[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine stranggepreßte, vorzugsweise keramische, Fassadenplatte
nach dem Anspruch 1 für die vorgehängte, hinterlüftete Montage auf einer Unterkonstruktion
oder für die Verklebung oder Vermörtelung an einer Wand.
[0002] Durch die A-PS 344 963 und die A-PS 350 237 sind stranggepreßte keramische Fassadenplatten
im Hochformat mit vertikalen, rechteckigen abgerundeten Löchern bekannt, welche an
den seitlichen Randflächen U-förmige Ausnehmungen aufweisen, die vorne und hinten
durch den vorderen und hinteren überstehenden Plattenteil und mittig durch einen diese
beiden Teile verbindenden Steg begrenzt sind. Die kopf- und fußseitigen Randflächen,
welche durch die Löcher unterbrochen sind, werden im wesentlichen durch einen einfachen,
zur Plattenoberfläche senkrechten stumpfen Schnitt gebildet.
[0003] Die Nachteile dieser Fassadenplatten liegen insbesondere darin, daß die bei der Montage
oft erforderliche seitliche Maßanpassung technisch und ästhetisch nur unbefriedigend
möglich ist. Wird nämlich die Fassadenplatte seitlich, also parallel zu den Löchern,
zugeschnitten, so verläuft der Schnitt in der Regel nicht durch einen der wenigen
schmalen Stege, sondern durch eines der Löcher. Häufig steht dabei der verbleibende
vordere und hintere Plattenteil weit auskragend über den beide Teile verbindenden
Steg hinaus, so daß die Bruchsicherheit der Fassadenplatte stark herabgesetzt ist.
Werden diese Fassadenplatten dann mit vertikalen Abstandsfugen montiert, so wird die
geringe Materialstärke auch deutlich sichtbar, was aber aus architektonischen Gründen
unerwünscht ist. Dies ist auch dann der Fall, wenn - wie bei der nicht zugeschnittenen
Platte - der vordere und hintere Plattenteil seitlich nur geringfügig auskragt und
die Bruchsicherheit für diese Teile noch ausreichend hoch ist. Weitere Nachteile dieser
Fassadenplatten bestehen darin, daß die seitlich überstehenden Plattenteile und die
seitlichen Verbindungsstege bei der Herstellung eine starke randseitige Abbremsung
des plastischen keramischen Stranges und dadurch eine mangelhafte Materialverdichtung
bewirken. Daraus resultiert eine erhöhte Trockenrißempfindlichkeit, eine erhöhte Trokkenbruchquote
und auch eine verminderte Bruchsicherheit der gebrannten Fassadenplatten. Diese Nachteile
werden auch dadurch noch gesteigert, daß die randseitige Trockengeschwindigkeit der
Platten durch die an diesen Stellen vergrößerte Oberfläche noch weiter erhöht wird
und dadurch der Trockengeschwindigkeit des Plattenkörpers noch stärker voreilt als
im Normalfall.
[0004] Ein weiterer Nachteil dieser stranggepreßten Fassadenplatten besteht darin, daß durch
ihren stumpfen kopf- und fußseitigen Schnitt keine gute Wasserführung gewährleistet
ist. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Fassadenplatten mit horizontalen
Abstandsfugen montiert werden, durch welche das Fassadenwasser und der Schlagregen
eindringen können und welche auch den ungehinderten Durchblick bis zur Unterkonstruktion
gewähren.
[0005] Durch die Dt. PS 3 110 606 sind stranggepreßte Fassadenplatten mit runden oder ovalen
Löchern sowie einfachen oder hinterschnittenen Nuten bekannt, welche jeweils in der
Strangpreßrichtung angeordnet sind. Die Fassadenplatten sind, sofern sie im Querformat
montiert werden, mit einem stranggepreßten Kopf- bzw. Fußfalz versehen, welche sich
zum Zweck der Wasserführung und des optischen Fugenabschlusses gegenseitig hintergreifen.
[0006] Die Querformatplatten sind seitlich - also quer zur Lochung - stumpf abgeschnitten,
so daß hier eine stufenlose horizontale Maßanpassung durch Abschneiden der Fassadenplatten
leicht möglich ist. Falls die Fassadenplatten im Hochformat montiert werden, sind
sie oben und unten stumpf abgeschnitten, so daß eine schlechte Wasserführung und eine
optisch offene Fuge nachteilig im Kauf genommen werden muß. Dagegen ist aber die vertikale
Maßanpassung durch stumpfes Abschneiden der Platten sehr einfach möglich. Die wesentlichen
Nachteile dieser Fassadenplatten liegen darin, daß ihre in der Praxis sehr häufig
erforderliche stufenlose Maßanpassung quer zur Strangpreßrichtung nicht möglich ist,
da die Schnitte dann in der Regel entweder parallel durch die Löcher oder parallel
durch Nuten verlaufen, wodurch die Bruchfestigkeit der Platten stark herabgesetzt
wird. Die an den Schnittstellen durch die Löcher oder Nuten stark verringerte Wandstärke
wird dann auch durch offene Abstandsfugen optisch deutlich sichtbar. Ein weiterer
Nachteil dieser Fassadenplatte liegt darin, daß ihr Loch- und Nutenanteil sehr gering
und damit ihr Gewicht relativ hoch ist. Das hat zur Folge, daß diese Platten bei der
Herstellung nur sehr langsam getrocknet werden können, leicht krumm werden und mit
einer hohen Trocken- und Brennbruchquote belastet sind. Außerdem ist die zur Montage
erforderliche Unterkonstruktion durch das erhöhte Gewicht höher belastet.
[0007] Weitere stranggepreßte Fassadenplatten sind durch die Dt-PS 3 401 271 bekannt. Diese
sind im Querformat angeordnet und mit quadratischen Löchern versehen. Der vordere
und hintere Plattenteil ist durch schmale, zwischen den Löchern und am Plattenrand
angeordnete Stege verbunden. Diese Fassadenplatten könnten auch im Hochformat montiert
werden mit dem Nachteil, daß durch den stumpfen Schnitt quer zu den Löchern eine schlechte
Wasserführung und eine optisch offene Abstandsfuge in Kauf genommen werden mußte.
Ein besonderer Nachteil ist aber auch hier die fehlende stufenlose Maßanpassung quer
zu den Löchern, da die parallel zu den Löchern erforderlichen Schnitte in der Regel
durch die Löcher verlaufen. Auch bei Querformat-Montage ist die erhöhte Bruchgefahr
des nach unten überstehenden vorderern Plattenteiles gegeben. Der in der Abstandsfuge
sichtbar werdende dünnere Plattenteil wird bei Querformat-Montage optisch als Tropffalz
akzeptiert, nicht jedoch bei Hochformat-Montage.
[0008] Ein weiterer Nachteil dieser Fassadenplatten besteht in der starken Profilierung
des oberen und unteren Randes durch Kopf- und Fußfalz, die wie oben beschrieben, wegen
vergrößerter Oberflächen und geringer Wandstärken zu einem schlechten Lauf des plastischen
keramischen Stranges und zu einer zu schnellen Antrocknung im Randbereich und damit
zu einer erhöhten Bruchquote und zu einer geringeren Bruchsicherheit führen.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine stranggepreßte, insbesondere keramische
Fassadenplatte zu beschreiben, welche relativ geringes Gewicht hat, eine einwandfreie
stufenlose Maßanpassung quer zur Lochrichtung ermöglicht, ohne daß auch nur ein einziger
Anschnitt eines der Löcher oder einer der Nuten erfolgen mußte, welche außerdem eine
gute Wasserführung sicherstellt und einfach und wirtschaftlich herstellbar ist.
[0010] Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Kennzeichen des
Anspruchs 1 und nach Fig. 1. Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin begründet,
daß durch die schmalen Mittelstege ein hoher Lochanteil und dadurch geringes Gewicht
erzielt wird, daß aber gleichzeitig durch die mindestens doppelte Stärke der Randstege
der Vortrieb des plastischen keramischen Stranges aus dem Preßmundstück in beiden
Randbereichen verbessert wird. Dadurch ergibt sich nicht nur ein erhöhter Preßdruck
und eine erhöhte Materialdichte, sondern auch erhöhte Biegezugfestigkeit im Randbereich.
Durch die Materialansammlung ergibt sich auch eine erwünschte Verzögerung der Trockengeschwindigkeit
im Randbereich mit der Folge einer verminderten Trocken- und Brennbruchquote und einer
erhöhten Bruchsicherheit der Fassadenplatten. Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene
Ausführungsform ist eine absolut symmetrische Form des Querschnittes möglich, dessen
Vorteil auch darin liegt, daß der plastische keramische Strang schon von sich aus
praktisch gerade aus dem Mundstück gepreßt wird und nicht erst durch künstliche Abbremsung
zum geraden Lauf gezwungen werden muß. Dadurch kann auch bei der Trocknung eine seitliche
Verkrümmung der Fassadenplatten in der Plattenebene weitgehend vermieden werden. Die
erfindungsgemäßen Fassadenplatten können sowohl im Hochformat als auch im Querformat
montiert werden.
[0011] In einer verbesserten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fassadenplatten nach
Fig. 2 a und Anspruch 2 sind die Löcher wesentlich breiter und die Breite der Bandstege
beträgt mindestens die halbe Lochbreite. Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt
darin, daß der Lochanteil der Fassadenplatten höher liegt und diese dadurch leichter
sind. Dabei wird jedoch durch die Definition, daß die Breite des Randsteges mindestens
die halbe Lochbreite beträgt, dafür gesorgt, daß mit einem bis maximal vier Schnitten
stufenlos Jede beliebige Maßanpassung ohne Anschnitt der Löcher möglich ist. Der besondere
Vorteil liegt darin, daß es sich jeweils um einen einfachen stumpfen Schnitt durch
die ganze Plattenstärke, also um einen Schnitt ohne jede Abstufung handelt. In der
Praxis muß bei einem Schnitt neben dem Loch noch eine restliche Materialstärke von
ca. 2 mm stehen bleiben, damit die erfindungsgemäße Aufgabe einer einwandfreien stufenlosen
Maßanpassung ohne Anschnitt von Löchern oder Nuten voll erfüllt ist. Deshalb müssen
sich die einzelnen theoretisch nutzbaren Maßbereiche etwas überschneiden.
[0012] In Fig. 2 a sind die einzelnen theoretisch nutzbaren Maßbereiche beispielhaft im
Maßstab 1:1 wie folgt dargestellt:
a₁ = a₂ = a₃ = a₄ |
= 0 bis 10 mm |
b₁ min. bis b₁ max. |
= 30 bis 35 mm |
b₁ = b₂ = b₃ = b₄ |
= 30 bis 35 mm |
C₁ min. bis c₁ max. |
= 55 bis 60 mm |
[0013] In Fig. 2 b und 2 c ist dargestellt, wie sich sämtliche Maßanpassungen stufenlos
und ohne Anschnitt von Löchern dadurch ausführen lassen, daß ein bis vier Schnitte
an ein bis zwei Platten vorgenommen werden. Dabei gehören die beiden mittleren Plattenabschnitte
mit den Maß-Indices 1 und 2 zu ein und derselben Platte und die beiden äußeren Plattenabschnitte
mit den Indices 3 und 4 zu einer zweiten Platte.
lfd. Nr. |
Bezeichnung der Schnitte |
theoretisch nutzbarer Bereich |
Zahl der erforderlichen Schnitte |
Zahl der erforderlichen Platten |
1. |
a₁ |
0 bis 10 mm |
1 |
1 |
2. |
a₁ + a₂ |
0 bis 20 mm |
2 |
1 |
3. |
(a₁ + a₂) + (a₃ + a₄) |
0 bis 40 mm |
4 |
2 |
4. |
b₁ |
30 bis 35 mm |
1 ⌀ = 2,0 |
1 ⌀ = 1,25 |
5. |
b₁ + a₂ |
30 bis 45 mm |
2 |
1 |
6. |
(b₁ + a₂ ) + a₃ |
30 bis 55 mm |
3 |
2 |
7. |
(b₁ + a₂) + (a₃ + a₄) |
30 bis 65 mm |
4 |
2 |
8. |
b₁ + b₂ |
60 bis 70 mm |
2 ⌀ = 2,4 |
1 ⌀ = 1,4 |
9. |
(b₁ + a₂ ) + b₃ |
60 bis 80 mm |
3 |
2 |
10. |
(b₁+ a₂) + (b₃ + a₄) |
60 bis 90 mm |
4 |
2 |
11. |
(c₁ + a₂ ) + b₃ |
85 bis 105 mm |
3 |
2 |
12. |
(c₁+ a₂) + (b₃+ a₄) |
85 bis 115 mm |
4 |
2 |
13. |
(c₁ + b₂ ) + b₃ |
105 bis 130 mm |
3 |
2 |
[0014] Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, daß sich lt. Spalte 3 der obigen
Tabelle die theoretisch nutzbaren Bereiche in der Regel um 10 bis 20 mm mindestens
aber um 5 mm überschneiden, so daß für jede Maßanpassung eine Schnittkombination möglich
ist, bei welcher kein einziger Anschnitt der Löcher erforderlich ist.
