TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Spielzeuge. Sie betrifft eine Spielfigur
für ein auf einem Tisch spielbares Ballspiel, insbesondere für ein Tischfussballspiel,
welche Spielfigur einen scheibenförmigen, um eine Sockelachse rotationssymmetrischen
Sockel mit einem Sockeldurchmesser und einer Sockelhöhe sowie eine Figur umfasst,
wobei der Sockel auf seiner Unterseite durch eine ebene Sockelunterfläche mit einem
Durchmesser und auf seiner Oberseite durch eine von einer Sockeloberkante berandeten
Sockeloberfläche begrenzt ist, auf welcher Sockeloberfläche sich in Richtung der Sockelachse
erstreckend die Figur angebracht ist.
[0002] Eine solche Spielfigur ist z.B. aus der Britischen Patentschrift GB-PS-616,782 bekannt.
STAND DER TECHNIK
[0003] Seit Jahren wird in zunehmendem Umfang in verschiedenen Ländern ein Tischfussballspiel
gespielt, das dem herkömmlichen Feldfussball nachempfunden ist und einerseits hohe
Anforderungen an die Geschicklichkeit der Spieler stellt, andererseits aber auch ein
sehr variantenreiches und eine Vielzahl von speziellen Spielzügen erlaubendes Spiel
ermöglicht.
[0004] Gespielt wird auf einer ebenen Spielfläche von Tischgrösse, auf der die weissen Linien
eines Fussballfeldes eingezeichnet sind. An den Querseiten der Spielfläche sind Tore
entsprechender Grösse vorgesehen. Ueblicherweise spielen 2 Personen gegeneinander,
die jeweils 11 Spielfiguren, d.h. einen Torwart und 10 Feldspieler, zur Verfügung
haben. Während der Torwart mittels einer unter der Torhinterwand hindurchgehenden
Stange im Torraum verschoben werden kann, um geschossene Bälle abzuwehren, sind die
Feldspieler grundsätzlich frei auf der Spielfläche beweglich.
[0005] Die Spielfiguren bestehen aus einer auf einem Sockel montierten Figur und bilden
eine starre Einheit. Der (meist kugelförmige) Ball wird gespielt, indem eine Spielfigur
mit dem Finger so vorwärts geschnippt wird, dass sie mit dem Sockel den Ball in der
gewünschten Weise trifft. Durch eine besondere Ausgestaltung des Sockels bzw. der
Spielfigur insgesamt und eine gezieltes Schnippen kann die Spielfigur auch gekrümmte
Bahnen auf der Spielfläche zurücklegen oder Sprünge vollführen, so dass gegnerische
Spielfiguren umspielt oder der Ball z.B. rückwärts geschlagen werden kann. Die Spielfigur
führt dabei komplizierte taumelnde (präzessierende) Bewegungen aus, die sehr stark
von ihrer Ausgestaltung, insbesondere den geometrischen Einzelheiten und der Masseverteilung,
abhängen.
[0006] In der eingangs genannten Druckschrift aus den Anfangstagen des Tischfussballs sind
Spielfiguren vorgeschlagen worden (Fig. 1 und 2), die einen massiven, im wesentlichen
halbkugelförmigen Sockel aufweisen, auf dem eine aus Karton oder Zelluloid ausgeschnittene,
flache Figur angebracht ist. Der Sockel besteht aus einem leichten Kunststoff und
kann zusätzlich mit einem Gewicht beschwert werden. Er ist auf der Unterseite vorzugsweise
leicht abgeflacht, wobei das Durchmesserverhältnis der entstehenden Sockelunterfläche
zur Sockeloberfläche deutlich kleiner ist als 0,5.
[0007] Derartige Spielfiguren haben sich in der Praxis offenbar nicht durchsetzen können,
weil sie aufgrund ihrer Gewichtsverteilung und ihrer Sockelgeometrie zwar sehr gut
zur Ausführung von Taumelbewegungen geeignet sind, jedoch nicht über grössere Distanzen
in einer geraden Linie gespielt werden können, was zu einer erheblichen Einschränkung
der Spielmöglichkeiten führt. Insbesondere kann wegen der ungünstigen Massenverhältnisse
nicht der notwendige Impuls auf den Ball übertragen werden.
