[0001] Die Erfindung betrifft eine Fangeinrichtung für einen auf Laufschienen geführten
Laufwagen eines Schräg- oder Senkrechtaufzugs mit je einer mittels selbsthemmender
Reibung an jeder Laufschiene angreifenden, aus einer exzentrisch gelagerten, an einem
Anschlag gehaltenen und in ihre Wirkrichtung vorgespannten Kurvenscheibe, deren Drehachse
an einem Gleitrahmen gegenüber dem Hauptrahmen des Laufwagens schubbeweglich geführt
ist, und mit je einem Bremsblock als Eingriffsicherung, mit einer Auslöseeinrichtung
bei bspw. Seilbruch und/oder Überschreitung einer vorbestimmbaren Höchstgeschwindigkeit
des Laufwagens für den Eingriff der in Wirkrichtung vorgespannten Kurvenscheibe an
der zugehörigen Laufschiene und mit zumindest einem Stoßdämpfer zur Dämpfung der Relativbewegung
zwischen Gleitrahmen und Hauptrahmen beim Eingriff der Kurvenscheiben an den Laufschienen.
[0002] Schienengebundene Schräg- oder Senkrechtaufzüge sind nach internationalen Standards
mit Fangbremsen zu versehen, um bei Notfällen, wie bspw. Seilbruch oder Überschreitung
der zulässigen Höchstgeschwindigkeit den Laufwagen bzw. Fahrkorb zum Stillstand zu
bringen. Als Fangbremsen werden überwiegend Reibungsbremsen eingesetzt, die in solchen
Fällen nach Auslösung durch geeignete Einrichtungen mit Reibbelägen an den Laufschienen
gleitend angreifen. Dies hat den Nachteil, daß der Bremsweg vom Greifen der Fangeinrichtung
bis zum Stillstand des Laufwagens sich nicht eindeutig vorherbestimmen läßt, weil
er vom momentanen Reibbeiwert an den Laufschienen abhängig ist; zunächst bestehen
die Laufschienen im allgemeinen aus Baustahl-Profilen mit unbearbeiteten Oberflächen
und können, insbesondere bei im Außenbereich errichteten Aufzügen, teilweise korrodiert
oder vereist sein, was den momentanen Reibbeiwert an der Reibpaarung und somit den
Bremsweg stark beeinflußt.
[0003] Bei Bauaufzügen, die ausschließlich für den Lastentransport vorgesehen sind, gibt
es als Fangbremsen und/oder Geschwindigkeitsbegrenzer auch Blockiereinrichtungen,
die an den Laufschienen kraftschlüssig angreifen oder gar formschlüssig in die Schienenführung
eingreifen, bspw. gemäß DE-GM 77 27 207 eine Sperrfangvorrichtung mit einem federvorgespannten
Exzenter als Kurvenscheibe, der den Laufwagen gegen einen Bremsblock an der Laufschiene
selbsthemmend festklemmt. Derartige Blockiereinrichtungen haben praktisch keinen nennenswerten
Bremsweg, wenn sie greifen ist dies mit dementsprechend hohen Bremsverzögerungen und
mit unerwünschten Geräuschen verbunden.
[0004] Eine Fangbremse und ein Geschwindigkeitsbegrenzer für einen schienengeführten Senkrechtaufzug
mit den eingangs genannten, gattungsbildenden Merkmalen ist durch die DE-PS 119 240
bekannt geworden. Als Fangeinrichtung sind zwei drehbare, durch eine Welle miteinander
verbundene Exzenterscheiben vorgesehen, die ohne gleitende Reibung an der jeweils
zugehörigen Laufschiene angreifen und sie gegen einen Bremsblock als Eingriffsicherung
drücken; an jeder Exzenterscheibe kann die Drehachse quer zur Laufrichtung des Fahrkorbs
schubbeweglich ausweichen und ist über eine Feder oder einen hydraulischen Buffer
am Fahrkorbrahmen abgestützt. Bei dieser bekannten Fangbremse entspricht der Hub an
der Exzenterscheibe unmittelbar dem quergerichteten Dämpfungsweg, da die Exzenterscheibe
nicht blockierend an der Laufschiene angreift, sondern sich bei der Bremsung an ihr
abwälzt; der Dämpfungsweg ist daher recht kurz, so daß die Bremsverzögerung beim Greifen
der Fangeinrichtung dementsprechend hoch ist, weil die Neigung der Kurve am Exzenter
klein gewählt werden muß, damit ihr Eingriff an der Laufschiene im Bereich selbsthemmender
Reibung bleibt und für den Dämpfungsweg weniger als die volle Umdrehung der Exzenterscheibe
zur Verfügung steht. Als Dämpfungseinrichtung für die kinetische Energie des Fahrkorbs
kommt bei dieser bekannten Anordnung auch eine Feder in Frage, da die Exzenterscheibe
nicht zurückschwingen kann.
