[0001] Die Erfindung betrifft einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine mit zumindest zwei
parallel wirkenden, jeweils durch einen Nocken sowie ein Übertragungsglied betätigten
Hubventilen je Zylinder, deren Ventilhubverlauf voneinander verschiedenartig verstellbar
ist.
[0002] Ein derartiger Ventiltrieb ist beispielsweise aus der DE 37 39 246 A1 bekannt. Das
Übetragungsglied ist dabei als Kipphebel ausgebildet, wobei einzelne Kipphebel der
einem einzigen Zylinder zugeordneten Hubventile über Kupplungselemente miteinander
verbunden werden können. Indem bei diesem bekannten Stand der Technik den einzelnen
Kipphebeln unterschiedliche Nocken zugeordnet sind, ist es durch entsprechende Ansteuerung
dieser Kipphebel-Kupplungen somit möglich, ein bestimmtes Hubventil entweder direkt
durch den ihm zugeordneten Nocken oder durch den Nocken eines anderen Hubventiles
zu betätigen. Der Ventilhubverlauf dieses bestimmten Hubventiles ist somit verschiedenartig
von dem eines anderen Hubventiles veränderbar.
[0003] Dieser bekannte Ventiltrieb ist insofern nachteilig, als an den einzelnen Hubventilen
lediglich Hubverläufe erzeugt werden können, die durch die tatsächlich vorhandenen
Nocken vorgegeben sind. Weitere Variationen sind dabei nicht möglich. Ferner erfahren
die Kupplungselemente der Kipphebel bzw. Übertragungsglieder extrem hohe mechanische
Belastungen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, an einem Ventiltrieb mit zumindest zwei parallel
wirkenden Hubventilen je Zylinder Maßnahmen aufzuzeigen, mit Hilfe derer der Ventilhubverlauf
in vielfältiger Weise und verschiedenartig voneinander verstellt werden kann.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß die Abstützpunkte der Übertragungsglieder
über verdrehbare, auf einer gemeinsamen Exzenterwelle liegende Exzenter verstellbar
sind, wobei sich die Erhebungskurven der zumindest zwei Exzenter je Zylinder voneinander
unterscheiden. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Inhalt der Unteransprüche.
[0006] Erfindungsgemäß sind die Abstützpunkte der zwischen die einzelnen Nocken sowie die
einzelnen Ventile zwischengeschalteten Übertragungsglieder verstellbar. Bei diesen
Übertragungsgliedern kann es sich wie im oben genannten Stand der Technik um einen
Kipphebel oder auch um einen Schlepp- oder Schwinghebel handeln, daneben sind aber
auch andere Ausführungsformen möglich, so beispielsweise ein eine Kulissenbahn für
eine Walze aufweisendes Kulissenelement. Wird nun der Abstützpunkt dieses Schwing-
oder Kipphebels oder des Kulissenelementes verschoben, so ergibt sich für das jeweilig
zugeordnete Hubventil ein abgewandelter Hubverlauf, da der Nockenhub in verschiedenartiger
Weise übertragen wird. Dieses Prinzip zur Variation des Ventilhubverlaufes ist zwar
an sich bekannt (DE 38 33 540 C2), jedoch gibt diese bekannte Ausführungsform nicht
an, wie der Abstützpunkt des Übertragungsgliedes auf einfache Weise verschoben werden
kann.
[0007] Erfindungsgemäß erfolgt dies mit Hilfe von Exzentern, an denen sich die Übertragungsglieder
abstützen. Diese Exzenter sind Bestandteil einer gemeinsamen Exzenterwelle - sind
mehrere Zylinder in Reihe angeordnet, so kann sich diese Exzenterwelle über sämtliche
Zylinder erstrecken -, die in einfacher Weise verdreht werden kann. Erfindungsgemäß
unterscheiden sich darüberhinaus die einem einzelnen Zylinder zugeordneten Exzenter.
Dadurch ist es wie gewünscht möglich, die wiederum diesen einzelnen Exzentern zugeordneten
Ventile verschiedenartig voneinander zu betätigen, bzw. deren Hubverlauf verschiedenartig
voneinander zu verstellen.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Es zeigt:
- Figur 1
- Einen Halb-Querschnitt durch einen Brennkraftmaschinen-Zylinderkopf mit einem erfindungsgemäßen
Ventiltrieb, wobei der maximale Nockenhub in einen maximalen Ventilhub umgesetzt ist,
- Figur 2
- die gleiche Anordnung, wobei der maximale Nockenhub lediglich minimalen Ventilhub
bewirkt,
- Figur 3
- eine Teilansicht X aus Figur 1 sowie
- Figur 4
- in einem Diagramm mehrere mögliche Ventilhubverläufe.
- Figur 5
- einen Querschnitt durch einen Brennkraftmaschinen-Zylinderkopf mit einem weiteren
erfindungsgemäßen Ventiltrieb,
- Figur 6
- eine perspektivische Ansicht des Ventiltriebes aus Fig. 5 für einen einzigen Zylinder,
- Figur 7
- die Ansicht aus Fig. 6 in einer anderen Perspektive,
- Figur 8
- eine Perspektivdarstellung insbesondere des Übertragungsgliedes dieses weiteren Ventiltriebes,
sowie
- Figur 9
- eine Perspektivdarstellung des Schwinghebels, der Bestandteil des Übertragungsgliedes
von Fig. 8 ist.
[0009] Mit der Bezugsziffer 1 ist ein Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine bezeichnet.
Dieser Zylinderkopf erstreckt sich in der Darstellung gemäß Figur 1 senkrecht zur
Zeichenebene über mehrere Zylinder. Je Zylinder sind zumindest zwei Einlaßkanäle 2
zu einem Brennraum 3 vorhanden, wobei je Einlaßkanal 2 in bekannter Weise ein Hubventil
4 vorgesehen ist. Betätigt wird dieses Hubventil durch einen Nocken 5a einer Nockenwelle
5, wobei der Nocken 5a auf eine Walze 6 einwirkt, die ihrerseits auf dem Stößel 7
des Hubventiles 4 abrollt.
[0010] Wie auch Figur 3 zeigt, ist die Walze 6 stufenförmig ausgebildet und besitzt mehrere
Abrollstufen 6a, 6b, 6c. Mit der Abrollstufe 6a liegt die Walze 6 auf dem Stößel 7
auf, während die Abrollstufe 6b mit dem Nocken 5a Kontakt hat. Mit der Abrollstufe
6c schließlich wälzt die Walze 6 auf einer Kulissenbahn 8a eines Kulissenelementes
8 ab, so daß die Walze 6 insgesamt durch dieses Kulissenelement 8 entsprechend der
Kulissenbahn 8a geführt ist. Insgesamt bildet somit das Kulissenelement 8 sowie die
Walze 6 das sogenannte zwischen dem Nocken 5a sowie dem Hubventil 4 liegende Übertragungsglied
9.
[0011] Wie ersichtlich stützt sich dieses Übertragungsglied 9 bzw. das Kulissenelement 8
an einem Exzenter 10a ab, der aus einer Exzenterwelle 10 herausgearbeitet ist. Wird
nun die Exzenterwelle 10 um ihre Längsachse 10b verdreht - zwei verschiedene Positionen
sind in den Figuren 1, 2 dargestellt -, so wird der Abstützpunkt des Kulissenelementes
8 bzw. des Übertragungsgliedes 9 verschoben. Hierdurch verändert sich auch die Lage
der Walze 6 bzw. der Kulissenbahn 8a, die letztlich die durch den rotierenden Nocken
5a bewegte Walze 6 führt. Mit Veränderung des Abstützpunktes des Übertragungsgliedes
9 ergeben sich aber - wie ersichtlich - bei gleichem Nockenhub verschiedenen Ventilhübe.
In Figur 1 ist der maximal erreichbare Ventilhub h bei maximalen Nockenhub gezeigt.
Bei Figur 2 wird demgegenüber die Exzenterwelle 10 um ihre Längsachse 10b um 180°
gedreht. Aus der daraus resultierenden Verschiebung des Übertragungsgliedes 9 ergibt
sich bei maximalen Nockenhub ein Ventilhub nahezu vom Betrag 0, d.h. das Hubventil
4 wird lediglich minimal geöffnet.
[0012] Zur Sicherstellung der beschriebenen Funktion ist ein Rückstellhebel 11 erforderlich,
der ebenfalls an der Abrollstufe 6a der Walze 6 angreift und diese Walze somit stets
gegen den Nocken 5a preßt. Dieser Rückstellhebel 11 wird in entsprechender Weise von
einer Druckfeder 12a beaufschlagt. Hierzu ist die Druckfeder 12a zwischen einem auf
den Rückstellhebel 11 einwirkenden Druckelement 12b sowie einem in den Zylinderkopf
1 eingeschraubten Führungselement 12c eingespannt. Lediglich prinzipiell dargestellt
ist ferner die Längsführung 13 für das Kulissenelement 8.
[0013] Wie Figur 3 zeigt, sind für jeden einzelnen Zylinder 14a, 14b des Brennkraftmaschinen-Zylinderkopfes
1 zwei Hubventile 4, 4' vorgesehen. Jedem Hubventil 4, 4' eines einzelnen Zylinders
14a bzw. 14b ist ein eigener Nocken 5a, 5a' sowie ein eigenes Übertragungsglied 9,
9' in Form eines eigenen Kulissenelementes 8, 8' sowie einer eigenen Walze 6, 6' zugeordnet.
Dabei stützt sich jedes Kulissenelement 8, 8' an einem eigenen Exzenter 10a, 10a'
der sich über den gesamten Zylinderkopf 1 erstreckenden Exzenterwelle 10 ab. Wie die
Figuren 1, 2 zeigen, unterscheiden sich die beiden einem Zylinder 14a bzw. 14b zugeordneten
Exzenter 10a, 10a' in ihrer Geometrie. Identisch sind die beiden Exzenter 10a, 10a'
eines Zylinders lediglich in den Punkten des minimalen sowie des maximalen Exzenterhubes.
Befindet sich somit die Exzenterwelle 10 in der in Figur 2 gezeigten Position, so
bleiben trotz maximalen Nockenhubes die beiden Hubventile 4, 4' eines Zylinders nahezu
geschlossen. Befindet sich hingegen die Exzenterwelle 10 in der Position gemäß Figur
1, so werden bei maximalem Nockenhub die beiden Hubventile 4, 4' maximal geöffnet
(Ventilhub h). In Zwischenpositionen der Exzenterwelle hingegen werden die beiden
Hubventile 4, 4' bei maximalem Nockenhub unterschiedlich weit geöffnet. Der Ventilhubverlauf
dieser beiden Hubventile 4, 4' je Zylinder 14a bzw. 14b ist somit durch Verstellen
der Exzenterwelle 10 voneinander verschiedenartig veränderbar.
[0014] Ersichtlich wird dies auch aus Figur 4, die in einer Diagrammdarstellung verschiedene
Ventilhubverläufe zeigt. Auf der Abszisse ist der Kurbelwinkel bzw. Nockenwellen-Winkel
aufgetragen, die Ordinate gibt den erreichbaren Ventilhub an. Dabei ist für jeden
der einzelnen exemplarisch herausgegriffenen fünf Ventilhubverläufe die zugehörige
Position der Exzenterwelle 10 angegeben. Der am ansteigenden Ast angegebene Zahlenwert
bezieht sich dabei auf das erste Hubventil 4, während der am abfallenden Ast angegebene
Zahlenwert die erforderliche Exzenterwellenposition für das zweite Hubventil 4' angibt.
Die Position der Exzenterwelle 10 ist dabei durch Winkelgrade beschrieben, wobei die
Position gemäß Figur 2 0° entspricht und die Position gemäß Figur 1 den Wert von 180°
darstellt.
[0015] Man erkennt somit, daß wie bereits erläutert bei der Exzenterwellenposition 0° die
beiden Hubventile 4, 4' lediglich einen äußerst geringen Ventilhub ausführen, während
bei der Exzenterwellenposition 180° beide Hubventile 4, 4' ihren maximalen Ventilhub
h erreichen. Den minimal möglichen Ventilhub behält das Hubventil 4' aber auch bei
einer Exzenterwellenposition von 45° und 90° bei, während bei diesen Positionen das
Hubventil 4 bereits deutliche Hübe ausführt.
[0016] Verschiedenartige Ventilhubverläufe zweier parallel wirkender Hubventile je Zylinder
sind erwünscht, um die Ladungswechseldynamik sowie die Verwirbelung der in den Brennraum
3 eingebrachten Ladung zu verbessern. Mit der gezeigten sowie mit der im folgenden
beschriebenen weiteren Konstruktion ist eine derartige Ventilhubcharakteristik für
zumindest zwei parallel wirkende Hubventile je Zylinder auf einfache Weise erzielbar.
[0017] Im zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 ist mit der Bezugsziffer 1 wieder ein
Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine bezeichnet. Auch dieser Zylinderkopf erstreckt
sich in der Darstellung senkrecht zur Zeichenebene über mehrere Zylinder. Je Zylinder
sind zumindest zwei Einlaßkanäle 2 zum Brennraum 3 vorhanden, wobei je Einlaßkanal
2 ein Hubventil 4 vorgesehen ist. Betätigt wird jedes Hubventil 4, 4' durch jeweils
einen Nocken 5a, 5a' einer Nockenwelle, wobei jeder Nocken auf einen Schlepphebel
16, 16' einwirkt, der seinerseits auf einen Schwinghebel 17, 17' wirkt. Im Schwinghebel
17, 17' ist ein hydraulisches Spielausgleichselement 18, 18' gelagert, auf dem sich
letztendlich der Schaft des Hubventiles 4, 4' abstützt. Insgesamt bildet der Schlepphebel
16 sowie der Schwinghebel 17 ein Übertragungsglied 19 bzw. 19', mittels dessen der
Hubverlauf des Nockens 5a bzw. 5a' auf das Hubventil 4 bzw. 4' übertragen wird.
[0018] Wie ersichtlich stützt sich das Übertragungsglied 19 bzw. der Schlepphebel 16 an
einem Exzenter 10a ab, der aus einer Exzenterwelle 10 herausgearbeitet ist. Wird die
Exzenterwelle 10 um ihre Längsachse 10b verdreht, so wird der Abstützpunkt des Schlepphebels
16 bzw. des Übertragungsgliedes 19 verschoben. Mit einer derartigen Veränderung des
Abstützpunktes des Übertragungsgliedes 19 ergeben sich bei gleichem Nockenhub unterschiedliche
Ventilhübe, da aufgrund der geänderten Abstützung der Schlepphebel 16 bei Rotation
des Nockens 5a gegenüber dem Schwinghebel 17 eine unterschiedliche Bewegungsbahn durchläuft,
so daß auch der Schwinghebel 17 unterschiedlich ausgelenkt wird. Insbesondere ist
es hiermit möglich, neben einem maximalen Ventilhub auch einen Ventilhub nahezu vom
Betrag 0 zu erzielen, bei dem das Hubventil 4 lediglich minimal geöffnet wird.
[0019] Geführt wird der Schlepphebel 16 durch eine in ihrer Gesamtheit mit der Bezugsziffer
20 bezeichnete Bolzen-Lang-loch-Führung. Wie ersichtlich weist der Schlepphebel 16
ein Langloch 20a auf, über welches er in einen Bolzen 20b eingehängt ist, der am Zylinderkopf
in einer Lagerstelle 20c befestigt ist. Aufgrund dieser Bolzen-Langloch-Führung 20
kann somit der Schlepphebel 16 unterschiedliche Positionen einnehmen. Selbstverständlich
kann die Bolzen-Langloch-Führung 20 auch umgekehrt ausgebildet sein, d. h. der Bolzen
20b kann am Schlepphebel 16 befestigt sein und das Langloch 20a kann dann in der Zylinderkopf-Lagerstelle
20c vorgesehen sein. Zur Sicherstellung der beschriebenen Verstellfunktion greift
ferner an einem Absatz 16a des Schlepphebels ein Rückstelldorn 11 an, der den Schlepphebel
16 stets sowohl gegen den Nocken 5a als auch gegen den Exzenter 10a preßt. Hierzu
wird der Rückstelldorn 11 in entsprechender Weise von einer Druckfeder 12a beaufschlagt,
die sich an einem in den Zylinderkopf 1 eingeschraubten Führungselement 12c abstützt.
[0020] Wie die Fig. 6, 7 zeigen, sind für jeden Zylinder bzw. Brennraum 3 des Brennkraftmaschinen-Zylinderkopfes
1 zwei Hubventile 4, 4' vorgesehen. Jedem Hubventil 4, 4' ist ein eigener Nocken 5a,
5a' sowie ein eigenes Übertragungsglied 19, 19' in Form eines eigenen Schlepphebels
16, 16' sowie eines eigenen Schwinghebels 17, 17' zugeordnet. Dabei stützt sich jeder
Schlepphebel 16, 16' an einem eigenen Exzenter 10a, 10a' der sich über den gesamten
Zylinderkopf 1 erstreckenden Exzenterwelle 10 ab. Wie Fig. 5 zeigt, unterscheiden
sich die beiden einem Zylinder bzw. Brennraum 3 zugeordneten Exzenter 10a, 10a' in
ihrer Geometrie. Identisch sind die beiden Exzenter 10a, 10a' eines Zylinders/Brennraumes
lediglich in den Punkten des minimalen sowie des maximalen Exzenterhubes. In der gezeigten
Position minimalen Exzenterhubes bleiben die beiden Hubventile 4, 4' eines Zylinders
trotz maximalen Nockenhubes nahezu geschlossen. Wird hingegen ausgehend von der gezeigten
Position die Exzenterwelle 10 um 180° gedreht und verstellen somit die Exzenter 10a,
10a' aufgrund ihres dann maximalen Exzenterhubes die Schlepphebel 16, 16' dementsprechend,
so werden bei maximalem Nockenhub die beiden Hubventile 4, 4' maximal geöffnet. In
Zwischenpositionen der Exzenterwelle 10 hingegen werden die beiden Hubventile 4, 4'
bei maximalem Nockenhub unterschiedlich weit geöffnet. Der Ventilhubverlauf dieser
beiden Hubventile 4, 4' ist somit durch Verstellen der Exzenterwelle 10 voneinander
verschiedenartig veränderbar.
[0021] Indem das Übertragungsglied 19 durch einen Schlepphebel 16 sowie durch einen nachgeschalteten
Schwinghebel 17 gebildet wird, ergibt sich eine äußerst zuverlässige Konstruktion,
die sich darüber hinaus durch eine raumsparende Bauweise auszeichnet. Um die Reibungsverluste
im Ventiltrieb gering zu halten, ist in den Kontaktbereichen zwischen dem Nocken 5a
und dem Schlepphebel 16 sowie zwischen dem Schlepphebel 16 und dem Schwinghebel 17
eine Rollreibung realisiert, d. h. der Schlepphebel 16 trägt eine Rolle 16b und der
Schinghebel 17 trägt eine Rolle 17b.
[0022] Die Rolle 16b jedes Schlepphebels 16 ist zwischen den beiden Armen 16c des abschnittsweise
zweiarmig ausgebildeten Schlepphebels geführt und auf einer nicht näher bezeichneten,
in diesen Schlepphebel-Armen befestigten Rollenachse gelagert. Aufgrund der Zweiarmigkeit
des Schlepphebels 16 in dem insbesondere aus der Darstellung gemäß Fig. 4 hervorgehenden
Abschnitt ist - insbesondere zur Gewichtsreduzierung - auch der diesem Schlepphebel
16 zugeordnete Exzenter 10a zweiteilig ausgebildet, d. h. für jeden der Schlepphebel-Arme
16c ist eine eigene Exzenterscheibe vorgesehen, wobei die beiden nebeneinanderliegenden,
lediglich um die Breite der Rolle 16b voneinander beabstandeten Exzenterscheiben selbstverständlich
von gleicher Konfiguration sind.
[0023] Der Schwinghebel 17 weist - wie an sich bekannt - ein Schwinghebel-Lager 17a auf,
von dem ausgehend ein Schwinghebelarm 17c zu einer Aufnahme 17d führt, die das auf
das Hubventil 4 einwirkende hydraulische Spielausgleichselement 18 trägt. Seitlich
am Schwinghebelarm 17c ist die Rolle 17b angeordnet. Mit dieser asymmetrischen Gestaltung,
die besonders deutlich aus Fig. 9 hervorgeht, ergibt sich eine äußerst raumsparende
Bauweise. Gelagert ist die Rolle 17b dabei ebenfalls auf einer Achse, die einerseits
am Schwinghebelarm 17c und andererseits an einem weiteren Nebenarm 17e befestigt ist.
