[0001] Die Erfindung betrifft eine flüssigkeitsgekühlte Mehrzylinder-Brennkraftmaschine
gemäß den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Eine derartige Brennkraftmaschine ist aus der DE 42 06 920 Cl bekannt. Bei dieser
bekannten Brennkraftmaschine bedeuten vier Längskanäle für die Kühlwasserführung einen
hohen Bauaufwand. Der letzte Kühlflüssigkeitsraum jeder Zylinderreihe wird von etwa
der Hälfte der gesamten Kühlflüssigkeitsmenge durchströmt und die Kühlflüssigkeitsräume
der zweiten Zylinderreihe werden von Kühlflüssigkeit durchströmt, die bereits in ein
oder zwei anderen Kühlflüssigkeitsräumen Wärme aufgenommen hat. Daraus ergibt sich
eine sehr unterschiedliche Kühlung der einzelnen Zylinder.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer flüssigkeitsgekühlten Mehrzylinder-Brennkraftmaschine
der eingangs genannten Art mit geringerem Bauaufwand eine bessere, insbesondere gleichmäßigere
Kühlung der einzelnen Zylinder zu erreichen.
[0004] Diese Aufgabe ist bei einer gattungsgemäßen Brennkraftmaschine durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Die erfindungsgemäß ausgebildete Brennkraftmaschine benötigt für den Zu- und Rücklauf
des Kühlmittels insgesamt nur drei Längskanäle. Jeder Kühlmittelraum ist unmittelbar
an den Zulauf- und an einen Rücklaufkanal angeschlossen, ohne daß ein Teil des Kühlmittels
mehr als einen Kühlmittelraum durchströmt. Der Zulaufkanal kann mit einem recht großen
Querschnitt ausgestattet sein, so daß der Druckabfall in ihm äußerst gering ist. Alle
diese Maßnahmen fördern die gleichmäßige Aufteilung des Kühlmittels auf die einzelnen
Kühlmittelräume und damit deren gleichstarke Kühlung.
[0006] Durch die Ausbildung der Brennkraftmaschine gemäß dem Patentanspruch 2 wird insbesondere
die Kühlung von tief zwischen den beiden Zylinderreihen angeordneten Teilen wie Ventilantriebsgliedern
oder Kraftstoff-Einspritzpumpen gefördert.
[0007] Durch die Ausbildung der Brennkraftmaschine gemäß den Patentansprüchen 3 und 4 kann
die Kühlflüssigkeit in ihrer Gesamtheit auf jeder Stirnseite der Brennkraftmaschine
diese verlassen, um selber gekühlt zu werden oder eine weitere Kühlaufgabe, beispielsweise
für einen Retarder, zu übernehmen, ohne daß bis auf das Öffnen oder Verschließen einer
Austrittsöffnung irgendwelche Änderungen am Kühlsystem der Brennkraftmaschine selbst
vorgenommen werden müssen.
[0008] Im Patentanspruch 5 ist eine platzsparende und insbesondere die gießtechnische Ausführung
des Brennkraftmaschinengehäuses nicht weiter belastende Lage des Querkanals angegeben.
[0009] Im Patentanspruch 6 ist angegeben, wie die Kühlung im Kühlflüssigkeitsraum zumindest
weitestgehend auf dessen oberen Bereich konzentriert werden kann, obwohl der Verbindungskanal
zwischen dem Zulaufkanal und dem Kühlflüssigkeitsraum in dessen unteren und mittleren
Bereich mündet, um einen ausreichenden Abstand des Verbindungskanals zum benachbarten
Rücklaufkanal mit ausreichender Festigkeit des Brennkraftmaschinengehäuses in diesem
Bereich zu erhalten.
