[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Wipp- oder Schaukelvorrichtung für Kleinkinder,
insbesondere für Kleinkinder mit einem Alter von etwa einem Monat bis etwa zwölf Monaten.
[0002] Im Stande der Technik sind Schaukelvorrichtungen, insbesondere auch für Kleinkinder
bekannt, die vornehmlich an der Decke eines Raumes aufzuhängen sind und entweder ein
einfaches Schaukelbrett (für größere Kinder) oder einen sackartigen Schaukelsitz aus
Stoff, in den das Kleinkind eingesetzt wird, besitzen. Die im wesentlichen sitzende
Position, die das Kleinkind bei den bekannten Schaukelvorrichtungen einzunehmen hat,
ist jedoch aus physiologischen Gründen problematisch, da diese insbesondere bei Kleinkindern
mit einem Lebensalter von etwa einem Monat bis etwa zwölf Monaten, also bei Kleinkindern,
die noch nicht selbständig aufrecht stehen oder gehen können, eine unnatürliche Haltung
des Kleinkindes darstellt und mitunter zu Schäden des Rückens oder der Hüfte des Kindes
führen kann. Daneben besitzen die bekannten Schaukelvorrichtungen den Nachteil, daß
sie dem bereits bei Kleinkindern im Alter von vier Wochen vorhandenen Fortbewegungsdrang
nur unzureichend Rechnung tragen, da eine selbständige Bewegung des Kleinkindes ohne
Zuhilfenahme einer weiteren Person nicht möglich ist. Zumeist ist die Aufsicht durch
einen Helfer bereits aus Sicherheitsgründen erforderlich.
[0003] Hier will die Erfindung abhelfen. Ziel ist es, eine Wipp- oder Schaukelvorrichtung
für Kleinkinder zur Verfügung zu stellen, die unter Ausnutzung des bereits bei Kleinkindern
ausgeprägten Bewegungsdranges eine selbständige Schaukelbewegung ermöglicht, und bei
der physiologische Schäden, insbesondere Haltungsschäden des Kleinkindes vermieden
werden.
[0004] Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die im Patentanspruch 1 angegebene Wipp-
oder Schaukelvorrichtung gelöst.
[0005] Der Erfindung liegt zunächst die Erkenntnis zugrunde, von der bei den bisherigen
Schaukelvorrichtungen vorgegebenen Sitz- oder Liegestellung des Kindes abzugehen und
eine Auflage zur Aufnahme des Kindes vorzusehen, auf deren Oberseite das Kleinkind
bäuchlings liegt. Es hat sich gezeigt, daß insbesondere bei Säuglingen die Bauchlage
hinsichtlich der körperlichen und geistigen Entwicklung des Kindes gegenüber der sitzenden
oder rücklings liegenden Position Vorteile besitzt. In der Bauchlage befindet sich
das Kleinkind in einer bequemen und sicheren Position. Aus dieser heraus betrachtet
es seine Umgebung und beginnt aufgrund des angeborenen Dranges, sich frühzeitig fortzubewegen,
seine Umgebung zu begreifen. Die ersten zwölf Monate im Leben eines Säuglings sind
für die spätere Entwicklung, insbesondere für den motorischen Bereich von maßgeblicher
Bedeutung. Es ist bekannt, daß zwischen körperlicher und geistiger Entwicklung enge
Wechselbeziehungen bestehen, so daß über körperliche Anregungen ein wesentlicher Einfluß
auf die geistige Entwicklung des Säuglings ausgeübt werden kann. Die Auflage zur Aufnahme
des Kleinkindes ist so ausgebildet, daß der Bauchbereich auf der Auflage noch voll
aufliegt, während der Brustkorb ein wenig angehoben werden kann, so daß das Kleinkind
beginnt, sich aufzurichten. Diese Haltung ermöglicht es dem Kleinkind, den Kopf zu
heben und ihn frei nach rechts und links zu drehen. Durch eine schmale, abgerundete
und körperbezogene Ausbildung der Auflage im Bereich des Beckens werden die Oberschenkel
im Hüftgelenk in einer Beuge-Abspreizhaltung eingestellt, was die physiologische Entwicklung
der Hüftgelenke fördert. In dieser Lage kann das Kleinkind sämtliche seiner Rumpfmuskeln
ohne Körperbelastung trainieren. Spätere Haltungsschäden wie Rundrücken und Haltungsschwäche,
die bei den derzeit im Handel befindlichen Schaukelvorrichtungen zumeist noch gefördert
werden, sind bei der erfindungsgemäßen Ausbildung der Wipp- oder Schaukelvorrichtung
sicher vermieden.
