[0001] Die Erfindung betrifft eine Walzeinrichtung, mit einem Walzgerüst und einer vorgeordneten
Entzunderungseinrichtung.
[0002] Aus der DE-C - 41 34 599 ist es bekannt, zum Zweck des Vermeidens von Oberflächenfehlern
am Walzgut, wie Schälstellen oder Abtragungen, Kühlflüssigkeit auf der Zulaufseite
des Walzgutes in einem sich über die gesamte Breite des Walzgutes möglichst nahe vor
dem Walzspalt erstreckenden Bereich auf das Walzgut und auf die Mäntel der Arbeitswalzen
zu sprühen. Hierdurch soll eine starke Abkühlung in einer nur sehr dünnen äußeren
Zone des Walzgutes erzielt werden, so daß die Abkühlung für die anschließende Verformung
unkritisch ist.
[0003] Die zur Durchführung des Kühlverfahrens gemäß der DE-C - 41 34 599 vorgesehene Einrichtung
weist Sprühdüsen auf, die in größerer Entfernung von den Walzen des Walzgerüstes angeordnet
sind und mittels denen Kühlmittel schräg gegen die Oberfläche des Walzgutes direkt
in Richtung zum Walzspalt gesprüht wird, so daß ein Teil des Kühlmittelstrahles die
Walzgutoberfläche und ein Teil die Walzenoberfläche trifft. Hierbei besteht jedoch
die Gefahr des Abplatzens von Zunder, dessen Einlaufen in den Walzspalt nicht mehr
verhindert werden kann, wobei es zu Oberflächenfehlern kommen kann.
[0004] Aus der EP-A - 0 241 919 und der US-A - 5,001,915 ist es für das Warmwalzen von Walzgut
bekannt, den Zunder des Walzgutes durch Aufsprühen von Kühlwasser zu entfernen, wobei
das Kühlwasser mittels Düsen, die an einem sich quer über das Walzgut erstreckenden
Kühlbalken vorgesehen sind, entgegen der Bewegung des Walzgutes auf die Oberflächen
des Walzgutes aufgesprüht wird.
[0005] Ein besonderes Problem stellt sich bei Walzeinrichtungen, die in eine Stranggießanlage
zum On-line-Walzen eines Gußstranges integriert sind, u.zw. insbesondere beim in Gießrichtung
gesehen ersten Walzgerüst, das vor oder knapp nach der Durcherstarrungsfront des Gußstranges
angeordnet ist. Eine solche Walzeinrichtung kann wegen der relativ hohen Temperaturen
des Gußstranges am Austritt aus der die Sekundärkühlzone der Strangführung einschließenden
Kühlkammer, der geringen Verformungsgeschwindigkeiten infolge der relativ geringen
Vorschubgeschwindigkeit (= Gießgeschwindigkeit) des Walzgutes, d.h. des Gußstranges,
und wegen der niedrigen Formänderungsfestigkeit des Gußgefüges des Gußstranges leicht
und kostengünstig gebaut werden, da nur relativ geringe Walzkräfte auftreten. Auch
ist nur eine relativ geringe Antriebsleistung erforderlich, so daß der Energieaufwand
im Verhältnis zum Verformungsgrad gering ist.
[0006] Es hat sich jedoch gezeigt, daß der Zunder vor einem solchen in eine Stranggießanlage
integrierten Walzgerüst vollständig entfernt werden muß, um eine einwandfreie Oberfläche
zu erzielen, wobei sich jedoch eine Problematik daraus ergibt, daß nur eine geringe
Flüssigkeitsmenge zur Zunderentfernung verwendet werden soll, um den Energiegehalt
des Gußstranges möglichst hoch zu halten, was der Forderung nach vollständiger Zunderentfernung
zuwiderläuft. Dies gilt insbesondere dann, wenn nur ein dünner Gußstrang, wie ein
bandförmiger Strang mit einer Dicke in einem Bereich zwischen 20 und 80 mm, gegossen
wird.
