[0001] Die Erfindung bezieht sich auf den Bereich der Küchentechnik. Speziell bezieht sich
die Erfindung dabei auf die Ausführung einer Küchenarbeitsplatte als Kochfeld, welche
die Funktionen von Kochherd und Arbeitsplatte in neuartiger Weise vereint. Hierzu
wird in eine Küchenarbeitsplatte aus Stein, zum Beispiel Granit, ein Kochfeld nach
dem Prinzip der induktiven Erwärmung unter Verzicht auf die üblichen, durchgehenden
Ausschneidungen in die Arbeitsplatte integriert, die dadurch, wenn die Arbeitsfläche
nicht als Herd benutzt wird, in vollem Umfang als Arbeitsfläche zur Verfügung steht.
[0002] Durch diese Art der nahtlosen Integration von Kochfeld und Arbeitsplatte aus Stein
wird die Beständigkeit von Kochfeldern verbessert und deren Pflege und Reinigung deutlich
erleichtert. Die geringe Hitzeentwicklung auf der Steinoberfläche, bedingt durch die
gleichmäßige Wärmeverteilung im Steinvolumen, verringert zusätzlich die Verletzungsgefahr
bei unbeabsichtigtem Berühren des Kochfeldes.
[0003] Dies wiederum ermöglicht die Anwendung der bisher auf einem Kochfeld nicht eingesetzten
Methode der Temperaturmessung und automatischen Temperaturregelung.
[0004] Seit jeher ist die offene Flamme die wichtigste Quelle für die beim Kochen benötigte
Wärmezufuhr.
[0005] Der Grund dafür ist, mit Ausnahme beim Grillen (Strahlungshitze), weniger in der
Flamme selbst zu suchen, sondern in der rein technischen Tatsache, daß eine Änderung
der Wärmezufuhr sehr schnell herbeigeführt werden kann. Hier ist der wichtigste Grund
zu finden, warum in der Spitzengastronomie nach wie vor mit Gas gekocht wird.
[0006] Schaltet man beispielsweise eine Gasflamme beim Kochen ab, so ist die Wärmezufuhr
augenblicklich unterbrochen. Dies ist bei einem herkömmlichen Elektroplatten- oder
Glaskeramik-Kochfeld, bedingt durch das Nachheizen der erwärmten Elektro-Spiralen,
nicht möglich. Das Regeln der Wärmezufuhr mit Gas erfolgt wesentlich spontaner. Schnelles
Regeln der zugeführten Wärme ist jedoch von entscheidendem Interesse bei der Verwendung
temperaturempfindlicher Zutaten, die nur bei wohldosierter Wärmebehandlung die gewünschte
Konsistenz erhalten, wie sie zum Beispiel bei der Herstellung von Saucen mit hohem
Fettgehalt gewünscht wird.
[0007] Gasherde haben trotz Ihrer Unverzichtbarkeit beim Kochen den Nachteil, daß zum Erzeugen
der Flamme auf dem Kochfeld erheblicher mechanischer Aufwand betrieben werden muß,
um eine unfallsichere Gasflamme zur Verfügung stellen zu können.
[0008] An diese mechanischen Teile gelangen beim Betrieb organische Stoffe wie Fettspritzer
und Speisereste, die von der Flamme in die Gasbrenner auf dem Kochfeld eingebrannt
werden. Insgesamt ist das Gaskochfeld (Brenner, Mulde) und das zum Positionieren der
Töpfe auf der Flamme benötigte Gitter nur schwierig und zeitintensiv zu reinigen.
[0009] Das Festbrennen der Speisereste und Fette findet ebenfalls beim Elektroherd, wie
auch bei Glaskeramik-Kochfeldern statt, die bei längerfristigem Gebrauch empfindlich
auf das Einbrennen von organischen Stoffen reagieren und daher mit zunehmendem Alter,
bedingt durch die Schädigung der Oberfläche, immer schwieriger zu reinigen sind. Glaskeramik-Kochfelder
haben zudem die Eigenschaft, bruchempfindlich auf Stoßeinwirkung zu reagieren.