[0008] Man ist deshalb im Zuge der Weiterentwicklung des Spieles dazu übergangen, anstelle
der massiven Sockel halbschalenförmige Sockel vorzusehen, die oben mit einem die Figur
tragenden Deckel verschlossen werden und in ihrem Inneren ein Zusatzgewicht in Form
eines Metallringes oder einer Metallplatte tragen. Das Zusatzgewicht sorgt für einen
tieferliegenden Schwerpunkt und stabilisiert die Bewegung der Spielfigur. Diese Beschwerung
ist insbesondere auch deshalb notwendig, weil die auf dem Sockel angebrachten Figuren
in ihrer lebensechten Ausgestaltung relativ viel Gewicht aufweisen und die Sockel
auf der Unterseite meist entweder ganz rund oder nur mit einer relativ kleinen Auflagefläche
ausgestattet sind. Erste Entwicklungen derartiger Spielfiguren mit Hohlsockel sind
in den Druckschriften GB-PS-1 334 133, GB-PS-1 415 344, GB-PS-1 516 610, oder US-A-3,945,640
offenbart. Durchgesetzt haben sich im Nicht-Wettkampf-Bereich dann überwiegend Spielfiguren,
wie sie z.B. in der US-A-4,211,408 beschrieben sind. Für Wettkämpfe müssen diese Figuren
jedoch zusätzlich präpariert werden, um den höheren Anforderungen zu genügen.
[0009] Diese heutzutage fast ausschliesslich verwendeten Spielfiguren mit Hohlsockel, Zusatzgewicht
und massiver Figur auf dem Sockel haben verschiedene Nachteile. Zum einen bestehen
sie aus vergleichsweise vielen Einzelteilen, die nicht nur passgenau zusammengesetzt,
sondern auch durch spezielle Vorkehrungen und Befestigungsmittel sicher miteinander
verbunden werden müssen (eine Mehrzahl der verschiedenen zitierten Schriften beschäftigt
sich deshalb auch mit dem Problem des Zusammenbaus). Zum anderen sind die geometrische
Ausgestaltung von Sockel und Figur und die Gewichtsverteilung so beschaffen, dass
anspruchsvolle und gezielte Spielzüge selbst für einen geübten Spieler nur unter Schwierigkeiten
auszuführen sind. Dies liegt offenbar überwiegend daran, dass die Spielfiguren bei
einer Verkippung aus der Normallage um kleine Winkel nur eine relativ geringe Rückstellkraft
entwickeln und stark zum Pendeln neigen, d.h. erst nach einigen Hin- und Herkippbewegungen
wieder ihre Ruhelage einnehmen oder gleich umfallen. Besonders ungünstig sind die
Verhältnisse, wenn der Sockel auf seiner Unterseite nur wenig oder gar nicht abgeflacht
ist.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0010] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Spielfigur zu schaffen, die hinsichtlich
der Spielbarkeit auch hohen Anforderungen gerecht wird, und die zugleich einfach aufgebaut
und leicht herzustellen ist.
[0011] Die Aufgabe wird bei einer Spielfigur der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass der Durchmesser der Sockelunterfläche mehr als 55 % und bis zu praktisch 100
% des Sockeldurchmessers beträgt.
[0012] Entgegen den bisherigen Gepflogenheiten geht die Erfindung nicht länger von einer
Spielfigur mit dem problematischen Hohlsockel aus, sondern entwickelt den ursprünglichen
Vollsockel weiter, indem auf der Unterseite des Sockels eine ebene Sockelunterfläche
vorgesehen wird, die in ihrem Durchmesser relativ zum Sockeldurchmesser eine gewisse
kritische Grenze überschreitet. Hierdurch kann überraschenderweise eine Spielfigur
geschaffen werden, welche die positiven Eigenschaften des auf einem runden Sockel
beruhenden "Steh-auf-Männchen"-Konzeptes mit den positiven Eigenschaften des auf einem
flachen Scheibensockel beruhenden Spielscheiben-Konzeptes miteinander verbindet. Diese
Spielfigur zeigt Spieleigenschaften, die qualitativ weit über das bisher Bekannte
hinausgehen und vor allem dem erfahrenen Spieler eine optimale Kontrolle über den
Ball und damit eine genau definierte und exakt umsetzbare Spielweise ermöglichen.
[0013] Eine erste bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Spielfigur zeichnet
sich dadurch aus, dass das Gewicht des Sockels durch das Sockelmaterial selbst gebildet
wird, dass der Sockel aus einem Vollmaterial hergestellt ist, und dass der Sockel
einstückig ausgeführt ist.
[0014] Eine zweite bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Spielfigur zeichnet
sich dadurch aus, dass die Sockeloberkante nach Art einer Fase abgeschrägt ausgeführt
ist und eine Breite aufweist, die zwischen 15 % und 40 %, vorzugsweise etwa 27 %,
der Sockelhöhe ausmacht. Mit der abgeschrägten Sockeloberkante wird eine optimale
Impulsübertragung zwischen der Spielfigur und dem gespielten Ball erreicht. Insbesondere
wird die Stabilität der Figur nach der Impulsübertragung auf den Ball entscheidend
verbessert.
[0015] Weiterhin bevorzugt werden als Ausführungsformen zwei Sockelvarianten: Die erste
ist dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der Sockelunterfläche zwischen 57
% und 76 %, vorzugsweise etwa 66 % des Sockeldurchmessers beträgt, und dass der Sockel
zwischen der Sockeloberkante und der Sockelunterfläche nach aussen durch eine umlaufende
Sockelrundung begrenzt ist, deren Rundungsradius r vorzugsweise etwa 38 %, des Sockeldurchmessers
beträgt. Diese erste Variante ist vor allem für den wettkampfmässigen Einsatz interessant,
weil hiermit aufgrund der Rundung besonders variantenreiche Spielzüge möglich sind.
[0016] Die zweite Variante zeichnet sich dadurch aus, dass der Durchmesser der Sockelunterfläche
praktisch 100 % des Sockeldurchmessers beträgt, dass zwischen der Sockeloberkante
und der Sockelunterfläche ein senkrecht stehender, umlaufender Sockelrand vorgesehen
ist, welcher die Sockeloberkante mit der Sockelunterfläche verbindet, und dass am
Uebergang zwischen Sockelrand und der Sockelunterfläche eine Fase vorgesehen ist.
Diese zweite Variante ist besonders dann interessant, wenn zu Lasten der Spielmöglichkeiten
hauptsächlich auf eine stabile Bewegung der Spielfigur Wert gelegt wird, um dem Anfänger
den Spieleinstieg möglichst zu erleichtern.
[0017] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Sockelhöhe zwischen 20 % und 27 %, vorzugsweise etwa 26,2 %, des Sockeldurchmessers
beträgt, dass die Figur eine Höhe aufweist, welche zwischen 125 % und 180 %, vorzugsweise
etwa 147 % des Sockeldurchmessers beträgt, und dass das Gewicht der Figur nicht mehr
als 12,5 %, insbesondere zwischen 8 und 9 %, vom Gewicht des Sockels beträgt.
[0018] Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
[0019] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
den Figuren näher erläutert werden.
[0020] Es zeigen
- Fig. 1
- in Frontal- und Seitenansicht (a bzw. b) eine bevorzugte Ausführungsform der Spielfigur
nach der Erfindung mit einer ersten Sockelvariante; und
- Fig. 2
- in Frontal- und Seitenansicht (a bzw. b) eine bevorzugte Ausführungsform der Spielfigur
nach der Erfindung mit einer zweiten Sockelvariante.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0021] In Fig. 1 ist eine besonders bevorzugte Ausführungsform einer Spielfigur nach der
Erfindung in der Frontalansicht (Fig. 1a) und in der Seitenansicht (Fig. 1b) wiedergegeben.
Die Spielfigur 1 besteht im wesentlichen aus einem scheibenförmigen, um eine Sockelachse
rotationssymmetrischen Sockel 3 mit einem Sockeldurchmesser D1 und einer Sockelhöhe
H1, und einer Figur 2. Der Sockel 3 ist auf seiner Unterseite durch eine kreisförmige
ebene Sockelunterfläche 10 mit einem Durchmesser D2 begrenzt. Auf der Oberseite ist
der Sockel 3 durch eine (vorzugsweise ebene und kreisförmige) Sockeloberfläche 7 begrenzt,
die von einer umlaufenden Sockeloberkante 8 berandet wird, und auf der die Figur 2
befestigt ist.
[0022] Die Sockeloberkante 8 ist wichtig für die Impulsübertragung zwischen dem Sockel und
dem Ball während des Stosses. Sie ist nach Art einer Fase abgeschrägt ausgeführt und
weist eine Breite B3 auf, die zwischen 15 % und 40 % der Sockelhöhe H1 ausmacht, vorzugsweise
jedoch 27 % der Sockelhöhe beträgt. Die Sockeloberkante 8 schliesst mit der Horizontalen
einen Winkel w ein, der zwischen 40° und 80° liegt und vorzugsweise 61,5° beträgt.
