[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anbringen von Aufrißlinien für den Gehrungsschnitt
an Rahmen und insbesondere Profilrahmen, wie sie z.B. bei Fenster-, Türen- und Bilderrahmen
Verwendung finden.
[0002] Das Anbringen von Gehrungsschnitten bei Rahmen, die nicht rechtwinklig zueinander
verlaufen, wie dies häufig bei Stichbogentüren, Rundbogen- sowie Stichbogenfenstern
bzw. Schrägfenstern oder Giebelfenstern notwendig ist, erfordert insbesondere bei
kleineren oder mittleren Stückzahlen die Erstellung eines Aufrisses auf einer Aufreißplatte,
um den Versatz in der Gehrung bestimmen zu können. Da bei der Übernahme der Lage des
Gehrungsschnittes auf den Rahmen bzw. Profilrahmen dieser auf die Aufreißplatte dem
Aufriß entsprechend paßgenau aufgelegt wird, muß der auf der Aufreißplatte eingezeichnete
Versatz der Gehrung durch Überwinkeln auf den Rahmen bzw. den Profilrahmen übertragen
werden. Diese Maßnahme ist nicht nur sehr zeitaufwendig, sondern auch ungenau, was
sich auf die Genauigkeit der Lage des endgültigen Gehrungsschnittes auswirkt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der diese
Nachteile überwunden werden können und die für jede Art eines Rundbogen-, Stichbogenrahmens
bzw. -fensters, sowie auch für Schrägfenster und Giebelfenster die Ermittlung der
genauen Lage eines Gehrungsschnittes schnell ermöglicht. Dabei soll die Aufreißvorrichtung
zum Zweck der Verwendung auf Baustellen leicht zerlegbar und wieder montierbar sein.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Aufreißrahmen gelöst, der aus zwei
parallel zueinander ausgerichteten und relativ zueinander verschiebbaren Schenkeln,
sowie einem senkrecht zu den beiden parallel ausgerichteten Schenkeln verlaufenden
dritten Schenkel besteht, wobei alle Schenkel in Längsrichtung mit Maßskalen versehen
sind, und der ferner einen Reiteraufsatz mit einem Winkelmesser und einem Aufreißlineal
hat, der auf die Schenkel aufsetzbar und längs diesen verschiebbar ist.
[0005] Durch diese Maßnahme der Erfindung ist es in einfacher Weise möglich, an der Aufreißvorrichtung
sowohl die Breite als auch die Höhe eines Fensters einzustellen, um danach an den
aufgelegten bzw. eingelegten Rahmenstücken, z.B. für den Fensterrahmen oder den Fensterflügel,
mit Hilfe des Reiteraufsatzes die Lage der Gehrungsschnittlinien festzulegen und anzureißen.
[0006] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Aufreißrahmen
auf einem Tragrahmengestell angeordnet ist, wobei der erste der parallel zueinander
angeordneten Schenkel starr mit dem Tragrahmengestell verbunden ist, und daß der zweite
parallele Schenkel senkrecht vom dritten Schenkel aus verläuft, der seinerseits vom
ersten parallelen Schenkel ausgeht. Durch diese Anordnung ist es möglich durch Verschieben
der drei Schenkel jede beliebige Rahmengröße bzw. Fenstergröße einzustellen.
[0007] Zum Zwecke der einfachen Verschiebbarkeit des Reiteraufsatzes ist ferner vorgesehen,
daß die Schenkel des Aufreißrahmens mit längs verlaufenden Nuten versehen sind, in
welche der Reiteraufsatz mit einem Schuh eingreift. Dabei kann der Reiteraufsatz an
dem Schenkel bzw. in der Nut arretierbar sein. Mit Hilfe einer an dem Reiteraufsatz
angebrachten Referenzlinie ist dieser längs der Skalen auf den Schenkeln in jede für
die Ermittlung der Gehrungsschnittlage erforderlichen Position leicht einstellbar,
um mit Hilfe des Winkelmessers und des Aufreißlineals die notwendigen Anrisse auf
dem Rahmen bzw. Profilrahmen anzubringen. Ein Übertragen von Winkeln bzw. ein Überwinkeln
von Bezugspunkten kann dadurch in vorteilhafter Weise entfallen.