[0015] Bei einer weiteren verbesserten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Fassadenplatte
nach Fig. 3 und Anspruch 3 sind die randseitigen Löcher gleich oder schmäler als die
halbe Breite der daneben angeordneten Löcher und gleich oder schmäler als die Breite
des Randsteges. In Fig. 3 sind die einzelnen zur Maßanpassung theoretisch nutzbaren
Bereiche beispielhaft im Maßstab 1:1 wie folgt dargestellt:
a₁ = a₂ = a₃ = a₄ |
= 0 bis 10 mm |
b₁ min. bis b₁ max. |
= 18 bis 23 mm |
b₁ = b₂ = b₃ = b₄ |
|
c₁ min. bis c₁max. |
= 43 bis 48 mm |
lfd. Nr. |
Bezeichnung der Schnitte |
theoretisch nutzbarer Bereich |
Zahl der erforderlichen Schnitte |
Zahl der erforderlichen Platten |
1. |
a₁ |
0 bis 10 mm |
1 |
1 |
2. |
a₁ + a₂ |
0 bis 20 mm |
2 |
1 |
3. |
b₁ |
18 bis 23 mm |
1 |
1 |
4. |
b₁ + a₂ |
18 bis 33 mm |
2 ⌀ = 1,5 |
1 ⌀ = 1,0 |
5. |
(b₁ + a₂ ) + a₃ |
18 bis 43 mm |
3 |
2 |
6. |
b₁ + b₂ |
36 bis 46 mm |
2 |
1 |
7. |
c₁ |
43 bis 48 mm |
1 |
1 |
8. |
c₁ + a₂ |
43 bis 58 mm |
2 |
1 |
9. |
(c₁ + a₂ ) + a₃ |
43 bis 68 mm |
3 |
2 |
10. |
c₁ + b₂ |
61 bis 71 mm |
2 ⌀ = 1,9 |
1 ⌀ = 1,2 |
[0016] Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, daß durch die Anordnung der schmalen
Löcher im Randbereich die durchschnittliche Anzahl der erforderlichen Schnitte bzw.
Platten um ca. 15 bis 25 % vermindert werden kann. Da die Anpaßarbeiten in aller Regel
erst während der Montage erfolgen und die Schnitte mit Diamantsägen einzeln in Handarbeit
ausgeführt werden, bedeutet die Verminderung der durchschnittlich erforderlichen Anzahl
von Schnitten bzw. Platten einen wesentlichen Faktor bei der Einsparung von Montagekosten.
Wie aus der Spalte 4 der letzten Tabelle hervorgeht sind bei Maßanpassungen von 0
bis 33 mm bzw. 0 bis 70 mm durchschnittlich nur 1,5 bzw. 1,9 Schnitte erforderlich,
während bei der vorher beschriebenen Ausführungsform mit ganzen Löchern im Randbereich
durchschnittlich 2.0 bzw. 2,4 Schnitte erforderlich sind (Spalte 4 der vorletzten
Tabelle). Auch die durchschnittliche Anzahl der erforderlichen Platten ist bei der
verbesserten Ausführungsform mit 1,0 bzw. 1,2 Platten (Spalte 5 der letzten Tabelle)
wesentlich geringer als bei der vorher beschriebenen Ausführungsform mit 1,25 bzw.
1,4 Platten (Spalte 5 der vorletzten Tabelle).
[0017] Bei einer anderen Ausführungsform nach Fig. 4 und Anspruch 4 nimmt die Breite der
Löcher vom Plattenrand zur Plattenmitte hin derart zu, daß die Breite des jeweiligen
Loches kleiner ist, als das Gesamtmaß von der Plattenrandfläche bis zu dem jeweiligen
Loch. Theoretisch gilt hier die Bedingung: Lochbreite <= Gesamtmaß von diesem Loch
bis zum Plattenrand; für die Praxis gilt jedoch, damit beim Schnitt Material in ausreichender
Stärke stehen bleibt, die Bedingung: Lochbreite < Gesamtmaß. Der Vorteil dieser Variante
liegt insbesondere in dem geringen Gewicht, das durch den hohen Lochanteil bedingt
ist, ohne daß die Vorteile der vorangehend beschriebenen Ausführungsform, die geringe
durchschnittlich erforderliche Schnitt- bzw. Plattenzahl, dadurch anfgegeben wurde
(dazu die Spalten 4 und 5 der unten stehenden Tabelle).