Zwischen der Sockeloberkante 8 und der Sockelunterfläche 10 ist der Sockel 3 nach
aussen durch eine umlaufende Sockelrundung 11 begrenzt, deren Rundungsradius r vorzugsweise
etwa 38 % des Sockeldurchmessers D1 beträgt.
[0023] Die Sockelrundung 11 kann oben direkt an die Sockeloberkante 8 anstossen. Besonders
günstige Spieleigenschaften der Spielfigur 1 ergeben sich jedoch, wenn zwischen der
Sockeloberkante 8 und der Sockelrundung 11 ein senkrecht stehender, umlaufender Sockelrand
9 vorgesehen ist, welcher eine Höhe H3 aufweist, die 3 % bis 30 %, vorzugsweise etwa
3,6 %, der Sockelhöhe H1 beträgt.
[0024] Entscheidend für die Spielbarkeit ist die Dimensionierung der Sockelunterfläche 10
im Vergleich zum Sockeldurchmesser D1. Erfindungsgemäss beträgt der Durchmesser D2
der Sockelunterfläche 10 mehr als 55 % und bis zu 100 % des Sockeldurchmessers D1.
Während sich der Grenzwert D2 ≈ D1 für die in Fig. 2 dargestellte Variante der Spielfigur
1 ergibt, liegt für die in Fig. 1 wiedergegebene Spielfigur der Wert von D2 zwischen
57 % und 76 % und beträgt optimalerweise etwa 0,66D1 (66 %). Mit diesen Durchmesserverhältnissen
wird ein optimaler Kompromiss zwischen "flachem" und "rundem" Sockel erzielt. Weiterhin
wichtig für die Spielbarkeit und besonders die Stabilität ist das Verhältnis von Sockeldurchmesser
D1 zu Sockelhöhe H1. Hier werden für beide Varianten der Spielfigur günstige Ergebnisse
erzielt, wenn die Sockelhöhe H1 zwischen 20 % und 27 %, vorzugsweise etwa 26,2 %,
des Sockeldurchmessers D1 beträgt.
[0025] Der Sockel 3 ist vorzugsweise massiv ausgeführt und besteht aus einem Polystyrol
PS (gemäss DIN 53 479) mit einer Dichte 1,05 g/cm³. Da die Spielfigur in ihren dynamischen
Eigenschaften massgeblich von der Gewichtsverteilung zwischen Figur und Sockel und
den geometrischen Abmessungen beider Teile abhängt, ist es auch wichtig, bestimmte
Gewichts- und Grössenverhältnisse einzuhalten. Bei einem Sockel der angegebenen Art
wird bevorzugt eine (stilisierte) Figur 2 verwendet, die eine Höhe H2 aufweist, welche
zwischen 125 % und 180 %, vorzugsweise etwa 147 %, des Sockeldurchmessers D1 beträgt.
[0026] Die Figur 2 ist plattenförmig (mit einer Dicke T) und in ihrer Randkontur symmetrisch
zu einer Mittelebene ausgebildet und auf dem Sockel 3 zentriert angeordnet. Sie weist
in stilisierter Form einen Kopf 6, Schultern 5 mit einer Schulterbreite B1 und Beine
4 auf. Die Beine 4 enden mit einer Fussbreite B2 auf der Sockeloberfläche 7. Die Fussbreite
B2 ist kleiner als die Schulterbreite B1. Die Randkontur zwischen den Beinen 4 und
den Schultern 5 verläuft konkav. Diese Formgebung führt in der Praxis zu einer Dynamik
der Spielfigur 1, die gerade bei den präzessierenden Bewegungen besonders gut kontrollierbar
ist und damit die Spielbarkeit wesentlich verbessert. Darüber hinaus wird die Spielfigur
bei der Impulsübertragung auf den Ball stabilisiert. Hierzu trägt gleichermassen bei,
dass das Gewicht der Figur 2 nicht mehr als 12,5 %, insbesondere zwischen 8 und 9
%, vom Gewicht des Sockels 3 beträgt. Bewährt hat sich bei einem Sockel 3 aus Polystyrol
der angegebenen Dichte, die Figur 2 aus Styropor mit einer Dichte von 60-150 g/dm³
oder einem vergleichbar leichten Material herzustellen. Die Figur 2 kann aufgrund
ihrer stilisierten Form leicht bedruckt oder bemalt werden, um unterschiedlich gestaltete
Trikots und damit leicht unterscheidbare Mannschaften zu realisieren. Im übrigen kann
die Figur im Rahmen der Erfindung selbstverständlich auch anders, insbesondere abweichend
von der Plattenform, gestaltet sein, sofern die Grössen- und Gewichtsverhältnisse
eingehalten werden.
