[0001] Die Erfindung betrifft ein Gebäude, bestehend aus Modulen vorgefertigter Bauzellen.
[0002] Aus der DE-U1-88 07 893.0 ist ein Bausatz für ein transportables Wohnhaus bekannt.
Dieser besteht aus zwei als geschlossene Hohlkörper mit Fenstern, Eingangstür und
Durchgangsöffnungen ausgebildeten Wohneinheiten mit rechteckigem Grundriß, Dichtungselementen
für die Abdichtung des Spaltes der aneinanderstoßenden Seiten der Wohneinheiten und
einem Trailer zu Aufnahme einer Wohneinheit. Als nachteilig wird in diesem Zusammenhang
der Spezial-Trailer empfunden, der nicht nur hohe Kosten verursacht, sondern an jedem
Aufstellungsort Probleme für die Unterbringung sowie Schutz gegen Witterungseinflüsse
verursacht.
[0003] Aus der DE-U1-88 05 332.6 ist ein überdeckter Interims-Arbeitsplatz bekannt. Dieser
wird von zwei längslaufenden, ein Dach tragende Wände gebildet, wobei sowohl die Wände
wie auch das Dach vorgefertigte Montageteile sind. Bei den Wänden handelt es sich
um Normcontainer, an deren Eckpfosten die aufzulegende vorgefertigte Dachkonstruktion
aus Wellblech oder Trapezblechbahnen befestigbar ist. Die Normcontainer sind mit Türen
und Fenstern versehene, begehbare Wohncontainer. Der überdeckte Interims-Arbeitsplatz
dient der Unterbringung von Personal und Material an Baustellen und auch in Katastrophengebieten
und ist speziell dafür konzipiert, einfach und schnell aufbaubar und ebenso schnell
und einfach ohne große Kosten und ohne schwere Hebezeuge wieder entfernbar zu sein.
Für Wohnzwecke ist der überdeckte Interims-Arbeitsplatz ungeeignet.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, aus vorgefertigten einzelnen Bauzellen
preisgünstige Gebäude herzustellen, die infolge der vorgefertigten Raumeinheiten eine
schnelle Montage vor Ort ermöglichen und bei kompletter Vorfertigung der zu einer
Wohneinheit zusammenstellbaren Modulen den sogenannten "Containercharakter" vermeidet,
infolge guter Wärmedämmwerte ein optimales Raumklima ermöglicht und eine weitgehend
flexible Gestaltung nicht nur der Außenfassade, sondern des eigentlichen Wohnraumes
bzw. Geschäftsraumes ermöglicht.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß jeder Modul eine
zu einem Stahl-Skelett verschweißte, aus einem rechteckigen Grundrahmen, einem rechteckigen
Deckenrahmen und vier vertikalen Stützen bestehende Rahmenkonstruktionen aufweist,
deren Außenflächen und bedarfsweise auch Innenflächen mit Leichtbauplatten wärme-
und schallisolierend verkleidet und deren Böden und Decken mit vorgefertigten, selbsttragenden,
in von Stahlprofilen des Grund- bzw. Deckenrahmens gebildete Führungen einschiebbaren
Plattenelementen aus Beton ausgebildet sind.
[0006] Die erfindungsgemäße vorgefertigte Ausführung der Module in Rahmenkonstruktion und
deren äußere und innere Auskleidung mit Leichtbauplatten sowie der Einbau von Böden
und Decken unter Verwendung einschiebbarer Plattenelemente ermöglicht mit Vorteil
deren ungewöhnlich schnelle Montage vor Ort und ergibt Gebäude mit wohnlichem Flair
ohne Containercharakter mit optimalen Raumklima infolge überraschend guter Wärmedämmwerte.
Weiterhin ist eine flexible Gestaltung der Außenfassade und eine mehrgeschossige Ausführung
der Gebäude bei außerordentlich günstigen Erstellungskosten möglich. Diese bewegen
sich im Rahmen vorliegender Kalkulationen bei etwa 50 % der üblichen Baukosten je
Kubikmeter umbautem Raum.
