[0001] Die Erfindung betrifft einen Böschungsstein nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Steine dieser Art dienen zur Absicherung von Böschungen und werden zur Begrünung
von Wänden, insbesondere steilen Böschungswänden, Stütz- und Futtermauern bei Fahrbahnen,
verwendet.
[0003] Durch die AT-PS 394 222 ist ein Formstein der obigen Art zur Böschungssicherung bekanntgeworden,
bei welchem sowohl die Vorderwand als auch die gegenüberliegende Rückwand des Böschungssteines
oberseitig eine geringfügige muldenförmige Vertiefung aufweisen, welche stetig in
die obere Fläche der Seitenwände übergeht. Formsteine dieser Art dienen wohl zur Absicherung
der Böschungen, eignen sich aber nicht zur Begrünung derselben.
[0004] Durch die CH-PS 636.922 sind Böschungssteine bekanntgeworden, deren Seitenwände in
horizontaler Richtung ausgebaucht sind, um gekrümmte Gebilde von Elementen zu ermöglichen,
wobei die stirnseitige Wand oben eben abgeschlossen ist und ihre Stirnseite lotrechte
Erzeugende aufweist. Der Nachteil einer solchen Stirnwand besteht darin, daß der Wuchs
der Pflanzen kantig ausfällt und keinen natürlichen Verlauf ergibt.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung von Maßnahmen, durch welche unter Vermeidung
der Nachteile der bekannten Böschungssteine die Pflanze in ihrem Wachstum ungehindert
ist und sich naturgetreu entfalten kann. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
die Maßnahme nach dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 gelöst. Dadurch
kann sich die Pflanze naturgetreu entfalten und bildet eine einheitlich begrünte Böschung
ohne kantige Unterbrechung.
[0006] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich durch die Maßnahmen nach den Unteransprüchen
2 bis 6.
[0007] Um die Schaffung von Maßnahmen, durch welche die Kontrolle der Ausrichtung der Böschungssteine,
sowohl beim Setzen als auch nachträglich, in einfacher Weise ermöglicht wird und so
die Errichtung der Böschung vereinfacht und beschleunigt sowie nachträgliche Veränderungen
der relativen Positionen der Böschungssteine gegeneinander leicht festgestellt werden
können, ist die Maßnahme nach Anspruch 7 vorgesehen. Diese Maßnahme bildet eine Anlagefläche
für der Ausrichtung dienende Werkzeuge, beispielsweise einer Wasserwaage, einem Lot,
einer Latte, od. dgl.
[0008] Das Merkmal nach Anspruch 8 erleichtert die Ausrichtung in senkrechter Richtung.
Das Anlegen der die Ausrichtung messenden oder bestimmenden Werkzeuge kann dabei an
der leichter zugänglichen Vorderseite der Böschung erfolgen. Dabei kann die Ausrichtung
an jeder beliebigen Stelle des Böschungssteines kontrolliert werden.
[0009] Durch die Maßnahme nach Anspruch 9 kann ein der Ausrichtung bzw. deren Kontrolle
dienendes Werkzeug, wie zum Beispiel eine Wasserwaage, sicher angelegt werden.
[0010] Die Maßnahme nach Anspruch 10 bietet eine andere Variante zur Erzielung des gleichen
Vorteiles.
[0011] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Böschungssteines
dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine Vorderansicht des Böschungssteines,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht eines Teiles des Böschungssteines,
Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Böschungssteines in einer
schematischen perspektivischen Ansicht von schräg oben dargestellt,
Fig. 5 eine Variante der Darstellung nach Fig. 4 und
Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel des Böschungssteines.
[0012] Der Böschungsstein 1 hat rahmenförmige Ausgestaltung und besitzt eine Vorderwand
2, Seitenwände 3, 4 und eine Rückwand 5. Die Vorderwand 2 des Böschungssteines 1 ist
wie aus Fig. 2 ersichtlich, an ihrer Vorderseite von oben nach unten bombiert ausgeführt
und besitzt etwa im Mittelabschnitt eine sich über die gesamte Länge der Vorderwand
2 erstreckende, lotrecht verlaufende Abflachung 6. Die Wände 2 bis 5 sind gleich hoch,
wobei die Vorderwand 2 an ihrem oberen Ende eine Vertiefung 7 aufweist, welche sich
von der linken Seitenwand 3 bis zur rechten Seitenwand 4 erstreckt und mit beiden
Wänden einen scharfen Winkel beta einschließt. Die Vertiefung 7 ist kreisrund und
besitzt einen Krümmungsradius von 180 bis 220, vorzugsweise 210 mm, wobei sie im Mittelbereich
eine Tiefe von 40 bis 60, vorzugsweise 50 mm, aufweist.
[0013] Die vorderen Enden der Seitenwände 3 und 4 sind hochgezogen und bilden Nocken 8 und
9, deren vordere Fläche in die Rundung 10 der Vorderseite der Vorderwand 2 stetig
übergehen. Die Innenseite der Vorderwand 2 ist vorzugsweise unter einem Winkel Alfa
von 60° bis 70°, zweckmäßig 65°, zur Horizontalen abgeschrägt in der Form, daß sich
die Vorderwand 2 nach oben verjüngt.
[0014] Die hinteren Ecken des Böschungssteines sind abgerundet, wie aus Fig. 3 ersichtlich
ist.
[0015] Die Abflachung 6 gibt dem Böschungsstein ein optisch leichteres Aussehen, spart außerdem
Beton ein und ist leichter zu begrünen. Durch die Wölbung des Steines, unterstützt
durch die Vertiefung 7, ist die Pflanze, wie bereits eingangs erwähnt, in ihrem Wachstum
nicht behindert und kann sich naturgetreu entfalten, sodaß eine einheitliche begrünte
Böschung ohne kantige Unterbrechungen erzielt wird. Dadurch ist auch eine weichere
natürliche Form der Grünfläche gegeben, als es bei den üblichen Steinen erzielt wurde.
[0016] Beim Böschungsstein 1 nach Fig. 4 ist an der Vorderseite der Vorderwand 2 eine leistenartige
Erhebung 10 vorgesehen, an der Werkzeuge od. dgl. angelegt werden können. Wie in Fig.
4 dargestellt ist, reicht die besagte Erhebung 10 durchgehend von Seitenwand zu Seitenwand.
Sie befindet sich ungefähr in der vertikalen Mitte der Vorderseite der Vorderwand
2 und ist vorzugsweise vertikal orientiert.
[0017] Die Erhebung 10 wird oben und unten von zwei Kanten begrenzt, welche vorteilhafterweise
beide parallel zur unteren Begrenzungslinie, d.h. der unteren und vorderen Kante des
Böschungssteines, verlaufen. Die Kanten der leistenförmigen Erhebung 10 erheben sich
ungefähr 0,5 bis 3 mm über die Vorderseite der Vorderwand 2, vorzugsweise 1,5 mm.
Allenfalls kann die Erhebung 10 auf einer der beiden Seiten, vorzugsweise an der unteren,
wie Fig. 5 zeigt, ohne Abkantung stetig in die Vorderseite der Vorderwand 2 übergehen.
[0018] Beim Böschungsstein nach Fig. 6 besitzt jede Seitenwand 3, 4 an ihrer oberen Seite
eine Aussparung 11, welche nach außen abgeschlossen und lediglich zur Innenseite hin
offen ist. Im vorliegenden Falle sind zwei einander gegenüberliegende Aussparungen
vorgesehen, die im Mittelbereich der Oberseite der beiden Seitenwände 3, 4 angeordnet
sind.
Selbstverständlich kann die Anzahl und Anordnung der Aussparungen beliebig gewählt
sein. Schließlich kann auch die Rückwand 5 eine muldenförmige Vertiefung 7' besitzen,
die zu beiden Seiten über eine Rundung in die Oberseite der beiden Seitenwände 3,
4 übergeht.
1. Böschungsstein, welcher im wesentlichen rechteckige Form aufweist und rahmenförmig
mit oberseitiger muldenförmiger Vertiefung ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die muldenförmige Vertiefung (7) an der Vorderwand (2) des Böschungssteines (1)
von beiden Seitenwänden (3, 4) desselben unter einem scharfen Winkel (beta) ausgehend
eine einheitliche Rundung besitzt.
2. Böschungsstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnseite des Böschungssteines
(1) von oben nach unten bombiert ist.
3. Böschungsstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung (7) einen
Krümmungsradius von 180 bis 220, vorzugsweise 210 mm, aufweist und die Vertiefung
(7) im Mittelbereich eine Tiefe von 40 bis 60, vorzugsweise 50 mm, besitzt.
4. Böschungsstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenseite der Vorderwand
(2) vorzugsweise unter einem Winkel Alfa von 60° bis 70°, zweckmäßig 65°, zur Horizontalen
abgeschrägt ist, sodaß sich die Vorderwand (2) nach oben verjüngt.
5. Böschungsstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderseite der Vorderwand
(2) vorzugsweise im Mittelbereich eine sich horizontal erstreckende Abflachung (6)
aufweist.
6. Böschungsstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Vorderseite der
Vorderwand (2) des Böschungssteines (1) eine vorzugsweise parallel zur oberen und/oder
unteren Begrenzungslinie orientierte leistenartige Erhebung (10) vorgesehen ist.
7. Böschungsstein nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderseite der leistenartigen
Erhebung (10) im wesentlichen vertikal orientiert ist und sich vorzugsweise über die
gesamte Breite des Böschungssteines (1), vorzugsweise von Seitenwand (3) zu Seitenwand
(4), erstreckt.
8. Böschungsstein nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich die leistenartige
Erhebung (10) mit ihrer oberen und/oder unteren Kante zwischen 0,5 und 3 mm, vorzugsweise
etwa 1,5 mm, über die benachbarten Bereiche der Vorderwand (2) erhebt.
9. Böschungsstein nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich die leistenartige
Erhebung (10) mit ihrer oberen oder unteren Kante, vorzugsweise mit der oberen Kante,
über die benachbarten Bereiche der Vorderwand (2) erhebt und auf der gegenüberliegenden
Seite stetig in die Vorderwand (2) übergeht.
10. Böschungsstein nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Seitenwände (3, 4) oberseitig, vorzugsweise einander gegenüberliegend,
mindestens eine nach außen hin, vorzugsweise abgeschlossene, Aussparung (11) besitzen.