[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum maschinellen Entfernen von Schraubdeckeln
von Flaschen, wie Deckel von Saft-Mineralwasser- oder aber auch Bierflaschen, mit
wenigstens einem die Deckel in Öffnungsrichtung drehenden Aggregat und wenigstens
einem dem Transport der Flaschen dienenden Hubaggregat.
[0002] Diese Deckel, die nach dem Gebrauch vom kaufenden Publikum meist wieder aufgesetzt
werden, müssen insbesondere dann wieder entfernt werden, wenn die Flaschen, insbesondere
als Pfandflaschen, einer Wiederverwendung zugeführt werden sollen. Die Entfernung
der Deckel ist notwendig, damit zwecks Wiederverwendung die Flaschen in ihrem Inneren
hygienisch einwandfrei gereinigt werden können. Solche gereinigte Flaschen werden
dann auf den üblichen Zufuhrstationen wieder mit der entsprechenden Flüssigkeit gefüllt.
Nach der Füllung werden sie in Automaten mit einem neuen durch Umpressen erzeugten
Schraubdeckel versehen,dessen Wandungen beim Umpressvorgang in entsprechende Nuten
der in der Regel mit einem eingängigen Außengewinde versehenen Flaschenhälse eingreifen.
[0003] Bei bekannten Öffnungsvorrichtungen dieser Art werden die Schraubdeckel zwischen
zwei in einem diagonalen Abstand gegenüberliegenden Stellungen angeordneten Rollen
unter Haftreibung aufgenommen, wobei die gegenläufig laufenden Rollen auf den Deckel
eine Drehbewegung in Öffnungsrichtung ausüben.
[0004] Bei einer anderen bekannten Vorrichtung wird auf den flachen Boden des Deckels mittels
eines auf den Boden der Flasche drückbaren Stempels eine größere Haftreibung ausgeübt,
wobei der Stempel ein Reibungskissen aufweist, welches bei seiner Drehbewegung um
eine senkrechte Achse den Deckel mitnimmt und damit von der Flasche entfernt.
[0005] Ferner sind Vorrichtungen bekannt, die aus drei getrennten Aggregaten bestehen, wobei
das erste Aggregat eine Hubvorrichtung ist, die mittels an den Flaschen angreifender
Saug- oder Klemmvorrichtungen diese einem gestellartigen Sammelbehälter entnimmt und
auf einFörderband überträgt, auf welchem ein drittes Aggregat angeordnet ist, das
die gegebenenfalls auf den Flaschen noch vorhandenen Deckel ergreift und abschraubt.
Sind keine Deckel vorhanden, führt das dritte Aggregat gleichwohl eine Abschraubbewegung
durch.
[0006] Nachteilig bei den bekannten Vorrichtungen ist es, daß zur Förderung der Flaschen
einerseits und zum Abschrauben der Deckel andererseits wenigstens drei getrennte Aggregate
benötigt werden, nämlich einmal die Hub- und Übergabevorrichtung für die Flaschen
vom Gestell zum Förderband, zum zweiten das Förderband zur Übergabe der Flaschen in
die Abschraubvorrichtung und zum dritten die Abschraubvorrichtung selbst.
[0007] Die bekannten Anordnungen sind also aufwendig und teuer, so daß der Erfindung die
Aufgabe zugrunde liegt, eine Vorrichtung zu schaffen, mit welcher es möglich ist,
die Arbeitsgänge der bekannten Vorrichtungen und damit deren baulichen Aufwand zu
verringern.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in dem Hubaggregat koaxial
zueinander sowohl eine Vorrichtung zum Festhalten und Entnehmen der Flaschen als auch
eine Vorrichtung zum Drehen der Deckel in Öffnungsrichtung angeordnet ist.