[0010] Durch die Methode der magnetischen Induktion ist es möglich, durch ein geeignetes
Medium hindurch, z.B. Glaskeramik, Energie zu übertragen. Diese Methode machen sich
moderne Induktionskochfelder zu Nutze, indem durch eine Glaskeramik-Platte hindurch
ein magnetischer Fluß in einem geeigneten Topfmaterial erzeugt wird, welcher den Topf
direkt aufheizt und so die Wärme nicht mehr vom Kochfeld auf den Topf übertragen,
sondern im Gegenteil die Wärme im Topf selbst erzeugt wird und anschließend erst eine
Restwärme auf das Kochfeld zurückstrahlt. Als positiven Nebeneffekt erzielt diese
Methode einerseits eine deutliche Reduktion der beim Kochvorgang insgesamt erzeugten
Verlustwärme. Viel wichtiger für das Kochen selbst ist andererseits jedoch die Tatsache,
daß eine Änderung des induzierenden Flußes genau wie beim Kochen mit Gas eine spontane
Auswirkung auf die Änderung der zugeführten Energie hat.
[0011] Der magnetische Fluß wird beim Induktionsherd durch eine
einfache Spule erzeugt, die von einem hochfrequenten Wechselstrom durchflossen wird. Über
eine geeignete handelsübliche elektronische Schaltung kann die Energiezufuhr sehr
feindosiert geregelt werden.
[0012] Da dabei primär der Topf erwärmt wird, ist das zeitliche Verhalten der Änderung der
Energiezufuhr auf das Gargut ähnlich direkt wie beim Kochen mit Gas, in der Regel
sogar besser.
[0013] Ein wesentlicher Gesichtspunkt moderner Küchentechnik ist heute, Geräte in der Funktionalität
zu verbessern und neue Techniken, z.B. die der elektronischen Regelbarkeit, einzuführen
und die Geräte bei gleichzeitiger Reduktion des Reinigungsaufwandes einfacher bedienbar
zu machen. Die Integration von Komponenten mit unterschiedlichen Funktionen spielt
dabei eine wichtige Rolle und hat nicht nur optische Vorteile, sondern dient entscheidend
einer integrierten, einfachen und flexiblen Nutzung des jeweils vorhandenen Arbeitsplatzes
durch die verschiedenen Küchengeräte.
[0014] Ein wichtiger Schritt bei der Entwicklung moderner Küchentechnik war die Einführung
heute bereits standardmäßig verwendeter Küchenarbeitsplatten, die durchgehend über
die verschiedenen Unterbauten wie Schränke, Kühlschränke, Wasch- oder Spülmaschinen
hinweg eine homogene Oberfläche zum freien Wirtschaffen zur Verfügung stellen und
aufgrund des Fehlens von störenden Ecken, Kanten und Sparten einfach zu reinigen sind.
Außerdem wird eine überschaubare und flexibel organisierbare Küchenbedienung möglich.
[0015] Als unverwüstliches Material für solche Arbeitsplatten hat sich in jüngster Zeit
Stein, insbesondere Granit, bewährt. Auf dem Stein kann man beispielsweise mit Messern
schneiden, ohne einen Kratzer zu hinterlassen. Die Reinigung von Granit ist aufgrund
der glatten und harten Oberfläche sehr einfach, da sich Schmutz und Rückstände selbst
bei intensiver Beanspruchung und starkem Antrocknen nicht richtig festsetzen können.
Sollte das dennoch passieren, können diese Rückstände mit harten Gegenständen entfernt
werden, ohne die Oberfläche der Granitplatte zu beschädigen.
