigt ist.
[0021] Das in Fig. 5 bis 7 dargestellte Preßwerkzeug arbeitet folgendermaßen:
Beim Einschießen und Fressen des keramischen Materials 80 wird die Matrize 40 von
den Stellgliedern 86 in ihrer unteren Endstellung gehalten, so daß sie die Muttermembran
70 vollflächig abstützt, wobei diese, vor allem in radialer Richtung, leicht komprimiert
sein kann. Nach dem isostatischen Pressen, also nach dem Abbau des Flüssigkeitsdruckes
in den Kanälen 16, und nachdem sich die Vatermembran 20 unter der Wirkung einer inneren
Vorspannung oder eines an die Kanäle 16 angelegten Vakuums an die Patrize 14 angelegt
hat, werden die Stellglieder 86 drucklos gemacht, so daß die Federanordnung 84 die
Matrize 40 gemäß Fig. 7 nach oben drückt. Dabei löst sich die Matrize 40 vollständig
von der Muttermembran 70, was durch die im Verhältnis zur inneren Mantelfläche 76
geringere Steilheit der äußeren Mantelfläche 74 der Muttermembran 70 erleichtert wird.
Wenn die Die Muttermembran 70 zuvor leicht gestaucht war, expandiert sie nun und löst
sich infolgedessen vom gepreßten Hohlkörper 82, so daß dieser bei vollständigem Öffnen
des Preßwerkzeugs nicht mehr gefährdet wird. Wenn die Muttermembran 70 in ihrer Arbeitsstellung
gemäß Fig.5 und 6 von der Matrize 40 nicht gestaucht worden ist sondern im wesentlichen
frei von inneren Spannungen an der Matrize 40 angelegen ist, kann es zweckmäßig sein,
in dem Augenblick, in dem die Stellglieder 86 drucklos gemacht werden, ein leichtes
Vakuum an die Rückseite (bei der dargestellten Anordnung ist dies die Oberseite) der
Muttermembran 70 anzulegen, damit sie den gepreßten Hohlkörper 82 zuverlässig freigibt.
[0022] Beide Preßwerkzeuge, die im vorstehenden anhand der Fig. 1 bis 4 bzw. Fig. 5 bis
7 beschrieben worden sind, können in beliebiger Lage im Raum angeordnet werden, insbesondere
auch in umgekehrter Lage, also mit oben angeordnetem Werkzeugteil 10 und unten angeordnetem
Werkzeugteil 30.
1. Preßwerkzeug zum isostatischen Pressen steilwandiger Hohlkörper (82) aus keramischem
Material (80) mit
- einem ersten Werkzeugteil (10), das einen Patrizenträger (12), eine daran befestigte
Patrize (14), eine Vatermembran (20) und Kanäle (16) zum Einleiten eines Fluids unter
Druck zwischen Patrize (14) und Vatermembran (20) aufweist, und
- einem zweiten Werkzeugteil (30), das mindestens zwei in Bezug zum ersten Werkzeugteil
(10) und in Bezug zueinander axial bewegliche Bauteile aufweist, darunter eine Matrize
(40),
dadurch
gekennzeichnet, daß
die Matrize (40) mit einer Muttermembran (70) ausgekleidet, von einem ringförmigen
Führungskörper (32) umschlossen und in diesem bei geschlossenem Preßwerkzeug bewegbar
ist zwischen einer Preßstellung, in der die Matrize (40) die Muttermembran (70) vollflächig
abstützt, und einer Entlastungsstellung, in der sie die Muttermembran (70) in radialer
Richtung expandieren läßt.
2. Preßwerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Muttermembran (70) in der Preßstellung der Matrize (40) von dieser radial komprimiert,
und in der Entlastungsstellung entspannt ist.
3. Preßwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Führungskörper (32) eine sich in Richtung vom ersten Werkzeugteil (10) weg konisch
erweiternde Innenwand (34) aufweist, und die Matrize (40) eine dazu komplementäre
Außenwand (42) hat und in mehrere radial voneinander weg bewegbare Sektoren (48) unterteilt
ist.
4. Preßwerkzeug nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sektoren (48) radial voneinander weg vorgespannt sind.
5. Preßwerkzeug nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sektoren (48) für ihre radialen Bewegungen an einem Matrizenträger (50) geführt
sind, der gemeinsam mit ihnen in Bezug auf den Führungskörper (32) in axialer Richtung
bewegbar ist.
6. Preßwerkzeug nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen Führungskörper (32) und Matrizenträger (50) eine Federanordnung (58) eingespannt
ist, die bestrebt ist, den Matrizenträger (50) samt Matrize (40) axial von der Patrize
(14) wegzubewegen.
7. Preßwerkzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Muttermembran (70) mit ihrem äußeren Rand (72) an den Sektoren (48) der Matrize
(40) befestigt ist.
8. Preßwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Muttermembran (70) mit ihrem äußeren Rand (72) am Führungskörper (32) eingespannt
ist und die Matrize (40) als Ganzes axial von der Muttermembran (70) wegbewegbar ist.
9. Preßwerkzeug nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Matrize (40) gegenüber dem Führungskörper (32) durch eine Federanordnung (84)
im Sinne einer Bewegung von der Muttermembran (70) weg axial vorgespannt, und in entgegengesetzter
Richtung mittels mindestens eines Stellgliedes (86) verschiebbar ist.
10. Preßwerkzeug nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Matrize (40) und die Muttermembran (70) komplementäre innere bzw. äußere Mantelflächen
(44, 74) von geringerer Steilheit als die äußere Mantelfläche des gepreßten Hohlkörpers
(82) und die dazu komplementäre innere Mantelfläche (76) der Muttermembran (70) aufweisen.