[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Feinschleifen von vorbearbeiteten, ringscheibenförmigen
metallischen Werkstücken, insbes. von Kraftfahrzeugbremsscheiben mit Bremsscheibentopf
und ringscheibenförmigem Bremsscheibenkranz, bei dem eine Werkstückaufnahme um eine
Werkstückaufnahme-Achse rotierend angetrieben wird und eine Schleifwerkzeugaufnahme
von einer Antriebswelle um eine zur Werkstückaufnahme-Achse im wesentlichen parallele
Schleifwerkzeugaufnahme-Achse rotierend angetrieben wird. Gegenstand der Erfindung
ist fernerhin eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
- Vorbearbeitung der ringscheibenförmigen Werkstücke, insbes. der Kraftfahrzeugbremsscheiben
meint im Rahmen der Erfindung, daß die Werkstücke ihre konstruktiv vorgegebene Endgeometrie,
insbes. hinsichtlich der Dicke der Scheiben und der Parallelität der Scheibenflächen,
durch eine spanende Bearbeitung, z. B. auf einer Drehbank, erfahren haben. Diese spanende
Formgebung hat jedoch auf der Oberfläche Bearbeitungsspuren, beispielsweise spiralförmig
verlaufende Bearbeitungsspuren, hinterlassen. Diese stören je nach den Anforderungen,
die an die ringscheibenförmigen Werkstücke im Einsatz in funktioneller Hinsicht gestellt
werden. Sie stören insbes. bei Kraftfahrzeugbremsscheiben und beeinträchtigen die
Reproduzierbarkeit und Sicherheit des Bremsvorganges. Deshalb ist im allgemeinen noch
eine korrigierende Feinschleifbearbeitung der vorbearbeiteten ringscheibenförmigen
Werkstücke erforderlich.
[0002] Bei bekannten Verfahren der eingangs beschriebenen Art werden die Werkstückaufnahmen
und die Schleifwerkzeugaufnahmen rotierend angetrieben, sind jedoch ansonsten starre
Bauteile. Die Rotation erfolgt aus Toleranzgründen hinsichtlich der Lagerung der Antriebswellen,
der nicht vollständigen Rundheit der Antriebswellen und der Aufspannung der Werkstücke
bzw. Schleifwerkzeuge nie ohne sog. Schlag. Wellen laufen grundsätzlich, wenn auch
in engen Toleranzen, unrund. Dies führt bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen
Art zu unkontrollierten Ungenauigkeiten an den fertig bearbeiteten Werkstücken, die
hohen Qualitätsanforderungen nicht mehr genügen können.
[0003] Bei dem bekannten Verfahren, von dem die Erfindung ausgeht (US 3 456 401), werden
Maßnahmen verwirklicht, die sicherstellen sollen, daß die fertig geschliffenen ringscheibenförmigen
Werkstücke, d. h. Bremsscheibenkränze von Kraftfahrzeugbremsscheiben, planparallele
Oberflächen aufweisen. Dieses bekannte Verfahren arbeitet mit einer Schleifwerkzeugaufnahme,
auf deren Antriebswelle sich koaxial zur Achse der Antriebswelle die Gelenkkugel einer
Einrichtung befindet, die als Kugelgelenk funktionieren soll. Die mit einer hülsenförmigen
Nabe auf diese Antriebswelle aufgesetzte Schleifwerkzeugaufnahme faßt mit einem Ring,
der eine kugelgelenkschalenförmige Ausbildung aufweist, auf der dem Werkstück abgewandten
Seite unter diese Gelenkkugel. Die Schleifwerkzeugaufnahme ist von einer zentralen
Schraubenfeder beaufschlagt, die den Ring mit der kugelgelenkschalenförmigen Ausbildung
gegen die Gelenkkugel drückt. Die Gelenkkugel zeigt zwei diametral einander gegenüberliegende
Zapfen, die orthogonal zur Achse der Antriebswelle angeordnet und in Langlöchern der
hülsenförmigen Nabe geführt sind. Auf diese Weise wird die Schleifwerkzeugaufnahme
beim Schleifvorgang unter dem Einfluß der Schleifpressung gegen die Wirkung der Schraubenfeder
zurückgedrückt. Daraus resultiert, daß das Kugelgelenk beim Schleifvorgang seine Gelenkfunktion
verliert: Die von dem Ring mit der kugelgelenkschalenförmigen Ausbildung freiwerdende
Gelenkkugel kann sich nach Maßgabe der Passung ihrer Zapfen in den Langlöchern unkontrolliert
bewegen, wenn auch nur in engen Grenzen. Insoweit sitzt sie, nach Maßgabe der vorgegebenen
Toleranzen, lose in der hülsenförmigen Nabe. Das Resultat dieses losen Sitzes sowie
der dadurch bedingten unkontrollierten Bewegungen sind rattermarkenähnliche Strukturen
aus den bei dem Schleifvorgang bearbeiteten Oberflächen. Die Nachgiebigkeit der Schleifwerkzeugaufnahme
wird im Rahmen des bekannten Verfahrens lediglich durch eine einzige, in Axialrichtung
der Antriebswelle nachgiebig angeordnete Schraubenfeder bestimmt. Zur Ausbildung störender
Strukturen trägt auch bei, daß das Schleifwerkzeug eine Schleifscheibe ist, die zusätzlich
großflächige Unebenheiten bewirkt. Zusammenfassend ist festzustellen, daß die nach
dem bekannten Verfahren bearbeiteten Werkstücke hohen Qualitätsanforderungen nicht
genügen und das Verfahren insoweit verbesserungsbedürftig ist.
