[0001] Die Erfindung betrifft Waschmittelformulierungen, die frei von Phosphaten, Zeolithen
und kristallinen Schichtsilikaten sind und als Buildersubstanzen Polymere mit biologischer
Abbaubarkeit enthalten.
[0002] In Waschmitteln benötigt man als Inhaltsstoffe neben den oberflächenaktiven Tensiden
die sogenannten Builder (Gerüststoffe). Die Funktion der Waschmittelbuilder besteht
überwiegend darin, die aus dem Wasser bzw. dem Schmutz stammenden Calcium- und Magnesiumionen
durch Komplexierung, Dispergierung und Sequestrierung aus dem Waschvorgang zu eliminieren
und die Waschwirkung der Tenside zu unterstützen. Die Builder verhindern Gewebeablagerungen,
verringern die Inkrustierung der Textilien und verbessern die Primärwaschwirkung.
[0003] In traditionellen Waschmittelformulierungen wurden Polyphosphate, die auch hervorragende
anwendungstechnische Eigenschaften zeigten, als Builder eingesetzt. Die Verwendung
von Phosphaten in Waschmitteln ist jedoch unerwünscht, da die Produktgruppe ökologische
Nachteile aufweist. So führt die Belastung der Abwässer mit Phosphaten zu einer Überdüngung
der Oberflächengewässer und den mit der Eutrophierung verbundenen Problemen.
[0004] Heute werden in Pulverwaschmitteln Kombinationen von wasserenthärtenden Silikaten,
wie z. B. Zeolithen oder kristallinen Natrium-Schichtsilikaten, und carboxylatgruppenhaltigen
Polymeren als Builder verwendet. In diesem System fungieren die Zeolithe bzw. die
Schichtsilikate als Ionenaustauscher und bewirken durch die Bindung von Calcium- und
Magnesiumionen eine Enthärtung des Waschwassers. Die Leistungsfähigkeit der Waschpulver
wird durch den Zusatz von Polycarboxylaten als Cobuilder deutlich gesteigert. Derartige
Buildersysteme werden z. B. in dem Fachbuch von J. Falbe, Surfactants in Consumer
Products, 1987, 262 - 265 und 286 - 290, in der Patentschrift EP 0 025 551 und in
Seifen-Öle-Fette-Wachse, Nr. 18, 714 (1990) beschrieben.
[0005] Die in den vorgenannten Mitteln enthaltenen Zeolithe oder kristallinen Schichtsilikate
sind zwar nicht umweltgefährdend, sie haben jedoch den Nachteil, daß sie zu einer
deutlichen Erhöhung der Klärschlammenge beitragen. Daher hat es schon in der Vergangenheit
Versuche gegeben, in phosphatfreien Waschmittelpulvern auch auf den Einsatz der wasserenthärtenden
Silikate zu verzichten.
[0006] Die Offenlegungsschrift DE 39 30 791 beschreibt phosphat- und zeolithfreie Waschmittel,
die als Inkrustationsinhibitoren Polycarboxylate, insbesondere Copolymere aus Acrylsäure
und Maleinsäure enthalten. Ein Nachteil der beanspruchten polymeren Buildersubstanzen
ist die nur geringe biologische Abbaubarkeit.
[0007] Die Offenlegungsschrift DE 40 22 005 beansprucht die Kombination von Citrat und Polycarboxylaten
als Builder in zeolithfreien Feinwaschmitteln. Die verwendeten Polymeren mit Molekulargewichten
von 30 000 - 120 000 g/mol weisen ebenfalls nur geringe biologische Abbaubarkeiten
auf und können daher nur zum kleinen Teil in der Kläranlage mineralisiert werden.
[0008] Daher lag der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, Waschmittelformulierungen
zu schaffen, die frei von Zeolithen und kristallinen Schichtsilikaten als wasserenthärtende
Silikate sind und die als Phosphatersatzstoff biologisch abbaubare und ökologisch
gut verträgliche Polymere enthalten.
[0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Formulierungen gelöst, die Tenside, biologisch
abbaubare Copolymere, Waschalkalien, Stellmittel und weitere funktionelle Hilfsstoffe
enthalten.
[0010] Gegenstand der Erfindung sind daher Waschmittelformulierungen, die frei von Zeolithen
und kristallinen Schichtsilikaten sind und die
(a) 3 bis 70 Gew.-% Tenside,
(b) 1 bis 60 Gew.-% biologisch abbaubare Copolymere, die aus
A. monoethylenisch ungesättigten Dicarbonsäuren und/oder deren Salzen,
B. monoethylenisch ungesättigten Monocarbonsäuren und/oder deren Salzen,
C. einfach ungesättigten Monomeren, die nach Polymerisation und Hydrolyse oder Verseifung
Monomereinheiten ergeben, die eine oder mehrere Hydroxylgruppen an der Kohlenstoffkette
aufweisen, und
D. 0 bis 15 Gew.-% weiteren, radikalisch copolymerisierbaren Monomeren,
aufgebaut sind,
(c) 0 bis 60 Gew.-% Waschalkalien,
(d) 0 bis 70 Gew.-% Stellmittel und
(e) Differenz zu 100 Gew.-% weitere funktionelle Hilfsstoffe
enthalten.
[0011] Die erfindungsgemäßen Waschmittel können anionische, nichtionische oder kationische
Tenside a enthalten. In Mitteleuropa werden typischerweise Gemische aus anionischen
und nichtionischen Produkten verwendet, die synergetische Wascheffekte zeigen und
häufig mit Seifen kombiniert werden. Es können aber auch ausschließlich anionische
bzw. nichtionische Tenside eingesetzt werden. Die Tensidmenge a beträgt vorzugsweise
5 bis 40 Gew.-%, wobei Gehalte von 7 bis 25 Gew.-% ganz besonders bevorzugt werden.
[0012] Als anionische Tenside kommen Produkte aus der Gruppe der Sulfonate und Sulfate in
Betracht. Tenside vom Sulfonat-Typ sind z. B. C₁₁-C₁₃-Alkylbenzolsulfonate, C₁₃-C₁₇-Alkansulfonate
und Estersulfonate mit Kettenlängen von 12 bis 20 C-Atomen. Geeignete Tenside vom
Sulfattyp sind beispielsweise die Schwefelsäuremonoester aus Fettalkoholen synthetischen
und nativen Ursprungs, wie z. B. Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Oleylalkohol oder
C₁₀-C₂₀-Oxoalkoholen. Auch Fettalkoholethersulfate, wie z. B. Laurylethersulfat, können
Verwendung finden.
[0013] Als anionische Tenside sind weiterhin Seifen, z. B. gesättigte Fettsäureseifen, wie
die Alkali- oder Alkanolaminseifen der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure und
Stearinsäure brauchbar. Bevorzugt werden aus natürlichen Fettsäuren, z. B. aus Kokos-,
Palmkern- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
[0014] Geeignete nichtionische Tenside sind beispielsweise Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid
und/oder Propylenoxid an Alkylphenole, Oxoalkohole oder native Fettalkohole, Fettsäuren,
Fettamine und Fettsäureamide. Besonders wichtig sind die Anlagerungsprodukte von 3
bis 15 mol Ethylenoxid an Kokos- und Talgfettalkohole, an Oleylalkohol oder an synthetische
Alkohole mit 8 bis 18 C-Atomen. Auch Tenside vom Typ der C₈-C₁₈-Alkylpolyglucoside,
wie z. B. C₁₀-C₁₂ und C₁₂-C₁₆-Alkylpolyglucoside, und Aminoxide sind verwendbar.
[0015] Es können aber auch kationische Tenside und amphotere Produkte, wie Ampholyte und
Betaine, eingesetzt werden.
[0016] Die erfindungsgemäßen Waschmittel enthalten weiterhin die Copolymere b. Die Menge
an b beträgt vorzugsweise 5 bis 40 Gew.-%, wobei Anteile von 5 bis 20 Gew.-% ganz
bevorzugt eingestellt werden.
[0017] Als Monomere der Gruppe A kommen monoethylenisch ungesättigte C₄-C₈-Dicarbonsäuren,
deren Anhydride bzw. deren Alkali- und/oder Ammoniumsalze und/oder Aminsalze in Frage.
Geeignete Dicarbonsäuren sind beispielsweise Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure
und Methylenmalonsäure. Bevorzugt verwendet man Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid,
Itaconsäure, Itaconsäureanhydrid sowie die entsprechenden Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze
von Malein- bzw. Itaconsäure. Die Monomeren der Gruppe A sind vorzugsweise zu 10 bis
70 Gew.-%, besonders bevorzugt zu 20 bis 60 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt zu
25 bis 55 Gew.-%, in der Monomermischung vorhanden.
