[0001] Die Erfindung betrifft eine Trockenpartie zum Trocknen einer laufenden Bahn, vorzugsweise
als Teil einer Papierherstellungsmaschine. Ausgangspunkt der Erfindung ist eine Trockenpartie
mit den im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen, die aus der DE-PS 4037661
(Akte P 4748) bekannt sind. Eine solche Trockenpartie ist in mehrere aufeinanderfolgende
Trockengruppen unterteilt. Jede dieser Trockengruppen umfaßt mehrere heizbare Trockenzylinder,
die mit der Bahn in Kontakt kommen und die an einen (vorzugsweise gemeinsamen) Antrieb
gekoppelt sind. Man unterscheidet einerseits Ein-Filz-Trockengruppen, von denen jede
nur einen einzigen endlosen Filz (oder ein solches Sieb) aufweist. Dieser Filz läuft
gemeinsam mit der Bahn mäanderförmig über die Zylinder und über Umlenkwalzen, vorzugsweise
Umlenksaugwalzen. Derartige Ein-Filz-Trockengruppen werden üblicherweise im Anfangsbereich
der Trockenpartie vorgesehen, dem die zu trocknende Bahn in einem noch relativ feuchten
Zustand zugeführt wird (mit einem Trockengehalt von ungefähr 35 - 55 %, je nach Papiersorte
und Arbeitsgeschwindigkeit). Andererseits sind, üblicherweise im Endbereich der Trockenpartie,
eine oder mehrere Zwei-Filz-Trockengruppen vorgesehen. Jede dieser Trockengruppen
hat eine obere und eine untere Zylinder-Reihe, wobei die Bahn abwechselnd über die
oberen und die unteren Zylinder läuft. Die Zwei-Filz-Trocken-gruppe(n) kann bzw. können
unmittelbar auf die letzte Ein-Filz-Trockengruppe folgen, oder es ist ein Zusatz-Aggregat
(Leimpresse, Feuchtglättwerk od. dgl.) dazwischengeschoben.
Eine derartige Trockenpartie, die wenigstens eine Ein-Filz- und und wenigstens eine
nachfolgende Zwei-Filz-Trockengruppe umfaßt, wird nachfolgend "gemischte Trockenpartie"
genannt. Ein Aspekt der Erfindung befaßt sich mit dem Problem, wie die gesamte Bahn-Kontaktfläche
der gemischten Trockenpartie, je nach Papiersorte, aufgeteilt werden soll auf die
Zylinder der Ein-Filz-Trockengruppe(n) und auf die Zylinder der Zwei-Filz-Trockengruppe(n).
Ist nämlich der Anteil der Zwei-Filz-Trockengruppen relativ groß, so daß der Bahntrockengehalt
beim Einlauf in die erste Zwei-Filz-Trockengruppe noch relativ niedrig ist, so besteht
erhöhte Gefahr von Papierbahn-Abrissen, und zwar dadurch, daß die Bahn in noch relativ
feuchtem Zustand frei, d. h. ungestützt von Zylinder zu Zylinder läuft. Auch das Einfädeln
der Bahn beim Anfahren der Maschine kann Schwierigkeiten bereiten. Wenn sich dagegen
die gesamte Trockenpartie oder nahezu die gesamte Trockenpartie aus Ein-Filz-Trockengruppen
zusammensetzt, so müssen andere Nachteile in Kauf genommen werden:
Die Trockenpartie benötigt in Längsrichtung mehr Platz und verursacht somit höhere
Gebäude-Kosten. In einer am Ende der Trockenpartie befindlichen Ein-Filz-Trockengruppe
kann es sein, daß sich in der Papierbahn beträchliche Längsspannungen aufbauen, weil
die Papierbahn keine oder zu wenig Möglichkeiten hat, in Längsrichtung zu schrumpfen;
es besteht somit wiederum die Gefahr von Papierbahn-Abrissen. Ferner macht das Unterbringen
eines Spitzenschneiders am Ende der Trockenpartie Schwierigkeiten. Manchmal beobachtet
man auch einen verstärkten Filz-Verschleiß.
[0002] Ein anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung befaßt sich mit dem Problem des Einfädelns
der zu trocknenden Bahn in die Trockenpartie. Bekanntlich wird hierzu folgendes vorgesehen:
Die im Anfangsteil der Papierherstellungsmaschine gebildete und mechanisch entwässerte
Bahn läuft während der Anfahrphase bei voller Arbeitsgeschwindigkeit vorübergehend
nur bis zum Ende der Pressenpartie oder bis zum ersten Trockenzylinder der Trockenpartie.
Von dort gelangt sie nach unten in eine Ausschuß-Auflöseanlage. Man trennt nun von
der Bahn einen schmalen Randstreifen ab, nachfolgend "Bändel" genannt.
[0003] Dieser wird zunächst durch die Ein-Filz-Trockengruppe bzw. durch die Ein-Filz-Trockengruppen
(in der Regel sind mehrere vorhanden) hindurch geführt. Es ist bekannt, daß dies ohne
Zuhilfenahme von Seilen durchführbar ist. Mit anderen Worten:
Es ist eine automatische seillose Bändel-Führungseinrichtung vorhanden. Beispielsweise
wird der Bändel mittels eines Schabers, der mit einer Luftblasdüse kombiniert ist,
von den einzelnen Zylindern abgelöst. Außerdem sind in den Umlenksaugwalzen spezielle
Rand-Saugkammern vorgesehen, in denen während des Bändel-Einziehvorganges - unabhängig
vom übrigen Teil der Umlenksaugwalze - ein relativ hoher Unterdruck erzeugt wird.
[0004] Im Gegensatz hierzu ist gemäß DE '661 in der bzw. den nachfolgenden Zwei-Filz-Trockengruppe(n)
zum Zwecke des Bändel-Einziehens eine Seilführung vorgesehen. Diese ist jedoch hin
und wieder die Ursache von Störungen (der Bändel kann aus der Seilführung herausrutschen).
Manchmal besteht auch die Gefahr, daß das Seil abreißt. Es besteht daher die Forderung,
in der gesamten Trockenpartie moderner Papierherstellungsmaschinen Seilführungen vollkommen
zu vermeiden. Dies gilt insbesondere für Maschinen mit hoher Arbeitsgeschwindigkeit
(Größenordnung 1.500 - 2.500 m/min.)
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung in der bzw. in den Zwei-Filz-Trockengruppe(n)
ebenfalls eine automatische seillose Bändel-Führungseinrichtung vorgesehen. Dafür
geeignete Elemente verschiedener Bauart sind an sich bekannt aus den folgenden Druckschriften:
DE-PS 1 245 278,
DE-GM 8 914 679 (Akte P 4692),
DE-GM 9 109 313 (Akte P 4829).
[0006] Versuche haben gezeigt, daß die Zuverlässigkeit solcher pneumatisch wirkenden Elemente
zu wünschen übrig läßt, wenn der Bahn-Trockengehalt noch relativ niedrig ist. Sie
funktionieren jedoch gut, nachdem der Bahn-Trockengehalt einen bestimmten Wert erreicht
hat.
Versuche haben ferner gezeigt, daß die optimale Lage der "Grenze" zwischen den Ein-Filz-
und den Zwei-Filz-Trockengruppen und somit die Grenze zwischen den unterschiedlich
gestalteten automatischen seillosen Bändel-Führungseinrichtungen von verschiedenen
Parametern abhängt, so u. a. von der Papiersorte und von der Steifigkeit der Papierbahn
(insbesondere des Bändels) beim Einlauf in die (erste) Zwei-Filz-Trockengruppe. Eine
Rolle spielt auch, wie hoch an dieser Stelle die Zugfestigkeit und der Trockengehalt
der Bahn geworden ist. Zu berücksichtigen sind ferner die Arbeitsgeschwindigkeit,
das gewünschte Flächengewicht und andere Eigenschaften der fertigen Papierbahn sowie
der stets gewünschte möglichst hohe Lauf-Wirkungsgrad, d. h. es soll ein möglichst
abrißfreier Dauerbetrieb gewährleistet sein. Einzelheiten der Versuchsergebnisse werden
weiter unten erläutert.
