[0001] Die Erfindung betrifft ein Einschaufelrad für Kreiselpumpen zur Förderung von feststoffbeladenen
Flüssigkeiten, insbesondere zur Förderung von Schmutzwasser mit langfaserigen Bestandteilen,
wobei von den Deckscheiben des Einschaufelrades und der zwischen diesen angeordneten
Schaufel ein Kanal gebildet wird.
[0002] Ein solches Einschaufelrad ist bekannt durch die DE 40 15 331 A1. Die Vorzüge dieses
verstopfungsfrei fördernden Laufrades liegen in einer bezüglich der mechanischen Unwucht
und des hydrodynamischen Auftriebes ausgewogenen Gestaltung und der Reduzierung einer
im Einlaufbereich möglichen Kavitation auf ein unschädliches Minimum. Diese Eigenschaften
werden erreicht mit einer vergleichsweise unkomplizierten Form von Schaufel und Laufrad.
In einer bevorzugten Ausführungsform besitzt der den Übergang zwischen der Saugseite
und der Druckseite der Schaufel bildende Schaufelkopf einen Abrundradius, der wesentlich
größer ist als die halbe Schaufeldicke; im Sonderfall bildet der Schaufelkopf eine
ebene Fläche. Während die Schaufelsaugseite des vorbekannten Einschaufelrades vorzugsweise
auf den ersten 180° des Drehwinkels einen konzentrisch zur Drehachse angeordneten
Halbkreis bildet, ist die Druckseite so gestaltet, daß die Schaufel eine zum Auslaß
hin stetig abnehmende Dicke besitzt. Somit werden große Materialanhäufungen im äußeren
Umfangsbereich vermieden und es ergibt sich eine für das Unwuchtverhalten des Einschaufelrades
günstige Massenverteilung.
[0003] Mit der vorliegenden Erfindung wird ein wesentlicher weiterer Schritt zur Verringerung
der Massenunwucht getan. Dies wird bei einem Einschaufelrad der eingangs genannten
Gattung dadurch erreicht, daß die Schaufel, mit Ausnahme des Schaufelanfangs, ein
über ihren gesamten Verlauf dünnes Schaufelgrundprofil besitzt, daß am Anfang der
Schaufel eine druckseitige Verdickung angeordnet ist, deren Maß mindestens der Dicke
des Schaufelgrundprofils entspricht, und daß der Radius des Schaufelkopfes mindestens
der Hälfte des durch das Schaufelgrundprofil und die Verdickung gebildeten Maßes entspricht.
[0004] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß wichtige Funktionen des Einschaufelrades,
vor allem die Verstopfungsfreiheit bei der Mitförderung von langfaserigen Bestandteilen,
durch den Schaufelanfang, insbesondere den Schaufelkopf des Einschaufelrades bestimmt
werden, während die im weiteren Verlauf des Strömungsweges maßgeblichen Einflüsse
vor allem durch die Schaufelsaugseite ausgeübt werden. Die Schlußfolgerung, daß es
zur Erreichung der gewünschten Eigenschaften keiner vom Schaufelanfang bis zum -ende
durchgehend dicken Schaufel bedarf, war ein weiterer Schritt zur Erfindung. Tatsächlich
wird nun eine Schaufel ermöglicht, die bis auf den verdickten Schaufelanfang eine
mit den Schaufeln von Reinwasser-Laufrädern vergleichbare Stärke besitzt, also ein
kleines Verhältnis Dicke:Länge hat.
[0005] Bevorzugt wird auch hier eine Schaufel, die vom Einlauf bis mindestens 90° des Drehwinkels
konzentrisch zur Drehachse des Einschaufelrades verläuft. Die Erfindung beschränkt
sich aber nicht auf diese Ausführungsform; sie ist durchaus auch bei anders gestalteten
Schaufeln anwendbar.
[0006] Die Verdickung am Schaufelanfang und ihr Übergang zum Grundprofil der Schaufel können
in verschiedenen Formen und durch unterschiedliche Mittel verwirklicht werden. Die
Unteransprüche nennen einige bevorzugte Ausführungen.
[0007] Das Grundprofil der Schaufel und die Verdickung können einstückig oder zweiteilig
ausgeführt sein. Für die zweiteilige Ausführung sprechen vor allem eine erleichterte
Herstellung bei Blechbauweise und eine mögliche weitere Gewichtsverringerung, beispielsweise
bei einer aus Kunststoff hergestellten Verdickung. Die Verdickung muß auch nicht aus
einem kompakten Bauteil bestehen; da es auf ihre strömungsleitende Funktion ankommt,
kann sie ebenso durch ein offenes oder geschlossenes Leitprofil, beispielsweise aus
Blech, gebildet werden. Für die Wirkung der durch die Verdickung gestalteten Außenkontur
hat es keinen negativen Einfluß, wenn zwischen dem Schaufelgrundprofil und der Verdickung
ein Spalt vorhanden ist. Der durch den Spalt auf die Strömung im Bereich des Schaufelkopfes
ausgeübte Einfluß kann allerdings zur Verbesserung einer Mitförderung fester Bestandteile
genutzt werden.
[0008] Es wird im übrigen empfohlen, die Verdickung einschließlich ihres Überganges zum
Grundprofil der Schaufel nicht über einen Winkel von φ = 90° hinaus zu erstrecken
(wobei φ = 0° ein den Schaufelkopf tangierender Radialstrahl ist). Bevorzugt wird
eine Ausführung, bei der die Verdickung ohne ihren Übergang zum Grundprofil der Schaufel
über einen Winkelsektor von Δφ ≦ 40° reicht.
[0009] Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert. Die Zeichnung
zeigt in
- Fig. 1
- einen Axialschnitt durch ein erfindungsgemäßes Einschaufelrad, in
- Fig. 2
- einen Radialschnitt durch das Laufrad der Fig. 1, in
- Fig. 3
- einen erfindungsgemäß gestalteten Schaufelanfang in Einzeldarstellung, und in
- Fig. 4
- einen erfindungsgemäßen, durch ein Leitprofil gebildeten Schaufelanfang in Einzeldarstellung.
[0010] Das gegossene Einschaufelrad der Fig. 1 und 2 besitzt eine vordere Deckscheibe 1,
eine hintere Deckscheibe 2 und eine Schaufel 3. Durch diese Teile wird ein zwischen
ihnen eingeschlossener Kanal 4 gebildet, der zwischen dem Einlauf 5 und dem Austritt
6 des Einschaufelrades verläuft. Die Schaufel 3 verfügt über eine Saugseite 7 und
eine Druckseite 8.
[0011] Die Schaufel 3 besteht aus einem Grundprofil 9 von durchgehend gleichbleibender Dicke
und einer am Schaufelanfang angeordneten Verdickung 10, die aus einem an das Grundprofil
9 angefügten kompakten Körper besteht. Der durch das Grundprofil 9 und die Verdickung
10 gemeinsam gebildete Schaufelkopf 11 besitzt etwas mehr als die doppelte Dicke des
Grundprofils 9, er ist eben ausgebildet und hat abgerundete Übergänge zur Saugseite
7 und zur Druckseite 8. Die Abflachung des Schaufelkopfes 11 verhindert das Anlagern
langfaseriger Bestandteile des Fördermediums.
[0012] Die Saugseite 7 der Schaufel 3 beschreibt auf den ersten 180° des Drehwinkels der
Schaufel 3 einen konzentrisch zur Drehachse des Einschaufelrades angeordneten Halbkreis.
Mit Ausnahme des durch die Verdickung 10 gebildeten Bereiches folgt die Druckseite
8 ebenfalls einem konzentrischen Halbkreis um die Drehachse des Einschaufelrades.
Der an den Halbkreisbereich anschließende Austrittsbereich der Schaufel 3 besitzt
einen positiven Schaufelwinkel.
