[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kochflächeneinheit zum Einbau in eine Rahmenkonstruktion
bzw. in einen Ausschnitt insbesondere eine Arbeitsfläche, bestehend aus einer Platte
aus Glaskeramik oder einem ähnlichen Material als Kochfläche und einem an der Unterseite
im Randbereich der Platte insbesondere mit Silikonkleber dauerelastisch verbundenen,
metallischen, zur Auflage auf den Dichtrahmen bzw. in den Einbauausschnitt passenden
Rahmenteil wobei der mit der Kochfläche verbundene Schenkel des insbesondere winkelförmigen
Rahmenteils bündig vom Rand der Platte und parallel mit ihr nach innen verläuft und
dort insbesondere rechtwinklig zum mit der Platte verbundenen Schenkel nach unten
abbiegt.
[0002] Eine Kochflächeneinheit besteht im allgemeinen aus:
1) einer Glaskeramik-Kochfläche oder aus ähnlichen Materialien,
2) einem Halterahmen und
3) einer dauerelastischen Verbindung zwischen der Kochfläche und dem Rahmen.
[0003] Auf dem Markt sind Konstruktionen mit anvulkanisierten Dichtungsprofilen bekannt.
[0004] Die Idee ist an sich gut, aber die Praxis hat gezeigt, daß sich in der Umsetzung
erhebliche Toleranzprobleme ergeben, da nur über die Flanke abgedichtet wird und dadurch
immer ein Preßsitz sichergestellt sein muß. Dies ist aber wegen der Toleranzen von
Kochfläche und Rahmen sowie der Einbautoleranzen nicht möglich.
[0005] Eine unzureichende Abdichtung zwischen der Glaskeramik-Kochfläche und dem Rahmen
kann sich im praktischen Gebrauch auf das Reinigungsverhalten und auf die Sicherheit
bei der Bedienung auswirken. Übergelaufenes Kochgut kann so in die Fuge zwischen der
Dichtung und dem Rahmen laufen und die elektrische Sicherheit nachteilig beeinflussen.
[0006] Aus der DE 30 09 961 A1 ist eine Glaskeramik-Kochfeldeinheit zum direkten Einbau
in eine Arbeitsplatte aus Holz, Keramik oder Kunststoff bekannt, die aus dem Kochfeld
mit der Kochplatte aus Glaskeramik und den Heizkörpern sowie aus einem umlaufenden,
das Kochfeld abstützenden Montagerahmen besteht, der einerseits mit dem Randbereich
der Kochplatte und andererseits mit dem Rand eines Arbeitsplattenausschnitts verbindbar
ist, wobei zwischen dem Kochfeld und dem Montagerahmen Federelemente und Verstelleinrichtungen
zum stufenlosen Annähern des Kochfelds mit der Kochplatte entgegen der Wirkung der
Federelemente an den Montagerahmen angeordnet sind.
[0007] Aus der US-PS 5,036,831 ist eine rahmenlose Glaskeramik-Kochflächen-Einbaueinheit
zu entnehmen, die aus
- einer Kochfläche mit einem Einbauausschnitt und einem umlaufenden Rand im Einbauausschnitt,
der einen nach unten gerichteten Flansch aufweist,
- einer Glaskeramik-Platte mit einer umlaufenden Kante,
- einem einheitlichen Stützring, mit einer ersten und zweiten im wesentlichen ebenen
Oberfläche, wobei die zweite im wesentlichen ebene Oberfläche vertikal angeordnet
ist,
- und einem Dichtungsmaterial zwischen der ersten ebenen Oberfläche des Stützringes
und der Unterseite der Glaskeramik-Platte,
besteht,
wobei dieses Dichtungsmaterial die Glaskeramik-Platte mit dem Stützring verbindet
und die zweite ebene Oberfläche des Stützringes gegen den nach unten gerichteten Flansch
gehalten ist.
[0008] Die in der DE 30 09 961 A1 und in der US-PS 5,036,831 vorgeschlagenen Vorgehensweisen
haben sich in der Praxis als schwer realisierbar erwiesen, weil aufwendige Konstruktionen
mit Montagerahmen und Verstelleinrichtungen bzw. Federelementen teuer herzustellen
und problematisch einzubauen sind.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kochflächeneinheit ohne die vorgenannten Nachteile
zu schaffen und eine einfach, servicefreundliche Einbauweise zu ermöglichen, die eine
dauerelastische und dichte Verbindung zwischen Glas/Glaskeramik und Halterahmen gewährleistet,
auch wenn zwischen Kochfläche und Rahmen geometrische Toleranzen gegeben sind. Des
weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, die Sicherheit des Benutzers jederzeit sicherzustellen.
[0010] Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß der die kraftschlüssige Verbindung
zwischen Platte und dem Rahmenteil bewirkende Kleber auf den Stirnseiten der Platte
und des mit ihr verklebten Schenkels einen kraftschlüssig verbundenen umlaufenden
Rand ausbildet, der bündig mit der Oberfläche der Platte abschließt und unter Ausbildung
einer (Dicht-) Lippe die Unterseite des mit der Platte verbundenen Schenkels überragt.
[0011] Die abdichtende Verbindung zwischen dem anvulkanisierten Kleberand und dem Dichtrahmen
bzw. dem Einbauausschnitt erfolgt nun nicht über die vertikale Dichtflanke sondern
wird in die horizontale Ebene gelegt. Die Lösung nach der Erfindung in Form einer
anvulkanisierten Dichtlippe löst in überraschend einfacher Weise alle gestellten Anforderungen.
[0012] Die Kochflächeneinheit nach der Erfindung besteht daher aus
- einer Glaskeramik-Kochfläche oder einem ähnlichen Material,
- einem Halterahmen und
- einem dauerelastisch anvulkanisierten Kleberand mit einer ausgebildeten Dichtlippe.
[0013] Die Dichtlippe stellt die Abdichtung zwischen der Kochflächeneinheit und dem Dichtrahmen
bzw. dem Einbauauschnitt sicher, unabhängig von den Fertigungs- und Montagetoleranzen
der Kochfläche einerseits und des Dichtrahmens bzw. des Einbauausschnittes andererseits.
Da die Abdichtung bei der vorgeschlagenen Ausführungsform nicht über die vertikale
Flanke des Kleberandes erfolgt, sondern über eine ausgebildete Dichtlippe ist man
in der Umsetzung frei von den hohen Anforderungen an die Toleranzen der Klebevorrichtung
und des Dichtrahmens bzw. des Einbauausschnittes.
[0014] Die Dichtung kann dabei einfach und schnell hergestellt werden.
[0015] Zwei Methoden der Herstellung sind dabei besonders bevorzugt:
Einmal die Herstellung in einer sog. Lehre, einer Form in der die Kochflächeneinheit
fertig vorkonfektioniert wird.
Um die Einheit später leicht entfernen zu können, wird in die Lehre ein Trennmittel
eingegeben oder die Lehre selbst wird aus einem geeigneten Material hergestellt, das
von sich aus eine Trennwirkung aufweist wie z. B. PTFE.
Eine zweite Möglichkeit besteht darin, die Kochflächeneinheit direkt im Rahmen herzustellen.
[0016] In bevorzugter Ausführungsform beträgt die Dicke des durch den Kleber ausgebildeten
Randes von 1,5 m bis 3,5 mm und weist die Dichtlippe Radien von ≧ 0,5 mm auf. So konnte
problemlos eine jederzeit sichere Funktion der Rahmenkonstruktion erzielt werden.
[0017] Die vorgefertigte Kochflächeneinheit mit der Dichtlippe kann in jede gängige Rahmenkonstruktion
eingebaut werden. Sehr gute Abdichtung durch die erfindungsgemäße Dichtlippe wurde
sowohl bei Dichtrahmen mit seperatem Auflageschenke wie bei Dichtrahmen aus Tiefzieh-
oder Strangpreßprofilen aus Metall oder Kunststoff und auch bei einfachen Einbauausschnitten
z. B. Blechwannen einer Herdmulde erzielt.
[0018] Die Verbindung der erfindungsgemäßen Kochflächeneinheit mit dem Dichtrahmen erfolgt
dabei in einfacher Weise z. B. mittels einer Biegelasche, die an dem mit der Unterseite
der Glaskeramikplatte verklebten Schenkeln oder auch an dem frei nach unten verlaufenden
Schenkel vorgesehen sein kann und so umgebogen wird, daß sie eine kraftschlüssige
Verbindung mit dem Dichtrahmen gewährleistet. Weitere Möglichkeiten der Verbindung
mit dem Dichtrahmen bestehen über Keile hier insbesondere auch Kunststoffkeile oder
über eine Schraubverbindung mit einem Schraubbolzen.
[0019] Die Erfindung soll an den nachfolgenden Figuren 1 bis 9 und den dazugehörigen Ausführungsbeispielen
näher verdeutlicht werden.
[0020] Figur 1 zeigt eine fertige Kochflächeneinheit (1) nach der Erfindung mit einer Glaskeramik-Kochfläche
(2), mit dem winkelig ausgebildeten Rahmenteil (3), das mit der Unterseite der Glaskeramikplatte
(2) mit einem Silikonkleber (5) verbunden ist. Der Silikonkleber (5) bildet dabei
auf der Stirnseite der Platte (2) einen 2,5 mm dicken Silikonrand (4) der auch noch
die Stirnseite des winkeligen Rahmens (3) als Dichtlippe (6) überragt.
[0021] Figur 2 zeigt das Prinzip der Herstellung der fertigen Kochflächeneinheit (1) mit der Dichtlippe
(6) mittels einer Lehre (7), die aus PTFE gefertigt ist. Damit kann grundsätzlich
auf ein sonst notwendiges Trennmittel (8) verzichtet werden. Die Lehre entspricht
dabei dem Negativ eines modifizierten Original-Dichtrahmens.