[0010] Die Ausführung gemäß dem Patentanspruch 7 ermöglicht ein Umgehen von im Zwischenraum
zwischen den Zylinderreihen angeordneten Teilen wie Ventilantriebsgliedern und Kraftstoffeinspritzpumpen
sowie eine Führung der Verbindungskanäle, die die Kühlung dieser Teile besonders stark
fördert.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig.1
- eine Brennkraftmaschine mit zwei Zylinderreihen in schematischer Darstellung und
- Fig. 2
- einen Querschnitt nach der Linie II-II durch die Brennkraftmaschine der Fig. 1 in
schematischer Form.
[0012] Eine schematisch dargestellte Brennkraftmaschine 1 hat eine erste Zylinderreihe 2
und eine zweite Zylinderreihe 3, die in V-Form zueinander angeordnet sind, von denen
jede drei Zylinder 4,5,6 bzw. 7,8,9 umfaßt. Die Zylinder 4 bis 9 sind von Kühlflüssigkeitsräumen
10 bis 15 umgeben, die jeweils von den benachbarten Kühlflüssigkeitsräumen durch Trennwände
16 bis 19 getrennt sind. An deren unterem Rand vorgesehene Öffnungen 43 ermöglichen
beim Ablassen der Kühlflüssigkeit ein Ausfließen in den benachbarten Kühlflüssigkeitsraum,
ohne daß bei normalem Betrieb infolge der nachfolgend erläuterten geringen Druckunterschiede
eine Querströmung stattfindet. Die vordere Stirnseite der Brennkraftmaschine 1 wird
von einem Stirndeckel 20 abgeschlossen, der einen flüssigkeitsgekühlten Ölkühler 21
abdeckt. Über diesen Ölkühler 21 wird Kühlflüssigkeit einem tief im V-Raum zwischen
den beiden Zylinderreihen 2,3 liegenden, einen Teil des Brennkraftmaschinengehäuses
bildenden Zulaufkanal 22 zugeführt. Von diesem zweigt seitlich zu jedem Kühlflüssigkeitsraum
10 bis 15 ein gesonderter Verbindungskanal 23 bis 28 ab. Der Druckabfall im Zulaufkanal
22 ist wegen seines großen Querschnitts äußerst gering, so daß alle Kühlflüssigkeitsräume
10 bis 15 unabhängig voneinander völlig gleichmäßig mit Kühlflüssigkeit versorgt werden.
Außerdem können mit Hilfe der im Zulaufkanal 22 und den Verbindungskanälen 23 bis
28 strömenden Kühlflüssigkeit zwischen den Zylinderreihen 2,3 angeordnete Ventilantriebsglieder
oder Kraftstoff-Einspritzpumpen (nicht dargestellt) wirksam gekühlt und auf einem
gleichmäßigen Temperaturniveau gehalten werden.
[0013] Um derartige Maschinenteile zu umgehen, können die Verbindungskanäle 23 bis 28 abgewinckelt
ausgeführt sein, so daß Verbindungskanäle (z.B. 23 und 27), die zu zwei zueinander
versetzt angeordneten Kühlflüssigkeitsräumen (z.B. 10 und 14) in den beiden Zylinderreihen
2,3 führen, auf derselben Länge des Zulaufskanals 22 von diesem abzweigen. Wegen des
geringen Druckabfalls im Zulaufkanal 22 ist ein möglicher größerer Widerstand in den
Verbindungskanälen 23 bis 28 ohne Bedeutung.
[0014] Nach dem Durchströmen der Kühlflüssigkeitsräume 10,11,12 und der zugehörigen Zylinderköpfe
der ersten Zylinderreihe 2 wird die Kühlflüssigkeit in einem nahe der Innenseite dieser
Zylinderreihe 2 angeordneten Rücklaufkanal 29 und entsprechend ein anderer Teil der
Kühlflüssigkeit nach dem Durchströmen der Kühlflüssigkeitsräume 13,14,15 und der zugehörigen
Zylinderköpfe der zweiten Zylinderreihe 3 in einem zweiten, nahe der Innenseite dieser
zweiten Zylinderreihe 3 angeordneten Rücklaufkanal 30 gesammelt. Die beiden einen
integrierten Bestandteil des Brennkraftmaschinengehäuses bildenden Rücklaufkanäle
29,30 sind durch einen außenliegenden Querkanal 31 im Stirndeckel 20 miteinander verbunden,
der oberhalb des Ölkühlers 21 und von diesem hydraulisch getrennt angeordnet ist.
