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EP 0 640 800 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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01.03.1995 Patentblatt 1995/09 |
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Anmeldetag: 24.08.1994 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)6: F24D 19/10 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR GB IT NL |
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Priorität: |
25.08.1993 DE 4328558
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Anmelder: G. Kromschröder Aktiengesellschaft |
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D-49018 Osnabrück (DE) |
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Erfinder: |
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- Köller, Hermann
D-32683 Barntrup (DE)
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Vertreter: Harlacher, Mechthild |
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Ruhrgas AG,
Abteilung TATP D-45117 Essen D-45117 Essen (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zum Betreiben einer Warmwasserheizung |
(57) 2.1. Beim Betrieb einer zentralen Warmwasserheizung gibt ein Heizungsregler vorzugsweise
abhängig von der Witterung und/oder der Raumtemperatur die Kesselwassertemperatur
vor und schaltet dementsprechend einen Öl- oder Gasbrenner des Kessels in Intervallen
ein und aus. Da jeder erneute Brennerstart zu einem erhöhten Schadstoffausstoß führt,
wird eine Verlängerung der Brennerlaufzeit pro Einschaltvorgang angestrebt. 2.2. Um unter allen Lastbedingungen einer Heizungsanlage eine Minimierung der Brennerstarts
ohne Einbuße an Behaglichkeit zu erreichen, erhält der Heizungsregler beim Einschalten
des Brenners unabhängig von der Kesselwassertemperatur eine große Schalthysterese.
Diese wird mit zunehmender Laufzeit des Brenners innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer
kontinuierlich kleiner, bis ein für den Dauerbetrieb geeigneter Mindestwert der Schalthysterese
erreicht ist. 2.3. Das Verfahren eignet sich besonders für Heizungsregler mit Zweipunktausgang,
die zur Brennersteuerung bei kleineren Zentralheizungen verwendet werden.
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[0001] Beim Betrieb einer zentralen Warmwasserheizung gibt ein Heizungsregler vorzugsweise
abhängig von der Witterung und/oder der Raumtemperatur die Kesselwassertemperatur
vor und schaltet dementsprechend einen Öl- oder Gasbrenner des Kessels in Intervallen
ein und aus. Da jeder erneute Brennerstart zu einem erhöhten Schadstoffausstoß führt,
wird eine Verlängerung der Brennerlaufzeit pro Einschaltvorgang angestrebt.
[0002] Es sind deshalb Regelverfahren bekannt, bei denen dem Brenner eine Mindestlaufzeit
fest vorgegeben ist, beispielsweise eine Zeit von zwei Minuten. Da während dieser
Mindestlaufzeit der Brenner, unabhängig von der erreichten Kesselwassertemperatur,
nicht abgeschaltet wird, kommt es insbesondere bei geringer Heizlast oftmals zu einer
erheblichen Überschreitung des vorgegebenen Sollwertes. Der Brennerbetrieb mit festen
Mindestlaufzeiten kann daher vor allem bei Kesseln mit geringen Wasserinhalten oder
bei hohen Kesseltemperatursollwerten zum Auslösen des Sicherheitstemperaturbegrenzers
führen.
[0003] Um eine solche erhebliche Störtung des Heizungsbetriebes zu vermeiden, sind auch
Verfahren bekannt, bei denen der Regler nach einer temperaturabhängigen Schalthysterese
die Brennerlaufzeit vorgibt. Bei niedrigen Kesselwassertemperaturen wird mit großer
Schalthysterese gearbeitet, während bei hohen Kesselwassertemperaturen mit kleiner
Schalthysterese gesteuert wird. Dieses Regelverfahren berücksichtigt also nur den
Kesseltemperatursollwert, nicht aber die Belastung des Kessels.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Regelverfahren zum Betreiben einer
Heizungsanlage aufzuzeigen, bei dem unter allen Lastbedingungen eine Minimierung der
Brennerstarts ohne Einbuße an Behaglichkeit erreichbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst. Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Die Erfindung ist insofern vorteilhaft, als bei den unterschiedlichen Lastfällen
einer Heizungsanlage, hauptsächlich aber bei hohem Sollwert der Vorlauftemperatur
und geringer Wärmeabnahme, jeweils ein Minimum an Brennerstarts erreicht wird. In
den beheizten Räumen treten hierbei keine größeren Temperaturschwankungen auf. Insgesamt
wird so über einen längeren Zeitraum, beispielsweise eine Heizperiode, bei vergleichbarer
Leistungsabgabe eine nicht unerhebliche Schadstoffreduzierung erzielt.
[0007] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Nomogramms ist die Erfindung an einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel nachstehend näher erläutert.
[0008] In dem Nomogramm ist auf der Abszisse die Brennerlaufzeit t in Minuten (min) aufgetragen,
während auf der Ordinate die Schalthysterese bzw. das zugehörige Temperaturintervall
Δϑ
K des Kessels in Kelvin (K) vermerkt ist. Eingetragen in das Achsenkreuz ist die bei
dem Verfahren gegebene Abhängigkeit zwischen der Schalthysterese und der Brennerlaufzeit,
die sich als geknickte Gerade darstellt. Vorzugsweise erhält der Brenner beim Start,
d. h. nach dem Einschalten, eine Schalthysterese von 20 K, die innerhalb einer Laufzeit
von zumeist 5 min entsprechend der eingetragenen Schräglinie auf etwa 5 K kontinuierlich
vermindert wird. Dieser Wert der Schalthysterese wird während der weiteren Brennerlaufzeit
beibehalten, wie die Parallele zur Abszisse wiedergibt. Damit ist bei den allermeisten
Lastfällen ein sinnvoller und schadstoffarmer Brennerbetrieb gewährleistet.
[0009] Um gegebenenfalls eine Anpassung an außergewöhnliche Kessel- und Brennerverhältnisse
in Abhängigkeit von der Heizlast vornehmen zu können, läßt sich sowohl die Schalthysterese
als auch die zugehörige Brennerlaufzeit verändern. So kann bei einem nach dem Verfahren
arbeitenden Heizungsregler die Schalthysterese vom Wert 20 K bis herunter auf 5 K
eingestellt werden. Ähnliches gilt für die Laufzeit, während der die Schalthysterese
auf den Mindestwert für den Dauerbetrieb herabgeregelt wird. Diese Zeitdauer läßt
sich in der Praxis zwischen 1 und 10 min einstellen, wobei der Mittelwert als übliche
Grundeinstellung dient.
1. Verfahren zum Betreiben einer Warmwasserheizung mit einem gas- oder ölbefeuerten Kessel,
dessen Brenner von einem Heizungsregler, insbesondere mit Zweipunktausgang, gesteuert
wird, dadurch gekennzeichnet, daß beim Einschalten des Brenners der Heizungsregler
unabhängig von der Kesselwassertemperatur eine große Schalthysterese (ΔϑK) erhält, die mit zunehmender Laufzeit (t) des Brenners innerhalb einer vorgegebenen
Zeitdauer kontinuierlich kleiner wird, bis ein für den Dauerbetrieb geeigneter Mindestwert
der Schalthysterese (ΔϑK) erreicht ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Zeitdauer vom Einschalten
des Brenners bis zum Erreichen des Mindestwertes der Schalthysterese (ΔϑK) von 1 bis 10 min einstellbar ist, bevorzugt jedoch etwa 5 min beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Maximalwert der Schalthysterese
(ΔϑK) vorzugsweise etwa 20 K und der Mindestwert etwa 5 K beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Maximalwert
der Schalthysterese (ΔϑK) einstellbar ist und sich bis auf den Mindestwert stetig verstellen läßt.