[0016] Unterbrochen werden solche Küchenarbeitsplatten heute jedoch immer noch durch das
in die Platte eingelassene Kochfeld, welches im Bereich des Herdes nach wie vor schwierig
vollkommen zu reinigende Übergänge schafft, vor allem aber aufgrund der relativ empfindlichen
Oberfächen von Glaskeramik den Benutzer daran hindert, das Kochfeld selbst mit oben
beschriebenen Vorteilen als Arbeitsfeld zu nutzen.
[0017] Somit stellt sich die Aufgabe, das Kochfeld möglichst vollständig in die Arbeitsplatte
zu integrieren, so daß eine homogene und pflegeleichte Oberfäche entsteht, die durch
die zusätzliche Nutzbarkeit des Kochfeldes als Arbeitsplatte in der Lage ist, die
Arbeitsplatten-Bereiche rechts und links des Kochfeldes zusammen mit dem eigentlichen
Kochfeld zu einer durchgehenden Arbeitsplatte miteinander zu verbinden.
[0018] Eine zusätzliche Aufgabe stellt sich für die Verbesserung der Beanspruchbarkeit und
Lebensdauer von Kochfeld-Oberflächen sowie eine Reduzierung der Oberflächen-Temperatur
von Induktions-Kochfeldern. Durch eine Minderung der Oberflächen-Temperatur seinerseits
entstehen neue Möglichkeiten der Verwendung von Temperatur-Meßeinrichtungen auf dem
Kochfeld, die ihrerseits neue Aufgaben der Temperatur-Überwachung von Garvorgängen
auf dem Kochfeld stellen, die in modernen Backröhren und Mikrowellen-Herden bereits heute zum Einsatz
kommen.
[0019] Diese Aufgabe wird durch die Kombination einer bezüglich der Oberfläche
unversehrten Steinplatte (Granitplatte) und einer oder mehrerer unter dem Stein befindlichen Induktionsspulen
gelöst, die in genügend geringem Abstand zur Oberfläche angebracht sind, um die für
die Übertragung der Leistung nötige magnetische Flußdichte im Topf zu erzeugen. Der
Topf wird dabei zum Kochen einfach auf die Granitplatte gestellt. Diese Stelle kann
auf der Platte mit einer geeigneten Markierung gekennzeichnet sein, z.B. einer begrenzten
Zahl kleiner metallischer Abstandhalter, die in die Granitoberfläche eingelassen sind
und eine thermische Isolierung mit Hilfe des Mediums Luft herstellen. Als Alternative
dazu können auch entfernbare Abstandhalter verwendet werden. Sofern die thermische
Belastbarkeit des jeweils verwendeten Granits dies zuläßt, kann auf solche Abstandhalter
auch verzichtet werden. Um den Granit dabei vor der für Stein typischen Rißbildung
unter Hitzeeinwirkung zu schützen, wird für mechanische Stabilisierung durch eine
geeignete Armierung gesorgt. Die durch diese Ausführung von Induktions-Kochfeldern
bedingte, geringe Wärmeentwicklung auf der Kochfeld-Oberfläche läßt die gefahrlose
Verwendung von Temperatur-Meßeinrichtungen
auf dem Kochfeld, d.h. im Gargut selbst zu, und ermöglicht damit ein programmgesteuertes
Kochen durch computergesteuerte bzw. -geregelte Wärmezufuhr.
[0020] Nach dem Kochen und dem Entfernen der Töpfe bleibt die ebene Fläche einer durchgehenden
Arbeitsplatte zurück, die aufgrund ihrer Unempfindlichkeit gegen Verschmutzen und
der nahtlosen Oberfläche sehr einfach zu reinigen ist. Anschließend kann das eigentliche
Kochfeld unter Nutzung aller Vorteiledes Steinmaterials als Arbeitsfeld verwendet
werden.
[0021] Beschädigungen der Oberfläche durch Einbrennen, Kratzen und insbesondere Stoßen sind
im Gegensatz zu den bisher bei Induktions-Kochfeldern verwendeten Glaskeramik-Oberflächen
aufgrund der Härte des Granits nicht gegeben.
[0022] Ein weiterer Vorteil ist die bessere Wärmeverteilung, da die Wärme, im Gegensatz
zu dünnen Glaskeramikfeldern, im Stein mit typischerweise 4 Zentimetern Dicke nicht
nur horizontal, sondern auch vertikal weitergeleitet wird, was eine Reduzierung der
Temperatur an der Oberfläche zur Folge hat. Die Reduzierung der Oberflächen-Temperatur
kann durch Einbringen der o.g. Abstandhalter zusätzlich unterstützt werden. Dadurch
bleiben die Zonen direkt um den Topf handwarm. Diese vergleichsweise niedrigen Temperaturen
auf dem Kochfeld lassen die Verwendung von Temperatur-Meßeinrichtungen auf dem Kochfeld
zu, ohne die für die Messung mittels Temperatur-Fühler notwendige Zuleitung durch
thermische Überbeanspruchung zu beschädigen. Dieses Temperatur-Meßsignal kann in einen
Regelkreis geführt werden, der eine automatische Temperatur-Überwachung oder -Regelung
computergesteuert ermöglicht. Bei Verwendung einer freiprogrammierbaren Computer-Steuerung
wird es somit möglich, Garvorgänge automatisch durchzufahren und auszuführende Temperatur-Veränderungen
auf geeigneten elektronischen Medien abzuspeichern und ggf. identisch zu reproduzieren.
[0023] Der so entstandene Küchenarbeitsplatten-Herd aus Stein (Steinherd) verbindet zwei
wesentliche Vorteile im Stand moderner Küchentechnik und schafft einen neuen dritten:
1. den Vorteil der direkten Energieübertragung auf das Gargut und damit Funktionalität
der schnellen Wärmezufuhränderung mit Hilfe der magnetischen Induktion,
2. den Vorteil der hohen Beanspruchbarkeit und Pflegeleichtigkeit einer durchgehenden,
nicht durch die üblichen Übergänge zum Kochfeld unterbrochenen, Küchenarbeitsplatte
aus Granit und
3. den Vorteil, nun auch wie in Backöfen auf dem Kochfeld die Verwendung rückgekoppelter
Temperaturmessung und damit Regelung des Garvorgangs einzuführen.
[0024] Das Ergebnis ist ein Herd, der sich mit dem neuen Merkmal der vollständigen Integration
in die Küchenarbeitsplatte universell mit zusätzlichen Funktionen einsetzen läßt.
Reduziert wird der Aufwand für Pflege und Reinhaltung und bei gleichzeitiger Erhöhung
der Lebensdauer der Oberfläche wird zusätzliche Arbeitsfläche gewonnen.
[0025] Durch eine Temperatur-Reduzierung wird die Verwendung von Temperatur-Meßfühlern mit
den sehr temperaturempfindlichen Zuleitungen nun auch auf dem Kochfeld gefahrlos möglich,
was die automatische Regelbarkeit von Kochvorgängen zuläßt und somit eine neue Dimension
in der Funktionalität von Kochfeldern schafft.
