[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für eine Oberflächenbehandlung großer freiliegender
im wesentlichen horizontaler Bodenflächen von Objekten, insbesondere von Schiffen
mit
- einem Fahrgestell und
- einer Strahlkapsel, die mit dem Fahrgestell verbunden ist und in der sich wenigstens
eine Oberflächenbehandlungseinrichtung befindet.
[0002] Aus der US-A-3 548 541 ist eine Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung bekannt, die
aus einem Fahrgestell, einer Strahlkammer mit einer Oberflächenbehandlungseinrichtung
und einem Mastausleger besteht. Mit einer Hydraulikvorrichtung kann der Bearbeitungswinkel
des Mastauslegers gegenüber dem Fahrzeuggestell und der der Strahlkammer gegenüber
dem Mast verändert werden.
[0003] Auch wenn mit dieser Vorrichtung eine freiliegende Bodenfläche eines Schiffes behandelt
werden kann, ist die sich verändernde Bearbeitungshöhe, d. h. der Abstand zwischen
der Bodentfläche des Schiffs und der im wesentlichen ebenen Standfläche, nur durch
eine Mastwinkeländerung kompensierbar, mit der Folge der Instabilität des Fahrgestells.
Unebenheiten bzw. leichte Krümmungen der Bodenfläche sind darüberhinaus nur mit einer
Winkeländerung der Strahlkapsel ausgleichbar. Trotz dieser sehr aufwendigen Anpassungsaktion
ist eine saubere Behandlung der Oberfläche nicht möglich.
[0004] Eine Vorrichtung für eine Oberflächenbehandlung ist weiterhin aus der DE-A-36 29
623 A1 bekannt. Sie besteht aus einem Fahrgestell mit einer Stütze und einer an der
Stütze montierten Kabine. Die Kabine ist an der dem Objekt zugewandten Seite offen
und umlaufend mit Dichtungselementen versehen. Im Inneren der Kabine ist ein Schleuderrad
angeordnet. Gereinigt und gestrahlt werden Flugzeugkörper. Der verbrauchte Strahlmittel
wird von einer angeschlossenen Strahlmittel-Aufbereitungsanlage wiederaufbereitet.
Um an der Oberfläche mit der Kabine entlangfahren zu können, ist die Stütze im Fahrgestell
von 0 - etwa 90° und die Kabine am Mast um seine Achse etwa 270° verschwenkbar.
[0005] Diese Vorrichtung hat sich bei der Oberflächenbehandlung von Flugzeugen zwar bewährt,
ist aber in dieser Form bei freiliegenden im wesentlichen horizontalen Flächen von
Schiffen nicht geeignet. Die Stütze müßte bei einem Neigungswinkel von 0° und einer
um 90° abgewinkelten Kabine arbeiten. Das würde dazu führen, daß durch die einseitige
Belastung das Fahrgestell umkippt. Außerdem würde eine Bedienungsperson, die sich
in der Kabine befindet, in der Rückenlage sämtliche Bedienungsvorgänge vornehmen müssen.
Darüber hinaus würde zurückprallendes Strahlmittel die Sicht der Bearbeitungsperson
sehr stark einschränken.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung für eine Oberflächenbehandlung
großer freiliegender im wesentlichen horizontaler Flächen von Objekten, insbesondere
von Schiffen zu schaffen, die eine einfache und sichere Handhabung ermöglicht.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß zwischen dem Fahrgestell und
der Strahlkapsel eine Scherengelenkeinrichtung mit einer darüberliegenden dreidimensional
beweglichen Feder-Gelenk-Einrichtung angeordnet ist.
[0008] Für die Oberflächenbehandlung wird ein Schiff in folgende Bearbeitungssektionen eingeteilt:
a) einen sich durch eine hohe Neigung und Krümmung der Wände auszeichnenden Bugbereich,
b) einen sich durch im wesentlichen senkrechte Wände auszeichnenden Mittelbereich,
c) einen sich durch starke Ein- und Ausbuchtungen bzw. vorstehende Teile (Schiffsschraube)
auszeichnenden Heckbereich und
d) einen im wesentlichen geraden horizontal liegenden Bodenbereich.
