(19)
(11) EP 0 639 682 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.02.1995  Patentblatt  1995/08

(21) Anmeldenummer: 94112307.7

(22) Anmeldetag:  06.08.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04B 9/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IE IT LI LU NL PT SE

(30) Priorität: 21.08.1993 DE 9312539 U

(71) Anmelder: Richter-System GmbH & Co. KG
D-64347 Griesheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Knauf, Alfons Jean
    D-65189 Wiesbaden (DE)

(74) Vertreter: Katscher, Helmut, Dipl.-Ing. 
Fröbelweg 1
D-64291 Darmstadt
D-64291 Darmstadt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Ankerbügel für U-Profilschienen


    (57) Ein Ankerbügel ist zum Abhängen von U-Profilschienen (1) mit senkrechter Stegfläche (2) und horizontalen Flanschen (3) oder zum Anhängen einer Last an solche U-Profilschienen (1) bestimmt. Der Ankerbügel ist zweiteilig ausgeführt und weist ein im wesentlichen L-förmiges Bügelhauptteil (5) auf, dessen an der Stegfläche (2) der U-Profilschiene (1) anliegender langer Schenkel (7) mit seinem einen Ende (7a) über die Stegfläche (2) hinausragt und an seinem anderen Ende (7b) über einen abgewinkelten horizontalen Schenkel (9) mit einer zurückgefalteten, die freie Kante (3a) des einen Flansches (3) umgreifenden Haltelasche (10) verbunden ist. Ein an der Außenseite des anderen Flansches (4) anliegendes Verriegelungsteil (6) ist an seinem einen Ende mit einer die freie Kante (4a) des Flansches (4) umgreifenden Haltelasche (12) verbunden und an seinem anderen Ende mit einer abgewinkelten Befestigungslasche (13) am Bügelhauptteil (5) befestigt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Ankerbügel für mit senkrechter Stegfläche und horizontalen Flanschen angeordnete U-Profilschienen zum Abhängen der U-Profilschienen oder zum Anhängen einer Last.

    [0002] U-Profilschienen werden beim Innenausbau, insbesondere auch bei abgehängten Unterdecken als tragende Bauteile verwendet. In dieser Funktion müssen die U-Profilschienen von einer Rohdecke oder einer anderen Tragkonstruktion abgehängt werden. In vielen Fällen übernehmen die U-Profilschienen aber auch die Funktion einer tragenden Konstruktion für andere Bauteile. In beiden Fällen müssen in die U-Profilschienen senkrechte Kräfte eingeleitet werden. Hierzu ist es bekannt, die senkrecht angeordneten Stegflächen der U-Profilschienen mit anderen Profilschienen oder mit Ankerbauteilen zu verschrauben oder zu vernieten. Die hierfür erforderlichen Bohrungen in der Stegfläche bedingen einen erhöhten Arbeitsaufwand und schwächen die U-Profilschiene. Als besonders nachteilig wird bei dieser Art der Verankerung empfunden, daß eine nachträgliche Verschiebung oder Verlagerung der Verankerungsstelle nicht möglich ist, ohne daß erneut Bohrungen vorgenommen werden müssen.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Ankerbügel für U-Profilschienen zu schaffen, der einfach herzustellen ist und ohne Bohrungen an den U-Profilschienen angebracht und in einfacher Weise gelöst bzw. verschoben werden kann.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der zweiteilig ausgeführte Ankerbügel ein im wesentlichen L-förmiges Bügelhauptteil aufweist, dessen an der Stegfläche der U-Profilschiene anliegender langer Schenkel mit seinem einen Ende über die Stegfläche hinausragt und an seinem anderen Ende über einen abgewinkelten horizontalen Schenkel mit einer zurückgefalteten, die freie Kante des einen Flansches umgreifenden Haltelasche verbunden ist, und daß ein an der Außenseite des anderen Flansches anliegendes Verriegelungsteil an seinem einen Ende mit einer die freie Kante des Flansches umgreifenden Haltelasche verbunden ist und an seinem anderen Ende mit einer abgewinkelten Befestigungslasche am Bügelhauptteil befestigt ist.

    [0005] Der Ankerbügel, dessen beide Teile vorzugsweise aus Flachmaterial gebogen sind und deshalb einfach herzustellen sind, kann an jeder beliebigen Stelle der U-Profilschiene angebracht werden, wobei keine Bohrungen an der U-Profilschiene erforderlich sind. Die auftretende Kraft wird gleichmäßig über den gesamten Querschnitt der U-Profilschiene eingeleitet.