[0013] Bei dem in der Fig. 3 dargestellten Schaufelanfang wird ebenfalls von einem Grundprofil
9 und einer Verdickung 10 ausgegangen. Hier befindet sich jedoch zwischen beiden ein
die Strömung am Schaufelkopf 11 und am Ende der Verdickung 10 beeinflussender Spalt
12. Die durch den Spalt 12 im Bereich des Schaufelanfangs erzeugten Verwirbelungen
wirken unterstützend in bezug auf eine Verhinderung des Ablagerns von langfaserigen
Bestandteilen. Die Verdickung 10 verläuft in einem Winkelbereich von φ = 0° bis φ
= 40°, wobei φ = 0° ein den Schaufelkopf 11 tangierender Radialstrahl ist. Der Übergang
der Verdickung 10 zum Grundprofil 9 folgt einer an das Grundprofil 9 angelegten Tangente
13.
[0014] Die der Fig. 4 entnehmbare Variante besitzt ebenfalls eine Verdickung am Schaufelanfang,
die hier aber durch ein konturbildendes Leitprofil 14 gebildet wird, welches aus Blech
besteht. Auch hier ist ein Spalt 12 zwischen dem Grundprofil 9 und dem die Verdickung
bildenden Leitprofil 14 vorhanden, der sich allerdings im Gegensatz zur Ausführung
der Fig. 3 noch zu einem Hohlraum 15 erweitert. Falls der Hohlraum 15 wegen besonderer
Einsatzbedingungen des Einschaufelrades unerwünscht sein sollte, kann dieser durch
ein weiteres, der Kontur des Grundprofils folgendes Blech verschlossen werden. Ebenso
kann das Leitprofil 14 ohne einen Spalt 12 mit dem Grundprofil 9 verbunden werden.
- Die Ausführung der Fig. 4 besitzt gegenüber den Ausführungen der vorangegangenen
Figuren den Vorteil einer weiteren Gewichts- und Unwuchtreduktion.
1. Einschaufelrad für Kreiselpumpen zur Förderung von feststoffbeladenen Flüssigkeiten,
insbesondere zur Förderung von Schmutzwasser mit langfaserigen Bestandteilen, wobei
von den Deckscheiben (1, 2) des Einschaufelrades und der zwischen diesen angeordneten
Schaufel (3) ein Kanal (4) gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufel (3), mit Ausnahme des Schaufelanfangs, ein über ihren gesamten Verlauf
dünnes Schaufelgrundprofil (9) besitzt, daß am Anfang der Schaufel (3) eine druckseitige
Verdickung (10) angeordnet ist, deren Maß mindestens der Dicke des Schaufelgrundprofils
(9) entspricht, und daß der Radius des Schaufelkopfes (11) mindestens der Hälfte des
durch das Schaufelgrundprofil (9) und die Verdickung (10) gebildeten Maßes entspricht.
2. Einschaufelrad nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen kontinuierlich verlaufenden
Übergang der Verdickung (10) zum Grundprofil (9) der Schaufel (3).
3. Einschaufelrad nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang einer an
das Grundprofil (9) der Schaufel (3) angelegten Tangente (13) folgt.
4. Einschaufelrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang der Verdickung
zum Grundprofil (9) der Schaufel in Form einer Abreißkante erfolgt.
5. Einschaufelrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdickung (10) und
ihr Übergang zum Grundprofil (9) über einen Winkelsektor von Δφ ≦ 90° reicht, wobei
φ = 0° ein den Schaufelkopf (11) tangierender Radialstrahl ist.
6. Einschaufelrad nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdickung (10) ohne
ihren Übergang zum Grundprofil (9) über einen Winkelsektor von Δφ ≦ 40° reicht.
7. Einschaufelrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundprofil (9) der
Schaufel (3) und die Verdickung (10) einstückig ausgeführt sind.
8. Einschaufelrad nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine zweiteilige Ausführung von
Grundprofil (9) der Schaufel (3) und Verdickung (10).
9. Einschaufelrad nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdickung (10) aus
einem kompakten Körper besteht.
10. Einschaufelrad nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdickung (10) aus
einem anderen Material besteht als das Grundprofil (9) der Schaufel (3).
11. Einschaufelrad nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdickung durch ein
konturbildendes Leitprofil (14) erzeugt wird.
12. Einschaufelrad nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitprofil (14) aus
Blech besteht.
13. Einschaufelrad nach Anspruch 9 oder 11, gekennzeichnet durch einen Spalt (12) zwischen
dem Grundprofil (9) der Schaufel (3) und der Verdickung (10, 14).