[0009] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bei der Bearbeitung eines im wesentlichen
geraden horizontal bzw. waagerechten Bodenbereichs eines Schiffes bestehen insbesondere
darin, daß es möglich ist, unter dem Schiff möglichst weit an die Bodenoberfläche
heranzufahren, die Strahlkapsel an den Bodenbereich anzulenken und mit der Feder-Gelenk-Einrichtung
paßgenau an diesen anzudrücken. Damit ist es möglich, daß die Oberflächenbehandlungseinrichtung
im Inneren der Strahlkapsel einfach, sicher und genau den gesamten Bodenbereich erfaßt
und diesen entsprechend bearbeiten kann. Ist die der Größe der Strahlkapsel entsprechende
Fläche des Bodens des Schiffes behandelt, wird durch ein Verfahren des Fahrgestells
der nächste Bereich behandelt. So wird auf diese Art und Weise die gesamte schwierig
zugängliche Oberfläche des Bodens des Schiffes behandelt.
[0010] Vorteilhaft ist es, wenn die Scherengelenkeinrichtung aus einem Scherengestell, das
sich aus in Scheren- und/oder Scherendrehpunkten beweglichen Scherenstangenelementen
zusammensetzt, einem Scherengrundelement und einem Scherenoberelement besteht. Hierdurch
ist es möglich, die Strahlkammer von der Fahrzeugebene senkrecht nach oben an den
Boden des Schiffs zu führen. Selbstverständlich ist es auch möglich, anstelle der
Scherengelenkeinrichtung Hydraulikzylinder einzusetzen, die einzeln aufeinander abgestimmt
angesteuert werden.
[0011] Vorteilhaft ist es,
- wenn das erste Stangenelement- das erste Scherenstangenelement im ersten Scherendrehpunkt
drehverschieblich in einer Langloch-Ausnehmung im und das zweite Scherenstangenelement
im zweiten Scherendrehpunkt drehbeweglich am Scherengrundelement und
- das vorletzte Scherenstangenelement im vorletzten Scherendrehpunkt am und das letzte
Scherenstangenelement am letzten Scherendrehpunkt in einer Schlitzausnehmung im Scherenoberelement
drehverschieblich angeordnet sind.
[0012] Hierdurch wird gesichert, daß sich die Strahlkammer genau parallel über dem auf dem
Fahrgestell ruhenden Scherengrundelement senkrecht nach oben bewegt. Ein Verkanten
oder Verschieben wird hierdurch vermieden.
[0013] Vorteilhaft ist es, wenn das Kardangelenk mit dem Zentrum des Scherenelementes und
die Federn mit der unteren Peripherie der Strahlkapsel verbunden sind. Die so gehaltene
und gefederte Strahlkapsel kann sich beim Herandrücken jeglichen Krümmungen bzw. Verformungen
des Bodens des Schiffes anpassen, so daß gesichert ist, daß sämtliche Teile der sehr
großen Bodenfläche effektiv und ausreichend behandelt werden.
[0014] Vorteilhaft ist es, wenn den Federn gegenüberliegend Rollenelemente angeordnet sind.
Diese Rollenelemente sichern, daß die Strahlkapsel entlang der Oberfläche des Schiffsbodens
verfahrbar ist.
[0015] Vorteilhaft ist es, wenn die Strahlkapsel mit der Scherengelenkeinrichtung und der
Feder-Gelenk-Einrichtung vor einer Fahrerkabine angeordnet sind. Hierdurch ist es
der Bedienungsperson möglich, die genaue Art und Weise bzw. Höhe des Verfahrens der
Strahlkabine zu lenken.
[0016] Vorteilhaft ist es, wenn die Strahlkapsel mit einem Saugförderschlauch und wenigstens
einem Strahlmittelschlauch an der als Strahldüse mit Oszillatorantrieb ausgebildeten
Oberflächenbehandlungseinrichtung verbunden ist. Hierdurch wird gesichert, daß der
Strahlvorgang staubfrei stattfindet und das Strahlmittel im Kreislauf gefahren und
aufbereitet wird. Im Gegensatz zu dem üblicherweise verwendeten Einwegstrahlmittel
kann hierdurch mit Mehrwegstrahlmittel- vorzugsweise mit Stahl-Strahlmittel - gestrahlt
werden. Dieses Stahl-Strahlmittel kann im Gegensatz zum Einwegstrahlmittel - in der
Regel Kupferschlacke - bis zu zweihundertundfünfzigmal wiederverwendet werden. Hierdurch
wird der Strahlvorgang insgesamt umweltfreundlich und insbesondere wesentlich wirtschaftlicher.
[0017] Vorteilhaft ist es, wenn die Strahlkapsel an ihrer offenen Seite mit Dichtungselementen
umgeben ist. Diese Dichtungselemente sorgen dafür, daß das Strahlmittel innerhalb
der Strahlkabine gehalten und entsprechend abgesaugt wird. Dabei ist es vorteilhaft,
wenn die Dichtungselemente eine kombinierte Gummi-/Bürstenabdeckung sind. Hierdurch
ist gewährleistet, daß beim Absaugen der Strahlmittel genügend Luft nachziehen kann
ohne daß dabei Strahlmittel die Strahlkammer verläßt. Als vorteilhaft hat es sich
dabei erwiesen, wenn die kombinierte Gummi/Bürstenabdeckung zusätzlich mit Magneten
versehen ist. Diese Magnete sorgen dafür, daß sich die Dichtung fest und innig an
die Oberfläche der zu behandelnden Fläche in diesem Falle des Schiffsbodens anschmiegt.
[0018] Vorteilhaft ist es, wenn die Fahrerkabine nicht höher als der oberste Punkt (Dichtungselemente
23) der abgesenkten Strahlkapsel ist. Das Fahrgestell wird dabei vorteilhafterweise
von Ketten vorwärts bewegt. Möglich ist es natürlich auch, anstelle der Ketten Räder
oder dgl. einzusetzen. Durch die gewählten Abmessungen wird gesichert, daß sich die
gesamte Vorrichtung frei und sicher unter dem Schiffsboden bewegen kann.
[0019] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben.
[0020] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Schiff in einer schematischen Seitenansicht,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Mittelschiffsbereichs entlang einer Linie II -
II,
- Fig. 3
- eine Strahlvorrichtung für einen Bodenbereich eines Schiffes in einer schematischen
perspektivischen Darstellung,
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht einer Strahlmittelvorrichtung gemäß Fig. 3 und
- Fig. 5
- eine Scherengelenkeinrichtung mit einer Strahlmittelvorrichtung gemäß Fig. 3 und 4
in einer schematischen Seitenansicht.
[0021] Soll die Oberfläche eines Schiffskörpers 1 entsprechend behandelt werden, z. B. gestrahlt
und/oder gespritzt, wird das Schiff aus dem Wasser herausgeholt und z. B. in einem
Trockendock aufgestellt. Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, wird das Schiff dabei
auf Pallen 4.1, ... 4.n sowohl unterwärts als auch seitwärts (nicht dargestellt) abgestützt.
Für eine Behandlung wird der Schiffskörper 1 in folgende Bereiche unterteilt:
a) einen Bugbereich 1.1
der sich durch schräg abgewinkelte bzw. stark gekrümmte Flächen einer Schiffswand
2 auszeichnet,
b) einen Mittelbereich 1.2
der durch sehr hohe im wesentlichen gerade senkrechte Wände gekennzeichnet ist,
c) einen Heckbereich 1.3
dessen Schiffswand 2 stark gekrümmt und abgewinkelt ist und dessen Bearbeitungsmöglichkeiten
darüberhinaus durch eine Schiffsschraube 3 erschwert werden,
d) einen Bodenbereich 1.4
der im wesentlichen frei über den Pallen 4.1, ... 4.n liegt.
[0022] Die Pallen werden nach einem schiffstypischen Pallenplan angeordnet. Dies hängt mit
der Schiffsstatik zusammen. Da Schiffe in einem regelmäßigen Zeitabstand zu strahlen
und zu beschichten sind, werden die Pallen bei einer folgenden Korrosionsschutzbehandlung
an einer anderen Stelle angeordnet und damit dann die zuvor besetzte Stelle gestrahlt.
[0023] Um bei mehreren nacheinander folgenden Oberflächenbehandlungen eine gleichmäßige
Behandlung des Bodenbereiches 1.4 zu gewährleisten, werden die Pallen 4.1, ... 4.n
entsprechend versetzt angeordnet.
[0024] Eine für den Bodenbereich 1.4 einsetzbare Strahlvorrichtung ist in den Fig. en 3
- 5 dargestellt.
[0025] Sie besteht im wesentlichen aus
- einem Fahrgestell 20 und
- einer Strahlkapsel 22.
[0026] Das Fahrgestell 20 ist durch ein Kettenfahrwerk 11 frei beweglich. Über dem Kettenfahrwerk
11 befindet sich eine Fahrerkabine 7, in dem Fahrhebel 8 und ein Sitzelement 15 angeordnet
sind. Auf der Fahrerkabine 7 ist eine Leuchte 6 installiert. Vor einem Fensterelement
17 befindet sich ein Motorantrieb 5.
[0027] Auf dem Fahrgestell 20 vor der Fahrerkabine 7 liegend ist ein Scherengrundelement
18 angeordnet. Darauf befinden sich Scherenstangenelemente 25.1, ... 25.n, die in
Scherendrehpunkten 26.1, ...26.n und Scherenkreuzdrehpunkten 27.1 ... 27.n beweglich
sind. Über den Scherenstangenelementen 25.1, ... 25.n ist ein Scherenoberelement 28
angeordnet. In dieser Scherengelenkeinrichtung ist das erste Scherenstangenelement
25.1 dreh- und längsverschiebbar in einer Langlochausnehmung 30 des Scherengrundelementes
und das letzte Scherenstangenelement 25.n in einer Schlitzausnehmung 31 des Scherenoberelementes
ebenfalls dreh- und längsbeweglich angeordnet, während das zweite Scherenstangenelement
25.2 und das vorletzte Scherenstangenelement 25.n-1 im zweiten bzw. vorletzten Scherendrehpunkt
26.2 bzw. 26.n-1 am Scherengrundelement 18 bzw. am Scherenoberelement 28 nur drehbar
beweglich ist. Hierdurch wird gewährleistet, daß bei einem Betätigen der Stangen sich
das Scherenoberelement 28 immer parallel zum Scherengrundelement 18 bewegt. Das Scherenoberelement
28 ist dabei in seinem Zentrum Z' über ein Kardangelenk 29 mit dem Zentrum Z eines
glatten Elementes 19 verbunden. An der Peripherie P des Plattenelementes 19 sind Federn
12.1, 12.2 angeordnet, die mit ihrer Gegenseite an der unteren Peripherie P' der Strahlkapsel
22 befestigt sind. Den Federn gegenüberliegend sind auf der anderen Seite Rollenelemente
24.1 und 24.2 befestigt. Dabei ist es möglich, die Rollen 24.1, 24,2 an allen vier
Ecken der Strahlkammer 22 oder in deren Mitte zu befestigen. Ob dabei zwei, vier oder
mehrere Rollen eingesetzt sind, ist von dem jeweiligen Einsatzfall abhängig.
[0028] Die im wesentlichen offene Seite der Strahlkapsel 22 ist von Dichtungselementen 23
umgeben. Hierbei werden vorteilhafterweise kombinierte Gummi-/Bürstenabdichtungen
eingesetzt, die zusätzlich mit Dauermagneten ausgerüstet sind. Durch diese Maßnahme
wird ein sehr inniges Anschmiegen der Strahlkapsel 22 an den Boden des Schiffes gewährleistet
und das Austreten von einzelnen Stahlkörnern vermieden. In der Strahlkammer 22 selbst
sind ein bis zwei oszillierende Strahldüsen 21.1 und 21.2 angeordnet. Ihr Standort
wird vorzugsweise so ausgewählt, daß eine möglichst saubere Oberfläche beim Strahlvorgang
entstehen kann. Beide Strahldüsen 21.1 und 21.2 sind mit einem Strahlschlauch 10 verbunden.
Um das Strahlmittel nach dem Strahlen absaugen zu können, ist eine Vakuumsauganlage
14 und ein Strahlmittelförderschlauch vorgesehen. Der Strahlmittelförderschlauch 9
und die Strahlschläuche 10 sind mit einer Strahlaufbereitungsanlage verbunden.
[0029] Die so beschriebene selbstfahrende Strahlvorrichtung ist geeignet, nicht nur den
Bodenbereich eines Schiffes, sondern auch andere im wesentlichen ebene, große Flächen
entsprechend zu bearbeiten.
[0030] Die Arbeitsweise der Strahlvorrichtung wie sie sich aus dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ergibt sei erläutert:
Durch die in der Fahrerkabine 7 sitzende Bedienungsperson wird das Fahrgestell 20
unterhalb der Schiffswand 2 des Bodenbereichs 1.4 positioniert. Da die Strahlkapsel
22 in dem Kardangelenk 29 und den Federn 12.1 und 12.2 beidseitig bewegbar und federnd
gelagert ist und auf dem beweglichen Scherengestänge 13 nach oben verlagerbar ist,
wird sie mit einer Fahrgeschwindigkeit stufenlos von vorzugsweise 0 bis 6m pro Minute
nach oben verstellt und an der Oberfläche des Schiffsbodens im Bodenbereich 1.2 positioniert.
Die Beweglichkeit der Strahlkapsel 22 am Schiffsboden wird durch die Rollenelemente
24.1 und 24.2 erweitert, die zugleich als Distanzhalter fungieren.
[0031] Die Strahlleistung selbst ist abhängig von der Beschaffenheit der zu strahlenden
Oberfläche bzw. vom geforderten Reinheitsgrad. Im Durchschnitt sind Strahlleistungen
bis 20 m²/Stunde realistisch. Im Ausführungsbeispiel sind die Strahldüsen 21.1 und
21.2 in der Strahlkapsel derart befestigt, daß sie über ein Hubgestänge oszillierend
und in einem Strahlweg von 800 - 1000 mm seitlich bewegbar sind. Die Oszilliergeschwindigkeit
beträgt etwa 20 m/min. Damit ist eine gute Überdeckung gewährleistet. Über den Saugförderschlauch
9 wird das verstrahlte Strahlmittel - vorzugsweise Strahl-Strahlmittel - sowie die
Entstaubung über die Vakuumanlage 14 mit einem integrierten Filter vorgenommen. Zwischen
der Strahlkapsel 22 und dem flexiblen, hochabriebfesten Saugförderschlauch 9 ist ein
mechanischer Vorabscheider, der gleichzeitig als Reinigungsstrecke funktioniert, zwischengeschaltet.
Das so gereinigte Strahlmittel gelangt zurück in einen Druckstrahlbehälter und wird
von dort aus über die Strahlschläuche 10 zurück zu den Strahldüsen 21.1 bzw. 21.2
in der Strahlkapsel 22 geleitet.
[0032] Die Strahlkapsel 22 ist zur Strahlfläche der Schiffswand 2 im Bodenbereich 1.4 durch
die umlaufenden Dichtungselemente 23 ausreichend derart abgesichert, daß zum einen
kein Strahlmittel aus der Strahlkapsel 22 austreten kann und darüberhinaus durch das
hohe Vakuum der Saugförderanlage ausreichend Luft von außen in die Kapsel gesogen
wird. Wesentlich ist dabei, daß der gesamte Strahlvorgang staubfrei stattfindet und
das Strahlmittel im Kreislauf gefahren und aufbereitet wird. Hierdurch ist es vorteilhafterweise
möglich, anstatt des bisher eingesetzten Einwegstrahlmittels ein Mehrwegstrahlmittel
- vorzugsweise Stahl-Strahlmittel - einzusetzen. Das Stahl-Strahlmittel ist dabei
im Gegensatz zum Einwegstrahlmittel - in der Regel Kupferschlacke - bis zu zweihundertfünfzigmal
wiederverwendbar.
[0033] Insgesamt ist also festzustellen, daß durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Strahlvorrichtung
der Strahlvorgang insgesamt umweltfreundlicher und insbesondere wesentlich fortschrittlicher
wird, insbesondere bedingt durch folgende Vorteile:
A. Hohe Wirtschaftlichkeit durch Verwendung von Mehrwegstrahlmitteln,
B. konsequente Einhaltung der Umweltschutzforderungen durch Staubfreiheit und Abfallreduzierung,
C. mechanisches und fernbedientes mannloses Strahlen und
D. Leistungssteigerung durch erhöhte Strahlleistung und Vermeidung von besonderen
Einkapselungen.
Bezugszeichenliste:
[0034]
- 1.