[0022] Die Figur zeigt eine Glaskeramik-Kochfläche (2) mit einem mittels eines dauerelastischen
Silikonklebers (5) verbundenen Rahmenteils (3), das auf die Lehre aufgelegt wird.
Der Silikonkleber (5), der später den Silikonrand (4) ausbilden soll, wird nun zwischen
die Lehre (7) und die Stirnflächen der Glaskeramikplatte (2) und des Halterahmens
(3) eingebracht. Die Lehre (7) ist dabei so ausgebildet, daß sich der Silikonrand
(4) nach unten zu einer Dichtlippe (6) ausformt, die die Unterseite des mit der Glaskeramikplatte
(2) verbundenen Schenkels des Halterahmens (3) deutlich um 3 mm überragt.
[0023] Die, wie in Figur 1 gezeigt gefertigte Kochflächeneinheit wird dann aus der Lehre
herausgenommen und in den Original-Dichtrahmen eingesetzt.
[0024] In ähnlich einfacher Weise funktioniert die Herstellung mittels eines leicht modifizierten
Original-Dichtrahmens, der zur Herstellung der Kochflächeneinheit allerdings mit einem
Trennmittel versehen sein muß.
[0025] Figur 3 zeigt die einfache Abdichtung durch die erfindungsgemäße Dichtlippe (6) der vorgefertigten
Kochflächeneinheit (1) montiert in einem Dichtrahmen (9) mit einem seperaten Auflageschenkel
(10).
[0026] Figur 4 zeigt die erfindungsgemäße Kochflächeneinheit (1) montiert in einem Dichtrahmen (9),
der aus Metall oder Kunststoff durch Tiefziehen oder Strangpressen hergestellt wurde.
[0027] Figur 5 zeigt die erfindungsgemäße Kochflächeneinheit (1) in einem Einbauausschnitt (11)
z. B. einer Blechwanne einer Herdmulde.
[0028] Die Figuren 6, 7, 8 und 9 zeigen Ausführungsbeispiele für Verbindungsmöglichkeiten mit vorgegebenen Dichtrahmen.
[0029] Figuren 6 a-d zeigen die Möglichkeit einer Verbindung der Kochflächeneinheit (1)
mit dem Dichtrahmen (9) mittels einer umgebogenen Lasche (12), wobei sich die Lasche
(12) nach Figur 6 einmal an dem mit der Glaskeramikplatte (2) verbundenen Schenkel
des Rahmenteiles (3) befindet und nach Figuren 7 a/b an dem nicht mit der Platte (2)
verbundenen freien Schenkel vorgesehen ist.
[0030] In Figur 8 ist eine montierte Kochflächeneinheit (1) zu erkennen, die mittels eines
Kunststoffkeiles (13) befestigt ist, während Figur 9 eine Verbindung der Kochflächeneinheit
(1) in dem Dichtrahmen (9) bzw. dem Einbauausschnitt (11) mittels eines Schraubbolzens
(14) zeigt.
[0031] Die Erfindung zeigt eine einfache und preiswerte Möglichkeit der wirksamen Abdichtung
zwischen einer Kochflächeneinheit und einem Dichtrahmen bzw. einem Einbauausschnitt
wobei die Abdichtung durch eine Dichtlippe erfolgt, die an einem anvulkanisiertem
Kleberand ausgebildet ist.
1. Vorgefertigte Kochflächeneinheit zum verklebungsfreien Einbau in eine Rahmenkonstruktion,
bzw. in einen Ausschnitt insbesondere einer Arbeitsfläche, bestehend aus einer Platte
aus Glaskeramik oder einem ähnlichen Material als Kochfläche, und einem vor dem Einbau
an der Unterseite im Randbereich der Platte, insbesondere mit Silikonkleber dauerelastisch
verbundenen, metallischen, zur Auflage auf den Dichtrahmen bzw. in den Einbauausschnitt
passenden Rahmenteil, wobei der mit der Kochfläche verbundene Schenkel des winkelförmigen
Rahmenteils bündig vom Rand der Platte und parallel mit ihr nach innen verläuft und
dort insbesondere rechtwinklig zum mit der Platte verbundenen Schenkel nach unten
abbiegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der die kraftschlüssige Verbindung zwischen Platte und dem Rahmenteil bewirkende
Kleber vor dem Einbau in die Rahmenkonstruktion auf den Stirnseiten der Platte und
des mit ihr verklebten Schenkels einen kraftschlüssig verbunden umlaufenden Rand ausbildet
der bündig mit der Oberfläche der Platte abschließt und unter Ausbildung einer Lippe
die Unterseite des mit der Platte verklebten Schenkels überragt.
2. Kochfläche nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke des durch den Kleber ausgebildeten umlaufenden Randes von 1,5 mm bis
3,5 mm beträgt.
3. Kochflächeneinheit nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lippe Radien von ≧ 0,5 mm aufweist.