[0009] Mit dieser Anordnung wird erreicht, daß mit einem einzigen Aggregat sowohl der Hubvorgang
wie auch der Vorgang des Abdrehens des Deckels bewerkstelligt werden kann. Neben der
Einsparung zusätzlicher Zwischenförderer und getrennter Vorrichtungen hat somit die
erfindungsgemäße Vorrichtung insbesondere den wesentlichen Vorteil, daß das Deckelabschrauben
zeitgleich mit dem Hubvorgang durchgeführt werden kann. Der Angriff der Einzelteile
des Aggregates an der Flasche bzw. an deren Deckel kann ebenfalls zeitgleich erfolgen.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es, wenn mehrere in einer Trägerplatte verankerte Hubaggregate
vorgesehen sind, die einen gemeinsamen Antrieb haben, und in einem Abstand zueinander
angeordnet sind, welcher dem Abstand der Längsachsen der einzelnen in dem Sammelbehälter
befindlichen Flaschen entspricht.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann nämlich vorzugsweise auf Flaschen angewendet
werden, die in den obengenannten Sammelbehältern ("Kisten") zwischengelagert sind.
In einem solchen Fall kann es besonders zweckmäßig sein, wenn im Abstand und in der
Anzahl Hubaggregate der genannten Art verwendet werden, die den in dem Sammelbehälter
angeordneten Flaschen entsprechen. Die Verwendung einer solchen Vorrichtung führt
dazu, daß der Abtransport und der Austausch der Flaschen sehr rasch vor sich gehen
kann.
[0012] Anderersetis ergeben sich hieraus relativ große und schwere Vorrichtungen, da beispielsweise
bei einem Kasten, der 24 Bierflaschen aufnimmt, zum gleichzeitigen Austausch 24 Aggregate
Verwendung finden müssen.
[0013] Aus diesem Grunde ist es besonders vorteilhaft, wenn insbesondere für Behälter mit
zahlreichen Flaschen ein oder mehrere horizontal verschiebbare Vorrichtungen Verwendung
finden, bei welchem die Anzahl der Aggregate kleiner als die Anzahl der Flaschen ist,
so daß die Aggregate jeweils nur einem Teil der Flaschen zugeordnet werden. So könnten
beispielweise bei einem Behälter, der 8 Flaschen aufnimmt, die in zwei Viererreihen
angeordnet sind, jeweils die Deckel von vier dieser Flaschen, die also quadratisch
zueinander stehen, durch ein mit entsprechend quadratisch angeordneten Hubaggregaten
versehenes Gerät nacheinander entfernt werden. Ferner ist es möglich, Geräte einzusetzen,
die gleichzeitig arbeiten, jeweils aber nur eine begrenzte Anzahl der vorhandenen
Flaschen entfernen. Bei dem obigen Beispiel wären also zwei Aggregate erforderlich
mit jeweils vier Hubvorrichtungen, die gleichzeitig die vorhandenen Flaschen erfassen
und die dort vorhandenen Deckel abschrauben. Eine solche Aufteilung hat den Vorteil,
daß es die Vorrichtung erlaubt, sowohl nacheinander als auch gleichzeitig die vorhandenen
Flaschen zu beaufschlagen. Im Extremfall kann es sogar ausreichen, wenn ein einziges
verschiebliches Aggregat vorhanden ist, welches die Flaschen nacheinander erfaßt und
in einem der Trägerplatte zugeordneten Rahmen auf dort angeordneten Schienen horizontal
bewegbar ist, wobei die Bewegung durch einen Schalter oder dergleichen in ihrer Anfangs-
und Endlage fixierbar ist.
[0014] Werden mehrere Aggregate verwendet, so kann diesen ein gesonderter, die Aggregate
gemeinsam halternder Träger zugeordnet sein, der die Verschiebung vornimmt, wobei
mehr als ein Aggregat gleichzeitig verschoben werden können.
[0015] Werden mehrere Aggregate gleichzeitig eingesetzt, entsteht derselbe Vorteil wie bei
einer Anordnung, bei der jeder Flasche ein Aggregat zugeordnet ist, wobei außerdem
vorteilhaft ist, daß im Störungs- und Reparaturfall nicht das ganze Gerät, sondern
im Zweifelsfall nur ein Teilverbund von Aggregaten ausgewechselt werden muß.
[0016] In besonders vorteilhafter Weise sind die Einzelaggregate jeweils mit einem gesonderten
Antrieb versehen, der ein Elektromotor sein kann. Selbstverständlich ist es möglich,
hier auch einen Pneumatik- oder einen Hydraulikmotor einzusetzen. Da aber die Umdrehungsgeschwindigkeit
der Welle des Motors relativ gering sein muß, sind bei einem Elektromotor zwischengeschaltete
Getriebe erforderlich, während ein Hydraulikmotor von Hause aus so eingestellt werden
kann, daß er langsam läuft.