[0007] Ganz allgemein kann gesagt werden:
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird dafür gesorgt, daß die Papierbahn, insbesondere
der Bändel, an der Grenze zwischen den Ein-Filz- und den Zwei-Filz-Trockengruppen
eine genügend große Steifigkeit und Zugfestigkeit erreicht, um sicher zu stellen,
daß der Einfädel-Vorgang mit großer Zuverlässigkeit automatisch erfolgt. Außerdem
wird für den normalen Dauerbetrieb der Trockenpartie dafür gesorgt, daß spätestens
mit dem Einlauf der Bahn in die (erste) Zwei-Filz-Trockengruppe nicht mehr (wie am
Anfang der Trockenpartie) die Tendenz besteht, daß die Papierbahn an der Ablaufstelle
von jedem Trockenzylinder relativ stark an dessen Oberfläche haftet. Folglich ergibt
sich im Bereich der Zwei-Filz-Trockengruppe(n) sowohl ein guter Laufwirkungsgrad als
auch ein zuverlässiges automatisches seilloses Einfädeln des Bändels. Ferner wird
eine übermäßige Baulänge der Trockenpartie vermieden, so daß die Kosten für den Bau
der Trockenpartie und des Gebäudes in vertretbaren Grenzen gehalten werden können.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der im Bereich der Zwei-Filz-Trockengruppe(n) erfindungsgemäß
vorgesehenen Bändel-Führungseinrichtung sind in den Ansprüchen 3 bis 5 angegeben.
Anstelle von oder zusätzlich zu den Blaseinrichtungen können für das Bändel-Führen
auch Saugwalzen (in einer Anordnung ähnlich US 4,693,784) oder saugende Förderbänder
(US 4,022,366) vorgesehen werden.
[0009] In Spalte 6, Zeilen 1-30, der DE '661 sind Maßnahmen beschrieben, um in der bekannten
Trockenpartie im Endbereich der Ein-Filz-Trockengruppe den ankommenden Bändel nicht
sofort weiterzuleiten, sondern vorübergehend in den Keller (oder in eine Auffangeinrichtung)
laufen zu lassen. Erst nach Erreichen eines stabilen Laufes des Bändels durch die
Ein-Filz-Trockengruppe wird sodann der Bändel in das nachfolgende Aggregat oder direkt
in die Zwei-Filz-Trockengruppe weitergeleitet. Bezüglich der Einzelheiten wird ausdrücklich
auf die DE '661 hingewiesen. Besondere erfindungsgemäße Ausgestaltungen dieser Zusatzeinrichtung
sind im Anspruch 6 angegeben.
[0010] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft vorteilhafte Anordnungen der Zylinder
und Filzleitwalzen im Übergangsbereich zwischen der letzten Ein-Filz-Trockengruppe
und der nachfolgenden Zwei-Filz-Trockengruppe. (Ansprüche 7 bis 9).
Besonders günstig ist es, wenn die Bahn im wesentlichen von oben nach unten die Trennstelle
zwischen den beiden genannten Trockengruppen durchlaufen kann.
[0011] Ein nochmals weiterer Aspekt der Erfindung befaßt sich mit dem Problem der Entfernung
von Ausschuß-Papier, das gelegentlich im Falle eines Abrisses der Papierbahn anfällt.
Diese nie ganz auszuschließende Gefahr besteht insbesondere im Anfangsbereich der
Trockenpartie, also im Bereich der Ein-Filz-Trockengruppen. Am günstigsten ist es,
wenn gemäß Anspruch 10 oder 12 alle Ein-Filz-Trockengruppen oben befilzt sind; dann
kann der Papier-Ausschuß ganz einfach unter der Schwerkraft nach unten entweichen.
Hierbei bereitet also die am meisten gebräuchliche Anordnung der Zylinder in horizontalen
Reihen keinerlei Probleme.
[0012] Wenn jedoch - zwecks Erzielung möglichst gleichmäßiger Eigenschaften auf beiden Seiten
der fertigen Papierbahn - gefordert wird, daß nicht nur in der Zwei-Filz-Trockengruppe
sondern auch im Bereich der Ein-Filz-Trockengruppe abwechselnd beide Seiten der Papierbahn
mit Trockenzylindern in Kontakt kommen, dann ist eine Zylinder-Anordnung in vertikalen
oder V-förmigen Reihen besonders vorteilhaft. (Anspruch 13). In diesem Zusammenhang
wird ausdrücklich auf den Inhalt der US-PS 5,050,317 (Akte P 4653) und der DE OS 4
041 493 = US-PS 5 177 880 (Akte P 4784) hingewiesen. Durch die letztere ist unter
anderem eine Trockenpartie-Konfiguration geschützt mit mehreren V-förmigen und oben
befilzten Trockengruppen sowie mit zwei unten befilzten und in Form eines V angeordneten
Trockengruppen, wobei zwischen den untersten Zylindern dieser beiden Trockengruppen
ein Spalt zwecks Entfernung von Ausschußpapier geöffnet werden kann.
[0013] Falls die oben schon erwähnten und in den Ein-Filz-Trockengruppen benötigten Umlenkwalzen
als Saugwalzen ausgebildet sind, so können diese in herkömmlicher Weise mit einem
inneren stationären Saugkasten versehen sein, der auch zur Begrenzung einer gewünschten
Saugzone dienen kann. Bevorzugt wird jedoch gemäß Anspruch 14 eine Bauweise, bei welcher
der Innenraum der Umlenksaugwalzen frei von stationären Einbauten ist. Es ist zum
Erzeugen von Unterdruck im Walzeninneren auch kein hohler, zum Absaugen von Luft dienender
Zapfen erforderlich. Vielmehr ist (beispielsweise in der Tasche zwischen zwei benachbarten
Trockenzylindern) ein externer Saugkasten vorgesehen, vorzugsweise entsprechend Patentanmeldung
EP 94109372.6 (Akte PA 10082).
[0014] Ein weiterer Aspekt der Erfindung befaßt sich mit dem Problem, in welcher Höhe über
einer horizontalen Bezugsebene, z. B. über dem Papiermaschinen-Boden, die Drehachsen
der Zylinder und/oder Umlenkwalzen der Ein-Filz-Trockengruppe(n) vorteilhaft angeordnet
werden, z.B. im Hinblick auf die notwendige freie Ausdampfstrecke der Papierbahn zwischen
zwei Zylindern. Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Anordnung dieser Drehachsen relativ
zu den Ebenen, in welchen die Drehachsen der Zylinder der nachfolgenden Zwei-Filz-Trockengruppe
liegen. Diesbezüglich sind besonders vorteilhafte Lösungen in den Ansprüchen 15 bis
17 angegeben.
[0015] All den verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung ist gemeinsam, daß im Endbereich
der Trockenpartie stets wenigstens eine Zwei-Filz-Trockengruppe vorhanden ist. Daraus
resultieren die folgenden (teilweise oben schon genannten) Vorteile:
1. Gleichmäßige Papierqualität, insbesondere gleiche Oberflächeneigenschaften auf
beiden Papierseiten.
2. Auch wenn ein sehr hoher End-Trockengehalt angestrebt wird ( Größenordnung 98 %
), besteht keine Gefahr von Papierbahn-Abrissen, weil sich in der Zwei-Filz-Trockengruppe
Längsspannungen abbauen können.
3. Der am Ende der Trockenpartie erforderliche Spitzenschneider kann in der Zwei-Filz-Trockengruppe
problemlos in der herkömmlichen Weise angeordnet werden.
4. An keiner Stelle der gesamten Trockenpartie ist eine Seilführung für das Einziehen
des Bändels erforderlich.
5. Im Endbereich bekannter Trockenpartien, die ausschließlich Ein-Filz-Trockengruppen
haben, wird mitunter ein relativ hoher Filz-Verschleiß beobachtet, der nunmehr durch
das Vorhandensein der Zwei-Filz-Trockengruppe vermieden wird.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiele
erläutert.
[0017] Die Fig. 1 bis 4 zeigen schematische Seitenansichten auf mehrere unterschiedliche
Trockenpartien mit mehreren Ein-Filz-Trockengruppen und mit wenigstens einer nachfolgenden
Zwei-Filz-Trockengruppe.
[0018] Die Fig. 5 bis 8 zeigen (gegenüber den Fig. 1 bis 4 vergrößerte) schematische Seitenansichten
auf die Übergangszone zwischen einer Ein-Filz-Trockengruppe und einer nachfolgenden
Zwei-Filz-Trockengruppe mit den dazugehörenden Bändel-Führungseinrichtungen.
[0019] Die Fig. 9 bis 11 sind ähnlich den Fig. 5 bis 8 und zeigen unterschiedliche Höhenabstände
der Zylinder- bzw. Umlenkwalzen-Achsen von einer Bezugsebene.
[0020] Die Fig. 12 und 13 zeigen weitere Ausführungsbeispiele in schematischer Seitenansicht.
[0021] Die Fig. 14 - 17' sind Diagramme, welche das optimale Verhältnis zwischen den Ein-Filz-
und den Zwei-Filz-Bahnkontaktflächen für unterschiedliche Papiersorten darstellen.
[0022] Die Fig. 18A - 18D zeigen verschiedene Übergangsstellen zwischen einer unten befilzten
Ein-Filz-Trockengruppe und einer nachfolgenden Zwei-Filz-Trockengruppe.
[0023] Die Fig. 19 und 20 sind schematische Seitenansichten auf weitere erfindungsgemäße
Trockenpartien.
[0024] Die in Fig. 1 dargestellte Trockenpartie hat zunächst sechs hintereinander angeordnete
Ein-Filz-Trockengruppen 11-16. Jede dieser Trockengruppen hat einen einzigen endlosen
Filz F. Beispielsweise in der ersten Trockengruppe 11 läuft der Filz F zusammen mit
der Bahn 9 abwechselnd über Trockenzylinder 51 und über Umlenkwalzen 51', die vorzugsweise
als Saugwalzen ausgebildet sind. In den ersten beiden Trockengruppen 11 und 12 sowie
in der vierten und in der sechsten Trockengruppe 14, 16 kommt die Bahnunterseite mit
den Zylindern in Kontakt. Dementsprechend liegen hier die Trockenzylinder 51, 52,
54, 56 oberhalb der dazugehörenden Umlenksaugwalzen 51', 52', 54' bzw. 56'; die Zylinder
sind hier "oben befilzt". Anders dagegen in der dritten Trockengruppe 13 und in der
fünften Trockengruppe 15: Hier kommen die Zylinder 53, 55 mit der Bahnoberseite in
Kontakt; sie sind deshalb "unten befilzt" und liegen unterhalb der dazugehörenden
Umlenksaugwalzen 53', 55'. Folglich sind die zwischen den Trockengruppen 12 bis 16
vorhandenen Trennstellen als sogenannte Wendetrennstellen ausgebildet. Bezüglich der
Einzelheiten dieser Wendetrennstellen wird ausdrücklich auf die DE-A 4311351 (Akte
P 4953 K) hingewiesen.
[0025] Man sieht aus Fig. 1, daß an jeder dieser Wendetrennstellen die Papierbahn 9 einen
kurzen offenen Zug bildet; d.h. sie ist vorübergehend nicht durch einen Filz gestützt.
Sie läuft im Bereich einer kleinen Saugzone einer Transferwalze 58 auf den jeweils
nächsten Filz auf. In Fig. 1 sind diese Transferwalzen 58 die einzigen Saugwalzen
mit innenliegendem stationären Saugkasten. Die Umlenksaugwalzen 51' bis 56' sind dagegen
frei von inneren stationären Einbauten und von direkten Sauganschlüssen. Stattdessen
ist an jeder dieser Umlenksaugwalzen ein externer Saugkasten 59 vorgesehen. Dieser
liegt in der zwischen zwei benachbarten Trockenzylindern befindlichen sogenannten
Tasche und hat an der Stelle, wo Filz F und Bahn 9 gemeinsam den ersten dieser zwei
Zylinder verlassen, eine Leiste 60 (siehe Fig. 7), welche die vom Filz herantransportierte
Luftgrenzschicht abstreift und umlenkt.
[0026] Auf die letzte Ein-Filz-Trockengruppe 16 folgt eine Zwei-Filz-Trockengruppe 17 mit
einigen unteren Zylindern 57 und einigen oberen Zylindern 57', sowie mit einem Unterfilz
UF mit einem Oberfilz OF. Hier läuft die Bahn 9 mäanderförmig abwechselnd über die
unteren und oberen Zylinder. In Fig. 1 ist zwischen den letzten zwei Zylindern ein
Spitzenschneider S angedeutet.
[0027] Die in Fig. 2 dargestellte Trockenpartie hat beispielsweise drei (oder vier oder
fünf) Ein-Filz-Trockengruppen 21 - 23; diese sind jedoch, im Gegensatz zu Fig. 1,
alle oben befilzt. Mit anderen Worten: Sämtliche Trockenzylinder 71 -73 berühren die
Bahnunterseite. Ein weiterer Unterschied zu Fig. 1 besteht darin, daß die Umlenksaugwalzen
71' bis 73' interne stationäre Saugkästen haben und in nur geringem Abstand von den
benachbarten Trockenzylindern angeordnet sind. Ferner sind nunmehr beispielsweise
zwei (oder drei) Zwei-Filz-Trockengruppen 24, 25 mit unteren Zylindern 74, 75 und
mit oberen Zylindern 74' und 75' vorgesehen.
[0028] Während die Trockenpartien gemäß den Fig. 1 und 2 ausschließlich horizontale Zylinder-Reihen
aufweisen, ist in den Fig. 3 und 4 folgendes vorgesehen: Zwecks Verkürzung der Gesamt-Baulänge
der Trockenpartie sind die Zylinder der Ein-Filz-Trockengruppen, wie an sich aus der
DE 4 041 493 bekannt, in mehreren gegen die vertikale Richtung geneigten Reihen angeordnet,
wobei rückwärts und vorwärts geneigte Reihen abwechselnd aufeinanderfolgen. Gemäß
Fig. 3 bilden zwei V-förmige Doppelreihen eine erste Trockengruppe 31 und eine zweite
Trockengruppe 32. Die Zylinder 81, 82 dieser beiden Trockengruppen sind oben befilzt.
Danach folgen zwei unten befilzte Trockengruppen 33, 34. Die beispielsweise drei (oder
vier) Zylinder 83 der dritten Trockengruppe bilden eine rückwärts geneigte Reihe.
Dagegen bilden die Zylinder 84 der vierten Trockengruppe eine vorwärts geneigte Reihe.
Zwischen den untersten Zylindern dieser beiden Trockengruppen 33, 34 kann - zwecks
Entfernung von Ausschußpapier nach unten - mittels einer schwenkbaren Filzleitwalze
87 ein Spalt geöffnet werden. Die fünfte Trockengruppe 35 hat wiederum ausschließlich
oben befilzte Trockenzylinder 85, die wiederum eine V-förmige Doppelreihe bilden.
Hinter dem letzten Zylinder dieser Trockengruppe 35 wird die Bahn schräg nach unten
zum ersten unteren Zylinder 86 der nachfolgenden Zwei-Filz-Trockengruppe 36 geführt.
Gemäß Fig. 4 sind ausschließlich oben befilzte und V-förmige Ein-Filz-Trockengruppen
41, 42 und 43 vorgesehen, gefolgt von zwei Zwei-Filz-Trockengruppen 44 und 45. In
beiden Fig. 3 und 4 sind - abweichend von DE '493 - sämtliche Umlenksaugwalzen 81'
bis 85' und 91' bis 93', die in der jeweiligen Trockengruppe zwischen zwei Zylindern
angeordnet sind, in einem vergrößerten Abstand von diesen Zylindern angeordnet und
mit externen Saugkästen ausgerüstet. Diese Bauweise ist nicht nur mit geringeren Kosten
herstellbar; sie ist vielmehr auch energiesparend; denn zwischen je zwei Zylindern
ist eine verlängerte freie Ausdampfstrecke vorhanden, so daß die Trocknung wirtschaftlicher
ist. Die letzteren Gesichtspunkte gelten auch für die Anordnung gemäß Fig. 1.