[0006] Durch die Aufhängung (oder Abstützung) der Auflage in einer solchen Höhe über dem
Boden, daß die Füße des Kleinkindes Bodenkontakt bekommen, wird sich das Kleinkind
aufgrund des taktilen Reizes mit der Folge einer Streckung der Knie- und Hüftgelenke
oder aufgrund einer Abrollbewegung der Zehen selbständig in Wippbewegungen versetzen
können. Diese Bewegungserfahrung, die dem Kleinkind Freude bereitet, fördert und schult
die Streckaktivität der Rumpfmuskeln frühzeitig. Daneben wird ebenso die Kopf- und
Rumpfkontrolle, sowie Gleichgewicht und Koordination geschult, und Haltungs- und Bewegungsorgane
ohne Körperbelastung in Bauchlage, sowie Rumpf-, Bein- und Fußmuskeln gekräftigt.
Somit wird des weiteren in physiologisch einwandfreier Weise die Voraussetzung zum
späteren Sitzen, Stehen und Gehen gegeben.
[0007] Darüber hinaus ist die erfindungsgemäße Wipp- oder Schaukelvorrichtung für Kleinkinder
zur Therapie geeignet, also insbesondere für Säuglinge mit neuro-muskulären Erkrankungen,
infantilen Skoliosen, cerebralen Bewegungsstörungen, hypotonen Bewegungsmustern (Floppy-Kinder),
Dysplasiehüften, Haltungsschäden im Bereich der Füße, Mukoviszidose, und dergleichen.
In vorteilhafter Weise wird hierbei von den Anforderungen der erfindungsgemäßen Wipp-
oder Schaukelvorrichtung, die an den Gleichgewichts- und Koordinationssinn des Kindes
gestellt werden, Gebrauch gemacht.
[0008] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung gemäß Anspruch 2 ist
die Höhe der Auflage über dem Boden in Abhängigkeit des Lebensalters des Kleinkindes
variabel einstellbar.
[0009] Bei einer konstruktiv bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 3 besitzt die Stützvorrichtung
einen Rahmen, der vermittels Stützbeine in einer festgelegten Höhe über dem Boden
aufzustellen ist, wobei die Auflage an zumindest zwei Punkten über eine Schnur am
Rahmen derart aufgehängt ist, daß die Höhe der Auflage über dem Boden durch den Winkel
der Schnur zum Boden einstellbar ist. Vorzugsweise besitzt in diesem Fall der Rahmen
gemäß Anspruch 4 die Form der beiden Schenkel eines gleichschenkligen Dreiecks, an
dessen Ecken die Stützbeine angebracht sind, wobei die Enden der Schnur zur Aufhängung
der Auflage jeweils an vorderen und hinteren Punkten der Auflage befestigt sind und
die Schnur an einem verschiebbaren Aufhängepunkt jedes Schenkels des Rahmens derart
symmetrisch aufgehängt ist, daß eine Schaukelbewegung in Richtung parallel zur Mittelachse
des gleichschenkligen Dreiecks ermöglicht ist. Vorteilhafterweise zeigt hierbei das
kopfseitige Ende der Auflage gemäß Anspruch 5 zur Basis des gleichschenkligen Dreiecks.