[0004] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten
Art anzugeben, mit dem auf wenig aufwendige Weise erreicht wird, daß die bearbeiteten
Werkstücke in bezug auf die bearbeiteten Oberflächen auch extrem hohen Qualitätsanforderungen
genügen. Weiterhin liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, eine Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens anzugeben.
[0005] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung ein Verfahren zum Feinschleifen
von vorbearbeiteten, ringscheibenförmigen metallischen Werkstücken, insbes. von Kraftfahrzeugbremsscheiben
mit Bremsscheibentopf und ringscheibenförmigem Bremsscheibenkranz, bei dem eine Werkstückaufnahme
um eine Werkstückaufnahme-Achse rotierend angetrieben wird und eine Schleifwerkzeugaufnahme
von einer Antriebswelle um eine zur Werkstückaufnahme-Achse im wesentlichen parallele
Schleifwerkzeugaufnahme-Achse rotierend angetrieben wird, bei dem mit einem als Ringwerkzeug
mit ringförmigem Schleifstein ausgeführten Schleifwerkzeug gearbeitet wird und bei
dem das Ringwerkzeug einer kugelgelenkfreien Folgesteuerung an dem zu schleifenden
Werkstück unterworfen und dazu allseits elastisch nachgiebig an die Antriebswelle
der Schleifwerkzeugaufnahme so angeschlossen wird, daß die Werkstückaufnahme-Achse
und die Schleifwerkzeugaufnahme-Achse durch die Folgesteuerung windschief zueinander
gestellt werden können. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung wird mit einem
als Topfwerkzeug ausgeführten Ringwerkzeug gearbeitet. Nach einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird mit einem Ringwerkzeug gearbeitet, das aus einem Werkzeugträger
sowie dem darauf befestigten ringförmigen Schleifstein aufgebaut ist.
[0006] Die Erfindung beruht auf der überraschenden Tatsache, daß ein besonders exaktes und
funktionssicheres Feinschleifen im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens erreicht
wird, das zu hohen Oberflächenqualitäten der bearbeiteten Werkzeuge führt, ohne daß
erst durch den Feinschleifvorgang störende Strukturen erzeugt werden, wenn das Ringwerkzeug
einer kugelgelenkfreien Folgesteuerung an dem zu schleifenden Werkstück unterworfen
und dazu vollelastisch an die Antriebswelle der Schleifwerkzeugaufnahme angeschlossen
wird. In dem Merkmal, daß das Ringwerkzeug einer Folgesteuerung an dem zu schleifenden
Werkstück unterworfen wird, kommt zum Ausdruck, daß die Oberfläche des ringscheibenförmigen
Werkstückes die durch die allseits elastische Nachgiebigkeit mögliche Orientierung
bzw. Auslenkung des Ringwerkzeuges nach Maßgabe ihrer Oberflächenungenauigkeiten vornimmt.