[0029] In Fig. 5 erkennt man von der Trockenpartie gemäß Fig. 2 die letzten zwei Trockenzylinder
73 der letzten Ein-Filz-Trockengruppe 23 und die ersten drei Zylinder 74, 74' der
Zwei-Filz-Trockengruppe 24. Ferner erkennt man eine mit innerem Saugkasten versehene
Umlenksaugwalze 73' und (abweichend von Fig. 2) vor dem ersten unteren Trockenzylinder
74 eine Transfer-Saugwalze 58, ebenfalls mit einem stationären inneren Saugkasten.
Eine automatische seillose Bändel-Führungseinrichtung ist in der Ein-Filz-Trockengruppe
23 beispielsweise dadurch gebildet, daß jede Umlenksaugwalze 73 an einem ihrer beiden
Enden eine an sich bekannte Randsaugzone aufweist. Auch sind an einem Schaber-Tragkörper
76 Luftblaseinrichtungen vorgesehen, die symbolisch durch Pfeile dargestellt sind,
außerdem eine Luftblasdüse 79. An der Stelle, wo die Bahn 9 und der Filz F gemeinsam
vom letzten Zylinder 73 ablaufen, kann ein (nur im Bereich des Bändels wirksamer)
Randsaugkasten R, Bahnstabilisator oder dergleichen angeordnet sein. Oder am letzten
Zylinder 73 wird ein kurzer, nur den Bändel-Bereich überdeckender "Bändel-Leitschaber"
88 vorgesehen, der ebenfalls eine Luftblasdüse haben kann (z.B. DE-GM 8 914 679).
[0030] Auch in der Zwei-Filz-Trockengruppe 24 ist eine automatische seillose Bändel-Führungseinrichtung
vorgesehen, die folgendermaßen ausgebildet ist: Entlang der von unten nach oben zum
Zylinder 74' verlaufenden freien Bahn-Laufstrecke verläuft einerseits eine Wand eines
Schaber-Tragkörpers 77 und andererseits eine Führungsplatte 78, z.B. gemäß DE-GM 9
109 313. Jedes dieser Elemente hat Blasluft-Öffnungen, um einen Blasluftstrahl in
wesentlichen in Bahnlaufrichtung auszustoßen. Oberhalb des ersten unteren Zylinders
74 laufen die zwei Filze F und OF in einem kleinen Abstand
a parallel zueinander (
a = ca. 30-50 mm). Dadurch wird vermieden, daß der Oberfilz OF große Luftmengen in
die Tasche T transportiert, die seitlich nach außen entweichen und den ankommenden
Bändel nach außen treiben würden. Die dargestellte Anordnung gewährleistet, daß der
ankommende Bändel sicher vom ersten Zylinder 74' erfaßt und weitergeleitet wird; sie
ist auch an der Trennstelle zwischen zwei Zwei-Filz-Trockengruppen (z.B. 24, 25, Fig.2)
anwendbar, sowohl an den Oberfilzen als auch an den Unterfilzen.
[0031] Anstelle der oben beschriebenen Luftblaselemente 77,78 können zum Einfädeln des Bändels
auch Einrichtungen, welche Unterdruck erzeugen, angewandt werden. Hierzu kommen beispielsweise
die Einrichtungen gemäß US PS 4,022,366 in Betracht. Nach erfolgreichem Bändel-Einfädeln
kann eine solche Einrichtung in den Bereich außerhalb der Trockenpartie ausgeschwenkt
werden. Bei einer anderen möglichen Ausführungsform der Erfindung wird wenigstens
eine der Filzleitwalzen als Saugwalze ausgebildet und derart angeordnet, daß sie die
Bahn von einem anderen Filz abnehmen kann, ähnlich der Methode, die in US PS 4,485,567
offenbart ist.
[0032] Falls erforderlich kann während des Bändel-Einziehvorganges zunächst folgendes vorgesehen
werden: In der zwischen den beiden letzten Zylindern 73 vorgesehenen Umlenksaugwalze
73' wird der Unterdruck vorübergehend abgeschaltet; außerdem wird die Luftblasdüse
79 ausgeschaltet, so daß der Bändel, wie bei 9A dargestellt zunächst nach unten in
den Keller läuft. Wenn dann der Bändel stabil durch die vorangehenden Ein-Filz-Trockengruppen
läuft, wird mittels der Blasdüse 79 und eines Messers 80 eine neue Bändelspitze 9B
gebildet und diese an die wieder mit Unterdruck beaufschlagte Umlenksaugwalze 73'
geführt. Folglich läuft nunmehr der Bändel hinüber zur Zwei-Filz-Trockengruppe 25
und durch diese hindurch bis zum Schluß der Trockenpartie. Eine solche Einrichtung
ist auch in Fig. 7 vorhanden.
[0033] Gemäß Fig. 6 ist zwischen dem letzten Zylinder 73 der Ein-Filz-Trockengruppe 23 und
dem ersten unteren Zylinder 74 der Zwei-Filz-Trockengruppe 24 folgendes vorgesehen:
Eine Leitwalze 18 des Filzes F und eine Leitwalze 19 des Unterfilzes UF sind derart
angeordnet, daß sich die Filze einander überlappen. Während des normalen Betriebes
ist zwischen den Filzen F und UF ein gewisser Abstand vorhanden, so daß die Bahn 9
frei, also ohne Stützung durch den Filz F, vom Zylinder 73 zur Filzleitwalze 19 läuft.
Während des Bändel-Einziehens kann die Leitwalze 18 in die mit strichpunktierten Linien
dargestellte Position gebracht werden, so daß sich die Filze F und UF vorübergehend
einander berühren oder nahezu berühren. Ein Bändel-Leitschaber 88 kann zusätzlich
vorgesehen werden.
[0034] In den Fig. 7 und 8 ist der erste Zylinder 94' der Zwei-Filz-Trockengruppe ein oberer
Zylinder. Deswegen ist zwischen diesem und dem letzten Zylinder 93 der Ein-Filz-Trockengruppe
eine Umlenksaugwalze 96 vorgesehen. Diese kann gemäß Fig. 7 in der Schlaufe des Filzes
F der Ein-Filz-Trockengruppe liegen, wobei der Filz F den oberen Zylinder 94' tangiert
und die Bahn 9 an diesen abgibt. Gemäß Fig. 8 kann die Umlenksaugwalze 96' im Oberfilz
OF der Zwei-Filz-Trockengruppe liegen. Dieser Filz tangiert den letzten Zylinder 93
der Ein-Filz-Trockengruppe und nimmt die Bahn von diesem ab. Deutlich erkennbar in
den Fig. 7 und 8 ist wiederum eine automatische seillose Bändel-Führungseinrichtung,
in Form von Bändel-Leitschabern 88 und in Form von (durch Pfeile symbolisch dargestellten)
Blasdüsen, die an Schabertragkörpern 77 oder an einem separaten Blasrohr 87 angeordnet
sind. Damit der in Richtung zum ersten oberen Zylinder 94' laufende Unterfilz UF nicht
unnötig Luft in die Tasche T fördert, kann eine zusätzliche Filzleitwalze 100 (oder
ein Luftschaber) vorgesehen werden.
[0035] In Fig. 9 ist - verglichen mit Fig. 1 - ein vergrößerter Abstand H zwischen den Ebenen
E1 und E2 vorgesehen, wodurch der Bahn 9 zwischen je zwei Zylindern der Ein-Filz-Trockengruppe
eine vergrößerte Ausdampfstrecke zur Verfügung steht. In E1 liegen die Zylinder-Achsen,
in E2 dagegen die Achsen der Umlenksaugwalzen und wenigstens angenähert die Achsen
der unteren Zylinder der Zwei-Filz-Trockengruppe.