- Schiffskörper
- 1.1
- Bugbereich
- 1.2
- Mittelbereich
- 1.3
- Heckbereich
- 1.4
- Bodenbereich
- 2
- Schiffswand
- 3
- Schiffsschraube
- 4.1, ... 4.n
- Pallen
- 5
- Motorantrieb
- 6
- Leuchte
- 7
- Fahrerkabine
- 8
- Fahrerhebel
- 9
- Saugförderschlauch
- 10
- Strahlschlauch
- 11
- Kettenfahrwerk
- 12.1, 12.2
- Federn
- 13
- Scherengestell
- 14
- Vakuumsauganlage
- 15
- Sitzelement
- 17
- Fernsteuerelement
- 18
- Scherengurtelement
- 19
- Plattenelement
- 20
- Fahrgestell
- 21.1, 21.2
- Strahldüse
- 22
- Strahlkapsel
- 23
- Dichtungselement
- 24.1, 24.2
- Rollenelement
- 25.1, ... 25.n
- Scherenstangenelement
- 26.1, ... 26.n
- Scherendrehpunkt
- 27.1, ... 27.n
- Scherenkreuzdrehpunkt
- 28
- Scherenoberelement
- 29
- Kardangelenk
- 30
- Langlochausnehmung
- 31
- Schlitzausnehmung
- Z, Z'
- Zentrum
- P, P'
- Peripherie
1. Vorrichtung für eine Oberflächenbehandlung großer freiliegender im wesentlichen horizontaler
Bodenflächen von Objekten, insbesondere von Schiffen mit
- einem Fahrgestell (20) und
- einer Strahlkapsel (22), die mit dem Fahrgestell (20) verbunden ist und in der sich
wenigstens eine Oberflächenbehandlungseinrichtung (21.1, 21.2) befindet, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Fahrgestell (20) und der Strahlkapsel (22) eine Scherengelenkeinrichtung
(13, 18, 28) mit einer darüberliegenden dreidimensional beweglichen Feder-Gelenk-Einrichtung
(12.1, 12.2, 16, 19, 29) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scherengelenkreinrichtung
(13, 18, 28) aus einem Scherengestell (13), das sich aus den Scheren und/oder Scherenkreuz-Drehpunkten
(26.1, ... 26.n; 27.1, ... 27.n) beweglichen Scherenstangenelementen (25.1, ... 25.n)
zusammensetzt, einem Scherengrundelement (18) und einem Scherenoberelement (28) besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
- das erste Scherenstangenelement (25.1) im ersten Scherendrehpunkt (26.1) drehverschieblich
in einer Langloch-Ausnehmung (30) im und das zweite Scherenstangenelement (25.2) im
zweiten Scherendrehpunkt (26.6) drehbeweglich am Scherengrundelement (18) und
- das vorletzte Scherenstangenelement (25.n-1) im vorletzten Scherendrehpunkt (26.n-1)
am und das letzte Scherenstangenelement (25.n) am letzten Scherendrehpunkt (26.n)
in einer Schlitzausnehmung (31) im Scherenoberelement (28) drehverschieblich angeordnet
sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder-Gelenk-Einrichtung
aus einem Plattenelement (19) besteht, in dessen Zentrum (Z) ein Kardangelenk (29)
und an dessen oberer Peripherie (P) Federn (12.1, 12.2) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kardangelenk (29)
mit dem Zentrum des Scherenoberelementes (28) und den Federn (12.1, 12,2) mit der
unteren Peripherie (P') der Strahlkapsel (22) verbunden sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß den Federn
(12.1, 12.2) gegenüberliegend Rollenelemente (24.1, 24.2) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlkapsel (22) mit
der Scheren-Gelenk-Einrichtung (13, 18, 19) und der Feder-Gelenk-Einrichtung (12.1,
12.2, 19, 29) vor einer Fahrerkabine (7) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlkapsel
(22) mit einem Saugförderschlauch (9) und wenigstens einem Strahlmittelschlauch (10)
an der Strahldüse mit Oszillatorantrieb (21.1, 21.2) ausgebildeten Oberflächenbehandlungseinrichtung
verbunden ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlkapsel
(22) an ihrer offenen Seite mit Dichtungselementen (23) umgeben ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungselemente
(23) eine kombinierte Gummi-/Bürstenabdichtung sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die kombinierte Gummi-/Bürstenabdichtung
zusätzlich mit Magneten versehen ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrerkabine
(7) nicht höher als der oberste Punkt (Dichtungselemente 23) der abgesenkten Strahlkapsel
ist.