(19)
(11) EP 0 639 432 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.02.1995  Patentblatt  1995/08

(21) Anmeldenummer: 94102286.5

(22) Anmeldetag:  15.02.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B25H 7/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DK ES FR GB GR IE IT LI LU NL PT SE

(30) Priorität: 23.07.1993 DE 4324831

(71) Anmelder: GEALAN WERK Fickenscher GmbH
D-95145 Oberkotzau (DE)

(72) Erfinder:
  • Löwel, Karl
    D-95032 Hof/Saale (DE)

(74) Vertreter: Fleuchaus, Leo, Dipl.-Ing. et al
Melchiorstrasse 42
D-81479 München
D-81479 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Anbringen von Aufrisslinien für den Gehrungsschnitt an Rahmen und insbesondere Profilrahmen


    (57) Für die genaue Ermittlung der Lage von Gehrungsschnitten bei Rahmen- bzw. Profilrahmen für vorzugsweise Türen oder Fenster, sieht die Erfindung einen Aufreißrahmen (14) vor, der aus zwei parallel zueinander ausrichtbaren und relativ zueinander verschiebbaren Schenkeln (1, 3), sowie einem senkrecht zu den beiden parallel ausgerichteten Schenkeln (1, 3) verlaufenden dritten Schenkel (2) besteht. Die Schenkel sind in Längsrichtung mit Maßskalen (7) versehen. Auf die Schenkel (1, 2, 3) aufsetzbar und längs diesen verschiebbar ist ein Reiteraufsatz (4) mit einem Winkelmesser (5) und einem Aufreißlineal (6).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anbringen von Aufrißlinien für den Gehrungsschnitt an Rahmen und insbesondere Profilrahmen, wie sie z.B. bei Fenster-, Türen- und Bilderrahmen Verwendung finden.

    [0002] Das Anbringen von Gehrungsschnitten bei Rahmen, die nicht rechtwinklig zueinander verlaufen, wie dies häufig bei Stichbogentüren, Rundbogen- sowie Stichbogenfenstern bzw. Schrägfenstern oder Giebelfenstern notwendig ist, erfordert insbesondere bei kleineren oder mittleren Stückzahlen die Erstellung eines Aufrisses auf einer Aufreißplatte, um den Versatz in der Gehrung bestimmen zu können. Da bei der Übernahme der Lage des Gehrungsschnittes auf den Rahmen bzw. Profilrahmen dieser auf die Aufreißplatte dem Aufriß entsprechend paßgenau aufgelegt wird, muß der auf der Aufreißplatte eingezeichnete Versatz der Gehrung durch Überwinkeln auf den Rahmen bzw. den Profilrahmen übertragen werden. Diese Maßnahme ist nicht nur sehr zeitaufwendig, sondern auch ungenau, was sich auf die Genauigkeit der Lage des endgültigen Gehrungsschnittes auswirkt.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der diese Nachteile überwunden werden können und die für jede Art eines Rundbogen-, Stichbogenrahmens bzw. -fensters, sowie auch für Schrägfenster und Giebelfenster die Ermittlung der genauen Lage eines Gehrungsschnittes schnell ermöglicht. Dabei soll die Aufreißvorrichtung zum Zweck der Verwendung auf Baustellen leicht zerlegbar und wieder montierbar sein.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Aufreißrahmen gelöst, der aus zwei parallel zueinander ausgerichteten und relativ zueinander verschiebbaren Schenkeln, sowie einem senkrecht zu den beiden parallel ausgerichteten Schenkeln verlaufenden dritten Schenkel besteht, wobei alle Schenkel in Längsrichtung mit Maßskalen versehen sind, und der ferner einen Reiteraufsatz mit einem Winkelmesser und einem Aufreißlineal hat, der auf die Schenkel aufsetzbar und längs diesen verschiebbar ist.

    [0005] Durch diese Maßnahme der Erfindung ist es in einfacher Weise möglich, an der Aufreißvorrichtung sowohl die Breite als auch die Höhe eines Fensters einzustellen, um danach an den aufgelegten bzw. eingelegten Rahmenstücken, z.B. für den Fensterrahmen oder den Fensterflügel, mit Hilfe des Reiteraufsatzes die Lage der Gehrungsschnittlinien festzulegen und anzureißen.

    [0006] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Aufreißrahmen auf einem Tragrahmengestell angeordnet ist, wobei der erste der parallel zueinander angeordneten Schenkel starr mit dem Tragrahmengestell verbunden ist, und daß der zweite parallele Schenkel senkrecht vom dritten Schenkel aus verläuft, der seinerseits vom ersten parallelen Schenkel ausgeht. Durch diese Anordnung ist es möglich durch Verschieben der drei Schenkel jede beliebige Rahmengröße bzw. Fenstergröße einzustellen.

    [0007] Zum Zwecke der einfachen Verschiebbarkeit des Reiteraufsatzes ist ferner vorgesehen, daß die Schenkel des Aufreißrahmens mit längs verlaufenden Nuten versehen sind, in welche der Reiteraufsatz mit einem Schuh eingreift. Dabei kann der Reiteraufsatz an dem Schenkel bzw. in der Nut arretierbar sein. Mit Hilfe einer an dem Reiteraufsatz angebrachten Referenzlinie ist dieser längs der Skalen auf den Schenkeln in jede für die Ermittlung der Gehrungsschnittlage erforderlichen Position leicht einstellbar, um mit Hilfe des Winkelmessers und des Aufreißlineals die notwendigen Anrisse auf dem Rahmen bzw. Profilrahmen anzubringen. Ein Übertragen von Winkeln bzw. ein Überwinkeln von Bezugspunkten kann dadurch in vorteilhafter Weise entfallen.

    [0008] Für die Ermittlung der Gehrungsschnittlage am unteren Querholm eines Rahmens bzw. Fensterflügels sieht die Erfindung eine Abzugsmaß-Schablone vor, die an dem der Fensterhöhe entsprechenden Skalenpunkt an den beiden parallelen Schenkeln anlegbar ist, und mit der die Lage der Gehrungsschnittlinie am äußeren Rand des Rahmens bzw. Profilrahmens leicht anreißbar ist, wobei der Verlauf der Gehrungsschnittlinie festliegt, da bei einer rechtwinkligen Zuordnung des Rahmens zum Querholm ein 45° - Winkel leicht an der Säge einstellbar ist.

    [0009] Die Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung. Es zeigen:
    Fig. 1
    Eine erfindungsgemäße Aufreißvorrichtung mit zugehörigem Reiteraufsatz, sowie ein Tragrahmengestell und mit einem Aufriß zu versehende U-Profile;
    Fig. 2
    die Anwendung der Aufreißvorrichtung zur Ermittlung der Lage der Gehrungsschnittlinien für ein Stichbogenfenster;
    Fig. 3a und 3b
    die Anwendung der Aufreißvorrichtung zur Ermittlung der Lage der Gehrungsschnittlinien für ein Rundbogenfenster;
    Fig. 4
    eine Seitenansicht eines Reiteraufsatzes mit Winkelmesser und Aufreißlineal;
    Fig. 5a und 5b
    die Anwendung der Aufreißvorrichtung zur Ermittlung der Lage der Gehrungsschnittlinien am unteren Ende eines Fensters, wobei Fig. 5b ein Schnitt längs der Linie V-V der Fig. 5a ist.


    [0010] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Aufreißrahmen 14 dargestellt, der aus drei jeweils mit einer Maßskale 7 zur Bestimmung von Strecken versehenen, gegeneinander beweglichen geraden Schenkeln 1 bis 3 besteht. Auf die als Führungsschienen ausgebildeten Schenkeln ist ein umsteckbarer Reiteraufsatz 4 mit Winkelmesser 5 und Aufreißlineal 6 aufsetzbar. Eine Seitenansicht des Aufreißlineals ist in Fig. 4 dargestellt und zeigt die Zuordnung zum Schenkel, auf welchem der Reiteraufsatz verschiebbar angeordnet ist.

    [0011] Die zwei Schenkel 1 und 3 des Aufreißrahmens 14 sind zueinander parallel ausgerichtet und relativ zueinander verschiebbar. Der dritte Schenkel 2 des Aufreißrabmens 14 steht senkrecht zu den Schenkeln 1 und 3. Dabei liegt der Schenkel 2 mit einer Stirnseite senkrecht am Schenkel 1 an, während der Schenkel 3 seinerseits senkrecht mit einer Stirnseite am Schenkel 2 anliegt. Der Schenkel 2 ist samt dem an ihm senkrecht anliegenden Schenkel 3 längs des Schenkels 1 verschiebbar, wobei die drei Schenkel durch geeignete Feststellvorrichtungen, wie z.B. Klemmen, Klemmfedern oder Spannschrauben, in beliebigen, durch senkrechtes bzw. paralleles Verschieben der einzelnen Schenkel zueinander entstehenden Konfigurationen fixiert werden können, um Profilrahmenstücke unterschiedlicher Größe aufnehmen zu können.

    [0012] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist jeder Schenkel 1 bis 3 des Aufreißrahmens 14 mit einer in Längsrichtung verlaufenden Nut 8 zur Führung des zwischen den einzelnen Schenkeln 1 bis 3 umsteckbaren Reiteraufsatzes 4 versehen. Zur Fixierung des Reiteraufsatzes 4 an einer bestimmten Position längs der Nut kann der in der Nut laufende Schuh 9 des Reiteraufsatzes 4 auf den Querschnitt der Nut geometrisch so abgestimmt sein, daß er sich in beliebigen Ruhepositionen leicht verkantet und damit verklemmt, um ihn sicher während des Anbringens des Aufrisses zu positionieren. Der Schuh 9 des Reiteraufsatzes 4 und die Nut 8 können auch über geeignete Feststellvorrichtungen, wie z.B. Klemmen, Klemmfedern oder Spannschrauben, verfügen, die eine sichere Fixierung des Reiteraufsatzes 4 an jeder beliebigen Position in den Nuten 8 ermöglichen.

    [0013] Zur Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung reicht es im Prinzip aus, den Aufreißrahmen 14 samt dazugehörigem Reiteraufsatz 4 auf eine waagrechte Unterlage wie z.B. einen Tisch oder eine Werkbank aufzulegen und dann die zuzuschneidenden Rahmenteile 13 zwischen oder auf den Schenkeln 1 bis 3 des Aufreißrahmens 14 auszurichten. Eine höhere Bedienungsfreundlichkeit läßt sich jedoch mit der in Fig. 1 gezeigten gegenwärtig bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung erzielen. Dabei wird zur Auflage des Aufreißrahmens 14 statt eines Tisches oder einer Werkbank ein mehrrippiges Tragrahmengestell 10, bestehend aus zueinander parallel bzw. senkrecht verlaufenden Tragrahmenholmen 12 mit aufgebrachten Hilfsskalen zur Entfernungsbestimmung 11, verwendet. Das Tragrahmengestell 10 kann so ausgeführt sein, daß einige oder alle der Holme 12 zueinander verschiebbar sind. Der Vorteil bei der Verwendung dieses Tragrahmengestelles 10 gegenüber der Verwendung z.B. eines Tisches besteht darin, daß die zusätzlich angebrachten Hilfsskalen 11 einerseits eine größere Flexibilität und Bequemlichkeit beim genauen Ausrichten der Schenkel 1 bis 3 sowie der aufgelegten zuzuschneidenden Rahmenstücke 13 bieten, und andererseits dem Bedienungspersonal die Möglichkeit geboten ist, auch von unten an den Rahmen zu greifen, um von unten her Aufrißpunkte anzubringen.

    [0014] Das Anbringen der Aufrißpunkte für den Gehrungsschnitt an den Profilrahmenstücken 15, 18 eines Stichbogenfensters wird in der linken Hälfte von Fig. 2 gezeigt. Ein kreisförmig gebogener Rahmenabschnitt 15 für ein Stichbogenfenster mit der Breite a wird auf den Aufreißrahmen 14 aufgelegt und so ausgerichtet, daß die durch die Schnittpunkte A bzw. A''' und B bzw. B' der Außen- bzw. Innenkante des Rahmenabschnitts 15 mit den Innenkanten der Schenkel 1 und 3 des Aufreißrahmens bestimmten Strecken D A und D' B gleichlang sind, womit der Schenkel 2 des Aufreißrahmens 14 tangential an dem Scheitelpunkt C des kreisförmig gebogenen Rahmenabschnitts 15 anliegt. Damit teilt der Scheitelpunkt C auch die durch die Schnittpunkte D bzw. D' der Innenkanten der Schenkel 1 und 2 bzw. 2 und 3 gebildete Strecke D D' in gleiche Teile. Gesucht ist nun die Gehrungsschnittlinie A S, die es ermöglicht, das gerade Rahmenstück 18 an den durch den Kreisbogenabschnitt B C A bestimmten Abschnitt des gebogenen Rahmenabschrittes 15 bzw. des Stichbogens anzuschließen.