[0007] Eine Ausgestaltung sieht vor, daß die Plattenelemente mit Vorspannmitteln bzw. mit
Moniereisen armierte Leichtbetonplatten sind. Dabei können die zur Außenwandverkleidung
vorgesehenen Platten Leichtbetonplatten aus Poren- oder Gasbeton bzw. Blähton und/oder
Flugasche, Fasern oder Abfälle von Kunststoff oder organischem Material enthaltendem
Beton sein. So ist bspw. aus der EP-0 208 070 B1 ein Verfahren bekannt, mit welchem
raumbeständige, gegen Wasser und Frost beständige Bauelemente mit hoher Wärmedämmung
in wirtschaftlicher Weise herstellbar sind. Die Bauelemente weisen eine Trockenrohdichte
von 500 bis 800 Kg/m³ auf. Je nach Art der Zuschlagsstoffe, bspw. bei Verwendung von
Blähton oder Flugasche, können die für die Außenverkleidung vorgesehenen Leichtbetonplatten
ein Gewicht zwischen 800 und 1800, vorzugsweise zwischen 1100 und 1400 Kg/m³ aufweisen.
Weiterhin können auch die für die Innenwandverkleidung vorgesehenen Platten aus Leichtbeton
bestehen. Entsprechend einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Innenwand-Verkleidungsplatten aus Gips gebundenen Plattenwerkstoffen bestehen
und bspw. Gips-Faser-Gemischplatten, Gips-Kartonplatten, Gips-Schaumstoffplatten mit
poriger Struktur oder aus ähnlichen bekannten Gips-Baustoffen sind und ein Gewicht
zwischen 450 und 800, vorzugsweise zwischen 550 und 750 Kg/m³ aufweisen. Es können
aber auch Platten verwendet werden, welche aus zumindest 80 % recycelten Kunststoffabfällen
bestehen.
[0008] Eine Verwendung derart leichtgewichtiger Außen- bzw. Innenplatten ist deshalb möglich,
weil das Stahl-Skelett eines jeden Moduls die Statik übernimmt, wogegen die Platten
ausschließlich das nicht tragende Bauteil am Stahl-Skelett befestigt und ggfs. an
Halterungen aufgehängt sind.
[0009] Eine Ausgestaltung sieht vor, daß ein nach der Erfindung herstellbares Gebäude aus
einer beliebigen Aneinanderreihung einer Anzahl von Modulen in einer oder mehreren
fallweise auch terrassenförmigen Ebenen und/oder einer Aufeinanderstellung von Modulen
in vertikal beabstandeten Ebenen besteht.
[0010] Erfindungswesentlich sind mehrere ein Gebäude bildende Stahl-Skelette durch Zuganker
mit im Maschinen- bzw. Stahlbau üblichen Verbindungselementen verbunden.
[0011] Mit großem Vorteil ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß Verkleidungsplatten für Innenwände
mit integrierten Zu- und Ableitungen für Strom und Wasser als Fertigbauteile ausgebildet
sind. Durch diese Maßnahme wird der vor Ort erforderliche Montageaufwand auf ein absolutes
Minimum reduziert.
[0012] Eine Ausgestaltung sieht weiter vor, daß der Grundrahmen eines Stahl-Skeletts zum
Rechteck miteinander verschweißte Doppel-T-Längs- und Querträger aufweist, beispielsweise
IPB 160, deren untere außenwandseitige Flansche in Abständen angeschweißte, auskragende
Flacheisen mit vertikalen Führungstegen aufweisen, welche als Halterungen für auflegbare
Außenwand-Verkleidungsplatten ausgebildet sind. Durch diese Maßnahme wird die Anbringung
der Verkleidungsplatten fallweise für Außenwände, aber auch für Innenwände, außerordentlich
vereinfacht. Dadurch können bei der Montage auf Maß bestellte beispielsweise Porenbeton-Elemente
an den vorhandenen Halterungen ohne Schwierigkeiten angebracht werden.
[0013] Eine zweckmäßige Ausgestaltung sieht vor, daß als Querträger zwischen die Flansche
der Doppel-T-Längsträger einpaßbare U-Profilträger beispielsweise U 160, eingeschweißt
sind.
[0014] Weiterhin ist vorgesehen, daß der Deckenrahmen aus Vierkant-Rohren besteht, an welche
in Abständen nach innen weisende und als Auflager für die Deckenplatten ausgebildete
Winkeleisen vorgeschweißt sind.
