(19)
(11) EP 0 641 672 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.03.1995  Patentblatt  1995/10

(21) Anmeldenummer: 94111897.8

(22) Anmeldetag:  29.07.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B42B 4/00, B65H 7/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR GB IT

(30) Priorität: 02.09.1993 DE 4329680

(71) Anmelder: MBO MASCHINENBAU OPPENWEILER BINDER GMBH & CO.
D-71570 Oppenweiler (DE)

(72) Erfinder:
  • Reim, Werner
    D-76337 Waldbronn (DE)
  • Radun, Dietmar
    D-71590 Murrhardt (DE)

(74) Vertreter: Finck, Dieter, Dr.Ing. et al
Patentanwälte v. Füner, Ebbinghaus, Finck Mariahilfplatz 2 - 3
D-81541 München
D-81541 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Einrichten und Steuern einer Bogen verarbeitenden Maschine


    (57) Zum Einrichten und Steuern einer Fadensiegelmaschine, der ein Ausrichtetisch vorgeordnet und gegebenfalls ein Falzwerk nachgeordnet sind, wird mittels eines ersten Gebers (1) und eines mit einem Antriebselement (3) der Fadensiegelmaschine gekoppelten zweiten Gebers (2) die Länge eines Falzbogens (11) gemessen. Die gemessene Falzbogenlänge wird abgespeichert. Unter Einbeziehung der durch die Fadensiegelmaschine vorgegebenen Fadenstichteilung wird dann abhängig von der gemessenen Bogenlänge die Anzahl der maximal möglichen Fadenklammern ermittelt und eingestellt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einrichten und Steuern einer Bogen verarbeitenden Maschine mit einem Ausrichtetisch und gegebenenfalls einem Falzwerk, bei welchem mittels eines ersten Gebers und eines mit einem Antriebselement der Maschine gekoppelten zweiten Gebers die Länge eines Bogens ausgemessen wird, die gemessene Bogenlänge abgespeichert und zur Überwachung und Steuerung als Soll-Bogenlänge herangezogen wird.

    [0002] Ein solches Verfahren ist aus der DE 40 13 401 A1 bekannt, die hier voll als Offenbarung einzubeziehen ist. Dabei ist der mit dem Antriebselement der Maschine gekoppelte zweite Geber ein Wegfühler, der je Einheitsdrehwinkel eine bestimmte Impulszahl abgibt, so daß die Impulszahl der Einheits-Wegstrecke der Länge der Bögen entspricht. Wenn nach dem bekannten Verfahren der Bogen an einem Geber vorbeigelaufen ist, ist seine Länge bekannt. Über eine Steuereinheit wird dann die bekannte Bogenlänge als Steuergröße verwertet, beispielsweise zur Überwachung des Einlaufs der Bogen von einem Stapel auf den Ausrichtetisch.

    [0003] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun darin, das Verfahren der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß sich die Bedienungsvereinfachung aufgrund der Automatisierung auch auf dem Gebiet der Fadensiegelmaschinen verwerten läßt.

    [0004] Diese Aufgabe wird ausgehend von dem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß auf einer Fadensiegelmaschine abhängig von der gemessenen Länge eines Falzbogens und der feststehenden Fadenstichteilung die Anzahl der maximal möglichen Fadenklammern ermittelt und eingestellt wird.

    [0005] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich die Bedienung von Fadensiegelmaschinen vereinfachen, da die Anzahl der maximal möglichen Fadenklammern automatisch ermittelt und eingestellt wird.

    [0006] Wenn längs des Transportwegs des Falzbogens in der Fadensiegelmaschine und gegebenenfalls längs dieses Weges verstellbare weitere Geber vorgesehen werden, ist es möglich, unter Vergleich mit dem ermittelten Längenmaß des Falzbogens den Abstand zwischen den Gebern zu messen, abzuspeichern und zur Überwachung und Steuerung der Maschine heranzuziehen, so daß sich der Durchlauf des Falzbogens durch die Fadensiegelmaschine nach dem Verfolgungsprinzip überwachen läßt. Es läßt sich feststellen, wieviele Falzbogen sich zwischen zwei bestimmten Punkten befinden, was wiederum zu verschiedenen Überwachungszwecken ausgenutzt werden kann. Bleibt beispielsweise ein Falzbogen hängen und dadurch länger unter dem ersten Geber, als es seiner Länge entspricht, wird dadurch ein längerer Falzbogen simuliert, was eine Fehlermeldung ergibt und zum Abschalten der Fadensiegelmaschine führt.

    [0007] Anhand einer Zeichnung, die einen Ausschnitt einer Fadensiegelmaschine zeigt, wird die Erfindung näher erläutert.

    [0008] Die in der Zeichnung gezeigte Fadensiegelmaschine hat eine nicht gezeigte untere Transportkette und eine obere Plattenkette 14, zwischen denen Falzbogen 11 durch die Fadensiegelmaschine transportiert werden, und zwar mit der Vorderkante 12 voraus in der Transportrichtung, die durch den Pfeil 10 gekennzeichnet ist. Die Plattenkette 14 hat Plattenelemente 15 mit Öffnungen 16, durch die an einer Einstichstelle 6 Nadeln 17 hindurch und durch den Falzbogen 11 hindurch stechen und dabei einen nicht gezeigten, vorher abgelängten Faden zur Bildung einer nachfolgend zu siegelnden Fadenklammer anzubringen.

    [0009] In der Fadensiegelmaschine ist ein erster Geber 1, beispielsweise eine Lichtschranke, angeordnet, die den Durchgang der Falzbogenvorderkante 12 feststellt. Der erste Geber 1 ist über eine Steuerleitung 22 mit einer Steuereinheit 4 verbunden.

    [0010] Die Plattenkette 14 wird durch ein Kettenrad 13 angetrieben, das auf der Welle eines Antriebselements 3 sitzt. Dem Antriebselement 3 ist ein zweiter Geber 2 zugeordnet, der über eine Steuerleitung 23 mit der Steuereinheit 4 verbunden ist. Die Umfangsgeschwindigkeit des Antriebselements 3 ist proportional zur Bewegungsgeschwindigkeit der Plattenkette 14 und damit des Falzbogens 11. Wenn der Geber 2 von einem Wegfühler gebildet wird, gibt dieser je Einheits-Drehwinkel eine bestimmte Impulszahl ab, so daß die Impulszahl der Einheits-Wegstrecke des Falzbogens entspricht.

    [0011] Der erste Geber 1 stellt die Ankunft der Vorderkante 12 eines Falzbogens 11 fest, meldet dies über die Steuerleitung 22 an die Steuereinheit 4 und aktiviert gleichzeitig über die Steuereinheit 4 den zweiten Geber 2, der so lange Impulszahlen der Einheits-Wegstrecken an die Einheit 4 meldet, bis die nicht gezeigte Hinterkante des Falzbogens 11 am ersten Geber 1 vorbeigelaufen ist. Aus den gezählten Impulsen ermittelt dann die Steuereinheit 4 die Länge des Falzbogens 11.

    [0012] In der Steuereinheit 4 ist die feststehende Fadenstichteilung der Plattenkette 11 gespeichert.

    [0013] Die mit einer speziell entwickelten Software arbeitende, von einem Mikroprozessor gebildete Steuereinheit 4 ermittelt dann abhängig von der in der beschriebenen Weise gemessenen Länge des Falzbogens 11 und der durch die Fadensiegelmaschine vorgegebenen Fadenstichteilung die Anzahl der maximal möglichen Fadenklammern, die längs des durch die Fadensiegelmaschine durchlaufenden Falzbogens angebracht werden kann, ohne daß Fäden der Fadenklammern an der Falzbogenvorderkante oder Falzbogenhinterkante nach der Siegelung überstehen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Einrichten und Steuern einer Bogen verarbeitenden Maschine mit einem Ausrichtetisch und gegebenenfalls einem Falzwerk, bei welchem mittels eines ersten Gebers (1) und eines mit einem Antriebselement (3) der Maschine gekoppelten zweiten Gebers (2) die Länge eines Bogens (11) ausgemessen wird, die gemessene Bogenlänge abgespeichert und zur Überwachung und Steuerung als Soll-Bogenlänge herangezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Fadensiegelmaschine abhängig von der gemessenen Länge eines Falzbogens (11) und der feststehenden Fadenstichteilung der Fadensiegelmaschine die Anzahl der maximal möglichen Fadenklammern ermittelt und eingestellt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehreren längs des Transportwegs des Falzbogens (11) in der Fadensiegelmaschine gegebenenfalls längs des Transportweges verstellbaren Gebern unter Vergleich mit dem ermittelten Längenmaß des Falzbogens (11) der Abstand zwischen den Gebern gemessen, abgespeichert und zur Überwachung und Steuerung der Fadensiegelmaschine herangezogen wird.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht