[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bewegungsmelder sind meistens als Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder (PIR-Bewegungsmelder)
aufgebaut und detektieren somit wärmeemittierende Strahlungsquellen, wie sie auch
durch den Körper eines Menschen gebildet werden. Um ihre Aufgabe bei der Überwachung
eines Raumes zufriedenstellend erfüllen zu können, müssen Bewegungsmelder nach den
Bedürfnissen am jeweiligen Einsatzort justierbar sein.
[0003] Bei PIR-Bewegungsmeldern einer gehobenen Preisklasse sind drei Stellgrößen zur Justierung
vorgesehen. Eine erste Stellgröße bildet die "Haltezeit", mit der die Dauer festgelegt
wird, während der der Bewegungsmelder nach Detektion einer Wärmequelle eingeschaltet
bleibt. Als zweite Stellgröße ist die "Dämmerungsschwelle" zu berücksichtigen, mit
der ein Grenzwert für die Tageshelligkeit festgelegt wird, unterhalb dem sich der
Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder einschalten soll. Eine dritte wichtige Stellgröße
ist die "Reichweite", durch welche der Erfassungsbereich des Bewegungsmelders definiert
wird.
[0004] Nur bei einer sorgfältigen Justierung dieser drei Stellgrößen kann eine exakte Arbeitsweise
des PIR-Bewegungsmelders gewährleistet werden. Die Justierung erfolgt normalerweise
durch direkt am Bewegungsmelder angebrachte Stellelemente wie Potentiometer oder mechanische
Stellelemente. Stellt sich nach der Installation des Bewegungsmelder heraus, daß die
vorgewählten Arbeitspunkte für die verschiedenen Stellgrößen nicht den gewünschten
Werten entsprechen, kann eine Korrektur nur relativ mühsam durch eine neue Justierung
vorgenommen werden, bei der in der Regel eine Leiter zur Hilfe genommen werden muß,
da nur so das relativ hoch montierte Gerät erreicht werden kann. Erschwerend kommt
hinzu, daß jede Justierung zwei Personen erfordert, von denen eine als Teststrahlungsquelle
fungieren muß, damit der Monteur nicht gezwungen ist, beim Justieren der Reichweite
diese selbst zu überprüfen und so mehrfach zwischen Leiter und Reichweitengrenze hin-
und her zu pendeln.
[0005] Es liegt auf der Hand, daß die beschriebenen Justierarbeiten nicht nur sehr zeitaufwendig
sind, sondern häufig auch zu falschen Einstellungen der Stellgrößen und damit zu Reklamationen
führen. So hat sich herausgestellt, daß in der Praxis etwa 80% der reklamierten Bewegungsmelder
technisch einwandfrei aber falsch justiert waren.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, die Justagearbeiten zu erleichtern und dabei
einerseits die Justagezeiten zu verkürzen und andererseits Fehljustierungen weitgehend
auszuschließen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst. Zweckmäßige
Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind in den Unteransprüchen
genannt.
[0008] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung gelingt eine Fernjustierung eines bereits
montierten Bewegungsmelders, so daß dieser sowohl bei der Erstjustierung als auch
bei möglichen späteren Korrekturen bestimmter Stellwerte ohne Besteigen einer Leiter
optimal eingestellt werden kann. Zum Einstellen der Reichweite des Bewegungsmelders
kann sich der Monteur selbst an der Reichweitengrenze postieren und somit selbst bei
der Justierung als Teststrahlungsquelle wirken. Durch entsprechende Bewegungen kann
er den jeweiligen Stellwert schnell überprüfen.
[0009] Im Prinzip ist es denkbar, bei der Justierung das den Stellwert beinhaltende Stellsignal
über eine Leitung, ggf. auch über die Netzleitung, zu übertragen. Komfortabler ist
selbstverständlich eine drahtlose Fernübertragung, die insbesondere mit Hilfe von
Aktiv-Infrarot-Signalen oder Funksignalen oder Ultraschallsignalen erfolgen kann.