[0015] Eine sehr zweckmäßige Ausgestaltung eines nach der Erfindung aus Modulen hergestellten
Gebäudes sieht vor, daß diesem ein aus vorgefertigten Elementen zusammenmontierbares
Treppenhaus vorgeordnet ist. Dadurch erhält das Haus den Charakter und das Aussehen
eines üblichen Wohnhauses, welches sich von übliche Wohnhaus- oder Geschäftsbauten
auch äußerlich kaum unterscheidet. Dieser Eindruck wird weiterhin noch dadurch verstärkt,
daß das Gebäude mit einem Dach üblicher Bauart abdeckbar ist.
[0016] Zweckmäßig ist dem Grundrahmen ein Streifenfundament zugeordnet, welches eine im
Fundament verankerte bzw. eingegossene Auflage- und Fixierungsplatte aus Stahl trägt.
[0017] Und schließlich ist vorgesehen, daß aneinander oder aufeinander gesetzte Modulen
durch Zwischenlagen aus schalldämmendem, weichelastischem Material wie Neoprene, Gummi
o.ä. gegen Ausbreitung von Körperschall gegenseitig isoliert sind.
[0018] Die Erfindung wird in schematischen Zeichnungen in bevorzugten Ausführungsformen
gezeigt, wobei aus den Zeichnungen weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung
entnehmbar sind. Es zeigen:
- Figur 1
- in perspektivischer Darstellung Teile der Hauptelemente eines Stahl-Skeletts für eine
Bauzelle
- Figur 2
- nach der Erfindung hergestellte Gebäude in Ansichten aus unterschiedlichen Richtungen,
- Figur 3
- eine aus drei Modulen zusammengesetzte Gebäudeeinheit, in perspektivischer Darstellung,
- Figur 4
- die Gebäudeeinheit gemäß Fig. 3 in perspektivischer Darstellung mit Einblick in das
teilweise noch unverkleidete Innere,
- Figur 5
- ebenfalls in Parallelperspektive ein Stahl-Skelett für ein Modul, fertig zum Einschieben
der Boden- und Deckenelemente sowie zum Auskleiden der Wände,
- Figur 6
- im Schnitt einen Teil eines zweistöckigen Gebäudes,
- Figur 7a bis 7c
- perspektivische Darstellungen der Rahmenkonstruktion und insbesondere der Eckverbände,
- Figur 8a und 8b
- Laschenverbindungen von Fundament- und Deckenrahmen,
- Figur 8c
- einen Schnitt des Auflagers für das Dach-Plattenelement.
[0019] Figur 1 zeigt Teile eines rechteckigen Grundrahmens 3 und eines darüberliegenden
Deckenrahmens 4. Der Grundrahmen 3 setzt sich aus Längsträgern 32 und Querträgern
33 zusammen. Diese sind in der Ecke miteinander verschweißt. Als Längsträger 32 ist
ein Doppel-T-Profil 30 verwendet, während der Querträger 33 aus einem U-Profil 37
besteht. Auf dem Längsträger 32 ist eine Stütze 5 aufgeschweißt, welche zusammen mit
weiteren Stützen den Deckenrahmen 4 trägt. Dieser besteht vorteilhaft aus Vierkant-Rohren
35. In die Ecke des Deckenrahmens 4 ist als Versteifungselement ein Diagonalblech
49 eingeschweißt, welches zugleich eine Kranöse zum Anschlagen eines Lasthakens oder
eines Lastgeschirrs aufweist.
[0020] Figur 1 zeigt weiterhin einen Teil eines Streifenfundamentes 22 mit einer aufliegenden
Fixierungsplatte 23. Diese dient der sicheren Auflage für den Doppel-T-Träger 30 und
ist mit diesem stellenweise durch Schweißung verbunden. Die Fixierungsplatte 23 kann
ihrerseits zweckmäßig mit Zugankern 40, 41 in das Streifenfundament22 eingegossen
und mit diesem fest verbunden sein, wie dies aus den Figuren 6 bzw. 8a erkannbar ist.