    [0015] Wenn die Höhe x des geraden Rahmenstückes 18 kleiner als die Höhe h (siehe Fig. 1) des Aufreißrahmens 14 ist, so kann dieses im Prinzip direkt unter den auf dem Aufreißrahmen 14 aufliegenden gebogenen Stichbogen 15 geschoben werden, und man wird die den Gehrungsaufriß festlegenden Aufrißpunkte A und S als Schnittpunkte zwischen der Außen- bzw. Innenkante des gebogenen Stichbogens 15 mit der linken bzw. rechten Kante des geraden Rahmenstückes 18 erhalten. Damit kann man die beiden Aufrißpunkte A und S direkt auf dem gebogenen Stichbogen anreißen.

    [0016] Falls die Rahmenhöhe x deutlich niedriger ist als die Höhe h des Aufreißrahmens 14, so kann es beim Fällen des Lotes vom Schnittpunkt A bzw. S des gebogenen Rahmenabschnitts auf die senkrecht darunterliegenden Aufrißpunkte A''' und S' am geraden Rahmenstück 18 jedoch zu Übertragungsfehlern kommen. Falls die Rahmenhöhe x größer als die Höhe h des Aufreißrahmens 14 ist, scheidet das direkte Unterschieben des geraden Rahmenstückes 18 unter den gebogenen Rahmenabschnitt 15 sowieso aus.

    [0017] Um diese Schwierigkeiten zu umgehen, verwendet man als Hilfsmittel einen Blendrahmen 16, dessen Höhe der Höhe h der Schenkel 1 bis 3 des Aufreißrahmens 14 entspricht, und dessen Breite a der Breite des zuzuschneidenden geraden Rahmenstückes 18 bzw. des gebogenen Rahmenstückes 15 entspricht. Dieser Blendrahmen 16 läßt sich nun unter den auf dem Aufreißrahmen 14 aufliegenden gebogenen Rahmenabschnitt 15 schieben, und man erhält neben dem ersten Aufrißpunkt A den zur Festlegung des Gehrungsschnittes notwendigen zweiten Aufrißpunkt S direkt auf dem gebogenen Profilrahmen als Schnittpunkt zwischen der Innenkante des gebogenen Rahmenabschnittes 15 und der rechtsliegenden Kante des Blendrahmens 16.

    [0018] Mittels des Aufreißlineals 6 läßt sich die Gehrungsschnittlinie A S direkt auf dem gebogenen Rahmenabschnitt 15 anzeichnen. Mit dem Winkelmesser 5 des Reiteraufsatzes 4 läßt sich der Winkel α zwischen der linksliegenden Kante des geraden Rahmenstückes 18 und dem Gehrungsaufriß A''' S' direkt ablesen und festhalten, so daß der Winkel α beim Aufspannen des geraden Rahmenstückes 18 auf eine Säge, welche nicht dargestellt ist, direkt an der Anschlagleiste der Säge eingestellt werden kann.

    [0019] Die rechte Hälfte der Fig. 2 zeigt dasselbe Verfahren zur Bestimmung der Lage der Gehrungsschnittlinie B'' T für ein an dem Kreisbogenabschnitt A'' C' B'' des gebogenen Fensterflügel-Stichbogens 20 anzuschließenden geraden Fensterflügel-Rahmenabschnitts 19. Nach dem Ausrichten des gebogenen Fensterflügel-Stichbogens 20 auf dem Aufreißrahmen 14 durch Abgleichung der Strecken A'' A' und B'' B''' wird ein Blendrahmen 17 verwendet, dessen Breite der Breite b des Fensterflügel-Rahmenabschnitts 19 bzw. des Fensterflügel-Stichbogens 20 entspricht, und dessen Höhe an die Höhe h des Aufreißrahmens angepaßt ist. Hierdurch lassen sich die Aufrißpunkte B'' und T auf dem gebogenen Fensterflügel-Stichbogen 20 bzw. die Aufrißpunkte B''' und T' auf dem geraden Fensterflügel-Rahmenabschnitt 19 bestimmen.