[0027] Die in Fig. 2 dargestellte zweite Variante weist abgesehen von der fehlenden Sockelrundung
11 im wesentlichen dieselben Abmessungen auf wie die Variante aus Fig. 1. Anstelle
der Sockelrundung ist der Sockelrand 9 senkrecht bis zur Sockelunterfläche 10 heruntergeführt.
Am Uebergang zwischen dem Sockelrand 9 und der Sockelunterfläche 10 ist eine Fase
12 vorgesehen, die verhindern soll, dass sich die Spielfigur mit ihrer unteren Kante
während des Spiels auf der als Spielfläche dienenden Unterlage verfängt oder ins Stocken
gerät. Hieraus ergibt sich auch, dass der Durchmesser D2 der Sockelunterfläche 10
nahezu 100 % des Sockeldurchmessers D1 beträgt.
[0028] Die Spielfigur gemäss Fig. 2 ist aufgrund der fehlenden Sockelrundung 11 stärker
dem Spielscheiben-Konzept angenähert. Dies hat zur Folge, dass speziell taumelnde
Bewegungen schlechter realisiert werden können, obgleich das Vorhandensein der aufgesetzten,
relativ hohen Figur 2 im Unterschied zur reinen Scheibe die Taumelbewegungen begünstigt.
Andererseits ergibt sich für geradlinige Bewegungen eine gesteigerte Stabilität, die
vor allem nicht-professionellen Spielern zugutekommt.
[0029] Bei den bisherigen Erläuterungen wurden die Abmessungen stets nur als Verhältniswerte
angegeben. Der Zusammenhang zu absoluten Werten ergibt sich, wenn man die folgenden
Standardabmessungen berücksichtigt, die vom Internationalen Verband für Tischfussball
(FISTF) für die Spielfiguren vorgeschrieben werden:
| Sockeldurchmesser (D1): |
16 - 21 mm |
| Sockelhöhe (H1): |
5 - 7 mm |
| Figurenbreite an der breitesten Stelle: |
6 - 13 mm |
| Figurendicke (T): |
max. 6 mm |
| Gewicht der ges. Spielfigur: |
1,4 - 2,8 g |
| Höhe der ges. Spielfigur: |
27 - 39 mm |
[0030] Die Spielfigur soll dabei einen runden, d.h. rotationssymmetrischen Sockel aufweisen;
Figur und Sockel sollen fest miteinander verbunden sein. Gespielt wird mit einem hohlen,
kugelförmigen Ball aus Kunststoff von 22 mm Durchmesser und einem Gewicht von 1,5
g.
[0031] Obgleich die Spielfiguren im Zusammenhang mit dem Tischfussball erläutert worden
sind, ist es im Rahmen der Erfindung denkbar, sie auch für andere Spielarten, insbesondere
z.B. Tisch-Eishockey, einzusetzen. Insgesamt ergibt sich mit der Erfindung eine Spielfigur,
die einfach aufgebaut und leicht herzustellen ist, und die vor allem über besonders
ausgeprägte, sehr gut kontrollierbare dynamische Spieleigenschaften verfügt.
BEZEICHNUNGSLISTE
[0032]
- 1
- Spielfigur
- 2
- Figur
- 3
- Sockel
- 4
- Beine
- 5
- Schultern
- 6
- Kopf
- 7
- Sockeloberfläche
- 8
- Sockeloberkante
- 9
- Sockelrand
- 10
- Sockelunterfläche
- 11
- Sockelrundung
- 12
- Fase
- B1
- Schulterbreite
- B2
- Fussbreite
- B3
- Breite (Sockeloberkante)
- D1
- Sockeldurchmesser
- D2
- Durchmesser (Sockelunterfläche)
- H1
- Sockelhöhe
- H2
- Höhe (Figur)
- H3
- Höhe (Sockelrand)
- r
- Rundungsradius
- T
- Dicke (Figur)
- w
- Winkel (Sockeloberkante)
1. Spielfigur für ein auf einem Tisch spielbares Ballspiel, insbesondere für ein Tischfussballspiel,
welche Spielfigur (1) einen scheibenförmigen, um eine Sockelachse rotationssymmetrischen
Sockel (3) mit einem Sockeldurchmesser (D1) und einer Sockelhöhe (H1) sowie eine Figur
(2) umfasst, wobei der Sockel (3) auf seiner Unterseite durch eine ebene Sockelunterfläche
(10) mit einem Durchmesser (D2) und auf seiner Oberseite durch eine von einer Sockeloberkante
(8) berandeten Sockeloberfläche (7) begrenzt ist, auf welcher Sockeloberfläche (7)
sich in Richtung der Sockelachse erstreckend die Figur (2) angebracht ist, dadurch
gekennzeichnet, dass der Durchmesser (D2) der Sockelunterfläche (10) mehr als 55 %
und bis zu praktisch 100 % des Sockeldurchmessers (D1) beträgt.
2. Spielfigur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht des Sockels (2)
durch das Sockelmaterial selbst gebildet wird.
3. Spielfigur nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sockel (2) aus einem
Vollmaterial hergestellt ist.
4. Spielfigur nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Sockel (2) einstückig
ausgeführt ist.
5. Spielfigur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sockeloberkante
(8) nach Art einer Fase abgeschrägt ausgeführt ist und eine Breite (B3) aufweist,
die zwischen 15 % und 40 %, vorzugsweise etwa 27 %, der Sockelhöhe (H1) ausmacht.
6. Spielfigur nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser (D2) der
Sockelunterfläche (10) zwischen 57 % und 76 %, vorzugsweise etwa 66 % des Sockeldurchmessers
(D1) beträgt (Fig.1).
7. Spielfigur nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser (D2) der
Sockelunterfläche (10) praktisch 100 % des Sockeldurchmessers (D1) beträgt (Fig. 2).
8. Spielfigur nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sockel (3) zwischen der
Sockeloberkante (8) und der Sockelunterfläche (10) nach aussen durch eine umlaufende
Sockelrundung (11) begrenzt ist, deren Rundungsradius (r) vorzugsweise etwa 38 %,
des Sockeldurchmessers (D1) beträgt.
9. Spielfigur nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Sockeloberkante
(8) und der Sockelrundung (11) ein senkrecht stehender, umlaufender Sockelrand (9)
vorgesehen ist, welcher eine Höhe (H3) aufweist, die 3 % bis 30 %, vorzugsweise etwa
3,6 %, der Sockelhöhe (H1) beträgt.
10. Spielfigur nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Sockeloberkante
(8) und der Sockelunterfläche (10) ein senkrecht stehender, umlaufender Sockelrand
(9) vorgesehen ist, welcher die Sockeloberkante (8) mit der Sockelunterfläche (10)
verbindet.
11. Spielfigur nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass am Uebergang zwischen Sockelrand
(9) und der Sockelunterfläche (10) eine Fase (12) vorgesehen ist.
12. Spielfigur nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Sockeloberkante
(8) mit der Horizontalen einen Winkel (w) zwischen 40° und 80°, vorzugsweise 61,5°,
einschliesst.
13. Spielfigur nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Sockelhöhe
(H1) zwischen 20 % und 27 %, vorzugsweise etwa 26,2 %, des Sockeldurchmessers (D1)
beträgt.
14. Spielfigur nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Figur
(2) eine Höhe (H2) aufweist, welche zwischen 125 % und 180 %, vorzugsweise etwa 147
%, des Sockeldurchmessers (D1) beträgt.
15. Spielfigur nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Figur (2) plattenförmig
und in ihrer Randkontur symmetrisch zu einer Mittelebene ausgebildet und auf dem Sockel
(3) zentriert angeordnet ist.
16. Spielfigur nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Figur (2) einen Kopf
(6), Schultern (5) mit einer Schulterbreite (B1) und Beine (4) aufweist, welche Beine
(4) mit einer Fussbreite (B2) auf der Sockeloberfläche (7) enden, dass die Fussbreite
(B2) kleiner ist als die Schulterbreite (B1), und dass die Randkontur zwischen den
Beinen (4) und den Schultern (5) konkav verläuft.
17. Spielfigur nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht
der Figur (2) nicht mehr als 12,5 %, insbesondere zwischen 8 und 9 %, vom Gewicht
des Sokkels (3) beträgt.
18. Spielfigur nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Sockel (3) aus Polystyrol
PS mit einer Dichte von 1,05 g/cm³ und die Figur (2) aus Styropor mit einer Dichte
von 60-150 g/dm³ hergestellt sind.