[0001] Die Erfindung betrifft ein Kommunikationsverfahren und -System mit einer computergesteuerten
Datenübertragung zur Steuerung des Druckprozesses einer Druckmaschine.
[0002] Die Weiterentwicklung der Druckmaschinentechnik beschreitet immer weniger den Weg
über die getrennte Optimierung der mechanischen und elektronischen Komponenten, sondern
zunehmend den Weg über die Verbesserung des Zusammenwirkens beider Teilbereiche. Bislang
kann die Druckmaschinenelektronik in guter Näherung als in sich abgeschlossen beschrieben
werden, d.h. die Maschine bekommt zwar Druckplatten, Papier, Farbe und anderes Verbrauchsmaterial,
jedoch keine elektronisch vorliegende Information und produziert ein gedrucktes Produkt
praktisch ohne direkte Datenkommunikation mit der Umwelt. Die Elektronik beschränkt
sich auf eine unterstützende Rolle der mechanischen Komponenten der Druckmaschine.
So wird versucht, z.B. eine Steigerung der Qualität, kürzere Lauflängen oder weniger
Makulatur zu erreichen, indem mehr Sensorik und intelligentere Elektronik eingesetzt
werden. Dies bedeutet jedoch generell eine Erhöhung der Komplexität und damit eine
Verteuerung der gesamten Maschine.
[0003] Neuere Überlegungen gehen davon aus, daß die Aufbereitung der Druckbildinformation
(in Form von Druckplatten) auf die Druckmaschine hin optimiert in einem Druckvorstufe
genannten Prozeß vorgenommen wird. Dieser Prozeß ist naturgemäß darauf angewiesen,
Daten darüber zu erhalten, wie mit der Information später in der Druckmaschine umgegangen
wird, damit er, um zu guten Ergebnissen zu kommen, die dort druckmaschinenspezifische
Änderung der Information gegensteuern kann. Dies erfordert natürlich eine Verständigung
dieser Teilprozesse untereinander.
[0004] Der Austausch dieser Daten wird in der Regel über sogenannte Auflagenstandards erreicht,
die eine Bandbreite vorgeben, innerhalb dieser eine Druckmaschine bei Verwendung von
bestimmten Farb- und Papierklassen die zu druckenden Bilddaten verändert (z.B. Auflagenstandard
Offsetzeitung, Offsetillustrationsdruck oder Bogenoffset auf gestrichenem Papier).
An diese Bandbreite haben sich die Druckvorstufe und die Druckmaschine selbst zu halten.
Ausnahmen sind spezielle Hausstandards, die, insbesondere im Verpackungsdruck, andere
spezifischere Übertragungskennlinien festlegen. Diese spezifischeren Kennlinien können
jedoch naturgemäß nur innerhalb des sehr begrenzten Wirkungsbereiches des sie definierenden
Hauses gelten, eine Universalität bzw. eine typneutrale Datenerfassung ist nicht gegeben.
[0005] Um die Druckqualität im Sinne einer besseren Übereinstimmung mit der Vorgabe und
konstanterer Druckergebnisse zu steigern, ist es sinnvoll, Informationen über das
zu druckende Produkt in die Regelung einfließen zu lassen. Diese Informationen werden
heute praktisch ausschließlich vom Drucker, der die Maschine bedient bzw. von spezieller
Sensorik, wie z.B. ein elektronischer Plattenscanner, bereitgestellt.
[0006] Die Produktinformation ist in der Druckvorstufe zwar vorhanden, in vielen Punkten
sogar wesentlich besser oder genauer, als es der Drucker an der Maschine beisteuern
kann, geht jedoch mit der Ausgabe an den Druckbildträger in der Regel verloren. Die
Druckmaschinensteuerung könnte jedoch mit der jeweiligen Produktinformation aus der
Vorstufe besser arbeiten, würde sie diese nur anfordern und bekommen.
[0007] Überlegungen in diese Richtung sind bereits beispielsweise der Patentschrift DE 35
27 500 C2 zu entnehmen, die ein neues Verfahren und eine Vorrichtung der Farbzonenvoreinstellung
im Offset vorschlägt. Die Farbzonen werden in der Regel nach dem Farbverbrauch entsprechend
der zugeordneten Druckbereiche eingestellt. In erster Näherung ist der Farbverbrauch
mit der belegten, d.h. druckenden Fläche der Druckform identisch. Diese Flächenbelegung
kann mittels eines sogenannten Plattenscanners an der fertigen Druckplatte gemessen
werden. Wenn das Ausschießschema, d.h. das Schema zum Zusammenstellen einzelner Seiten
zu einer Druckform, bekannt ist, ist es jedoch auch möglich, die Flächenbelegung aus
den Daten der Druckvorstufe zu errechnen. Da die Berechnung aus den Originaldaten
erfolgt, ist hier der Meßfehler des Plattenscanners eliminiert und die Genauigkeit
der Werte für die Farbzoneneinstellung erhöht worden. Die errechneten Daten sind zur
Voreinstellung an die Druckmaschinenelektronik zu melden.
[0008] Jedoch ist weiterhin ein Problem darin zu sehen, daß die Vorstufe spezifische Parameter
des jeweiligen Druckmaschinentyps kennen muß, da sich zum Beispiel sogar die Zonen
von Typ zu Typ voneinander unterscheiden. Des weiteren ist eine endgültige Berechnung
der Farbschiebereinstellung unmöglich, weil einmal die seitliche Verreibung, die in
Abhängigkeit der Maschineneinstellung differiert, unberücksichtigt bleibt und zum
anderen der Vorstufe die Übertragungskennlinie der Werte der Flächendeckungen auf
Werte der Farbschieberstellungen nicht bekannt ist.
[0009] Des weiteren ist es sinnvoll, auch Informationen für die Druckmaschinensteuerung
allgemein aus den Daten, die in der Druckvorstufe vorliegen, zu gewinnen. Diesbezüglich
schlägt die europäische Patentanmeldung EP 0 495 563 A2 vor, ein integriertes computergesteuertes
System zur Steuerung mehrerer Stufen eines Druckprozesses einzusetzen, bei dem die
auf die Druckplatte aufzubringenden Informationen digital vorliegen (digitale Vorstufe)
und das aus diesen Layoutinformationen beispielsweise Voreinstelldaten (Farbführung)
für die Druckmaschine und Sollwerte für die Farbführung, insbesondere um eine vorgesehene
Druckkennlinie zu erzielen, erzeugt. Das heißt, ein Datenaustausch soll von der Druckvorstufe
ausgehend organisiert werden.
[0010] Dabei ist der Gesamtprozeß jedoch lediglich auf eine bestimmte Druckmaschine beziehbar,
für die Datenaufbereitung müssen also alle spezifischen Daten der Maschine bekannt
sein. Das bedeutet, daß für jede andere Druckmaschine eine Sonderanpassung der Vorstufe
vorgenommen werden muß.
[0011] Hiervon ausgehend, ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Kommunikationsverfahren
und eine zugehörige Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens, womit eine Kommunikation
zwischen verschiedenen Teilbereichen des Druckprozesses, insbesondere zwischen der
Druckvorstufe und der Druckmaschine dahingehend zu optimieren, daß für von der Druckmaschine
unabhängig arbeitende Bereiche des Druckprozesses keine Sonderanpassung bei Verwendung
unterschiedlicher Druckmaschinen vorgenommen werden muß, und daß die Druckmaschine
Daten zur Voreinstellung und Prozeßkontrolle erhalten kann, ohne daß diese den Typ
des unabhängig arbeitenden Bereichs kennen muß.
[0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und durch ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst.
[0013] Das heißt z.B. für die Druckvorstufe, daß die Druckmaschine für sie eine Schnittstellenstruktur
bereitstellt, in die einerseits die von ihr erhobenen Daten eingefüllt werden können
und über die andererseits von Seiten der Druckmaschine die Datenausgabe der Druckvorstufe,
z.B. auf Film oder Platte, gesteuert werden kann. So verhält sich die Druckmaschine
insgesamt wie ein sehr komplexer Datensatz, der in beiden Richtungen (Vorstufe-Druckmaschine,
Druckmaschine-Vorstufe) laufen kann. Im Anwendungsfall auf Computer-To-Press, in dem
die Bilddaten erst in der Druckmaschine materialisiert werden, kann die vollständige
Bildinformation als geräteunabhängiger Datensatz vorliegen.
[0014] Die Kommunikationsstruktur beschränkt sich allerdings nicht auf Druckvorstufe und
Druckmaschine, sondern wird auf verschiedene Bereiche des Druckprozesses, die unabhängig
von der Druckmaschine operieren können, angewendet.
[0015] Eine mögliche Ausführungsvariante der Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung
näher beschrieben.
[0016] Es zeigt in schematischer Darstellung
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Kommunikationsstruktur,
- Fig. 2
- eine Kompensation des Farbabfalls eines Bogenoffsetdruckwerks über den Zylinderumfang,
- Fig. 3
- die Kompensation des Schablonierens über errechnete Kompensationskennlinien,
- Fig. 4
- eine Art von Kontrollelementen zur Kontrolle des Datenaustauschs zwischen der Druckvorstufe
und der Druckmaschine
Fig. 1 zeigt, wie mehrere Druckeinheiten 1, 2, 3 zu einer Druckmaschine zum Zwecke
einer gemeinsamen Auftragsvorbereitung mittels einer zentralen Haupt-Datenverarbeitung-Station
4 vernetzt sind. Dabei weist jede Druckeinheit 1, 2, 3 eine elektrische Steuereinheit
20, 21, 22 auf. Mit dieser Station 4 ist wiederum eine dezentrale Datenverarbeitung-Unterstation
5, 6 pro Bereich des Druckprozesses verbunden, wobei die Verbindungen 7, 8 zwischen
den Unterstationen 5, 6 mit der Station 4 mittels maschinenunabhängiger Schnittstellen
hergestellt sind, die einen Datenaustausch in beide Richtungen zulassen. Im vorliegenden
Fall ist eine Datenverarbeitung-Unterstation (5) für die Druckvorstufe und eine Datenverarbeitung-Unterstation
6 für ein Produktionsplanungssystem (PPS) zur Bereitstellung von Auftragsdaten vorgesehen.
[0017] Die zentrale Station 4 beinhaltet die technische Auftragsvorbereitung für alle ihr
angeschlossenen Druckeinheiten 1, 2, 3. Die technischen Parameter des Auftrags wie
Farbbelegung, Formate oder Papierdicke werden dort eingegeben, soweit sie nicht schon
im Vorfeld (Druckvorstufe, PPS) erhoben wurden. Des weiteren ist in der Station 4
ein Datenbanksystem eingerichtet, mit dem die Aufträge und Maschinenkenndaten verwaltet
werden. Dort werden auch die Betriebsdaten der einzelnen Maschinen 1, 2, 3, deren
Transferkennlinien und die Regeldynamik registriert und statistisch verarbeitet.
[0018] Für die PPS-Schnittstelle 8 ist ein PECOM-Interface von MAN Roland Druckmaschinen
AG vorgesehen. Diese Schnittstelle 8 stellt die Verbindung zwischen Branchensoftware
und der Station 4 her. Damit ist eine Datenkommunikation möglich. Dies hat eine schnelle
Bereitstellung von aktuellen Daten für die Produktion aus der Branchensoftware bzw.
von Daten aus der Produktion für die Branchensoftware zur Folge. Die schon im Vorfeld
erhobenen Auftragsdaten können über diese Schnittstelle 8 in die Maschine 1, 2 oder
3 gegeben werden und dem jeweiligen Auftrag zugeordnet werden. Das PPS wiederum kann
Betriebsdaten der einzelnen Maschinen 1, 2 oder 3, den aktuellen Druckzustand und
den Status eines Auftrages abrufen. Damit erhält das PPS die Basisdaten für die Kalkulation,
Produktionsplanung oder Kostenrechnung.
[0019] Eine weitere Art von Austausch von Betriebsdaten der PPS-Kommunikation ist die verfahrenstechnische
Optimierung des Ausschießens. Legt man einem Produkt ein bestimmtes Ausschießschema
zugrunde, so ist die Zahl der Farben auf einer Seite vorgegeben durch die Produktionsmöglichkeiten
der Maschine, insbesondere des Falzapparates. Schon bei der Planung eines Produktes
mittels elektronischer Hilfsmittel müssen also die Produktionsmöglichkeiten berücksichtigt
werden. Ein derartiges Produktionsprofil kann die Druckmaschine der Planung melden,
beziehungsweise die Planung kann die Möglichkeit der Produktion von der Maschine bestätigt
bekommen. Dies kann interaktiv mit dem Planungsprogramm geschehen.
[0020] Weiterhin kann durch die dadurch verfügbare Information schon im Bereich der Produktplanung
gezielt auf optimale Produktionsbedingungen hingearbeitet werden. Um dies zu verdeutlichen
ist ein spezielles Problem im Offset angesprochen. Im Umfang hintereinanderliegende
Seiten können nur unter Beachtung einer Kompromißstrategie ausgeregelt werden, da
die zuständigen Farbschieber auf mehrere Sujets gleichzeitig wirken. Haben nun die
beteiligten Sujets deutlich unterschiedliche Farbabnahmen, z.B. ist eines blaudominiert,
das andere stark rotorientiert, so ist eine befriedigende Farbgebung sehr schwer zu
erreichen. Eine Möglichkeit dieses Problem zu umgehen bietet die Kennlinienkommunikation,
oder eben bereits in der Planung abzuprüfen, ob mit dem vorgesehenen Ausschießschema
ein solcher Konfliktfall auftritt. Wenn ja, kann über eine Änderung des Ausschießschemas,
d.h. der Produktionskonfigurationsmaschine und dadurch bedingtes Umstellen der Seiten
oder durch gezieltes Ändern des Produktes dieser Fall umgangen werden. Im ungünstigsten
Fall, in dem diese Änderungen nicht möglich sind, wird der Drucker wenigstens auf
diese kritische Sujetkombination hingewiesen, so daßer ihr besondere Aufmerksamkeit
schenken kann.
[0021] In der technischen Arbeitsvorbereitung werden also Einstellungen für Papierdicke,
Maschinenkupplungen, Wendeeinrichtungen, Finnishing- oder Pudereinrichtungen, Farb-,
Schnitt- und Falzregister oder Farbzonenschieber vorgenommen. Die Papiersorte wird
vom PPS erfragt und aus dem verwendeten Papier kann dann die Papierdicke errechnet
und eingestellt werden. Schneid- und Falzregister, sowie die nötige Maschinenkonfiguration
für den laufenden Auftrag werden aus dem Ausschießschema abgeleitet, das ebenfalls
vom PPS erfragt wird.
