[0001] Die Erfindung betrifft einen Antikopierfilm zur Abdeckung von Dokumenten, bestehend
aus einem in der Größe des abzudeckenden Dokuments oder Teilen davon vorliegenden
Film transparenten Materials, der durch eine sägezahnförmige Struktur zum abzudekkenden
Dokument hin abgegrenzte Bereiche eines gegenüber dem Filmmaterial optisch dünneren
Mediums aufweist, so daß der Film in einem der Draufsicht entsprechenden Winkelbereich
durch Totalreflektion an der sägezahnförmigen Grenzfläche undurchsichtig und in davon
abweichenden Sichtwinkelbereichen durchsichtig erscheint.
[0002] In der Patentschrift US-A-3887742 ist ein Antikopierfilm der oben bezeichneten Art
beschrieben. Der Film, der Dokumente unkopierbar machen soll, besteht aus transparenter
Kunststoffolie, die eine sägezahnförmige Struktur aufweist. Der durch die Struktur
entstandene Bereich beinhaltet ein optisch dünneres Medium, das entweder vom Material
und Dokument, oder ganz vom Material begrenzt ist. Aufgrund der durch die Struktur
eintretenden Totalreflektion im Winkelbereich der Belichtung eines Kopiergeräts, erscheint
die Folie beim Kopiervorgang undurchsichtig, abweichend von diesem Winkelbereich,
zum Beispiel beim Lesen, jedoch durchsichtig.
[0003] Dieser Antikopierfilm beinhaltet den Nachteil, den Kopierschutz durch Auflegen eines
dem Antikopierfilm zumindest annähernd dekkungsgleichen zweiten Antikopierfilms umgehen
zu können.
[0004] Vorliegender Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Antikopierfilm zu
entwickeln, bei dem die Wirksamkeit des Kopierschutzes nicht aufgehoben werden kann.
[0005] Die Lösung der Aufgabe besteht in einem Antikopierfilm der eingangs geschilderten
Art, bei dem erfindungsgemäß die sägezahnförmige Struktur zumindest teilweise unregelmäßig
verläuft.
[0006] Der Antikopierfilm nach der Erfindung ist anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele nachfolgend näher beschrieben.
[0007] Es zeigen
- Figur 1
- einen auf ein Dokument aufgebrachten Antikopierfilm mit einer an das Dokument angrenzenden
Sägezahnstruktur im Querschnitt
- Figur 2
- einen auf ein Dokument aufgebrachten Antikopierfilm mit einer innerhalb der Folie
liegenden Sägezahnstruktur im Querschnitt
- Figur 3
- einen auf ein Dokument aufgebrachten Antikopierfilm, dessen Oberfläche aufgerauht
ist, in Perspektive
- Figur 4
- einen auf ein Dokument aufgebrachten Antikopierfilm, der auf beiden Seiten der Folie
eine sägezahnförmige Struktur enthält, im Querschnitt
- Figur 5
- einen Antikopierfilm, bei dem Klebstoff auf der dem Dokument zugewandten Seite punktförmig
verteilt ist.
- Figur 6
- einen Antikopierfilm, bei dem Klebstoff streifenförmig auf der dem Dokument zugewandten
Seite verteilt ist.
[0008] Das Ausführungsbeispiel in Figur 1 zeigt eine an das Dokument 1 angrenzende Sägezahnstruktur
3, die in Anstieg 9 und Abfall 12 der Zahnung unterschiedliche Symmetrie aufweist,
vornehmlich asymmetrisch und im Anstieg der Flanken 9 senkrecht zum Strahlengang.
Dadurch wird es einem Betrachter 8 möglich, in einem Winkelbereich 6 das Dokument
1 vollständig zu überblicken.
[0009] Die Unbrauchbarkeit von Kopien des Dokuments 1 entsteht durch Totalreflektion an
den Grenzflächen zum optisch dünneren Medium 4 in einem Winkelbereich 5, der dem eines
üblichen Kopierers 7 entspricht. Dabei muß die Sägezahnstruktur 3 nicht wie in der
eingangs genannten Schrift symmetrisch und gleichmäßig hinsichtlich Periodenlänge
13, Tiefe 14 der Struktur, Anstieg 9 und Abfall 12 der Flanken sein. Sie kann in diesen
Parametern variieren. Die erhöhte Kopiersicherheit wird dadurch erreicht, daß die
Periodenlänge 13 der Sägezahnstruktur 3 statistisch verteilt ist, vorzugsweise geringer
Länge. Die Tiefe 14 der Struktur 3 variiert statistisch um bestimmte Werte, bevorzugt
ist eine geringe Tiefe, um die Filmstärke möglichst klein zu halten und die Abbildungsqualität
zu optimieren. Der Anstieg 9 und Abfall 12 der Sägezahnflanken variieren zum Strahlengang
der Beobachtungsrichtung, wobei eine senkrechte bzw. parallele Anordnung zu diesem
das Optimum der Abbildungsqualität darstellt. Dadurch erhält man einen aperiodichen
Verlauf in der Periodenlänge, der Tiefe und der Symmetrie. Dabei genügt es, zumindest
in Bereichen Totalreflektion zu haben, wodurch in der Kopie starke Verzerrungen des
Dokuments beziehungsweise Schwärzungen auftreten und die Kopie somit unbrauchbar ist.
Mit dem Film nach der Erfindung besteht nun keine Möglichkeit mehr, den Kopierschutz
durch Auflegen eines entsprechenden zweiten Films zu umgehen, da die statistische
Verteilung dieser Parameter eine Herstellung eines solchen zweiten Films verhindert.
Das Dokument kann somit nicht mit einer genügenden Qualität kopiert werden.
[0010] Das Ausführungsbeispiel nach Figur 2 beinhaltet eine Modifikation der Struktur dahingehend,
daß die Sägezahnstruktur 3 nun komplett von dem Filmmaterial 2 umschlossen wird, sie
also intern verläuft. Das Dokument 1 kann jetzt vorteilhafter auf einer ebenen Fläche
15 aufgebracht werden.
[0011] Das Ausführungsbeispiel nach Figur 3 beinhaltet eine Modifikation des Films dahingehend,
daß die Oberfläche 11 des Films 2 vorzugsweise senkrecht zur Sägezahnstruktur 3 aufgerauht
ist. Dies bewirkt, daß die Wirksamkeit des Kopierschutzes selbst bei symmetrischem
Verlauf der Sägezahnstruktur 3 nicht aufgehoben werden kann. So bleibt trotz zweitem,
annähernd deckungsgleichem Antikopierfilm der Kopierschutz wirkungsvoll aufrecht erhalten.
[0012] Das Ausführungsbeispiel nach Figur 4 beschreibt einen Antikopierfilm, bei dem durch
beidseitige Sägezahnstruktur 3, 3' die Abbildungsfähigkeit des Films 2 für den Betrachter
8 optimiert ist. Dies wird durch einen annähernd senkrechten Verlauf der ansteigenden
Flanken 9 des Sägezahns zum Strahlengang erreicht. Der Strahl wird nicht abgelenkt,
und der Betrachter 8 kann ohne Verluste der Intensität durch Teilreflektion und Abbildungsveränderungen
des Dokuments 1 durch Brechung dieses betrachten. Dabei tritt zumindest in Bereichen
Totalreflektion auf, die das Dokument 1 verzerrt oder die Kopie durch Reflektion des
Kopierlichts schwärzt und die Kopien somit unbrauchbar macht.
[0013] Die Ausführungsbeispiele in den Figuren 5 und 6 stellen einen Antikopierfilm 2 dar,
bei dem zur Befestigung des Films auf dem Dokument 1 sich Klebstoff 17, 18 auf der
dem Dokument zugewandten Seite des Antikopierfilms 2 befindet. Da der Kopierschutz
auf der Totalreflektion an den Grenzflächen des Sägezahns 3 beruht, wo ein notwendiger
Brechungsindexsprung vorliegt, ist ein beliebiges Auftragen des Klebstoffs nicht möglich.
Es wird bevorzugt Klebstoff nur teilflächig, insbesondere punktförmig (Figur 5) oder
streifenförmig (Figur 6), aufgetragen. Bei dem Ausführungsbeispiel in Figur 5 werden
die Klebstoffpunkte 17 statistisch verteilt mit geringer Dichte, vorzugsweise 0,15
· mm⁻² und kleiner Größe, vorzugsweise 0,5
· mm Durchmesser, aufgetragen. Bei dem Ausführungsbeispiel in Figur 6 ist der Abstand
der Streifen 18 gering, vorzugsweise 15 mm. Die Streifen, die ebenfalls etwa 0,5 mm
breit sind, verlaufen quer zum Sägezahnverlauf, vorzugsweise unter einem Winkel von
90°. Dadurch wird die Totalreflektion nur in Bereichen des Klebstoffauftrags aufgehoben,
die wegen der besonderen Form und Verteilung nicht zusammenhängen, so daß ein Kopieren
keinen vollständigen Text reproduziert.
[0014] Der Antikopierfilm nach der Erfindung ermöglicht, die Kopiersicherheit und zugleich
die Lesbarkeit des damit abgedeckten Dokuments zu erhöhen.
1. Antikopierfilm zur Abdeckung von Dokumenten, bestehend aus einem in der Größe des
abzudeckenden Dokuments (1) oder Teilen davon vorliegenden Film (2) transparenten
Materials, der durch eine sägezahnförmige Struktur (3) zum abzudeckenden Dokument
(1) hin abgegrenzte Bereiche eines gegenüber dem Filmmaterial optisch dünneren Mediums
(4) aufweist, so daß der Film (2) in einem der Draufsicht (5) entsprechenden Winkelbereich
durch Totalreflektion an der sägezahnförmigen Grenzfläche undurchsichtig und in davon
abweichenden Sichtwinkelbereichen (6) durchsichtig erscheint, dadurch gekennzeichnet,
daß die sägezahnförmige Struktur (3) zumindest teilweise unregelmäßig verläuft.
2. Antikopierfilm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sägezahnförmige Struktur
(3) aperiodisch verläuft.
3. Antikopierfilm nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Dokument
(1) abgewandte Oberfläche des Films ebenfalls eine sägezahnförmige Struktur (3') besitzt.
4. Antikopierfilm nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Betrachter
(8) des Dokuments (1) zugewandten Flanken (9) der Sägezahnstruktur (3,3') zumindest
annähernd senkrecht zum jeweiligen Strahlengang (16) der Beobachtungsrichtung (6)
angeordnet sind.
5. Antikopierfilm nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die dem abzudeckenden
Dokument (1) abgewandte Oberfläche (11) des Films (2) senkrecht zur sägezahnförmigen
Struktur (3) verlaufend aufgerauht ist.
6. Antikopierfilm nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf der dem Dokument
(1) zugewandten Seite des Films (2) Klebstoff (17) in statistischer Verteilung punktförmig
aufgetragen ist.
7. Antikopierfilm nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf der dem Dokument
(1) zugewandten Seite des Films (2) Klebstoff (18) streifenförmig und quer zum Sägezahnverlauf
(3) aufgetragen ist.