[0018] In Fig. 4 sind die einzelnen zur Maßanpassung nutzbaren Bereiche beispielhaft im
Maßstab 1:1 wie folgt dargestellt.
a₁ |
= 0 bis 10 mm |
l₁ = 8 mm < a₁ max. |
b₁ min. bis b₁ max. |
= 18 bis 23 mm |
l₂ = 20 mm < b₁ max. |
c₁ min. bis c₁ max. |
= 43 bis 48 mm |
l₃ = 45 mm < c₁ max. |
lfd. Nr. |
Bezeichnung der Schnitte |
theoretisch nutzbarer Bereich |
Zahl der erforderlichen Schnitte |
Zahl der erforderlichen Platten |
1. |
a₁ |
0 bis 10 mm |
1 |
1 |
2. |
a₁ + a₂ |
0 bis 20 mm |
2 |
1 |
3. |
b₁ |
18 bis 23 mm |
1 |
1 |
4. |
b₁ + a₂ |
18 bis 33 mm |
2 ⌀ = 1,5 |
1 ⌀ = 1,0 |
5. |
(b₁ + a₂ ) + a₃ |
18 bis 43 mm |
3 |
2 |
6. |
c₁ |
43 bis 48 mm |
1 |
1 |
7. |
c₁ + a₂ |
43 bis 58 mm |
2 |
1 |
8. |
(c₁ + a₂ ) + a₃ |
43 bis 68 mm |
3 |
2 |
9. |
c₁ + b₂ |
61 bis 71 mm |
2 ⌀ 1,9 |
1 ⌀ = 1,2 |
[0019] Bei einer anderen besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fassadenplatte
nach Fig. 5 und Anspruch 5 ist die Breite aller Löcher kleiner als die Breite der
beiden Randstege. Die Vorteile liegen, wie aus der nachfolgenden Tabelle hervorgeht,
darin, daß die durchschnittliche Zahl der erforderlichen Schnitte auch bei großen
Maßanpassungen in keinem Fall über 1,5 hinausgeht, also noch deutlich geringer ist
als bei allen vorangegangenen Ausführungsformen. Darüber hinaus können sämtliche Maßanpassungen
an ein und derselben Platte erfolgen, ohne daß auch nur in Einzelfällen eine zweite
Fassadenplatte dazu erforderlich wäre. Außerdem ist die Systematik der Kombination
von einzelnen Schnitten für den Handwerker auf der Baustelle viel einfacher zu verstehen,
da nur maximal zwei Schnitte zu kombinieren sind statt bis zu vier Schnitte bei den
vorher beschriebenen Ausführungsformen. Bei zwei Schnitten dient i.A. der eine Schnitt
durch den Mittelsteg im wesentlichen zur groben Maßanpassung und der durch den breiten
Randsteg zur feinen Maßanpassung, Die Vorteile der beschriebenen Ausführungsform treten
auch dann auf, wenn sich die oben beschriebenen breiten Randstege an beiden Plattenrändern
befinden, die darauf abgestimmten, etwas schmäleren Löcher, jedoch nur auf eine Plattenseite
angeordnet sind. Falls nämlich zwei Schnitte zur Maßanpassung erforderlich sind, werden
diese immer an gegenüberliegenden Rändern der Platte vorgenommen.
[0020] In Fig. 5 ist die beschriebene Ausführungsform beispielhaft im Maßstab 1:1 wie folgt
dargestellt:
a₁ = a₂ |
= 0 bis 22,5 mm |
b₁ = b₂ |
= 42,5 bis 47,5 mm |
c₁ = c₂ |
= 67,6 bis 72,5 mm |
lfd. Nr. |
Abschnitt der Schnitte |
theoretisch nutzbarer Bereich |
Zahl der erforderlichen Schnitte |
Zahl der erforderlichen Platten |
1. |
a₁ |
0 bis 22,5 mm |
1 |
1 |
2. |
a₁ + a₂ |
0 bis 45 mm |
2 |
1 |
3. |
b₁ |
42,5 bis 47,5 mm |
1 |
1 |
4. |
b₁ + a₂ |
42,5 bis 70 mm |
2 |
1 |
5. |
c₁ |
67,5 bis 72,5 mm |
1 Ø = 1,4 |
1 ⌀ = 1,0 |
6. |
c₁ + a₂ |
67,5 bis 95 mm |
2 |
1 |
[0021] Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, daß eine viel geringere Anzahl von Schnittkombinationen
erforderlich ist, um in einem bestimmten Maßbereich eine lückenlose und stufenlose
Maßanpassung ohne Einschnitte in die Löcher zu ermöglichen. So sind, wie aus der letzten
Tabelle zu entnehmen ist, für den Bereich von 0 bis 70 mm nur 5 Schnitte oder Schnittkombinationen
erforderlich, während bei den oben beschriebenen Ausführungsformen nach den zugehörigen
Tabellen 8 bis 10 Schnitte oder Schnittkombinationen erforderlich sind. Sehr nützlich
für Planung und Verarbeitung ist auch die Tatsache, daß sich gleich große Löcher sehr
einfach in eine übergeordnete Rasterung einordnen lassen. Bei der in Fig. 5 dargestellten
Lochung mit einer Lochbreite von 20 mm und einer Mittelstegbreite von 5 mm ergibt
sich ein Raster von 25 mm. Bei einer Fugenbreite von 10 mm ergibt sich eine Randstegbreite
von 22,5 mm, die größer ist als die Lochbreite von 20 mm. Um bei der Maßanpassung
auch im ungünstigsten Fall noch eine etwas größere verbleibende Stegstärke zu gewährleisten,
kann z.B. bei 25 mm Raster eine Mittelstegstärke von 7 mm und eine Lochbreite von
18 mm gewählt werden.