Am Querkanal 31 ist ein Anschluß 32 vorgesehen, zu dem die Kühlflüssigkeit, wie durch
die Pfeile 33 angedeutet, gleichgerichtet in den Rücklaufkanälen 29,30 sowie im Querkanal
31 hinströmt und von dem aus die Kühlflüssigkeit aus der Brennkraftmaschine 1 ausgeleitet
wird, beispielsweise in einen nicht dargestelltem Kühler zur Rückkühlung der Kühlflüssigkeit.
Soll dagegen noch ein weiteres Aggregat gekühlt werden, beispielsweise ein nicht dargestellter
Retarder, so ist an einem dem Querkanal 31 abgewandten Ende des einen Rücklaufkanals
30 ein weiterer Anschluß 34 vorgesehen, zu dem, bei verschlossenem Anschluß 32, die
Kühlflüssigkeit bei zueinander entgegengesetzter Strömung in den Rücklaufkanälen 29,30,
wie durch die gestrichelt dargestellten Pfeile 35 angedeutet, hinströmt.
[0015] Wie in Fig. 2 näher dargestellt, liegt die Mündungsöffnung 36 des Verbindungskanals
26 in den Kühlflüssigkeitsraum 13 des Zylinders 7 in dessen unteren und mittleren
Bereich, insbesondere um einen notwendigen Abstand zum neben dem oberen Bereich des
Zylinders 7 angeordneten Rücklaufkanal 30 einzuhalten. Um dennoch ausschließlich oder
zumindest ganz überwiegend den oberen Teil des Zylinders 7 zu kühlen, ist im Kühlflüssigkeitsraum
13 etwa in dessen Mitte ein mit einer Ausnehmung 44 im Bereich der Mündungsöffnung
36 versehener Trennring 37 eingesetzt, der insbesondere mit dem Brennkraftmaschinengehäuse
einteilig ausgeführt ist und der den Kühlflüssigkeitsraum 13 in einen oberen Ringraum
38 und einen unteren Ringraum 39 trennt. Obwohl der größte Teil der Mündungsöffnung
36 im Bereich des unteren Ringraumes 39 liegt, strömt in diesen nur dann eine verhältnismäßig
kleine Menge Kühlflüssigkeit ein, wenn im Trennring 37 eine kleine, auf der der Mündungsöffnung
36 entlegenen Seite gelegene Ausnehmung 40 vorgesehen ist. Dadurch wird ein Ablassen
der Kühlflüssigkeit aus dem oberen Ringraum 39 und aus dem Zylinderkopf 42 ermöglicht
sowie die Turbulenz im unteren Ringraum 39 vermindert. Insbesondere wird jedoch durch
das Einströmen von Kühlflüssigkeit durch die Ausnehmung 40 in den unteren, von der
Mündungsöffnung 36 abgelegenen Bereich des oberen Ringraumes 38 erreicht, daß in diesen
Bereich K ein Totwassergebiet entsteht. Der größte Teil der Kühlflüssigkeit fließt
aus dem oberen Ringraum 38 in einen Kühlraum dem Zylinderkopfes 42 über eine Öffnung
45, die auf der der Mündungsöffnung 36 abgelegenen Seite liegt. Um ein Totwassergebiet
im oberen, von der Öffnung 45 abgelegenen Bereich des oberen Ringraumes 38 zu vermeiden,
sind Öffnungen 41,46 vorgesehen, von denen aus eine kleinere Menge Kühlflüssigkeit
in den Kühlraum des Zylinderkopfes 42 und unmittelbar in den Rücklaufkanal 30 strömt.
Der Rückfluß aus dem Kühlraum des Zylinderkopfes 42 in den Rücklaufkanal 30 ist mit
47 bezeichnet.