    [0020] Fig. 3a und die daraus abgeleitete Ausschnittsvergrößerung Fig. 3b zeigen das Aufreißen der beiden möglichen Gehrungsschnittlinien auf den Fensterflügel-Rahmenabschnitten 19 und 21, sowie dem U-förmig gebogenen Fensterflügel-Rahmen 22 eines Rundbogenfensters. Hierbei wird der U-förmige, in seinem Krümmungsabschnitt kreisförmig gebogene Fensterflügel-Rahmen 22, wie in Fig. 1 gezeigt, mit seinen geraden Schenkeln parallel zu den Schenkeln 1 und 3 des Aufreißrahmens so ausgerichtet, daß der Schenkel 2 des Rahmens tangential am Scheitelpunkt des kreisförmigen Abschnitts des Rahmens anliegt. Mittels der längs des Schenkels 2 aufgebrachten Maßskala läßt sich die Mittelachse m des Kreisbogens festlegen. Aus der Breite b der Fensterflügel und dem sich bei der gewünschten Überdeckung ergebenden Falzluftspalt c der Fensterflügel-Rahmenabschnitte 19 und 21 ergeben sich die Abstände e und f von den parallel zur Mittelachse m verlaufenden Geraden i, j, k und l.

    [0021] Mittels des auf dem Schenkel 2 verschiebbaren Reiteraufsatzes 4 samt Winkelmesser 5 und Aufreißlineal 6, dessen Zuordnung zum Rahmen- und Fensterflügelprofil in Fig. 4 gezeigt ist, lassen sich diese Geraden i, j, k und l auf dem Fensterflügel-Rahmen 22 festlegen. Man erhält also die die Lage der Gehrungsschnittlinien S T bzw. U V festlegenden Punkte S und T bzw. U und V als Schnittpunkte der Geraden k, i, j und l mit der Innen- bzw. Außenkante des gebogenen Fensterflügel-Rahmens 22. Auf dem eingespannten gebogenen Fensterflügel-Rahmen 22 lassen sich diese Schnittpunkte direkt anzeichnen. Für die anzuschließenden geraden Fensterflügel-Rahmenabschnitte 19 und 21 ermittelt man die an der Säge einzustellenden Schnittkantenwinkel α bzw. β mit Hilfe des Winkelmessers 5 und des Aufreißlineales 6.

    [0022] Obwohl in der Zeichnung nicht dargestellt, lassen sich mit der Aufreißvorrichtung auch die Gehrungsaufrisse für Schrägfenster oder Giebelfenster in entsprechender Weise herstellen, indem die schrägverlaufenden Rahmenabschnitte entsprechend der U-förmig gebogenen Rahmenabschnitte bzw. des Stichbogens an dem Aufreißrahmen angelegt werden. Auch für Fenster in Stulpausführung werden die Gehrungsaufrisse in entsprechender Weise angebracht, wobei sich die Stulpmitte mit der Mittelachse m deckt, und die geraden Fensterflügel-Rahmenabschnitte und dementsprechend auch die Gehrungsaufrisse weiter auseinanderliegen.

    [0023] In den Fig. 5a und 5b ist eine Anwendung der Aufreißvorrichtung zum Ermitteln der Lage der Gehrungsschnittlinien dargestellt, um die Position des unteren Querholms eines Fensterflügels an die durch die Fensterhöhe gegebene Lage des Rahmen-Querholmes anzupassen.

    [0024] Durch die auf der Maßskala 7 am Schenkel 1 des Aufreißrahmens abgetragene Fensterhöhe ergibt sich der Punkt E. Da der Rahmen-Querholm rechtwinklig zum geraden Rahmenstück 18 verläuft, ergibt sich eine unter 45° verlaufende Gehrungsschnittlinie durch diesen Punkt E. Diese Gehrungschnittlinie kann mittels des Winkelmessers 5 und des Anreißlineals 6 angerissen werden.

    [0025] Alternativ hierzu kann zur Bestimmung der Lage der unter 45° verlaufenden Gehrungsschnittlinie am senkrechten Fensterflügel-Rahmenabschnitt ein vom verwendeten Profilmaterial abhängiges Abzugsmaß vom Punkt E aus abgetragen werden. Zu diesem Zweck wird eine Schablone 26 vorgesehen, welche eine dem Abzugsmaß entsprechende Breite hat. Damit läßt sich der Punkt F als Ausgangspunkt für die Lage des Gehrungsschnittes leicht ermitteln. Insbesondere wenn höhere Stückzahlen von identischen Fensterflügel-Rahmen mit unter 45° verlaufenden Gehrungsschnittlinien für Querholme versehen werden sollen, stellt die Verwendung dieser für den jeweiligen Typ von Fensterflügel-Rahmen individuell dimensionierten Abzugsmaß-Schablonen eine erhebliche Zeitersparnis gegenüber dem Anreißen mit Winkelmesser und Anreißlineal dar.

    [0026] Da auch vorgesehen ist, die Tragerahmenholme 12 des Tragrahmengestelles 10 mit Skalen zu versehen, können alle Maßeinstellungen ohne Zuhilfenahme eines separaten Maßstabes vorgenommen werden.

    [0027] Für die Anwendung der Aufreißvorrichtung zur Baustellenmontage ist es vorteilhaft, daß die Aufreißvorrichtung und das Tragrahmengestell leicht zerlegbar und wieder zusammenmontierbar ausgestaltet sind.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Anbringen von Aufreißlinien für den Gehrungsschnitt an Rahmen und Profilrahmen,
    gekennzeichnet durch,
    einen Aufreißrahmen (14), der aus zwei parallel zueinander ausgerichteten und relativ zueinander verschiebbaren Schenkeln (1, 3) sowie einem senkrecht zu den beiden parallel ausgerichteten Schenkeln (1, 3) verlaufenden dritten Schenkel (2) besteht, die in Längsrichtung mit Maßskalen (7) versehen sind,
    und einem Reiteraufsatz (4) mit einem Winkelmesser (5) und einem Aufreißlineal (6), der auf die Schenkel (1, 2, 3) aufsetzbar und längs diesen verschiebbar ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die drei Schenkel (1, 2, 3) in durch senkrechte bzw. parallele Verschiebungen zueinander resultierenden Positionsanordnungen durch geeignete Befestigungsmittel fixierbar sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Aufreißrahmen (14) auf einem Tragrahmengestell (10) angeordnet ist, wobei der erste der parallel zueinander angeordneten Schenkel (1) starr mit dem Tragrahmengestell (10) verbunden ist,
    und daß der zweite parallele Schenkel (3) senkrecht vom dritten Schenkel (2) aus verläuft, der seinerseits senkrecht vom ersten parallelen Schenkel (1) ausgeht.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schenkel (1, 2, 3) des Aufreißrahmens (14) mit längsverlaufenden Nuten (8) versehen sind, in welche der Reiteraufsatz (4) mit einem Schuh (9) eingreift.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Reiteraufsatz (4) an dem Schenkel bzw. in der Nut arretierbar ist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Tragrahmengestell (10) aus zueinander parallel bzw. senkrecht laufenden Tragrahmenholmen (12) besteht, wobei alle oder ein Teil der Tragrahmenholme (12) zueinander parallel bzw. senkrecht verschiebbar sind, und daß der Aufreißrahmen (14) auf dem Tragrahmengestell (10) auflegbar ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Tragrahmengestell (10) starr mit dem ersten der parallel zueinander angeordneten Schenkel (1) des Aufreißrahmens (14) verbunden ist, und daß der zweite parallele Schenkel (3) senkrecht vom dritten Schenkel (2) aus verläuft, der seinerseits vom ersten Schenkel (1) ausgeht.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß auch das Tragrahmengestell (10) mit Hilfsskalen (11) versehen ist.
     
    9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß Blendrahmen (16, 17) Verwendung finden, deren Höhe mit der Höhe der Schenkel (1, 2, 3) des Aufreißrahmens (14) und deren Breite mit der Breite der zu beschneidenden Rahmenstücke (18, 19) übereinstimmt.
     
    10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß eine Abzugsmaß-Schablone (26) zur Ermittlung der Lage der Gehrungsschritte am unteren Ende der senkrechten Fensterflügel-Rahmenabschnitte Verwendung findet, die an den beiden parallelen Schenkeln (1, 3) anlegbar ist, und mit der die Position des unteren Querholms des Fensterflügels in Abhängigkeit von der Fensterhöhe anreißbar ist.
     
    11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sowohl die Aufreißvorrichtung (14) als auch das Tragrahmengestell (10) als zerlegbarer und leicht montierbarer Bausatz ausgestaltet sind.
     




    Zeichnung






















    Recherchenbericht