Das Ringwerkzeug ist aufgrund der allseits elastischen Nachgiebigkeit gleichsam schwimmend
gelagert und führt sich selbst an der zu schleifenden Oberfläche. Daß durch die allseits
elastische Nachgiebigkeit die Werkstückaufnahme-Achse und die Schleifwerkzeugaufnahme-Achse
windschief zueinander gestellt werden können, meint, daß die Schleifwerkzeugaufnahme-Achse
nach Maßgabe der elastischen Nachgiebigkeit in alle Raumrichtungen bezügl. der Werkstückaufnahme-Achse
schräggestellt werden kann. Windschief bedeutet, daß die Orientierungen der Schleifwerkzeugaufnahme-Achse
nicht durch eine oder wenige Ebenen festgelegt werden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann die Schleifwerkzeugaufnahme-Achse bezügl. der Achse der Antriebswelle für die
Schleifwerkzeugaufnahme beliebig auf Kegelmantelflächen angeordnet sein, wobei der
maximale Winkel zwischen Kegelmantel und der Achse der Antriebswelle durch das Ausmaß
der elastischen Nachgiebigkeit bestimmt wird. Insoweit ist die Anzahl der Nachgiebigkeits-
bzw. Beweglichkeitsfreiheitsgrade der Schleifwerkzeugaufnahme im Vergleich zu den
bekannten Maßnahmen beachtlich erhöht und Zwänge, die zur Erzeugung störender Strukturen
beim Feinschleifvorgang führen können, werden vermieden. Dadurch, daß das Ringwerkzeug
allseits elastisch nachgiebig an die Antriebswelle der Schleifwerkzeugaufnahme angeschlossen
ist, wird ein loser Sitz des Ringwerkzeuges und damit verbundene unkontrollierte Bewegungen
sowie resultierende rattermarkenähnliche Strukturen auf den bearbeiteten Oberflächen
auf effektive Weise verhindert. Positiv auf die Genauigkeit der bearbeiteten Oberfläche
wirkt sich auch aus, daß das Schleifwerkzeug keine vollflächige Schleifscheibe ist,
sondern ein Ringwerkzeug mit ringförmigem Schleifstein, nach bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung ein Topfwerkzeug. Durch die allseits elastische Nachgiebigkeit des Ringwerkzeuges
wird außerdem erreicht, daß eine Abnutzung der Schleiffläche des Schleifsteins nur
relativ langsam stattfindet und das Verfahren somit eine relativ lange Standzeit des
Schleifwerkzeuges gewährleistet. Soweit das Ringwerkzeug über das Werkstück vorkragt,
erfolgt auch ein Selbstschärfen des Ringwerkzeuges. Insofern zeichnet sich das erfindungsgemäße
Verfahren auch durch besondere Wirtschaftlichkeit aus.
[0007] Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung für die Durchführung des beschriebenen
Verfahrens, mit um eine Werkstückaufnahme-Achse rotierender Werkstückaufnahme und
einer an einer Antriebswelle angeschlossenen, um eine zur Werkstückaufnahme-Achse
im wesentlichen parallele Schleifwerkzeugaufnahme-Achse rotierenden Schleifwerkzeugaufnahme,
bei der das Schleifwerkzeug ein Ringwerkzeug mit ringförmigem Schleifstein ist, der
beim Schleifvorgang außenseitig über den Rand des ringscheibenförmigen Werkstückes
vorkragt, bei der zwischen dem Ringwerkzeug und der Stirnseite der Antriebswelle für
die Schleifwerkzeugaufnahme gummielastische Abstützelemente angeordnet sind, bei der
die Antriebswelle für die Schleifwerkzeugaufnahme an ihrer Stirnseite einen zentralen
Rundzapfen aufweist, der die gummielastischen Abstützelemente durchfaßt und in einer
Ausnehmung des Ringwerkzeuges mit radialem Spiel einfaßt und bei der das Ringwerkzeug
ringinnenseitig unter Zwischenschaltung gummielastischer Elemente an der Stirnseite
des Rundzapfens befestigt ist. Vorzugsweise handelt es sich bei den gummielastischen
Abstützelementen zwischen dem Ringwerkzeug und der Stirnseite der Antriebswelle um
eine Kreisringscheibe, die den zentralen Rundzapfen umgibt. Nach bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung ist das Ringwerkzeug als Topfwerkzeug ausgeführt und topfinnenseitig
zumindest eine die Ausnehmung des Ringwerkzeuges überfassende Montageplatte vorgesehen,