    [0006] Vorzugsweise sind am langen Schenkel des Bügelhauptteils mehrere Bohrungen zur wahlweisen Befestigung des Verriegelungsteils vorgesehen, so daß der Ankerbügel für U-Profilschienen mit unterschiedlicher Stegbreite verwendet werden kann. Dadurch wird die Herstellung und die Lagerhaltung vereinfacht.

    [0007] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß das Bügelhauptteil und das Verriegelungsteil mindestens eine, vorzugsweise jedoch zwei parallel und im Abstand verlaufende Versteifungssicken aufweist.

    [0008] Als besonders günstig hat sich eine Ausführungsform erwiesen, bei der die Versteifungssicken jeweils als Doppelsicke ausgebildet sind, die zwei in entgegengesetzten Richtungen aus der Blechebene verformte Sicken aufweist, die unmittelbar über ein von der einen Sicke zur anderen Sicke ansteigendes Übergangsstück ineinander übergehen. Damit hat sich bei geringem Verformungsaufwand eine besonders wirksame Versteifung des Ankerbügels ergeben, so daß hierfür verhältnismäßig dünnes Blechmaterial verwendet werden kann.

    [0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.

    [0010] Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt:

    Fig. 1 einen Ankerbügel für U-Profilschienen in einer Seitenansicht,

    Fig. 2 einen vergrößerten Teilschnitt längs der Linie II-II in Fig. 1,

    Fig. 3 das Bügelhauptteil des Ankerbügels nach Fig. 1 in einer Seitenansicht und teilweise im Schnitt,

    Fig. 4 das Verriegelungsteil des Ankerbügels nach Fig. 1 in einer Seitenansicht und teilweise im Schnitt,

    Fig. 5 eine Ansicht des Bügelhauptteils in Richtung des Pfeiles V in Fig. 3 und

    Fig. 6 eine Ansicht des Verriegelungsteils in Richtung des Pfeiles VI in Fig. 4.



    [0011] Der in Fig. 1 gezeigte Ankerbügel dient dazu, im Bauwesen, beispielsweise bei einer abgehängten Unterdecke, eine in Fig. 1 im Schnitt dargestellte U-Profilschiene 1 mit senkrechter Stegfläche 2 und horizontalen Flanschen 3, 4 von einer (nicht dargestellten Tragkonstrukton abzuhängen. Statt dessen kann der Ankerbügel in umgekehrter Anordnung auch dazu dienen, eine Last an die U-Profilschiene 1 anzuhängen.

    [0012] Der Ankerbügel ist zweiteilig ausgeführt und weist ein im wesentlichen L-förmiges Bügelhauptteil 5 (Fig. 3 und 5) und ein Verriegelungsteil 6 (Fig. 4 und 6) auf, die miteinander beispielsweise verschraubt oder vernietet sind.

    [0013] Das Bügelhauptteil 5 weist einen an der Stegfläche 2 der U-Profilschiene 1 an der Außenseite anliegenden langen Schenkel 7 auf, der mit seinem einen Ende 7a über die Stegfläche 2 hinausragt und dort eine Befestigungsbohrung 8 aufweist, an der ein Abhänger oder ein anderes Befestigungsbauteil angreift.

    [0014] An seinem anderen Ende 7b geht der Schenkel 7 über einen abgewinkelten horizontalen kurzen Schenkel 9, der an der Außenseite des unteren Flansches 3 anliegt, in eine um 1800 zurückgefaltete Haltelasche 10 über, die um die freie Kante 3a des Flansches 3 herumgefaltet ist und an dessen Innenseite anliegt.

    [0015] Das Verriegelungsteil 6 weist einen geraden Abschnitt 11 auf, der an der Außenseite des anderen Flansches 4 anliegt und an seinem einen Ende mit einer um 180⁰ zurückgefalteten Haltelasche 12 verbunden ist, die die freie Kante 4a des Flansches 4 umgreift und an dessen Innenseite anliegt.