[0022] Für die Schnittstelle 7, die mit der Druckvorstufe Daten austauscht, erscheinen zwei
Formate als besonders geeignet. Zum einen ein Subset von SGML, zum anderen eine Struktur,
die dem TIFF-Format angelehnt ist. SGML (Standard General Markup Language) wird insbesondere
im Bereich des elektronischen Datenaustausches zwischen den Rechnern verschiedener
Firmen für Geschäftsvorgänge und im Bereich technischer Handbücher für rein elektronische
Dokumentation benutzt. TIFF (Tagged Image File Format) ist ein generelles Format zum
Austausch von Bilddaten, das im DTP-Bereich beheimatet ist, inzwischen aber auch in
der professionellen Bildverarbeitung Eingang gefunden hat. Beiden Formaten ist gemeinsam,
daß über die Definition von Marken bzw. Tags relativ frei Informationen ausgetauscht
werden können. Beim Ausführungsbeispiel ist das TIFF-Format favorisiert.
[0023] Zum Beispiel werden zur Generierung der Voreinstelldaten die Seiten in der Druckvorstufe
zusammengestellt und die Bilder und Textsegmente plaziert. Zusammen mit den Informationen
über die Plazierung der Seiten auf der Druckplatte bzw. dem Druckzylinder, wird ein
grobes Raster der Platte generiert, z.B. in Quadrate von 2,5 mm auf 2,5 mm. Dieses
Grobraster wird als Tag in die Austauschdatei im TIF-Format eingetragen, evtl. mit
TIFF-inhärenten Kompressionsverfahren analog einem Pixelbild zur Reduktion der Datenmengen
vorbehandelt. Ebenfalls als Tags werden die Auftragsnummer, der Kundenname und andere
organisatorische Auftragsdaten mitgegeben. Diese Angaben dienen als Referenz für die
Auftragszuordnung über den Dateinamen hinaus. Weiterhin werden Anweisungen von der
Reproduktion, der kreativen Vorstufe oder dem Kunden mitgegeben. Beispielsweise die
Aussage, in einem bestimmten Bild ist das zu bewerbende Produkt XY besonders naturgetreu
oder in ganz bestimmter Weise wiederzugeben. Diese Angabe wird im einfachsten Fall
dem Drucker, der die Maschine bedient, weitergegeben oder z.B. in die Gewichtung der
Kontrollfelder zur Festlegung eine Regelstrategie mit eingearbeitet.
[0024] Wird der Druckprozeß maschinell kontrolliert, werden wie oben bereits erwähnt, Kontrollelemente
(Farbmeßfelder zur Farbregelung und diverse Marken zur Regelung der verschiedenen
Register) benötigt. Diese Elemente können eigens hierfür mitgedruckt werden oder bestimmte
Bereiche des Sujets sein. Die Informationen über diese Kontrollelemente sind aus der
Vorstufe zu bekommen. Beim elektronischen Ausschießen werden die spezifischen Meßelemente
plaziert, so daß Lage und der Ort bekannt sind. Diese Informationen werden an die
Druckmaschine weitergegeben. Für die Messung im Sujet wird in der Vorstufe jede Seite
auf eine Liste von typischen Bildteilen ausgewertet und der Typ des Kontrollelements,
die Lagekoordinaten und die zu messenden Größen und Toleranzen an die Maschine gemeldet.
Beispiele für geeignete Meßfelder sind Stellen mit Negativschrift zur Regelung des
Registers und im Offset Rastertonbereiche in einer Farbe oder im Übereinanderdruck
mehrerer Farben, deren Tonwerte auf einer vorgegebenen Mindestfläche innerhalb vorgegebener
Toleranzen bleiben.
[0025] Das bevorzugte Kontrollelement ist also ein Suchmuster in Form von geeigneten Feldern
im Sujet, wobei die gefundenen Felder als Datensatz an die Druckmaschine weitergeleitet
werden. Damit wird ein Pedant zum herkömmlichen nicht zum Sujet gehörenden elektronischen
Kontrollkeil geschaffen. Damit können insbesondere die Teile überwacht werden, die
z.B. kritisch zu drucken sind.
[0026] Die Druckmaschine 1, 2 oder 3 kann im Sinne der Erfindung nicht nur Kontrollfeldinformationen
empfangen, sie kann auch Bedarf anmelden. Dies bedeutet, daß die Druckvorstufe mitgeteilt
bekommt, welche Regeleinrichtungen eine spezifische Maschine 1, 2 oder 3 besitzt und
welche Kontrollelemente deshalb sinnvoll auf die Platte zu plazieren waren. So kann
die Ausstattung der Druckform mit Kontrollfeldern automatisch angepaßt werden.
[0027] Eine spezielle Sorte von Kontrollfeldern sind Registermarken, die zum Einstellen
des paßgenauen Übereinanderdrucks dienen. Üblicherweise werden hierfür auf jedem Farbauszug
Kreuze oder ähnliche geometrische Figuren außerhalb des Sujets plaziert. Die Einstellung
hat dann das Ziel, diese zur Deckung oder zu einer spezifizierten Stellung zu bringen.