die unter Zwischenschaltung der ebenfalls die Ausnehmung überfassenden gummielastischen
Elemente an der Stirnseite des Rundzapfens befestigt ist. Zweckmäßigerweise erfolgt
die Befestigung an dem Rundzapfen mit einer auf der Achse der Antriebswelle angeordneten
Schraube. Vorzugsweise bestehen die gummielastischen Elemente dann aus einer Kreisringscheibe,
die die Schraube umgibt. Gegenstand der Erfindung ist auch eine weitere Ausführungsform
einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der das Ringwerkzeug
aus einem Werkzeugträger sowie dem darauf befestigten ringförmigen Schleifstein aufgebaut
ist, bei der zwischen dem Werkzeugträger und der Stirnseite der Antriebswelle für
die Schleifwerkzeugaufnahme gummielastische Abstützelemente angeordnet sind, bei der
ein zentraler Rundzapfen auf der Stirnseite der Antriebswelle die gummielastischen
Abstützelemente durchfaßt und in eine Ausnehmung des Werkzeugträgers mit radialem
Spiel einfaßt und bei der der Werkzeugträger mit die gummielastischen Abstützelemente
durchfassenden und im radialen Abstand von dem Rundzapfen in regelmäßigen Winkelabständen
angeordneten Befestigungselementen an der Stirnseite der Antriebswelle befestigt ist,
wobei die Befestigungselemente den Werkzeugträger mit radialem Spiel durchfassen und
an der Auflagerfläche zwischen Befestigungselement und Werkzeugträger jeweils gummielastische
Elemente zwischengeschaltet sind. Zweckmäßigerweise handelt es sich bei den Befestigungselementen
um Schrauben und die gummielastischen Elemente sind zwischen Schraubenkopf und Werkzeugträger
vorgesehen.
[0008] Es versteht sich, daß die im Rahmen der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendeten
gummielastischen Bauteile unter Vorspannung angeordnet sein können. Ihre Shore-Härte
wird den speziellen Verhältnissen angepaßt. Durch die im Rahmen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung eingesetzten gummielastischen Bauteile in Verbindung mit dem radialem
Spiel wird auf effektive Weise eine allseits elastische Nachgiebigkeit des Ringwerkzeuges
erreicht. Außerdem gewährleistet die gummielastische Abstützung, daß das Ringwerkzeug
bzw. die Schleifwerkzeugaufnahme im Gegensatz zu der bekannten Vorrichtung (US 3 456
401) nicht lose an der Antriebswelle sitzt und somit auch keine unkontrollierten Bewegungen
vorkommen, die rattermarkenähnliche Strukturen auf den bearbeiteten Oberflächen erzeugen.
Das Ausmaß der windschiefen Orientierung von Schleifwerkzeugaufnahme-Achse und Werkstückaufnahme-Achse
wird einerseits bestimmt durch die Nachgiebigkeit der gummielastischen Bauteile und
andererseits durch das radiale Spiel zwischen Rundzapfen und Ringwerkzeug bzw. zwischen
Befestigungselementen und Werkzeugträger.
[0009] Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist der ringförmige Schleifstein als
geschlossener Schleifring ausgeführt. Der ringförmige Schleifstein kann aber auch
in Form von einzelnen Schleifringabschnitten und schleifmittelfreien Abschnitten ausgeführt
sein. Da nach der Lehre der Erfindung der ringförmige Schleifstein beim Schleifvorgang
außenseitig über den Rand des ringscheibenförmigen Werkstückes vorsteht, erfolgt beim
Aufsetzen dieses rotierenden Ringwerkzeuges auf die Oberfläche des zu schleifenden,
bereits rotierenden Werkstückes ein Selbstschleifvorgang an dem Schleifstein. Daraus
resultiert,, daß bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch bei langer Betriebszeit
Ungenauigkeiten, die darauf beruhen, daß das Ringwerkzeug sich abarbeitet, nicht auftreten
können.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
- Fig. 1
- ausschnittsweise einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Feinschleifen,
- Fig. 2
- eine andere Ausführungsform des Gegenstandes der Fig. 1.