Dieser Nebenarm 17e führt dabei ebenfalls vom Schwinghebellager 17a zur Aufnahme 17d.
[0024] Die gleichen Vorteile hinsichtlich zuverlässiger, einfacher und raumsparender Bauweise,
die sich aufgrund der Tatsache einstellen, daß das Übertragungsglied durch den Schlepphebel
16 sowie den Schwinghebel 17 gebildet wird, stellen sich selbstverständlich auch dann
ein, wenn die Kontaktflächen sowohl zwischen dem Nocken 5a sowie dem Übertragungsglied
19 als auch innerhalb desselben nicht durch die Rollen 16b, 17b gebildet werden, sondern
wenn diese Kontaktflächen als ballige oder gerade Gleitflächen ausgebildet sind. Dabei
zeichnen sich die beiden beschriebenen Systeme nicht nur durch einfache konstruktive
Gestaltung, sondern auch durch höchste Zuverlässigkeit aus. Selbstverständlich sind
darüber hinaus eine Vielzahl weiterer Abweichungen insbesondere konstruktiver Art
von den gezeigten Ausführungsbeispielen möglich, ohne den Inhalt der Patentansprüche
zu verlassen.
1. Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine mit zumindest zwei parallel wirkenden jeweils
durch einen Nocken (5a, 5a') sowie ein Übertragungsglied (9, 9', 19, 19') betätigten
Hubventilen (4, 4') je Zylinder (14a, 14b), deren Ventilhubverlauf voneinander verschiedenartig
verstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützpunkte der Übertragungsglieder (9, 9', 19,
19') über verdrehbare, auf einer gemeinsamen Exzenterwelle (10) liegende Exzenter
(10a, 10a') verstellbar sind, wobei sich die Erhebungskurven der zumindest zwei Exzenter
(10a, 10a') je Zylinder (14a, 14b) voneinander unterscheiden.
2. Ventiltrieb einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch eine gemeinsame Exzenterwelle (10) für die in Reihe angeordneten
Zylinder (14a, 14b).
3. Ventiltrieb nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungsglied (9) als eine zwischen dem Stößel
(7) des Hubventiles (4) sowie dem Nocken (5a) abwälzende Walze (6) ausgebildet ist,
die weiterhin durch ein mittels des Exzenters (10a) verstellbares Kulissenelement
(8) geführt ist.
4. Ventiltrieb nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Walze (6) verschiedene mit dem Nocken (5a) oder mit
dem Stößel (7) oder mit der Kulissenbahn (8a) des Kulissenelementes (8) zusammenwirkende
Abrollstufen (6a, 6b, 6c) aufweist.
5. Ventiltrieb nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Walze (6) ein Rückstellhebel (11) angreift.
6. Ventiltrieb nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungsglied (19, 19') als ein sich am Exzenter
(10a, 10a') abstützender Schlepphebel (16, 16'), der auf einen Schwinghebel (17, 17')
einwirkt, ausgebildet ist.
7. Ventiltrieb nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch zumindest eines der folgenden Merkmale:
- der abschnittsweise zweiarmig ausgebildet Schlepphebel (16) trägt eine Rolle (16b),
auf der der Nocken (5a) abwälzt
- für die beiden Schlepphebelarme (16c) ist jeweils eine eigene Exzenterscheibe vorgesehen
- der Schwinghebel (17) trägt eine seitlich am Schwinghebelarm (17c), der vom Schwinghebel-Lager
(17a) zu einer Aufnahme (17d) für ein Spielausgleichselement (18), auf dem sich das
Hubventil (4) abstützt, führt, angeordnete Rolle (17b), auf die der Schlepphebel (16)
einwirkt
- der Schlepphebel (16) ist über eine Bolzen-Langloch-Führung (20) am Zylinderkopf
(1) der Brennkraftmaschine gelagert, wobei das Langloch (20a) im Schlepphebel (16)
oder in der Zylinderkopf-Lagerstelle (20c) vorgesehen ist.