[0001] Die Erfindung betrifft eine hydraulisch angetriebene Membranpumpe gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Bei hydraulisch angetriebenen Membranpumpen ist es zur Aufrechterhaltung einer einwandfreien
Funktion von großer Bedeutung, daß im Hydraulikraum stets die vorgesehene Menge an
Hydraulikflüssigkeit vorhanden ist, eine ordnungsgemäße Membranbewegung sichergestellt
wird und Beanspruchungen vermieden werden, die zu einer Beschädigung der Membran führen
könnten.
[0003] Zum Ausgleich eines Hydraulikflüssigkeitdefizits im Hydraulikraum ist es aus der
DE-PS 23 33 876 bekannt, eine membranlagengesteuerte Leckergänzungseinrichtung vorzusehen.
Dies bedeutet, daß die Membran selbst die Betätigung eines Steuerventils übernimmt,
wobei ein mit der Membran verbundener Steuerschieber, der im Pumpenkörper verschiebbar
geführt ist, in der Saughubendstellung der Membran eine Verbindung von einem Vorratsraum
für die Hydraulikflüssigkeit zum Hydraulikraum öffnet. Die Leckergänzung kann und
soll dabei nur dann erfolgen, wenn die Membran eine vorbestimmte Grenzposition am
Ende des Saughubes erreicht hat.
[0004] Weitere Ausführungsformen derartiger Leckergänzungseinrichtungen von Membranpumpen
sind in DE-PS 28 43 054 sowie in FR-PS 24 92 473 beschrieben.
[0005] Die Steuerung der Leckergänzung durch die Membranlage bringt im Vergleich zur druckgesteuerten
Leckergänzung mit einem Schnüffelventil eine Reihe von Vorteilen. So können einerseits
große Saughöhen überwunden werden, wobei die Saughöhe allein durch den Dampfdruck
der Förderrlüssigkeit und Hydraulikflüssigkeit begrenzt ist. Andererseits sind Überladungen
des Hydraulikraums, wie sie bei der druckgesteuerten Leckergänzung durch Unterdruckspitzen
auftreten können, ausgeschlossen. Derartige ausgeprägte Unterdruckspitzen treten vorzugsweise
bei großen Hochdruckmembranpumpen zu Beginn der Saugphase auf, wenn die Flüssigkeitssäule
in der Saugleitung beim Öffnen des Saugventils ruckartig beschleunigt wird. Schließlich
ermöglicht die membranlagengesteuerte Leckergänzung das Anschnüffeln von Hydraulikflüssigkeit
bei einem geringen Differenzdruck von beispielsweise weniger als 0,3 bar, d.h. der
Absolutdruck bleibt bei etwa 0,7 bar. Dadurch kann die Gasbildung im Hydraulikraum
weitgehend vermieden werden, was entsprechende Vorteile hinsichtlich der Förderleistung
und der Fördergenauigkeit erbringt. Demgegenüber erfordert die druckgesteuerte Leckergänzung
eine relativ hohe Einstellung des Differenzdruckes am Schnüffelventil von beispielsweise
0,6 bar, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Die dadurch bewirkte Druckabsenkung
im Hydraulikraum während des Schnüffelvorgangs auf beispielsweise 0,4 bar Absolutdruck
führt zu einer verstärkten Gasbildung. Dies hat eine verminderte Förderleistung und
Fördergenauigkeit zur Folge.
[0006] In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, daß diese bekannten Membranpumpen noch bestimmte
Schwächen aufweisen, deren Beseitigung wünschenswert ist. So muß vor Inbetriebnahme
der Pumpe dafür gesorgt werden, daß die Membran in Bezug auf den Kolben auf keinen
Fall zu weit in Richtung Förderraum ausgelenkt ist. Im Hydraulikraum darf sich weiterhin
nur eine vorbestimmte Menge an Hydraulikflüssigkeit befinden, da eine zu große Menge
an Hydraulikflüssigkeit beim ersten ausgeführten Druckhub des Kolbens zu einer Überdehnung
oder gar zum Bersten der Membran führen würde. Mit einer unkorrekten Menge an Hydraulikflüssigkeit
im Hydraulikraum ist jedoch immer dann zu rechnen, wenn während einer Betriebspause
ein Unterdruck am Saugventil oder Druckventil des Förderraums ansteht. Der z.B. am
Saugventil herrschende Unterdruck kann sich über das statisch nie ganz dichte Saugventil
in den Förderraum sowie in den Hydraulikraum fortpflanzen und führt dann dazu, daß
Hydraulikflüssigkeit, z.B. über die Kolbenabdichtung, vom Vorratsraum in den Hydraulikraum
gesaugt wird.