[0018] Als Monomere der Gruppe B kommen monoethylenisch ungesättigte C₃-C₁₀-Monocarbonsäuren
sowie deren Alkali- und/oder Ammoniumsalze und/oder Aminsalze in Betracht. Zu diesen
Monomeren gehören beispielsweise Acrylsäure, Methacrylsäure, Dimethylacrylsäure, Ethylacrylsäure,
Vinylessigsäure und Allylessigsäure. Vorzugsweise verwendet man aus dieser Gruppe
von Monomeren Acrylsäure, Methacrylsäure, deren Gemische sowie die Natrium-, Kalium-
oder Ammoniumsalze oder deren Mischungen. Die Monomeren der Gruppe B sind vorzugsweise
zu 20 bis 85 Gew.-%, besonders bevorzugt zu 25 bis 60 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt
zu 30 bis 60 Gew.-%, in der Monomermischung vorhanden.
[0019] Zu den Monomeren der Gruppe C sind jene zu rechnen, die nach der Copolymerisation
und einer nachfolgenden Hydrolyse oder Verseifung des Polymerisates eine oder mehrere
Hydroxylgruppen, die direkt an der C-C-Polymer-Kohlenstoffkette kovalent gebunden
sind, freisetzen. Beispielhaft seien genannt: Vinylacetat, Vinylpropionat, Essigsäure-Methylvinylester,
Methylvinylether, Ethylenglykolmonovinylether und Vinylidencarbonat. Die Monomeren
der Gruppe C sind vorzugsweise zu 1 bis 50 Gew.-%, besonders bevorzugt zu 4 bis 40
Gew.-% und ganz besonders bevorzugt zu 8 bis 30 Gew.-%, in der Monomermischung vorhanden.
[0020] Als Monomere der Gruppe D, die zur Modifizierung der Copolymeren eingesetzt werden
können, eignen sich z. B. Sulfongruppen und Sulfatgruppen enthaltende Monomere, wie
beispielsweise Meth(allylsulfonsäure), Vinylsulfonsäure, Styrolsulfonsäure, Acrylamidomethylpropansulfonsäure
sowie Phosphonsäuregruppen enthaltende Monomere, wie beispielsweise Vinylphosphonsäure,
Allylphosphonsäure und Acrylamidomethylpropanphosphonsäure und deren Salze sowie Hydroxyethyl(meth)acrylatsulfate,
Allylalkoholsulfate und -phosphate. Als Monomere der Gruppe D können außerdem auch
- wegen der erforderlichen Löslichkeit jedoch nur in begrenzter Menge - doppelt ethylenisch
ungesättigte nicht konjugierte Verbindungen sowie Polyalkylenglykolester von (Meth)Acrylsäure
und Polyalkylenglykolether mit (Meth)Allylalkohol, die gegebenenfalls endverschlossen
sein können, verwendet werden. Die Monomeren der Gruppe D sind gegebenenfalls bis
zu 15 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 10 Gew.-%, in der Monomermischung vorhanden.
[0021] Die Copolymere können durch radikalische Polymerisation in wäßrigem Medium hergestellt
werden. Eine derartige Polymerisation wird in der deutschen Patentanmeldung 43 00
772 beschrieben.
[0022] Die in wäßriger Lösung anfallenden Polymerisate können bei Bedarf durch Trocknungsmethoden,
insbesondere Sprühtrocknungsverfahren, in pulverförmige Produkte überführt werden.
[0023] Die Copolymere wirken als Dispergier- und Komplexiermittel. Mit ihnen werden mehrwertige
Metallionen, z. B. Ca-, Mg- und Fe-Ionen, in wasserlöslichen Komplexen gebunden. Die
Copolymere dispergieren ausgefallene Wasserhärte und Schmutzteilchen. Die Produkte
zeichnen sich durch biologische Abbaubarkeit aus. Auf die Verwendung bisher eingesetzter
Komplexier- und Dispergiermittel, wie z. B. von Phosphaten, Phosphonaten, wenig abbaubaren
Polyacrylaten, Nitrilotriessigsäure und deren Salzen, Ethylendiamintetraessigsäure
und deren Salzen, die ökologische Nachteile aufweisen, kann in der Regel verzichtet
werden oder es können die Mengen der vorgenannten Mittel reduziert werden.
[0024] Selbstverständlich können die Copolymere auch mit wasserenthärtenden Silikaten, wie
z. B. Zeolithen und kristallinen Natrium-Schichtsilikaten, kombiniert werden. Die
Leistungsfähigkeit als Cobuilder wird dadurch gesteigert. Allerdings müssen dann die
o. g. Nachteile der wasserenthärtenden Silikate in Kauf genommen werden. - Die genannten
Kombinationen sind nicht Gegenstand dieser Erfindung.
[0025] Im Sinne dieser Erfindung sind die Copolymere biologisch abbaubar, wenn sie im modifizierten
OECD-Sturm-Test (EG-Richtlinie 84/449/EWG C 5 und OECD-Guideline 301 B) (siehe z.
B. Seifen-Öle-Fette-Wachse 117 (1991), 740 bis 744), einen Abbaugrad von ≧ 60 % aufweisen.
[0026] Brauchbare Waschalkalien c sind wasserlösliche, alkalisch reagierende Salze, wie
beispielsweise Alkalicarbonate, Alkalibicarbonate und Alkalihydroxide. Zur Gruppe
der Waschalkalien zählen ferner die wasserlöslichen Alkalimetallsilikate, die auch
korrosionsinhibierende Eigenschaften aufweisen, wie z. B. Natriummetasilikate und
Natriumdisilikate. Der Anteil der Waschalkalien in den Mitteln beträgt vorzugsweise
5 bis 50 Gew.-%.
[0027] Als Stellmittel d können insbesondere anorganische Neutralsalze, wie z. B. Natriumsulfat
oder Natriumchlorid, Verwendung finden. Falls derartige Produkte eingesetzt werden,
werden sie vorzugsweise in Mengen von 5 bis 60 Gew.-% dosiert.
[0028] Zusätzlich zu den vorgenannten Produkten können die Waschmittelformulierungen weitere
im folgenden beschriebene funktionelle Hilfsstoffe enthalten.
[0029] Insbesondere werden Peroxoverbindungen wie Natriumperboratmono- und tetrahydrat und
Percarbonate verwendet. Die Bleichmittel werden in Anteilen von 0 bis 30 Gew.-% dosiert,
wobei Mengen von 5 bis 20 Gew.-% bevorzugt werden.
[0030] Bei niedrigen Waschtemperaturen kann die Sauerstoffbleiche durch Aktivatoren, wie
z. B. Tetraacetylethylendiamin (TAED) verbessert werden. Der Bleichaktivator TAED
wird üblicherweise in Mengen von 0 bis 10 Gew.-% verwendet, wobei Anteile von 2 bis
7 Gew.-% bevorzugt sind.
[0031] Die Formulierungen können auch weitere Dispergier- und Komplexiermittel enthalten.
Geeignete Produkte sind beispielsweise Citrate, Phosphonate, biologisch nur wenig
abbaubare Homo- und Copolymere der Acrylsäure, Isoserindiessigsäure, Polyasparaginsäure,
Ethylendiamintetraessigsäure und Nitrilotriessigsäure sowie die Alkalisalze der vorgenannten
Substanzen. Derartige Substanzen sind in den Waschmitteln in Konzentrationen von 0
bis 50 Gew.-%, vorzugsweise in Mengen von 0,5 bis 20 Gew.-%, enthalten.
[0032] Einsetzbar sind auch Vergrauungsinhibitoren, wie Carboxymethylcellulose und Carboxymethylstärken.
Die Produkte erhöhen das Schmutztragevermögen der Waschflotten und sind typischerweise
in Mengen von 0 bis 2 Gew.-% enthalten.
[0033] Wahlweise können die Formulierungen auch Enzyme enthalten, insbesondere Proteasen,
Amylasen und Lipasen. Diese Enzyme werden typischerweise in Mengen von 0 bis 5 Gew.-%
dosiert.
[0034] Des weiteren können in den erfindungsgemäßen Waschmittelformulierungen Entschäumer,
Rieselhilfen, optische Aufheller, Farbübertragungsinhibitoren sowie Duft- und Farbstoffe
enthalten sein.
[0035] Bei den erfindungsgemäßen Waschmitteln kann es sich um pulverförmige Typen oder um
Granulate handeln.
[0036] Die Herstellung der pulverförmigen Waschmittel kann durch Mischen der festen Inhaltsstoffe
und gegebenenfalls durch Aufsprühen der flüssigen Bestandteile bzw. durch Sprühtrocknen
eines wäßrigen, flüssigen bis pastösen Ansatzes der Ausgangskomponenten erfolgen.
