[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verstrebung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Die DE 39 33 198 C1 beschreibt ein Stangengittergerüst, welches Verbundpfeiler aufweist.
Diese bekannten Verbundpfeiler haben eine Mittelstütze, um die herum mehrere im Abstand
von und zumindest teilweise parallel zu dieser sich erstreckende Stützen angeordnet
sind. Zwischen den Verbundpfeilern dieser Stangengittergerüste können sich Fachwerkträger
erstrecken. Die bekannten Stangengittergerüste werden beispielsweise zur Erstellung
von Pergolen verwendet. Die Verbundpfeiler haben eine schlanke Form, die für viele
architektonische Gestaltungszwecke geeignet ist. Durch die Wahl der Anzahl der Stützen,
die um die Mittelstütze angeordnet sind und durch die Wahl deren Anordnung können
in gewünschter Weise Verbundpfeilerprofile erzeugt werden, wobei eine hohe Standfestigkeit
erreicht wird. Zur Erhöhung der Stabilität dieser Verbundpfeiler sind die Stützen
mit der Mittelstütze durch angeschweißte Stege verbunden.
[0003] Diese Stegverbindungen erfordern eine Vormontage, bei der durch die Verschweißung
der axiale Ort dieser Stegverstrebung ein für allemal festgelegt wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stabilitätserhöhung durch Mittel zu
erzielen, die erst nach dem Aufstellen des Verbundpfeilers in einer vorbestimmten
oder gewünschten axialen Lage angebracht werden, wobei diese Festlegung der axialen
Lage sowohl nach optischen Gesichtspunkten als auch unter Berücksichtigung statischer
Gesichtspunkte erfolgen soll. Ferner soll die Möglichkeit bestehen, den axialen Anbringungsort
dieser Mittel zur Erhöhung der Stabilität nachträglich zu verändern, um eine Anpassung
sowohl an neu aufgetretene optisch-architektonische Forderungen zu erfüllen als auch
eine Anpassung an veränderte Festigkeitsbedingungen zu ermöglichen.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die technische Lehre des Inhalts des Anspruchs
1 gelöst.
[0006] In vorteilhafter Weise wird eine Verstrebung der Mittelstütze eines Verbundpfeilers
mit dessen Stützen geschaffen, die nach Art einer Fassung die Mittelstütze zumindest
teilweise form- und/oder kraftschlüssig umschließt, wobei sich von dieser Fassung
eine, der Anzahl der Stützen entsprechende Anzahl von Stegabschnitten radial erstreckt,
von denen jeder seinerseits eine Fassung für die Stützen aufweist. Eine derartige
Verstrebung kann sowohl für Verbundpfeiler aus Rohr- und Vollprofilen mit kreisförmigen
oder polygonalem Querschnitt verwendet werden. Diese Verstrebung, die die Mittelstütze
und die Stützen zumindest teilweise umfaßt, bildet eine starre Verstrebung, die in
lösbarer Weise an einem gewünschten axialen Ort des Verbundpfeilers festlegbar ist.
[0007] Die Mittelstützenfassung ist bei einer Ausführungsform mit Vorteil als Rohrabschnitt
mit kreisförmigem Querschnitt ausgebildet und diese Mittelstützenfassung kann die
Mittelstütze mit Paß- oder Gleitsitz aufnehmen. Die Fassungen der Stegabschnitte sind
mit Vorteil als Rohrabschnitte mit kreisförmigem Querschnitt ausgebildet und nehmen
die Stützen mit Paß- oder Gleitsitz auf. Eine derartige Verstrebung kann über den
Verbundpfeiler geschoben werden, wobei die Mittelstütze und die Stützen von den Fassungen
aufgenommen werden. Diese Verstrebung ist in einfacher Weise längs des Verbundpfeilers
verschiebbar und an einem gewünschten axialen Ort beispielsweise durch Spannschrauben
festlegbar.
[0008] Bei einer anderen Ausführungsform kann die Mittelstützenfassung mit Vorteil ein Rohrabschnitt
mit polygonalem Querschnitt und die Fassungen der Stegabschnitte können ebenfalls
Rohrabschnitte mit polygonalem Querschnitt sein. Die Seitenflächen des polygonalen
Querschnitts können beispielsweise als Tangenten rohrförmige Stützen des Verbundpfeilers
umschließen. Diese Ausführungsform ist auch geeignet, Mittelstützen und Stützen des
Verbundpfeilers aufzunehmen, die einen passenden polygonalen Querschnitt haben.
