[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für das Verlangsamen von Druckexemplaren,
insbesondere eine Vorrichtung für das Verlangsamen von Falzexemplaren in einem Falzapparat
durch ein schonendes Geschwindigkeitsprofil.
[0002] Zum Verlangsamen von Exemplaren in einem Falzapparat werden gewöhnlich Schaufelräder
verwendet. Diese Schaufelräder umfassen mehrere Schaufelradscheiben mit einer Anzahl
sich nach außen erstreckenden kurvenförmiger Schaufelradblättern. Die aus den aneinandergrenzenden
Schaufelradblättern gebildeten Schaufelradtaschen nehmen aus einem Falzapparat austretende
Exemplare auf. Die Kurvenform und die mit Kerben versehene Fläche der Schaufelradblätter
verlangsamen die Vorwärtsbewegung der in den Schaufelradtaschen abgelegten Exemplare
bis zu einem vollständigen Stopp. Wenn die jeweilige Schaufelradtasche mit einem darin
enthaltenen Exemplar sich einmal um ca. 90° gedreht hat, gelangt das Exemplar in ein
Auslagesystem.
[0003] Es ist ein Nachteil bei Vorrichtungen dieser Art, daß die Exemplare mit hohen Geschwindigkeiten
in die Schaufelradtaschen eintreten und dadurch gegen die Blätter des Schaufelrads
gedrückt werden, so daß die Exemplare reißen oder anderweitig beschädigt werden können.
Es ist ein weiterer Nachteil bei diesen Vorrichtungen, daß es nicht möglich ist, die
Produkte gezielt auf den Boden der Schaufelradtaschen zu richten. Der Grund dafür
ist, daß beim Transfer der Exemplare von den Förderbändern in das Schaufelrad eine
Reihe von Faktoren eine Rolle spielen, wie z.B. die Papierdicke, die Anzahl der Seiten
eines Exemplars, die Art des Papiers und sogar die Menge der darauf haftenden Druckfarbe.
All diese Faktoren beeinflussen die Bewegung der Exemplare, so daß in Abhängigkeit
von deren kumulativem Effekt das Exemplar ordnungsgemäß auf dem Boden der Schaufelradtasche
landet oder zurückprallt oder sich an der Kante eines Schaufelradblattes fängt. Wenn
ein Exemplar einmal ungenau in dem Schaufelrad positioniert ist, wird dieses ungenau
auf das Auslageband gelangen, und in dem anschließenden Produktstrom können sich dann
seitlich verschobene, unregelmäßig beabstandete oder schräggelegte Exemplare befinden.
Dies trifft besonders dann zu, wenn große Geschwindigkeitsverminderungen (z.B. 5:1)
erforderlich sind.
[0004] Das U.S. Patent Nr. 4,629,175 offenbart eine Vorrichtung, mit welcher diese Nachteile
überwunden werden sollen. Die Vorrichtung weist mehrere Reihen von Greifern auf, die
zwischen einer Transfer- oder Zufuhreinrichtung und einem Auslagesystem rotieren.
Die Greifer werden durch einen Beschleunigungs-/Verlangsamungsantrieb verlangsamt,
so daß diese sich in Transportrichtung von der Transfer- oder Zufuhreinrichtung zu
dem Auslagesystem mit ungefähr der Zufuhrgeschwindigkeit bis zu ungefähr der Geschwindigkeit
des Auslagesystems bewegen, und sie können in ihren folgenden Bewegungsabschnitten
bis zu der Geschwindigkeit, mit welcher sie sich vor der Verlangsamung bewegten, wieder
beschleunigt werden. Die Greifer sind auf einer zylindrischen Trommel angebracht,
die mit einer konstanten Geschwindigkeit rotiert, und die Reihen der durch den Beschleunigungs-/Verlangsamungsantrieb
verlangsamten und beschleunigten Greifer werden mit einer Geschwindigkeit gedreht,
die der der Trommel gleichkommt, und sie sind so angebracht, daß sie im Verhältnis
zur Außenfläche der Trommel versetzt werden können.
[0005] Es ist jedoch bei dieser Vorrichtung nachteilig, daß die Exemplare beim Transfer
von der Zufuhreinrichtung zu der Verzögerungstrommel einer Verformung, Fehlausrichtung
und/oder einem Einreißen ausgesetzt sind. Da dieser Transfer dadurch zustande kommt,
daß die Verzögerungstrommel so positioniert wird, daß der Greifer sich in eine Position
vor der Vorderkante des aus der Zufuhreinrichtung austretenden Exemplars bewegt, muß
die von der Zufuhreinrichtung gesteuerte Geschwindigkeit des Exemplars höher sein
als die tangentiale Geschwindigkeit des Greifers auf der Verzögerungstrommel. Dadurch
kann das Exemplar den gewünschten Abstand von dem Greifer gewinnen bis es in den Hals
des Greifers eintritt. Der Greifer schließt sich dann und die Geschwindigkeit der
Vorderkante des Exemplars ändert sich plötzlich und gleicht sich der Geschwindigkeit
des Greifers an. Wenn zu diesem Zeitpunkt die Hinterkante des Exemplars von der Zufuhreinrichtung
gesteuert wird, dann kann das Exemplar verformt werden oder sogar reißen. Ein weiterer
Nachteil bei dieser Vorrichtung ist, daß sie nicht die hohen Geschwindigkeitsverzögerungsraten
erreichen kann, wie dies bei den modernen Hochgeschwindigkeitsdruckmaschinen erforderlich
ist. Diese Vorrichtung ist für Geschwindigkeitsverzögerungsraten von ca. 3:1 gebaut,
wohingegen jetzt Geschwindigkeitsverzögerungsraten von 5:1 verlangt werden.
[0006] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur fortgesetzten
Handhabung eines Exemplars zu schaffen, nachdem dieses eine Falzeinrichtung in einer
Druckmaschine verlassen hat und zu einem Auslagesystem zur weiteren Bearbeitung transportiert
worden ist.
[0007] Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Einrichtung zur Verzögerung
aufeinanderfolgender Exemplare, die einer gleichen Geschwindigkeitskurve folgen, vorzusehen.
[0008] Es ist eine zusätzliche Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen,
welche aufeinanderfolgende Exemplare von einem Falzapparat zu einem Auslagesystem
in einer ordentlichen Art und Weise transportiert, wobei Verformung, Fehlausrichtung
oder Beschädigung der Exemplare minimiert sind.
[0009] Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen,
die aufeinanderfolgende Exemplare von einem Falzapparat zu einem Auslagesystem in
einem Schuppenstrom transportiert, wobei der Abstand zwischen den einzelnen, aufeinanderfolgenden
Exemplaren genau eingehalten wird.
[0010] Die vorliegende Erfindung sieht eine Vorrichtung zum Verlangsamen von in einem Falzapparat
transportierten Exemplaren vor, welche die folgenden Merkmale umfaßt: eine Einrichtung
zum sicheren Ergreifen der Vorderkante eines Exemplars, das ein Transportsystem in
dem mit hoher Geschwindigkeit laufenden Falzapparat verläßt; und eine Verzögerungstrommel
zum Verlangsamen des Exemplars durch ein schonendes Geschwindigkeitsprofil, wobei
die Verzögerungstrommel mindestens einen Schwenkarm aufweist, der auf einer sich um
eine erste Achse drehende Drehscheibe schwenkbar gelagert ist; der mindestens eine
Schwenkarm durch einen Steuerhebel mit einer Steuerscheibe verbunden ist; die Steuerscheibe
sich um eine zweite Achse dreht, die sich parallel und versetzt zur ersten Achse befindet;
und die Greifereinrichtung an einem äußeren Ende des mindestens einen Schwenkarms
befestigt ist. Die Greifereinrichtung ergreift vorzugsweise die Vorderkante des Exemplars
bei dessen Austreten aus der Transporteinrichtung, während die Hinterkante noch von
der Transporteinrichtung gesteuert wird.
[0011] Die Transporteinrichtung kann ein Schneidzylinder, ein Falzzylinder, ein Förderbandsystem
oder ein anderes Auslagesystem sein. Die Greifereinrichtung kann ein Greiferkopf oder
vorzugsweise ein rotierender Greifer sein, der von gegensätzlich rotierenden, oberen
und unteren Walzen gekennzeichnet ist, welche die Vorderkante des aus der Transporteinrichtung
austretenden Exemplars in dem zwischen sich gebildeten Walzenspalt aufnehmen. Der
rotierende Greifer verhindert plötzliche Geschwindigkeitsänderungen des Exemplars,
während dieses von der Transporteinrichtung auf die Verzögerungseinrichtung übertragen
wird, wodurch auch Verformung, Fehlausrichtung und mögliches Einreißen des Exemplars
während des Verzögerungsprozesses minimiert werden. Die Verzögerungstrommel kann alternativ
mit einem Kurven- und Hebelverbindungssystem anstelle des Schwenkarm/Drehscheibe-
und Steuerhebel/Steuerscheibemechanismus ausgerüstet sein.