Wenn des weiteren gemäß Anspruch 6 der Rahmen an der Basis des gleichschenkligen Dreiecks
offen ist, besteht auch bei größeren Schaukelbewegungen des Kleinkindes keine Gefahr,
daß sich das Kleinkind mit dem Kopf an einem Teil der Wipp- oder Schaukelvorrichtung
anstößt. Außerdem ermöglicht die nach vorne offene Seite des Rahmens eine erleichterte
Kommunikation des auf der Auflageschale liegenden Kleinkindes mit einer davor befindlichen
Person.
[0010] Das Kleinkind wird alsbald von sich aus lernen, seine Hände zur Unterstützung der
Schaukelbewegung einzusetzen. Aus diesem Grund ist es von Vorteil, wenn gemäß Anspruch
7 der mit den Händen des Kleinkindes erreichbare Abschnitt jeder Schnur eine Verdickung,
etwa in Grifform, aufweist. In dieser Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße Wipp-
oder Schaukelvorrichtung auch für ein Training der Muskelgruppen der oberen Extremitäten
des Kleinkindes geeignet.
[0011] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Stützvorrichtung gemäß
Anspruch 8 zumindest ein an der Unterseite der Auflage angebrachtes elastisches Element
auf, welches federnd mit dem Boden zu verbinden ist. Diese Ausführungsform ist insbesondere
für die Verwendung im Freien, beispielsweise bei einem Kinderspielplatz, geeignet.
In diesem Fall kann das eine Ende des elastischen Elementes, beispielsweise ein Ende
einer geeigneten Spiralfeder, im Boden fest verankert sein.
[0012] Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Stützvorrichtung gemäß
Anspruch 9 zumindest ein an der Unterseite der Auflage angebrachtes Bogenelement auf,
vermittels die Wipp- oder Schaukelvorrichtung in Wipp- oder Schaukelbewegung nach
Art eines Schaukelpferdes versetzbar ist.
[0013] Die Größe der Aufnahmefläche ist an sich keinen Beschränkungen unterworfen und kann
einen derart großen Wert annehmen, daß Gegenstände wie beispielsweise Kinderspielzeug
untergebracht werden können. In diesem Fall mündet das vordere Ende der Aufnahmefläche
gemäß Anspruch 10 in einen ansteigenden Rand, der ein Herabfallen eines auf der Auflagefläche
liegenden Gegenstandes auch während der Wipp- oder Schaukelbewegung verhindert.
[0014] Zur Begrenzung oder Dämpfung der Wipp- und Schaukelbewegung der Auflage kann in vorteilhafter
Weise gemäß Anspruch 11 ein elastisches Dämpfungsorgan vorgesehen sein.
[0015] Bei der Ausgestaltung gemäß Anspruch 12 und 13 besteht die Auflage aus einer der
Körperform des bäuchlings liegenden Kleinkindes ergonomisch angepaßten Schale, dessen
Auflagefläche für die Hände und den Kopf im vorderen Bereich den Konturen eines Ovals
folgt und sich nach hinten zur Bauchpartie annähernd kontinuierlich bis in einen rückwärtigen
Fortsatz verjüngt. Der Übergangsbereich ist leicht nach hinten abfallend ausgebildet,
und dient als Stützfläche für die Bauch- und Brustpartie des Kleinkindes. Durch diese
Anstellung der Stützfläche wird ein Abstützen der Hände und eine Kontrolle der Kopfbewegungen
erleichtert. Durch den fließenden Übergang zwischen der Auflagefläche für die Hände
und dem rückwärtigen Fortsatz werden die Beinbewegungen des Kleinkindes nicht behindert.
Durch die angegebene und im übrigen ohne weiteres den Figuren in allen Einzelheiten
offenbarte Form der Schale der Wipp- oder Schaukelvorrichtung liegt das Kind bäuchlings
in physiologisch einwandfreier Haltung auf der Wipp- oder Schaukelvorrichtung. Die
Auflagefläche ermöglicht eine ausreichende Abstützung für die Arme und Hände, sowie
den Kopf des Kleinkindes, und kann darüberhinaus als Ablagefläche für Spielzeug und
dergleichen eingesetzt werden. Insbesondere bei Kleinkindern mit einem Alter von wenigen
Wochen ist eine koordinierte Betätigung von Beinen und Armen noch nicht gegeben. Die
Kontrolle der Kopfbewegungen bei Kleinkindern erfolgt im wesentlichen durch das Aufstützen
der Arme, so daß der Oberkörper des Kleinkindes aufgerichtet wird. Andererseits kann
der Kopf des Kleinkindes bei Ermüdung in natürlicher Weise auf der Auflagefläche abgelegt
werden, so daß selbst in Schlafstellung das Kleinkind unbedenklich auf der Auflageschale
verbleiben kann. Hierbei wird auf die an sich bekannte beruhigende Wirkung von Wipp-
und Schaukelbewegungen auf Kleinkinder verwiesen.
[0016] Bei der vorteilhaften Ausbildung gemäß Anspruch 14 weist der rückwärtige Fortsatz
eine ebenfalls im wesentlichen horizontale Oberfläche auf, die jedoch tiefer gelegen
ist als diejenige der Auflagefläche für die Hände des Kleinkindes.
[0017] Vorzugsweise steigt gemäß Anspruch 15 die Stützfläche zwischen dem rückwärtigen Fortsatz
und der Auflagefläche stetig an, vorzugsweise mit einem Neigungswinkel von 23° gegenüber
der Horizontalen.
[0018] Vorteilhafterweise ist gemäß Anspruch 16 im Übergangsbereich zwischen der vorderen
Auflagefläche für die Hände und dem rückwärtigen Fortsatz ein seitlicher Begrenzungswulst
vorgesehen, der ein seitliches Herunterrutschen des Kleinkindes von der Wipp- oder
Schaukelvorrichtung verhindern.
[0019] Das hintere Ende des rückwärtigen Fortsatzes kann gemäß Anspruch 17 noch mit einer
Erhebung versehen sein, die zum einen das Abrutschen des Kleinkindes nach hinten zuverlässig
verhindert und andererseits auch eine gute Kraftübertragung zwischen der Beinbewegung
und der Wipp- oder Schaukelvorrichtung vermittelt.
[0020] An sich ist des weiteren denkbar, daß die Auflageschale mit der dargestellten Form
in einer starren Abstützung unbeweglich auf dem Boden abgestellt, oder, mit Tragegriffen
versehen, als Transportmittel für Kleinkinder verwendet werden kann. Daneben ist an
einen Einsatz als Sicherheits-Rückhaltesystem für Kleinkinder in einem Kraftfahrzeug
zu denken, wobei in diesem Fall die Auflageschale mit (nicht näher dargestellten)
Mitteln zur Führung und Befestigung von 2- oder 3-Punkt-Sicherheitsgurten vorgesehen
sind. Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist gemäß Anspruch 18 die Unterseite
der Auflageschale derart geformt, daß die gewendete Auflageschale als Sitz- oder Liegefläche
für das Kleinkind verwendbar ist.
[0021] Weitere Einzelheiten, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
[0022] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Wipp- oder Schaukelvorrichtung gemäß der Erfindung
mit der Andeutung eines bäuchlings daraufliegenden Kleinkindes;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der Wipp- oder Schaukelvorrichtung von vorne;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht einer Auflageschale gemäß der Erfindung;
- Fig. 4
- eine schematische Draufsicht der Auflageschale;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht einer Wipp- oder Schaukelvorrichtung gemäß der Erfindung,
bei der die Auflageschale an einem Kinderlaufstall aufgehängt ist;
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht einer Wipp- oder Schaukelvorrichtung gemäß der Erfindung
mit einer Stützvorrichtung in Form einer elastischen Schraubenfeder; und
- Fig. 7a und 7b
- eine perspektivische Ansichten einer erfindungsgemäßen Auflageschale, welche im gewendeten
Zustand als Sitz- oder Liegefläche verwendbar ist.
[0023] Eine in Fig. 1 und 2 dargestellte Wipp- oder Schaukelvorrichtung 1 weist eine Auflage
in Form einer Schale 2 auf, auf deren Oberseite das Kleinkind 3 bäuchlings liegt.