[0036] Gemäß Fig. 10 ist - abweichend von den Fig. 1 und 2 - folgendes vorgesehen: Die Achsen
der Zylinder der Ein-Filz-Trockengruppe liegen in derselben horizontalen Ebene E1
wie die Achsen der oberen Zylinder der Zwei-Filz-Trockengruppe. Somit können für alle
diese Zylinder einheitliche Ständer 89 vorgesehen werden. Ferner liegen hierdurch
die Achsen der Zylinder der Ein-Filz-Trockengruppe in einem größeren Höhenabstand
HO über einer Bezugsebene E0 als beispielsweise die Achsen der Zylinder 56 in Fig.
1. Daraus folgt, daß man auch den Höhenabstand H zwischen den Umlenksaugwalzen und
den Zylindern sehr große wählen kann, falls - verglichen mit Fig. 9 - noch weiter
vergrößerte Ausdampfstrecken zwischen den Zylindern erforderlich sind. Dabei können
die Achsen der (strichpunktiert angedeuteten) Umlenksaugwalzen wiederum wenigstens
angenähert in derselben horizontalen Ebene E2 liegen wie die Achsen der unteren Zylinder
der Zwei-Filz-Trockengruppe. Die beschriebenen Vorteile können noch verstärkt angewandt
werden, wenn gemäß Fig. 11 die Achsen der Zylinder der Ein-Filz-Trockengruppe (Ebene
E1) oberhalb der Achsen der oberen Zylinder der Zwei-Filz-Trockengruppen (Ebene E3)
angeordnet werden.
[0037] Die Fig. 12 zeigt eine Alternative zu Fig. 1. Die Zwei-Filz-Trockengruppe 17A ist
gemäß DE-PS 3 623 971 (Akte P 4243) folgendermaßen ausgebildet: Die papierbahn 9 läuft
zunächst über einen unteren Zylinder 61, dann nacheinander über zwei obere Zylinder
62, dann nacheinander über zwei untere Zylinder 63, dann nacheinander über zwei obere
Zylinder 64, dann nacheinander über zwei untere Zylinder 65 und schließlich über einen
oberen Zylinder 66.
[0038] Zwischen den Zylindern jedes Zylinder-Paares 62-65 ist eine Umlenksaugwalze 62'-65'
angeordnet. Dadurch ist die Anzahl der freien Papierbahn-Züge zwischen den zwei horizontalen
Zylinder-Reihen etwa halbiert. Das Bändel-Einziehen kann genauso wie oben anhand der
Fig. 5 und 7 erläutert automatisch, also ohne Seile stattfinden. Eventuell anfallendes
Ausschuß-Papier wird selbsttätig zum hinteren Ende der Trockengruppe 17A transportiert
und dort ausgestoßen.
[0039] Die Fig. 13 zeigt, daß man auch eine unten befilzte Ein-Filz-Trockengruppe 15A unmittelbar
vor einer Zwei-Filz-Trockengruppe 16A anordnen kann. Gemäß einer anderen Alternative
hat in der Zwei-Filz-Trockengruppe 16A jeder untere Zylinder 67, 68 seinen eigenen
Filz FA,FB, um das Abführen von Ausschuß zu erleichtern.
[0040] Abweichend von den Fig. 1 - 13 kann zwischen der letzten Ein-Filz-Trockengruppe und
der ersten Zwei-Filz-Trockengruppe ein Zusatz-Aggregat, z.B. eine Leimpresse, ein
Feuchtglättwerk oder dgl., angeordnet werden.
[0041] Gemäß Fig. 18A liegen die Drehachsen der Zylinder 200 der unten befilzten Ein-Filz-Trockengruppe
in einer horizontalen Ebene II und die Drehachsen der dazugehörenden Umlenksaugwalzen
in einer Ebene III. Die beiden Ebenen II und III sind zwischen den Ebenen IV und V
angeordnet, in denen die Drehachsen der oberen bzw. der unteren Zylinder der nachfolgenden
Zwei-Filz-Trockengruppe angeordnet sind. Die Papierbahn 208 läuft vom letzten Zylinder
200 der Ein-Filz-Trockengruppe zum ersten oberen Zylinder 202 der Zwei-Filz-Trockengruppe
auf einem ungefähr senkrechten Laufweg von unten nach oben. Die hier befindlichen
Filzleitwalzen 204 und 206 liegen nahe beieinander, so daß eine nur kurze freie Bahnlaufstrecke
vorhanden ist. Die Durchmesser der Zylinder der Zwei-Filz-Trockengruppe sind etwas
kleiner als die Durchmesser der Zylinder der Ein-Filz-Trockengruppe. Daraus ergeben
sich verschiedene Vorteile:
Man hat vom Papiermaschinenboden I aus leichten Einblick in die Taschen, die sich
zwischen den oberen und unteren Zylindern der Zwei-Filz-Trockengruppe befinden. Man
kann auch, falls erwünscht, den Höhenabstand zwischen den Ebenen IV und V relativ
klein wählen, um die Länge der freien Bahnzüge zwischen den Zylindern zu verringern.
Daraus resultiert auch ein relativ geringer Höhenabstand der Ebene IV vom Papiermaschinenboden
I, so daß die oberen Zylinder 202 leicht zugänglich und bedienbar sind.
[0042] Gemäß Fig. 18B kommt der untere Filz 220 der Zwei-Filz-Trockengruppe in einen ungefähr
tangentialen Kontakt mit dem letzten Zylinder 200 der wiederum unten befilzten Ein-Filz-Trockengruppe.
Dies ist eine sog. Lick-up-Bahnüberführung. An der Stelle LU übernimmt der Filz 220
die Papierbahn vom Zylinder 200 und führt sie über eine Saugleitwalze 210 zum ersten
untenliegenden Zylinder 212 der Zwei-Filz-Trockengruppe. Beim Einfädeln des Bändels
wird mittels einer Luftdüse 216 (oder mittels einer ähnlichen Einrichtung) ein Luftstrahl
gegen den Mantel des Zylinders 200 gerichtet. Hierdurch wird sichergestellt, daß die
Spitze des Bändels mit dem unteren Filz 220 weiterläuft. Die Luftdüse 216 kann an
einem Arm befestigt sein, der mittels einer Schwenkeinrichtung 218 nach außen geschwenkt
werden kann, so daß bei Anfall von Papierausschuß das Entfernen des Ausschusses von
der Oberseite des Zylinders 200 nicht behindert wird.
[0043] Die Fig. 18C unterscheidet sich nur geringfügig von der Fig. 18A. Die Papierbahn
läuft wieder zusammen mit dem Filz der unten befilten Ein-Filz-Trockengruppe bis zu
einer Filzleitwalze 224 und von hier frei zu einer Saugfilzleitwalze 222. Diese hat
eine relativ kleine Unterdruckzone 228, die dafür sorgt, daß die Papierbahn 226 sicher
mit dem oberen Filz 230 der Zwei-Filz-Trockengruppe weiterläuft.
[0044] Die Anordnung der Trockenzylinder der Fig. 18D entspricht derjenigen der Fig. 18B.
Ein Unterschied besteht aber darin, daß der Filz der Ein-Filz-Trockengruppe vom letzten
Zylinder 200 zusammen mit der Papierbahn über eine Umlenksaugwalze 232 läuft und die
Papierbahn danach an den ersten unteren Zylinder 212 der Zwei-Filz-Trockengruppe übergibt.
Hierzu berührt der genannte Filz den Zylinder 212 im wesentlichen tangential.
[0045] Die Fig. 19 zeigt eine Trockenpartie, in der die Papierbahn 9 zuerst durch zwei (oder
drei) oben befilzte Ein-Filz-Trockengruppen 240 und 241 läuft. Auf diese folgt eine
unten befilzte Ein-Filz-Trockengruppe 242 und danach wieder eine oben befilzte Ein-Filz-Trockengruppe
244. An diese schließen sich zwei Zwei-Filz-Trockengruppen 246 und 247 an. Eine Besonderheit
dieser Anordnung ist, daß die Zylinder sämtlicher oben befilzten Ein-Filz-Trockengruppen
wenigstens angenähert in der gleichen Ebene liegen wie die oberen Zylinder der Zwei-Filz-Trockengruppe.