[0017] Hierbei ist es zweckmäßig, wenn die zentral durch eine Aufnahmebohrung der Trägerplatte
verlaufende Antriebswelle des Elektromotors sich senkrecht durch die Aufnahmeöffnung
erstreckt, wobei die Welle über ein Kupplungsglied mit einem Kolbenschaft verbunden
ist, in dessen Innerem koaxial die Welle verläuft. Der Kolbenschaft sitzt seinerseits
koaxial im Inneren eines Zylindergehäuses, was die Möglichkeit schafft, eine derartige
Vorrichtung mit einem pneumatischen Antrieb zu versehen, welcher den Kolbenschaft
relativ zum Zylindergehäuse bei entsprechender Auslösung nach unten, also gegen die
vom Deckel zu befreiende Flasche drückt.
[0018] Der Kolbenschaft ist bei dieser Ausführungsform zweckmäßigerweise mit einem an seinem
unteren Ende angeordneten Konus versehen, der zwichen wenigstens zwei Stützrollen
eintritt, die gelenkig am Zylindergehäuse gelagert sind und ortsfest mit einem Hebel
verbunden sind, an dessen unterem Ende über ein weiteres Gelenk Greifer oder Backen
oder dergleichen schwenkbar angeordnet sind. Wenn also der Kolbenschaft sich nach
unten auf die Flasche zubewegt, werden die Stützrollen auseinandergedrückt und damit
der Hebel gegen bzw. im Uhrzeigersinn gedreht, so daß gegen die Kraft von hier vorgesehenen
Federn die Backen gegen den Flaschenhals bzw. das Oberteil der Flasche derart gedrückt
werden, daß die Flasche bei einem Rückhub des Kolbens von diesem mitgenommen wird.
[0019] Koaxial innerhalb des Kolbenschaftes ist bei dieser Ausführungsform zweckmäßigerweise
ein an die Welle des Antriebsmotors angeschlossener oder durch die Welle selbst gebildeter
Wellenabschnitt vorgesehen, der sich langsam innerhalb des Kolbenschaftes dreht. Dieser
angetriebene Wellenabschnitt wird bei einer Abwärtsbewegung des Kolbens ebenfalls
von diesem mitgenommen, wobei zwischen Welle und Kolbenschaft Wälzlager vorgesehen
sind. Es ist demzufolge erforderlich, daß die Welle bzw. deren Abschnitt gegenüber
dem Motorantrieb bzw. dessen Welle eine Relativbewegung durchführt, die beispielsweise
dadurch zustandekommen kann, daß in an sich bekannter Weise zwei Kupplungsabschnitte
vorgesehen sind, die teleskopartig ineinandergreifen, wobei das Drehmoment durch Längsverschiebung
ermöglichende Verzahnungen übertragbar ist.
[0020] Um die Drehbewegung der Welle auf den zu drehenden Deckel zu übertragen, können Kupplungen
verschiedener Art zwischen Wellenende und Deckel für den Fall vorgesehen sein, daß
diese beiden Teile in Kontakt kommen. Eine solche Kupplung kann - wie beschrieben
- beispielsweise darin bestehen, daß greiferähnliche Backen mit der Welle verbunden
sind, die unter Reibkraft am Deckel angreifen.
[0021] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Verbindung zwischen dem Wellenende und dem
Deckel dadurch zustandekommt, daß am Wellenende wenigstens ein exzentrisch angeordneter
angespitzter Stift vorhanden ist, der bei einer Abwärtsbewegung der Welle den Deckel
durchdringt und damit eine ortsfeste Verbindung zwischen dem Stift der Welle und dem
Deckel herstellt. Sobald der Stift den Deckel durchdrungen hat, wird er mithin von
der Welle mitgenommen. Aufgrund der geringen Drehgeschwindigkeit ist eine solche Herstellung
der Verbindung während des Laufs der Welle möglich. Selbstverständlich ist es auch
möglich, eine zusätzliche Einschaltung durch Umlaufkontakte oder dergleichen vorzunehmen,
die eine Kupplung oder oben beschriebenen Art im Stillstand bewirkt. Die zuvor beschriebene
Anordnung hat aber den wesentlichen Vorteil, daß Baumaterial eingespart wird.