[0011] Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung für die Durchführung des Verfahrens zum Feinschleifen
von vorbearbeiteten, ringscheibenförmigen metallischen Werkstücken 1, insbes. von
Kraftfahrzeugbremsscheiben mit Bremsscheibentopf 2 und ringscheibenförmigem Bremsscheibenkranz
3. Ein Werkstück 1 wird in einer nicht dargestellten, um eine Werkstückaufnahme-Achse
rotierenden Werkstückaufnahme gehalten. Eine Schleifwerkzeugaufnahme 4 wird von einer
Antriebswelle 5 um eine zur Werkstückaufnahme-Achse im wesentlichen parallele Schleifwerkzeugaufnahme-Achse
rotierend angetrieben. Als Schleifwerkzeug ist ein Ringwerkzeug 6 mit ringförmigem
Schleifstein 7 eingesetzt, nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung und dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ein Topfwerkzeug. Der ringförmige Schleifstein steht
beim Schleifvorgang außenseitig über den Rand des ringscheibenförmigen Werkstückes
vor.
[0012] Bei dem mit den in den Fig. 1 und 2 dargestellten Vorrichtungen durchgeführten erfindungsgemäßen
Verfahren wird das Ringwerkzeug 6 einer kugelgelenkfreien Folgesteuerung an dem zu
schleifenden Werkstück 1 unterworfen und dazu allseits elastisch nachgiebig an die
Antriebswelle 5 der Schleifwerkzeugaufnahme 4 so angeschlossen, daß die Werkstückaufnahme-Achse
und die Schleifwerkzeugaufnahme-Achse durch die Folgesteuerung windschief zueinander
gestellt werden können. In der Fig. 1 ist eine mögliche Orientierung der Schleifwerkzeugaufnahme-Achse
gestrichelt angedeutet. Bei den erfindungsgemäßen Vorrichtungen sind hierzu im einzelnen
die folgenden Maßnahmen verwirklicht:
[0013] Bei der in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsform sind zwischen dem Ringwerkzeug
6 und der Stirnseite der Antriebswelle 5 für die Schleifwerkzeugaufnahme 4 gummielastische
Abstützelemente 8 angeordnet. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel bestehen diese
gummielastischen Abstützelemente 8 aus einer Kreisringscheibe. Die Antriebswelle 5
für die Schleifwerkzeugaufnahme 4 weist an ihrer Stirnseite einen zentralen Rundzapfen
9 auf, der die gummielastischen Abstützelemente 8, im Ausführungsbeispiel die Kreisringscheibe,
durchfaßt und in einer Ausnehmung 10 des Ringwerkzeuges 6 mit radialem Spiel einfaßt.
Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel ist ein radiales Spiel auch zwischen
den gummielastischen Abstützelementen 8 und dem Rundzapfen 9 eingerichtet. Das Ringwerkzeug
6 ist ringinnenseitig unter Zwischenschaltung gummielastischer Elemente 11 an der
Stirnseite des Rundzapfens 9 befestigt. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
und dem Ausführungsbeispiel ist das Ringwerkzeug als Topfwerkzeug ausgeführt und topfinnenseitig
zumindest eine die Ausnehmung 10 des Ringwerkzeuges 6 überfassende Montageplatte 12
vorgesehen. Die Montageplatte 12 ist unter Zwischenschaltung der ebenfalls die Ausnehmung
10 überfassenden gummielastischen Elemente, an der Stirnseite des Rundzapfens 9 befestigt.
Im Ausführungsbeispiel bestehen die gummielastischen Elemente 11 aus einer Montagegummischeibe,
die vorzugsweise den gleichen Durchmesser hat wie die Montageplatte 12. Im Ausführungsbeispiel
ist die Montageplatte 12 mit Hilfe einer Schraube 13 an der Stirnseite des Rundzapfens
9 befestigt.