Mittels Kontrollfeldkommunikation können nun im Sujet an günstiger Stelle eine oder
mehrere Registermarken integriert werden. Die genaue Lage und Geometrie wird dann
an das Registermeß- und -regelsystem der Druckmaschine weitergemeldet. Registermarken
können hierbei negativer Text oder mehrfarbige Kanten in einem Bildbericht oder mehrfarbig
gedruckter positiver Text sein. Weiterhin kann jede Art eines positiv gedruckten Textes
(Buchstaben mit Druckfarbe auf Papierweiß) in eine Registermarke verwandelt werden.
Hierfür werden in der Druckvorstufe ausgewählte Textelemente anstatt aus einer Originalfarbe
aus mehreren Farben aufgebaut. Die verschiedenen Farbauszüge müssen dann in der Maschine
zur Regelung des Registers zur Deckung gebracht werden. Geschieht dies, fällt dem
Betrachter kein Unterschied zum normalen Text auf. Als Ausführungsbeispiel wird ein
Sujet 10 mit zwei Bildern und schwarzem Text angenommen (Fig. 4). Im oberen linken
Bereich wird das "x" aus dem Wort "Text" ausgewählt und in diesem Fall aus allen vier
Farbauszügen Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz aufgebaut. Im unteren rechten Bereich
wird das "T" aus dem Wort Text ausgewählt und aus Cyan, Magenta und Gelb aufgebaut.
In besonders vorteilhafter Weise verwendet man besonders unauffällige Textelemente,
wie Punkt, Doppelpunkt, Strichpunkt, Binde-, Trennungsstrich oder ähnliches. Für die
verwendeten Textelemente ist jede Kombination von Farbauszügen denkbar, die keine
allzu große Farbabweichung gegenüber den Nachbarelementen, die mit der Originalfarbe
gedruckt werden, ergeben. Es sind insbesondere Kombinationen von Registermarken denkbar,
die jeweils einen Farbauszug oder mehrere Farbauszüge mit einem Bezugsfarbauszug kombinieren
(z.B. Schwarz mit Cyan und Magenta, Schwarz mit Gelb, Schwarz mit Sonderfarben).
[0028] Eine weitere Möglichkeit einer Kommunikation mit einer Druckmaschine führt über bildinhaltsbezogene
Elemente, d.h. der Druckmaschine wird die Information über den Inhalt des Bildes mitgegeben.
Dies sind zum einen Daten, die sich automatisch aus einem Bild ableiten lassen, wie
Dichtehistogramm, Fourieranalyse, Farbdominante, Graubalancetyp, d.h. Art der Farbseparation,
etc., und zum anderen sind dies Informationen über die Darstellungsabsicht des Autors
und welche Elemente des Bildes höchste Priorität genießen und welche weniger wichtig
sind.
[0029] Die Beschreibung der Darstellungsabsicht kann vom Autor in Prosaform oder z.B. in
Verbindung mit Einstellungen, die ein Fotograf an seiner Kamera trifft, durchgeführt
werden. Diese Beschreibung wird in eine festgelegte Struktur übersetzt und dem Bild
mitgegeben. Als Beispiele für solche Informationen:
- Art des Bildes: Portrait, Gruppenaufnahme, Landschaft.
- Bild ist ruhig - lebhaft.
- Bild hat hohen Kontrast - wenig Kontrast.
- Bild ist grau-, braun-, blau-, cyan-, grün-, gelb-, rot-, violett-dominant.
- Bild ist eher bunt - eher eintönig.
- Die wichtigen Elemente des Bildes.
- Die Prioritäten der Elemente.
- Schwerpunkt auf Farbtreue, Farbbrillianz, oder Bildstruktur.
[0030] Die Speicherung der Zusatzinformationen kann im Rahmen der Tag-Struktur geschehen.
Eine Anzahl Tags werden vorgegeben bzw. vordefiniert. Die Tags können mit Information
gefüllt werden, wenn der Autor des Bildes bzw. die aufnehmende Apparatur diese liefern
kann.
[0031] Diese Daten kann nun der Drucker oder an der Maschine vorhandene intelligente Systeme
zu einer Maschinenregelung verwenden. Wenn z.B. der Separationsaufbau bekannt ist,
kann eine Farbraumumrechnung von RGB nach CMYK oder eine Regelstrategie für die Druckfarbe
Schwarz besser durchgeführt werden. Mit diesen Zusatzinformationen kann jedes Druckverfahren
seine Stärken so einsetzen, daß die bildwichtigen Elemente besonders gut dargestellt
werden, während es Schwächen der Reproduktion in den weniger wichtigen Bereichen in
Kauf nehmen kann, ohne daß die Darstellungsabsicht des Autors allzusehr leidet. Es
kann also, wenn dies gewünscht wird, statt der Strategie "no suprise" eine Strategie
des "best effort" angewandt werden.
[0032] Eine besondere Ausprägung von Maschinen zum computerunterstützten Drucken sind Druckmaschinen,
die die Druckform in der Maschine herstellen (Computer to Press) oder die eine Druckform
für jedes Druckexemplar neu aufbauen (Computer to Paper), wie dies z.B. Laserdrucker
tun. Diese Maschinen benötigen die volle Bilddateninformation, um die Druckform erstellen
zu können. In diesme Fall ist die hier vorgeschlagene Struktur folgende: Die Daten
sind aufgeteilt in
1. Flächenelementbeschreibende Information, d.h. Pixeldaten, aus denen jedes Bild,
das elektronisch abgespeichert ist, zusammengesetzt ist,
2. Zusatzinformation zur dem menschlichen Auge gemäßen Reporduktion, d.h. Daten zum
Farbmanagement,
3. Bildinhaltsbezogene Information, wie sie oben beschrieben wurde, d.h. die generische
Struktur eines Bildes, Bildwesentliches, im besonderen die malerische Partitur des
Bildautors.