[0022] Schließlich ist es noch möglich, den auf gegebenenfalls mehreren Stiften dieser Art
haftenden Deckel durch einen Auswerfer aus der Vorrichtung herauszufördern, wobei
der Auswerfer aus einem Stift besteht, der sich im Zentrum der Welle befindet und
dort längsverschieblich angeordnet ist. Dieser Auswerfer kann bei einer pneumatischen
Ausführung von einem entsprechend kleinen Druckluftaggregat in Auswerferrichtung,
also nach unten, beaufschlagt werden; es sind aber auch mechanische Vorrichtungen
denkbar, die aufgrund von Exzentern oder dergleichen im Inneren des Kolbenschaftes
angeordnet sind und bei einer bestimmten Lage auf das obere Ende des Auswerfers treffen.
[0023] Anstelle des Stiftes oder der Stifte können auch für den Deckel Greifer vorgesehen
sein, die den Reibschluß mit der Welle herstellen. Der Auswurf kann u.U. vereinfacht
werden, wenn ein Luftstrom erzeugt wird, der von oben gegen den Deckel gerichtet ist
und diesen von den Spitzen trennt.
[0024] Um die Haftung der Greiferbacken an den Flaschen zu verbessern und mit Sicherheit
zu verhindern, daß diese während des Hubvorganges aus der Vorrichtung herausfallen,
können die Greiferbacken mit haftungserhöhenden Borsten oder dergleichen versehen
sein, die dem Hals der Flasche zugewandt sind. An dieser Stelle können auch Gummibeschichtungen
oder Beschichtungen aus gummiähnlichem Kunststoff vorgesehen sein.
[0025] Bei einem pneumatischem Antrieb können die wesentlichen Teile der Pneumatikanlage
im oberen Teil des Zylinderkopfes angeordnet sein, der seinerseits mit der Trägerplatte
über einen Flansch verbunden ist, der durch drei Schrauben gehaltert sein kann und
der somit das Aggregat zuverlässig festhält. Andererseits ermöglicht es eine solche
Verbindung, das Gesamtaggregat einschließlich Welle, Auswerfer und Greifer zu lösen
und zum Zwecke des Ersatzes unter minimalem Stillstandzeiten aus der Traverse zu entfernen.
[0026] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung
näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt in schematischer perspektivischer Darstellung eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, mit welcher gleichzeitig sämtliche Seiten eines Sammelbehälters beaufschlagt
werden können.
- Fig. 2
- zeigt in schematischer Darstellung eine Ausführungsform von Greifern oder Backen,
die dem Festhalten der Flaschen dienen.
- Fig. 3
- zeigt in schematischer Darstellung im Schnitt eine andere Ausführungsform für die
Ausbildung der Greifer oder Backen.
- Fig. 4
- zeigt in schematischer Darstellung eine Ausführungsform zur pneumatischen Betätigung
der Vorrichtung.
- Fig. 5
- ist der Schnitt V/V nach Fig. 6.
- Fig. 6
- zeigt einen Längsschnitt durch die Vorrichtung.
- Fig. 7
- zeigt die Vorrichtung nach Fig. 6 in Ansicht.
[0027] Gemäß Fig. 1 ist ein Vorrichtungsteil 1 einem acht in Vierereihen nebeneinander angeordneten
Flachen 2 aufnehmenden Sammelbehälter 3 zugeordnet, wobei dieser Sammelbehälter 3
handelsüblich ist und dem gleichzeitigen Verkauf mehrerer gefüllter Flaschen 2 dient.
[0028] Das dem Sammelbehälter 3 zugeordnete und in Fig. 1 dargestellte Teilstück 1 der erfindungsgemäßen
Vorrichtung besteht nach dargestelltem Ausführungsbeispiel aus einem Rahmen 4 der
eine Trägerplatte 5 aufnehmen kann, wobei die Trägerplatte 5 der Halterung von (beim
dargestellten Ausführungsbeispiel: acht) Hubaggregaten 6 dient, von denen jeweils
eines einer der Flaschen 2 im Sammelbehälter 3 zugeordnet ist. Der Rahmen 4 und damit
die Trägerplatte 5 sind auf Schienen 7 und 8 verschieblich angeordnet, wobei beim
dargestellten Ausführungsbeispiel die Schienen 7 und 8 im rechten Winkel zueinander
angeordnet sind aber nicht sein müssen. Die Schienen 7 und 8 können ober- und unterhalb
des Rahmens 4 bzw. der Trägerplatte 5 an dieser angreifen und sind in ihrer jeweiligen
Einstellage feststellbar.
[0029] Die Schienen 7 und 8 ermöglichen es beispielsweise bei der Verwendung von relativ
wenig Aggregaten (beim dargestellten Ausführungsbeispiel beispielsweise vier Aggregaten)
die jeweils nicht erreichte Flaschenanzahl durch entsprechendes Verschieben der Trägerplatte
5 mit dem Rahmen 4 die bisher nicht ergriffenen Flaschen mühelos und schnell zu erreichen.
[0030] In Fig. 1 ist das Oberteil 1 der Vorrichtung von unten gesehen, wobei aus der Trägerseite
4 die einzelnen Aggregate 6 nach unten, d. h. in Richtung auf die Flaschen 2 herausragen.
Von den Aggregaten 6 ist in Fig. 1 das äußere Zylindergehäuse 9 sichtbar, aus welchem
nach unten jeweils ein Kolbenschaft 10 heraustritt. Dieser Kolbenschaft 10 dient einerseits
der Betätigung eines Greifers 11, der mittels gelenking angebrachter Backen 12 die
jeweilige Flasche 2 festhält, deren Deckel 13 entfernt werden soll (vgl. Fig. 2).
Zu diesem Zweck können beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 wenigstens zwei Doppelhebel
14 vorgesehen sein, die jeweils um einen ortsfesten Gelenkpunkt 15 schwenkbar sind
und an deren zur Flasche 2 hinweisenden Enden Übergelenke 16 die Gelenkhalterungen
17 der Backen 12 gelenkig angeordnet sind.
[0031] Die Backen 12 werden also zur Anlage an der Flasche 2 in deren Halsbereich 2a gebracht,
wenn ihre oberen Enden 18 in Richtung des Doppelpfeiles 19 auseinandergedrückt werden.
Dieses Auseinanderdrücken kann wie alle anderen Betätigungen auch pneumatisch geschehen.
[0032] Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung diese Betätigung der Backen 12, wobei das
Auseinanderspreizen in Richtung des Doppelpfeiles 19 durch den Kolbenschaft 10 vorgenommen
wird, an dessen den Backen 12 zugewandten Ende ein Spreizkonus 20 angeordnet ist,
der auf ortsfest angeordnete Stützrollen 21 wirkt, um die Doppelhebel 14 auseinanderzuspreizen
und damit in Gegenrichtung die Backen 12 des Greifers an der Flasche zur Anlage zu
bringen.
[0033] In Fig. 3 ist noch die Trägerplatte 5 dargestellt, die das gesamte Hubaggregat haltert.
[0034] Fig. 4 zeigt die einzelnen Bauteile in ihrem Einfachstadium, d.h. zu einem Zeitpunkt,
in welchem der Spreizkonus 20 noch nicht die Stützrollen 21 in Öffnungsrichtung und
damit die Backen 12 in Schließrichtung beaufschlagt hat.
[0035] Aus Fig. 4 geht ferner ein zentral angeordneter Auswerferstift hervor, der dem Ausstoß
der abgedrehten Deckel 13 (vgl. Fig. 2) dient. Wie alle übrigen Bauteile auch kann
der Stift mit Druckluft beaufschlagt werden.
[0036] Fig. 6 zeigt die Gesamtvorrichtung mit ihren Einzelheiten im Schnitt. Danach ist
in einem Zylindergehäuse 23 vertikal verschieblich und pneumatisch beaufschlagt der
Kolbenschaft 10 angeordnet, in dessen Innerem über Wälzlager 25 eine Welle 26 um ihre
senkrechte Achse drehbar gelagert ist, die dem Abschrauben des Deckels 13 (vgl. Fig.
2) dient. Der Mitnehmer hierfür ist ein Stift 27, der außerhalb der Mitte von oben
in den Deckel 13 eingestochen wird, so daß die Fortsetzung der Drehbewegung der Welle
26 zu einer Mitnahme des Deckels 13 und damit zu einem Drehen in Öffnungsrichtung
führt. Es können selbstverständlich auch mehrere Mitnehmer dieser Art vorgesehen sein.
