[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen o.dgl., auf eine Fläche eines
Hohlblocksteins, Hohlblockziegels o.dgl. mit einem im wesentlichen V-förmigen, sich
im wesentlichen über die Breite der zu bearbeitenden Fläche erstreckenden Kasten,
an dessen V-förmiger, nach unten gerichteter Spitze ein Austragsschlitz mit einer
darin angeordneten Auftragswalze vorgesehen ist.
[0002] Derartige Vorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Der grundsätzliche
Aufbau ist dem Fachmann bereits in der DE 40 37 898.5 offenbart, wobei die dort beschriebene
Vorrichtung jedoch noch keine zufriedenstellenden Ergebnisse liefert. So wird beispielsweise
ein Teil des auf der Auftragswalze befindlichen Materials wieder mit in den Öffnungsspalt
des Kasten eingezogen und verhindert auf diese Weise, daß frisches Material aufgebracht
werden kann. Auf der Walze festsitzendes Material verdichtet sich mit der Zeit und
wird zu verhärteten Materialstreifen, die als unerwünschte "wurst-förmige" Ablagerungen
abfallen, wodurch es zu einer ungleichmäßigen Klebverbindung der zu verbindenden Steine
kommt.
[0003] Aus der FR-80 20 369 (Publ.Nr. 2 490 263) ist eine gattungsgemäße Vorrichtung bekannt,
bei der die Auftragswalze im Bereich der Materialzufuhr glattflächig ausgebildet ist,
wobei zusätzlich der Austragsschlitz mittels einer handbetätigten Verschlußeinrichtung
geschlossen werden kann. Der Nachteil dieser bekannten Vorrichtung ist darin zu sehen,
daß der Auftrag im wesentlichen flächig ausgeführt wird, weshalb eine Verwendung bei
Hohlblocksteinen dazu führt, daß zu viel Material in die Hohlräume eingepreßt wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der genannten Art bei
einfachem und kostengünstigem Aufbau so zu verbessern, daß ein gleichmäßiger Materialauftrag
möglich ist, ohne daß es zu großem Materialverlust an den Hohlstellen von Hohlblocksteinen
kommt.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Auftragswalze am Außenumfang
ein im wesentlichen V-förmiges Sägezahnprofil aufweist. Vorzugsweise besteht die Walze
aus einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten, am Außenumfang sich V-förmig verjüngenden
Scheiben. Durch diese besondere Ausbildung kommt es zu einer Materialübergabe zwischen
Walze und Oberfläche des Steins nur an den tatsächlichen Berührpunkten. Befindet sich
ein Walzenabschnitt über einer Hohlstelle des Hohlblocksteins, so ist die Anhaftung
des Materials an der Walze bei üblicher Einstellung der Viskosität des Materials größer
als die Schwerkraft, so daß das Material nicht in das Loch hinunterfällt.
[0006] Vorteilhaft ist bei dieser Ausführungsform, daR der Abstreifer im Mörtelkasten angeordnet
ist, wodurch das Material daran gehindert wird, auf die zu bearbeitende oder bereits
bearbeitete Fläche zu fallen. Auch kann es nicht zu Materialverdichtungen kommen.
[0007] Bei einer günstigen Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, daß der Abstreifer
an einer verschiebbaren Wand angebracht ist, die im vorbestimmten Abstand parallel
zur rückwärtigen Längswand des Mörtelkastens verläuft.
[0008] Der Abstreifer kann im Mörtelkasten die Form eines einfachen Rechen aufweisen, so
daß das abgestreifte Material im Mörtel vermischt wird. Hierzu kann oberhalb des Abstreifers
eine Mischwalze angeordnet werden.
[0009] Bei manchen Materialien ist es jedoch erwünscht, daß das einmal aufgetragene Material
nicht im Mörtelkasten mit dem aufzutragendenen Material vermischt wird, so daß es
günstig ist, das abgestreifte Material in einer separaten Aufnahmekammer aufzunehmen.
Aus dieser kann es entnommen und ggfs. einer Weiterverwendung zugeführt werden.
[0010] Vorteilhaft ist es, wenn entlang der vorderen und der rückwärtigen Längswände zusätzlich
Verschlußschieber angeordnet sind, die zum Befüllen oder während des Transports des
gefüllten Kastens in Schließstellung gebracht sind. Hierbei ist es günstig, daß die
wirksame Randkante des Verschlußschiebers im wesentlichen dem Profil der Auftragswalze
angepaßt ist.
[0011] Vorteilhaft ist es, wenn der zwischen der vorderen Längswand bzw. einer daran angeordneten
Einstellblende und dem Profil der Auftragswalze gebildete Austragsspalt größer ist
als der zwischen der rückwärtigen Längswand und dem Profil der Austragswalze gebildete
Einlaufspalt. Hierdurch ist gewährleistet, daß eventuell zwischen einem V-Spalt der
Walze abstehendes Material nicht von der Einlaufkante des Einlaufspalts abgestoßen
wird und auf die Fläche zurückfällt.
[0012] In Anbetracht dessen, daß die Maschine bei unterschiedlichen Mauerdicken zum Einsatz
gelangen soll, ist es vorteilhaft, daß die Auftragsbreite der Vorrichtung an die Mauerbreite
anpaßbar ist. Hierzu kann es günstig sein, daß in dem Kasten an verschiedenen Positionen,
die jeweils unterschiedlichen Mauerbreiten entsprechen, eine Teilungswand einschiebbar
ist, die die Auftragsbreite verkürzt. Die Teilungswand kann dabei im Winkel zur Senkrechten
einschiebbar sein, wodurch das aufzunehmende Volumen in dem Mörtelkasten gegenüber
einer senkrechten Wand vergrößert ist.
[0013] An dem Kasten kann vorteilhafterweise eine Einrichtung angeordnet sein, welche die
Vorrichtung in Arbeitsposition hält. Hierbei kann mindestens an einer der beiden Längswände
ein im wesentlichen schräg nach unten gerichteter Griff in Form einer kurzen Stange
angeordnet sein, an der sich der Kasten abstützen kann.
[0014] Weiter kann es vorteilhaft sein, daß zur Führung der Auftragswalze an mindestens
einem Walzenende eine Führung angeordnet ist, die einen seitlichen Anschlag an die
Mauer bietet. Diese Führung kann aus einer Führungsschiene oder aus einem Führungsrad.
Das Führungsrad kann eine Gestalt aufweisen, wie sie von den Eisenbahnrädern bekannt
ist.
[0015] Im nachfolgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0016] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit entfernter Seitenwand
und teilweise weggebrochenen Seitenwänden,
- Fig. 2
- eine schematische Detaildarstellung der Auftragswalze mit Abstreifer,
- Fig. 3
- eine Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung von der Seite mit entfernter Seitenwand,
und
- Fig. 4
- eine Ansicht eines Schnitts entlang der Linie IV-IV.
[0017] In Fig. 1 ist in perspektivischer Darstellung sowie mit entfernter Seitenwand eine
Vorrichtung zum Auftragen eines Klebestoff- oder Dünnbettmörtelfilms oder dergl. dargestellt.
Die Vorrichtung weist einen Kasten 1 auf, der als V-förmiger, sich nach unten verjüngender
Trog ausgebildet ist. In der Spitze 5 dieses Trogs ist ein breiter Austragsschlitz
6 vorgesehen, in dem eine Auftragswalze 2 angeordnet ist. In den Ecken des Trogs sind
jeweils Nuten 26 ausgebildet, in denen Verschlußschieber 11 geführt sind, die sich
jeweils über die gesamte Länge der Längswände erstrecken. Diese Verschlußschieber
sind an ihrem unteren Rand mit einem Profil versehen, das der Umrißkontur der Auftragswalze
entspricht. Bei eingezogenem Schieber legt sich somit diese Randkante nahezu spaltfrei
an der Walze an und verhindert somit ein Ausfließen des Materials in den Mörteltrog.
[0018] Die Auftragswalze 2 weist erfindungsgemäß an ihrem Außenumfang ein Sägezahnprofil
mit im wesentlichen V-förmigen Einschnitten auf. Bei einer Befüllung des Mörtelkastens
werden die V-förmigen Einschnitte mit Material versehen, wobei während des Abrollens
der Walze auf dem Stein der Mörtel von der Oberfläche des Hohlblocksteins aufgenommen
wird.
[0019] Bei der dargestellten Ausführungsform der Erfindung besteht die Auftragswalze 2 aus
einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten, am Außenumfang sich V-förmig verjüngenden
Scheiben 3. Die Scheiben 3 sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel auf einer
Welle 3' aufgesteckt, die in geeigneter Weise in den Seitenwänden des Kastens gelagert
ist.
[0020] In dem Mörtelkasten 4 ist ein Abstreifer 7,7' angeordnet. Der Abstreicher 7, der,
wie in Fig.2 mit gestrichelten Linien dargestellt, in Form eines kurzen Rechens ausgebildet
ist, fördert das Material ins Innere des Mörtelkastens 4, wo eine Mischwalze 27 angeordnet
sein kann, um das abgestreifte Material mit dem übrigen Kasteninhalt zu vermischen.
Die Mischerwalze ist in entsprechender Weise an den Seitenwänden des Kastens gelagert
und kann über eine Antriebsverbindung von der Hauptachswalze angetrieben werden.
[0021] Bei einer hierzu alternativen Ausführungsform ist der untere Rand einer Wand 7' als
Sägezahnkamm ausgebildet, der in die entsprechende Profilierung der Auftragswalze
2 eingreift. Die Abstreifwand 7' bildet zusammen mit der Längswand 4 bzw. dem Verschlußschieber
11 eine Aufnahmekammer 9 für abgestreiftes Mörtelgut. Dieses kann der Kammer entnommen
und einer weiteren Verwendung zugeführt werden.
[0022] In Fig. 3 ist eine Seitenansicht der Vorrichtung bei entfernter Seitenwand dargestellt.
Die Längswände 12 und 13 bilden jeweils mit der Auftragswalze 2 einen Austragsspalt
15 bzw. einen Einlaufspalt 16. Der Einlaufspalt 16 ist dabei größer bemessen als der
Auftragsspalt 15, der die Dosierung des Mörtelfilms bestimmt. Hierzu kann eine Einstellblende
23 vorgesehen sein, die den Austragsspalt 15 entsprechend den unterschiedlichen Mörtelarten
einstellen kann.
[0023] Die Auftragsbreite A der Vorrichtung ist an die Mauerbreite dadurch anpaßbar, daß
in den Mörtelkasten Zwischenwände 17 einschiebbar sind (vgl. Fig 4), wodurch der Mörtelraum
28 entsprechend der Mauerbreite verkleinert werden kann. Dadurch, daß der Mörtel lediglich
unterhalb der Kammer austritt, kann durch Einstecken der Wand 17 in verschiedenen
Positionen die gewünschte Mauerbreite eingestellt werden.
[0024] Bei einer Ausführungsvariante kann die Einsteckführung auch im Winkel angeordnet
werden, wie in Fig. 4 durch die gestrichelte Darstellung 17' gekennzeichnet ist. Auf
diese Weise erhält man ein größeres verfügbares Kastenvolumen gegenüber einer senkrecht
eingesteckten Trennwand 17.
[0025] An den Längswänden 12, 13 sind jeweils im wesentlichen schräg nach unten gerichtet
Griffe 18 angeordnet, an denen zum einen der Kasten getragen bzw. in Arbeitsposition
gehalten werden kann, die den Kasten jedoch auch im abgesetzten Zustand abstützen.
[0026] Zur Führung der Auftragswalze auf der Mauerfläche ist an einem Walzenende eine Führung
20 vorgesehen, die einen seitlichen Anschlag an der Mauer bildet. Diese Führung 20
kann auf einem Führungsrad 25 oder aus einer Führungsschiene 25' bestehen.
1. Vorrichtung zum Auftragen eines Klebstoff-, Dünnbettmörtelfilms o.dgl., auf eine Flache
eines Hohlblocksteins, Hohlblockziegels o.dgl. mit einem im wesentlichen V-förmigen,
sich im wesentlichen über die Breite der zu bearbeitenden Fläche erstreckenden Kasten
(2), an dessen V-förmiger, nach unten gerichteter Spitze (5) ein Austragsschlitz (6)
mit einer darin angeordneten Auftragswalze (2) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragswalze (2) am Außenumfang ein im wesentlichen V-förmiges Sägezahnprofil
aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragswalze (2) aus einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten, am
Außenumfang sich V-förmig verjüngenden Scheiben (3) gebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, mit einem Walzenabstreifer, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstreifer (7) in dem Mörtelkasten (4) angeordnet ist und ein dem Profil
der Walze angepaßtes Gegenprofil aufweist.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstreifer (7) an einer verschiebbaren Wand (7') angebracht ist, die im
vorbestimmten Abstand parallel zur rückwärtigen Längswand (13) des Mörtelkasten (4)
verläuft und mit der rückwärtigen Längswand (8) eine Aufnahmekammer (9) für abgestreiftes
Mörtelgut bildet.
5. Vorrichtung mit einer Einrichtung zum Verschließen des Austragsschlitzes, nach mindestens
einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß entlang der vorderen und der rückwärtigen Längswände (12,13) zusätzlich Verschlußschieber
11 angeordnet sind, die zum Befüllen und oder während des Transportes des gefüllten
Kastens (4) in Schließstellung gebracht sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die wirksame Randkante (14) des Verschlußschiebers (11) im wesentlichen dem
Profil der Auftragswalze (2) angepaßt ist.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der zwischen der vorderen Längswand (12) bzw. einer daran angeordneten Einstellblende
(23) und dem Profil der Auftragswalze (2) gebildete Austragsspalt (15) größer ist
als der zwischen der rückwärtigen Längswand (13) und dem Profil der Auftragswalze
gebildete Einlaufspalt (16).
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragsbreite (A) der Vorrichtung an die Mauerbreite anpaßbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Kasten (4) an verschiedenen Positionen, die jeweils unterschiedlichen
Mauerbreiten entsprechen, eine Teilungswand (17) einsschiebbar ist, die die Auftragsbreite
(A) verkürzt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilungswand (17) im Winkel zur Senkrechten einschiebbar ist.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Kasten (4) eine Einrichtung (18) angeordnet ist, welche die Vorrichtung
in Arbeitsposition hält.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens an einer der beiden Längswände (12,13) ein im wesentlichen schräg
nach unten gerichteter Griff (18) angeordnet ist, der den Kasten abstützen kann.
13. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zur Führung der Auftragswalze (2) an einem Walzenende (19) eine Führung angeordnet
ist, die einen seitlichen Anschlag an der Mauer bietet.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (20) aus einem Führungsrad (25) besteht.
15. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Mörtelkasten (4) eine Mischeinrichtung (7) angeordnet ist.