[0007] Gemäß der EP-A - 0 241 919 wird für das On-line-Walzen eines Gußstranges eine Entzunderungsvorrichtung
vorgesehen, wie sie aus der Walzwerkstechnik - beispielsweise präsentiert durch die
US-A - 5,001,915 - bekannt ist. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß, um eine wirkungsvolle
Entzunderung zu erzielen, große Wassermengen auf den Gußstrang aufgesprüht werden
müssen, wodurch es zu einer relativ hohen Temperaturabsenkung des Gußstranges, insbesondere
seiner Oberflächenbereiche, kommt, so daß sich das aus der Walzwerkstechnik bekannte
Entzunderungsverfahren für das Entzundern von on-linegewalzten Gußsträngen, insbesondere
wegen der sehr niedrigen Walzgeschwindigkeit (= Gießgeschwindigkeit) nicht ohne Nachteile
verwirklichen läßt.
[0008] Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, eine Walzeinrichtung mit einem Walzgerüst
und einer vorgeordneten Entzunderungseinrichtung zu schaffen, die den divergierenden
Forderungen - nämlich einwandfreie Oberflächenqualität durch vollständige Zunderentfernung
sowie möglichst geringe Flüssigkeitsaufbringung - gerecht wird.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
· daß die Entzunderungseinrichtung eine unmittelbar vor den Walzen des Walzgerüstes
angeordnete Rotor-Entzunderungseinrichtung aufweist,
· wobei die aus der Rotor-Entzunderungseinrichtung austretenden und auf dem Walzgut
auftreffenden Flüssigkeitsstrahlen gegen die Walzrichtung gerichtet sind, und die
an der Auftreffstelle des Flüssigkeitsstrahles auf der Walzgutoberfläche auftreffende
Flüssigkeit nach dem Auftreffen eine Strömungsresultierende aufweist, die - projiziert
auf die Walzrichtung - eine Komponente entgegengesetzt zur Walzrichtung aufweist.
[0010] Die Rotor-Entzunderungseinrichtung wirkt in erster Linie durch mechanisches Entfernen
des Zunders. Dieses Entfernen wird begünstigt durch Abschrecken des Zunders durch
die Flüssigkeitsstrahlen, wodurch die Zunderhaut aufbricht. Zur Unterstützung des
Aufbrechens der Zunderhaut kann vorteilhaft vor der Rotor-Entzunderungseinrichtung
eine mechanische Zunderbrecheinrichtung, wie eine Biegeeinrichtung, vorgesehen sein.
[0011] Rotor-Entzunderungseinrichtungen sind an sich bekannt, beispielsweise aus der DE-A
- 31 25 146 zum Entzundern von heißen Stahlblöcken. Hierbei wird ein sich quer über
die gesamte Breite des Stahlblocks zu seiner Oberfläche und parallel erstreckender
Spritzbalken um eine senkrecht zu seiner Längserstreckung gerichtete Achse in Drehung
versetzt.
[0012] Es hat sich gezeigt, daß bei der erfindungsgemäßen Verwendung einer Rotor-Entzunderungseinrichtung
mit wesentlich geringeren Wassermengen das Auslangen gefunden werden kann als bei
konventionellen Entzunderungsanlagen, wie sie z.B. aus der eingangs erwähnten DE-C
- 41 34 599, der US-A - 5,001,915 bzw. der EP-A - 0 241 919 bekannt sind, so daß dem
Walzgut, z.B. einem Gußstrang, nur ein sehr kleiner Anteil seines Wärmeinhaltes entzogen
wird. Hierdurch gelingt es auch, sehr dünnes Walzgut mit einem noch sehr hohen Energiegehalt
dem Walzgerüst zuzuführen. Durch die Anordnung der Entzunderungseinrichtung unmittelbar
vor den Walzen des Walzgerüstes gelingt es weiters, eine Nachverzunderung auf ein
nicht mehr störendes Ausmaß wirkungsvoll zu minimieren.
[0013] Vorzugsweise schließen die durch die Achse der Flüssigkeitsstrahlen und parallel
zu einer Achse einer der Walzen des Walzgerüstes gelegten Ebenen mit der an der Auftreffstelle
des Flüssigkeitsstrahles auf der Oberfläche des Walzgutes gelegten Walzrichtung stets
einen spitzen Winkel ein, dessen Spitze der Walzrichtung entgegengesetzt gerichtet
ist
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform, die eine besonders einfache Bauart der Entzunderungseinrichtung
ermöglicht, ist bzw. sind die Rotorachse(n) der Rotor-Entzunderungseinrichtung gegenüber
der Oberfläche des Walzgutes geneigt angeordnet, wobei zweckmäßig der Neigungswinkel
der Rotorachse gegenüber einer senkrecht zur Oberfläche des Walzgutes gerichteten
Geraden größer ist als der Winkel, den die Achse eines Flüssigkeitsstrahles mit der
Rotorachse einschließt.