[0037] Wie aus Fig. 6 weiter hervorgeht, liegt koaxial innerhalb der Welle 26 der Auswerferstift
30, der über seine Luftanschlüsse 30 und 31 (vgl. Fig. 4) in Richtung des Pfeiles
35 senkrecht nach unten bewegbar ist, so daß der mitgenommene und abgedrehte Deckel
13 nach unten ausgefördert wird.
[0038] Fig. 5 ist der Schnitt V/V nach Fig. 6 und verdeutlicht das koaxiale Ineinandergreifen
des Auswerferstiftes 30, der Welle 26 des Kolbenschaftes 10 und des Zylindergehäuses
23.
[0039] Wie aus Fig. 6 weiter hervorgeht, können die Backen 12 zusätzlich in Anlagerichtung
durch Federn 36 beaufschlagt werden.
[0040] Fig. 7 zeigt das Gesamtaggregat in Ansicht und verdeutlicht dessen Halterung, insbesondere
an der Trägerplatte 5.
1. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum maschinellen Entfernen von Schraubdeckeln
von Flaschen, wie Deckel von Saft-, Mineralwasser- oder aber auch Bierflaschen, mit
wenigstens einem die Deckel in Öffnungsrichtung drehenden Aggregat und wenigstens
einem dem Transport der Flaschen dienenden Hubaggregat, dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Hubaggregat (6) koaxial zueinander sowohl eine Vorrichtung zum Festhalten und
Entnehmen der Flaschen (2) als auch eine Vorrichtung zum Drehen der Deckel (13) in
Öffnungsrichtung angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere in einer Trägerplatte
(4) verankerte Hubaggregate (6) vorgesehen sind, die einen gemeinsamen Antrieb haben
und in einem Abstand zueinander angeordnet sind, welcher dem Abstand der Längsachsen
der einzelnen in dem Sammelbehälter (3) befindlichen Flaschen (2) entspricht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Deckelabschrauben
gleichzeitig mit dem Hubvorgang durchgeführt wird, wobei der Angriff der Einzelteile
des Aggregates (6) an der Flasche (2) bzw. an deren Deckel (13) ebenfalls zeitgleich
erfolgt.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hubaggregate nach Art und Anzahl den in dem Sammelbehälter 3 angeordneten Flaschen
(2) entsprechen (91...).
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für
Behälter (3) mit zahlreichen Flaschen ein oder mehrere horizontal verschiebbare Vorrichtungen
Verwendung finden, bei welchen die Anzahl der Aggregate (6) kleiner als die Anzahl
der Flaschen (2) ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit denselben Aggregaten
(6) eine bestimmte Anzahl von Flaschen (2) jeweils nacheinander beaufschlagt werden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß mit denselben Aggregaten
(6) sowohl nacheinander als auch gleichzeitig die vorhandenen Flaschen (2) beaufschlagt
werden.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein einziges
verschiebliches Aggregat (6) vorhanden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das einzige Aggregat (6)
in einem der Trägerplatte (5) zugeordneten Rahmen (4) auf dort angeordneten Schienen
(7,8) bewegbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung durch einen
Schalter oder dergleichen in ihrer Anfangs- und Endlage fixierbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehreren Aggregaten
(6) diesen ein gesonderter die Aggregate (6) gemeinsam halternder Träger (5) zugeordnet
ist, wobei mehr als ein Aggregat (6) gleichzeitig verschoben wird.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einzelaggregate (6) jeweils mit einem gesonderten Antrieb (40), der ein Elektromotor
sein kann, versehen sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der gesonderte Antrieb (40)
ein Pneumatik- oder Hydraulik-Motor ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Antriebswelle
(26) des Antriebes (40) senkrecht durch eine Aufnahmebohrung in der Trägerplatte (5)
erstreckt, wobei die Welle (26) über ein Kupplungsglied (27) mit einem Kolbenschaft
(10) verbunden ist, in dessen Inneren koaxial die Welle (26) verläuft.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenschaft (10) koaxial
im Inneren des Zylindergehäuses (23) angeordnet ist, wobei der Kolbenschaft (10) relativ
zum Zylindergehäuse (20) senkrecht nach unten, also gegen die vom Deckel (13) zu befreiende
Flasche (2) drückt.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kolbenschaft (10) mit einem an seinem unteren Ende angeordneten Konus (20) versehen
ist, der zwischen wenigstens zwei Stützrollen (21) eintritt, die gelenkig am Zylindergehäuse
(23) gelagert sind und ortsfest mit einem Hebel (14) verbunden sind, an dessen unterem
Ende über ein weiteres Gelenk Greifer oder Backen (12) schwenkbar angeordnet sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Backen (12) von Federn
(36) beaufschlagt werden, welche die Backen (12) gegen den Flaschenhals drücken.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Backen (12) am Hals
der Flasche (2) derart anliegen, daß die Flasche (2) bei einem Rückhub des Kolbenschaftes
(10) von diesem mitgenommen wird.
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
an die Welle (26) des Antriebsmotors (40) angeschlossener oder durch die Welle (26)
selbst gebildeter Wellenabschnitt vorgesehen ist, der sich langsam innerhalb des Kolbenschaftes
(10) dreht.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der angetriebene Wellenabschnitt
oder die angetriebene Welle (26) bei einer Abwärtsbewegung des Kolbenschaftes (10)
ebenfalls von diesem mitgenommen wird.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Welle (26) und
Kolbenschaft (10) Wälzlager (25) vorgesehen sind.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Welle oder
dem Wellenabschnitt (26) und dem Kolbenschaft (10) Kupplungsabschnitte vorgesehen
sind, die teleskopartig ineinander greifen.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsabschnitte
das Drehmoment durch eine Längsverschiebung ermöglichende Verzahnungen übertragbar
ist.
24. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,dadurch gekennzeichnet, daß zwichen
dem unteren Ende der Welle (26) und dem zu entfernenden Deckel (13) Kupplungen in
Form von greiferähnlichen Backen vorgesehen sind, die an dem Wellenende angeordnet
sind und unter Reibkraft am Deckel (13) angreifen.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungen
zwichen dem Ende der Welle (26) und dem Deckel (13) aus wenigstens einem am Ende der
Welle (26) exzentrisch angeordneten angespitzten Stift (27) bestehen, der bei einer
Abwärtsbewegung der Welle (26) den Deckel (13) durchdringt, wodurch eine ortsfeste
Verbindung zwischen dem Stift (27) und der Welle (26) und dem Deckel (13) hergestellt
wird.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß der am Wellenende haftende
Deckel (13) durch einen Auswerfer (30) herausförderbar ist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß der Auswerfer (30) aus einem
Stift besteht, der sich im Zentrum der Welle (26) befindet und dort längsverschieblich
angeordnet ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß der Auswerfer (30) bei einer
pneumatischen Ausführung von einem kleinen Druckluftaggregat in Auswerferrrichtung,
also nach unten, beaufschlagt wird.
29. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß der Auswerfer bei einer
mechanischen Ausführung durch Exzenter oder dergleichen, die im Inneren des Kolbenschaftes
(10) angeordnet sind, beaufschlagt wird, wobei die Exzenter oder dergleichen bei einer
bestimmten Lage auf das obere Ende des Auswerferstiftes (30) treffen.
30. Vorrichtung nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigung des
Auswerfers (30) durch einen von oben gegen den Deckel (13) gerichteten Luftstrom vorgenommen
wird.
31. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Backen (12) der Greifer auf ihrer dem Flaschenhals zugewandten Seite mit haftungserhöhenden
Borsten oder dergleichen versehen sind.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß Greiferbacken
mit haftungserhöhenden Gummibeschichtungen oder Beschichtungen aus gummiähnlichem
Kunststoff versehen sind.
33. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einem pneumatischen Anstrieb die wesentlichen Teile der Pneumatikanlage im oberen
Teil des Zylinderkopfes angeordnet sind, der seinerseits mit der Trägerplatte (5)
über einen Flansch verbunden ist.
34. Vorrichtung nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch mittels drei
gleichmäßig über seinen Umfang verteilter Schrauben an der Trägerplatte gehaltert
ist, wobei nach Lösen der Schrauben das Gesamtaggregat auswechselbar ist.