[0001] Die Erfindung betrifft eine Positionier- und Dämpfungseinrichtung zur Dämpfung der
Pendelbewegung von pendelnd aufgehängten Lasten bei Verfahrbewegungen des Aufhängepunktes
gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Aus der AS 12 37 283 ist eine Vorrichtung zur Verhinderung von Schwingungsbewegungen
eines Halterungsteiles für eine Last, das mittels Hubseilen an einem Kran aufgehängt
ist, bekannt. Bei dieser Vorrichtung sind neben den Tragseilen von Seiltrommeln ablaufende
Führungsseile vorgesehen. Die Seiltrommeln weisen Aufwickelfedern und Reibbremsen
auf. Die Federn gewährleisten das Aufwickeln der Führungsseile beim Heben, die Reibbremsen
erhöhen die Seilkraft im jeweils während eines Pendelvorganges länger werdenden Seil.
Die Reibbremsen werden bei kürzer werdendem Seil durch Freiläufe wirkungslos gemacht.
Durch die schräg angestellten Seiltrommeln wird mit vier Seilen eine Dämpfung in beiden
Pendelschwingungsebenen erreicht. Nachteilig bei der Konstruktion ist, daß die Reibbremsen
keine Veränderung der Kraft im Führungsseil erlauben. Die Folge sind bleibende Pendelauslenkungen.
[0003] Daneben ist aus der DE OS 15 06 534 ein System bestehend aus Schräg verspannten zusätzlichen
Führungsseilen bekannt. Dabei laufen jeweils zwei Seile von Trommeln mit gemeinsamer
Achse ab. Die Wellen dieser Trommeln sind über ein Differentialgetriebe und Freiläufe
miteinander verbunden. Bei pendelnder Last wird mit Hilfe einer Bandbremse am Steg
des Umlaufgetriebes die Pendelwirkung gedämpft. Der Steg wird genau dann aus der Ruhe
gebracht, wenn die beiden anderen Wellen aufgrund der pendelbewegung ungleiche Drehzahlen
aufweisen. Bei dieser Lösung ist es nachteilig, daß aufgrund der drehrichtungsabhängigen
Einwegkupplungen die Dämpfungskraft über die Bremse nur bei länger werdendem Führungsseil
erzeugt werden kann. Während der Hubbewegungen ist die Pendeldämpfung also eingeschränkt.
[0004] Es sind weitere Vorrichtungen bekannt, die das Pendeln einer an einem Kran aufgehängten
Last vermeiden. Bei diesen Vorrichtungen handelt es sich meistens um feste Seilverspannungen.
Diese zeichnen sich jedoch durch einen erheblichen mechanischen Aufwand aus. Sie besitzen
zudem meist die Eigenart, daß ein Teil der Seile bei Erreichen bestimmter Horizontalbeschleunigungen
schlaff wird. Dadurch ist die Dynamik beim Anfahren und Bremsen stark eingeschränkt.
Gegenüber Windeinflüssen sind diese Seilverspannungen grundsätzlich im Rahmen der
durch die Elastizität der Seile vorgegebenen Grenzen resistent. Derartige, mit festen
Seilverspannungen arbeitende Einrichtungen sind z.B. aus der DE OS 19 25 849, der
DE PS 55 82 63 oder der DE PS 29 17 588 bekannt.
[0005] Weitere mechanische Lösungen zur Dämpfung der Pendelbewegung einer an einem Kran
aufgehängten Last sind z.B. aus der AS 12 73 155 oder der AS 11 184 053 und der AS
12 07 578 bekannt. Die erstgenannte Schrift beschreibt die Möglichkeit der Pendelkompensation
durch ein pendelwinkelabhängiges Ein- und Ausschalten eines Fahrantriebes. Durch das
mit der Last pendelnde Tragseil werden Schalter betätigt, die den Fahrmotor ein- bzw.
ausschalten. Beim Anfahren wird dadurch bei zu hoher Auslenkung der zunächst zurückbleibenden
Last der Motor kurzzeitig ausgeschaltet oder sein Antriebsmoment reduziert. Beim Bremsen
bewirkt die vorschwingende Last ein erneutes Einschalten des Fahrmotors. Die AS 1
184 053 beschreibt ein System, bei dem lediglich der maximale Pendelwinkel reduziert
wird. In dem dort beschriebenen System wird durch ein fehlendes Lager im Hubwerk die
Gewichtsbelastung durch die anhängende Last erfaßt. Der Federweg wird umgeformt in
eine Erhöhung der Andrückkraft einer Reibungskupplung am Fahrmotor, so daß bei geringen
Lasten selbsttätig die Beschleunigung des Kranes herabgesetzt wird. Die letztgenannte
Schrift, die AS 12 07 578, beschreibt ein pendelwinkelabhängiges Ein- und Ausschalten
von Antriebsmotoren. Beim Anfahren wird der Pendelausschlag mit Hilfe einer Pendelwinkelmeßeinrichtung
erfaßt und der Fahrmotor in einem bestimmten Moment ausgeschaltet, währen die Bremse
weiter belüftet wird. Befindet sich die Last bei ihrer anschließenden Schwingung in
Fahrtrichtung genau lotrecht unter der Katze, wird der Fahrmotor wieder eingeschaltet.
Dadurch soll während der Fahrt ein beruhigtes Pendeln entstehen.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Einrichtung zur Dämpfung der Pendelung
von pendelnd aufgehängten Lasten bei Verfahrbewegungen des Aufhängepunktes anzugeben,
die die o.g. Nachteile der bekannten Lösungen vermeidet. Darüberhinaus soll die Einrichtung
eine Feinpositionierung der Last erlauben.
[0007] Diese Aufgabe ist durch die im Hauptanspruch angegebenen Merkmale gelöst. Die Unteransprüche
stellen vorteilhafte Weiterbildungen dar.
[0008] Der Grundgedanke der Erfindung beruht darauf, daß bei Beschleunigungsvorgängen z.B.
eines Krans oder einer Hängebahn das Pendeln der Last grundsätzlich zugelassen wird-
und durch zusätzlich an diesen ,( im folgenden werden die Vorgänge anhand eines Kranes
beschrieben),z.B.einem Kran bzw.einer Katze ,angebrachte Führungsorgane gedämpft und
die Last unabhängig von der genauen Position des Aufhängepunktes relativ zur Übergabeposition
genau positioniert wird. Die Einrichtung weist mindestens zwei für jede Pendelschwingungsebene
vorgesehene Führungsseile, die jeweils von einer Seiltrommel ablaufen und entweder
am Kranhaken oder an einem angebauten Lastaufnahmemittel befestigt sind, auf.
[0009] Die Führungsseiltrommeln befinden sich an einem am Kran bzw. an der Krankatze abgehängten
Gestell. Sie sind permanent mit einer Zugkraft belastet, die stets gegen die Pendelung
der Last wirkt und über ein Antriebsaggregat, dessen Abtriebskraft bzw. -moment unabhängig
von der Führungsseiltrommeldrehzahl ist, geregelt ist. Die Größe der maximalen Führungsseilkraft
bzw. der die Führungsseile belastenden Zugkraft hängt von den geometrischen Verhältnissen
am Kran ab, wie: Abstand der Krafterzeuger und Hubhöhe, dem Beschleunigungsverhalten
der Kranantriebe sowie der mechanischen Belastbarkeit der Katze und kann somit für
jeden Kran individuell festgelegt werden. Die Einrichtung wirkt derart, daß an dem
Antriebsaggregat, von dem sich die Last wegbewegt, die Zugkraft in genau definierter
Weise vergrößert wird. Im einfachsten Fall wird während dieser Bewegungsphase die
maximale Zugkraft eingestellt. Verbesserungen werden durch die Berücksichtigung mehrerer
Bewegungsgrößen wie Pendelwinkel, Pendelgeschwindigkeit und -beschleunigung sowie
durch einen ruckminimierten Kraftverlauf erreicht. Durch die Erhöhung der Zugkraft
in einem der beiden zu einer Schwingungsebene gehörenden Führungsseile wird eine Kraft
auf die pendelnde Last über die Führungsseile übertragen, die der Pendelung entgegenwirkt
und diese dadurch dämpft. Die Größe der Zugkraft hat neben der momentanen Seillänge
der Tragseile und dem horizontalen Abstand der Antriebsaggregate auf dem Podest unter
der Katze einen entscheidenden Einfluß auf die Größe der Dämpfung. Bei einer großen
Führungsseilkraft tritt ein geringerer maximaler Pendelwinkel als bei einer kleinen
Führungsseilkraft auf. Dementsprechend gibt es nach einer Kran- bzw. Katzbeschleunigung
bei einer hohen Zugkraft in den Führungsseilen weniger Pendelausschläge bis zur vollständigen
Pendelberuhigung als bei einer kleinen Führungsseilkraft.
[0010] Für jede der beiden Pendelschwingungsebenen(z.B.Katz- und Brückenfahrtrichtung) sind
mindestens zwei Führungsseile notwendig. Selbst geringe Toleranzabweichungen bei der
Befestigung der Führungsseile, aber auch exzentrische Lasten würden Drehschwingungen
der Last hervorrufen. Es ist von besonderem Vorteil, wenn in einer der beiden Pendelschwingungsebenen
insgesamt vier Führungsseile vom Podest unter der Katze zum Lastaufnahmemittel laufen.
Dadurch wird wirksam eine Drehung der Last aufgrund der oben erwähnten Kräfte verhindert.
Außerdem kann das Reaktionsmoment eines in der Traverie angeordneten Drehwerks durch
unterschiedliche Kräfte in den Führungsseilen einer gemeinsamen Seiltrommel abgestützt
werden. Bei erhöhten Anforderungen an die Drehlagenstabilisierung kann für die andere
Pendelschwingungsebene ebenfalls ein zweisträngiger Seiltrieb mit insgesamt vier auf
zwei Trommeln aufliegenden Seilen verwendet werden. Dies entspricht bei gleichen Steuerkräften
einer Verdoppelung des zulässigen äußeren Drehmomentes. Ein besonderer Vorteil der
Erfindung liegt hierbei darin, daß diese optimal angepaßte Einstellung sowohl zur
Verhinderung der Drehung der Last als auch zur Dämpfung der Schwingung der Last bzw.
zur Feinpositionierung der Last gegenüber einer Übergabeposition auch während des
Betriebes des Kranes erfolgen kann. Die Vorgaben müssen also nicht zu Beginn der Bewegung
erfolgen, sie können bedarfsgerecht während des Betriebes des Kranes eingestellt werden.
Zum Beispiel wird bei den Drehvorgängen während der eigentlichen Drehung nur die minimale
Steuerkraft in den beiden doppelsträngigen Führungsseiltrieben erhöht. Da Drehvorgänge
oft in die Hubzeit bzw. in die Zeit der konstanten Fahrtgeschwindigkeit gelegt werden
können, kann eine Verschlechterung der Pendeldämpfung dadurch vermieden werden. Grundsätzlich
bleibt stets eine minimale Zugkraft eingestellt, so daß bei der Aufwärtsbewegung des
Kranhubwerkes Schlaffseil in den Führungsseilen verhindert wird, die Führungsseile
also aufgewickelt werden.
[0011] In jeder der Führungsseiltrommeln ist zur Messung der Länge des Führungsseils z.B.
ein Drehwinkelgeber angebracht. Durch den Vergleich der Drehwinkel zweier Trommeln,
deren Führungsseile in einer Schwingungsebene liegen, läßt sich der Pendelwinkel der
Last relativ zur Vertikalen erfassen. Sind diese Drehwinkel konstant gleich, so hängt
die Last ohne Pendelung unter dem Hubwerk. Dies gilt unabhängig davon, ob das Hubwerk
in Ruhestellung oder eingeschaltet ist. Mit Hilfe beider Seillängen kann auch die
momentane Hubhöhe berechnet werden. Sind die Drehwinkel der Führungsseiltrommeln einer
Schwingungsebene ungleich, so liegt eine Pendelauslenkung vor und die Zugkraft in
den Führungsseilen wird geeignet eingestellt.
[0012] Zur Steuerung der Zugkraft ist es nach Anspruch 5 möglich, diese auf einen berechenbaren
Wert einzustellen und sie während einer Halbschwingung konstant zu halten. Auf diese
Art und Weise bleibt die Last genau lotrecht unter der Katze stehen, wenn beim Erreichen
dieser Stellung die Zugkraft sofort auf den Minimalwert reduziert wird, der im anderen
Führungsseil eingestellt ist. Die Berechnung der für diese Steuerungsart notwendigen
Zugkräfte in den Führungsseilen erfolgt stets mit den momentanen Werten für die die
Schwingung beeinflussenden Parameter. Diese Parameter sind im wesentlichen die Länge
der Tragseile, der Pendelwinkel zu Beginn der Halbschwingung und der Verspannwinkel
der Führungsseile. In diesem Fall ist es notwendig, daß die tatsächliche Zugkraft
sehr genau mit dem errechneten Sollwert übereinstimmt.
[0013] Nach Anspruch 6 ist es vorteilhaft, wenn auf die hohe Genauigkeit bei der Einstellung
der Führungsseilkraft verzichtet wird. Dabei können außerdem zur Ruckminimierung relativ
langsame Führungsseilkraftänderungen eingesetzt werden und, in Abhängigkeit von Pendelwinkel
und Pendelgeschwindigkeit, die Seilkraft bis zum Erreichen der Sollposition der Last
kontinuierlich nachgeregelt werden. Ungenauigkeiten in der Seilkrafteinstellung werden
durch die Regelung selbst ausgeglichen und führen grundsätzlich nicht zu einer Restpendelung
oder merkbarer Verlängerung der Dämpfungszeit.
[0014] Von besonderem Vorteil ist, daß die erfinderische Einrichtung außer zur Pendeldämpfung
auch zur Feinpositionierung des Lastaufnahmemittels relativ zu einer raumfesten Übergabeposition,
wie z.B. einer Maschine oder einem Übergabeplatz genutzt werden kann. Im Bereich des
Zielortes wird die Steuerung der Führungsseilkräfte in Abhängigkeit von der Wegdifferenz
zwischen der Soll- und Istposition des Lastaufnahmenmittels durchgeführt. Die Erfassung
der Wegdifferenz erfolgt beispielsweise durch einen Geber am Lastaufnahmemittel, einen
Geber am Übergabeplatz oder durch eine Bildsensorik. Der Abweichung vom Sollwert entsprechend
werden dann die betreffenden Führungsseile so verkürzt bzw. verlängert, daß die Istposition
dem Sollwert so nahe kommt, wie es die Auflösung der eingesetzten Meßsysteme (Weg-
bzw. Drehgeber) erlauben. Die Katz- bzw. Brückenantriebe des Kranes werden daher zur
Feinpositionierung nicht benutzt. Die Last hängt nach einem solchen Vorgang der absoluten
Feinpositionierung nicht mehr vertikal zur Krankatze. Durch die unterschiedlichen
Kräfte der aktivierten Führungsseile wird die Last im stabilen Gleichgewicht gehalten.
Im Bereich des Zielortes wird die Steuerung durch ein durch einen Geber am Lastaufnahmemittel,
einen Geber am Übergabeplatz oder durch eine Bildsensorik erzeugtes Signal über die
Wegdifferenz zwischen Lastaufnahmemittel-Istposition und Lastaufnahmemittel-Sollposition
durchgeführt.
[0015] Um hohe Positioniergenauigkeit einerseits und hohe Dämpfung andererseits zu erreichen,
sollte der Abstand zwischen den Antriebsaggregaten für die Führungsseile groß sein.
Dadurch können bei kleinen Steuerkräften kurze Dämpfungszeiten und eine hohe Positioniergenauigkeit
erreicht werden. Es ist vorgesehen, daß, falls der Platz direkt unter der Krankatze
nicht ausreicht, das Traggestell mit den Führungsseiltrommeln unterhalb der Brückenträger
anzuordnen. Von besonderem Vorteil ist es, wenn der Abstand der beiden Führungsseiltrommeln
zueinander einstellbar ist. Somit ist es dann möglich, eine Anfahrmaßreduzierung zu
vermeiden. Die Pendeldämpfung wird durch das einseitige Einfahren des Verstellrahmens
nicht negativ beeinflußt, daß bei der Anfahrt an einen Hallenrand vorwiegend das in
Fahrtrichtung hinten liegende Führungsseil zur Dämpfung benötigt wird und dessen Seiltrommel
sich in hinterster Stellung befindet. Die asymmetrische Betriebsstellung des Gestells
ist bei Fig. 1 skizziert.
[0016] Die Führungsseiltrommeln der anderen Schwingungsebene können ebenfalls auf Verstellrahmen
angeordnet werden, um auch deren Verspannwinkel den Erfordernissen anpassen zu können.
[0017] Eine weitere Konzeptvariante liegt darin, die zur Pendeldämpfung erforderlichen Horizontalkräfte
nicht durch zusätzliche Führungsseile zu erzeugen, sondern auf der Höhe des untergebauten
Podestes die Tragseile des Hubwerks direkt auszulenken. Dies kann durch Linearantriebe
beliebiger Bauart erfolgen. Die Kraftübertragung kann z.B. mittels Rollen erfolgen,
um die Vertikalbewegungen des Seiltriebs bei eingeschaltetem Hubwerk von der horizontalen
Krafteinleitung zur Pendeldämpfung zu entkoppeln.
[0018] Die Erzeugung der Horizontalkraft geschieht dabei über 2 um 90° versetzte Rollenpaare,
die auf Linearführungen gelagert sind und mittels beliebiger Krafterzeuger horizontal
bewegt werden können.
[0019] Der horizontale Abstand zwischen jeweils 2 Rollen entspricht dem Durchmesser des
Tragseils, so daß dem Verschiebeweg der Rollen ein gleichgroßer Verschiebeweg des
Tragseils entspricht.
[0020] Die Beaufschlagung des Tragseils mit einer Horizontalkraft erfolgt nach den gleichen
Gesetzmäßigkeiten wie die Einstellung der Zugkräfte in den schrägen Führungsseilen
der weiter oben beschriebenen Einrichtung. Dementsprechend wird die Horizontalkraft
stets so eingestellt, daß ihre Wirkrichtung gegen die Richtung der Pendelwinkelgeschwindigkeit
gerichtet ist.
[0021] Der Aufbau des Pendelwinkels aus der Ruhelage heraus entspricht einer Bewegung der
entsprechenden Verschiebeplatte, deren Antrieb sodann eine Kraft aufbaut, die dieser
Verschiebung entgegenwirkt.
[0022] Die direkte Erfassung des Pendelwinkels ist nicht erforderlich, da die Verschiebeplatten,
die die Rollenanordnung tragen, mit einer Meßeinrichtung für den linearen Verschiebeweg
ausgerüstet werden.
[0023] Im Unterschied zur Schrägseilanordnung sind bei dieser Variante keine konstruktiven
Änderungen bzw. Ergänzungen am Lastaufnahmemittel bzw. an einer Traverse notwendig.
[0024] Genauso wie bei der Einrichtung mit schrägen Führungsseilen kann auch bei der Variante
der Tragseilverschiebung beim Stillstand der Fahrantriebe des Krans eine Positionskorrektur
als Feinpositionierung durchgeführt werden. Es entsteht dabei eine bleibende Tragseilverschiebung
bzw. eine statische Horizontalkraft, die das Tragseil in einer festen Horizontalauslenkung
hält.
[0025] Während der Fahrt gilt es, den Pendelwinkel Null zu erzeugen. Dies geschieht durch
die Horizontalkräfte, bis keine Veränderung der Rollenposition mehr erfolgt und gleichzeitig
die Horizontalkraft verschwindet. Die Positionskorrektur erfolgt derart, daß die jeweilige
Position der Verschiebeplatte genau um die Größe des zugehörigen anfänglichen Positionsfehlers
verschoben wird und sich die Horizontalkraft nach Abschluß des Feinpositionierens
nicht mehr ändert.
[0026] In einer der beiden Schwingungsebenen ist die Endposition der Rollen fest vorgegeben
durch die Konstruktionsmaße des Hubwerks und der Katze. Dabei ergibt sich nur ein
geringer Stellweg.
[0027] In der anderen Ebene bewirkt die Seilwanderung auf der Hubtrommel eine Veränderung
der Verschiebeplattenposition. Der Stellweg muß dementsprechend größer sein.
[0028] Aus der Kenntnis der stationären, nach der Positionskorrektur wirkenden horizontalen
Haltekraft und dem Verschiebeweg während des Korrekturvorgangs kann direkt die Größe
der anhängenden Last berechnet werden.
[0029] Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung kann nahezu jeder Kran, vorzugsweise in Brücken-
oder Portalbauweise nachträglich ausgerüstet werden. Die Möglichkeiten der aktiven,
vom Kran bzw. der Katze entkoppelten Feinpositionierung des Lastaufnahmemittels oder
auch einer stabilen Lastaufnahme von in definierten Grenzen exzentrischen Lasten ohne
jegliche Horizontalbewegung aufgrund von Seilelastizitäten ist ein besonderer Vorteil
der erfindungsgemäßen Einrichtung.
[0030] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- Eine perspektivische Darstellung der Positionier- und Dämpfungseinrichtung;
- Fig. 2a:
- Draufsicht auf die räumliche Anordnung der Führungsseile
- Fig. 2b:
- Ansicht der Darstellung der Fig. 2a in Brückenfahrtrichtung;
- Fig. 2c:
- Ansicht der Darstellung der Fig. 2a in Katzfahrtrichtung;
- Fig. 3:
- Seitenansicht einer Variante der Tragseilverschiebung;
- Fig. 4:
- Draufsicht auf die Darstellung der Fig. 3;
- Fig. 5:
- Darstellung der Wirkungsweise der Tragseilverschiebung.
[0031] Fig. 1 zeigt eine Übersicht über den konstruktiven Aufbau der Dämpfungs- und Positioniereinrichtung.
Die Standardkomponenten eines Brückenkrans, wie z.B. Hubwerk und Tragseile, sind aus
Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
[0032] Die Dämpfungs- und Positioniereinrichtung weist eine verfahrbare Krankatze 1, Anschlußträger
2, ein Traggestell 3 und Verstellrahmen 4a,b auf. Das Traggestell 3 ist mittels der
Anschlußträger 2 am Tragwerk der auf der Kranbrücke 9 verfahrbaren Krankatze 1 angehängt.
Die zwei linear verschiebbaren Verstellrahmen 4a,b sind an dem Gestell 3 befestigt.
Der Verstellrahmen 4a ist eingefahren dargestellt, während der Verstellrahmen 4b in
der ausgefahrenen Lage gezeigt ist. Jeder dieser Verstellrahmen 4a,b trägt zwei Führungsseiltrommeln
5, die durch eine Welle 8 mechanisch gekoppelt sind. Auf dem Traggestell 3 befinden
sich vier weitere Führungsseiltrommeln 5, die um 90° versetzt angeordnet sind. Die
Steuerseile 6, die von miteinander gekoppelten Seiltrommeln 5 jeweils paarweise und
parallel ablaufen, werden zu einer Traverse 7 geführt und dort angelenkt. Mit Hilfe
der Steuerungsseile 6a-6d wird die Pendelung bzw. Feinpositionierung der Traverse
7 mit der anhängenden Last in Brückenfahrtrichtung beeinflußt, die Steuerseile 6e-6h
dienen der Beeinflussung der Pendelung bzw. Feinpositionierung in Katzfahrtrichtung.
Die Antriebsmotoren der Seiltrommeln 5 sind zur Vereinfachung nicht dargestellt.
[0033] Die Figuren 2a-2c verdeutlichen die räumliche Anordnung der Führungsseile 6. Durch
die Wahl verschiedener Seilabstände und durch die Anordnung der Anlenkungspunkte 10
auf der Traverse 7 wird erreicht, daß die Führungsseile 6 sich untereinander nicht
berühren.
[0034] In den Figuren 3 und 4 ist eine Ausführungsvariante der Tragseilverschiebung dargestellt.Bei
dieser Variante wird von einer Krankatze 11, die auf einer Katzschiene 12 der Kranbrücke
13 fährt, mittels der Verbindungsstützen 14 das Gestell 15 abgehängt. Durch die Mitte
des Gestells 15 läuft das Hubseil 16 von einer Hubseiltrommel 17 ab. Auf dem Gestell
15 stützt sich eine in Linearführungen 17 gelagerte untere Verschiebeplatte 18 ab.
Der untere Verschiebeantrieb 20 dient zu ihrer Linearverstellung. Auf der unteren
Verschiebeplatte 19 ist eine obere Verschiebeplatte 21 um 90° verdreht ebenfalls in
Linearführungen 18 gelagert. Zu ihrer Verschiebung dient der oberer Verschiebeantrieb
22. Verschieberollen 23 und 24 dienen zur aktiven Verschiebung des Tragseils. Sie
sind so eingestellt, daß ihr horizontaler Abstand jeweils dem Tragseildurchmesser
entspricht. Somit ruft eine Verschiebung einer bzw. beider Verschiebeplatten 19,21
eine horizontale Verschiebung des Tragseiles in einer oder beiden Richtungen hervor.
Die konstruktive Größe des jeweiligen Verstellweges hängt vom speziellen Anwendungsfall
ab. In einer der beiden Richtungen ist jedoch der Verstellweg grundsätzlich größer,
da die Hakenwanderung aufgrund der Veränderung des Ablaufpunktes des Tragseils von
der Seiltrommel ausgeglichen werden muß.
[0035] In Fig. 5 ist die Wirkungsweise der Positionier- und Dämpfungseinrichtung in der
Variante der Tragseilverschiebung näher dargestellt. Der Pendelwinkel ist mit φ, die
Pendelwinkelgeschwindigkeit ist mit φ' bezeichnet. Auf das Tragseil wird vorzugsweise
über eine gemäß Fig. 3,4 aufgebaute Rollenanordnung unterhalb der Katze bzw. des Hubwerks
eine Horizontalkraft aufgebracht. Die Größe der Kraft hängt von der momentanen Größe,
Richtung und Änderungsgeschwindigkeit des Pendelwinkels bzw. der Positionsabweichung
der Last am Zielpunkt ab. Die Pendelbewegung der Last wird gedämpft, bzw. eine nach
Beendigung der Kran- bzw. Katzfahrt noch verbliebene Positionsabweichung der Last
ausgeglichen. Dabei kann in einer der beiden Schwingungsrichtungen der Verstellweg
vergrößert werden, um die Seilwanderung auf der Hubtrommel ohne die Beeinflussung
der Pendeldämpfung zu ermöglichen.
1. Dämpfungs- und Positioniereinrichtung zur aktiven Dämpfung der Pendelung von pendelnd
aufgehängten Lasten bei Verfahrbewegungen des Aufhängepunktes, insbesondere mit zwischen
einem Kran bzw. einer Krankatze oder einer Hängebahn und der Last verlaufenden Führungsseilen
zur Dämpfung der Pendelbewegung der Last und wobei die Führungsseile von Führungstrommeln
ablaufen, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Pendelschwingungsebene mindestens zwei Führungsseile (6a-6h) vorgesehen
sind und die Führungsseiltrommeln (5) an einem am Kran bzw. an der Krankatze (1, 10)
oder der Hängebahn abgehängten Gestell (3, 14) angeordnet sind und daß die Führungsseile
(6a-6h) mit einer Zugkraft belastet sind, die stets gegen die Pendelung der Last wirkt
und die über ein Antriebsaggregat erzeugt wird, dessen Abtriebskraft bzw. -moment
unabhängig von der Führungstrommeldrehzahl geregelt ist, und daß die Länge der Führungsseile
(6a-6h) unabhängig voneinander und auch während des Betriebes des Kranes oder der
Hängebahn veränderbar ist.
2. Dämpfungs- und Positioniereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens in einer der beiden Pendelschwingungsebenen vier Führungsseile (6),
vom Gestell zum Lastaufnahmemittel verlaufen, wobei jeweils zwei parallel angeordnet
sind.
3. Dämpfungs- und Positioniereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Führungsseilen (6) vorhandene Zugkraft den Pendelbewegungen der Last
angepaßt ist, daß jedoch die Führungsseile (6) immer mit einer minimalen Zugkraft
belastet sind.
4. Dämpfungs- und Positioniereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Seiltrommel (5) ein Sensor angeordnet ist zur Erfassung der Seillänge
und damit auch des Pendelwinkels und der Pendelwinkelgeschwindigkeit der Last.
5. Dämpfungs- und Positioniereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsseile während derjenigen Schwingungsphase der Last, in der das oder
die Führungsseile (6) von der Seiltrommel (5) abgewickelt werden, mit einer konstanten
Zugkraft belastet sind.
6. Dämpfungs- und Positioniereinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsseile (6) zu jedem Zeitpunkt mit der in Abhängigkeit von den aktuellen
Bewegungsgrößen der Pendelbewegung eingestellten, und damit variablen, Zugkraft belastet
sind.
7. Dämpfungs- und Positioniereinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Sensoren vorhanden sind, die eine Wegdifferenz zwischen Lastaufnahmemittelsoll-
und Lastaufnahmemittelistposition messen und, daß danach durch die Änderung der Führungsseillängen
die Position des Lastaufnahmemittels entsprechend verändert wird.
8. Dämpfungs- und Positioniereinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontale Position der Führungsseiltrommeln (5) für beide Antriebe einer
Schwingungsebene (4a,4b) unabhängig voneinander einstellbar ist.
9. Einrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell (3,4), an dem die Führungsseiltrommeln (5) angeordnet sind, größere
Abmessungen als die Krankatze aufweist.