[0033] Um die geräteunabhängigen Daten der Druckvorstufe vernünftig verarbeiten zu können,
müssen die Kennlinien des Ausgabegeräts der elektronischen Vorstufe bekannt sein,
eine Prozedur zum Austausch der hierfür notwendigen Daten muß also installiert werden
und das Vorstufensystem, das den Endseitenlauf errechnet muß die Möglichkeit besitzen,
diese zu verarbeiten.
[0034] Die Druckmaschine ihrerseits kann über Mechanismen zur Eigendiagnose, an der eingebaute
und externe Sensoren, z.B. Farb- und Dichtemeßgeräte beteiligt sind, ihren Zustand
in Form von Betriebsdaten erfassen. Dieser Zustand ist dann einem bestimmten Betriebszustand
zuzuordnen, z.B. Papierklasse, Farbklasse, Gummituchklasse oder Betriebstemperaturklasse.
Für diesen Zustand können die aktuellen Transferkennlinien bestimmt werden. Im Normalfall
werden die Transferkennlinien mit Methoden der statistischen Auswertung, Mittelung
und Maschinenzustandsdiagnose bearbeitet und erst dann weitergegeben. Für einen neuen
Auftrag oder die Änderung eines bestehenden Auftrags können die Transferkennlinien
von der Vorstufe abgerufen werden, in die Ausgabe eingearbeitet und so spezifisch
der Druckmaschine auf den Leib geschneidert werden.
[0035] Erfolgt dies Kommunikation automatisch und über Datenstrukturen, kann die Optimierung
einer Maschine noch wesentlich weitergehen, als dies bisher der Fall war. Selbst wenn
bislang für einen speziellen Auftrag für eine Maschinen-Papier-Farbkombination eine
spezifische Kennlinie benutzt wurde, so wurde doch maximal eine Kennlinie pro Druckwerk,
d.h. pro Farbe verwendet. Im vorliegenden Fall kann jedoch auch eine Kennlinienschar
pro Druckwerk und pro Farbe verwendet werden.
[0036] Um beispielsweise den Farbabfall eines Bogenoffsetdruckwerks über den Zylinderumfang
zu kompensieren, ist eine Kennlinienschar notwendig, die sich stetig ändert in Abhängigkeit
von der Entfernung des Sujetabschnittes vom Druckbeginn (Fig. 2a bis 2d). Die Art
der Änderung muß aus den jeweiligen Maschinenparametern abgeleitet werden. Eine andere
Kennlinienschar, die sowohl von Maschinenparametern abhängt als auch das Sujet berücksichtigen
muß und die der erstgenannten überlagert werden kann, ist die Kompensation von Schablonieren.
Schablonieren tritt auf, wenn an einer Stelle sehr viel Farbe abgenommen wird und
dieser ein Bereich mit geringer Farbabnahme benachbart ist. Wenn diese beiden Bereiche
mit demselben Farbschieber bedient werden müssen, weil sie in der gleichen Zone liegen,
kann nur ein Kompromiß erreicht werden, der die dunklen Bereiche unter-, die hellen
aber überfärbt, so das Druckergebnis flau macht (Fig. 3). Die Vorstufe kann die lokal
für jede Druckplatte vorliegende Kennlinienanforderung zusammen mit den sujetinhärenten
Schablonierelementen zu einer Gesamtkennlinie verrechnen und ausgeben. Damit können
systembedingte Schwächen des konventionellen Offsetprozesses ausgeglichen werden.
[0037] Mit Hilfe einer solchen Kennlinienkommunikation können Druckmaschinen entwickelt
werden, die weniger Stellelemente und Sensorik benötigen und damit billiger zu fertigen
sind. Solange die Anforderungen an die Kennlinien bekannt und erfüllbar sind, kann
mit einer derartig vereinfachten Maschine die gleiche hohe Qualität produziert werden,
da weniger Regelvorgange nötig sind.
[0038] Im Rahmen der Erfindung kann die Kommunikationsschnittstelle auch virtuell existieren,
dann nämlich, wenn Vorstufenrechner und Leitstandsrechner verschiedene Prozesse auf
ein und demselben Rechner sind, wobei die Prozesse z.B. über sog. Pipes miteinander
komunizieren. Die Kommunikation kann damit in der dargelegten Form auch zwischen verschiedenen
Programmteilen eines Rechners geschehen.
[0039] Kurz zusammengefaßt werden also im Sinne der Erfindung die Bilddaten geräteunabhängig
in der Vorstufe aufbereitet. Die Kennlinien der Druckmaschine werden mittels elektronischem
Austausch zur Vorstufe gebracht. Erst im Endseitenlauf, direkt vor der Ausgabe auf
ein matrielles Medium, werden sie dann mit den spezifischen Kennlinien des dann bekannten
Ausgabegeräts und der Druckmaschine verknüpft. Die Druckmaschine hat über Mechanismen
zur Eigendiagnose, an der eingebaute und externe Sensoren, z.B. Farb- und Dichtemeßgeräte
beteiligt sind, ihren Zustand erfaßt. Damit kann der aktuelle Zustand dargestellt
werden. Der aktuelle Zustand wird nicht ungefiltert weitergegeben, sondern über die
Zuordnung zur Papierklasse, Farbklasse, Gummituchklasse und Betriebstemperaturklasse
mit Methoden der statistischen Auswertung, Mittelung und Maschinenzustandsdiagnose
korreliert. Erst nach diesem Abgleich wird dieser zur Vorstufe weitergegeben. Insbesondere
werden in diese Schar von Transferkennlinien Maschinencharakteristiken eingearbeitet,
die bislang bei Auflagenstandards völlig außer acht gelassen wurden.
1. Kommunikationsverfahren in einem Kommunikationssystem mit einer computergesteuerten
Datenübertragung zur Steuerung des Druckprozesses einer Druckmaschine, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Kommunikationsstruktur zur Verknüpfung von unabhängig von der Druckmaschine
(1, 2, 3), die eine elektrische Steuereinheit (20, 21, 22) aufweißt, auf digitaler
Basis arbeitenden Bereichen des Druckprozesses, insbesondere einer Druckvorstufe,
die die Bebilderung der gesamten Druckform ermöglicht, bereitgestellt wird, wobei
diese Struktur einen Datenaustausch zwischen den verschiedenen unabhängig arbeitenden
Bereichen und der Druckmaschine (1, 2, 3) zulaßt, so daß Datenanfragen in beide Richtungen
typneutral bedient werden können und aus maschinentypunabhängigen Daten, insbesondere
aus der Druckvorstufe, Daten zur Regelung der Druckmaschine gewonnen und die zu druckenden
Daten aus der Druckvorstufe von der Druckmaschine (1, 2, 3) selbst beeinflußt werden
können.
2. Kommunikationsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Datenaustausch
von geräteunabhängigen und druckmaschinenspezifischen Daten zwischen einer Datenverarbeitungs-Unterstation
(5) der Druckvorstufe und einer Haupt-Datenverarbeitung-Station (4) der Druckmaschine
(1, 2, 3) (Voreinstelldaten-, Kennlinien- und Kontrollfeldkommunikation) und von Betriebsdaten
der Druckmaschine (1, 2, 3) und auftragsspezifische Daten zwischen der Haupt-Datenverarbeitung-Station
(4), für die ein Datenbanksystem bereitgestellt wird, und einer Datenverarbeitung-Unterstation
(6) eines Produktionsplanungssystems (PPS) (Betriebs- und Auftragsdatenkommunikation)
vorgenommen wird.
3. Kommunikationsverfahren, insbesondere nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haupt-Datenverarbeitung-Station (4) einerseits mit von der Druckvorstufe erhobenen
Daten (Satz, Reproduktion, Montage, Plattenkopie) zur Voreinstellung der Druckmaschine
(1, 2, 3) gefüllt wird und andererseits von der Haupt-Datenverarbeitung-Station (4)
die Daten in ihren Wesensmerkmalen, insbesondere in Abhängigkeit von Kennlinien beeinflußt
und die Datenausgabe der Druckvorstufe, z.B. auf Film oder Platte gesteuert wird.
4. Kommunikationsverfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß einerseits
die Betriebsdaten der Druckmaschine (1, 2, 3) aus der Haupt-Datenverarbeitung-Station
(4) dem PPS übergeben und andererseits Auftragsdaten, die im PPS erhoben wurden, zur
Druckmaschinenvorbereitung von der Haupt-Datenverarbeitung-Station (4) abgeholt werden.
5. Kommunikationsverfahren, insbesondere nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die der Druckvorstufe bekannten Daten in einer für die Druckmaschine (1, 2, 3)
geeigneten Art, jedoch maschinentypunabhängig vorverarbeitet und verdichtet werden
und aus diesen verdichteten Daten unter Hinzunahme druckmaschinenspezifischen Daten
die Farbschieberstellungen errechnet werden.
6. Kommunikationsverfahren, insbesondere nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Farbabfall eines Offset-Druckwerks über den Zylinderumfang kompensiert wird, indem
von der Haupt-Datenverarbeitungs-Station (4) eine Kennlinie bzw. Kennlinienschar,
deren Werte sich stetig in Abhängigkeit von der Entfernung des Sujetabschnittes vom
Druckbeginn ändern, herangezogen wird, wobei die Änderungen der Werte selbst aus den
jeweiligen Maschinenparametern abgeleitet werden (Fig. 2).
