[0001] Die Erfindung betrifft einen Brückenbalken mit einer Befestigung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Bei Gleisanlagen werden die Schienen von Schwellen getragen, die in bekannter Weise
aus Holz, Kunststoff, Beton oder Stahl bestehen. Beim Einsatz auf Stahlbrücken werden
diese Schwellen in der Fachwelt als Brückenbalken bezeichnet. Im folgenden wird daher
ausschließlich der Begriff Brückenbalken verwendet.
[0003] Die von rollenden Schienenfahrzeugen ausgeübten Vertikal- und Horizontalkräfte müssen
über die Schienen und die Befestigungsteile auf die Brückenbalken und über diese in
die Träger der Brücke eingeleitet werden. Dabei ist bekannt, daß durch die Vorlauf-
und Nachlaufwelle der Schiene auch vertikal abhebende Kräfte entstehen und übertragen
werden müssen.
[0004] Die DE 31 08 532 A1 zeigt eine Befestigung für vorzugsweise einen Holz-Brückenbalken
mit Trägern einer Stahl-Eisenbahnbrücke nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Bei
schotterlosen Stahl-Eisenbahnbrücken werden in den meisten Fällen Holzbrückenbalken
eingesetzt. Diese Holzbrückenbalken weisen eine Kantenlänge von 250 bis 300 mm auf
und haben etwa eine Länge von 3 m. Nach dem immer mehr alte schotterlose Stahl-Eisenbahnbrücken
überholt werden müssen, ergibt sich die Notwendigkeit in erster Linie die Holzbrückenbalken
auszutauschen. Dafür wird wertvolles Hartholz großer Abmessungen benötigt, das darüber
hinaus durch Schutztränkungen mit zum Teil nicht biologisch abbaubaren Chemikalien
vor Verwitterung geschützt wird. Das gleiche gilt für neu zu bauende Stahl-Eisenbahnbrücken,
die mit Holzbrückenbalken ausgerüstet werden. Weiterhin nachteilig ist eine intensive
Bearbeitung der Holzbrückenbalken erforderlich um erforderliche Gleisüberhöhungen
und Steigungen im Verlauf der Brücke einzubringen. Das kann im Extremfall dazu führen,
daß jeder der eingesetzten Holzbrückenbalken eine andere Oberflächenform aufweisen
muß. Diesbezüglich sind zum Teil auf der Baustelle noch Bearbeitungen erforderlich,
da eventuelle Setzungen und Toleranzen des Brückenbauwerks erst dadurch ausgeglichen
werden können.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorbeschriebenen Nachteile der Brückenkonstruktion
zu beheben und geeignete Brückenbalken, sowie die Befestigung an die Träger von Stahl-Eisenbahnbücken
zu finden.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind in den Merkmalen der Ansprüche
2 bis 10 beschrieben.
[0007] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die bisher
eingesetzten Holzbrückenträger durch Stahlbrückenträger ersetzt werden können. Das
führt dazu, daß die Umwelt in der Richtung entlastet wird, als nicht mehr wertvolles
Hartholz großer Abmessungen für einfache Tragvorrichtungen benötigt wird. Weiterhin
müssen keine Umwelt belastenden Holzschutzmittel mehr verwendet werden. Darüber hinaus
ergibt sich eine Gewichtsreduzierung, was dazu führt, daß das gesamte Brückentragwerk
nicht so hoch belastet wird.
[0008] Bei der Ausbildung mit mehreren Zwischenlegplatten mit gleicher oder unterschiedlicher
Dicke, die darüber hinaus auch keilförmig ausgebildet sein können, ergibt sich der
Vorteil, daß mit gleichen Brückenbalken die unterschiedlichsten Gleisneigungen und
Gleissteigungen auf einer vorhandenen Brückenkonstruktion realisiert werden können.
[0009] Bei der Verwendung von Zwischenlegplatten aus lärm- bzw. schwingungsdämpfendem Werkstoff
wird darüber hinaus gezielt die Übertragung des in die Schienen induzierten Körperschalls
auf die Brückenkonstruktion unterbunden, wodurch der von der Brücke abgestrahlte Luftschall
wie auch der Körperschall reduziert wird.
[0010] Die Verwendung von Klemmeinrichtungen und/oder Niederhaltungen, die beispielsweise
als Schraubverbindungen ausgebildet sind, eröffnet die Möglichkeit einer nachträglichen
Lagekorrektur der Brückenbalken zur Brücke. Eine nachträgliche Höhenkorrektur wird
durch das Auswechseln von Zwischenlegplatten ermöglicht.