[0008] Für die Ermittlung der Gehrungsschnittlage am unteren Querholm eines Rahmens bzw.
Fensterflügels sieht die Erfindung eine Abzugsmaß-Schablone vor, die an dem der Fensterhöhe
entsprechenden Skalenpunkt an den beiden parallelen Schenkeln anlegbar ist, und mit
der die Lage der Gehrungsschnittlinie am äußeren Rand des Rahmens bzw. Profilrahmens
leicht anreißbar ist, wobei der Verlauf der Gehrungsschnittlinie festliegt, da bei
einer rechtwinkligen Zuordnung des Rahmens zum Querholm ein 45° - Winkel leicht an
der Säge einstellbar ist.
[0009] Die Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung. Es
zeigen:
- Fig. 1
- Eine erfindungsgemäße Aufreißvorrichtung mit zugehörigem Reiteraufsatz, sowie ein
Tragrahmengestell und mit einem Aufriß zu versehende U-Profile;
- Fig. 2
- die Anwendung der Aufreißvorrichtung zur Ermittlung der Lage der Gehrungsschnittlinien
für ein Stichbogenfenster;
- Fig. 3a und 3b
- die Anwendung der Aufreißvorrichtung zur Ermittlung der Lage der Gehrungsschnittlinien
für ein Rundbogenfenster;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht eines Reiteraufsatzes mit Winkelmesser und Aufreißlineal;
- Fig. 5a und 5b
- die Anwendung der Aufreißvorrichtung zur Ermittlung der Lage der Gehrungsschnittlinien
am unteren Ende eines Fensters, wobei Fig. 5b ein Schnitt längs der Linie V-V der
Fig. 5a ist.
[0010] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Aufreißrahmen 14 dargestellt, der aus drei jeweils
mit einer Maßskale 7 zur Bestimmung von Strecken versehenen, gegeneinander beweglichen
geraden Schenkeln 1 bis 3 besteht. Auf die als Führungsschienen ausgebildeten Schenkeln
ist ein umsteckbarer Reiteraufsatz 4 mit Winkelmesser 5 und Aufreißlineal 6 aufsetzbar.
Eine Seitenansicht des Aufreißlineals ist in Fig. 4 dargestellt und zeigt die Zuordnung
zum Schenkel, auf welchem der Reiteraufsatz verschiebbar angeordnet ist.
[0011] Die zwei Schenkel 1 und 3 des Aufreißrahmens 14 sind zueinander parallel ausgerichtet
und relativ zueinander verschiebbar. Der dritte Schenkel 2 des Aufreißrabmens 14 steht
senkrecht zu den Schenkeln 1 und 3. Dabei liegt der Schenkel 2 mit einer Stirnseite
senkrecht am Schenkel 1 an, während der Schenkel 3 seinerseits senkrecht mit einer
Stirnseite am Schenkel 2 anliegt. Der Schenkel 2 ist samt dem an ihm senkrecht anliegenden
Schenkel 3 längs des Schenkels 1 verschiebbar, wobei die drei Schenkel durch geeignete
Feststellvorrichtungen, wie z.B. Klemmen, Klemmfedern oder Spannschrauben, in beliebigen,
durch senkrechtes bzw. paralleles Verschieben der einzelnen Schenkel zueinander entstehenden
Konfigurationen fixiert werden können, um Profilrahmenstücke unterschiedlicher Größe
aufnehmen zu können.
[0012] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist jeder Schenkel 1 bis 3 des Aufreißrahmens
14 mit einer in Längsrichtung verlaufenden Nut 8 zur Führung des zwischen den einzelnen
Schenkeln 1 bis 3 umsteckbaren Reiteraufsatzes 4 versehen. Zur Fixierung des Reiteraufsatzes
4 an einer bestimmten Position längs der Nut kann der in der Nut laufende Schuh 9
des Reiteraufsatzes 4 auf den Querschnitt der Nut geometrisch so abgestimmt sein,
daß er sich in beliebigen Ruhepositionen leicht verkantet und damit verklemmt, um
ihn sicher während des Anbringens des Aufrisses zu positionieren. Der Schuh 9 des
Reiteraufsatzes 4 und die Nut 8 können auch über geeignete Feststellvorrichtungen,
wie z.B. Klemmen, Klemmfedern oder Spannschrauben, verfügen, die eine sichere Fixierung
des Reiteraufsatzes 4 an jeder beliebigen Position in den Nuten 8 ermöglichen.
[0013] Zur Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung reicht es im Prinzip aus, den Aufreißrahmen
14 samt dazugehörigem Reiteraufsatz 4 auf eine waagrechte Unterlage wie z.B. einen
Tisch oder eine Werkbank aufzulegen und dann die zuzuschneidenden Rahmenteile 13 zwischen
oder auf den Schenkeln 1 bis 3 des Aufreißrahmens 14 auszurichten. Eine höhere Bedienungsfreundlichkeit
läßt sich jedoch mit der in Fig. 1 gezeigten gegenwärtig bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung erzielen. Dabei wird zur Auflage des Aufreißrahmens
14 statt eines Tisches oder einer Werkbank ein mehrrippiges Tragrahmengestell 10,
bestehend aus zueinander parallel bzw. senkrecht verlaufenden Tragrahmenholmen 12
mit aufgebrachten Hilfsskalen zur Entfernungsbestimmung 11, verwendet. Das Tragrahmengestell
10 kann so ausgeführt sein, daß einige oder alle der Holme 12 zueinander verschiebbar
sind. Der Vorteil bei der Verwendung dieses Tragrahmengestelles 10 gegenüber der Verwendung
z.B. eines Tisches besteht darin, daß die zusätzlich angebrachten Hilfsskalen 11 einerseits
eine größere Flexibilität und Bequemlichkeit beim genauen Ausrichten der Schenkel
1 bis 3 sowie der aufgelegten zuzuschneidenden Rahmenstücke 13 bieten, und andererseits
dem Bedienungspersonal die Möglichkeit geboten ist, auch von unten an den Rahmen zu
greifen, um von unten her Aufrißpunkte anzubringen.
[0014] Das Anbringen der Aufrißpunkte für den Gehrungsschnitt an den Profilrahmenstücken
15, 18 eines Stichbogenfensters wird in der linken Hälfte von Fig. 2 gezeigt. Ein
kreisförmig gebogener Rahmenabschnitt 15 für ein Stichbogenfenster mit der Breite
a wird auf den Aufreißrahmen 14 aufgelegt und so ausgerichtet, daß die durch die Schnittpunkte
A bzw. A''' und B bzw. B' der Außen- bzw. Innenkante des Rahmenabschnitts 15 mit den
Innenkanten der Schenkel 1 und 3 des Aufreißrahmens bestimmten Strecken D A und D'
B gleichlang sind, womit der Schenkel 2 des Aufreißrahmens 14 tangential an dem Scheitelpunkt
C des kreisförmig gebogenen Rahmenabschnitts 15 anliegt. Damit teilt der Scheitelpunkt
C auch die durch die Schnittpunkte D bzw. D' der Innenkanten der Schenkel 1 und 2
bzw. 2 und 3 gebildete Strecke D D' in gleiche Teile. Gesucht ist nun die Gehrungsschnittlinie
A S, die es ermöglicht, das gerade Rahmenstück 18 an den durch den Kreisbogenabschnitt
B C A bestimmten Abschnitt des gebogenen Rahmenabschrittes 15 bzw. des Stichbogens
anzuschließen.
[0015] Wenn die Höhe x des geraden Rahmenstückes 18 kleiner als die Höhe h (siehe Fig. 1)
des Aufreißrahmens 14 ist, so kann dieses im Prinzip direkt unter den auf dem Aufreißrahmen
14 aufliegenden gebogenen Stichbogen 15 geschoben werden, und man wird die den Gehrungsaufriß
festlegenden Aufrißpunkte A und S als Schnittpunkte zwischen der Außen- bzw. Innenkante
des gebogenen Stichbogens 15 mit der linken bzw. rechten Kante des geraden Rahmenstückes
18 erhalten. Damit kann man die beiden Aufrißpunkte A und S direkt auf dem gebogenen
Stichbogen anreißen.
[0016] Falls die Rahmenhöhe x deutlich niedriger ist als die Höhe h des Aufreißrahmens 14,
so kann es beim Fällen des Lotes vom Schnittpunkt A bzw. S des gebogenen Rahmenabschnitts
auf die senkrecht darunterliegenden Aufrißpunkte A''' und S' am geraden Rahmenstück
18 jedoch zu Übertragungsfehlern kommen. Falls die Rahmenhöhe x größer als die Höhe
h des Aufreißrahmens 14 ist, scheidet das direkte Unterschieben des geraden Rahmenstückes
18 unter den gebogenen Rahmenabschnitt 15 sowieso aus.
[0017] Um diese Schwierigkeiten zu umgehen, verwendet man als Hilfsmittel einen Blendrahmen
16, dessen Höhe der Höhe h der Schenkel 1 bis 3 des Aufreißrahmens 14 entspricht,
und dessen Breite a der Breite des zuzuschneidenden geraden Rahmenstückes 18 bzw.
des gebogenen Rahmenstückes 15 entspricht. Dieser Blendrahmen 16 läßt sich nun unter
den auf dem Aufreißrahmen 14 aufliegenden gebogenen Rahmenabschnitt 15 schieben, und
man erhält neben dem ersten Aufrißpunkt A den zur Festlegung des Gehrungsschnittes
notwendigen zweiten Aufrißpunkt S direkt auf dem gebogenen Profilrahmen als Schnittpunkt
zwischen der Innenkante des gebogenen Rahmenabschnittes 15 und der rechtsliegenden
Kante des Blendrahmens 16.
[0018] Mittels des Aufreißlineals 6 läßt sich die Gehrungsschnittlinie A S direkt auf dem
gebogenen Rahmenabschnitt 15 anzeichnen. Mit dem Winkelmesser 5 des Reiteraufsatzes
4 läßt sich der Winkel α zwischen der linksliegenden Kante des geraden Rahmenstückes
18 und dem Gehrungsaufriß A''' S' direkt ablesen und festhalten, so daß der Winkel
α beim Aufspannen des geraden Rahmenstückes 18 auf eine Säge, welche nicht dargestellt
ist, direkt an der Anschlagleiste der Säge eingestellt werden kann.
[0019] Die rechte Hälfte der Fig. 2 zeigt dasselbe Verfahren zur Bestimmung der Lage der
Gehrungsschnittlinie B'' T für ein an dem Kreisbogenabschnitt A'' C' B'' des gebogenen
Fensterflügel-Stichbogens 20 anzuschließenden geraden Fensterflügel-Rahmenabschnitts
19. Nach dem Ausrichten des gebogenen Fensterflügel-Stichbogens 20 auf dem Aufreißrahmen
14 durch Abgleichung der Strecken A'' A' und B'' B''' wird ein Blendrahmen 17 verwendet,
dessen Breite der Breite b des Fensterflügel-Rahmenabschnitts 19 bzw. des Fensterflügel-Stichbogens
20 entspricht, und dessen Höhe an die Höhe h des Aufreißrahmens angepaßt ist. Hierdurch
lassen sich die Aufrißpunkte B'' und T auf dem gebogenen Fensterflügel-Stichbogen
20 bzw. die Aufrißpunkte B''' und T' auf dem geraden Fensterflügel-Rahmenabschnitt
19 bestimmen.
[0020] Fig. 3a und die daraus abgeleitete Ausschnittsvergrößerung Fig. 3b zeigen das Aufreißen
der beiden möglichen Gehrungsschnittlinien auf den Fensterflügel-Rahmenabschnitten
19 und 21, sowie dem U-förmig gebogenen Fensterflügel-Rahmen 22 eines Rundbogenfensters.
Hierbei wird der U-förmige, in seinem Krümmungsabschnitt kreisförmig gebogene Fensterflügel-Rahmen
22, wie in Fig. 1 gezeigt, mit seinen geraden Schenkeln parallel zu den Schenkeln
1 und 3 des Aufreißrahmens so ausgerichtet, daß der Schenkel 2 des Rahmens tangential
am Scheitelpunkt des kreisförmigen Abschnitts des Rahmens anliegt. Mittels der längs
des Schenkels 2 aufgebrachten Maßskala läßt sich die Mittelachse m des Kreisbogens
festlegen. Aus der Breite b der Fensterflügel und dem sich bei der gewünschten Überdeckung
ergebenden Falzluftspalt c der Fensterflügel-Rahmenabschnitte 19 und 21 ergeben sich
die Abstände e und f von den parallel zur Mittelachse m verlaufenden Geraden i, j,
k und l.
[0021] Mittels des auf dem Schenkel 2 verschiebbaren Reiteraufsatzes 4 samt Winkelmesser
5 und Aufreißlineal 6, dessen Zuordnung zum Rahmen- und Fensterflügelprofil in Fig.
4 gezeigt ist, lassen sich diese Geraden i, j, k und l auf dem Fensterflügel-Rahmen
22 festlegen. Man erhält also die die Lage der Gehrungsschnittlinien S T bzw. U V
festlegenden Punkte S und T bzw. U und V als Schnittpunkte der Geraden k, i, j und
l mit der Innen- bzw. Außenkante des gebogenen Fensterflügel-Rahmens 22. Auf dem eingespannten
gebogenen Fensterflügel-Rahmen 22 lassen sich diese Schnittpunkte direkt anzeichnen.
Für die anzuschließenden geraden Fensterflügel-Rahmenabschnitte 19 und 21 ermittelt
man die an der Säge einzustellenden Schnittkantenwinkel α bzw. β mit Hilfe des Winkelmessers
5 und des Aufreißlineales 6.
[0022] Obwohl in der Zeichnung nicht dargestellt, lassen sich mit der Aufreißvorrichtung
auch die Gehrungsaufrisse für Schrägfenster oder Giebelfenster in entsprechender Weise
herstellen, indem die schrägverlaufenden Rahmenabschnitte entsprechend der U-förmig
gebogenen Rahmenabschnitte bzw. des Stichbogens an dem Aufreißrahmen angelegt werden.
Auch für Fenster in Stulpausführung werden die Gehrungsaufrisse in entsprechender
Weise angebracht, wobei sich die Stulpmitte mit der Mittelachse m deckt, und die geraden
Fensterflügel-Rahmenabschnitte und dementsprechend auch die Gehrungsaufrisse weiter
auseinanderliegen.
[0023] In den Fig. 5a und 5b ist eine Anwendung der Aufreißvorrichtung zum Ermitteln der
Lage der Gehrungsschnittlinien dargestellt, um die Position des unteren Querholms
eines Fensterflügels an die durch die Fensterhöhe gegebene Lage des Rahmen-Querholmes
anzupassen.
[0024] Durch die auf der Maßskala 7 am Schenkel 1 des Aufreißrahmens abgetragene Fensterhöhe
ergibt sich der Punkt E. Da der Rahmen-Querholm rechtwinklig zum geraden Rahmenstück
18 verläuft, ergibt sich eine unter 45° verlaufende Gehrungsschnittlinie durch diesen
Punkt E. Diese Gehrungschnittlinie kann mittels des Winkelmessers 5 und des Anreißlineals
6 angerissen werden.
[0025] Alternativ hierzu kann zur Bestimmung der Lage der unter 45° verlaufenden Gehrungsschnittlinie
am senkrechten Fensterflügel-Rahmenabschnitt ein vom verwendeten Profilmaterial abhängiges
Abzugsmaß vom Punkt E aus abgetragen werden. Zu diesem Zweck wird eine Schablone 26
vorgesehen, welche eine dem Abzugsmaß entsprechende Breite hat. Damit läßt sich der
Punkt F als Ausgangspunkt für die Lage des Gehrungsschnittes leicht ermitteln. Insbesondere
wenn höhere Stückzahlen von identischen Fensterflügel-Rahmen mit unter 45° verlaufenden
Gehrungsschnittlinien für Querholme versehen werden sollen, stellt die Verwendung
dieser für den jeweiligen Typ von Fensterflügel-Rahmen individuell dimensionierten
Abzugsmaß-Schablonen eine erhebliche Zeitersparnis gegenüber dem Anreißen mit Winkelmesser
und Anreißlineal dar.