[0005] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fangbremse und/oder einen
Geschwindigkeitsbegrenzer für einen auf Laufschienen geführten Laufwagen eines Schräg-
oder Senkrechtaufzugs mit einem vom Hub der Fangeinrichtung völlig unabhängigen Dämpfungsweg
zu schaffen, der sich somit für den jeweiligen Anwendungsfall geeignet bemessen läßt.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei der Fangbremse und/oder dem Geschwindigkeitsbegrenzer
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Gleitrahmen
in Laufrichtung des Laufwagens schubbeweglich am Hauptrahmen geführt ist, und daß
die Fangeinrichtung an den Laufschienen blockierend angreift.
[0007] Erfindungsgemäß kommen die beiden in Wirkrichtung vorgespannten Exzenter nach ihrer
Auslösung mit der jeweils zugehörigen Laufschiene in Eingriff. Die Reibpaarung zwischen
Exzenter und Laufschiene ist selbsthemmend, so daß die Exzenter auf den Schienen solange
abrollen, ohne zu gleiten, bis das Lüftspiel an dem die Eingriffsicherung bildenden
Bremsblock überwunden ist; damit ist der Gleitrahmen an den Laufschienen festgeklemmt
und blockiert, so daß der Hauptrahmen des Laufwagens samt Plattform gegen den Stoßdämpfer
aufläuft; je größer das Gewicht, desto größer ist die Bremskraft. Je nach Last, Geschwindigkeit
und der am Stoßdämpfer eingestellten Dämpfungskraft ergibt sich bei der Erfindung
eine dem Dämpfungsweg entsprechende Bremsverzögerung bis zum Stillstand des Laufwagens.
Eine gleitende Reibung an den Laufschienen tritt bei der Erfindung überhaupt nicht
auf, so daß sich der gewünschte Brems- oder Dämpfungsweg unabhängig vom Oberflächenzustand
der Laufschienen für den jeweiligen Verwendungszweck des Aufzugs in geigneter Weise
vorherbestimmen und bemessen läßt.
[0008] Eine Federvorspannung des Exzenters ist grundsätzlich möglich. Vorzugsweise wird
bei der Erfindung aber ein fest am Exzenter angebrachtes Fallgewicht hergenommen,
weil die Fangeinrichtung sonst im Falle eines Federbruchs nicht funktioniert; auch
braucht die zur Auslösung erforderliche Federkraft nicht überwacht zu werden.
[0009] In vorteilhafter und zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung besteht die Auslöseeinrichtung
an jedem Exzenter aus je einem Abzugbügel, an dessen Anschlag der zugehörige Exzenter
anliegt und bei Normalfahrt außer Eingriff gehalten wird, und beide Abzugbügel sind
über eine Auslösewelle drehfest miteinander verbunden. Eine beliebige Auslösung greift
im Notfall an der Auslösewelle schwenkend an und hebelt beide Abzugbügel gleichzeitig
aus. Dadurch fallen beide Exzenter stets gleichzeitig ein und ein Schiefziehen des
Laufwagens wird sicher vermieden.
[0010] Als erste Auslöseeinrichtung ist bei der Erfindung eine Schlaffseilauslösung vorgesehen,
die aus einer am Hauptrahmen des Laufwagens mittig schwenkbar in einem Drehgelenk
gelagerten Wippe, an deren Hebeln die beiden Zugseile angreifen, und zwei an den Hebelenden
der Wippe schwenkbar in Drehgelenken gelagerten Schubstangen besteht, die an der Auslösewelle
schwenkbeweglich angreifen, um im Falle eines Seilbruchs eines der beiden Zugseile
die Fang- und Blockiereinrichtung auszulösen.
[0011] Unabhängig von der ersten ist bei der Erfindung als zweite Auslöseeinrichtung ein
Geschwindigkeitsbegrenzer vorgesehen, der aus einem an jeder Laufschiene drehbar am
Gleitrahmen gelagerten Sensorrad und zumindest einem am Sensorrad schwenkbeweglich
gelagerten, radial nach innen federvorgespannten, sichelförmigen Fliehgewicht besteht,
das mit einem Stift über einen Auslösehebel an der Auslösewelle schwenkbeweglich angreift,
um im Falle einer Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit des Laufwagens
die Fang- und Blockiereinrichtung auszulösen. Vorzugsweise sind an dem Geschwindigkeitsbegrenzer
zwei einander gegenüberliegene Fliehgewichte vorgesehen, die mittels einer Koppel
über zwei weitere Drehgelenke zu einem Gelenkparallelogramm zwangläufig miteinander
verbunden sind, so daß sie sich in radialer Richtung nur synchron bewegen können.
Die beiden Fliehgewichte sind zweckmäßig in einem mit dem Sensorrad drehfest verbundenen
Gehäusering angeordnet, der auf der dem Sensorrad abgewandten Seite mit einem Deckel
abgeschlossen ist, und im Deckel sind Schlitze angeordnet, die von den fliehgewichtfesten
Stiften durchgriffen sind; damit sind die rotierenden Fliehgewichte allseitig von
dem Gehäuse geschüzt umschlossen.
[0012] In besonders vorteilhafter Weiterbildung ist am Gehäusering des Drehzahlbegrenzers
zumindest eine Blattfeder einenends befestigt, die mit ihrem anderen Ende die Fliehgewichte
radial nach innen vorspannt, und der Gehäusering samt Blattfeder ist zur Bestimmung
der Auslösefliehkraft in Umfangsrichtung verdrehbar zwischen Deckel und Sensorrad
gehalten. Vorzugsweise sind zwei einander gegenüberliegende Blattfedern vorgesehen,
von denen jede auf ein zugehöriges Fliehgewicht einwirkt.
[0013] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel nach der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert:
- Fig.1
- zeigt den Laufwagen eines stationären Schrägaufzugs nach der Erfindung.
Fig.1a ist eine Draufsicht und die
Fig.1b und c sind die der Fig.1a entsprechenden Ansichten, jeweils von der Seite gesehen.
- Fig.2
- ist eine Schnittdarstellung entlang der Linie II-II in Fig.1b,
- Fig.3
- ist eine Ansicht in Richtung III-III der Fig.2,
- Fig.4
- zeigt den erfindungsgemäßen Geschwindigkeitsbegrenzer in einer Ansicht und in einem
Schnitt. In den
- Fig.5 und 6
- ist die Wirkungsweise der Fang- und Blockiereinrichtung nach der Erfindung in drei
maßgeblichen Betriebszuständen dargestellt, wobei die Darstellungen a) bis c) in
Fig.6 jeweils einem vergrößerten Ausschnitt der Fig.5 entsprechen und die beiden
Fig.5a) bzw. 6a) den Exzenter außer Eingriff zeigen, gemäß den
Fig.5b) bzw. 6b) hat die Fliehkraftauslösung den Exzenter in Anlage an die Laufschiene
gebracht und in den
Fig.5c) bzw. 6c) hat der Exzenter den Gleitrahmen an der Laufschiene blockiert und
den Laufwagen nach erfolgter Bremsung zum Stillstand gebracht.
[0014] Gemäß
Fig.1 ist der insgesamt mit 1 bezeichnete Laufwagen eines schienengebundenen und von einer
Seilwinde betriebenen stationären Schrägaufzugs dargestellt, die beiden am Laufwagen
1 angreifenden Zugseile sind in Fig.1a mit 7 bezeichnet. Der Laufwagen 1 besteht aus
einem Hauptrahmen 1₁, auf dem im Neigungswinkel α eine Plattform 1₃ über eine Stütze
1₄ schräg abgestützt ist. Die in Fig.1 waagrecht dargestellten Laufschienen 2 verlaufen
gegenüber der ebenen Horizotalen auf einem Gefälle im Neigungswinkel α, so daß die
Plattform 1₃ dann waagrecht steht, auf der ein im einzelnen nicht dargestellter Fahrkorb
für Personen oder Lastentransport aufgebaut ist. Der Laufwagen 1 hat am Hauptrahmen
1₁ zwei Achsen 1₅, an denen je eine zweiarmige Wippe 1₆ mittig schwenkbeweglich aufgenommen
wird; an den Enden jeder Wippe 1₆ sind je zwei Laufräder 1₇ gelagert. Die Laufräder
1₇ greifen gemäß Fig.1c in das insgesamt mit 2 bezeichnete Schienensystem ein, dessen
Laufschienen aus zwei U-Profilen 2₁ bestehen, die mit kastenförmigen Rahmen 2₂ verschraubt
und über nicht dargestellte Auflager auf Fundamenten am Hang abgestützt sind.
[0015] Am Hauptrahmen 1₁ des Laufwagens 1 ist ein Gleitrahmen 1₁ in Laufrichtung A schubbeweglich
aufgenommen und über beidseits angebrachte Stoßdämpfer 6 am Hauptrahmen 1₁ abgestützt.
Am Gleitrahmen 1₁ ist oberhalb einer jeden Laufschiene 2₁ eine insgesamt mit 3 bezeichnete
Fang- und Blockiereinrichtung angebracht, die von zwei voneinander unabhängig wirkenden
Auslöseeinrichtungen 4 bzw. 5 mit den Laufschienen 2₁ in Eingriff bringbar ist:
[0016] Die Fang- und Blockiereinrichtung 3 besteht gemäß den
Fig.2 und 3 jeweils aus zwei beidseits, oberhalb jeder Laufschiene 2₁ am Gleitrahmen 1₁ frei
um seine Achse 3₁₁ drehbar am (in Fig.3 verdeckten) Anschlag 3₆₁ eines Abzugbügels
3₆ gehaltenen Exzentern 3₁. Jeder Exzenter 3₁ wird von einem fest an ihm angebrachten
Fallgewicht 3₃ in seine Wirkrichtung W zum Eingriff mit der Laufschiene 2₁ vorgespannt
und befindet sich, solange ihn der Abzugbügel 3₆ an seinem Anschlag 3₆₁ hält, mit
gewissem Abstand oberhalb des oberen Schenkels 2₁₁ des die Laufschiene bildenden U-Profils
2₁. Die Wirkfläche des Exzenters 3₁ wird von einer Kurve gebildet, deren Steigung
in Umfangsrichtung auf selbsthemmende Reibung beim Eingriff mit dem oberen Schenkel
2₁₁ der Laufschiene 2₁ ausgelegt ist. Für die Eingriffsicherung sorgt ein fest am
Gleitrahmen 1₁ angebrachter Bremsblock 3₂, der den oberen Schenkel 2₁₁ der Laufschiene
2₁ mit einer korrespondierenden Aussparung umgreift; in der in den Fig.2 und 3 dargestellten
Außereingriffstellung sowohl am Exzenter 3₁ als auch an dem ihm gegenüberliegenden
Bremsblock 3₂, ein gewisses Lüftspiel L zum oberen Schenkel des U-Profils 2₁ vorgesehen.
Beide Abzugbügel 3₆ sind über eine Auslösewelle 3₆ drehfest miteinander verbunden.
Wird die Auslösewelle 3₆ gedreht, bspw. durch Betätigung des in den Fig.2 und 3 dargestellten,
fest mit Abzugbügel 3₆ und Auslösewelle 3₆ verbundenen Auslösehebels 3₅, dann gerät
der Abzugbügel 3₆ an beiden Exzentern 3₁ gleichzeitig außer Eingriff und das Fallgewicht
3₃ dreht den Exzenter 3₁ in seine Wirkrichtung W zum Eingriff mit der Laufschiene
2₁.
[0017] Es sind zwei voneinander unabhängig wirkende Auslöseeinrichtungen vorgesehen, die
im Notfall für den Eingriff der Fang- und Blockiereinrichtung 3 an den Laufschienen
2₁ sorgen. Die Schlaffseilauslösung geht am besten aus Fig.1a) hervor und ist insgesamt
mit 4 bezeichnet; weiter ist an jeder der beiden Fang- und Blockiereinrichtungen 3
ein insgesamt mit 5 bezeichneter Geschwindigkeitsbegrenzer angeordnet, der die Fang-
und Blockiereinrichtung 3 unabhängig von der Schlaffseilauslösung 4 anspricht, wenn
der Laufwagen 1 in Fahrtrichtung A abwärts seine vorbestimmte Höchstgeschwindigkeit
überschreitet, bswp. wegen eines Ausfalls der Seilwindenbremse.
[0018] Die in Fig.1a) dargestellte Schlaffseilauslösung 4 besteht aus einer im Drehgelenk
4₁₁ mittig schwenkbar am Hauptrahmen 1₁ gelagerten Wippe 4₁. An den einander gegenüberliegenden
Hebeln der Wippe 4₁ greifen die beiden Zugseile 7 an. An beiden Hebelenden der Wippe
4₁ sind Schubstangen 4₂ in Drehgelenken 4₂₁ schwenkbeweglich gelagert, die jeweils
über Schlitze 4₂₂ an einem Stift 3₄₁ der Auslösewelle 3₄ der Fang- und Blockiereinrichtung
3 angreifen. Die Länge der Schlitze 4₂₂ in den Schubstangen 4₂ ist auf den Dämpfungshub
D bei der Bremsung abgestimmt. Im Falle eines Seilbruchs eines der beiden Zugseile
7 zieht das straffe andere Seil 7 die Wippe 4₁ in die in Fig.1a) gestrichelt dargestellte
geschwenkte Lage, wodurch die Auslösewelle 3₄ an ihren Stiften 3₄₁ über die Schubstangen
4₂ gedreht wird, wodurch die Abzugbügel 3₆ an beiden Exzentern 3₁ außer Eingriff geraten
und die Exzenter 3₁ auf die Laufschienen 2₁ greifen.
[0019] Der insgesamt mit 5 bezeichnete Geschwindigkeitbegrenzer geht im einzelnen aus
Fig.4 hervor. Ein Sensorrad 5₁ ist an jeder Laufschiene 2₁ auf einer gleitrahmenfesten
Sensorradachse 5₁₁, die sich mit der Exzenterdrehachse 3₁₁ deckt, frei drehbar gelagert
und rollt unter der Last des Gleitrahmens 1₂ auf dem oberen Schenkel 2₁₁ des die Laufschiene
bildenden U-Profils 2₁ ab; seine Drehrichtung bei Fahrtrichtung A abwärts ist ebenfalls
mit A bezeichnet. Mit dem Sensorrad 5₁ ist ein ringförmiges Gehäuse 5₂ fest verbunden
und seitlich mit einem Gehäusedeckel 5₂₁ verschlossen. Im Gehäuse 5₂ befindet sich
eine Fliehkraft-Auslöseeinrichtung:
[0020] Zwei einander gegenüberliegende sichelförmige Fliehgewichte 5₃,5₃' sind jeweils einenends
in Drehgelenken 5₄ bzw. 5₄' schwenkbar am Sensorrad 5₁ gelagert und haben an ihrem
anderen Ende je einen festen Stift 5₃₁, der einen schrägen Schlitz 5₇ im Gehäusedeckel
5₂₁ durchgreift, wie dies in Fig.4 rechts unten dargestellt ist. Die beiden Fliehgewichte
5₃,5₃' sind über eine Koppel 5₆ in zwei weiteren Drehgelenken 5₅,5₅' zwangläufig zu
einem Gelenkparallelogramm verbunden, führen also als Kurbeln eines Parallelkurbelgetriebes
stets zueinander synchrone Bewegungen aus. Das Gelenkparallelogramm mit den Drehgelenken
5₄-5₅-5₅'-5₄' ist so aufgebaut, daß die Koppel am einen Fliehgewicht 5₃ auf der ihm
abgewandten Seite und am anderen Fliehgewicht 5₃' auf der ihm zugewandten Seite seiner
Lagerung 5₄ bzw. 5₄' im Drehgelenk 5₅ bzw. 5₅' angreift. Am Gehäusering 5₂ sind zwei
einander gegenüberliegende Blattfedern 5₈ befestigt, die auf das jeweils zugehörige
Fliehgewicht 5₃,5₃' radial nach innen einwirken und mit ihrem Angriffspunkt am Fliehgewicht
5₃ zur sensorradfesten Lagerung 5₄ den Hebelarm H bestimmen; dadurch werden die Fliehgewichte
5₃,5₃' in definierter Weise vorgespannt. Durch Verdrehung des zwischen Gehäusedeckel
5₂₁ und Sensorrad 5₁ geklemmten Gehäuserings 5₂ läßt sich die wirksame Länge des Hebelarms
H verändern und somit die Fliehkraftauslösung und damit die zulässige Höchstgeschwindigkeit
des Laufwagens 1 definiert vorbestimmen.