Es ist eine Stützvorrichtung 4 vorgesehen, an der die Auflageschale 2 derart aufgehängt
ist, daß eine pendelartige Bewegung der Auflageschale 2 ermöglicht ist. Die Stützvorrichtung
4 besitzt einen aus zwei Stäben ausgebildeten Rahmen 5, der vermittels Stützbeinen
6 in einer bestimmten Höhe h über dem Boden aufgestellt ist. Der Rahmen 5 besitzt
somit die Form der beiden Schenkel eines gleichschenkligen Dreiecks, das an der Basis
des Dreiecks offen ist. Die Auflageschale 2 ist an drei Punkten 7, 8, 9 über eine
Schnur 10 am Rahmen 5 aufgehängt. Hierzu sind an den Stäben des Rahmens 5 zuführende
Verstellorgane 11, 12 angebracht, die einen hakenförmigen Greifer 13 besitzen, in
welche die Schnur 10 eingehängt ist. Durch Verschieben der Verstellorgane 11, 12 auf
dem Rahmen 5 kann die Höhe der Auflageschale 2 über dem Boden in Abhängigkeit des
Alters des Kleinkindes derart eingestellt werden, daß die Füße 14 des Kleinkindes
3 in Ruhestellung der Auflageschale 2 gerade auf den Boden gelangen. Zur leichteren
Einstellung der Verstellorgane 11, 12 können auf dem Rahmen 5 Markierungen 15 angebracht
sein. Unabhängig von der eingestellten Höhe der Auflageschale 2 über dem Boden kann
die Auflageschale 2 in Ruhestellung auf einfache Weise parallel zur Horizontalen des
Bodens ausgerichtet werden.
[0024] Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, liegt das Kleinkind bäuchlings auf der Auflageschale
2 in einer physiologisch günstigen Haltung und ist gegen Abrutschen und Herunterrollen
gesichert. Auch unter Bezugnahme auf die Fig. 3 und 4 besitzt die Auflageschale 2,
die vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt ist, im vorderen Bereich eine in Ruhestellung
etwa horizontal zum Boden oder nach vorne leicht geneigt verlaufende Auflagefläche
17 für die Hände des Kleinkindes, die der Kontur eines Ovales folgt, wobei in diesem
Falle die große Achse des Ovales senkrecht zur Mittellängsachse A der Auflageschale
2 verläuft. Das hintere Ende der Auflageschale 2 wird durch einen rückwärtigen schmalen
Fortsatz 18 gebildet, dessen Oberfläche in Ruhestellung ebenfalls etwa horizontal
verläuft. Die Oberfläche dieses Fortsatzes liegt jedoch tiefer als die Auflagefläche
17. Die Auflagefläche 17 und der rückwärtige Fortsatz 18 werden durch eine leicht
ansteigende und sich allmählich verbreiternde Stützfläche 19 miteinander verbunden,
deren Außenkontur stetig in die Ovalkontur der Auflagefläche 17 übergeht. Am hinteren
Ende des rückwärtigen Fortsatzes 18 ist des weiteren eine Erhebung 20 vorgesehen.
Die Stützfläche 19 ist durch nach oben weisende seitliche Wülste 21 begrenzt, die
sich zumindest zum Teil noch in den Bereich des vorderen Randes der Auflagefläche
17 und des rückwärtigen Fortsatzes 18 erstrecken. Zur weiteren Sicherung des Kleinkindes
können des weiteren (nicht näher dargestellte) Gurte vorgesehen sein.
[0025] Liegt das Kleinkind, wie in Fig. 1 und 2 angedeutet, auf der Auflageschale 2, so
wird die Brust- und Bauchpartie des Kleinkindes durch die Stützfläche 19 abgestützt,
so daß das Kleinkind zwanglos beim Aufstützen der Hände auf die Auflagefläche 17 den
Kopf heben und bewegen kann. Das Kleinkind liegt mit seinem Gesäß an der hinteren
Erhebung 20 an, wobei die Beine den rückwärtigen Fortsatz 18 umgreifen, so daß sich
das Kleinkind mit seinen Füßen auf dem Boden abstützt und durch Strampelbewegungen
die Auflageschale 2 zur Ausführung von Wipp- und Schaukelbewegungen nach vorne bewegen
kann.