[0021] Der außenwandseitige Flansch des Doppel-T-Trägers 30 trägt in Abständen angeschweißte,
auskragende Flacheisen 28 mit vertikalen Führungsstegen 26. Diese dienen als Halterungen
bzw. Auflagen für die Außenwand-Verkleidungsplatten 15. Es kann sich hierbei vorzugsweise
um Leichtbetonplatten 15 aus Poren- oder Gasbeton bzw. Blähton- und/oder Flugasche,
Fasern oder Abfälle von Kunststoffen oder organischem Material enthaltendem Beton
handeln. Solche, für die Außenwandverkleidung vorgesehene Leichtbetonplatten 15 haben
bspw. ein Gewicht zwischen 800 und 1800, vorzugsweise zwischen 1100 und 1400 Kg/m³.
[0022] Bei höheren Ansprüchen an Wärmedämmung bzw. Isolation des Gebäudes kann die Außenwandverkleidung
auch doppelschichtig mit einer Leichtbauplatten-Anordnung 14 im Abstand von der äußeren
Leichtbauplatte 15 sein. Zweckmäßig ist dann zwischen beiden Plattenanordnungen ein
Luftspalt freigelassen.
[0023] Figur 2 zeigt zwei in ihrer individuellen Gestaltung etwas unterschiedliche Gebäude,
die nach der Erfindung aus einander oder aufeinander angeordneten Modulen 1 bis 1d
bestehen. Das rechts unten von der Stirnseite her gezeigte Gebäude ist im Querschnitt
aus insgesamt fünf Modulen 1, 1a, 1b, 1c, 1d zusammengesetzt und weist in der Längsebene
eine Dreifach-Anordnung dieser jeweils fünf Module auf, das heißt, daß Gebäude ist
aus insgesamt fünfzehn Modulen zusammengesetzt bzw. aufgebaut. Diese sind mit einem
gemeinsamen Dach 9 überdeckt und das Gebäude weist ein aus vorgefertigten Elementen
zusammenmontierbares Treppenhaus 8 auf, welches dem Gebäude seitlich vorgeordnet ist.
Das linksseitig dargestellte Gebäude unterscheidet sich durch eine etwas andere individuelle
Anordnung von Fenstern, Türen oder Großfensterflächen etc.. Die beiden gegenübergestellten
Gebäude der Figur 2 sollen zeigen, daß das Grundkonzept der Bauweise aus einzelnen
zusammenstellbaren Modulen 1 bis 1d einen vergleichsweise weiten Spielraum für individuelle
Ausgestaltung des Gebäudes ermöglicht.
[0024] In den Figuren 3 und 4 ist aus jeweils anderen perspektivischen Richtungen ein aus
drei Modulen 1 bis 1b bestehender Gebäudeteil mit teilweiser Verkleidung der Außenwände
10, 11 gezeigt. Deutlich erkennbar sind die zur Außenwandverkleidung vorgesehenen
Leichtbetonplatten 15 aus Poren- oder Gasbeton bzw. anderen Arten von Leichtbetonmischungen.
Diese Platten können auf Maß gefertigt und nach Bauplan einzeln nummeriert passend
an der Außenseite des Stahl-Skelettes 2 angeordnet werden. Dabei sind untere Plattenelemente
in ganzer Länge eines Moduls und an der Querseite in ganzer Breite bemessen, während
neben Fenster- und Türöffnungen Plattenelemente senkrecht angeordnet sind. Als Innenwandverkleidung
vorgesehene Platten 16 sind neben den Fensteröffnungen zu erkennen. Schließlich sind
aus der Blickrichtung durch die Fenster hindurch auch die Plattenelemente 20 für die
Böden zu erkennen. Jede Moduleinheit ist mit kompletter elektrischer und sanitärer
Installation sowie mit Fenstern und Türen ausgestattet. Entsprechend einer Darstellung
in Figur 6 können die Plattenelemente 20 für den Boden 6 mit einem Estrich 19 versehen
sein. Die Module sind im übrigen hinsichtlich ihrer Ausstattung mit Türen, Fenstern,
Installationen etc. für einen äußerst flexiblen Ausbau geeignet. So können bspw. auch
Module als Treppenmodule eingerichtet sein.
[0025] Figur 4 zeigt den Gebäudeteil der Figur 3 aus entgegengesetzter Perspektive mit Blick
in das mit Innenwandelementen 16 verkleidete Innere. Die Böden 6 sind mit eingelegten
Gasbetonelementen ausgebildet. Deutlich zeigt auch diese Darstellung die Verkleidung
der Außenwände 10 mit Leichtbauplatten 15. Die aneinanderstoßenden Grund- und Deckenrahmen
3, 4 sind durch Verbindungselemente aneinandergekoppelt, wie diese im einzelnen aus
der Figur 8a, 8b erkennbar sind.
[0026] Figur 5 zeigt ein nacktes Stahl-Skelett 2 mit Grundrahmen 3 und Deckenrahmen 4. Diese
sind durch Stützen 5 miteinander starr verbunden. In die Eckverbände sind Knotenbleche
24 zwecks Stabilisierung eingeschweißt. An dem vorderen Doppel-T-Träger 32 sind die
in Abständen eingeschweißten Flacheisen 28 mit daran angeordneten Führungsstegen 26
erkennbar. Diese dienen den äußeren Leichtbau-Verkleidungsplatten 15 als Halterungen
zur Auflage.
[0027] Figur 6 zeigt einen Schnitt durch Teile zweier aufeinandergestellter Module mit deren
beiden Grundrahmen 3a und 3b. In die Stahlprofile 30a, 30b sind jeweils Plattenelemente
20a, 20b eingeschoben und mit einem Estrich 19a, 19b überschichtet. Der Grundrahmen
3a ruht auf einem Streifenfundament 22 mit Kiesbett 52, welches in das Erdreich 51
des gewachsenen Bodens eingebracht ist. Auf dem Streifenfundament 22 ist eine Fixierungsplatte
23 angeordnet und mit Zugankern 40, 41 auf diesem fixiert. In die Außenwand 10 ist
ein Fenster 44 eingelassen. Dieses weist einen Außenrahmen 45 aus Stahl sowie den
eigentlichen Fenster-Innenrahmen 46 aus Kunststoff und eine schematisch angedeutete
Doppelverglasung auf. Weiterhin sind an den Profilen 30a, 30b an deren Außenflanschen
die Flacheisen 28a, 28b zu sehen, auf welchen unter Führung durch die Führungsstege
26a, 26b die Außenwand-Verkleidungsplatten 15 aufliegen. In ähnlicher Weise sind die
Innenverkleidungsplatten 16 angeordnet und auf den Rahmenelementen 3a bzw. 3b abgestützt.
In die obere Ecke unterhalb des Rahmens 3b ist ein schalldämmendes, weichelastisches
Element 50 bspw. aus Neopren, Gummi o.ä. gegen Ausbreitung von Körperschall eingelassen.
[0028] Die Figuren 7a, 7b zeigen aus unterschiedlichen Perspektiven Eckverbindungen zwischen
Grundrahmen 3 und Stütze 5. Zur Stabilisierung dienen eingeschweißte Knotenbleche
24. Der Grundrahmen 3 ist jeweils mit Doppel-T-Profilen 30 ausgebildet. An deren äußeren,
unteren Flanschen 31 sind die Flacheisen 28 mit den Führungsstegen 26 gezeigt, welche
die Außenwand-Verkleidungsplatten 15 tragend aufnehmen.
[0029] Figur 7c zeigt einen Eckverband des Deckenrahmens 4 mit einer Stütze 5 in vollständig
verschweißter Ausführung mit Knotenblechen 24.
[0030] Figur 8a zeigt zwei nebeneinanderliegende Grundrahmen 3 mit einer Verbindung durch
eine verschraubte Lasche 17. In diesem Falle weisen die beiden Grundrahmen ein gemeinsames
Streifenfundament 22 auf, auf welchem Fixierungsplatten 23 angeordnet und mit Zugankern
40, 41 fest verankert sind.
[0031] Figur 8b zeigt Rahmenelemente 3, 4, welche aneinander bzw. aufeinander angeordneten
Modulen zugeordnet sind. Die Figur zeigt die Verbindung der Rahmenelemente 3, 4 mit
horizontal und vertikal angeordneten Spannschrauben 18a, 18b. Zwischen den Rahmenteilen
3 und 4 sind schalldämmende Zwischenlagen 50 bspw. aus Neoprene oder Gummi eingelegt
und ergeben eine Isolierung gegen Ausbreitung von Körperschall.
[0032] Schließlich zeigt Figur 8c im Detail ein Vierkant-Rohrprofil 35 eines Deckenrahmens
4 mit angeschweißtem Winkeleisen 36 und eingelegtem Decken-Plattenelement 21. Bei
dieser Ausgestaltung können die Decken-Plattenelemente 21 von oben eingelegt werden.