[0009] Mit besonderem Vorteil sind die Stegabschnitte Profilabschnitte, insbesondere T-Profile.
[0010] Zur Vereinfachung des Einbaues sind mit Vorteil die Verstrebungen längs der radialen
Mittellinien der Stegabschnitte in n Verstrebungselemente unterteilt, die mittels
Spannelementen zur Bildung einer Verstrebung spannschellenartig an der Mittelstütze
und den Stützen festspannbar sind. Wenn beispielsweise die Mittelstütze von vier Stützen
umgeben ist, ist die Verstrebung in vier Verstrebungsselemente unterteilt, deren Fassungsteile
jeweils 90° der Mittelstütze bzw. der Stütze umschließen. Diese Verstrebungselemente
werden wie Elemente von Spannschellen gegen die Mittelstütze und die Stützen angelegt
und beispielsweise nach Art von Spannschellen mittels einer Verschraubung miteinander
verbunden und dabei gleichzeitig an der Mittelstütze und den diese umgebenden Stützen
festgespannt. Auch mit diesem spannschellenartigen Aufbau der Verstrebung besteht
die Möglichkeit, die Verstrebung wieder zu lösen und an einer anderen Stelle des Verbundpfeilers
festzulegen.
[0011] Ausführungsbeispiele der Erfindung sollen unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung
beschrieben werden. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht eines Abschnittes eines Verbundpfeilers mit zwei Stützen
(n = 2),
- Figur 2
- eine schematische perspektivische Ansicht des in Figur 1 gezeigten Verbundpfeilers,
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht der Verstrebung des in den Figuren 1 und 2 gezeigten
Verbundpfeilers,
- Figur 4
- eine schematische perspektivische Ansicht eines Verbundpfeilers mit vier Stützen (n
= 4),
- Figur 5
- eine Draufsicht auf eine Verstrebung für den in Figur 4 dargestellten Verbundpfeiler
und
- Figuren 6 und 7
- schematische Draufsichten auf Verstrebungselemente.
[0012] In den Figuren 1 und 2 ist ein Verbundpfeiler 1 dargestellt, der eine Mittelstütze
3 und zwei Stützen 4 aufweist, die sich im Abstand von und parallel zu dieser Mittelstütze
3 erstrecken. Die Mittelstütze 3 und die beiden Stützen 4, die diametral einander
gegenüberliegen, sind auf einer Grundplatte 2, beispielsweise mittels einer Steckverbindung,
angeordnet.
[0013] Bei allen Darstellungen sind Fachwerkträger, die auf die Verbundpfeiler aufgesteckt
werden können, nicht dargestellt.
[0014] Zur Versteifung des in den Figuren 1 und 2 dargestellten Verbundpfeilers 1 ist die
in Figur 3 gezeigte Verstrebung 5 vorgesehen. Die dargestellte Verstrebung 5 weist
eine Mittelstützenfassung 6 auf, die die Form eines zylindrischen Rohrstutzens hat.
Von dieser Mittelstützenfassung 6 erstrecken sich radial zwei Stegabschnitte 7, die
ein T-förmiges Profil aufweisen. An den Enden dieser Stegabschnitte 7 sind Fassungen
8 für die Stützen 4 ausgebildet.
[0015] Wie der Darstellung in Figur 1 zu entnehmen ist, wird die in Figur 3 dargestellte
Verstrebung 5 mit ihren Fassungen 6 und 8 sowohl über die Mittelstütze 3 als auch
über die Stützen 4 in die in den Figuren 1 und 2 gezeigte Lage geschoben. Diese Verstrebung
versteift den Verbundpfeiler an einer vorbestimmten oder gewünschten Stelle, und an
diesem Ort kann die Verstrebung 5 beispielsweise mittels Spannschrauben, die sowohl
gegen die Mittelstütze 3 als auch gegen die Stützen 4 festgezogen werden können, in
lösbarer Weise festgelegt werden.
[0016] Es ist zu erkennen, daß diese Verstrebung 5 erst am Aufstellungsort des Verbundpfeilers
1 an diesem angebracht und in die erforderliche oder gewünschte Lge gebracht und dort
in lösbarer Weise festgelegt werden kann. Die in Figur 3 dargestellte Verstrebung
ist ein einfach zu fertigendes Bauelement.
[0017] In den Figuren 4 und 5 ist die Mittelstütze 3 eines Verbundpfeilers von vier Stützen
4 umgeben, die in gleichen Winkelabständen voneinder um die Mittelstütze 3 herum angeordnet
sind.
[0018] Eine Draufsicht auf die Verstrebung 5, die Figur 5 zeigt, läßt erkennen, daß in diesem
Fall die Verstrebung die Form eines vierzackigen Sternes hat. Die Figuren 3 und 5
zeigen, daß die Verstrebungen 5 in Abhängigkeit von der Anzahl der Stützen 4 des Verbundpfeilers
1 jeweils als vorgefertigter Bauteil zur Verfügung stehen und erst am Aufstellungs-
oder Einbauort des Verbundpfeilers 1 in ihre vorbestimmte oder gewünschte axiale Stellung
gebracht und dort in lösbarer Weise festgelegt werden.
[0019] Zur Erleichterung der Montage können die Verstrebungen, wie die Figuren 6 und 7 zeigen,
entlang der Mittellinien 10 der Stegabschnitte 7 unterteilt sein, so daß sich beim
dargestellten Ausführungsbeispiel vier Verstrebungselemente 9 ergeben. Diese Verstrebungselemente
9 werden nach Art von Spannschellen montiert, gegen die Mittelstütze 3 und die Stützen
4 angelegt und dann mittels Spannelementen 11, beispielsweise Schrauben, gegeneinander
verspannt, so daß sie im verspannten Zustand in der gewünschten axialen Stellung in
lösbarer Weise festgelegt sind.
[0020] Das in Figur 7 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt schematisch Fassungen bzw.
Fassungsteile von Fassungen, die einen polygonalen Querschnitt haben.
1. Verstrebung der Mittelstütze eines Verbundpfeilers mit dessen n (n = 2) im Abstand
von und zumindest teilweise parallel zu dieser sich erstreckenden Stützen, insbesondere
für Verbundpfeiler eines Stagengittergerüstes, gekennzeichnet durch eine Mittelstützenfassung (6), die die Mittelstütze (3) zumindest teilweise form-
und/oder kraftschlüssig umschließt und von der sich n Stegabschnitte (7) radial erstrecken,
von denen jeder eine Fassung (8) aufweist, die jeweils eine der n Stützen (4) zumindest
teilweise form- und/oder kraftschlüssig umschließt.
2. Verstrebung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese in lösbarer Weise an einem gewünschten axialen Ort des Verbundpfeilers
(1) festlegbar ist.
3. Verstrebung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelstützenfassung (6) ein Rohrabschnitt mit kreisförmigem Querschnitt
ist.
4. Verstrebung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelstützenfassung (6) die Mittelstütze (3) mit Pass- oder Gleitsitz aufnimmt.
5. Verstrebung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fassungen (8) der Stegabschnitte (7) Rohrabschnitte mit kreisförmigem Querschnitt
sind.
6. Verstrebung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fassungen (8) der Stegabschnitte (7) die Stützen (4) mit Pass- oder Gleitsitz
aufnehmen.
7. Verstrebung nach mindestens einem der Ansprüche 1, 2, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelstützenfassung (6) ein Rohrabschnitt mit polygonalem Querschnitt ist.
8. Verstrebung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Fassungen (8) der Stegabschnitte (7) Rohrabschnitte mit polygonalem Querschnitt
sind.
9. Verstrebung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stegabschnitte (7) Profilabschnitte, insbesondere T-Profile sind.
10. Verstebung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß diese mittels Arretierschrauben in lösbarer Weise an der Mittelstütze (3) und/oder
an mindestens einer Stütze (4) festlegbar ist.
11. Verstrebung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß diese längs der radialen Mittellinien (10) der Stegabschnitte (7) in n Verstrebungselemente
(9) unterteilt ist, die mittels Spannelementen (11) zur Bildung einer Verstrebung
spannschellenartig an der Mittelstütze (3) und den Stützen (4) festspannbar sind.