[0022] Besonders vorteilhaft wirken sich die breiten Randstege auf die Herstellung und die
Qualität der keramischen Fassadenplatten aus. Durch die Anordnung der breiten Randstege
ist die Bremswirkung des Strangpreßmundstücks in den Randbereichen gegenüber den Mittelbereichen
vermindert, so daß die Randbereiche des plastischen keramischen Stranges einen höheren
Preßdruck erfahren, der eine höhere Biegezugfestigkeit des Materials bewirkt. Üblicherweise
sind beim Strangpressen von plattenförmigen Körpern die Randbereiche benachteiligt,
da durch die zusätzliche Randfläche eine zusätzliche Bremswirkung eintritt. Da die
Randbereiche wegen der zusätzlichen Randflächen sowieso schneller antrocknen und damit
früher schwinden als die Mittelbereiche, besteht üblicherweise die Gefahr der Trockenrisse
in den Randbereichen, da der plattenförmige Körper durch den verminderten Preßdruck
gerade in den Randbereichen eine verminderte Biegezugfestigkeit besitzt, in welchen
er zusätzlichen Schwindspannungen durch zu schnelle Antrocknung ausgesetzt wird. Bei
dem erfindungsgemäßen Plattenquerschnitt wird aber auch durch die Materialansammlung
in den Randbereichen die Trockengeschwindigkeit herabgesetzt und der in den Mittelbereichen
angeglichen, so daß dadurch auch die Schwindspannung und die Trockenrißgefahr erheblich
vermindert wird.
[0023] Eine andere vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fassadenplatte nach
Fig. 6 und Anspruch 6 ist an ihrer oberen und/oder unteren quer zu den stranggepreßten
Löchern verlaufenden Randfläche mit einem vorderseitigen und/oder rückseitigen Falz
zur Wasserführung versehen. Der besondere Vorteil ist darin zu sehen, daß das Fassadenwasser,
welches an der Fassadenvorderseite oder in den Löchern der Fassadenplatten abläuft
nicht oder nur in geringem Maße zur Rückseite derselben gelangen kann. Durch die immer
zur Vorderseite der Fassade ausgerichtete Wasserführung ergibt sich, daß auf der Rückseite
nur noch relativ geringe Wassermengen abgeleitet werden müssen, z.B. vom Wind hochgetriebenes
Wasser oder Kondensat, so daß die Unterkonstruktion und die Wärmedämmung vor Durchfeuchtung
geschützt werden.
[0024] Da die Falze nach Fig. 6 relativ bruchgefährdet sind, ist es zweckmäßig, diese nach
Fig. 7 und Anspruch 7 dadurch zu verstärken, daß die zwischen dem vorderen und rückseitigen
Plattenteil angeordneten Stege in voller oder teilweiser Höhe erhalten sind und durch
ihre Verbindung mit den Falzen deren Bruchsicherheit erhöhen. Zweckmäßigerweise ist
die Summe der Höhen der am vorderseitigen bzw. rückseitigen Falz befindlichen Stege
kleiner als die ursprüngliche Gesamthöhe der Stege, damit sich diese im montierten
Zustand nicht berühren oder gegenseitig stören. Ein weiterer Vorteil des kleinen Abstandes
der Stege von einem der besteht in ihrer kapillaren Trennung, durch welche das teilweise
durch die Löcher ablaufende Fassadenwasser zur vorderen Tropfkante abgeleitet wird.