[0010] Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes besitzt der zur
Vorgabe der Stellwerte dienende Sender eine als Tastatur ausgebildete Eingabe (Eingabeeinheit),
auf der für jede Stellgröße eine Stellgrößentaste vorgesehen ist. Mit Hilfe dieser
Stellgrößentaste ist es möglich eine bestimmte Stellgröße vorzugeben und dadurch den
Empfänger zum Empfang eines dieser Stellgröße zugeordneten Stellwertes zu aktivieren.
Weiterhin kann die Eingabe so programmiert werden, daß durch mehrmaliges Betätigen
der Stellgrößentaste auch ein Stellwert vorgegeben werden kann und auch eine Bestätigung
des eingegebenen Stellwertes bzw. seine Desaktivierung möglich ist.
[0011] Zur Vorgabe des Stellwertes mit Hilfe der Stellgrößentaste gibt es eine Reihe von
Lösungsvarianten. So kann die jeweilige Betätigungsdauer oder auch die Zeit zwischen
zwei Betätigungen oder ein mehrfaches impulsweises Tasten die Größe des Stellwertes
definieren. Mit Hilfe einer Resettaste gelingt eine schnelle Rückkehr zu einem gegebenenfalls
standardisierten Stellwert einer bestimmten Stellgröße.
[0012] Alternativ kann die Eingabe (Eingabeeinheit) des Senders auch so aufgebaut werden,
daß mit jeder Stellgrößentaste jeweils eine bestimmte Stellgröße aufgerufen wird und
das Eingeben eines bestimmten Stellwertes mit Hilfe von Stellwerttasten erfolgt, die
einen Nummernblock bilden. Diese komfortablere Eingabemöglichkeit kann noch durch
weitere Tasten verbessert werden, mit deren Hilfe z.B. die Funktionen "Löschen" oder
"Senden" ausgelöst werden können. Eine Bestätigung des eingegebenen Stellwertes kann
wiederum mit Hilfe der Stellgrößentaste erfolgen.
[0013] Die Reichweite eines Bewegungsmelders kann auf unterschiedliche Weise justiert werden.
Eine erste Möglichkeit besteht darin mit Hilfe des jeweiligen Stellwertes die Empfindlichkeit
des Bewegungsmelders bei der Detektion von Infrarotstrahlung zu verändern. Dies erreicht
man vorzugsweise durch Erhöhung oder Verminderung der Verstärkung des detektierten
Signals. Alternativ hierzu kann auch der vertikale Erfassungswinkel des Bewegungsmelders,
durch Schwenken um eine horizontale Achse vergrößert oder verkleinert werden, was
sich entsprechend auf die Reichweite auswirkt.
[0014] Während man eine Veränderung der Verstärkung mit rein elektronischen Mitteln erreichen
kann, bedarf es zum Schwenken des optischen Sensors eines Stellers, der eine elektromechanische
Stellwertgebung zur Veränderung des Stellwinkels ermöglicht.
[0015] Es ist zweckmäßig, den Bewegungsmelder mit dem Empfänger und dem Auswerter zu einer
Empfangseinheit konstruktiv zu vereinigen.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine erste Alternative für die Gestaltung der Eingabe eines Senders,
- Fig. 3
- eine zweite Alternative für die Gestaltung der Eingabe eines Senders.
[0017] Wie das Blockschaltbild nach Figur 1 erkennen läßt, besitzt ein üblicher PIR-Bewegungsmelder
B einen Sensor SO, der ein in der Regel infrarotes Meldesignal MS detektiert und an
eine Elektronik EL zur Verarbeitung weitergibt. Verschiedene, das Schaltverhalten
des Bewegungsmelders B bestimmende Stellgrößen können auf bestimmte Stellwerte eingestellt
werden. Hierzu dient ein Steller ST, der sich zur Beeinflussung der Elektronik entsprechend
vorgegebener Stellwerte eignet, oder mit dessen Hilfe eine Winkelverstellung des horizontalen
Erfassungswinkels des Sensors SO ermöglicht wird.