[0026] Da auch vorgesehen ist, die Tragerahmenholme 12 des Tragrahmengestelles 10 mit Skalen
zu versehen, können alle Maßeinstellungen ohne Zuhilfenahme eines separaten Maßstabes
vorgenommen werden.
[0027] Für die Anwendung der Aufreißvorrichtung zur Baustellenmontage ist es vorteilhaft,
daß die Aufreißvorrichtung und das Tragrahmengestell leicht zerlegbar und wieder zusammenmontierbar
ausgestaltet sind.
1. Vorrichtung zum Anbringen von Aufreißlinien für den Gehrungsschnitt an Rahmen und
Profilrahmen,
gekennzeichnet durch,
einen Aufreißrahmen (14), der aus zwei parallel zueinander ausgerichteten und relativ
zueinander verschiebbaren Schenkeln (1, 3) sowie einem senkrecht zu den beiden parallel
ausgerichteten Schenkeln (1, 3) verlaufenden dritten Schenkel (2) besteht, die in
Längsrichtung mit Maßskalen (7) versehen sind,
und einem Reiteraufsatz (4) mit einem Winkelmesser (5) und einem Aufreißlineal (6),
der auf die Schenkel (1, 2, 3) aufsetzbar und längs diesen verschiebbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die drei Schenkel (1, 2, 3) in durch senkrechte bzw. parallele Verschiebungen
zueinander resultierenden Positionsanordnungen durch geeignete Befestigungsmittel
fixierbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufreißrahmen (14) auf einem Tragrahmengestell (10) angeordnet ist, wobei
der erste der parallel zueinander angeordneten Schenkel (1) starr mit dem Tragrahmengestell
(10) verbunden ist,
und daß der zweite parallele Schenkel (3) senkrecht vom dritten Schenkel (2) aus verläuft,
der seinerseits senkrecht vom ersten parallelen Schenkel (1) ausgeht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schenkel (1, 2, 3) des Aufreißrahmens (14) mit längsverlaufenden Nuten (8)
versehen sind, in welche der Reiteraufsatz (4) mit einem Schuh (9) eingreift.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Reiteraufsatz (4) an dem Schenkel bzw. in der Nut arretierbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tragrahmengestell (10) aus zueinander parallel bzw. senkrecht laufenden Tragrahmenholmen
(12) besteht, wobei alle oder ein Teil der Tragrahmenholme (12) zueinander parallel
bzw. senkrecht verschiebbar sind, und daß der Aufreißrahmen (14) auf dem Tragrahmengestell
(10) auflegbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tragrahmengestell (10) starr mit dem ersten der parallel zueinander angeordneten
Schenkel (1) des Aufreißrahmens (14) verbunden ist, und daß der zweite parallele Schenkel
(3) senkrecht vom dritten Schenkel (2) aus verläuft, der seinerseits vom ersten Schenkel
(1) ausgeht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch das Tragrahmengestell (10) mit Hilfsskalen (11) versehen ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß Blendrahmen (16, 17) Verwendung finden, deren Höhe mit der Höhe der Schenkel (1,
2, 3) des Aufreißrahmens (14) und deren Breite mit der Breite der zu beschneidenden
Rahmenstücke (18, 19) übereinstimmt.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Abzugsmaß-Schablone (26) zur Ermittlung der Lage der Gehrungsschritte am
unteren Ende der senkrechten Fensterflügel-Rahmenabschnitte Verwendung findet, die
an den beiden parallelen Schenkeln (1, 3) anlegbar ist, und mit der die Position des
unteren Querholms des Fensterflügels in Abhängigkeit von der Fensterhöhe anreißbar
ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl die Aufreißvorrichtung (14) als auch das Tragrahmengestell (10) als zerlegbarer
und leicht montierbarer Bausatz ausgestaltet sind.