[0012] Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, daß bei der fortgesetzten Handhabung der
Exemplare durch die Verzögerungseinrichtung bis zur Übergabe der Exemplare an das
Auslagesystem der Produktstrom kaum seitlich verschobene, unregelmäßig beabstandete
oder schrägliegende Exemplare enthält.
[0013] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist die Tatsache, daß in der Transporteinrichtung
keine Reibung genutzt wird, um die Exemplare zu verlangsamen, so daß eine Beschädigung
der Exemplare weniger wahrscheinlich ist.
[0014] Ein zusätzlicher Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß die aufeinanderfolgenden
Exemplare in der gleichen Geschwindigkeitskurve bewegt werden und sich deshalb deren
Abstand voneinander nie ändert.
[0015] Ferner ist es ein Vorteil, daß mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung Geschwindigkeitsverlangsamungsraten
von ca. 5:1 erzielt werden können.
[0016] Diese und andere charakteristische Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden durch die folgende Beschreibung im Zusammenhang mit den beigefügten, nachstehend
erläuterten Zeichnungen weiter verdeutlicht.
[0017] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Ausführung einer Verzögerungstrommel
zum Verlangsamen der Exemplare in einem Falzapparat;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der in Fig. 1 gezeigten Verzögerungstrommel, welche
die Bahn eines Punktes D verdeutlicht, an dem ein Steuerhebel mit einer Steuerscheibe
verbunden ist während dieser sich relativ zu einem Punkt C bewegt, an dem ein Schwenkarm
mit einer Drehscheibe verbunden ist.
- Fig. 3
- eine geometrische Reduktion des in den Fig. 1 und 2 gezeigten Schwenkarm/Steuerhebelpaares,
dargestellt als eine stationäre Vier-Hebel-Verbindung.
- Fig. 4
- eine graphische Darstellung der Winkelgeschwindigkeit (in Rad/Sek.) des Schwenkarms
in Abhängigkeit der Position (in Graden) der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Drehscheibe.
- Fig. 5
- eine graphische Darstellung der Winkelgeschwindigkeit (in Rad/Sek.) der Drehscheibe
in Abhängigkeit der Position (in Graden) der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Steuerscheibe.
- Fig. 6
- eine graphische Darstellung der tangentialen Geschwindigkeit (in ft/min) des Schwenkarms
in Abhängigkeit der Position (in Graden) der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Verzögerungstrommel.
- Fig. 7
- eine graphische Darstellung der Geschwindigkeit (in ft/min) eines Exemplars in Abhängigkeit
der Position (in Graden) der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Verzögerungstrommel.
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung, die entsprechend vorliegender Erfindung ein von einem
Greiferkopf ergriffenes Exemplar bei dessen Austritt aus einem Förderbandsystem zeigt.
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführung einer Verzögerungstrommel
und eines rotierenden Greifersystems.
- Fig. 10
- eine schematische Darstellung der in Fig. 9 gezeigten Verzögerungstrommel/rotierendes
Greifersystem, die die Auslage der Exemplare in Stapelform zeigt.
- Fig. 11
- eine schematische Darstellung der in Fig. 9 gezeigten Verzögerungstrommel/rotierendes
Greifersystem, die die Aus Lage der Exemplare in Schuppenform zeigt.
- Fig. 12
- eine schematische Darstellung einer anderen erfindungsgemäßen Ausführung der Verzögerungstrommel/rotierendes
Greifersystem.