[0014] Bei der in der Fig. dargestellten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist das Ringwerkzeug 6 aus einem Werkzeugträger 14 sowie dem darauf befestigten ringförmigen
Schleifstein 7 aufgebaut. Zwischen dem Werkzeugträger 14 und der Stirnseite der Antriebswelle
5 sind gummielastische Abstützelemente 8, vorzugsweise in Form einer Kreisringscheibe,
vorgesehen. Ein zentraler Rundzapfen 9 auf der Stirnseite der Antriebswelle 5 durchfaßt
die gummielastische Abstützelemente 8 und faßt in eine Ausnehmung 10 des Werkzeugträgers
14 mit radialem Spiel ein. Der Werkzeugträger 14 ist im Ausführungsbeispiel mit Schrauben
15, die die gummielastischen Abstützelemente 8 durchfassen und in radialem Abstand
von dem Rundzapfen 9 in regelmäßigen Winkelabständen in dem Werkzeugträger 14 angeordnet
sind, an der Stirnseite der Antriebswelle 5 befestigt. Im Ausführungsbeispiel ist
der Werkzeugträger 14 mit drei, jeweils um 120° versetzt angeordneten Schrauben 15
an der Stirnseite der Antriebswelle 5 befestigt. Die Schrauben 15 durchfassen den
Werkzeugträger 14 jeweils mit radialem Spiel. Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel
ist auch ein radiales Spiel zwischen den gummielastischen Abstützelementen 8 und den
Schrauben 15 eingerichtet. Zwischen den Schraubenköpfen 16 und dem Werkzeugträger
14 sind jeweils gummielastische Elemente 17 angeordnet.
1. Verfahren zum Feinschleifen von vorbearbeiteten, ringscheibenförmigen metallischen
Werkstücken (1), insbes. von Kraftfahrzeugbremsscheiben mit Bremsscheibentopf (2)
und ringscheibenförmigem Bremsscheibenkranz (3),
bei dem eine Werkstückaufnahme um eine Werkstückaufnahme-Achse rotierend angetrieben
wird und eine Schleifwerkzeugaufnahme (4) von einer Antriebswelle (5) um eine zur
Werkstückaufnahme-Achse im wesentlichen parallele Schleifwerkzeugaufnahme-Achse rotierend
angetrieben wird,
bei dem mit einem als Ringwerkzeug (6) mit ringförmigem Schleifstein (7) ausgeführten
Schleifwerkzeug gearbeitet wird,
und bei dem das Ringwerkzeug (6) einer kugelgelenkfreien Folgesteuerung an dem zu
schleifenden Werkstück (1) unterworfen und dazu allseits elastisch nachgiebig an der
Antriebswelle (5) der Schleifwerkzeugaufnahme (4) so angeschlossen wird, daß die Werkstückaufnahme-Achse
und die Schleifwerkzeugaufnahme-Achse durch die Folgesteuerung windschief zueinander
gestellt werden können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem mit einem als Topfwerkzeug ausgeführten Ringwerkzeug
(6) gearbeitet wird.
3. Vorrichtung für die Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
- mit
um eine Werkstückaufnahme-Achse rotierender Werkstückaufnahme und einer an einer
Antriebswelle (5) angeschlossenen, um eine zur Werkstückaufnahme-Achse im wesentlichen
parallele Schleifwerkzeugaufnahme-Achse rotierende Schleifwerkzeugaufnahme (4),
bei der das Schleifwerkzeug ein Ringwerkzeug (6) mit ringförmigem Schleifstein (7)
ist, der beim Schleifvorgang außenseitig über den Rand des ringscheibenförmigen Werkstückes
(1) vorkragt,
bei der zwischen dem Ringwerkzeug (6) und der Stirnseite der Antriebswelle (5) für
die Schleifwerkzeugaufnahme (4) gummielastische Abstützelemente (8) angeordnet sind,
bei der die Antriebswelle (5) für die Schleifwerkzeugaufnahme (4) an ihrer Stirnseite
einen zentralen Rundzapfen (9) aufweist, der die gummielastischen Abstützelemente
(8) durchfaßt und in einer Ausnehmung (1) des Ringwerkzeuges (6) mit radialem Spiel
einfaßt,
und bei der das Ringwerkzeug (6) ringinnenseitig unter Zwischenschaltung gummielastischer
Elemente (11) an der Stirnseite des Rundzapfens (9) befestigt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der das Ringwerkzeug (6) als Topfwerkzeug ausgeführt
ist und topfinnenseitig zumindest eine die Ausnehmung (10) des Ringwerkzeuges (6)
überfassende Montageplatte (12) vorgesehen ist, die unter Zwischenschaltung der ebenfalls
die Ausnehmung (10) überfassenden gummielastischen Elemente (11) an der Stirnseite
des Rundzapfens (9) befestigt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, bei der der ringförmige Schleifstein (7) als geschlossener
Schleifring ausgeführt ist.
6. Feinschleifmaschine nach Anspruch 3 oder 4, bei der der ringförmige Schleifstein (7)
in Form von einzelnen Schleifringabschnitten und schleifmittelfreien Abschnitten ausgeführt
ist.