[0007] Um zu vermeiden, daß die Membran zur Verhinderung von Membranschäden vor dem Start
der Membranpumpe jedesmal neu manuell positioniert werden muß, ist es aus der DE-OS
41 41 670 bereits bekannt, sowohl in der Saughub- als auch in der Druckhubgrenzstellung
der Membran eine Membranhubbegrenzung vorzusehen. Diese erfolgt in der Saughubgrenzstellung
auf rein mechanische Weise, nämlich mittels eines Stütztellers, an den sich die Membran
in der Saughubgrenzstellung anlegt. In der Druckhubgrenzstellung wird die Membranhubbegrenzung
dagegen rein hydraulisch bewirkt, indem ein Ventilglied, das am kolbenseitigen Ende
eines Steuerschiebers einer Leckergänzungsvorrichtung vorgesehen ist, die hydraulische
Verbindung vom Kolbenarbeitsraum zum Membranarbeitsraum unterbricht, wobei überschüssiges
Hydrauliköl über ein Druckbegrenzungsventil in den Vorratsraum verdrängt wird.
[0008] Problematisch ist hierbei jedoch, daß die verwendete hydraulische Membranhubbegrenzung
relativ aufwendig ist und keine Anzeigevorrichtungen vorhanden sind, die eine Beschädigung
oder ein Bersten der Membran signalisieren würden.
[0009] Um eine Überwachung des Membranzustandes vornehmen zu können, ist es bei einer Membranpumpe
der gattungsgemäßen Art (DE-OS 40 18 464) bereits bekannt, die Membran als Sandwichmembran
auszuführen, wobei die Membran aus zwei in Abstand gehaltenen Einzellagen besteht.
Der Zwischenraum zwischen den Einzellagen ist mit einer Anzeigevorrichtung verbunden,
die anspricht, sobald sich beim Bruch einer Einzellage der Flüssigkeitsdruck - entweder
vom Förderraum oder vom Druckraum - in den Membranzwischenraum fortpflanzt. Um bei
dieser bekannten Membranpumpe das insbesondere im Saughub auftretende gegenseitige
Abheben der Einzellagen zu vermeiden, sind diese an einer Vielzahl von Stellen, insbesondere
durch Schweißen, verbunden, was jedoch technisch relativ aufwendig ist und bei hohen
Unterdrücken zu einem Reißen dieser Verbindungen führen kann.
[0010] Ausgehend von diesem Stand der Technik, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
die Membranpumpe der gattungsgemäßen Art derart auszugestalten, daß sie eine hohe
Funktionssicherheit aufweist und auf einfache und zuverlässige Weise ein gegenseitiges
Abheben der Membran-Einzellagen im Saughub verhindert.
[0011] Die Merkmale der zur Lösung dieser Aufgabe geschaffenen Erfindung ergeben sich aus
Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen hiervon sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
[0012] Bei der erfindungsgemäßen Membranpumpe sind die Einzellagen der Membran zumindest
in ihrem zentralen Bereich zwischen einem förderraumseitigen und einem hydraulikraumseitigen
Kopplungsglied eingespannt und dadurch mechanisch miteinander verbunden. Ferner sind
die Kopplungsglieder mit einem Steuerschieber einer membranlagengesteuerten Leckergänzungseinrichtung
verbunden, der im Pumpenkörper verschiebbar geführt ist.
[0013] Durch die Anordnung der erfindungsgemäßen Kopplungsglieder im zentralen Bereich der
Membran wird die Funktionssicherheit einer hydraulisch angetriebenen Membranpumpe
bedeutend erhöht. Dies ergibt sich daraus, daß der von den Kopplungsgliedern umspannte
Bereich der Membran von diesen Kopplungsgliedern entsprechend versteift wird, so daß
die Membran dort keinerlei Biegebeanspruchungen unterworfen ist. Bei einer entsprechenden
Ausgestaltung der Kopplungsglieder wird außerdem sichergestellt, daß die Membran rotationssymmetrisch
beaufschlagt wird, was ebenfalls bedeutend zur Membranschonung beiträgt. Dies wird
noch dadurch unterstützt, daß die Membran durch den Steuerschieber der Leckergänzungseinrichtung
kontrolliert geführt wird. Weiterhin bewirken die Kopplungsglieder einen zusätzlichen
Schutz der Membran sowohl in chemischer Hinsicht, indem sie Schutz vor aggressiven
Medien bieten, als auch in mechanischer Hinsicht, indem sie die mechanische Beanspruchung
der Membran in ihrem Hauptbeanspruchungsbereich durch das zu fördernde Medium verringern.
Die Kopplungsglieder stellen außerdem Schutzelemente dar, wenn die Membran in ihrer
Saughub- und Druckhubgrenzstellung an die entsprechenden Anschlagflächen des Pumpenkörpers
bzw. Pumpendeckels anschlägt.
[0014] Von besonderem Vorteil ist, daß durch die erfindungsgemäßen Kopplungsglieder ein
gegenseitiges Abheben der Membranlagen während des Saughubes zuverlässig verhindert
wird. Eine dadurch verursachte Beeinträchtigung der Saug- und Pumpleistung kann daher
sicher vermieden werden. Außerdem wird verhindert, daß durch das gegenseitige Abheben
der Membranlagen Druckänderungen zwischen den Membranlagen auftreten, die zum Ansprechen
einer angeschlossenen Membranbruchanzeigevorrichtung führen, obwohl keine Membranundichtigkeit
vorliegt.
[0015] Zweckmäßigerweise sind die Kopplungsglieder als Anschlagelemente ausgebildet, die
sowohl mit der Förderraum-Begrenzungswand des Pumpendeckels als auch mit derjenigen
des Pumpenkörpers zusammenwirkende Anschlagflächen für eine mechanische Druckhub-
bzw. Saughubbegrenzung der Membran aufweisen. Aufgrund einer derartigen Anordnung
wird die Membranhubbegrenzung auf beiden Seiten der Membran auf rein mechanische Weise
bewirkt, so daß hydraulische Hubbegrenzungsmittel, beispielsweise zur Begrenzung des
Druckhubes, überflüssig sind.
[0016] In einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung sind die Kopplungsglieder derart
ausgebildet, daß sie zusammen mit zugeordneten Pumpenkörper- bzw. Pumpendeckelflächen
jeweils eine der natürlichen Membrangeometrie angepaßte, zumindest im wesentlichen
durchgehende Abstützfläche für die Membran bilden. Eine derartige Ausgestaltung trägt
wesentlich zur Membranschonung bei.
[0017] Zweckmäßigerweise sind die Kopplungsglieder als rotationssymmetrische Stützteller
mit insbesondere ebenen Stirnflächen ausgebildet. Die der Membran abgewandte ebene
Stirnfläche wirkt dabei als großflächige Anschlagfläche in der Druckhub- bzw. Saughubgrenzstellung,
während die der Membran zugewandte ebene Stirnfläche als großflächige Abstützfläche
für die Membran ausgebildet ist.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das förderraumseitige
Kopplungsglied mit einer Kunststoffschicht umhüllt. Diese Kunststoffschicht schützt
das druckhubseitige Kopplungsglied einerseits vor aggressiven Medien und kann andererseits
derart ausgelegt werden, daß es als Dämpfungsglied wirkt, wenn das Kopplungsglied
in der Druckhubgrenzstellung am Pumpendeckel anschlägt.
[0019] Eine einfache gegenseitige Verbindung der beiden Kopplungsglieder läßt sich dadurch
erzielen, daß das förderraumseitige Kopplungsglied ein stabartiges Befestigungsteil
aufweist, das durch zentrale Durchgangslöcher in der Membran und dem hydraulikseitigen
Kopplungsglied hindurchtritt und am Steuerschieber befestigt ist. Hierbei weist vorteilhafterweise
auch der Steuerschieber eine durchgehende Längsbohrung auf, durch die das stabartige
Befestigungsteil hindurchtritt, so daß es an dem dem Verdrängerkolben zugewandten
Ende des Steuerschiebers festgelegt werden kann.
[0020] Eine einfache Ausbildung ergibt sich, wenn das hydraulikseitige Kopplungsglied integral,
d.h. einstückig, mit dem Steuerschieber ausgebildet ist.
[0021] Zweckmäßigerweise ist der Radius zumindest des förderraumseitigen Kopplungsglieds
gleich oder größer als der halbe Radius des im Förderraum liegenden Membranabschnitts.
Hierdurch werden große Anschlag- bzw. Abstützflächen erzielt, die die mechanische
Druckbelastung auf die Kopplungsglieder, den Pumpenkörper bzw. -deckel sowie die Membran
vermindern und gleichzeitig sicherstellen, daß die einzelnen Membranlagen sicher aneinandergehalten
werden.
[0022] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß
das förderraumseitige Kopplungsglied derart dimensioniert und angeordnet ist, daß
es die Mündungen der Ein- und Auslaßkanäle zumindest größtenteils überdeckt. Hierdurch
wird die Membran auch im Bereich der Ein- und Auslaßkanäle mechanisch abgestützt,
wenn sich die Membran in der Druckhubgrenzstellung befindet, wodurch vermieden werden
kann, daß die Membran in die Ein- oder Auslaßkanäle hineingedrückt wird und ein "Durchschießen"
der Membran an diesen Stellen erfolgt. Es ist daher bei einer derartigen Ausgestaltung
ohne weiteres möglich, die Ein- und Auslaßkanäle großzügig zu dimensionieren und derart
anzuordnen, daß sie in einem zentrumsnahen Bereich, d.h. im Bereich des größten Membranhubes,
in den Förderraum münden. Dadurch können die pumpeninternen Druckverluste auf ein
Minimum reduziert und der Wirkungsgrad der Pumpe erhöht werden, so daß auch hochviskose
Flüssigkeiten gefördert werden können. Außerdem wird die Durchströmung des Förderraums
über die getrennten Ein- und Auslaßkanäle erzwungen, so daß die Pumpe auch für feststoffbeladene
Flüssigkeiten und für den Lebensmitteleinsatz geeignet ist, bei dem die Durchströmung
für einen guten Reinigungseffekt beim Spülvorgang unabdingbar ist.
[0023] Vorteilhafterweise münden die Ein- und Auslaßkanäle derart in den Förderraum, daß
ihr Mittelpunktsabstand von der zentralen Achse des Förderraums maximal 50 % des größten
Förderraum-Radius beträgt.
[0024] Die pumpeninternen Druckverluste können vorteilhafterweise weiterhin dadurch reduziert
werden, daß die Ein- und Auslaßkanäle im Bereich ihrer förderraumseitigen Mündungen
parallel zur Bewegungsrichtung der Membran ausgerichtet sind.
[0025] Da die Kopplungsglieder in der Regel formstabil ausgebildet sind, ist es vorteilhaft,
wenn die Membran-Einzellagen im Bereich zwischen Kopplungsglieder und randseitiger
Einspannung eine Sicke aufweisen. Diese Sicke ermöglicht einerseits die gewünschte
Bewegbarkeit der Membran und ist andererseits zweckmäßigerweise jedoch genügend steif
ausgebildet, um das gegenseitige Abheben der einzelnen Membranlagen im Saughub zu
verhindern.
[0026] Zweckmäßigerweise ist im Pumpendeckel eine Entlüftungsbohrung vorgesehen, die im
geodätisch höchsten Punkt des Förderraumes in diesen mündet und mit dem Auslaßkanal
in Verbindung steht. Diese Entlüftungsbohrung, die im Verhältnis zum Ein- bzw. Auslaßkanal
relativ klein ausgeführt sein kann, dient der Entlüftung des Förderraums.
[0027] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn im Pumpendeckel eine Feststoffteilchen-Abführbohrung
vorgesehen ist, die im geodätisch tiefsten Punkt des Förderraums in diesen mündet
und mit dem Einlaßkanal in Verbindung steht. Diese Bohrung dient dazu, sedimentierte
Partikel abzuführen, um zu verhindern, daß diese zwischen Pumpendeckel und Membran
eingeklemmt werden und zu Schäden an der Membran führen.
[0028] Zweckmäßigerweise steht der Hydraulikraum mit einem Druckbegrenzungsventil in Verbindung,
da es beim Anfahren der Pumpe vorkommen kann, wie eingangs beschrieben, daß sich die
Membran bzw. das Kopplungsglied an den Pumpendeckel anlegen. Bewegt sich der Kolben
daraufhin weiter in Richtung seiner Druckhubendstellung oder wird ein bestimmter vorgegebener
Maximaldruck überschritten, wird überschüssiges Hydrauliköl über das Druckbegrenzungsventil
in den Vorratsraum abgeführt. Danach arbeitet die Membran wieder in ihrem normalen
Arbeitsbereich.
[0029] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Diese zeigt in
- Fig. 1
- schematisch im Querschnitt eine Membranpumpe gemäß der Erfindung und
- Fig. 2
- eine vergrößerte schematische Darstellung der zwischen den Kopplungsgliedern eingespannten
Membran, wobei das förderraumseitige Kopplungsglied mit Kunststoff ummantelt ist.
[0030] Aus Fig. 1 ist eine hydraulisch angetriebene Membranpumpe ersichtlich, die eine aus
zwei voneinander getrennten Einzellagen 1a, 1b bestehende Membran 1, insbesondere
aus Kunststoff, aufweist. Diese ist an ihrem Rand zwischen einem Pumpenkörper 2 sowie
einem hieran stirnseitig lösbar festgelegten Pumpendeckel 3 eingespannt und trennt
einen Förderaum 4 von einem mit Hydraulikflüssigkeit gefüllten Hydraulikraum 5, der
den Kolbenarbeitsraum darstellt.
[0031] Die Membranpumpe weist einen hydraulischen Membranantrieb in Form eines oszillierenden
Verdrängerkolbens 6 auf, der im Pumpenkörper 2 abgedichtet zwischen dem Kolbenarbeitsraum
5 und einem Vorratsraum 7 für die Hydraulikflüssigkeit verschiebbar ist. Der Kolbenarbeitsraum
5 steht über wenigstens eine im Pumpenkörper 2 angeordnete axiale Bohrung 8 mit einem
membranseitigen Druckraum 9 in Verbindung, der den Membranarbeitsraum darstellt und
zusammen mit dem Kolbenarbeitsraum 5 insgesamt den Hydraulikraum bildet. Wie ersichtlich,
ist der Membranarbeitsraum 9 einerseits durch die Membran 1 sowie andererseits durch
eine hintere (kolbenseitige) Kalotte 10 begrenzt. Diese hintere Begrenzungskalotte
10 wird durch die entsprechend ausgebildete Stirnfläche des Pumpenkörpers 2 gebildet
und stellt einen Teil derjenigen mechanischen Abstützfläche dar, an der sich die Membran
1 am Ende des Saughubes anlegt.
[0032] Gegenüber der kolbenseitigen Begrenzungskalotte 10 ist im Förderraum 4 eine durch
die Stirnfläche des Pumpendeckels 3 gebildete vordere Begrenzungskalotte 11 gebildet.
Der Pumpendeckel 3 ist in der üblichen Weise mit einem Einlaßventil 12 (Saugventil)
sowie einem Auslaßventil 13 (Druckventil) versehen. Diese beiden Ventile 12, 13 stehen
über einen Einlaßkanal 14 sowie einen Auslaßkanal 15 derart mit dem Förderraum 4 in
Verbindung, daß das Fördermedium bei dem nach rechts gemäß Fig. 1 erfolgenden Saughub
des Verdrängerkolbens 6 und damit der Membran 1 über das Saugventil 12 und den Einlaßkanal
14 in den Förderraum 4 angesaugt wird. Demgegenüber wird bei dem nach links gemäß
Fig. 1 erfolgenden Druckhub der Membran 1 das Fördermedium über den Auslaßkanal 15
und das Druckventil 13 dosiert aus dem Förderraum 4 ausgetragen.
[0033] Um am Ende des Membransaughubes das Auftreten von Kavitation zu verhindern und für
die aufgrund der Leckageverluste erforderliche Leckergänzung zu sorgen, ist eine Leckergänzungseinrichtung
vorgesehen. Diese weist ein übliches federbelastetes Schnüffelventil 16 auf, das über
einen Kanal 17 mit dem Vorratsraum 7 sowie über einen Kanal 18 und den Verbindungskanal
8 einerseits mit dem Kolbenarbeitsraum 5 und andererseits mit dem Membranarbeitsraum
9 in Verbindung steht.
[0034] Die Leckergänzung wird durch ein Steuerventil gesteuert, das einen Steuerschieber
19 aufweist. Dieser ist achsgleich mit dem Verdrängerkolben 6 im Bereich des Verbindungskanals
8 zwischen Membranarbeitsraum 9 und Kolbenarbeitsraum 5 verschiebbar in einer entsprechenden
Bohrung des Pumpenkörpers 2 geführt. An einer bestimmten Stelle des Umfangs des Steuerschiebers
19 ist eine umlaufende Nut 20 vorgesehen, die in der Saughubendstellung der Membran
1 die Verbindung zwischen dem Schnüffelventil 16 der Leckergänzungseinrichtung und
dem Hydraulikraum 5, 9 - über die Kanäle 18, 8 - herstellt.
[0035] Die Einzellagen 1a, 1b der Membran 1 sind rotationssymmetrisch ausgebildet und weisen
in ihrem randnahen Bereich Sicken 21 auf, die die freie Beweglichkeit der Lagen 1a,
1b zwischen ihrer Saughub- und Druckhubendstellung ermöglichen. Im Bereich dieser
Sicken 21 verlaufen die Einzellagen 1a, 1b im Abstand zueinander, so daß ein Membranzwischenraum
22 gebildet wird. Dieser Membranzwischenraum 19 dient im Fall eines Bruchs einer Membranlage
1a, 1b zur schnellen Membranbruchsignalisierung, und zwar mittels einer entsprechenden
Anzeigevorrichtung 23, die mit dem Membranzwischenraum 22 in Verbindung steht. Der
Membranzwischenraum 22 wird dadurch gebildet, daß die Membranlagen 1a, 1b in ihrer
randseitigen Einspannzone durch einen Ring 24 auf Abstand gehalten werden. Dieser
Ring 24 ist mit einem oder mehreren, nicht dargestellten Kanälen versehen, welche
die Verbindung zwischen dem Membranzwischenraum 22 und dem Innern der Membranbruchanzeigevorrichtung
23 herstellen.
[0036] Im Gegensatz zu ihren Randbereichen verlaufen die Einzellagen 1a, 1b der Membran
1 in ihrem mittleren Bereich nicht beabstandet, sondern werden durch beidseitig angeordnete
Kopplungsglieder in der Form von scheibenförmigen Stütztellern 25, 26 dicht aneinandergehalten.
Die Stützteller 25, 26 sind im wesentlichen spiegelbildlich ausgebildet und zentral
zur Mittelachse 27 des Steuerschiebers 19 angeordnet.
[0037] Der förderraumseitige Stützteller 25 weist eine dem Pumpendeckel 3 zugewandte ebene
Stirnfläche 28 auf, die parallel zu einer ebenfalls ebenen Stirnfläche 29 des Pumpendeckels
3 liegt. Diese Stirnfläche 29 des Pumpendeckels 3 befindet sich zwischen den Mündungen
des Einlaßkanals 14 und Auslaßkanals 15 in den Förderraum 4 und dient in der Druckhubgrenzstellung
der Membran 1 als Anschlagfläche für den Stützteller 25.
[0038] Der Durchmesser des förderraumseitigen Stütztellers 25, d.h. seine Erstreckung in
radialer Richtung, ist so bemessen, daß der Stützteller 25 die Mündungen der Einlaß-
und Auslaßkanäle 14, 15 in radialer Richtung vollständig überdeckt, so daß diese Mündungen
in der Druckhubgrenzstellung der Membran 1 vom Stützteller 25 verschlossen sind. In
dieser Druckhubgrenzstellung liegt der Stützteller 25 in einer axialen Bohrung 30
des Pumpendeckels 3, so daß die an der Membran 1 anliegende ebene Abstützfläche des
Stütztellers 25 zusammen mit dem radial außerhalb liegenden Bereich der Kalotte 11
des Pumpendeckels 3 eine der natürlichen Membrangeometrie angepaßte, nahezu spaltfreie
Abstützfläche bildet.
[0039] Der hierzu im wesentlichen spiegelbildlich ausgebildete hydraulikraumseitige Stützteller
26 tritt in der Saughubgrenzstellung der Membran 1 in eine axiale Bohrung 31 des Pumpenkörpers
2 ein, wobei die dem Verdrängerkolben 6 zugewandte Stirnfläche des Stütztellers 26
an einer Stirnfläche 41 des Pumpenkörpers 2 anschlägt. Die an der Membranlage 1b anliegende
ebene Abstützfläche des Stütztellers 26 bildet zusammen mit der radial außerhalb liegenden
Membranarbeitsraum-Begrenzungsfläche der Kalotte 10 ebenfalls eine der natürlichen
Membrangeometrie angepaßte, nahezu spaltfreie Abstützfläche für die Membranlage 1b.
Der Stützteller 26 ist integral mit dem Steuerschieber 19 ausgebildet, d.h. an diesen
angeformt.
[0040] Die Befestigung des förderraumseitigen Stütztellers 25 am hydraulikraumseitigen Stützteller
26 bzw. am Steuerschieber 19 erfolgt mittels eines stabartigen Befestigungsteils 32,
das sich durch zentrale Durchgangsbohrungen innerhalb der Membranlagen 1a, 1b, des
hydraulikraumseitigen Stütztellers 26 und des Steuerschiebers 19 hindurch erstreckt
und an dem dem Verdrängerkolben 6 zugewandten Ende des Steuerschiebers 19 mittels
einer Mutter 33 festgelegt ist.
[0041] Um den Bewegungsraum des Verdrängerkolbens 6 nicht einzuschränken, ist im Verdrängerkolben
6 eine stirnseitige Axialbohrung 34 vorgesehen, deren Durchmesser größer als derjenige
des Steuerschiebers 19 ist. Auf diese Weise kann sich der Verdrängerkolben 6 über
das vorstehende Ende des Steuerschiebers 19 hinaus in Richtung der Membran 1 bewegen.
[0042] Die Einlaß- und Auslaßkanäle 14, 15 sind derart ausgerichtet, daß sie im Bereich
ihrer Mündungen parallel zur Mittelachse 27 des Steuerschiebers 19 und damit parallel
zur Bewegungsrichtung der Membran 1 verlaufen. Da sie weiterhin relativ nah an der
Mittelachse 27 angeordnet sind, liegen sie im Bereich der größten Hubbewegung der
Membran 1, so daß eine Zwangsdurchströmung des Förderraums 4 erzielt wird.
[0043] Am geodätisch höchsten Punkt des Förderraumes 4 ist mindestens eine druckfest ausgelegte
kleine Bohrung 35 vorgesehen, die in den Auslaßkanal 15 mündet. Diese Bohrung dient
der Entlüftung des Förderraums 4.
[0044] Ferner ist am geodätisch tiefsten Punkt des Förderraumes 4 ebenfalls mindestens eine
druckfest ausgelegte kleine Bohrung 36 vorgesehen, die in den Einlaßkanal 14 mündet.
Diese Bohrung 36 dient dazu, sedimentierte Partikel abzuführen, um zu verhindern,
daß diese zwischen Pumpendeckel 3 und Membran eingeklemmt werden und zu Schäden an
der Membran 1 führen.
[0045] Im Normalbetrieb arbeitet die Membran 1 in deutlichem Abstand zur Begrenzungskalotte
11 im Pumpendeckel 3, so daß die Membran 1 nicht durch die mechanische Anlage beansprucht
wird. Beim Anfahren der Pumpe kann es allerdings vorkommen, daß sich die Membran 1
über ihre Druckhubendstellung hinaus bis zu ihrer Druckhubgrenzstellung bewegt, in
welcher der Stützteller 25 an der Stirnfläche 29 des Pumpendeckels 3 anschlägt und
die Membran 1 sich an die Stützfläche im Pumpendeckel 3 anlegt. Bewegt sich der Verdrängerkolben
6 daraufhin weiter in Richtung seiner Druckhubendstellung oder wird ein bestimmter
vorgegebener Maximaldruck überschritten, wird überschüssige Hydraulikflüssigkeit über
einen Kanal 37 und über ein mit diesem in Verbindung stehendes Druckbegrenzungsventil
38 sowie einen Kanal 39 in den Vorratsraum 7 abgeführt. Bewegt sich die Membran 1
beim Anfahren der Pumpe zunächst über ihre Saughubendstellung hinaus bis zu ihrer
Saughubgrenzstellung, in welcher der Stützteller 26 an der Stirnfläche 41 des Pumpenkörpers
2 anschlägt und die Membran 1 sich an die Stützfläche im Pumpenkörper 2 anlegt, wird
über das Schnüffelventil 16 und den Steuerschieber 19 Hydraulikflüssigkeit aus dem
Vorratsraum 7 angesaugt. In beiden Grenzpositionen erfolgt jedoch eine rein mechanische
Abstützung der Membran 1 über die Stützteller 25, 26, die gleichzeitig eine sichere
gegenseitige Verbindung der Membranlagen 1a, 1b gewährleisten.
[0046] Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der förderraumseitige Stützteller
25 vollständig mit einer Kunststoffschicht 40 ummantelt, die beim Anschlag des Stütztellers
25 an der Stirnfläche 29 des Pumpendeckels 3 stoßdämpfend wirkt und außerdem derart
beschaffen sein kann, daß der Stützteller 25 vor aggressiven Medien geschützt wird.
Auch bei dieser Ausführungsform werden die Membranlagen 1a, 1b in ihrem zentralen
Bereich mittels der Stützteller 25, 26 fest aneinander gehalten, so daß sie sich während
des Saughubes nicht voneinander lösen können.
1. Hydraulisch angetriebene Membranpumpe mit einer randseitig zwischen einem Pumpenkörper
und einem Pumpendeckel eingespannten Membran, die aus wenigstens zwei Einzellagen
besteht, einen getrennte Ein- und Auslaßkanäle für ein zu förderndes Medium aufweisenden
Förderraum von einem Hydraulikraum trennt und von einem hydraulischen Membranantrieb
in Form eines oszillierenden Verdrängerkolbens zwischen einer Saughub- und Druckhubendstellung
hin- und herbewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einzellagen (1a, 1b) der Membran (1) zumindest in ihrem zentralen Bereich
zwischen einem förderraumseitigen und einem hydraulikraumseitigen Kopplungsglied (25,
26) eingespannt und dadurch mechanisch miteinander verbunden sind und daß die Kopplungsglieder
(25, 26) mit einem Steuerschieber (19) einer membranlagengesteuerten Leckergänzungseinrichtung
verbunden sind, der im Pumpenkörper (2) verschiebbar geführt ist.
2. Membranpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopplungsglieder (25,
26) als Anschlagelemente ausgebildet sind, die sowohl mit der Förderraum-Begrenzungswand
des Pumpendeckels (3) als auch mit dem Pumpenkörper (2) zusammenwirkende Anschlagflächen
für eine mechanische Druckhub- bzw. Saughubbegrenzung der Membran (1) aufweisen.
3. Membranpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopplungsglieder
(25, 26) derart ausgebildet sind, daß sie zusammen mit zugeordneten Pumpenkörper-
bzw. Pumpendeckelflächen jeweils eine der natürlichen Membrangeometrie angepaßte,
zumindest im wesentlichen durchgehende Abstützfläche für die Membran (1) bilden.
4. Membranpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kopplungsglieder (25, 26) als rotationssymmetrische Stützteller mit insbesondere
ebenen Stirnflächen ausgebildet sind.
5. Membranpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das förderraumseitige Kopplungsglied (25) mit einer Kunststoffschicht (40) umhüllt
ist.
6. Membranpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das förderraumseitige Kopplungsglied (25) ein stabartiges Befestigungsteil (32) aufweist,
das durch zentrale Durchgangslöcher in der Membran (1) und dem hydraulikraumseitigen
Kopplungsglied (26) hindurchtritt und am Steuerschieber (19) befestigt ist.
7. Membranpumpe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das stabartige Befestigungsteil
(32) des förderraumseitigen Kopplungsglieds (25) durch eine durchgehende Längsbohrung
innerhalb des Steuerschiebers (19) hindurchtritt und an dessen dem Verdrängerkolben
(6) zugewandten Ende festgelegt ist.
8. Membranpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das hydraulikraumseitige Kopplungsglied (26) integral mit dem Steuerschieber (19)
ausgebildet ist.
9. Membranpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Radius zumindest des förderraumseitigen Kopplungsglieds (25) gleich oder größer
ist als der halbe Radius des im Förderraum (4) liegenden Membranabschnitts.
10. Membranpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das förderraumseitige Kopplungsglied (25) derart dimensioniert und angeordnet ist,
daß es die Mündungen der Ein- und Auslaßkanäle (14, 15) zumindest größtenteils überdeckt.
11. Membranpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ein- und Auslaßkanäle (14, 15) in einem zentrumsnahen Bereich in den Förderraum
(4) münden, wobei ihr Mittelpunktsabstand von der Mittelachse (27) des Förderraums
(4) maximal 50 % des größten Förderraum-Radius beträgt.
12. Membranpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ein- und Auslaßkanäle (14, 15) im Bereich ihrer förderraumseitigen Mündungen parallel
zur Bewegungsrichtung der Membran (1) ausgerichtet sind.
13. Membranpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der zwischen dem Ein- und Auslaßkanal (14, 15) liegende Bereich der Förderraum-Begrenzungswand
als insbesondere ebene Anschlagfläche für das förderraumseitige Kopplungsglied (25)
ausgebildet ist.
14. Membranpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Membran-Einzellagen (1a, 1b) im Bereich zwischen den Kopplungsgliedern (25, 26)
und der randseitigen Einspannung eine Sicke (21) aufweisen.
15. Membranpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
im Pumpendeckel (3) eine Entlüftungsbohrung (35) vorgesehen ist, die im vorzugsweise
geodätisch höchsten Punkt des Förderraumes (4) in diesen mündet und mit dem Auslaßkanal
(15) in Verbindung steht.
16. Membranpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
im Pumpendeckel (3) eine Feststoffteilchen-Abführbohrung (36) vorgesehen ist, die
im vorzugsweise geodätisch tiefsten Punkt des Förderraumes (4) in diesen mündet und
mit dem Einlaßkanal (14) in Verbindung steht.
17. Membranpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hydraulikraum (5, 9) mit einem Druckbegrenzungsventil (38) in Verbindung steht.