[0018] Dem Steller ST ist ein Empfänger EM mit einem zwischengeschalteten Auswerter AU vorgeschaltet,
mit dem es gelingt, von einem Sender S abgegebene Stellsignale SS zu empfangen und
so auszuwerten, daß der Steller ein Signal erhält, das dem Stellwert entspricht und
damit den Bewegungsmelder entsprechend der Vorgabe des Senders justiert.
[0019] Der Bewegungsmelder B ist mit dem Empfänger EM und dem Auswerter AU zu einer als
Empfangseinheit E bezeichneten konstruktiven Baueinheit zusammengefaßt. Dieser Aufbau
erleichtert die Montage des Gerätes. Eine unter anderen Aspekten ebenfalls geeignete
Lösung besteht jedoch darin, zwei oder mehrere getrennte Baueinheiten dem Bewegungsmelder
zuzuordnen.
[0020] Das dem Empfänger EM drahtlos zugeführte Stellsignal SS wird vom Sender SE einer
Sendeeinheit S erzeugt. Zur manuellen Vorgabe des Steuersignals SS ist der Sendeeinheit
S eine Eingabe EI zugeordnet.
[0021] Wie Figur 2 erkennen läßt, besitzt die Eingabe EI der Sendeeinheit S eine Tastatur
zu der drei Meßgrößentasten TG und eine Resettaste TR gehören. Mit Hilfe der Meßgrößentasten
TG kann zunächst eine bestimmte Meßgröße aktiviert werden. Durch nochmaliges Betätigen
der gleichen Taste kann auch eine Bestätigung bzw. Desaktivierung erfolgen.
[0022] Die Haltezeit kann zunächst durch zweimaliges Drücken der entsprechenden Stellgrößentaste
TG auf die Minimalzeit eingestellt werden, die für den im Rahmen der Justierung erforderlichen
Geh-Test benötigt wird. Nach dem Geh-Test wird die entsprechende Stellgrößentaste
TG erneut betätigt. Die Zeit bis zu einem weiteren Tastendruck entspricht dann der
Haltezeit, die gespeichert wird. Ähnlich kann auch beim Dämmerungswert vorgegangen
werden, doch setzt dies eine entsprechende Dämmerungsbeleuchtung voraus.
[0023] Ist die Vorrichtung so aufgebaut, daß die Justierung der Reichweite durch Verändern
der Verstärkung erfolgen kann, so wird diese zunächst durch Aktivierung des entsprechenden
Stellgrößentasters und ein Dauersignal auf einen Minimalwert herabgefahren. Danach
kann sie durch Pulsen wieder soweit nach oben bewegt werden, bis ebenfalls durch einen
entsprechenden Geh-Test die richtige Reichweite gefunden ist. Dieser Stellwert wird
dann durch ein weiteres Betätigen der entsprechenden Stellgrößentaste als Sollwert
gespeichert.
[0024] Die in Figur 3 dargestellte Tastatur besitzt zum Eingeben der Stellwerte Stellwerttasten
TW, die einen Ziffernblock bilden. Dies ist zwar technisch aufwendiger, erleichtert
aber die Vorgabe der Stellwerte, da kein besonderer Einstellmodus vereinbart werden
muß. Die Auswahl einer bestimmten Stellgröße erfolgt durch eine der Stellgrößentasten
TG und nachfolgend kann unmittelbar mit Hilfe der Stellwerttasten TW der Stellwert
als Zahlenwert eingegeben werden. Eine Löschtaste LÖ zum Korrigieren und eine Sendetaste
SE zur Aktivierung des Senders ergänzen den Bedienungskomfort.
1. Vorrichtung zum Einstellen mindestens eines auf eine bestimmte Stellgröße bezogenen
Stellwertes, der das Schaltverhalten eines Bewegungsmelders (B) beeinflußt, dadurch gekennzeichnet, daß dem Bewegungsmelder (B) ein Empfänger (EM) vorgeschaltet ist, der ein der jeweiligen
Stellgröße zugeordnetes, fernübertragenes Stellsignal (SS) selektiv aufnimmt und an
einen Auswerter (AU) weitergibt, der das Stellsignal (SS) bezüglich in ihm enthaltener
Signaländerungen nach Änderungsgröße und Änderungsrichtung auswertet, und ein zwischengeschalteter
Steller (ST) das vom Auswerter (AU) kommende Signal in einen vom Bewegungsmelder (B)
übernehmbaren Stellwert umsetzt und daß die Vorgabe des Stellwertes über eine Eingabe
(EI) eines Senders (S) erfolgt, der das dem Stellwert entsprechende Stellsignal (SS)
abgibt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fernübertragung des den
Stellwert beinhaltenden Stellsignals (SS) durch ein leitungsfreies Signal, insbesondere
ein Aktivinfrarotsignal oder ein Funksignal oder ein Ultraschallsignal, erfolgt.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sender (S) so ausgebildet ist, daß er für die Übertragung an den Empfänger (EM) eine
Vorgabe des Stellwertes der Stellgröße "Haltezeit", zum Festlegen der Dauer des eingeschalteten
Zustandes des Bewegungsmelders (B) nach seinem Ansprechen und/oder eine Vorgabe des
Stellwertes der Stellgröße "Dämmerungsschwelle", zum Festlegen der Helligkeitsgrenze
unterhalb der der Bewegungsmelder (B) aktiviert werden soll und/oder eine Vorgabe
des Stellwertes der Stellgröße "Reichweite" zum Festlegen des Erfassungsbereichs des
Bewegungsmelders (B) ermöglicht.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Eingabe (EI) des Senders (S) eine Tastatur dient auf der für jede Stellgröße eine
Stellgrößentaste (TG) vorgesehen ist, über die eine bestimmte Stellgröße zur Aktivierung
des Empfängers (EM) zum Empfang eines ihr zugeordneten Stellwertes vorgegeben werden
kann und diese Stellgrößentaste (TG) bei mehrmaliger Betätigung vorzugsweise auch
zur Bestätigung des eingegebenen Stellwertes und/oder zur Desaktivierung dient.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Stellgrößentaste
(TG) der Stellwert der jeweiligen Stellgröße, insbesondere durch die jeweilige Betätigungsdauer
und/oder durch die Zeit zwischen bestimmten Betätigungen und/oder mehrfaches Tasten,
einstellbar ist und ggf. eine Resettaste (TR) durch ihre Betätigung die Rückkehr auf
einen Standardstellwert der jeweiligen Stellgröße ermöglicht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der Einstelleinheit (EI)
des Senders (S) mit jeder Stellgrößentaste (TG) eine bestimmte Stellgröße aufgerufen
werden kann und einen Nummernblock bildende Stellwerttasten (TW) die Eingabe eines
bestimmten Stellwertes ermöglichen und daß ggf. weiteren Tasten (LÖ; SE) für die Funktionen
"Löschen" und "Senden" vorgesehen sind und/oder die Bestätigung des eingegebenen Stellwertes
durch erneute Betätigung der Stellgrößentaste (TG) erfolgt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stellwert zum Einstellen der Stellgröße "Reichweite" durch eine Beeinflussung
der Empfindlichkeit des Bewegungsmelders (B) bei der Detektion von IR-Strahlung veränderbar
ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stellwert zum Einstellen der Stellgröße "Reichweite" durch Schwenken des Bewegungsmelders
(B) oder seines Sensors mit Hilfe des Stellers (ST) veränderbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Steller (ST) eine elektronische Stellwertgebung durch analoge oder digitale Speicherung
des jeweiligen Stellwertes vornimmt.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Steller (ST) durch eine elektromechanische Stellwertgebung, vorzugsweise durch einen
elektomotorischen Antrieb, das Einstellen des jeweiligen Stellwertes vornimmt.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Empfänger (EM) und der Auswerter (AU) mit dem Bewegungsmelder (B) zu einer Empfangseinheit
(E) konstruktiv vereinigt sind.