[0001] Die Erfindung betrifft einen Kratzenbeschlag für Deckel einer Krempelmaschine mit
einer Trägeranordnung und einer darauf aufliegenden und daran befestigten Deckelgarnitur.
[0002] Eine Krempelmaschine besteht im wesentlichen aus einer mit Zähnen oder Häkchen versehenen,
drehbaren Trommel und mehreren mit Kratzenbeschlägen versehenen Deckeln. Dabei sind
die Deckel über einen Teil des Umfangs der Trommel so angeordnet, daß ihre die Kratzenbeschläge
aufweisenden Oberflächen auf die Trommel gerichtet sind. Die Kratzenbeschläge bestehen
ebenfalls aus Zähnen oder Häkchen.
[0003] Beim Betrieb der Krempelmaschine werden von den Häkchen der sich drehenden Trommel
Fasern aus einer in dem Bereich der Trommel, in dem keine Deckel angeordnet sind,
zuzuführenden Faserwatte herausgezogen. Die Fasern werden von den Häkchen an dem Deckel
der Krempelmaschine vorbeigeführt. Dabei greifen die an den Deckeln angebrachten Kratzenbeschläge
in das Fasermaterial ein, so daß das Zusammenwirken von Trommel und Deckel eine für
die weitere Verarbeitung des Fasermaterials benötigte Ausrichtung der Fasern bewirkt.
Zu diesem Zweck können die Deckel entlang eines Teils des Umfangs der Trommel gegen
die Drehrichtung der Trommel bewegt werden. Weil es für das Zusammenwirken von Trommel
und Deckel nur auf die Relativbewegung zwischen diesen Teilen ankommt, ist aber auch
die Benutzung eines Festdeckelsystems möglich, bei dem sich nur die Trommel bewegt
und die Deckel in ihrer Stellung festgelegt sind.
[0004] Für eine gleichmäßige Ausrichtung der Fasern ist es bei beiden Ausführungsformen
äußerst wichtig, daß die Kratzenbeschläge Häkchen beziehungsweise Zähne mit einer
einheitlichen Höhe aufweisen. Kratzenbeschläge der eingangs genannten Art mit einer
ausreichenden Einheitlichkeit der Zahn- beziehungsweise Häkchenhöhe sind beispielsweise
in der CH-PS 64 49 00, der CH-PS 65 55 21, der CH-PS 65 98 32 und der GB 22 36 543
A beschrieben. Bei den in diesen Druckschriften offenbarten Kratzenbeschlägen sind
die Deckelgarnituren aus einer Mehrzahl von parallel zueinander angeordneten Sägezahndrahtstreifen
gebildet und die Trägeranordnung erstreckt sich einstückig unter dem gesamten Fußbereich
dieser Sägezahndrahtstreifen.
[0005] Eine derartige Anordnung wird auch in der DE-OS 21 28 620 angegeben. Bei der dort
beschriebenen Krempelmaschine wird eine aus Ganzstahlabschnitten gebildete Deckelgarnitur
auf eine einstückig unter dem Fußbereich der Ganzstahlabschnitte verlaufende Trägeranordnung
aufgelegt und zur Befestigung an dem Deckel mit an Endbereichen der Ganzstahlabschnitte
angreifenden Halteleisten gegen die Trägeranordnung gedrängt.
[0006] Da die Kratzenbeschläge beim Betrieb einer Krempelmaschine einem hohen Verschleiß
unterliegen und daher häufig ausgetauscht werden müssen, ist ein solcher Aufbau im
Hinblick auf die für die Trägeranordnung benötigte große Materialmenge wirtschaftlich
sehr unvorteilhaft.
[0007] Zur Überwindung dieses Nachteils wird in der CH-PS 654 341 vorgeschlagen, einzelne
Sägezahndrahtstreifen in ihren Fußbereichen miteinander zu verlöten oder zu verschweißen
und die derartig gebildeten Sägezahndrahtstreifenpakete ohne Zwischenschaltung einer
Trägeranordnung direkt an den Deckeln einer Krempelmaschine zu befestigen.
[0008] Eine entsprechende Anordnung wird auch in einem weiteren Vorschlag der bereits vorstehend
erwähnten DE-OS 21 28 620 angegeben. Dabei werden die Sägezahndrahtstreifenpakete
bzw. Ganzstahlabschnitte ohne Zwischenschaltung einer Trägeranordnung direkt mittels
der Halteleisten an dem Deckelstab befestigt.
[0009] Die Herstellung von solchen Sägezahndrahtstreifenpaketen mit einer zufriedenstellenden
Einheitlichkeit der Zahnhöhe ist produktionstechnisch jedoch sehr aufwendig, weil
sie eine Vielzahl von mit hoher Präzision durchzuführenden Schweiß- bzw. Klebeoperationen
erfordert. Aus diesem Grund ist auch die Verwendung von Kratzenbeschlägen, wie sie
in der CH-PS 654 341 beschrieben sind, vom wirtschaftlichen Standpunkt aus sehr unvorteilhaft.
[0010] Nach einem in der bereits vorstehend genannten CH 65 55 21 beschriebenen Vorschlag
sind die die Deckelgarnitur bildenden Sägezahndrahtstreifen in ihrem Fußbereich jeweils
mit einer Ausnehmung versehen und zur Bildung eines Kratzenbeschlags daraus wird ein
stabförmiger Träger durch diese Ausnehmungen geführt. Danach werden die Sägezahndrahtstreifen
auf dem Stab mit Hilfe von ebenfalls darauf aufzuschiebenden Verriegelungsteilen in
ihrer Stellung gehalten. Bei einem derartigen Aufbau ist die Schaffung der Ausnehmungen
in den Fußbereichen der einzelnen Sägezahndrahtstreifen mit einer äußerst hohen Präzision
notwendig, um eine einheitliche Zahnhöhe des fertigen Kratzenbeschlags zu gewährleisten.
Darüber hinaus muß der stabförmige Träger mit einer hohen Genauigkeit in die Ausnehmungen
eingepaßt sein, um eine Verschiebung der Sägezahndrahtstreifen auf dem Träger auszuschließen.
Aus diesem Grund ist auch die Fertigung von Kratzenbeschlägen nach diesem Vorschlag
mit einem hohen produktionstechnischen Aufwand verbunden.
[0011] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung eines auf einfache
und wirtschaftliche Weise herstellbaren Kratzenbeschlags für Deckel einer Krempelmaschine,
mit dem ein zuverlässiger Betrieb der Krempelmaschine möglich ist.
[0012] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Kratzenbeschlag der eingangs genannten
Art gelöst, bei dem die Trägeranordnung zwei zur Ausbildung einer selbsttragenden
Anordnung mit Hilfe der Deckelgarnitur fest miteinander verbundenen Bestandteile aufweist.
[0013] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß bei einer aus mehreren Bestandteilen
bestehenden Trägeranordnung die Deckelgarnitur selbst eine tragende Funktion übernehmen
kann, wodurch die Fertigung eines Kratzenbeschlags mit einem geringen Materialaufwand
und unter Vermeidung eines aufwendigen Produktionsverfahrens ermöglicht wird, ohne
daß der Nachteil einer ungleichmäßigen Zahn- beziehungsweise Häkchenhöhe des Kratzenbeschlags
in Kauf genommen werden muß. Bei der erfindungsgemäßen Anordnung wird die tragende
Funktion der Deckelgarnitur dadurch verwirklicht, daß eine Verbindung einzelner Bestandteile
der die Garnitur tragenden Anordnung erst durch diese vermittelt wird.
[0014] Bei dem erfindungsgemäßen Kratzenbeschlag kann die Deckelgarnitur aus mit Häkchen
versehenen Deckelstreifen bestehen. Bevorzugt ist jedoch die Bildung der Deckelgarnitur
aus einer Mehrzahl von parallel zueinander angeordneten Sägezahndrahtstreifen. Derartige
Garnituren sind für beinahe alle Faserarten benutzbar und weisen darüber hinaus eine
erhöhte Abnutzungsfestigkeit auf.
[0015] Die einzelnen Sägezahndrahtstreifen können bei dem erfindungsgemäßen Kratzenbeschlag
zur Herstellung einer festen Verbindung zwischen den einzelnen Bestandteilen der Trägeranordnung
durch Löten oder Schweißen an diesen Bestandteilen befestigt sein. Nach einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung ist der Kratzenbeschlag jedoch so gebildet, daß die
Sägezahndrahtstreifen an ihren Ende jeweils mit einem zahnlosen, nur aus einem Fußteil
bestehenden Abschnitt versehen sind. Zur Befestigung einer derartigen Deckelgarnitur
an der Trägeranordnung weist zumindest ein Bestandteil der Trägeranordnung eine die
Fläche dieses Bestandteils, auf der die Sägezahndrahtstreifen aufliegen, begrenzende
Befestigungsleiste auf, an der die zahnlosen Abschnitte der Sägezahndrahtstreifen
anliegen und die diese zur Lieferung einer Preßbefestigung übergreift. Bei einer derartigen
Ausgestaltung wird die Befestigung der Deckelgarnitur an der Trägeranordnung durch
einen einfachen Preßvorgang bewirkt, wodurch die Herstellung eines solchen Kratzenbeschlags
weiter vereinfacht wird.
[0016] Der erfindungsgemäße Kratzenbeschlag kann beispielsweise durch Kleben, Schrauben
oder ähnliches an dem Deckel befestigt werden. Erfindungsgemäß bevorzugt ist es jedoch,
daß die Einzelbestandteile der Trägeranordnung und die Deckelgarnitur eine nach unten
offene, T-förmige Ausnehmung bilden. Auf diese Weise können die Kratzenbeschläge durch
einfaches Aufschieben auf einen an dem Deckel entsprechend gebildeten T-förmigen Vorsprung
angebracht werden.
[0017] Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung in Einzelheiten
erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine einen Schnitt durch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kratzenbeschlags
darstellende Ansicht und
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt der in Fig 1 dargestellten Ansicht.
[0018] Bei der dargestellten Ausführungsform ist der Kratzenbeschlag aus einer Mehrzahl
parallel zueinander angeordneter Sägezahndrahtstreifen 1 und aus zwei Trägerbestandteilen
2, auf denen die Sägezahndrahtstreifen 1 aufliegen, gebildet. Die Sägezahndrahtstreifen
1 weisen ein Zahnteil 3 und ein Fußteil 4 auf und sind an ihren Enden jeweils mit
zahnlosen, nur aus dem Fußteil 4 bestehenden Abschnitten 5 versehen. Die Trägerbestandteile
2 weisen jeweils eine die zahnlosen Abschnitte 5 der Sägezahndrähte übergreifende
Leiste 6 auf. Die zahnlosen Abschnitte 5 der Sägezahndrahtstreifen 1 liegen an einer
Anschlagfläche der Befestigungsleisten 6 an und werden mit Hilfe einer von den die
zahnlosen Abschnitte 5 der Sägezahndrahtstreifen 1 übergreifenden Abschnitten 8 der
Befestigungsleisten 6 ausgeübten Klammerwirkung an den Trägerbestandteilen 2 befestigt.
Wie der Fig. 2 zu entnehmen ist, sind die zahnlosen Abschnitte 5 der Sägezahndrahtstreifen
1 zu diesem Zweck mit einer Wulst 7 versehen, die von den Abschnitten 8 der Befestigungsleisten
6 übergriffen wird.
[0019] Die aus Aluminium extrudierten Trägerbestandteile 2 weisen an ihrer Unterseite nach
innen gerichtete Flansche 9 auf. Mit Hilfe dieser Flansche 9 wird zwischen den Trägerbestandteilen
2 und den Sägezahndrahtstreifen 1 ein T-förmiger Hohlraum (Ausdehnung) 10 gebildet.
Bei dieser Ausgestaltung kann der Kratzenbeschlag durch Aufschieben auf einen an dem
Deckel gebildeten T-förmigen Vorsprung befestigt werden.
[0020] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform beschränkt.
Beispielsweise können die Trägerbestandteile auch zumindest teilweise aus Kunststoff
gebildet sein. Ferner ist es möglich, die Befestigung des erfindungsgemäßen Kratzenbeschlages
an dem Deckel mit Hilfe von in den Trägerbestandteilen des Kratzenbeschlags gebildeten
Gewindebohrungen vorzunehmen.
1. Kratzenbeschlag für Deckel einer Krempelmaschine mit einer Trägeranordnung (2, 6,
8) und einer darauf aufliegenden und daran befestigten Deckelgarnitur, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägeranordnung (2, 6, 8) zwei zur Ausbildung einer selbsttragenden Anordnung
mit Hilfe der Deckelgarnitur fest miteinander verbundenen Bestandteilen (2) aufweist.
2. Kratzenbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckelgarnitur aus
einer Mehrzahl parallel zueinander angeordneter Sägezahndrahtstreifen (1) besteht.
3. Kratzenbeschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sägezahndrahtstreifen
(1) an ihren Enden jeweils einen zahnlosen nur aus einem Fußteil (4) bestehenden Abschnitt
(5) aufweisen, zumindest ein Trägerbestandteil (2) eine eine Auflagefläche der Sägezahndrahtstreifen
(1) auf dem Trägerbestandteil (2) begrenzende Befestigungsleiste (6) aufweist, die
Sägezahndrahtstreifen (1) an der Befestigungsleiste (6) anliegen und die Befestigungsleiste
die zahnlosen Abschnitte (5) der Sägezahndrahtstreifen (1) zur Lieferung einer Preßbefestigung
übergreift.
4. Kratzenbeschlag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Befestigungsleiste
(6) übergriffenen zahnlosen Abschnitte (5) der Sägezahndrahtstreifen (1) eine Wulst
(7) aufweisen.
5. Kratzenbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trägeranordnung (2, 6, 8) und die Deckelgarnitur eine nach unten offene T-förmige
Ausnehmung (10) bestimmen.