[0011] Die Erfindung läßt den Einsatz sämtlicher bekannter Schienenbefestigungen auf dem
Brückenbalken zu, was ermöglicht, daß die Schienen entsprechend den Erfordernissen
entweder fest verbunden sind oder als Durchschubschiene in einer entsprechenden Durchschubschienenbefestigung
liegen.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine räumliche Darstellung eines Brückenbalkens mit einer Befestigung,
- Fig. 2
- eine Befestigung mit Klemmeinrichtungen und Niederhaltungen in Trägerrichtung und
- Fig. 3
- eine Befestigung entsprechend Fig. 2 in Brückenbalkenrichtung.
[0013] Träger 1 von Stahl-Eisenbahnbrücken, auf denen die Brückenbalken 2 aufliegen, sind
vorwiegend als gewalzte oder genietete I-Träger ausgebildet. Häufig weisen sie auf
der Oberseite Führungsschienen 3 auf, die in Querausnehmungen der Brückenbalken 2
eingreifen, um dadurch die Querverschiebekräfte vom Gleis einfacher übertragen zu
können.
[0014] Der Brückenbalken 2 nach Fig. 1 ist ebenso wie der Träger 1 als I-Träger ausgebildet.
Der Brückenbalken 2 kann jedoch auch eine andere Form aufweisen. Beispielsweise kann
er als normale Stahl-Eisenbahnschwelle ausgebildet sein. Auch der Träger 1 kann mit
einer anderen Form, beispielsweise als Kastenträger, ausgebildet sein.
[0015] Träger 1 und Brückenbalken 2 stehen über ein Führungselement 4 miteinander in Verbindung.
Das Führungselement 4 weist Führungsleisten 5, die sich seitlich neben dem Fuß des
Brückenbalkens 2 nach oben erstrecken und Halteleisten 6 auf, die sich in gleicherweise
beidseitig seitlich neben dem Träger 1 nach unten erstrecken. Über einen begrenzten
Höhenbereich bilden die Führungsleisten und Halteleisten einen nach oben und nach
unten offenen Kasten. Zwischenlegplatten 7, 10 sind zwischen dem unteren Gurt 8 des
Brückenbalkens 2 und dem oberen Gurt 9 des Trägers 1 angeordnet. Dabei ist die untere
Zwischenlegplatte 10 mit einer Ausnehmung für die Führungsschiene 3 ausgebildet. Schrauben
11 (in Fig. 1 ist nur eine Schraube dargestellt) durchdringen den unteren Gurt 8 des
Brückenbalkens 2, die Zwischenlegplatten 7, 10 und den oberen Gurt 9 des Trägers 1
und verbinden diese Teile. Um die Höhe des Brückenbalkens 2 gegenüber der Brücke in
einfacher Weise auch nach der Montage variieren zu können sind die Zwischenlegplatten
7 mit Schlitzen 12 versehen, wodurch diese dann seitlich herausgeschoben werden können,
auch wenn die Schrauben 11 montiert, jedoch nur gelöst sind.
[0016] Das Führungselement 4 nach den Fig. 2 und 3 weist in gleicherweise wirkende Führungsleisten
5 und Halteleisten 6 auf. Diese überdecken sich jedoch nicht über einen Teil ihrer
Höhe. Die Halteleisten 6 sind als Platten ausgebildet und werden von zwei nach unten
ragenden Lappen 13 der Führungsleisten 5 übergriffen. Halteleisten 6 und Lappen 13
werden miteinander verschweißt. Zwischen Träger 1 und Brückenbalken 2 sind wiederum
Zwischenlegplatten 7 angeordnet. Die Zwischenlegscheiben sind mit nicht dargestellten
Nocken und Vertiefungen bzw. Leisten und zugehörige Rillen ausgebildet um ein Verschieben
gegeneinander bzw. gegen den Träger oder den Brückenbalken zu verhindern. Klemmeinrichtungen
14 sind an den Halteleisten 6 angebracht und untergreifen die Unterseite des Gurtes
9 nach innen. Die Klemmeinrichtungen 14 sind als Leisten ausgebildet und über Schrauben
15 mit den Halteleisten 6 verbunden. Weitere Schrauben 16 verspannen über Schuhe 17
das Führungselement 4 gegenüber dem Träger 1.
[0017] Gleichartig sind an den Führungsleisten 5 Niederhaltungen 18 angeordnet. Die Niederhaltungen
18 sind mit den Führungsleisten 5 ebenfalls über Schrauben 19 verbunden. Weitere Schrauben
20 verspannen über Schuhe 21 das Führungselement 4 gegen den Brückenbalken 2.
[0018] Um mit dem gleichen Führungselement 4 einen großen Höhenbereich für Zwischenlegplatten
7 überbrücken zu können ohne die Schrauben 16 unnötig lang ausbilden zu müssen, sind
in unterschiedlicher Höhe Löcher 22 in die Halteleisten 6 eingebracht, durch die je
nach Erfordernis die Schrauben 15 eingebracht werden und die Klemmeinrichtung 14 in
der gewünschten Höhe fixieren.
[0019] Solange die, die Klemmung bewirkenden Schrauben 16, 20 noch nicht angezogen sind,
kann der Brückenbalken 2 in sämtlichen Richtungen gegenüber dem Träger 1 und damit
gegenüber der Eisenbahnbrücke verschoben werden. Das gilt auch für ein eventuell erforderliches
Ausrichten nach einer gewissen Betriebszeit. Darüber hinaus kann auch nach einer gewissen
Betriebszeit die Höhe des Brückenbalkens 2 gegenüber dem Träger 1 verändert werden,
in dem andere, mehr oder weniger Zwischenlegplatten 7 eingelegt werden.
[0020] Um zu verhindern, daß sich der aus den Schienen auf den Brückenbalken übertragene
induzierte Körperschall auf das gesamte Brückenbauwerk weiter überträgt, ist wenigstens
eine der Zwischenlegplatten 7, 10 aus einem schwingungsdämpfenden Werkstoff hergestellt.
In gleicherweise können darüber hinaus auch die Schuhe 17, 21 aus einem derartigen
Werkstoff hergestellt sein.
[0021] Auf der Oberseite 23 des Brückenbalkens 2 können beliebige Schienenbefestigungen
aufgebracht werden, die dann die Schienen fest oder durchschiebend halten. Derartige
Schienenbefestigungen sind in den Zeichnungen nicht dargestellt.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 1
- Träger
- 2
- Brückenbalken
- 3
- Führungsschiene
- 4
- Führungselement
- 5
- Führungsleiste
- 6
- Halteleiste
- 7
- Zwischenlegplatte
- 8
- Gurt
- 9
- Gurt
- 10
- untere Zwischenlegplatte
- 11
- Schraube
- 12
- Schlitz
- 13
- Lappen
- 14
- Klemmeinrichtung
- 15
- Schraube
- 16
- Schraube
- 17
- Schuh
- 18
- Niederhaltung
- 19
- Schraube
- 20
- Schraube
- 21
- Schuh
- 22
- Loch
- 23
- Oberseite
1. Brückenbalken mit einer Befestigung an Träger einer Stahl-Eisenbahnbrücke, wobei die
Befestigung ein lösbar mit dem Träger verbundenes Führungselement mit seitlich neben
dem Fuß des Brückenbalkens angeordneten Führungsleisten und weiteren Befestigungselementen
zum Verbinden des Brückenbalkens mit dem Träger aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß
- das Führungselement (4) den Träger (1) mit beidseitig seitlichen nach unten ragenden
Halteleisten (6) umgreift, welche mit den Führungsleisten (5) zu einem Hohlkasten
verbunden sind,
- wenigstens eine Zwischenlegplatte (7) zwischen Brückenbalken (2) und Träger (1)
angeordnet ist und
- der Brückenbalken (2) aus Stahl besteht und oberhalb der auf dem Träger (1) aufliegenden
Unterseite eines Gurtes (8) seitlich offene Bereiche aufweist.
2. Brückenbalken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungselemente
Schrauben (11) sind, die den Gurt (8) des Brückenbalkens (2), die Zwischenlegplatte
(7) und den Träger (1) durchdringen und miteinander verbinden.
3. Brückenbalken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungselemente
mit dem Führungselement (4) verbunden sind.
4. Brückenbalken nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der Halteleisten
(6) mit einer Klemmeinrichtung (14), die das Führungselement (4) gegen eine Unterseite
oder einen Profilvorsprung des Trägers (1) verspannt und/oder wenigstens eine der
Führungsleisten (5) mit einer den Gurt (8) des Brückenbalkens (2) übergreifende, diesen
verspannende Niederhaltung (18) versehen ist.
5. Brückenbalken nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß er als I-Träger ausgebildet ist.
6. Brückenbalken nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmeinrichtung (14) und/oder die Niederhaltung (18) als Schraubverbindung
ausgebildet sind.
7. Brückenbalken nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die in die offenen Bereiche des Brückenbalkens (2) ragenden Niederhaltungen (18)
lösbar an den Halteleisten (6) angebracht sind.
8. Brückenbalken nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Träger (1) und dem Brückenbalken (2) mehrere Zwischenlegplatten (7,10)
gleicher oder unterschiedlicher Dicke eingelegt sind.
9. Brückenbalken nach Anspruch 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine
der Zwischenlegplatten (7,10) keilförmig ausgebildet ist.
10. Brückenbalken nach einem oder mehreren der Ansprüche 1, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine der Zwischenlegplatten (7,10) aus einem lärm- bzw. schwingungsdämpfenden
Werkstoff besteht.