Granulierte Produkte können z. B. durch Extrusion von pastösen Vormischungen hergestellt
werden.
[0037] Die erfindungsgemäßen Formulierungen können als Textilwaschmittel im Haushaltsbereich
und in gewerblichen Reinigungsprozessen verwendet werden. Die in den Formulierungen
enthaltenen Copolymere b weisen ein hervorragendes Bindevermögen für Erdalkaliionen
und ein hohes Dispergiervermögen auf, so daß auf die Verwendung von wasserenthärtenden
Silikaten, wie Zeolithen oder kristallinen Natrium-Schichtsilikaten, verzichtet werden
kann. Die erfindungsgemäßen Waschmittel bewirken eine gute Schmutzablösung und Schmutzdispergierung
und führen nur zu einer geringen Inkrustierung beim Waschen der Textilien mit hartem
Wasser.
[0038] Bei den Mitteln kann es sich um stark schäumende Formulierungen handeln, wie sie
bei der Handwäsche verwendet werden, oder auch um schaumregulierende Tensidsysteme,
die in der Maschinenwäsche Verwendung finden.
[0039] Im Vergleich zu Formulierungen, in denen die Komponente b durch eine handelsübliche
Verbindung ersetzt ist, sind die erfindungsgemäßen Formulierungen in ihrer Wirksamkeit
besser oder zumindest gleich gut. Die jetzt beanspruchten Formulierungen weisen jedoch
darüber hinaus eine verbesserte biologische Abbaubarkeit auf.
[0040] Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern.
Beispiele
Beispiel 1
Copolymer
[0041] Durch radikalische Polymerisation des Natriummaleinats aus 35 Gew.-% Maleinsäureanhydrid,
45 Gew.-% Acrylsäure und 20 Gew.-% Vinylacetat in wäßriger Lösung und Verseifung wird
ein Copolymer mit einer mittleren molaren Masse von ca. 15 000 g/mol erhalten.
[0042] Das in wäßriger Lösung anfallende Copolymer wird durch Sprühtrocknung in ein pulverförmiges
Produkt überführt.
Beispiel 2
Biologische Abbaubarkeit
[0043] Die biologische Abbaubarkeit der Copolymere wird nach dem modifizierten OECD-Sturm-Test
entsprechend der EG-Richtlinie 84/449/EWG C 5 und der OECD-Guideline 301 B geprüft.
[0044] Für die im Beispiel 1 genannte Substanz wird ein Abbaugrad von über 60 % ermittelt.
[0045] Marktübliche Polycarboxylate, wie z. B. Homopolyacrylate und Copolymere aus Acrylsäure
und Maleinsäure, weisen dagegen geringere biologische Abbaubarkeiten auf.
Beispiel 3
Formulierungen
[0046] Unter Verwendung des Copolymer von Beispiel 1 werden Waschmittel folgender Zusammensetzung
hergestellt (Angaben in Gew.-%):
Waschmittel, pulverförmig |
|
1 % |
2 % |
n-Alkylbenzolsulfonat, Na-Salz |
5,0 |
4,5 |
C₁₂-C₁₄-Fettalkoholethoxylat-7-EO |
7,0 |
5,0 |
Seife |
5,0 |
7,0 |
Copolymer, pulverförmig |
15,0 |
10,0 |
Natriumcarbonat |
30,0 |
25,0 |
Natriumbicarbonat |
- |
25,0 |
Natriumperborat Tetrahydrat |
15,0 |
15,0 |
Natriumsulfat, leicht |
23,0 |
8,5 |
Waschmittel, pulverförmig |
|
3 % |
4 % |
5 % |
C₁₂-C₁₈-Fettalkoholsulfat, Na-Salz |
- |
2,0 |
15,0 |
C₁₂-C₁₄-Fettalkoholoxethylat-7-EO |
- |
5,0 |
4,0 |
C₁₃-Oxoalkoholethoxylat-Mischung (9 EO, 3 EO) |
9,0 |
- |
- |
Seife |
- |
5,0 |
2,0 |
Copolymer, pulverförmig |
15,0 |
20,0 |
8,0 |
Natriumcarbonat |
15,0 |
25,0 |
8,0 |
Natriumbicarbonat |
26,0 |
25,0 |
6,0 |
Natriummetasilikat, Pentahydrat |
10,0 |
- |
- |
Carboxymethylcellulose |
- |
1,5 |
1,5 |
Natriumperborat, Tetrahydrat |
25,0 |
- |
- |
Natriumsulfat, leicht |
- |
16,5 |
55,5 |
Waschmittel, pulverförmig |
|
6 % |
7 % |
C₁₂-C₁₄-Fettalkoholsulfat, Na-Salz |