7. Kommunikationsverfahren, insbesondere nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
Schablonieren, das auftritt, wenn von einem Bereich sehr viel Farbe abgenommen wird,
dieser einem Bereich mit geringer Farbabnahme benachbart ist und diese beiden Bereiche
mit demselben Farbschieber bedient werden, ausgeglichen wird, indem eine Kennlinienschar,
die sowohl Maschinenparameter als auch das Sujet durch Unterfärbung der dunklen und
überfärbung der hellen Bereiche berücksichtigt, aus der Haupt-Datenverarbeitung-Station
(4) zur Druckvorstufe übergeben wird (Fig. 3).
8. Kommunikationsverfahren, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Druckprozeß mittels Kontrollelementen und diesbezüglichen Datenaustausch zwischen
der Druckstufe und der Druckmaschine (1, 2, 3), insbesondere maschinell kontrolliert
wird.
9. Kommunikationsverfahren, insbesondere nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Suchmuster in Form von geeigneten Feldern im Sujet (10) verwendet wird, wobei
die gefundenen Felder in Form eines Datensatzes an die Druckmaschine (1, 2, 3) weitergeleitet
werden.
10. Kommunikationsverfahren, insbesondere nach Anspruch 8 und 9, dadruch gekennzeichnet,
daß mittels der Kontrollfeldkommunikation im Sujet Registermarken integriert werden.
11. Kommunikationsverfahren, insbesondere nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
als Registermarken in der Druckvorstufe ausgewählte Textelemente, die aus mehreren
Farben aufgebaut werden, ausgewählt werden (Fig. 4).
12. Kommunikationsverfahren, insbesondere nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen Druckmaschine (1, 2, 3) und Druckvorstufe bildinhaltsbezogene
Daten (z.B. Dichtehistogramm, Fourieranalyse, Farbdominante, Graubalancetyp, etc.)
zur Steuerung des Druckprozesses ausgetauscht werden.
13. Kommunikationsverfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckmaschine
(1, 2, 3) über die Druckvorstufe Informationen über die Darstellungsabsicht des Bildautors
mitgeteilt werden.
14. Kommunikationsverfahren, insbesondere nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Anwendung auf "Computer-To-Press"-Verfahren und "Computer-To-Paper"-Verfahren
die Daten zur Steuerung des Druckprozesses aufgeteilt werden in
a) flächenelementbeschreibende Informationen (Pixeldaten),
b) Information zur dem menschlichen Auge gemäßen Reproduktion (Farbmanagement-Daten)
und
c) bildinhaltsbezogene Informationen gemäß Anspruch 12.
15. Kommunikationssystem mit einer computergesteuerten Datenübertragung zur Durchführung
eines Kommunikationsverfahrens, zur Steuerung des Druckprozesses einer Druckmaschine,
insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kommunikationsstruktur
vorgesehen ist, die eine elektrische Steuereinheit (20, 21, 22) für die Druckmaschine
(1, 2, 3), je eine Datenverarbeitung-Unterstation (5, 6) für jeden unabhängig von
der Druckmaschine (1, 2, 3) auf digitaler Basis arbeitenden Bereich, insbesondere
eine Druckvorstufe und ein Produktplanungssystem (PPS), und Verbindungsstellen in
Form von maschinentypunabhängigen Schnittstellen (7, 8), die einen Datenaustausch
zwischen Druckmaschine (1, 2, 3) und Datenverarbeitung-Unterstation (5, 6) zulassen,
umfaßt, so daß Datenanfragen in beide Richtungen typneutral bedienbar und aus maschinentypunabhängigen
Daten, insbesondere aus der Druckvorstufe und dem PPS, Daten zur Regelung der Druckmaschine
ableitbar und die zu druckenden Daten aus der Druckvorstufe von der Druckmaschine
(1, 2, 3) selbst beeinflußbar sind.
16. Kommunikationssystem nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckmaschine
(1, 2, 3) aus einem Verbund von mehreren Druckeinheiten mit je einer elektrischen
Steuereinheit (20, 21, 22) aufgebaut ist, die Steuereinheiten (20, 21, 22) über eine
Haupt-Datenverarbeitung-Station (4) vernetzt sind, die Haupt-Datenverarbeitung-Station
(4) zu jeder Datenverarbeitung-Unterstation (6) eine maschinentypunabhängige Schnittstelle
(7, 8) aufweist.
17. Kommunikationssystem nach Anspruch 15 und 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnittstelle
(5) zur Druckvorstufe eine Struktur, die dem TIFF-Format (Tagged Image File Format)
angelehnt ist, aufweist.
18. Kommunikationssystem nach Anspruch 15 und 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnittstelle
(5) zur Druckvorstufe eine Struktur, die dem SGML-Format (Standard Genaral Markup
Language) angelehnt ist, aufweist.
19. Kommunikationssystem nach Anspruch 15 und 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnittstelle
(6) zum PPS ein PECOM-Interface ist, die eine schnelle Bereitstellung von aktuellen
Daten für die Produktion aus der Branchensoftware bw. von Daten aus der Produktion
für die Branchensoftware ermöglicht.
20. Kommunikationssystem nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verwaltung
der Aufträge und Maschinendaten die zentrale Haupt-Datenverarbeitung-Station (4) ein
Datenbanksystem beinhaltet.