(19)
(11) EP 0 641 886 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.03.1995  Patentblatt  1995/10

(21) Anmeldenummer: 94113030.4

(22) Anmeldetag:  20.08.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E01C 19/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB LI LU NL SE

(30) Priorität: 07.09.1993 DE 9313422 U

(71) Anmelder: O. BENNINGHOVEN GmbH + Co. KG
54486 Mülheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Benninghoven,Rolf Dr
    D-54486 Mülheim/Mosel (DE)

(74) Vertreter: Serwe, Karl-Heinz, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Wolfgang Schönherr, Dipl.-Ing. K.-H. Serwe Hawstrasse 28
54290 Trier
54290 Trier (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Aufbereitungstrommel zum Erhitzen von Gesteinsmaterial und granuliertem Ausbauasphalt


    (57) 2.1 In einer Aufbereitungstrommel zum Erhitzen von Gesteinsmaterial und granuliertem Ausbauasphalt mit Einlauf- und Auslaufschurre für das Gesteinsmaterial und den Ausbauasphalt und einem Brenner an dem einen Trommelende soll einfach und kostengünstig eine große Menge von granuliertem Ausbauasphalt erhitzt und dem neuen Gesteinsmaterial hinzugefügt werden.
    2.2. Es wird daher vorgeschlagen, die Einlaufschurre für den Ausbauasphalt an dem anderen, dem Brenner abgewandten Trommelende, die Auslaufschurre für den Erhitzten Ausbauasphalt etwa in Trommelmitte, die Einlaufschurre für das Gesteinsmaterial anschließend daran zum Brennerende der Trommel hin und die Auslaufschurre für das erhitzte Gesteinsmaterial am Brennerende der Trommel anzuordnen.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betritt eine Aufbereitungstrommel zum Erhitzen von Gesteinsmaterial und granuliertem Ausbauasphalt mit Einlauf- und Auslaufschurren für das Gesteinsmaterial und den Ausbauasphalt und einem Brenner an dem einen Trommelende.

    [0002] Im Zuge des Straßenneubaus sowie der Stra- ßenerhaltung wird Asphalt alter Straßen aufgebrochen und in Schollenform abgefahren oder durch Straßenfräsen in einer bestimmten Schichtstärke abgefräßt und in Form von Granulat als Fräßgut abgefahren. Die Asphaltschollen werden in der Regel über Brechanlagen zerkleinert und stehen dann ebenfalls als granulierter Ausbauasphalt zur Wiederverarbeitung zur Verfügung.

    [0003] Die Asphaltproduktion geschieht in einer Heißmischanlage. Hier werden Sande und Gesteine zunächst getrocknet und erhitzt und nach Versiebung und Dosierung nach einem vorgegebenen Rezept entsprechend mit Bitumen und Füllstoff einem Mischer zugeführt. Der Mischer bereitet die Asphaltmischung auf, d.h. er sorgt für Umhüllung der Mineralstoffe Sand, Gestein und Füller mit Bitumen und übergibt das homogene Mischgut zur Beladung der Transportfahrzeuge oder zur Zwischenlagerung in Silos.

    [0004] Es ist bekannt, aufbereiteter, granulierter Ausbauasphalt kalt dem Mischer einer Asphaltanlage zuzugeben. Dies setzt jedoch voraus, daß die Neumaterialien entsprechend überhitzt dem Mischer zugeführt werden, damit so der zugegebene Ausbauasphalt erhitzt werden kann. Nachteilig ist, daß die überhitzung der Neumaterialien begrenzt ist, so daß nur relativ kleine Mengen Ausbauasphalt hinzugefügt werden können. Nachteilig ist weiterhin, daß durch die plötzliche Zugabe von kaltem Ausbauasphalt es zu explosionsartigen verdampfung von Wasser kommen kann.

    [0005] Bekannt ist weiter, den granulierten Ausbauasphalt kurz vor dem Brenner in die Aufbereitungstrommel einzugeben. Bei dieser Vorrichtung besteht die Gefahr, daß der granulierte Ausbauasphalt überhitzt wird und verbrennt, was zu einer Qualitätsminderung führt. In der Regel kann jedoch nicht verhindert werden, daß insbesondere kleine Partikel des Ausbauasphaltes verbrennen. Bei dieser Vorrichtung ist gleichfalls die Menge des zugebbaren Ausbauasphaltes begrenzt.

    [0006] Bei einer weiteren bekannten Aufbereitungsvorrichtung wird der Ausbauasphalt der Aufbereitungstrommel nach dem Brenner zugeführt. Bei dieser Vorrichtung muß gleichfalls das Neumaterial überhitzt werden, was die bereits bekannten Nachteile mit sich bringt.

    [0007] Es sind weiterhin Aufbereitungsvorrichtungen mit getrennten, parallelen Aufbereitungstrommeln für das Neumaterial und den Ausbauasphalt bekannt. Diese Vorrichtungen sind jedoch in der Herstellung und dem Betrieb sehr kostspielig.

    [0008] Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art vorzuschlagen, die einfach und kostengünstig herstellbar ist und die es kostengünstig ermöglicht, große Mengen von granuliertem Ausbauasphalt zu erhitzen und dem neuen Gesteinsmaterial hinzuzufügen.

    [0009] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Einlaufschurre für den Ausbauasphalt an dem anderen, dem Brennerende abgewandten Trommelende, die Auslaufschurre für den erhitzten Ausbauasphalt etwa in Trommelmitte, die Einlaufschurre für das Gesteinsmaterial anschließend daran zum Brennerende der Trommel hin und die Auslaufschurre für das erhitzte Gesteinsmaterial am Brennerende der Trommel angeordnet sind.

    [0010] Vorteilhaft sind etwa in Trommelmitte und am anderen, dem Brennerende abgewandten Trommelende mit Stellklappen verschließbare Austrittsöffnungen für die Brennerabgase angeordnet.

    [0011] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Aufbereitungstrommel als zweigeteilte, getrennt antreibbare Trommel ausgebildet.

    [0012] Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielhaft im Schnitt dargestellt.

    [0013] Auf einem Tragrahmen 1 ist eine zweigeteilte Aufbereitungstrommel 2a, 2b um ihre Längsachse durch Antriebsmotore 3 drehbar angeordnet.

    [0014] An dem einen Trommelende 4 der Aubereitungstrommel 2a, 2b ist ein Brenner 5 angeordnet, der mit seiner Flamme 6 in das Trommelinnere ragt. An diesem einen Trommelende 4 ist weiterhin eine Auslaufschurre 7 angeordnet.

    [0015] Eine Einlaufschurre 8 ist am anderen, dem Brennertrommelende 4 abgewandten Trommelende 9 angeordnet. Weiterhin ist etwa in der Mitte der Aufbereitungstrommel 2a, 2b eine Auslaufschurre 10 und in Richtung zum einen Trommelende 4 hin eine Einlaufschurre 11 angeordnet.

    [0016] Weiterhin befindet sich etwa in der Mitte der Aufbereitungstrommel 2a, 2b eine Austrittsöffnung 12, die mit einer Stellklappe 13 verschließbar ist. Eine weitere Austrittsöffnung 14 befindet sich am anderen Ende 9 der Aufbereitungstrommel 2a, 2b. Diese Austrittsöffnung 14 ist durch eine Stellklappe 15 verschließbar.

    [0017] Über die Einlaufschurre 11 wird der Aufbereitungstrommel 2a, 2b neues Gesteinsmaterial zugeführt, das in dem Trommelabschnitt 2a durch die Flamme 6 des Brenners 5 erhitzt wird und durch die Auslaufschurre 7 aus der Trommel gelangt und einem Mischer oder einem Silo zugeführt werden kann.

    [0018] Über die Einlaufschurre 8 wird dem Trommelabschnitt 2b granulierter Ausbauasphalt zugeführt, der diesen Trommelabschnitt durch die Auslaufschurre 10 verläßt. Dabei ist die Austrittsöffnung 12

    [0019] durch die Stellklappe 13 geschlossen, während die Stellklappe 15 der Austrittsöffnung 14 freigibt. Der granulierte Ausbauasphalt wird somit durch die in der Aufbereitungstrommel 2a, 2b vom Brenner 5 erzeugten heißen Gase erhitzt, wobei weder eine überhitzung des Neumaterials notwendig ist, noch ein Verbrennen des Ausbauasphaltes möglich ist.

    [0020] Die vorgeschlagene Lösung nutzt in vorteilhafter Weise die beim Erhitzen des neuen Gesteinsmaterials anfallenden heißen Gase zum Erhitzen von granuliertem Ausbauasphalt aus, so daß auch große Mengen Ausbauasphalt erhitzt werden können.

    [0021] Wird die Stellklappe 15 geschlossen und die Stellklappe 13 geöffnet, so treten die Abgase durch die Austrittsöffnungen 12 aus. In diesem Betriebszustand kann der Abschnitt 2a der Aufbereitungstrommel in herkömmlicher Weise zum Erhitzen von neuem Gesteinsmaterial verwendet werden, wobei der Abschnitt 2b der Aufbereitungstrommel stillgesetzt werden kann.


    Ansprüche

    1. Aufbereitungstrommel zum Erhitzen von Gesteinsmaterial und granuliertem Ausbauasphalt mit Einlauf- und Auslaufschurren für das Gesteinsmaterial und den Ausbauasphalt und einem Brenner an dem einen Trommelende, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaufschurre (8) für den Ausbauasphalt an dem anderen, dem Brennerende (4) abgewandten Trommelende (9), die Auslaufschurre (10) für den erhitzten Ausbauasphalt etwa in Trommelmitte, die Einlaufschurre (11) für das Gesteinsmaterial anschließend daran zum Brennerende (4) hin und die Auslaufschurre (7) für das erhitzte Gesteinsmaterial am Brennerende der Aufbereitungstrommel (2a, 2b) angeordnet sind.
     
    2. Aufbereitungstrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß etwa in Trommelmitte und am anderen, dem Brennerende abgewandten Trommelende (9) mit Stellklappen 13, 15) verschließbare Austrittsöffnungen (12, 14) für die Brennerabgase angeordnet sind.
     
    3. Aufbereitungstrommel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel zwei getrennt antreibbare Trommelabschnitte (2a und 2b) aufweist.
     




    Zeichnung