[0025] In einer noch vorteilhafteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Fassadenplatte
nach Fig. 8 und Anspruch 8 verlaufen die Stege an den Falzen von hinten oben schräg
nach vorne unten. Die Vorteile bestehen in einer weiteren erhöhten Falzbruchfestigkeit,
da die Höhe der Rippen am jeweiligen Falzfuß mehr als doppelt so groß ist wie bei
der Ausführungsform nach Fig. 7. Außerdem wird auch das in den Löchern und sogar das
an der Rückseite der Fassadenplatten ablaufende Fassadenwasser durch Adhäsion zur
Fassadenvorderseite abgeleitet.
[0026] Die Erfindung ist in der nachstehenden Beschreibung anhand der Zeichnungen in verschiedenen
Ausführungsformen beispielhaft erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen Horizontalschnitt durch eine erfindungsgemäße Fassadenplatte
- Fig. 2
- einen Horizontalschnitt durch mehrere erfindungsgemäße Fassadenplatten mit der Angabe
der Maße möglicher Zuschnitte
- Fig. 2 b
- einen Horizontalschnitt mit Zuschnittbeispielen von 0 bis 40 mm
- Fig. 2 c
- einen Horizontalschnitt mit Zuschnittbeispielen vom 30 bis 65 mm
- Fig. 3
- einen Horizontalschnitt durch mehrere Fassadenplatten mit schmäleren randseitigen
Löchern.
- Fig. 4
- den Horizontalschnitt durch eine Fassadenplatte mit zunehmender Lochbreite
- Fig. 5
- einen Horizontalschnitt durch eine Fassadenplatte mit einem besonders breiten Randsteg
- Fig. 6
- einen Vertikalschnitt durch zwei Fassadenplatten mit Falzen ohne Stege
- Fig. 7
- einen Vertikalschnitt durch zwei Fassadenplatten mit restlichen Teilen der Stege
- Fig. 8
- einen Vertikalschnitt durch zwei Fassadenplatten mit schrägen Stegteilen
Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß der vordere Plattenteil 1 und der hintere Plattenteil
2 der Fassadenplatte 3 durch schmale Mittelstege 4 und mindestens doppelt so breite
Randstege 5 verbunden sind und daß zwischen den Stegen 4, 5 rechteckige abgerundete
Löcher angeordnet sind. Dabei sind die zwischen den Randflächen 7 und den randseitigen
Löchern 8 angeordneten Randstege 5 mindestens doppelt so breit wie die übrigen Mittelstege
4.
[0027] Aus Fig. 2 a ist eine Fassadenplatte 9 mit rechteckigen abgerundeten Löchern 10 gleicher
Größe ersichtlich, bei welcher die Randstege 11 mindestens doppelt so breit sind wie
die Mittelstege 12. Wie in Fig. 1 ist auch hier die Breite a₁ , a₂ , a₃ , a₄ der Randstege
mindestens so groß wie die halbe Breite der Löcher 10. Durch die Maße a₁ , a₂ , b₁
min., b₁ max., c₁ min., c₁ max. usw. ist dargestellt, in welchen Bereichen die Fassadenplatten
stufenlos und ohne Einschnitt in die Löcher beschnitten werden können. Durch die Maße
a₃ , a₄ , b₃ , b₄ usw. ist dargestellt, in welchen Bereichen bei anderen Platten 13,
14 zusätzlich geschnitten werden kann oder muß, um ohne Anschnitt der Löcher alle
beliebigen Maßanpassungen zu ermöglichen.
[0028] In Fig. 2 b sind die drei ersten Varianten der Maßanpassung durch ein bis vier Schnitte
15, 16, 17, 18 an ein bis zwei Fassadenplatten 19, 20 dargestellt und zwar in einem
stufenlosen Bereich von 0 bis 40 mm.
[0029] In Fig. 2 c sind die vier anschließenden Varianten der Maßanpassung durch ein bis
vier Schnitte 21, 22, 23, 24 an ein bis zwei Fassadenplatten 25, 26 dargestellt und
zwar in dem stufenlosen Bereich von 30 bis 65 mm.
[0030] In Fig. 3 sind Fassadenplatten 26 abgebildet, deren randseitige Löcher 27 schmäler
sind als die sonstigen Löcher 28 und der Randsteg 29. Durch die angegebenen Maße a₁
, b₁ min., b₁ max. usw. ist wie auch in Fig. 2 a dargestellt, in welchen Bereichen
die Fassadenplatten stufenlos und ohne Anschnitt der Löcher beschnitten werden können.