In ähnlicher Weise liegen die Drehachsen der Zylinder der unten befilzten Ein-Filz-Trockengruppe
242 wenigstens angenähert in der gleichen Ebene wie die Achsen der unteren Zylinder
74, 75 der Zwei-Filz-Trockengruppen 246 und 247.
[0046] Es wurde oben schon angedeutet, daß gemäß der Erfindung die Optimierung des Verhältnisses
der Trockenkapazitäten der Ein-Filz- und der Zwei-Filz-Trockengruppen in einer gemischten
Trockenpartie wesentliche Auswirkungen hat auf die erzielbaren Eigenschaften des fertigen
Papieres, auf die Produktionskosten und auf die Betriebsbedingungen der Trockenpartie.
Es wurde erkannt, daß die optimale Position der "Grenze" zwischen den Ein-Filz- und
den Zwei-Filz-Trockengruppen für die unterschiedlichen Papiersorten bestimmt werden
muß, wobei der Prozentsatz der Bahn-Kontaktfläche der Trockenzylinder der Ein-Filz-Trockengruppe
relativ zur Bahn-Kontakfläche der gesamten Trockenpartie ermittelt werden muß. Einige
Resultate sind in den Fig. 14 - 17' dargestellt. Diese Resultate hängen von mehreren
Faktoren ab, hauptsächlich jedoch von der Papiersorte; sie wurden bestimmt für die
angegebenen Geschwindigkeitsbereiche; sie dürften jedoch auch für darüberliegende
Geschwindigkeiten, zumindest bis zur Geschwindigkeit 2000 m/min, Gültigkeit haben.
[0047] Die Fig. 14 zeigt für Zeitungsdruckpapiere mit einem Flächengewicht zwischen 35 und
56 g/m², hergestellt mit einer Arbeitsgeschwindigkeit zwischen 1300 und 1600 m/min,
folgendes: Von der Bahn-Kontaktfläche der gesamten Trockenpartie sollen 41 - 61 %
in den Ein-Filz-Trockengruppen zur Verfügung gestellt werden. Die optimale "Grenze",
d.h. der optimale Übergangspunkt, liegt beim Wert 50 %, wobei der bis dahin erreichte
Trockengehalt der Papierbahn 50 - 55 % beträgt.
[0048] Die Resultate für andere Papiersorten sind in den weiteren Fig. 15 - 17' dargestellt.
Die Fig. 15 gilt für holzfreie Papiere mit Flächengewichten zwischen 40 und 120 g/m².
Die optimale "Grenze" liegt dort, wo die Papierbahn etwa über 54 % der Bahn-Kontaktfläche
der gesamten Trockenpartie gelaufen ist. Der günstige Bereich liegt zwischen 44 und
64 %. Die entsprechenden Werte für SC-Papiere (Papiere, die in einem Superkalander
geglättet werden) sind aus Fig. 16 ersichtlich. Die Fig. 17 zeigt die Resultate für
LWC-Papiere; dies sind dünne gestrichene Papiere mit einem Flächengewicht zwischen
30 und 50 g/m². Schließlich zeigt die Fig. 17', daß Kopierpapier mit ungefähr 75 g/m²
an einer Stelle von der Ein-Filz- in die Zwei-Filz-Trockengruppe überführt werden
sollte, nachdem es 45 - 65 % der Bahn-Kontaktfläche der gesamten Trockenpartie durchlaufen
hat. Die optimale "Grenze" liegt bei 55 %.
[0049] Zusammenfassend werden die genannten Daten in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.
Anteil der Ein-Filz-Trockengruppen an der Bahn-Kontaktfläche der gesamten Trockenpartie |
Papiersorte |
Flächengewicht |
Bereich |
Optimal-Wert |
|
|
41 - 61 % |
50 % |
Zeitungsdruckpapiere |
35 - 56 g/m² |
44 - 64 % |
54 % |
holzfreie Papiere |
40 - 120 g/m² |
37 - 57 % |
47 % |
superkalandierte Papiere |
46 - 64 g/m² |
40 - 60 % |
50 % |
leichte gestrichene Papiere |
30 - 50 g/m² |
45 - 65 % |
55 % |
Kopierpapier |
75 g/m² |
[0050] In Fig. 20 wird ein weiterer Aspekt der Erfindung dargestellt. Die Konfiguration
ist ähnlich derjenigen der Fig. 5. Man erkennt die letzten zwei Trockenzylinder 73
der letzten Ein-Filz-Trockengruppe 23 mit einem oberen Filz F. Ausßerdem sieht man
die ersten 6 Zylinder 74, 74' der ersten Zwei-Filz-Trockengruppe 24, mit einem oberen
Filz OF und mit einem unteren Filz UF, ferner mit oberen Filzleitwalzen 199 und mit
unteren Filzleitwalzen 198. Jede dieser Filzleitwalzen liegt zwischen zwei benachbarten
Trockenzylindern.
[0051] Entweder die oberen Filzleitwalzen 199 oder die unteren Filzleitwalzen 198 sind als
Saugwalzen ausgebildet (in einer weiteren möglichen Ausführungsform könnten auch sämtliche
Filzleitwalzen 198 und 199 als Saugwalzen ausgebildet sein). Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind nur die unteren Filzleitwalzen 198 Saugwalzen und deshalb über ein Leitungssystem
197, mit Steuerventil 196 an ein Sauggebläse 195 angeschlossen. Im Betrieb entfernen
die unteren Saugfilzleitwalzen 198 feuchte Luft aus jeder zweiten Tasche 194. Dies
sind diejenigen Taschen, die sich unmittelbar unter den oberen Zylindern 74' befinden
und die deshalb mit der unteren Seite der Papierbahn in Berührung kommen. Deshalb
wird hierdurch das Ausdampfen der unteren Bahnseite verbessert relativ zum Ausdampfen
der oberen Bahnseite. Diese Methode ist dazu geeignet, um einer etwaigen Roll-Neigung
des fertigen Papieres entgegenzuwirken. Eine solche Roll-Neigung kann verursacht werden
durch die Ein-Filz-Trockengruppen oder andere Faktoren. Genauer gesagt, das verbesserte
Ausdampfen der Bahn-Unterseite wirkt einer nach oben gerichteten Roll-Neigung entgegen.
[0052] Wenn dementsprechend eine nach unten gerichtete Roll-Neigung des fertigen Papiers
auftritt, dann sollte für ein zusätzliches Abführen von Feuchtigkeit aus den anderen
Taschen 193 gesorgt werden. Die Taschen 193 liegen unmittelbar oberhalb der unteren
Zylinder 74. Zu diesem Zweck sollten die oberen Filzleitwalzen 199 als Saugleitwalzen
ausgebildet sein, entgegen der Darstellung gem. Fig. 20. Wenn es nicht vorhersehbar
ist, ob eine nach oben oder eine nach unten gerichtete Roll-Neigung im fertigen Papier
vorhanden sein wird, dann sollten sämtliche Filzleitwalzen 198 und 199 Saugwalzen
sein. In diesem Fall sollten die unteren Saugfilzleitwalzen 198 durch das in Fig.
20 dargestellte Ventil 196 gesteuert werden, während die oberen Saugfilzleitwalzen
199 über eine separate, nicht dargestellte Saugleitung (mit einem zusätzlichen Steuerventil)
besaugt werden sollten. Es wäre in diesem Fall möglich, das Ausdampfen entweder der
Oberseite oder der Unterseite der Papierbahn 9 zu verstärken, je nachdem, ob eine
nach oben oder nach unten gerichtete Roll-Neigung des fertigen Papiers besteht.
[0053] Anstatt mit Hilfe von Saugfilzleitwalzen gibt es auch andere Möglichkeiten, die Intensität
der Ausdampfung der beiden Bahnseiten zu steuern. Wenn z.B. die Trockenzylinder mit
Schabern ausgerüstet sind (siehe Fig. 5), dann kann man feuchte Luft durch die hohlen
Schaberbalken absaugen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, trockene Luft entweder
in die Taschen 194 oder in die Taschen 193 einzublasen. Zu diesem Zweck können Luftblaseinrichtungen
(nicht dargestellt) unterhalb der unteren Filzleitwalzen 198 und/oder oberhalb der
oberen Filzleitwalzen 199 angeordnet werden. Solche Luftblaseinrichtungen blasen trockene
Luft durch den Unterfilz UF und/oder durch den Oberfilze OF in die betreffenden Taschen
193 und/oder 194. Solche Blaseinrichtungen sind dem einschlägigen Fachmann bekannt.
[0054] Die unteren Saugfilzleitwalzen 198, dargestellt in Fig. 20, bieten einen weiteren
Vorteil:
Wenn während des Betriebes die Papierbahn 9 abreißt, dann wird das Ausschußpapier
automatisch weitertransportiert, und zwar mit Hilfe des durch die unteren Saugfilzleitwalzen
198 erzeugten Unterdruckes. Das Ausschußpapier läuft dann selbsttätig vom einen unteren
Zylinder 74 zum nächsten bis es das Ende der Zwei-Filz-Trockengruppe 24 erreicht.
Sofern auch die oberen Filzleitwalzen 199 als Saugwalzen ausgebildet sind, sollte
deren Saugleitung bei einem Abriß der Papierbahn unverzüglich geschlossen werden.
[0055] Die Saugleitwalzen 198 haben, wie üblich, einen perforierten Walzenmantel und einen
stationären innenliegenden Saugkasten, der eine Saugzone 190 begrenzt, wie in Fig.
20 schematisch dargestellt ist. Man beachte, daß die Saugzone 190 stets zur benachbarten
Tasche 194 offen ist und daß ein gewisser Abstand d vorgesehen ist zwischen dem normalen
Laufweg der Papierbahn 9 und dem Beginn der Saugzone 190. Dies ist vorgesehen wegen
der unsymmetrischen Anordnung der Saugleitwalzen 198 zwischen den Zylindern 74 derart,
daß die nach oben laufende Papierbahn 9 die Saugleitwalzen 198 tangiert. Die oben
beschriebenen Vorteile können aber auch erzielt werden, wenn die Saugleitwalzen 198
symmetrisch zwischen benachbarten Zylindern 74 angeordnet sind, beispielsweise gemäß
Fig. 11.
1. Trockenpartie zum Trocknen einer laufenden Bahn, vorzugsweise als Teil einer Papierherstellungsmaschine,
mit den folgenden Merkmalen:
a) in aufeinanderfolgenden Trockengruppen (11-17) sind jeweils mehrere heizbare und
mit der Bahn (9) in Kontakt kommende Trockenzylinder (51-57') vorhanden;
b) im Anfangsbereich der Trockenpartie ist wenigstens eine der Trockengruppen (11-16)
als Ein-Filz-Trockengruppe ausgebildet, in der ein einziger endloser Filz (F) und
die Bahn (9) gemeinsam, mäanderförmig, abwechselnd über Zylinder (51-56) und über
Umlenkwalzen (vorzugsweise Umlenksaugwalzen 51'-56') laufen;
c) im Endbereich der Trockenpartie ist wenigstens eine Zwei-Filz-Trockengruppe (17)
vorgesehen, worin die Bahn (9) mäanderförmig, abwechselnd über obere (57') und untere
Zylinder (57) läuft, wobei vorzugsweise von Zylinder zu Zylinder eine freie (ungestützte)
Bahn-Laufstrecke vorhanden ist;
d) die wenigstens eine Ein-Filz-Trockengruppe (11-16) hat zum Einfädeln des sogenannten
Bändels (d.h. eines vorübergehend gebildeten Randstreifens der Bahn) eine automatische
seillose Bändel-Führungseinrichtung (79,79');
e) dadurch gekennzeichnet, daß in der bzw. in den Zwei-Filz-Trockengruppe(n) (17)
ebenfalls eine automatische seillose Bändel-Führungseinrichtung (77,78) vorgesehen
ist.
2. Trockenpartie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trockenzylinder der
Ein-Filz-Trockengruppe(n) (11-16) mindestens 35 - 65 % der Bahn-Kontaktfläche der
gesamten Trockenpartie bilden.
3. Trockenpartie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die (in der bzw.
den Zwei-Filz-Trockengruppe(n) vorhandene) Bändel-Führungseinrichtung (77, 78) eine
an sich bekannte und die Spitze des Bändels von Zylinder (74) zu Zylinder (74') führende
Blaseinrichtung aufweist (Fig. 5).
4. Trockenpartie nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Bändel-Randzone
wenigstens eine Wand eines Bauteils (z.B. eines Schabertragkörpers 77) im wesentlichen
parallel zu der freien Bahn-Laufstrecke verläuft und einen Blasluftstrahl im wesentlichen
in Bahnlaufrichtung ausstößt.
5. Trockenpartie nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Bändel-Randzone
zu beiden Seiten der freien Bahnlaufstrecke je eine Wand eines Bauteils (z.B. eines
Schaberkörpers (77) oder einer Führungsplatte (78) im wesentlichen parallel zur freien
Bahnlaufstrecke verläuft, wobei wenigstens eine der zwei Wände einen Blasluftstrahl
im wesentlichen in Bahnlaufrichtung ausstößt.
6. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Endbereich
der Ein-Filz-Trockengruppen (23) ein Teil der Bändel-Führungseinrichtung (79) abschaltbar
ist, so daß der hier ankommende Bändel (9A) vorübergehend den normalen Bahnlaufweg
verläßt, ferner daß dort Einrichtungen (79, 80) zum Weiterführen und zum Quer-Durchtrennen
des Bändels vorgesehen sind (Fig. 5).
7. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein im
wesentlichen gerader oder ein von einer Geraden nur wenig abweichender Bahn-Laufweg
vom letzten Zylinder (56) der Ein-Filz-Trockengruppe (16) zum ersten Zylinder (57)
der Zwei-Filz-Trockengruppe (17) vorgesehen ist.
8. Trockenpartie nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Bahn-Laufweg eine unmittelbar
vor dem genannten ersten Zylinder (74) liegende Filzleitwalze , vorzugsweise Saugfilzleitwalze
(58), berührt, über die einer der Filze (z. B. UF) der Zwei-Filz-Trockengruppe (z.
B. 24) läuft (Fig. 5).
9. Trockenpartie nach einem der Ansprüch 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß einer der
Filze der Zwei-Filz-Trockengruppe vor dem ersten Zylinder (z. B. 94') der Zwei-Filz-Trockengruppe
den letzten Zylinder (z. B. 93) der Ein-Filz-Trockengruppe berührt und zusammen mit
der Bahn über eine Umlenkwalze (z. B. 96') zu dem genannten ersten Zylinder läuft
(Fig. 8 oder 18B).
10. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Ein-Filz-Trockengruppen (21 - 23; 41 - 43) vorhanden sind, die alle oben befilzt sind.
11. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Ein-Filz-Trockengruppen (11-16; 31-35) vorhanden sind, von denen zumindest die erste
oben befilzt ist und von denen wenigstens eine (13, 15; 33, 34) unten befilzt ist.
12. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
ein Teil der Zylinder im Bereich der Ein-Filz-Trockengruppen in mehreren vertikalen
oder gegen die vertikale Richtung geneigten Reihen angeordnet sind, wobei rückwärts
und vorwärts geneigte Reihen abwechselnd aufeinanderfolgen (Fig. 3 oder 4).
13. Trockenpartie nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine V-förmige Doppelreihe
durch zwei unten befilzte Trockengruppen (33,34) gebildet ist, zwischen deren untersten
Zylindern (mittels einer beweglichen Filzleitwalze 87) ein Spalt zwecks Entfernung
von Ausschußpapier geöffnet werden kann (Fig. 3).
14. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
ein Teil der Umlenksaugwalzen (51'-56') einen drehbaren und von Sauganschlüssen freien
Walzenkörper und einen externen Saugkasten (59) aufweist, und daß der externe Saugkasten
(59) am vorangehenden Zylinder eine Umlenk-Leiste (60) für die vom Filz (F) herangeführte
Luftgrenzschicht aufweist (Fig. 7).
15. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen
von oben befilzten Zylindern der Ein-Filz-Trockengruppe zumindest angenähert in derselben
horizontalen Ebene (E1) liegen wie die Achsen der oberen Zylinder der Zwei-Filz-Trockengruppe(n)
und daß vorzugsweise für alle diese Zylinder einheitliche Ständer (89) vorgesehen
sind (Fig. 10).
16. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen
von oben befilzten Zylindern der Ein-Filz-Trockengruppe in einer horizontalen Ebene
(E1) liegen, die oberhalb der Achsen der oberen Zylinder der Zwei-Filz-Trockengruppe(n)
angeordnet ist (Fig. 11).
17. Trockenpartie nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen der
Umlenk(saug)walzen der Ein-Filz-Trockengruppe zumindest angenähert in derselben horizontalen
Ebene (E2) liegen wie die Achsen der unteren Zylinder der Zwei-Filz-Trockengruppe(n)
(Fig. 9).
18. Trockenpartie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß - vor einem ersten Zylinder
(74') einer Zwei-Filz-Trockengruppe (24) - der über diesen Zylinder (74') laufende
Filz (OF) in einem kleinen Abstand (a) parallel zu einem Filz (F) der vorangehenden Ein-Filz-Trockengruppe (23) läuft (Fig.
5).
19. Verfahren zum Einziehen eines Bändels (d.h. eines vorübergehend gebildeten Randstreifens
einer laufenden Bahn) in eine zum Trocknen der Bahn dienende Trockenpartie, die in
aufeinanderfolgenden Trockengruppen (11-17) mehrere heizbare und mit der Bahn (9)
in Kontakt kommende Trockenzylinder (51-57') aufweist, wobei der Bändel zunächst mittels
einer automatischen seillosen Bändel-Führungseinrichtung (79, 79') durch wenigstens
eine Ein-Filz-Trockengruppe (11-16) geführt wird, wonach man den Bändel durch wenigstens
eine Zwei-Filz-Trockengruppe (17) hindurchführt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Einfädeln des Bändels in die Zwei-Filz-Trockengruppe
(17) ebenfalls mittels einer automatischen seillosen Bändel-Führungseinrichtung (77,
78) erfolgt.
20. Verfahren zum Trocknen einer Papierbahn in einer Trockenpartie, die in aufeinanderfolgenden
Trockengruppen mehrere heizbare und mit der Bahn in Kontakt kommende Trockenzylinder
aufweist, umfassend die folgenden Verfahrensschritte:
a) Man führt die Bahn im Anfangsbereich der Trockenpartie durch wenigstens eine Ein-Filz-Trockengruppe,
in der ein einziger endloser Filz und die Bahn gemeinsam mäanderförmig abwechselnd
über Zylinder und über Umlenkwalzen (vorzugsweise Umlenksaugwalzen) laufen;
b) danach führt man die Bahn im Endbereich der Trockenpartie durch wenigstens eine
Zwei-Filz-Trockengruppe, worin die Bahn mäanderförmig abwechselnd über obere und untere
Zylinder läuft, vorzugsweise von Zylinder zu Zylinder über freie (ungestützte) Bahn-Laufstrecken;
c) das Einfädeln der Bahn in die Trockenpartie erfolgt dadurch, daß zunächst ein Randstreifen
der Bahn ("Bändel") mittels einer automatischen seillosen Bändel-Führungseinrichtung
in die wenigstens eine Ein-Filz-Trockengruppe eingefädelt wird;
d) dadurch gekennzeichnet, daß das Einfädeln des Bändels in die Zwei-Filz-Trockengruppe(n)
ebenfalls mittels einer automatischen seillosen Bändel-Führungseinrichtung erfolgt.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß bei den in der Tabelle genannten
Papiersorten die Trockenzylinder der Ein-Filz-Trockengruppe(n) den in der Tabelle
angegebenen Prozentsatz der Bahn-Kontaktfläche der gesamten Trockenpartie bilden.
Anteil der Ein-Filz-Trockengruppen an der Bahn-Kontaktfläche der gesamten Trockenpartie |
Papiersorte |
Flächengewicht |
Bereich |
Optimal-Wert |
|
|
41 - 61 % |
50 % |
Zeitungsdruckpapiere |
35 - 56 g/m² |
44 - 64 % |
54 % |
holzfreie Papiere |
40 - 120 g/m² |
37 - 57 % |
47 % |
superkalandierte Papiere |
46 - 64 g/m² |
40 - 60 % |
50 % |
leichte gestrichene Papiere |
30 - 50 g/m² |
45 - 65 % |
55 % |
Kopierpapier |
75 g/m² |
22. Trockenpartie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Ein-Filz-Trockengruppe
die Drehachsen der Trockenzylinder und der Umlenkwalzen in wenigstens angenähert horizontalen
Ebenen II und III liegen, die sich zwischen zwei Ebenen IV und V befinden, in denen
die Drehachsen der oberen und der unteren Zylinder der Zwei-Filz-Trockengruppe liegen.
23. Trockenpartie nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachsen von zwischen
den Zylindern der Zwei-Filz-Trockengruppe befindlichen Filzleitwalzen zwischen den
genannten Ebenen II und III angeordnet sind.
24. Trockenpartie nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die auf den letzten Zylinder
der Ein-Filz-Trockengruppe folgende Filzleitwalze wenigstens angenähert in der gleichen
horizontalen Ebene liegt wie die vor dem ersten Zylinder der Zwei-Filz-Trockengruppe
liegende Filzleitwalze (Fig. 6).
25. Trockenpartie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Filz der unten befilzten
Ein-Filz-Trockengruppe wenigstens angenähert tangential an einem ersten unteren Zylinder
der nachfolgenden Zwei-Filz-Trockengruppe vorbeiläuft.
26. Trockenpartie nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachsen der oberen
Zylinder der Zwei-Filz-Trockengruppe wenigstens angenähert in der gleichen Ebene liegen
wie die Drehachsen der oben befilzten Ein-Filz-Trockengruppe und daß die Drehachsen
der unteren Zylinder der Zwei-Filz-Trockengruppe wenigstens angenähert in der gleichen
Ebene liegen wie die Drehachsen der Zylinder der unten befilzten Ein-Filz-Trockengruppe
(Fig. 19).
27. Trockenpartie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Zwei-Filz-Trockengruppe
entweder zwischen den oberen Zylindern oder zwischen den unteren Zylindern als Saugwalzen
ausgebildete Filzleitwalzen aufweist, die an eine gemeinsame steuerbare Saugleitung
(197) angeschlossen sind (Fig. 20).
28. Trockenpartie nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen den unteren
Trockenzylindern (74) angeordneten Filzleitwalzen (198) als Saugwalzen ausgebildet
sind, die das Abführen von eventuell anfallendem Papier-Ausschuß in der Laufrichtung
des Unterfilzes (UF) unterstützen.
29. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1, 27 oder 28, gekennzeichnet durch eine Einrichtung
zum Steuern der Luftfeuchtigkeit in den Taschen (194), die durch die oberen Zylinder
(74') begrenzt sind, unabhängig von der Luftfeuchtigkeit in den Taschen (193), die
durch die unteren Zylinder (74) begrenzt sind.
30. Trockenpartie nach einem der Ansprüche 1 - 29, dadurch gekennzeichnet, daß Luftblaseinrichtungen
vorgesehen sind, die in der Übergangszone von der Ein-Filz-Trockengruppe zur Zwei-Filz-Trockengruppe
das seillose Überführen des Bändels unterstützen.