[0026] Zur Ausführung der Erfindung werden zunächst an den vorgesehenen Stellen Einfräsungen
(o) in die Steinplatte (1) eingebracht, deren Durchmesser dem Durchmesser der verwendeten
Induktionsspulen (2) angepaßt sind. Die verbleibende Wandstärke der Arbeitsplatte
zur Oberfläche hin ist so gewählt, daß einerseits eine möglichst hohe Energieübertragung
auf den Metalltopf erfolgen kann und andererseits eine ausreichende mechanische Festigkeit
des Steins im Bereich der Ausfräsung gewährleistet ist. Um diese Festigkeit beim Werkstoff
Granit noch zu gewährleisten, sollte die Wandstärke einen gewissen Wert (bei den meisten
Granitsorten 7 mm) nicht unterschreiten. Um eine günstige Druck- und Zugspannungsverteilung
im erhitzten Zustand des Steins zu unterstützen, sollte die Ausfräsung abgerundete
Kanten haben, um Kerbwirkung zu vermeiden. Der Rundungsradius 'r' richtet sich dabei
nach der Dicke der verwendeten Granitplatte und der jeweiligen individuellen Form
der selben. Die Berechnung einer optimalen Spannungsverteilung in Abhänigkeit von
'r' und den sonstigen geometrischen Abmessungen erfolgt mit Hilfe von numerischen
Computer-Simulationsprogrammen, basierend auf der Methode der Finiten Elemente (z.B.
das Programmpaket MARC). Diese Berechnung ist unter Umständen maßgeblich für die jeweils
individuelle Ausführung der Erfindung unter Berücksichtigung der mechanischen Festigkeit
der Arbeitsplatte unter Hitzeeinwirkung.
[0027] Weiterhin ist es erforderlich, die Steinplatte im Bereich des Kochfeldes mechanisch
zu stabilisieren, um Rißbildung durch Wärmespannung im Stein zu vermeiden. Durch das
Einbringen von Armaturen, wie zum Beispiel Gewindestangen (6), wird der Stein mechanisch
vorgespannt, um die im Betrieb auftretenden thermischen Spannungen in der Granitplatte
aufzufangen. Die Gewindestangen werden in dafür vorgesehene Ausfräsungen (10) eingebracht
und mit Muttern (11) und Unterlegscheibe (12) vorgespannt.
[0028] Eine Alternative, um der hohen mechanischen Beanspruchung des Steins unter Hitzeeinwirkung
entgegenzuwirken und somit Rißbildung zu verhindern, ist eine Sandwich-Bauweise, bei
der als Armierung z.B. eine durchgehende, ca. 3 mm starke, Carbonfaser-Kunststoffplatte
(17) zwischen zwei gleichdicke Granitplatten geklebt wird. Carbonfaserverbund-Werkstoffe
haben den Vorteil, daß sie ähnliche Ausdehnungs-Koeffizienten und gleiches Ausdehnungsverhalten
wie Granit haben, jedoch im Gegensatz zu Granit eine hohe Zugfestigkeit besitzen.
Da die Rißbildung typischerweise radial zur Kochfeldmitte verläuft, sollte die Richtung
des Carbonfaser-Verlaufs daher nach Möglichkeit senkrecht zum Radius des Kochfeldes
und damit zum möglichen Rißverlauf stehen, um die Ausdehnungskräfte des Steins aufzufangen.
[0029] Welches Verfahren zur Stabilisierung des Steins letztendlich bevorzugt verwendet
wird, ist eine Kostenfrage und hängt von der individuellen Geometrie der Küchenarbeitsplatte
ab. Carbonfaser-Laminate sind derzeit noch kostenintensiv zu verarbeitende Werkstoffe.
[0030] Die Spule (2) selber wird zusammen mit einer dünnen Glimmerscheibe (3) mit einem
temperaturfesten Vergußmittel (9), z.B. Epoxyd-Harz mit Carbonfaser-Einlage, eingeklebt.
Die Carbonfaser dient dabei der mechanischen Stabilisierung des dünnen Steinstegs
im Bereich der Ausfräsung und die Glimmerscheibe dem Schutz der Spule gegen Überhitzung.
Zur mechanischen End-Stabilisierung der Steinplatte wird anschließend in den verbleibenden
Hohlraum ein passend zugeschnittenes Inlet (5) aus dem gleichen Steinmaterial wie
die eigentliche Arbeitsplatte eingelegt. Sämtliche Trennfugen werden mit dem Vergußmittel
und Carbonfaser (9) ausgefüllt, welches nach erfolgter Aushärtung die Anordnung mechanisch
stabilisiert und den Stein gegen Bruch durch Temperaturspannung und Stoßeinwirkung
schützt. Abstandhalter (7) können optional in die Steinplatte eingelassen werden,
um, falls nötig, durch einen Luftspalt zwischen Steinplatte und Topf für eine zusätzliche
thermische Isolierung zu sorgen.
[0031] Die Anschlüße (4) der Induktionsspule werden, ebenso wie ggf. erforderliche weitere
elektrische Leitungen, wie zum Beispiel für den Anschluß eines Temperatur-Meßfühlers
zur Vermeidung von Übertemperatur im Stein, entweder durch den Trennspalt zwischen
Arbeitsplatte und Inlet oder durch eine Bohrung im Inlet herausgeführt und einer Steuerelektronik
zugeleitet. Zur Abschirmung des Induktionsfeldes nach unten wird die Spule auf der
Unterseite mit Ferritkernen (8) versehen. Das handelsübliche Steuergerät der Induktionsspule
wird unabhängig vom Standort des Herdes, wegen der Wärmeentwicklung sogar möglichst
entfernt davon, an einem beliebigen Ort platzsparend angebracht und durch einen als
Bordcomputer (15) verwendeten, ebenfalls handelsüblichen Personalcomputer (PC) geregelt.
Die Regelgröße ist dabei das von einem im Gargut plazierten Temperaturfühler (13)
gelieferte Signal, welches mit Hilfe eines üblichen A/D Wandlers (16) dem PC zugeführt
wird. Das Bedienungsfeld des Kochherdes mit den für den manuellen Betrieb vorgesehenen
Temperaturreglern wird seinerseits unabhängig vom Standort der Steuerelektronik an
einem geeigneten Ort in der Küche installiert, vorzugsweise in der sich oberhalb des
Kochfeldes befindlichen Dunstabzugshaube. Um die Benutzbarkeit der Steinoberfläche
als Arbeitsfläche nicht durch Armaturen zu stören, wird ein optionaler, abnehmbarer
und, wie in Fig. 3 gezeigt, entsprechend geformter Kindersicherungsbügel (14) an den
Unterlegscheiben (12)
unter der Küchenarbeitsplatte befestigt.
[0032] Zur Veranschaulichung ist in Fig. 1 und Fig. 2 eine bevorzugte Ausführung der Erfindung
schematisch dargestellt. Darin bezeichnen (1) die Steinplatte mit Ausfräsung, (2)
die Induktionspule mit Glimmerplatte (3) und elektrischen Anschlüssen (4) , (5) das
stabilisierende Steininlet und die in die Granit-Platte (1) eingelassenen metallischen
Armaturen (6), (11) und (12).
[0033] Fig. 2 zeigt ebenfalls die optionale Armierung mittel Carbonfasereinlage (17) gestrichelt.
[0034] Fig. 3 zeigt die Granitplatte mit den Abstandhaltern (7) und den Kindersicherungsbügel
(14) von oben. Fig. 4 zeigt die eingebrachten metallischen Armaturen zur Stabilisierung
des Steins im Schnitt von der Seite mit der Befestigung des Kindersicherungsbügels
unter der Granitplatte.
1. Küchenarbeitsplatte mit integriertem Kochfeld, die zwei in der Küchentechnik bekannte
Elemente verbindet, nämlich einerseits die Energieübertragung durch primäres Erhitzen
des Kochtopfes mit Hilfe des elektromagnetischen Induktionsprinzips und andererseits
die Verwendung von Stein als pflegeleichten und unempfindlichen Werkstoff für Küchenarbeitsplatten,
gekennzeichnet dadurch, daß eine mittels Armierung mechanisch stabilisierte Arbeitsplatte
aus Stein (bevorzugt Granit) mit Hilfe einer in einer Ausfräsung unter der Platte
befindlichen Induktionsspule selbst als Kochfeld verwendet wird, ohne durch die üblichen
Ausschneidungen für das Einlassen von Kochfeldern unterbrochen zu sein. Somit kann
die Arbeitsplatte, in die das Kochfeld integriert werden soll, nahtlos, d.h. unversehrt,
in das eigentliche Kochfeld übergehen. Dies ermöglicht die zusätzliche Nutzung des
Kochfeldes als vollwertigen Teil der übrigen Arbeitsplatte, solange nicht gekocht
wird. Dadurch werden die rechts und links von der Kochstelle liegenden Arbeitsbereiche
mit dem Kochfeld zu einer großen, durchgehenden Arbeitsfläche nahtlos verbunden.
2. Kochfeld bzw. Kochherd mit Induktionsprinzip nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Steinplatte mit homogener Oberfläche als Herdauflage verwendet wird, im Gegensatz
zum Anspruch 1 jedoch auf die Größe des Kochfeldes beschränkt ist. Dabei wird die
Größe des Kochfeldes individuell durch die Anzahl und Göße der installierten Induktionsspulen
bestimmt. Wie in Anspruch 1 kann das Kochfeld alternativ auch als vollwertiges Arbeitsfeld
zur Anwendung kommen.
3. Kochfeld mit Induktionsprinzip nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß
unter der Steinplatte ein abnehmbarer Bügel als Kindersicherung angebracht ist. Die
Befestigung erfolgt unter der Platte und nicht auf der Platte, um die Homogenität
der Oberfläche nicht zu unterbrechen und die Funktion als Arbeitsplatte nicht einzuschränken.
Für diesen Fall ist die Sicherung durch einen einfachen Handgriff abzunehmen, ohne
daß auf der Platte störende Befestigungen zurückbleiben.
4. Kochfeld mit Induktionsprinzip nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
auf dem Kochfeld Temperaturfühler zur Anwendung kommen, die in das Gargut eingebracht
dem Steuergerät der Induktionsspule per Zuleitung über Kabel ein Meßsignal zuführen,
welches eine zeit- und temperaturabhängige Regelung der Hitzezufuhr prozessor- oder
computergesteuert erlaubt.
5. Kochfeld nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bordcomputer den Regelkreis
zwischen Temperaturmessung im Gargut und Termperatureinstellung übernehmen kann. Dieser
Bordcomputer ist vorzugsweise ein handelsüblicher Personal-Computer, welcher das Signal
des Temperaturfühlers nach Anspruch 4 über A/D Wandler einspeist und das Steuergerät
der Induktionsspule regelt. Die Aktivierung und Bedienung des Bordcomputers erfolgt
durch die in das Bedienungs-Panel nach Anspruch 6 integrierten Schalter und Monitor.
Der Bordcomputer ist mit Hilfe geeigneter elektronischer Speichermedien, z.B. Diskette
oder CD, frei programmierbar und kann somit die Steuerelektronik Koch-Programme in
Verbindung mit dem in Anspruch 4 beschriebenen Prinzip automatisch wiederholt werden
können.
6. Kochfeld nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Bedienungs-Panel für den
manuellen Betrieb des Steuergerätes ortsunabhängig vom Kochfeld und vom Gehäuse der
Steuerelektronik, vorzugsweise in der Dunstabzugshaube, angebracht wird. Dieses Bedienungspanel
erlaubt zusätzlich die Bedienung der Funktionen eines Bordcomputers nach Anspruch
5 und trägt ein für den Computer benötigtes LDC-Display als Monitor. Der Bordcomputer
sorgt dabei freiprogrammierbar für die in Anspruch 4 beschriebene Regelung.
7. Kochfeld nach Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die manuellen Funktionen
der Induktionskochfelder per Infrarot-Fernbedienung (Remote Control) steuerbar sind
und eine mit Hilfe dieser Fernbediendung steuerbare Kindersicherung enthalten.