[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einrichten und Steuern einer Bogen verarbeitenden
Maschine mit einem Ausrichtetisch und gegebenenfalls einem Falzwerk, bei welchem mittels
eines ersten Gebers und eines mit einem Antriebselement der Maschine gekoppelten zweiten
Gebers die Länge eines Bogens ausgemessen wird, die gemessene Bogenlänge abgespeichert
und zur Überwachung und Steuerung als Soll-Bogenlänge herangezogen wird.
[0002] Ein solches Verfahren ist aus der DE 40 13 401 A1 bekannt, die hier voll als Offenbarung
einzubeziehen ist. Dabei ist der mit dem Antriebselement der Maschine gekoppelte zweite
Geber ein Wegfühler, der je Einheitsdrehwinkel eine bestimmte Impulszahl abgibt, so
daß die Impulszahl der Einheits-Wegstrecke der Länge der Bögen entspricht. Wenn nach
dem bekannten Verfahren der Bogen an einem Geber vorbeigelaufen ist, ist seine Länge
bekannt. Über eine Steuereinheit wird dann die bekannte Bogenlänge als Steuergröße
verwertet, beispielsweise zur Überwachung des Einlaufs der Bogen von einem Stapel
auf den Ausrichtetisch.
[0003] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun darin, das Verfahren der
eingangs genannten Art so auszugestalten, daß sich die Bedienungsvereinfachung aufgrund
der Automatisierung auch auf dem Gebiet der Fadensiegelmaschinen verwerten läßt.
[0004] Diese Aufgabe wird ausgehend von dem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß auf einer Fadensiegelmaschine abhängig von der gemessenen Länge eines
Falzbogens und der feststehenden Fadenstichteilung die Anzahl der maximal möglichen
Fadenklammern ermittelt und eingestellt wird.
[0005] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich die Bedienung von Fadensiegelmaschinen
vereinfachen, da die Anzahl der maximal möglichen Fadenklammern automatisch ermittelt
und eingestellt wird.
[0006] Wenn längs des Transportwegs des Falzbogens in der Fadensiegelmaschine und gegebenenfalls
längs dieses Weges verstellbare weitere Geber vorgesehen werden, ist es möglich, unter
Vergleich mit dem ermittelten Längenmaß des Falzbogens den Abstand zwischen den Gebern
zu messen, abzuspeichern und zur Überwachung und Steuerung der Maschine heranzuziehen,
so daß sich der Durchlauf des Falzbogens durch die Fadensiegelmaschine nach dem Verfolgungsprinzip
überwachen läßt. Es läßt sich feststellen, wieviele Falzbogen sich zwischen zwei bestimmten
Punkten befinden, was wiederum zu verschiedenen Überwachungszwecken ausgenutzt werden
kann. Bleibt beispielsweise ein Falzbogen hängen und dadurch länger unter dem ersten
Geber, als es seiner Länge entspricht, wird dadurch ein längerer Falzbogen simuliert,
was eine Fehlermeldung ergibt und zum Abschalten der Fadensiegelmaschine führt.
[0007] Anhand einer Zeichnung, die einen Ausschnitt einer Fadensiegelmaschine zeigt, wird
die Erfindung näher erläutert.
[0008] Die in der Zeichnung gezeigte Fadensiegelmaschine hat eine nicht gezeigte untere
Transportkette und eine obere Plattenkette 14, zwischen denen Falzbogen 11 durch die
Fadensiegelmaschine transportiert werden, und zwar mit der Vorderkante 12 voraus in
der Transportrichtung, die durch den Pfeil 10 gekennzeichnet ist. Die Plattenkette
14 hat Plattenelemente 15 mit Öffnungen 16, durch die an einer Einstichstelle 6 Nadeln
17 hindurch und durch den Falzbogen 11 hindurch stechen und dabei einen nicht gezeigten,
vorher abgelängten Faden zur Bildung einer nachfolgend zu siegelnden Fadenklammer
anzubringen.
[0009] In der Fadensiegelmaschine ist ein erster Geber 1, beispielsweise eine Lichtschranke,
angeordnet, die den Durchgang der Falzbogenvorderkante 12 feststellt. Der erste Geber
1 ist über eine Steuerleitung 22 mit einer Steuereinheit 4 verbunden.
[0010] Die Plattenkette 14 wird durch ein Kettenrad 13 angetrieben, das auf der Welle eines
Antriebselements 3 sitzt. Dem Antriebselement 3 ist ein zweiter Geber 2 zugeordnet,
der über eine Steuerleitung 23 mit der Steuereinheit 4 verbunden ist. Die Umfangsgeschwindigkeit
des Antriebselements 3 ist proportional zur Bewegungsgeschwindigkeit der Plattenkette
14 und damit des Falzbogens 11. Wenn der Geber 2 von einem Wegfühler gebildet wird,
gibt dieser je Einheits-Drehwinkel eine bestimmte Impulszahl ab, so daß die Impulszahl
der Einheits-Wegstrecke des Falzbogens entspricht.
[0011] Der erste Geber 1 stellt die Ankunft der Vorderkante 12 eines Falzbogens 11 fest,
meldet dies über die Steuerleitung 22 an die Steuereinheit 4 und aktiviert gleichzeitig
über die Steuereinheit 4 den zweiten Geber 2, der so lange Impulszahlen der Einheits-Wegstrecken
an die Einheit 4 meldet, bis die nicht gezeigte Hinterkante des Falzbogens 11 am ersten
Geber 1 vorbeigelaufen ist. Aus den gezählten Impulsen ermittelt dann die Steuereinheit
4 die Länge des Falzbogens 11.
[0012] In der Steuereinheit 4 ist die feststehende Fadenstichteilung der Plattenkette 11
gespeichert.
[0013] Die mit einer speziell entwickelten Software arbeitende, von einem Mikroprozessor
gebildete Steuereinheit 4 ermittelt dann abhängig von der in der beschriebenen Weise
gemessenen Länge des Falzbogens 11 und der durch die Fadensiegelmaschine vorgegebenen
Fadenstichteilung die Anzahl der maximal möglichen Fadenklammern, die längs des durch
die Fadensiegelmaschine durchlaufenden Falzbogens angebracht werden kann, ohne daß
Fäden der Fadenklammern an der Falzbogenvorderkante oder Falzbogenhinterkante nach
der Siegelung überstehen.
1. Verfahren zum Einrichten und Steuern einer Bogen verarbeitenden Maschine mit einem
Ausrichtetisch und gegebenenfalls einem Falzwerk, bei welchem mittels eines ersten
Gebers (1) und eines mit einem Antriebselement (3) der Maschine gekoppelten zweiten
Gebers (2) die Länge eines Bogens (11) ausgemessen wird, die gemessene Bogenlänge
abgespeichert und zur Überwachung und Steuerung als Soll-Bogenlänge herangezogen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Fadensiegelmaschine abhängig von der gemessenen Länge eines Falzbogens
(11) und der feststehenden Fadenstichteilung der Fadensiegelmaschine die Anzahl der
maximal möglichen Fadenklammern ermittelt und eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehreren längs des Transportwegs des Falzbogens (11) in der Fadensiegelmaschine
gegebenenfalls längs des Transportweges verstellbaren Gebern unter Vergleich mit dem
ermittelten Längenmaß des Falzbogens (11) der Abstand zwischen den Gebern gemessen,
abgespeichert und zur Überwachung und Steuerung der Fadensiegelmaschine herangezogen
wird.