[0015] Eine besonders knappe Anordnung der Entzunderungseinrichtung vor den Walzen des Walzgerüstes
läßt sich erzielen, wenn ein Teilbereich des von den Flüssigkeitsstrahlen der Rotor-Entzunderungseinrichtung
erzeugten Spritzbereiches gegenüber der Oberfläche des Walzgutes abgeschirmt ist.
[0016] Hierbei ist gemäß einer robusten und kostengünstigen Ausführungsform zweckmäßig zur
Abschirmung des Teilbereiches ein sich quer über die Oberfläche des Walzgutes erstreckendes
Abdeckblech mit einer Flüssigkeitsableitrinne vorgesehen.
[0017] Dabei deckt vorteilhaft das Abdeckblech im Grundriß gesehen einen gegen den Walzspalt
des Walzgerüstes gerichteten Spritzbereich ab.
[0018] Um den besonders beengten Platzverhältnissen unmittelbar knapp vor den Walzen des
Walzgerüstes gerecht zu werden, insbesondere für dünnes Walzgut, ist zweckmäßig die
Abdeckung mit einer entgegen der Walzrichtung gerichteten Walzgut-Fang- bzw. Walzgut-Führungseinrichtung
zum sicheren Einführen des Walzgutanfanges in den Walzspalt versehen, wobei vorteilhaft
die Fang- bzw. Führungseinrichtung von einer sich parallel zu einer der Achsen der
Walzen des Walzgerüstes erstreckenden Blechplatte gebildet ist, in der mindestens
eine Ausnehmung für den Durchtritt der aus der Rotor-Entzunderungseinrichtung austretenden
Flüssigkeitsstrahlen vorgesehen ist.
[0019] Hierbei ist weiters vorteilhaft die Ausnehmung in Form eines Teiles eines Kreisringes
ausgestaltet.
[0020] Eine besonders wichtige Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß das Walzgerüst
zum Walzen eines Gußstranges, insbesondere eines Dünnstranges, ausgelegt ist, wobei
vorteilhaft das Walzgerüst in eine Stranggießanlage integriert ist.
[0021] Die erfindungsgemäße Walzeinrichtung erlaubt es, daß die Rotor-Entzunderungseinrichtung
innerhalb des Walzständers des Walzgerüstes angeordnet ist.
[0022] Für besonders breite Gußstränge weist zweckmäßig die Rotor-Entzunderungseinrichtung
zwei oder mehrere etwa parallel zu den Achsen der Walzen des Walzgerüstes nebeneinanderliegend
angeordnete Rotorköpfe auf.
[0023] Um durch Wirbelbildungen zufällig in die Nähe des Walzspaltes gelangenden Zunder
zu entfernen, ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform im unmittelbaren Einzugsbereich
der Walzen des Walzgerüstes eine Querabspritzeinrichtung vorgesehen, wobei vorzugsweise
im Falle des Vorhandenseins eines Spritzbereich-Abdeckungsbleches die Querabspritzeinrichtung
zwischen dem Abdeckblech und der Oberfläche des Walzgutes vorgesehen ist.
[0024] Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnung an zwei Ausführungsbeispielen
näher erläutert, wobei Fig. 1 eine Stranggießanlage mit einer integrierten Walzeinrichtung
in schematischer Darstellung in Seitenansicht veranschaulicht. Fig. 2 zeigt ein Detail
II der Fig. 1 in vergrößertem Maßstab gemäß einer ersten Ausführungsform. Fig. 3 veranschaulicht
in zu Fig. 2 analoger Darstellung eine zweite Ausführungsform. Fig. 4 ist eine Ansicht
gemäß der Linie IV-IV der Fig. 3.
[0025] Eine gekühlte Stranggießkokille, die mit 1 bezeichnet ist, wird mit flüssigem Stahl
2, der aus einem Zwischengefäß 3 zugeführt wird, gespeist. Der sich in der Kokille
1 bildende, einen flüssigen Kern und zunächst nur eine dünne Strangschale aufweisende
Gußstrang 4 wird über eine bogenförmig ausgebildete Strangstützeinrichtung 5, die
mit eng benachbarten Stützrollen 6 versehen ist, in die horizontale Strangführung
7 umgeleitet. Die bogenförmig ausgebildete Strangstützeinrichtung 5 und der erste
Teil der horizontalen Strangführung 7 sind von einer Kühlkammer 8 umgeben, die die
Sekundärkühlzone beinhaltet.
[0026] Nach Austritt des Gußstranges 4 aus der Kühlkammer 8 wird der Gußstrang (der eine
Dicke von etwa 60 mm aufweist) einer Walzeinrichtung 9 (in der er auf etwa 40 mm Dicke
reduziert wird), die von einem Walzgerüst 10 und einer vorgeordneten Entzunderungseinrichtung
11 gebildet ist, zugeleitet. Nach der Walzeinrichtung 9 ist eine Trenneinrichtung
12 zur Trennung des durcherstarrten und verformten Gußstranges 4 in Brammen 13 vorgesehen.
Wird der Gußstrang 4 zu Dünnband weiterverarbeitet, erfolgt die Trennung entsprechend
dem gewünschten Bundgewicht. Die abgetrennten Brammen 13 (Dünnbrammen beim Gießen
eines Dünnstranges) werden einem nicht dargestellten Rollenherdofen zugeführt, in
dem die Dünnbrammen auf Walztemperatur gehalten bzw. gegebenenfalls auf diese Temperatur
erhitzt werden, wobei der Rollenherdofen auch die Funktion einer Pufferung der Dünnbrarnmen
für Störfälle übernimmt. Das Auswalzen zu Dünnband erfolgt dann in einer ebenfalls
nicht dargestellten mehrgerüstigen Fertigstraße.
[0027] Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, ist die Entzunderungseinrichtung 11 unmittelbar vor
den Arbeitswalzen 14 des Walzgerüstes 10 angeordnet, u.zw. im Bereich zwischen den
Seitenwangen 15 des Walzenständers 16. Die Entzunderungseinrichtung 11 ist als Rotor-Entzunderungseinrichtung
ausgebildet, wobei die Anzahl der Rotorköpfe 17 der Rotor-Entzunderungseinrichtung
11 entsprechend der Breite des Gußstranges 4 gewählt wird. Sind mehrere Rotorköpfe
17 vorgesehen, sind diese nebeneinanderliegend in einer Ebene parallel zu den Achsen
18 der Arbeitswalzen 14 des Walzgerüstes 10 angeordnet (vgl. Fig. 4).
[0028] Jeder Rotorkopf 17 weist mindestens einen rotierenden Spritzarm 19 auf, der vorzugsweise
als Doppelspritzarm 19 ausgebildet ist und sich radial erstreckt und an dessen Enden
Sprühdüsen 20 angeordnet sind. Anstelle des Spritzarmes 19 kann auch ein rotierender
Teller vorgesehen sein, an dessen Umfang Sprühdüsen angeordnet sind. Die Achsen 22
der aus den Sprühdüsen 20 austretenden Flüssigkeitsstrahlen 21 schließen mit der Rotorachse
23 des zugehörigen Rotorkopfes 17 einen spitzen Winkel α ein. Wie aus Fig. 2 zu erkennen
ist, sind die Rotorachsen 23 der Rotorköpfe 17 gegenüber der Walzgutoberfläche 24
(= Oberfläche 24 des Gußstranges 4) geneigt angeordnet, wobei der Neigungswinkel β
der Drehachsen 23 der Rotorköpfe 17 gegenüber der Vertikalen größer ist als der Winkel
α, den die Achsen 22 der Flüssigkeitsstrahlen 21 mit der Rotorachse 23 der Rotorköpfe
17 einschließen. Hierdurch ist sichergestellt, daß die jeweils durch die Achse 22
der Flüssigkeitsstrahlen 21 und parallel zu einer der Achsen 18 der Arbeitswalzen
14 des Walzgerüstes 10 gelegten Ebenen mit der an der Auftreffstelle 25 des Flüssigkeitsstrahles
21 auf der Oberfläche 24 des Gußstranges 4 gelegten Walzrichtung 26 stets einen spitzen
Winkel einschließen, dessen Spitze der Walzrichtung 26 entgegengesetzt gerichtet ist.