1. Flüssigkeitsgekühlte Mehrzylinder-Brennkraftmaschine mit einer ersten und einer zweiten
Zylinderreihe, insbesondere in V-Anordnung, bei der jeder Zylinder von einem gesonderten
Kühlflüssigkeitsraum umgeben ist und bei der ein Zulaufkanal zur Zuführung von Kühlflüssigkeit
zu den einzelnen Kühlflüssigkeitsräumen und zwei Rücklaufkanäle an den Innenseiten
der Zylinderreihen zur Rückführung der Kühlflüssigkeit von den einzelnen Kühlflüssigkeitsräumen
vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß nur ein einziger Zulaufkanal (22) vorgesehen ist, der im Zwischenraum zwischen
den beiden Zylinderreihen (2,3) angeordnet ist, und daß jeder Kühlflüssigkeitsraum
(10 bis 15) unabhängig von einem anderen Kühlflüssigkeitsraum (10 bis 15) mit dem
Zulaufkanal (22) verbunden ist.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zulaufkanal (22) tiefer angeordnet ist als die beiden Rücklaufkanäle (29,30).
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Rücklaufkanäle (29,30) an einer Stirnseite der Brennkraftmaschine (1)
durch einen außen angebrachten Querkanal (31) miteinander verbunden sind, daß die
Kühlflüssigkeit in den beiden Rücklaufkanälen (29,30) gleichgerichtet zum Querkanal
(31) strömt und daß an diesem ein Anschluß (32) zum Ausleiten der Kühlflüssigkeit
aus dem Brennkraftmaschinen-Gehäuse angeordnet ist.
4. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Rücklaufkanäle (29,30) an einer Stirnseite der Brennkraftmaschine (1)
durch einen außen angebrachten Querkanal (31) miteinander verbunden sind, daß die
Kühlflüssigkeit in dem einen Rücklaufkanal (29) zum Querkanal (31) und im anderen
Rücklaufkanal (30) vom Querkanal (31) weg zu einem an seinem dem Querkanal (31) abgewandten
Ende angeordneten Anschluß (34) zum Zuleiten der Kühlflüssigkeit zu einem zu kühlenden
Aggregat strömt.
5. Brennkraftmaschine nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Querkanal (31) innerhalb eines die Stirnseite der Brennkraftmaschine (1) abschließenden
Stirndeckels (20) verläuft, der den unterhalb des Querkanals (31) liegenden Zulaufkanal
(22) auf seiner Einströmseite stirnseitig abdeckt.
6. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Verbindungskanal (23 bis 28) zwischen dem Zulaufkanal (22) und einem Kühlflüssigkeitsraum
(10 bis 15) in diesen mit einer in seinem unteren und mittleren Bereich liegenden
Mündungsöffnung (36) mündet, daß der Kühlflüssigkeitsraum (10 bis 15) durch einen
im oberen Bereich der Mündungsöffnung (36) liegenden Trennring (37) in einen oberen
Ringraum (38), der mit einem Kühlraum im zugehörigen Zylinderkopf (42) kühlflüssigkeitsmäßig
in Verbindung steht,und in einen unteren Ringraum (39) geteilt ist, der gegenüber
dem oberen Ringraum (38) zumindest weitgehend kühlflüssigkeitsmäßig getrennt ist.
7. Brennkraftmaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungskanäle (23 bis 28) abgewinkelt ausgebildet sind.
8. Brennkraftmaschine nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Trennring (37) auf der der Mündungsöffnung (36) abgelegenen Seite eine Ausnehmung
(40) vorgesehen ist.
9. Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß im der Öffnung (45) zum Kühlraum des Zylinderkopfes (42) abgelegenen oberen Bereich
des oberen Ringraumes (38) eine weitere Öffnung (41 bzw. 46) unmittelbar in den Rücklaufkanal
(30) und/oder in den Zylinderkopf (42) vorgesehen ist.