[0031] In Fig. 4 ist eine Fassadenplatte abgebildet bei welcher die Breite der Löcher vom
Plattenrand 30 zur Plattenmitte 31 hin derart zunimmt, daß die jeweilige Lochbreite
z.B. l₂ kleiner ist als das Gesamtmaß b₁ max. von der Plattenrandfläche bis zu dem
jeweiligen Loch.
[0032] In Fig. 5 ist eine Fassadenplatte 32 gezeigt, bei welcher alle Löcher 33 gleich groß
sind und die Breite der Randstege 34 größer ist als die Breite der Löcher 33. Außerdem
ist ein der Planung und Ausführung dienliches Rastermaß von z.B. 25 mm eingezeichnet.
[0033] In Fig. 6 sind die Fassadenplatten 35, 36 an ihrer oberen Randfläche 37 mit einem
rückseitigen Falz 38 und an ihrer unteren Randfläche 39 mit einem vorderseitigen Falz
40 versehen, welche sich im Bereich der horizontalen Plattenfuge 41 gegenseitig so
hintergreifen, daß das auf der Vorderseite 42 der Fassadenplatte 35 ablaufende Fassadenwasser
nicht zur Rückseite 43 der Fassadenplatte 36 abfließen kann; vielmehr wird es auf
der Vorderseite 44 oder durch die Löcher 45 der Fassadenplatte 36 abgeleitet.
[0034] In Fig. 7 sind Fassadenplatten 46 und 47 dargestellt, deren zwischen dem vorderen
Plattenteil 48 und dem hinteren Plattenteil 49 angeordneten Stege 50 an dem vorderseitigen
Falz 51 und dem rückseitigen Falz 52 in teilweiser Höhe 53, 54 erhalten sind. Die
Summe der Höhen 53 und 54 ist kleiner als die ursprüngliche Höhe 55 der Stege 50.
[0035] In Fig. 8 sind Fassadenplatten 56, 57 dargestellt, bei welchen sowohl die Stege 58
im Bereich des vorderseitigen Falzes 59 als auch die Stege 60 im Bereich des rückseitigen
Falzes 61 von hinten oben schräg nach vorne unten verlaufen. Dadurch wird von Wind
eingetriebenes Fassadenwasser, welches an der Rückseite 62 der Fassadenplatten oder
in deren Löchern 63 abläuft, nach vorne zu der Tropfkante 64 und damit zur Vorderseite
65 der Fassadenplatten geführt.
1. Stranggepreßte, vorzugsweise keramische Fassaden-, Bau- oder Dekorationsplatten mit
in Strangrichtung verlaufenden Löchern dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen den
zu den Löchern (6, 8, 10, 27, 28, 33) parallel verlaufenden Randflächen (7) und den
randseitigen Löchern (8, 27) angeordneten Randstege (5, 11, 29, 34) mindestens die
doppelte Breite der Mittelstege (4, 12) aufweisen.
2. Fassadenplatte nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Randstege (5, 11, 29,
34) mindestens die halbe Breite der Löcher (6, 8, 10, 28) aufweisen.
3. Fassadenplatte nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Breite eines
oder beider randseitigen Löcher (27) kleiner oder gleich der halben Breite der daneben
angeordneten Löcher (28) und kleiner oder gleich der Breite des Randsteges (29) ist.
4. Fassadenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Breite
der Löcher vom Plattenrand (30) zur Plattenmitte (31) hin zunimmt und die Breite jedes
Loches jeweils kleiner oder gleich ist dem Gesamtmaß von der Randfläche der Platte
bis zum jeweiligen Loch.
5. Fassadenplatte nach einem der Ansprüche 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Breite
aller oder fast aller Löcher (33) kleiner oder gleich ist der Breite eines oder beider
Randstege (34).
6. Fassadenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß die obere
und/oder untere quer zu den Löchern (45) verlaufenden Randflächen (37, 39) mit einem
rückseitigen und/oder vorderseitigen Falz (38, 40) versehen sind.
7. Fassadenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen
dem vorderen und hinteren Plattenteil (48, 49) angeordneten Stege (50) an dem vorderseitigen
und/oder rückseitigen Falz (51, 52) in voller oder teilweiser Höhe erhalten sind.
8. Fassadenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, daß die Summe
der Höhen (53, 54) der an den vorderseitigen und/oder rückseitigen Falzen (51, 52)
erhaltenen restlichen Stege etwas kleiner ist als die ursprüngliche Gesamthöhe (55)
der Stege (50).
9. Fassadenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet daß die an
den vorderseitigen und/oder rückseitigen Falzen (59, 61) erhaltenen Stege (58, 60)
schräg ausgebildet sind.