[0026] Aus der Fig. 2 sind des weiteren Handgriffe 22 und 23 ersichtlich, die an den Abschnitten
der Schnur 10 angebracht sind, die das Kleinkind mit seinen Händen erreichen kann.
Hierbei kann der Wulst 21 an den mit den Bezugsziffern 24 und 25 gekennzeichneten
Stellen etwas abgeflacht sein (hier nicht explizit dargestellt), so daß die Arme des
Kleinkindes in diesen Bereichen bequemer aufgestützt bzw. abgelegt werden können.
[0027] Insbesondere aus der Fig. 1 ist des weiteren ein elastisches Dämpfungsorgan in Form
einer Schraubenfeder 26 ersichtlich, welche am hinteren Ende der Auflageschale 2 und
dem Stützbein 6 angebracht ist.
[0028] Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Wipp- oder
Schaukelvorrichtung 1, bei der die Auflageschale 2 über drei Schnüre 10 in der dargestellten
Weise an einem oberen Rahmen 5 eines allgemein erhältlichen Kinderlaufstalles 27 in
der dargestellten Weise aufgehängt ist. Die Befestigung der Schnüre am Rahmen 5 erfolgt
hierbei einfach entweder durch Verknoten oder vermittels (nicht näher dargestellter)
Klammern. Durch einfaches Einstellen der jeweiligen Länge der Schüre kann auf einfache
Weise die Höhe der Auflageschale 2 über dem Boden, sowie die horizontale Ausrichtung
der Schale 2 in Ruhestellung bewegt werden. Der Vorteil dieses Ausführungsbeispieles
liegt darin, daß ein zumeist in jedem Familienhaushalt anzutreffende Kinderlaufstall
als Stützvorrichtung 4 verwendet wird.
[0029] Selbstverständlich sind auch weitere (nicht näher dargestellte) Stützvorrichtungen
mit anderen Ausgestaltungen denkbar, die eine gewünsche Aufhängung der Auflageschale
2 erlauben.
[0030] Bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist die Auflageschale
2 über ein elastisches Element 28 federnd über dem Boden abgestützt, wobei im dargestellten
Fall das untere Ende des elastischen Elementes fest mit einer beispielsweise metallischen
Bodenplatte 29 verbunden ist, welche einen sicheren Stand der Wipp- oder Schaukelvorrichtung
1 auf dem Boden gewährleistet. Die Bodenplatte 29 besitzt eine derart große Fläche,
daß die Füße des Kleinkindes auf der Bodenplatte 29 zu liegen kommen. Insbesondere
bei der Anwendung im Freien bei einem Kinderspielplatz kann die Bodenplatte 29 im
Erdboden fest verankert sein.
[0031] Bei der in den Fig. 7a und 7b dargestellten Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen
Auflageschale 2 ist die Unterseite derselben derart geformt, daß die Auflageschale
2 in gewendetem Zustand gemäß Fig. 7b als Sitz- oder Liegefläche für das Kleinkind
verwendbar ist. In dieser besonderen Ausgestaltung kann die Auflageschale 2 neben
der Verwendung bei einer Wipp- oder Schaukelvorrichtung auch mannigfaltigen anderen
Verwendungen zugeführt werden, etwa als Kindersitz im Kraftfahrzeug, als Trageschale
für Kleinkinder, und dergleichen mehr. Wichtig ist, daß die Oberseite der Auflageschale
2 gemäß Fig. 7a die dargestellte ergonomisch günstige Position des Kleinkindes in
Bäuchlings-Lage gewährleistet, so daß der Bauchbereich auf der Auflage voll aufliegt,
während der Brustkorb ein wenig angehoben werden kann, und die Oberschenkel im Beckenbereich
leicht abgespreizt sind. Bei der Darstellung gemäß Fig. 7a kommt das Kleinkind derart
bäuchlings zu liegen, daß der Kopf auf der linken Seite der Figur liegt.