Bei den Plattenelementen 20 für die Böden kann so verfahren werden, daß der Grundrahmen
3 auf Doppel-T-Trägern 30 an einer Stirnseite zunächst offen bleibt, sodann die Gasbeton-Bodenplattenelemente
20 eingeschoben werden und zuletzt ein Abschluß-Doppel-T-Träger 30 von der Stirnseite
her vorgelegt und mit den Längsträgern 32 des Grundrahmens verschweißt wird.
[0033] Die Erfindung ergibt insgesamt folgende Vorteile:
- Komplette Vorfertigung im Werk.
- Schnelle Montage vor Ort durch vorgefertigte Raumeinheiten.
- Optimales Raumklima, sehr gute Dämmwerte.
- Mehrgeschossige Anlagen durch beliebige Aneinanderreihung von Modulen.
- Rasche und unkomplizierte Verkleidung der Außen- und Innenwände durch vorgefertigte
Porenbeton-Plattenelemente.
- Vermeidung eines primitiven "Containercharakters".
- Flexible Gestaltung der Außenfassade sowie des Innenausbaus.
- Sehr gute Witterungsbeständigkeit.
- Halbierung der Baukosten gegenüber konventionellen Bauausführungen.
[0034] Somit erfüllt die Erfindung in optimaler Lösung die eingangs gestellte Aufgabe.
Liste der Bezugszeichen
[0035]
- 1
- Modul
- 2
- Stahl-Skelett
- 3
- Grundrahmen
- 4
- Deckenrahmen
- 5
- Stützen
- 6
- Boden
- 7
- Decke
- 8
- Treppenhaus
- 9
- Dach
- 10
- Außenfläche/Wand
- 11
- Außenfläche/Wand
- 12
- Innenfläche/Wand
- 13
- Innenfläche/Wand
- 14
- Leichtbauplatte außen
- 15
- Leichtbauplatte außen
- 16
- Leichtbauplatte innen
- 17
- Lasche
- 18
- Spannschrauben
- 19
- Estrich
- 20
- Plattenelement/Boden
- 21
- Plattenelement/Decke
- 22
- Streifenfundament
- 23
- Fixierungsplatte
- 24
- Knotenbleche
- 26
- Führungsstege/Grundrahmen
- 28
- Flacheisen/Grundrahmen
- 29
- Flansche/Doppel-T-Träger
- 30
- Stahlprofil/Grundrahmen/Doppel-T-Träger
- 31
- Stahlprofil/Außenflansch
- 32
- Längsträger/Grundrahmen
- 33
- Längsträger/Deckenrahmen
- 34
- Querträger
- 35
- Vierkant-Rohre/Decke
- 36
- Winkeleisen
- 37
- U-Profil
- 40
- Zuganker
- 41
- Zuganker
- 44
- Fenster
- 45
- Außenrahmen
- 46
- Innenrahmen
- 47
- Führung
- 49
- Diagonalblech
- 50
- Zwischenanlage/Schalldämmung
- 51
- gewachsener Boden/Erdreich
- 52
- Kiesbett
1. Gebäude, bestehend aus Modulen vorgefertigter Bauzellen,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Modul (1) eine zu einem Stahl-Skelett (2) verschweißte, aus einem rechteckigen
Grundrahmen (3), einem rechteckigen Deckenrahmen (4) und vier vertikalen Stützen (5)
bestehende Rahmenkonstruktion aufweist, deren Außenflächen (10 bzw. 11) und bedarfsweise
auch Innenflächen (12 bzw. 13) mit Leichtbauplatten (14, 15, 16) wärme- und schallisolierend
verkleidet und deren Böden (6) und Decken (7) mit vorgefertigten selbsttragenden,
in von Stahlprofilen (30) des Grund- bzw. Deckenrahmens (3, 4) gebildete Führungen
(47) einschiebbaren Plattenelementen (20, 21) aus Beton ausgebildet sind.
2. Gebäude nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Plattenelemente (20, 21) mit Vorspannmitteln bzw. mit Moniereisen armierte
Leichtbetonplatten sind.
3. Gebäude nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Außenwandverkleidung vorgesehenen Platten Leichtbetonplatten (15) aus
Poren- bzw. Gasbeton bzw. Blähton und/oder Flugasche, Fasern oder Abfälle von Kunststoffen
oder organischem Material enthaltendem Beton sind.
4. Gebäude nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die für die Außenverkleidung vorgesehenen Leichtbetonplatten (15) ein Gewicht
zwischen 800 und 1800, vorzugsweise zwischen 1100 und 1400 Kg/m³ aufweisen.
5. Gebäude nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die für die Innenwandverkleidung vorgesehenen Platten (16) aus Leichtbeton bestehen.
6. Gebäude nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenwand-Verkleidungsplatten (16) aus gipsgebundenen Plattenwerkstoffen bestehen
und bspw. Gips-Faser-Gemischplatten, Gipskartonplatten, Gipsschaumstoffplatten mit
poriger Struktur oder aus ähnlichen bekannten Gipsbaustoffen sind.
7. Gebäude nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus Gipsbaustoffen bestehende Innenwand-Verkleidungsplatten (16) ein Gewicht zwischen
450 und 800, vorzugsweise zwischen 550 und 750 Kg/m³ aufweisen.
8. Gebäude nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß Verkleidungsplatten (15, 16) aus zumindest 80 % recycelten Kunststoffabfällen
bestehen.
9. Gebäude nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß es aus einer beliebigen Aneinanderreihung einer Anzahl von Modulen in einer oder
mehreren fallweise auch terassenförmigen Ebenen (x-x) und/oder einer Aufeinanderstellung
von Modulen (1, 1a, 1b) in vertikal beabstandeten Ebenen (y-y) besteht.
10. Gebäude nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere ein Gebäude bildende Stahl-Skelette (2) durch Zuganker (40, 41) mit im
Maschinen bzw. Stahlbau üblichen Verbindungselementen verbunden sind.
11. Gebäude nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß Verkleidungsplatten (16) für Innenwände (12, 13) mit integrierten Zu- und Ableitungen
(nicht gezeigt) für Strom und Wasser als Fertigbauteile ausgebildet sind.
12. Gebäude nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundrahmen (3) eines Stahl-Skelettes (2) zum Rechteck miteinander verschweißte
Doppel-T-Längs- und Querträger (30) aufweist, bspw. IPB 160, deren untere außenwandseitigen
Flansche (31) in Abständen angeschweißte, auskragende Flacheisen (28) mit vertikalen
Führungsstegen (26) aufweisen, welche als Halterungen für auflegbare Außenwand-Verkleidungsplatten
(15) ausgebildet sind.
13. Gebäude nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsträger (32) des Grundrahmens (3) an einer Stirnseite mit einem Querträger
(33) fest verschweißt sind, wogegen der Querträger (34) der anderen Stirnseite unter
Verwendung im Maschinen- oder Stahlbau üblicher lösbarer Verbindungsmittel mit den
Längsträgern (32) verbindbar ist.
14. Gebäude nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Querträger (33 bzw. 34) zwischen die Flansche (29) der Doppel-T-Längsträger
(32) einpaßbare U-Profilträger, bspw. U 160, eingeschweißt sind.
15. Gebäude nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckenrahmen (4) aus Vierkant-Rohren (35) besteht, an welche in Abständen
nach innen weisende und als Auflager für die Deckenplatten (21) ausgebildete Winkeleisen
(36) vorgeschweißt sind.
16. Gebäude nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß diesem ein aus vorgefertigten Elementen zusammenmontierbares Treppenhaus (8) vorgeordnet
ist.
17. Gebäude nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß es mit einem Dach (9) abdeckbar ist.
18. Gebäude nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Grundrahmen (3) ein Streifenfundament (22) zugeordnet ist, welches eine im
Fundament verankerte bzw. eingegossene Auflage- und Fixierungsplatte aus Stahl (23)
trägt.
19. Gebäude nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß aneinander oder aufeinander angeordnete Module (1a, 1b, 1c etc.) durch Zwischenlagen
(15) aus schalldämmendem weichelastischem Material wie Neoprene, Gummi o.ä. gegen
Ausbreitung von Körperschall gegenseitig isoliert sind.
20. Gebäude nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenwandverkleidung eines Moduls (1) mehrschichtig mit einer Leichtbauplatten-Anordnung
(14, 15) mit zwischen den Platten (14, 15) befindlichem Isolierspalt ausgebildet ist.