[0021] Wenn also bei zu hoher Drehzahl des Sensorrades 5₁ die Fliehkraft der Fliehgewichte
5₃ die eingestellte Vorspannkraft der beiden Blattfedern 5₈ überwindet, schwenken
die den Gehäusedeckel 5₂₁ im Schlitz 5₇ durchgreifenden Stifte 5₃₁ von ihrem radial
inneren Anschlag im Abstand R₁ zur Drehache 5₁₁ radial nach außen und schlagen im
Abstand R₂ am anderen Ende des Schlitzes 5₇ an, wodurch sie in Eingriff mit dem in
den Fig.2 und 3 dargestellten Auslösehebel 3₅ der Fang- und Blockiereinrichtung 3
geraten und den Abzugbügel 3₆ auslösen.
[0022] Die Wirkungsweise der Fang- und Blockiereinrichtung 3 wird nachstehend in Verbindung
mit dem Geschwindigkeitsbegrenzer 5 anhand der
Fig.5 und 6 im einzelnen erläutert, deren Fig. a) bis c) einander unmittelbar entsprechen, wobei
die den Laufwagen 1 betreffenden Einzelheiten besser aus Fig.5 hervorgehen, während
die die Fang- und Blockiereinrichtung 3 und die Fliehkraftauslösung 5 betreffenden
Einzelheiten am besten anhand der Fig.6 ersichtlich sind:
[0023] Die Laufrichtung bei Fahrtrichtung Abwärts ist mit A bezeichnet; die Fang- und Blockiereinrichtung
3 ist in ihrer Wirkrichtung W mit der Laufschiene 2 in Eingriff bringbar.
[0024] In den beiden
Fig.a) ist der Normalzustand dargestellt. Das Sensorrad 5₁ rollt unter der Gewichtsbelastung
durch den Gleitrahmen 1₂ auf dem oberen Schenkel 2₁₁ der Laufschiene 2₁ ab, ohne zu
gleiten. Der Exzenter 3₁ samt Fallgewicht 3₃ ist am Anschlag 3₆₁ (in Fig.6b) sichtbar)
des Abzugbügels 3₆ gehalten und durch das Fallgewicht 3₃ in Wirkrichtung W vorgespannt.
Die Fliehgewichte 5₃ befinden sich bei Normaldrehzahl unter der Vorspannung durch
die Blattfeder 5₉ an ihrem radial inneren Anschlag R₁ (gemäß Fig.4), an dem ihre Stifte
5₃₁ um die Achse 5₁₁ rotieren ohne am Auslösehebel 3₅ anzuschlagen. Der Stoßdämpfer
6 ist im dargestellten Normalzustand eingefahren.
[0025] Gemäß den beiden
Fig.b) habe der Laufwagen 1, aus welchen Gründen auch immer, seine zulässige Höchstgeschwindigkeit
überschritten, so daß die Fliehkraftauslösung des Geschwindigkeitsbegrenzers 5 greift,
d.h. ihre Blattfedervorspannung überwindet, und die beiden jeweils als Kurbel eines
Gelenkparallelogramms geführten Fliehgewichte 5₃ gemeinsam mit ihren Stiften 5₃₁ radial
nach außen schwenken und am radial äußeren Anschlag R₂ (gemäß Fig.4) im Schlitz 5₇
des Gehäusedeckels 5₂₁ anschlagen. Dadurch gerät einer der beiden Stifte 5₃₁ mit dem
Auslösehebel 3₅ in Eingriff und lüftet den Abzugbügel 3₆ durch Drehung der Auslösewelle
3₄. An dem an der anderen Laufschiene 2₁ befindlichen Exzenter 3₁ geschieht dasgleiche,
da beide Auslöseeinrichtungen über die Auslösewelle 3₄ drehfest miteinander verbunden
sind. Die freigewordenen Fallgewichte 3₃ drehen den radial vorspringenden Teil der
Kurve am jeweils zugehörigen Exzenter 3₁ aus der in Fig.6b) gestrichelt eingezeichneten
Lage (des Fallgewichts 3₃a) der Fig.6a)) in Richtung des Pfeiles W in die in Fig.6b)
mit durchgezogenen Linien dargestellte Lage 3₃b, in der der Exzenter 3₁ den oberen
Schenkel 2₁₁ der Laufschiene 2₁ kontaktiert.
[0026] Nach erfolgter kraftschlüssiger Anlage des Exzenters 3₁ am oberen Schenkel 2₁₁ der
Laufschiene 2₁ wälzt seine Kurve gemäß den
Fig.c) aus der in Fig.6c) gestrichelt eingezeichneten Lage (des Fallgewichts 3₃b) der Fig.6b)
in die in Fig.6c) mit durchgezogenen Linien dargestellte Lage 3₃c weiter ab, ohne
zu gleiten, da die Reibpaarung zwischen Laufschiene 2₁ und Exzenter 3₁ auf selbsthemmende
Reibung ausgelegt ist, bis das in Fig.2 eingetragene Lüftspiel L zwischen Bremsblock
3₂ und der unteren Fläche am oberen Schenkel 2₁₁ der Laufschiene 2₁ überwunden ist
und die Gegenwirkfläche am Bremsblock 3₂ ebenfalls kraftschlüssig am oberen Schenkel
2₁₁ der Laufschiene 2₁ anliegt. In der Lage 3₃c des Fallgewichts 3₃ ist der Gleitrahmen
1₂ des Laufwagens 1 an der Laufschiene 2₁ blockiert, so daß erst jetzt die eigentliche
Bremsung einsetzt, indem der Hauptrahmen 1₁ des Laufwagens 1 gegen den zwischen Gleitrahmen
1₂ und Hauptrahmen 1₁ angeordneten Stoßdämper 6 aufläuft und sich relativ zum Gleitrahmen
1₂ in Laufrichtung A verschiebt, so daß der Stoßdäpfer 6 ausfährt.
[0027] Der maximale Dämpfungs- und Bremsweg ist den Fig.5 und 6 mit D bezeichnet und läßt
sich in geeigneter Weise für den jeweiligen Anwendungsfall durch Auslegung der zugehörigen
Komponenten bemessen. Zweckmäßig wird am Hauptrahmen 1₁ ein Endpuffer 1₈ angeordnet,
gegen den der Gleitrahmen 1₂ auffahren kann, wenn der Laufwagen 1 überlastet ist.
[0028] Beim Greifen der Schlaffseilauslösung 4 wirkt die.Fang- und Blockiereinrichtung 3
analog, lediglich die Drehung der Auslösewelle 3₄ zum Lüften des Abzugbügels 3₆ wird
von der Schubstange 4₂ der Schlaffseilauslösung 4 eingeleitet.
[0029] Nach Beseitigung der jeweiligen Störungsursache lassen sich die Exzenter 3₁ der Fang-
und Blockiereinrichtung 3 unter Zuhilfenahme der Seilwinde von den Laufschienen 2₁
freidrehen und wieder am zugehörigen Abzugbügel 3₆ einhängen.

1.) Fangeinrichtung für einen auf Laufschienen (2) geführten Laufwagen (1) eines Schräg-
oder Senkrechtaufzugs mit je einer mittels selbsthemmender Reibung an jeder Laufschiene
(2) angreifenden, aus einer exzentrisch gelagerten, an einem Anschlag (3₆₁) gehaltenen
und in ihre Wirkrichtung vorgespannten Kurvenscheibe (Exzenter 3₁), deren Drehachse
(3₁₁) an einem Gleitrahmen (1₂) gegenüber dem Hauptrahmen (1₁) des Laufwagens (1)
schubbeweglich geführt ist, und mit je einem Bremsblock (3₂) als Eingriffsicherung,
mit einer Auslöseeinrichtung (4 bzw. 5) bei bspw. Seilbruch und/oder Überschreitung
einer vorbestimmbaren Höchstgeschwindigkeit des Laufwagens (1) für den Eingriff der
in Wirkrichtung vorgespannten Kurvenscheibe (Exzenter 3₁) an der zugehörigen Laufschiene
(2) und
mit zumindest einem Stoßdämpfer (6) zur Dämpfung der Relativbewegung zwischen Gleitrahmen
(1₂) und
Hauptrahmen (1₁) beim Eingriff der Kurvenscheiben (Exzenter 3) an den Laufschienen
(2),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gleitrahmen (1₂) in Laufrichtung (A) des Laufwagens (1) schubbeweglich am
Hauptrahmen (1₁) geführt ist, und
daß die Fangeinrichtung (3) an den Laufschienen (2) blockierend angreift.
2.) Fangeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vorspannung jedes
Exzenters (3₁) ein Fallgewicht (3₃) dient, das fest am Exzenter (3₁) angebracht ist.
3.) Fangeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslöseeinrichtung (4 bzw. 5) an jedem Exzenter (3₁) aus je einem Abzugbügel
(3₆) mit einem Anschlag (3₆) besteht, die über eine Auslösewelle (3₄) drehfest miteinander
verbunden sind.
4.) Fangeinrichtung für einen seilbetriebenen Laufwagen (1) nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet,
daß als erste Auslöseeinrichtung eine Schlaffseilauslösung (4) vorgesehen ist, die
aus
- einer am Hauptrahmen (1₁) des Laufwagens (1) mittig schwenkbar (Drehgelenk 4₁₁)
gelagerten Wippe (4₁), an deren Hebeln die Zugseile (7) angreifen, und
- zwei an den Hebelenden der Wippe (4₁) schwenkbar (Drehgelenk 4₂₁) gelagerten Schubstangen
(4₂) besteht,
- die an der Auslösewelle (3₄) schwenkbeweglich angreifen.
5.) Fangeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als zweite Auslöseeinrichtung
ein Geschwindigkeitsbegrenzer (5) vorgesehen ist, der aus
- einem an jeder Laufschiene (2) drehbar (Achse 5₁₁) am Gleitrahmen (1₂) gelagerten
Sensorrad (5₁) und
- zumindest einem am Sensorrad (5₁) schwenkbeweglich gelagerten, radial nach innen
federvorgespannten, sichelförmigen Fliehgewicht (5₃) besteht,
- das mit einem Stift (5₃₁) an der Auslösewelle (3₄) schwenkbeweglich angreift.
6.) Fangeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei einander gegenüberliegene
Fliehgewichte (5₃) vorgesehen sind, die mittels einer Koppel (5₆) über zwei weitere
Drehgelenke (5₅) zu einem Gelenkparallelogramm (5₄-5₅-5₅'-5₄') zwangläufig derart
miteinander verbunden sind, daß sie in radialer Richtung synchron beweglich sind.
7.) Fangeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Fliehgewichte
(5₃) in einem mit dem Sensorrad (5₁) drehfest verbundenen Gehäusering (5₂) angeordnet
sind, der auf der dem Sensorrad (5₁) abgewandten Seite mit einem Deckel (5₂₁) abgeschlossen
ist, und daß im Deckel (5₂₁) Schlitze (5₁) angeordnet sind, die von den fliehgewichtfesten
Stiften (5₃₁) durchgriffen sind.
8.) Fangeinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß am Gehäusering (5₂)
zumindest eine Blattfeder (5₈) einenends befestigt ist, die mit ihrem anderen Ende
die Fliehgewichte (5₃) radial nach innen vorspannt, und daß der Gehäusering (5₂) samt
Blattfeder (5₈) zur Bestimmung der Auslösefliehkraft in Umfangsrichtung verdrehbar
zwischen Deckel (5₂₁) und Sensorrad (5₁) gehalten ist.
9.) Fangeinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwei einander gegenüberliegende
Blattfedern (5₈) auf je ein zugehöriges Fliehgewicht (5₃) einwirken.