[0029] Hierdurch wird bewirkt, daß die an der Auftreffstelle 25 des Flüssigkeitsstrahles
21 auf der Oberfläche 24 des Gußstranges 4 auftreffende Flüssigkeit nach dem Auftreffen
eine Strömungsresultierende aufweist, die, projiziert auf die Walzrichtung 26, eine
Komponente entgegengesetzt zur Walzrichtung 26 aufweist, wodurch die Flugrichtung
des abplatzenden Zunders entgegengesetzt zur Walzrichtung ausgerichtet ist.
[0030] Zur Vermeidung von Sprühwasser treten die Flüssigkeitsstrahlen 21 unmittelbar nach
Austritt aus den Sprühdüsen 20 durch eine Öffnung 27 in ein die Oberfläche 24 des
Gußstranges 4 im Bereich der Entzunderungseinrichtung 11 bedeckendes Gehäuse 28 ein.
Dieses Gehäuse 28 ist mit einer Abschirmwand 29 gegenüber dem von den Arbeitswalzen
14 gebildeten Walzspalt 30 versehen, so daß nahezu kein Sprühwasser gegen den Walzspalt
30 gewirbelt werden kann.
[0031] Im unmittelbaren Einzugsbereich der Arbeitswalzen 14 des Walzgerüstes 10 ist noch
eine Querabspritzung 31 vorgesehen, die es gestattet, eventuell herumwirbelnde Zunderteilchen
zu entfernen. Durch die Querabspritzung 31 wird weiters eine Nachverzunderung infolge
Rückerwärmung, die wegen der sehr geringen Flüssigkeitsmenge, die durch die Rotor-Entzunderungseinrichtung
11 aufgebracht wird, eventuell eintreten könnte, stark vermindert
[0032] Gemäß der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform sind die Rotorköpfe 17 mit senkrecht
zur Oberfläche 24 des Gußstranges 4 angeordneten Rotorachsen 23 angeordnet, wodurch
die Flüssigkeitsstrahlen 21 über einen Teilbereich 32 des von den Flüssigkeitsstrahlen
21 gebildeten Auftreffkreises 33 gegen den Walzspalt 30 gerichtet wären. Um zu vermeiden,
daß die Flüssigkeitsstrahlen 21 in diesem Bereich 32 auf die Oberfläche 24 des Gußstranges
4 auftreffen, ist in diesem Bereich 32 eine Abschirmung, die von einem sich quer über
die Oberfläche 24 des Gußstranges 4 erstreckenden Abdeckblech 34 gebildet ist, vorgesehen.
Dieses Abdeckblech 34 weist eine die sich auf diesem Abdeckblech 34 sammelnde Flüssigkeit
ableitende Flüssigkeitsableitrinne 35 auf.
[0033] Zum sicheren Einführen des Walzgutes in den Walzspalt 30 - dies ist insbesondere
für Dünnstränge von Bedeutung - ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform eine Fang-
und Führungseinrichtung, die in den Fig. 3 und 4 strichpunktiert eingezeichnet ist,
vorgesehen, die von einer sich parallel zu einer der Achsen 18 der Arbeitswalzen 14
des Walzgerüstes 10 erstreckenden Blechplatte 34' gebildet ist. Diese Blechplatte
34' ist integriert mit dem Abdeckblech 34 ausgebildet und weist in Form eines Teiles
eines Kreisringes ausgebildete Ausnehmungen 36 für den Durchtritt der aus den Spritzdüsen
20 austretenden Flüssigkeitsstrahlen 21 auf.
[0034] Die Anzahl der Sprühdüsen 20 je Rotorkopf 17 kann je nach der erforderlichen Flüssigkeitsmenge
gewählt werden. Die Drehzahl der Spritzarme 19 wird in Abhängigkeit von der Gießgeschwindigkeit,
also in Abhängigkeit von der Einzugsgeschwindigkeit des Gußstranges 4 in das Walzgerüst
10 gesteuert. Die Flüssigkeit wird vorzugsweise mit einem Druck zwischen 200 und 500
bar versprüht.
1. Walzeinrichtung (9), mit einem Walzgerüst (10) und einer vorgeordneten Entzunderungseinrichtung
(11), dadurch gekennzeichnet,
· daß die Entzunderungseinrichtung (11) eine unmittelbar vor den Walzen (14) des Walzgerüstes
(10) angeordnete Rotor-Entzunderungseinrichtung aufweist,
· wobei die aus der Rotor-Entzunderungseinrichtung austretenden und auf dem Walzgut
(4) auftreffenden Flüssigkeitsstrahlen (21) gegen die Walzrichtung (26) gerichtet
sind, und die an der Auftreffstelle (25) des Flüssigkeitsstrahles (21) auf der Walzgutoberfläche
(24) auftreffende Flüssigkeit nach dem Auftreffen eine Strömungsresultierende aufweist,
die - projiziert auf die Walzrichtung (26) - eine Komponente entgegengesetzt zur Walzrichtung
(26) aufweist.
2. Walzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Achse (22)
der Flüssigkeitsstrahlen (21) und parallel zu einer Achse (18) einer der Walzen (14)
des Walzgerüstes (10) gelegten Ebenen mit der an der Auftreffstelle (25) des Flüssigkeitsstrahles
(21) auf der Oberfläche (24) des Walzgutes (4) gelegten Walzrichtung (26) stets einen
spitzen Winkel einschließen, dessen Spitze der Walzrichtung (26) entgegengesetzt gerichtet
ist.
3. Walzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotorachse(n)
(23) der Rotor-Entzunderungseinrichtung (11) gegenüber der Oberfläche (24) des Walzgutes
(4) geneigt angeordnet ist (sind) (Fig. 1, 2).
4. Walzeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Neigungswinkel (β)
der Rotorachse (23) gegenüber einer senkrecht zur Oberfläche (24) des Walzgutes (4)
gerichteten Geraden größer ist als der Winkel (α), den die Achse (22) eines Flüssigkeitsstrahles
(21) mit der Rotorachse (23) einschließt.
5. Walzeinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teilbereich (32) des von den Flüssigkeitsstrahlen (21) der Rotor-Entzunderungseinrichtung
(11) erzeugten Spritzbereiches (33) gegenüber der Oberfläche (24) des Walzgutes (4)
abgeschirmt ist (Fig. 3, 4).
6. Walzeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abschirmung des Teilbereiches
(32) ein sich quer über die Oberfläche (24) des Walzgutes (4) erstreckendes Abdeckblech
(34) mit einer Flüssigkeitsableitrinne (35) vorgesehen ist.
7. Walzeinrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdeckblech
(34) im Grundriß gesehen einen gegen den Walzspalt (30) des Walzgerüstes (10) gerichteten
Spritzbereich (32) abdeckt.
8. Walzeinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdeckblech (34)
mit einer entgegen der Walzrichtung gerichteten Walzgut-Fang- bzw. Walzgut-Führungseinrichtung
(34') zum sicheren Einführen des Walzgutanfanges in den Walzspalt (30) versehen ist
9. Walzeinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Fang- bzw. Führungseinrichtung
(34') von einer sich parallel zu einer der Achsen (18) der Walzen (14) des Walzgerüstes
(10) erstreckenden Blechplatte (34') gebildet ist, in der mindestens eine Ausnehmung
(36) für den Durchtritt der aus der Rotor-Entzunderungseinrichtung (11) austretenden
Flüssigkeitsstrahlen (21) vorgesehen ist.
10. Walzeinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (36) in
Form eines Teiles eines Kreisringes ausgestaltet ist.
11. Walzeinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Walzgerüst (10) zum Walzen eines Gußstranges (4), insbesondere eines Dünnstranges,
ausgelegt ist.
12. Walzeinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Walzgerüst (10)
in eine Stranggießanlage integriert ist.
13. Walzeinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rotor-Entzunderungseinrichtung (11) innerhalb des Walzständers (16) des Walzgerüstes
(10) angeordnet ist.
14. Walzeinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rotor-Entzunderungseinrichtung (11) zwei oder mehrere etwa parallel zu den
Achsen (18) der Walzen (14) des Walzgerüstes (10) nebeneinanderliegend angeordnete
Rotorköpfe (17) aufweist.
15. Walzeinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß im unmittelbaren Einzugsbereich der Walzen (14) des Walzgerüstes (10) eine Querabspritzeinrichtung
(31) vorgesehen ist.
16. Walzeinrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle des Vorhandenseins
eines Spritzbereich-Abdeckungsbleches (34) die Querabspritzeinrichtung (31) zwischen
dem Abdeckblech (34) und der Oberfläche (24) des Walzgutes (4) vorgesehen ist.