[0032] Für das Material der erfindungsgemäßen Auflageschale 2 wird an sich Kunststoff bevorzugt.
Daneben ist die Verwendung eines anderen Materials nicht ausgeschlossen, etwa ein
in mehreren Schichten verleimtes Holzmaterial, welches in Form geschnitten und gepresst
ist. Denkbar ist auch die Herstellung aus einem sogenannten Softschaumgummimaterial,
welches ein Zusammenknüllen der Auflageschale 2 auf engsten Raum ermöglicht. Denkbar
ist desweiteren die Herstellung in Form mehrerer zusammengeschweißter Folien, so daß
ein Aufblasen der Auflageschale 2 ermöglicht ist.
[0033] Neben diesen Ausbildungen als Vollformen sind auch Ausgestaltungen der Auflageschale
2 denkbar, bei denen die Kontur der Auflageschale durch ein unterbrochenes Material
ausgebildet ist, welches mit einem Gewebematerial bezogen oder umspannt ist. In diesem
Fall kann die Auflageschale beispielsweise aus einem Geflecht aus Kunststoff, Draht,
oder einem natürlichen Material wie Weide (Korbmaterial), Papyrus, Schilf und dergleichen
ausgebildet sein, welches mit einem Textilgewebe oder einer sonstigen flächenhaften
Umhüllung bespannt ist. Die Bespannung kann auf einfache Weise abnehmbar sein und
auf einfache Weise gereinigt werden.
1. Wipp- oder Schaukelvorrichtung für Kleinkinder, insbesondere für Kleinkinder mit einem
Alter von etwa einem Monat bis etwa zwölf Monaten, welche eine Auflage (2) zur Aufnahme
des Kleinkindes (3), auf deren Oberseite das Kleinkind derart bäuchlings liegt, daß
der Bauchbereich auf der Auflage (2) noch voll aufliegt, während der Brustkorb ein
wenig angehoben werden kann, und die Oberschhenkel im Beckenbereich leicht abgespreizt
sind, und eine Stützvorrichtung (4) aufweist für die eine pendelartige Bewegung erlaubende
Aufhängung oder Abstützung der Auflage (2) in einer solchen Höhe (h) über dem Boden,
daß die Füße (14) des Kleinkindes auf den Boden gelangen.
2. Wipp- oder Schaukelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe
der Auflage (2) über dem Boden in Abhängigkeit des Lebensalters des Kleinkindes variabel
einstellbar ist.
3. Wipp- oder Schaukelvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stützvorrichtung (4) einen Rahmen (5) besitzt, der vermittels Stützbeine (6) in
einer festgelegten Höhe über dem Boden aufzustellen ist, und die Auflage (2) an zumindest
zwei Punkten über eine Schnur (10) am Rahmen (5) derart aufgehängt ist, daß die Höhe
der Auflage (2) über dem Boden durch den Winkel der Schnur (10) zum Boden einstellbar
ist.
4. Wipp- oder Schaukelvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen
(5) die Form der beiden Schenkel eines gleichschenkligen Dreiecks aufweist, an dessen
Ecken die Stützbeine (6) angebracht sind, und die Enden der Schnur (10) zur Aufhängung
der Auflage (2) jeweils an vorderen (7, 8) und hinteren Punkten (9) der Auflage (2)
befestigt sind und die Schnur (10) an einem verschiebbaren Aufhängepunkt (11, 12)
jedes Schenkel des Rahmen (5) derart symmetrisch aufgehängt ist, daß eine Schaukelbewegung
in Richtung parallel zur Mittelachse des gleichschenkligen Dreiecks ermöglicht ist.
5. Wipp- oder Schaukelvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das kopfseitige
Ende der Auflage (2) zur Basis des gleichschenkligen Dreiecks zeigt.
6. Wipp- oder Schaukelvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Rahmen (5) an der Basis des gleichschenkligen Dreiecks offen ist.
7. Wipp- oder Schaukelvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der mit den Händen des Kleinkindes erreichbare Abschnitt jeder Schnur (10) eine
Verdickung (22, 23) aufweist.
8. Wipp- oder Schaukelvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stützvorrichtung (4) zumindest ein an der Unterseite der Auflage angebrachtes
elastisches Element aufweist, dessen anderes Ende fest mit dem Boden zu verbinden
ist.
9. Wipp- oder Schaukelvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stützvorrichtung (4) zumindest ein an der Unterseite der Auflage angebrachtes
Bogenelement aufweist, vermittels die Wipp- oder Schaukelvorrichtung in Wipp- und
Schaukelbewegung versetzbar ist.
10. Wipp- oder Schaukelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das vordere Ende der Aufnahmefläche (17) in einen ansteigenden Rand (21) mündet,
der ein Herabfallen eines auf der Auflagefläche (17) liegenden Gegenstandes während
der Wipp- oder Schaukelbewegung verhindert.
11. Wipp- oder Schaukelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein elastisches Dämpfungsorgan (26) vorgesehen ist, welches eine Begrenzung oder
Dämpfung der Wipp- und Schaukelbewegung der Auflage ermöglicht.
12. Wipp- oder Schaukelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflage (2) in Form einer Schale ausgebildet ist, deren rückwärtiges Ende
sich nach hinten verjüngt und einen mittigen Fortsatz (18) bildet, an dessen Seite
die Füße (14) des Kleinkindes vorbeigreifen, wobei der vordere Bereich der Schale
(2) den Konturen eines Ovals folgt und als im wesentlichen horizontale breite Auflagefläche
(17) für die Hände und den Kopf des Kleinkindes ausgebildet ist, und Fortsatz (18)
und Auflagefläche (17) durch eine von dem Fortsatz sich kontinuierlich verbreiternde
und flüssig in die Kontur des Ovals der Auflagefläche (17) übergehende Stützfläche
(19) miteinander verbunden sind.
13. Auflageschale insbesondere zur Verwendung in einer Wipp- oder Schaukelvorrichtung
für Kleinkinder mit einem Alter von etwa einem Monat bis zu etwa zwölf Monaten, mit
einer Schale (2), auf deren Oberseite das Kleinkind bäuchlings liegt und deren rückwärtiges
Ende sich nach hinten verjüngt und einen Fortsatz (18) bildet, an dessen Seiten die
Beine des Kleinkindes vorbeigreifen, wobei der vordere Bereich der Schale (2) den
Konturen eines Ovals folgt und als breite Auflagefläche (17) für die Hände und den
Kopf des Kleinkindes ausgebildet ist, und Fortsatz (18) und Auflagefläche (17) durch
eine von dem Fortsatz sich kontinuierlich verbreiternde und flüssig in die Kontur
des Ovals der Auflagefläche (17) übergehende Stützfläche (19) miteinander verbunden
sind.
14. Wipp- oder Schaukelvorrichtung bzw. Auflageschale nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der rückwärtige Fortsatz (18) eine ebenfalls im wesentlichen
horizontale Oberfläche aufweist, die jedoch tiefer gelegen ist als diejenige der Auflagefläche
(17) für die Hände des Kleinkindes.
15. Wipp- oder Schaukelvorrichtung bzw. Auflageschale nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stützfläche (19) zwischen dem rückwärtigen Fortsatz
(18) und der Auflagefläche (17) stetig ansteigt, vorzugsweise mit einem Neigungswinkel
von etwa 23° gegenüber der Horizontalen.
16. Wipp- oder Schaukelvorrichtung bzw. Auflageschale nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schale im Bereich der Stützfläche einen seitlichen,
nach oben weisenden Begrenzungswulst (21) aufweist.
17. Wipp- oder Schaukelvorrichtung bzw. Auflageschale nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß am hinteren Ende des rückwärtigen Fortsatzes (18) eine
Erhebung (20) vorgesehen ist.
18. Wipp- oder Schaukelvorrichtung bzw. Auflageschale nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite der Auflageschale (2) derart geformt ist,
daß die gewendete Auflageschale (2) als Sitz- oder Liegefläche für das Kleinkind verwendbar
ist.