[0018] Fig. 1 zeigt eine Verzögerungstrommel 10 gemäß vorliegender Erfindung zum Verlangsamen
von Exemplaren in einem Falzapparat. Die Trommel 10 umfaßt eine Vielzahl von Schwenkarmen
12, die mit einer rotierenden Drehscheibe 14 verbunden sind und sich unabhängig voneinder
drehen können. Die Punkte der Verbindung des Schwenkarms 12 mit der Drehscheibe 14
formen einen Grundkreis, der mit der Mitte der Drehscheibe (Punkt A) konzentrisch
ist. Jeder Steuerhebel 16 ist an seinem einen Ende mit einem jeweiligen Schwenkarm
12 an einem Punkt verbunden, der radial außerhalb des Lagerpunktes des Schwenkarms
12 liegt. Das andere Ende eines jeden Steuerhebels 16 ist mit einer rotierenden Scheuerscheibe
18 verbunden. Die Punkte der Verbindung der Steuerhebel 16 mit der Steuerscheibe 18
formen einen Grundkreis, der mit der Mitte der Steuerscheibe (Punkt B) konzentrisch
ist.
[0019] Die Drehscheibe 14 und die Steuerscheibe 18 rotieren um ihre eigenen Mitten mit der
gleichen Geschwindigkeit und in die gleiche Richtung. Die Mitten der Drehscheibe 14
und der Steuerscheibe 18 sind feststehend und um einen Abstand d voneinander versetzt,
d.h. um den Abstand zwischen Punkt A und B, wie in Fig. 1 gezeigt. Je weiter die Mitten
voneinander versetzt sind, desto größer ist die Geschwindigkeitsverzögerung der Schwenkarme
12.
[0020] Während die beiden Scheiben 14 und 18 rotieren, bewegt sich der Punkt (D), an welchem
der Steuerhebel 16 mit der Steuerscheibe 18 verbunden ist, relativ zu dem Punkt (C),
an welchem der Schwenkarm 12 mit der Drehscheibe 14 verbunden ist. Die Bahn des Punktes
(D) relativ zu dem Punkt (C) ist ein Kreis c, dessen Radius äquivalent zu dem Versetzungsabstand
d zwischen der Mitte der Drehscheibe 14 und der Mitte der Steuerscheibe 18 ist, wie
in Fig. 2 gezeigt. Diese Kreisbahn besteht für jedes Schwenkarm 12/Steuerhebel 16-Paar.
Somit bestehen so viele parallele Kreise wie es Schwenkarm 12/Steuerhebel 16-Paare
gibt. Diese parallelen Kreise befinden sich in gleichem Abstand in einem Grundkreis
um die Mitte der Drehscheibe 14 und in einem Radius, der von der Länge des Steuerhebels
16 und der Größe der Steuerscheibe 18 abhängt.
[0021] Die Verzögerungstrommel 10 nimmt die Exemplare direkt von dem Schneidzylinder, dem
Förderbandsystem oder anderen Transporteinrichtungen bei hohen Geschwindigkeiten auf.
Die Exemplare werden sicher ergriffen und durch ein schonendes Geschwindigkeitsprofil
verlangsamt. Jedes Exemplar wird von der Trommel 10 bei langsamer Geschwindigkeit
geschuppt ausgelegt. Der genaue Abstand der geschuppten Exemplare hängt ab von dem
Abstand der Exemplare voneinander bei deren Transfer auf die Trommel 10 und von der
Geschwindigkeitsverzögerungsrate der Trommel 10. Um eine optimale Registerhaltigkeit
und Steuerung der auszulegenden Exemplare zu erzielen, kann eine sichere Greifer-zu-Greifer-Übergabe
auch auf ein Einzelexemplar-Greifertransportsystem erfolgen. Aufgrund einer verbesserten
Registerhaltigkeit der über eine Verzögerungstrommel 10 bewegten Exemplare können
die Leistung einer Bandaus Lage, das Bilden von Stapeln oder Blöcken, oder die Leistung
anderer herkömmlicher Systeme verbessert werden.
[0022] Um das gewünschte Geschwindigkeitsprofil zu erzielen, kann die Schwenkarm 12/Steuerhebel
16-Geometrie als eine stationäre viergliedrige Verbindung konstruiert sein, wie in
Fig. 3 gezeigt. Erst wird mit dem viergliedrigen Verbindungsmodell die Winkelgeschwindigkeit
des Schwenkarms 12 relativ zu der Position der Drehscheibe 14 analysiert. Fig. 4 ist
eine graphische Darstellung dieses Geschwindigkeitsprofils. Wenn diese Geschwindigkeit
bestimmt ist, kann die tangentiale Geschwindigkeit des Endes des Schwenkarms 12 auf
der Basis der Rotation der Drehscheibe 14 leicht errechnet werden. Dann wird die tangentiale
Geschwindigkeit des Schwenkarms 12 auf der Basis der Winkelgeschwindigkeit der Drehscheibe
14 um die Steuerscheibe 18 errechnet. Eine graphische Darstellung der Winkelgeschwindigkeit
der Drehscheibe 14 um die Steuerscheibe 18 ist in Fig. 5 gezeigt. Die beiden tangentialen
Geschwindigkeiten werden dann überlagert und das Resultat der Überlagerung ist die
eigentliche tangentiale Geschwindigkeit des Schwenkarms 12. Eine graphische Darstellung
dieser kombinierten Geschwindigkeit ist in Fig. 6 gezeigt. Die Geometrie ist vorzugsweise
so ausgelegt, daß die maximale tangentiale Geschwindigkeit im wesentlichen der Geschwindigkeit
des auf der Verzögerungstrommel 10 ankommenden Exemplars angeglichen ist, und daß
die minimale tangentiale Geschwindigkeit Im wesentlichen der Geschwindigkeit des die
von der Trommel kommenden Exemplare aufnehmenden Auslagesystems angeglichen ist. Fig.
7 zeigt ein typisches Exemplargeschwindigkeitsprofil gemäß vorliegender Erfindung.
[0023] Die aus einem Förderbandsystem 22 austretenden Exemplare 20 werden von einem an dem
äußeren Ende eines jeden Schwenkarms 12 angebrachten Greiferkopf 24 ergriffen, wie
in Fig. 8 gezeigt. Der Greiferkopf 24 hält das Exemplar 20 während dieses sich auf
die Verzögerungstrommel 10 bewegt. Der Greiferkopf 24 wird so positioniert, daß dieser
die Vorderkante eines ankommenden Exemplars 20 ergreift und dann beginnt, das Exemplar
zu verlangsamen. Es ist eine nicht gezeigte Steuerkurve vorgesehen, wodurch der Zeittakt
des Greifersystems gesteuert wird. Das Greifersystem wird vorzugsweise so gesteuert,
daß die Vorderkante des ankommenden Exemplars 20 von dem Greiferkopf 24 ergriffen
wird bevor die Hinterkante des Exemplars von dem Förderbandsystem 22 freigegeben ist.
[0024] Während das Exemplar 20 auf der Trommel 10 verlangsamt wird, vermindert sich sein
Abstand relativ zu einem angrenzenden Exemplar, so daß ein geschuppter Strom entsteht.
Der Greiferkopf 24 hat eine keilförmige Einkerbung in Transportrichtung, so daß der
Greiferkopf ein vorlaufendes Exemplar nach außen schiebt, um so einen Schuppenstrom
entstehen zu lassen, wie in Fig. 8 gezeigt. Der Abstand eines Exemplars von dem nächsten
auf der Verzögerungstrommel 10 verkleinert sich bis die Exemplare die Auslagegeschwindigkeit
erreichen und freigegeben werden. Die Exemplare 20 werden dann durch ein nicht gezeigtes
Auslagesystem von der Trommel 10 genommen.
[0025] In einer alternativen Ausführung der vorliegenden Erfindung ist anstatt des Greiferkopfes
20 ein rotierender Greifer 26 vorgesehen, der von einem Set gegeneinander rotierender
oberer und unterer Walzen 28, 30 gekennzeichnet ist, um die Signatur 20 auf einer
Verzögerungstrommel 10A zu steuern, wie in Fig. 9 gezeigt. Der Spalt 32 zwischen den
oberen und unteren Walzen 28, 30 ist der Punkt des Ergreifens einer eintretenden Signatur
20. Die Rotation der oberen und unteren Walzen 28, 30 um ihre jeweiligen Achsen wird
durch eine Steuerkurve oder ein Verbindungsgliedersystem gesteuert. Die tangentiale
Oberflächengeschwindigkeit der oberen und unteren Walzen 28, 30 bei deren Rotation
um deren jeweilige Achsen wird der tangentialen Geschwindigkeit des Walzenspalts 32
um die Mitte der Verzögerungstrommel 10A überlagert. Das Resultat dieser Überlagerung
ist eine Geschwindigkeit, die im wesentlichen der Geschwindigkeit der aus dem Förderbandsystem
22 austretenden Signatur 20 angeglichen ist. Diese Geschwindigkeitsanpassung ermöglicht
eine Steuerung der Vorderkante der Signatur 20 durch das Set oberer und unterer Walzen
28, 30, während gleichzeitig die Hinterkante des Exemplars durch das Förderbandsystem
22 gesteuert wird, ohne daß es eine Verzerrung oder Verformung der Signatur 20 gibt.
[0026] Der Walzenspalt 32 befindet sich in einer Position der Exemplarbahn genau dort, wo
der Greiferkopf 24 sich befinden würde. Der rotierende Greifer 26 hat den Vorteil,
daß er das Exemplar 20 von dem Moment an steuert, in dem die Vorderkante der Signatur
20 den Walzenspalt 32 erreicht hat. Es ist nicht notwendig, zu warten, bis die Signatur
20 in einen von einer öffnung zwischen den gegeneinander rotierenden oberen und unteren
Walzen 28, 30 des rotierenden Greifers 26 gekennzeichneten Greiferhals eintritt, bevor
die Verzögerungstrommel 10A die Steuerung der Signatur 20 übernimmt. Die Vorderkante
der Signatur 20 wird um das gewünschte Maß in den herannahenden Walzenspalt 32 getrieben,
bevor die Rotation der oberen und unteren Walzen 28, 30 um deren jeweilige Achsen
stoppt. Die oberen und unteren Walzen 28, 30 folgen einer festgelegten Geschwindigkeitskurve,
so daß das Exemplar seine Geschwindigkeit, mit welcher es aus dem Förderbandsystem
22 austritt, bis zur Geschwindigkeit der Verzögerungstrommel 10A gleichmäßig vermindert.
[0027] Zur Freigabe des Exemplars 20 durch den rotierenden Greifer 26 werden die oberen
und unteren Walzen 28, 30 um ihre jeweiligen Achsen in eine Richtung gedreht, die
der Richtung, in welcher sie das Exemplar 20 von dem Förderbandsystem 22 übernehmen,
entgegengesetzt ist. Die tangentiale Oberflächengeschwindigkeit der oberen und unteren
Walzen 28, 30 während deren Rotation um ihre jeweiligen Achsen wird von der tangentialen
Geschwindigkeit des um die Mitte der Verzögerungstrommel 10A rotierenden Walzenspalts
32 subtrahiert, um eine zusätzliche Verlangsamung des Exemplars 20 zu erzielen. Durch
die Steuerung der Rotationsgeschwindigkeit der oberen und unteren Walzen 28, 30 an
dem Ausgabepunkt kann die Geschwindigkeit des Exemplars 20 an die Geschwindigkeit
des Auslagesystems angeglichen werden, um einen schonenden Transfer zu gewährleisten.
[0028] Fig. 9 zeigt ein Exemplar 20, das in den herannahenden Walzenspalt 32 des rotierenden
Greifers 26 eintritt. Es sind eine Steuerkurve 34 und eine Gliedverbindung 36 als
ein Mittel zur Steuerung der Geschwindigkeit des rotierenden Greifers 26 dargestellt,
wodurch eine Angleichung an die Geschwindigkeit des von dem Förderbandsystem 22 gesteuerten
Exemplars 20 erzielt werden kann. Der oben beschriebene und in den Fig. 1, 2 und 8
gezeigte Schwenkarm 12/Steuerarm 16- und Drehscheibe 14/Steuerscheibe 18-Mechanismus
ist ein weiteres Mittel zur Steuerung der Geschwindigkeit des rotierenden Greifers
26. Die Bezugsziffer 38 zeigt den gewünschten Teil des durch den Walzenspalt 32 bewegten
Exemplars 20 nach dem Stopp der Rotation der oberen und unteren Walzen 28, 30. Die
Bezugsziffer 40 zeigt das Exemplar 20 bei der Freigabe aus dem Walzenspalt 32 des
rotierenden Greifers 26. Fig. 9 stellt ein Ausführungsbeispiel des rotierenden Greifers
26 dar. In dieser Ausführung können vier Sets obere und untere Walzen 28, 30 auf der
Verzögerungstrommel 10A angebracht werden, deren Geschwindigkeit durch ein kurvengesteuertes
Verbindungsgliedersystem 34, 36 gesteuert wird. Wie bereits erwähnt, können auch andere
Einrichtungen zur Steuerung der Geschwindigkeit der oberen und unteren Walzen 28,
30 vorgesehen sein.
[0029] Fig. 10 zeigt eine Art der Auslage, wobei die tangentiale Geschwindigkeit des Exemplars
20 bei dessen Freigabe aus dem rotierenden Greifer nahezu Null ist. Das Exemplar 20
wird an einem fest angebrachten Teil 44 ausgerichtet. Die Gefahr einer Beschädigung
des Exemplars 20 infolge des Aufschlages gegen das Ausrichtteil 44 ist minimiert,
da seine tangentiale Geschwindigkeit nahezu Null ist. Die Exemplare 20 sammeln sich
vertikal entlang dem Ausrichtteil 44 und formen einen vertikalen Stapel 46.
[0030] Fig. 11 zeigt eine weitere Art der Auslage, wobei die tangentiale Geschwindigkeit
des von dem rotierenden Greifer 26 freigegebenen Exemplars an die Geschwindigkeit
eines tangentialen Auslagesystems 48, z.B. eines Einzel-Exemplar Greifertransportsystems
oder eines Bandauslagesystems angeglichen ist.
[0031] Fig. 12 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des rotierenden Greifers 26, welcher
von gegensätzlich rotierenden oberen und unteren Walzen 28A, 30A gekennzeichnet ist,
die an dem äußeren Ende eines Schwenkarms 12A angebracht sind. Der Schwenkarm 12A
bewegt sich in eine Position vor ein Exemplar, das von einem Förderbandsystem 22A
freigegeben wird. An seinem inneren Ende ist der Schwenkarm 12A auf einer rotierenden
Scheibe 50 befestigt, die durch eine herkömmliche Beschleunigungs-/Verlangsamungsvorrichtung
angetrieben wird, wie aus dem U.S. Patent Nr. 4,629,175 bekannt. Bei dieser Ausführung
ist die tangentiale Geschwindigkeit des Walzenspaltes 32A um die Mitte der Verzögerungstrommel
10B nicht konstant. Die tangentiale Oberflächengeschwindigkeit der oberen und unteren
Walzen 28A, 30A, während diese um ihre jeweiligen Achsen rotieren, wird der tangentialen
Geschwindigkeit des Walzenspalts 32A überlagert. Das Resultat dieser Überlagerung
ist eine konstante Geschwindigkeit, die der Geschwindigkeit des aus dem Förderbandsystem
22A austretenden Exemplars angeglichen ist. Die oberen und unteren Walzen 28A,, 30A
rotieren rückwärts, um die Exemplare 20A in geschuppter Form freizugeben.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0032]
- 10
- Verzögerungstrommel
- 10A
- Verzögerungstrommel
- 12
- Schwenkarm
- 12A
- Schwenkarm
- 14
- Drehscheibe
- 16
- Steuerhebel
- 18
- Steuerscheibe
- 20
- Exemplar
- 20A
- Exemplar
- 22
- Förderbandsystem
- 22A
- Förderbandsystem
- 24
- Greiferkopf
- 26
- rotierender Greifer
- 28
- obere Walze des rotierenden Greifers
- 28A
- obere Walze des rotierenden Greifers
- 30
- untere Walze des rotierenden Greifers
- 30A
- untere Walze des rotierenden Greifers
- 32
- Walzenspalt zwischen Walzen 28 und 30
- 32A
- Walzenspalt zwischen Walzen 28 und 30
- 34
- Steuerkurve
- 36
- Gliedverbindung
- 38
- Exemplarteil durch Walzenspalt 32
- 40
- Exemplarfreigabe aus Walzenspalt 32
- 44
- Ausrichtteil
- 46
- vertikaler Stapel
- 48
- Auslagesystem
- 50
- Drehscheibe
1. Vorrichtung zum Verlangsamen von in einem Falzapparat transportierten Exemplaren,
welche die folgenden Merkmale umfaßt:
eine Einrichtung zum sicheren Ergreifen der Vorderkante eines Exemplars, das ein Transportsystem
in dem mit hoher Geschwindigkeit Laufenden Falzapparat verläßt; und
eine Verzögerungstrommel zum Verlangsamen des Exemplars durch ein schonendes Geschwindigkeitsprofil,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verzögerungstrommel (10) mindestens einen Schwenkarm (12) aufweist, welcher
auf einer sich um eine erste Achse drehende Drehscheibe (14) schwenkbar gelagert ist;
daß der mindestens eine Schwenkarm (12) durch einen Steuerhebel (16) mit einer Steuerscheibe
(18) verbunden ist;
daß die Steuerscheibe (18) sich um eine zweite Achse dreht, welche sich parallel und
versetzt zur ersten Achse befindet; und
daß die Greifereinrichtung (24, 26) an einem äußeren Ende des mindestens einen Schwenkarms
(12) befestigt ist.
2. Verlangsamungsvorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Greifereinrichtung ein Greiferkopf (24) ist.
3. Verlangsamungsvorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Greifereinrichtung ein rotierender Greifer (26) ist, der ein Set gegensätzlich
rotierender oberer und unterer Walzen (28, 30) umfaßt, und daß die Vorderkante eines
von einer Transporteinrichtung kommenden Exemplars (20) in dem zwischen den Walzen
(28, 30) geformten Spalt (32) aufgenommen wird.
4. Verlangsamungsvorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transporteinrichtung ein Schneidzylinder ist.
5. Verlangsamungsvorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transporteinrichtung ein Falzzylinder ist.
6. Verlangsamungsvorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transporteinrichtung ein Förderbandsystem (22) ist.
7. Verlangsamungsvorrichtung gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vielzahl von Greiferköpfen (24) mit einer Vielzahl von jeweiligen Schwenkarmen
(12) verbunden ist.
8. Verlangsamungsvorrichtung gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vielzahl von rotierenden Greifern (26) mit einer Vielzahl von jeweiligen
Schwenkarmen (12) verbunden ist.
9. Vorrichtung zum VerLangsamen von in einem Falzapparat transportierten Exemplaren,
welche die folgenden Merkmale umfaßt:
mindestens einen rotierenden Greifer (26) mit einem Set gegensätzlich rotierender
oberer und unterer Walzen (28, 30), welche in dem zwischen sich gebildeten Spalt (32)
die Vorderkante eines von einer Transporteinrichtung des Falzapparats kommenden, mit
hoher Geschwindigkeit sich bewegenden Exemplars (20, 20A) aufnehmen;
und einen Schwenkarm (12A), welcher an einem Ende mit dem mindestens einen rotierenden
Greifer (26) und an dem anderen Ende drehbar mit einer Einrichtung zum Rotieren des
Schwenkarms (12) mit einem schonenden Geschwindigkeitsprofil verbunden ist, um die
Geschwindigkeit des Exemplars (20, 20A) allmählich zu verlangsamen.
10. Verlangsamungsvorrichtung gemäß Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rotiereinrichtung eine Verzögerungstrommel (10A) mit einer Steuerkurve (34)
und einer Gliedverbindung (36) ist.
11. Verlangsamungsvorrichtung gemäß Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rotiereinrichtung eine Verzögerungstrommel (10B) mit einer Drehscheibe (50)
ist und der Schwenkarm (12A) drehbar auf der genannten, um eine erste Achse rotierende
Drehscheibe (50) gelagert ist.
12. Verlangsamungsvorrichtung gemäß Anspruch 11, welche ferner eine Steuerscheibe (18)
umfaßt, die durch einen Steuerhebel (16) mit dem Schwenkarm (12) verbunden ist und
um eine sich parallel zu und von der ersten Achse versetzt befindliche zweite Achse
rotiert.
13. Verlangsamungsvorrichtung gemäß Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rotiereinrichtung eine Drehscheibe (14) ist, die von einer Beschleunigungs-/Verlangsamungsvorrichtung
angetrieben wird.
14. Verlangsamungsvorrichtung gemäß Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transporteinrichtung ein Schneidzylinder ist.
15. Verlangsamungsvorrichtung gemäß Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transporteinrichtung ein Falzzylinder ist.
16. Verlangsamungsvorrichtung gemäß Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transporteinrichtung ein Förderbandsystem (22A) ist.
17. Verlangsamungsvorrichtung gemäß Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vielzahl rotierender Greifer (26) mit einer Vielzahl jeweiliger Schwenkarme
(12A) verbunden ist.