4,0 |
- |
C₁₂-C₁₄-Fettalkoholethoxylat-7-EO |
6,0 |
8,0 |
Seife |
12,0 |
6,0 |
Copolymer, pulverförmig |
6,0 |
10,0 |
Natriumcitrat, Dihydrat |
30,0 |
10,0 |
Natriumcarbonat |
20,0 |
30,0 |
Natriumdisilikat |
20,0 |
- |
Enzyme |
2,0 |
1,0 |
Natriumhydrogencarbonat |
- |
35,0 |
Vergleichsformulierung
[0047] Eine Vergleichsformulierung V1 wird unter Verwendung des handelsüblichen Polycarboxylats
Sokalan CP 5 (BASF, Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer, Na-Salz, mittlere Molmasse 70
000 g/mol) hergestellt:
Vergleichsformulierung |
|
V1 % |
n-Alkylbenzolsulfonat, Na-Salz |
5,0 |
C₁₂-C₁₄-Fettalkoholethoxylat-7-EO |
7,0 |
Seife |
5,0 |
Polycarboxylat, pulverförmig |
15,0 |
Natriumcarbonat |
30,0 |
Natriumperborat Tetrahydrat |
15,0 |
Natriumsulfat, leicht |
23,0 |
Beispiel 4
Anwendungstechnische Prüfungen
Gewebeinkrustierung
[0048] 6,0 g/l der erfindungsgemäßen Waschmittelformulierungen 1 bis 3 bzw. der Vergleichsformulierung
V1 werden in einer marktüblichen Haushaltswaschmaschine gewaschen.
Testgewebe: |
Baumwolle |
Waschcyclen: |
12 Wäschen |
Waschtemperatur: |
90 °C |
Wasserhärte: |
13 ° dH |
[0049] Durch den Zusatz der Polymeren werden die Ablagerungen auf dem Gewebe reduziert.
In der Tabelle 1 wird als Maß für die Ablagerungen der Aschegehalt angegeben.
Tabelle 1
Formulierung |
1 |
2 |
3 |
V1 |
Aschegehalt (%) |
0,47 |
0,46 |
0,43 |
0,51 |
[0050] Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Waschmittelformulierungen 1 bis 3 erhält man
geringere Gewebeinkrustierungen als bei der Vergleichsformulierung V1, die dem Stand
der Technik entspricht. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Formulierungen
ist die biologische Abbaubarkeit.
1. Waschmittelformulierungen, die frei von Zeolithen und kristallinen Schichtsilikaten
sind und die
(a) 3 bis 70 Gew.-% Tenside,
(b) 1 bis 60 Gew.-% biologisch leicht abbaubare Copolymere, die aus
A. monoethylenisch ungesättigten Dicarbonsäuren und/oder deren Salzen,
B. monoethylenisch ungesättigten Monocarbonsäuren und/oder deren Salzen,
C. einfach ungesättigten Monomeren, die nach Polymerisation und Hydrolyse oder Verseifung
Monomereinheiten ergeben, die eine oder mehrere Hydroxylgruppen an der Kohlenstoffkette
aufweisen, und
D. 0 bis 15 Gew.-% weiteren, radikalisch copolymerisierbaren Monomeren,
aufgebaut sind,
(c) 0 bis 60 Gew.-% Waschalkalien,
(d) 0 bis 70 Gew.-% Stellmittel und
(e) Differenz zu 100 Gew.-% weitere funktionelle Hilfsstoffe
enthalten.
2. Waschmittelformulierungen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponenten a zu 5 bis 40 Gew.-% enthalten sind.
3. Waschmittelformulierungen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponenten a zu 7 bis 25 Gew.-% enthalten sind.
4. Waschmittelformulierungen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponenten b zu 5 bis 40 Gew.-% enthalten sind.
5. Waschmittelformulierungen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponenten b zu 5 bis 20 Gew.-% enthalten sind.
6. Waschmittelformulierungen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß 5 bis 50 Gew.% Waschalkalien enthalten sind.
7. Waschmittelformulierungen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß 5 bis 60 Gew.-% Stellmittel enthalten sind.
8. Verwendung der Formulierungen nach Anspruch 1 als Waschmittel für Textilien.