    [0016] An seinem anderen Ende ist der Abschnitt 11 mit einer rechtwinklig abgewinkelten Befestigungslasche 13 einstückig verbunden, die am Schenkel 7 des Bügelhauptteils anliegt und mit diesem beispielsweise durch eine Schraube 14 verbunden ist. Hierzu weist die Befestigungslasche 13 eine Bohrung 15 auf (Fig. 6), und der Schenkel 7 weist mehrere Bohrungen 16 auf, die es ermöglichen, das Verriegelungsteil 6 an unterschiedlichen Stellen anzubringen, um eine Anpassung an U-Profilschienen 1 mit unterschiedlicher Stegbreite zu ermöglichen.

    [0017] Das Bügelhauptteil 5 und das Verriegelungsteil 6 sind aus Flachmaterial gebogen, das zwei parallele und im Abstand zueinander verlaufende Versteifungssicken 17 aufweist. Die Abmessungen und der Abstand der Versteifungssicken 17 im Bügelhauptteil 5 und im Verriegelungsteil 6 sind gleich. Dadurch wird erreicht, daß sich die Versteifungssicken 17 an der Verbindungsstelle des Bügelhauptteil 5 mit dem Verriegelungsteil 6 ineinanderlegen, wie in Fig. 2 dargestellt ist.

    [0018] In Fig. 2 erkennt man auch, daß die Versteifungssicken 17 jeweils als Doppelsicke ausgebildet sind. Jede Doppelsicke 17 besteht aus zwei in entgegengesetzten Richtungen aus der Blechebene verformten einzelnen Sicken 18, die unmittelbar über ein von der einen Sicke 18 zur anderen Sicke 18 ansteigendes Übergangsstück 19 ineinander übergehen. Diese Sickenform ergibt bei geringem Verformungsaufwand eine besonders hohe Versteifungswirkung, so daß das Bügelhauptteil 5 und das Verriegelungsteil 6 aus verhältnismäßig dünnem Blechmaterial hergestellt werden können.


    Ansprüche

    1. Ankerbügel für mit senkrechter Stegfläche (2) und horizontalen Flanschen (3,4) angeordnete U-Profilschienen (1) zum Abhängen der U-Profilschienen (1) oder zum Anhängen einer Last, dadurch gekennzeichnet, daß der zweiteilig ausgeführte Ankerbügel ein im wesentlichen L-förmiges Bügelhauptteil (5) aufweist, dessen an der Stegfläche (2) der U-Profilschiene (1) anliegender langer Schenkel (7) mit seinem einen Ende (7a) über die Stegfläche (2) hinausragt und an seinem anderen Ende (7b) über einen abgewinkelten horizontalen Schenkel (9) mit einer zurückgefalteten, die freie Kante (3a) des einen Flansches (3) umgreifenden Haltelasche (10) verbunden ist, und daß ein an der Außenseite des anderen Flansches (4) anliegendes Verriegelungsteil (6) an seinem einen Ende mit einer die freie Kante (4a) des Flansches (4) umgreifenden Haltelasche (12) verbunden ist und an seinem anderen Ende mit einer abgewinkelten Befestigungslasche (13) am Bügelhauptteil (5) befestigt ist.
     
    2. Ankerbügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der lange Schenkel (7) des Bügelhauptteils (5) mehrere Bohrungen (16) zur wahlweisen Befestigung des Verriegelungsteils (6) aufweist.
     
    3. Ankerbügel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verriegelungsteil (6) mit dem Bügelhauptteil (5) verschraubt ist.
     
    4. Ankerbügel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bügelhauptteil (5) und das Verriegelungsteil (6) aus Flachmaterial gebogen sind.
     
    5. Ankerbügel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bügelhauptteil (5) und das Verriegelungsteil (6) aus Flachmaterial gebogen sind, das mindestens eine längsverlaufende Versteifungssicke (17) aufweist.
     
    6. Ankerbügel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei parallel und im Abstand verlaufende Versteifungssicken (17) vorgesehen sind.
     
    7. Ankerbügel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungssicken jeweils als Doppelsicke (17) ausgebildet sind, die zwei in entgegengesetzten Richtungen aus der Blechebene verformte Sicken (18) aufweist, die unmittelbar über ein von der einen Sicke (18) zur anderen Sicke (18) ansteigendes Übergangsstück (19) ineinander übergehen.
     
    8. Ankerbügel nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abmessungen und der Abstand der Versteifungssicken (17) im Bügelhauptteil (5) und im Verriegelungsteil (6) gleich sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht