(19)
(11) EP 0 642 188 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.03.1995  Patentblatt  1995/10

(21) Anmeldenummer: 94110699.9

(22) Anmeldetag:  09.07.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6H01Q 1/12, E04H 12/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR GB IT

(30) Priorität: 03.09.1993 DE 4329715

(71) Anmelder: DORNIER GmbH
D-88039 Friedrichshafen (DE)

(72) Erfinder:
  • Petrovsky, Peter, Dipl.-Ing.
    D-78464 Konstanz (DE)

(74) Vertreter: Landsmann, Ralf, Dipl.-Ing. 
Dornier GmbH FNS 003
88039 Friedrichshafen
88039 Friedrichshafen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Teleskopmastanlage


    (57) Die Erfindung betrifft eine Mastanlage, mit einem Teleskopmast (M) aus mehreren ineinander verschiebbaren Teleskoprohre (R1,R2) und einem Antennenstandrohr (S), an dem die Nutzlast angeordnet ist und das mit dem Teleskopmast (M) verbunden ist. Dabei ist das Antennenstandrohr (S) über einen ersten Drehpunkt (G1) mit dem ersten (obersten) Teleskoprohr (R1) verbunden. Außerdem ist ein Hebel (H) vorhanden ist, der einen zweiten Drehpunkt (G2) mit einem dritten Drehpunkt (G3) verbindet, wobei der zweite Drehpunkt (G2) fest mit dem zweiten Teleskoprohr (R2) verbunden ist und der dritte Drehpunkt (G3) fest mit dem Antennenstandrohr (S) verbunden ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Teleskopmastanlage nach dem Oberbegriff des Patentanspruch 1.

    [0002] Beim Aufbau von mobilen Teleskopmastanlagen steht oft beidseits der Anlage kein Raum zur Verfügung, um das sogenannte Antennenstandrohr, an dem die Nutzlast, z.B. Antennen, befestigt sind, und welches seitwärts am Mast angeordnet ist, auszuschwenken.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Teleskopmastanlage zu schaffen, zu deren Aufbau eine möglichst geringe Breite benötigt wird.

    [0004] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruch 1 gelöst. Vorteilhatte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Ansprüche.

    [0005] Erfindungsgemäß ist das Antennenstandrohr über einen ersten Drehpunkt, z.B. einem Gelenk, mit dem ersten Teleskoprohr des Teleskopmasts verbunden. Als "erstes" Teleskoprohr ist hier das innerste Teleskoprohr gemeint, das im aufgebauten Zustand des Masts das oberste Teleskoprohr ist. Die weiteren Teleskoprohre werden im folgenden als zweite, dritte, ... Teleskoprohre bezeichnet, wobei die Zählweise von innen nach außen bzw. im aufgebauten Zustand des Masts von oben nach unten geht.
    Zusätzlich ist ein Hebel H vorhanden, der einen zweiten Drehpunkt G2 mit einem dritten Drehpunkt G3 verbindet, wobei der zweite Drehpunkt G2 fest mit dem zweiten Teleskoprohr R2 verbunden ist und der dritte Drehpunkt G3 fest mit dem Antennenstandrohr S verbunden ist.
    Beim Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt ein Ausschwenken des Standrohrs um den ersten Drehpunkt ohne zusätzliche Antriebe. Es wird dazu dazu der Ausfahr-Vorgang des ersten Teleskoprohrs des Teleskopmasts benutzt, den man gleichzeitig zum Aufrichten des Masts einleiten muß.
    Im aufgebauten Zustand ist das Antennenstandrohr nicht seitwärts des Teleskopmasts sondern oberhalb, im wesentlichen koaxial zu diesem angeordnet. Man benötigt dann als Aufbau-Raum nicht mehr als die Grundfläche der mobilen Antennenmastanlage.

    [0006] Die Erfindung wird anhand von zwei Fig. näher beschrieben.

    [0007] Es zeigen:

    Fig. 1 das Ausschwenken des Antennenstandrohrs

    Fig. 2 den Aufbau der erfindungsgemäßen Teleskopmastanlage.



    [0008] Fig. 1 zeigt unten, mit ausgezogenen Linien gezeichnet, den Teleskopmast M mit den einzelnen Teleskoprohren R1,R2 (das Bezugszeichen Rn steht symbolisch für alle übrigen Teleskoprohre, die neben den beiden ersten Teleskoprohren R1,R2 vorhanden sein können) sowie das Antennenstandrohr S in einem Zustand vor dem Ausschwenken des Standrohrs S. Zu erkennen ist der Hebel H, der einen Drehpunkt G2, z.B ein Gelenk, Scharnier oder dgl. am zweiten Teleskoprohr R2 mit einem Drehpunkt G3 am Antennenstandrohr S verbindet. Das Antennenstandrohr S ist mit seiner Fußtraverse TF über das Gelenk G1 an der Abspanntraverse TA des ersten Teleskoprohres R1 des Teleskopmasts gelagert. Um eine günstige Geometrie zu erreichen, ist im dargestellten Ausführungsbeispiel der Hebel H über einen Ausleger A, der fest mit dem zweiten Teleskoprohr R2 verbunden ist, an diesem drehbar gelagert. Am Antennenstandrohr S ist der Hebel H an der mit dem Antennenstandrohr fest verbundenen Fußtraverse TF drehbar gelagert.
    Das Ausschwenken des Standrohrs S um das Gelenk G1 beim gleichzeitigem Ausfahren des ersten Teleskoprohrs R1 ist in 8 Momentaufnahmen S1 bis S8 dargestellt. Die Ausgangsposition ist mit SU, die Endposition mit SO bezeichnet. Auf der rechten Seite ist die zugehörige Ausfahrhöhe des ersten Teleskoprohres R1 aus der unteren Position SU zu den einzelnen Stationen S1 bis S8 und SO eingezeichnet. Die Bewegung eines ausgewählten Punkts des Antennenstandrohres S ist auf der gestrichelten Kurve K eingezeichnet. Die Bewegung des Gelenks G1 sowie des Gelenks G2 ist auf der gestrichelten Kurve K1 bzw. K2 eingezeichnet.

    [0009] Wird das erste Teleskoprohr R1 über die Antriebsspindel des Teleskopmasts ausgefahren, so bewegt sich das Antennenstandrohr S mittels des Hebels H und der Lager G1, G2, G3 aus der beigeklappten, parallelen Position zum Teleskopmast M um 180o in eine koaxiale Position SO zum Teleskopmast M. Die koaxiale Position SO nach Abschluß des Ausfahrvorgangs ist oben in durchgezogenen Linien eingezeichnet.
    Die Geometrie der Einrichtung wird so gewählt, daß die Dauer des Ausfahrvorganges des ersten Teleskoprohres R1 der 180o Schwenkbewegung des Antennenstandrohres S gleich ist.

    [0010] Fig. 2 zeigt den Aufbau-Ablauf der erfindungsgemäßen Teleskopmastanlage im Ganzen. Im linken Teilbild befindet sich die Teleskopmastanlage im transportfähigen Zustand. Antennenstandrohr S und Teleskopmast M sind beigeklappt und liegen horizontal und parallel zueinander. Sämtliche Teleskoprohre sind eingefahren. Das Gelenk G1 ist fest mit dem oberen Ende des ersten Teleskoprohres R1 und mit dem unteren Ende des Antennenstandrohrs S verbunden. Die Bezeichnungen oben und unten beziehen sich auf die Lage bei vollständig aufgebauter Anlage. Das Gelenk G3 ist fest mit dem unteren Ende des Antennenstandrohrs S verbunden, während das Gelenk G2 fest mit dem oberen Ende des zweiten Teleskoprohrs R2 verbunden ist. Die beiden Gelenke G2,G3 wiederum sind über den Hebel H verbunden.
    Das mittlere Teilbild zeigt das Ausschwenken des Antennenstandrohrs S um das Gelenk G1 beim gleichzeitigem Ausfahren des ersten Teleskoprohrs R1, wie in Fig. 1 beschrieben. Diese Bewegungen werden hier noch überlagert durch das Aufrichten des Teleskopmasts M aus der horizontalen Ausgangsposition. Durch die Überlagerung dieser Bewegungen ist es möglich, daß als Aufbauraum nicht mehr als die Grundfläche der mobilen Antennenmastanlage benötigt wird.
    Das rechten Teilbild zeigt die Situation, nachdem das Antennenstandrohr S vollständig ausgeschwenkt und gleichzeitig das erste Teleskoprohr R1 vollständig ausgefahren ist. Der Teleskopmast befindet sich nun im wesentlichen in der Vertikalen. Anschließend werden die übrigen Teleskoprohre R2, bis Rn ausgefahren. Das Antennenstandrohr S wird über den Hebel H in der vertikalen Position gehalten. Eine zusätzliche Befestigungsvorrichtung ist nicht notwendig.


    Ansprüche

    1. Mastanlage, mit einem Teleskopmast (M) aus mehreren ineinander verschiebbaren Teleskoprohre (R1,R2) und einem Antennenstandrohr (S), an dem die Nutzlast angeordnet ist und das mit dem Teleskopmast (M) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß
    das Antennenstandrohr (S) über einen ersten Drehpunkt (G1) mit dem ersten (obersten) Teleskoprohr (R1) klappbar verbunden ist; und ein Hebel (H) vorhanden ist, der einen zweiten Drehpunkt (G2) mit einem dritten Drehpunkt (G3) verbindet, wobei der zweite Drehpunkt (G2) fest mit dem zweiten Teleskoprohr (R2) verbunden ist und der dritte Drehpunkt (G3) fest mit dem Antennenstandrohr (S) verbunden ist, so daß beim Ausfahren des Teleskopmastes das Antennenstandrohr aus einer Transportstellung neben dem Teleskopmast in eine Betriebsstellung oberhalb des Teleskopmastes klappbar ist.
     
    2. Mastanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im aufgebauten Zustand das Antennenstandrohr (S) oberhalb und etwa koaxial zu den Teleskoprohren (R1,R2) angeordnet ist.
     
    3. Mastanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß während der linearen Ausfahrbewegung des obersten Teleskoprohres (R1) eine Drehbewegung des Antennenstandrohrs (S) um etwa 180o um den ersten Drehpunkt (G1) erfolgt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht