[0001] Die Erfindung betrifft eine Teleskopmastanlage nach dem Oberbegriff des Patentanspruch
1.
[0002] Beim Aufbau von mobilen Teleskopmastanlagen steht oft beidseits der Anlage kein Raum
zur Verfügung, um das sogenannte Antennenstandrohr, an dem die Nutzlast, z.B. Antennen,
befestigt sind, und welches seitwärts am Mast angeordnet ist, auszuschwenken.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Teleskopmastanlage zu schaffen, zu deren
Aufbau eine möglichst geringe Breite benötigt wird.
[0004] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruch 1 gelöst. Vorteilhatte Ausführungen
der Erfindung sind Gegenstand weiterer Ansprüche.
[0005] Erfindungsgemäß ist das Antennenstandrohr über einen ersten Drehpunkt, z.B. einem
Gelenk, mit dem ersten Teleskoprohr des Teleskopmasts verbunden. Als "erstes" Teleskoprohr
ist hier das innerste Teleskoprohr gemeint, das im aufgebauten Zustand des Masts das
oberste Teleskoprohr ist. Die weiteren Teleskoprohre werden im folgenden als zweite,
dritte, ... Teleskoprohre bezeichnet, wobei die Zählweise von innen nach außen bzw.
im aufgebauten Zustand des Masts von oben nach unten geht.
Zusätzlich ist ein Hebel H vorhanden, der einen zweiten Drehpunkt G2 mit einem dritten
Drehpunkt G3 verbindet, wobei der zweite Drehpunkt G2 fest mit dem zweiten Teleskoprohr
R2 verbunden ist und der dritte Drehpunkt G3 fest mit dem Antennenstandrohr S verbunden
ist.
Beim Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt ein Ausschwenken des Standrohrs
um den ersten Drehpunkt ohne zusätzliche Antriebe. Es wird dazu dazu der Ausfahr-Vorgang
des ersten Teleskoprohrs des Teleskopmasts benutzt, den man gleichzeitig zum Aufrichten
des Masts einleiten muß.
Im aufgebauten Zustand ist das Antennenstandrohr nicht seitwärts des Teleskopmasts
sondern oberhalb, im wesentlichen koaxial zu diesem angeordnet. Man benötigt dann
als Aufbau-Raum nicht mehr als die Grundfläche der mobilen Antennenmastanlage.
[0006] Die Erfindung wird anhand von zwei Fig. näher beschrieben.
[0007] Es zeigen:
Fig. 1 das Ausschwenken des Antennenstandrohrs
Fig. 2 den Aufbau der erfindungsgemäßen Teleskopmastanlage.
[0008] Fig. 1 zeigt unten, mit ausgezogenen Linien gezeichnet, den Teleskopmast M mit den
einzelnen Teleskoprohren R1,R2 (das Bezugszeichen Rn steht symbolisch für alle übrigen
Teleskoprohre, die neben den beiden ersten Teleskoprohren R1,R2 vorhanden sein können)
sowie das Antennenstandrohr S in einem Zustand vor dem Ausschwenken des Standrohrs
S. Zu erkennen ist der Hebel H, der einen Drehpunkt G2, z.B ein Gelenk, Scharnier
oder dgl. am zweiten Teleskoprohr R2 mit einem Drehpunkt G3 am Antennenstandrohr S
verbindet. Das Antennenstandrohr S ist mit seiner Fußtraverse TF über das Gelenk G1
an der Abspanntraverse TA des ersten Teleskoprohres R1 des Teleskopmasts gelagert.
Um eine günstige Geometrie zu erreichen, ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
der Hebel H über einen Ausleger A, der fest mit dem zweiten Teleskoprohr R2 verbunden
ist, an diesem drehbar gelagert. Am Antennenstandrohr S ist der Hebel H an der mit
dem Antennenstandrohr fest verbundenen Fußtraverse TF drehbar gelagert.
Das Ausschwenken des Standrohrs S um das Gelenk G1 beim gleichzeitigem Ausfahren des
ersten Teleskoprohrs R1 ist in 8 Momentaufnahmen S1 bis S8 dargestellt. Die Ausgangsposition
ist mit SU, die Endposition mit SO bezeichnet. Auf der rechten Seite ist die zugehörige
Ausfahrhöhe des ersten Teleskoprohres R1 aus der unteren Position SU zu den einzelnen
Stationen S1 bis S8 und SO eingezeichnet. Die Bewegung eines ausgewählten Punkts des
Antennenstandrohres S ist auf der gestrichelten Kurve K eingezeichnet. Die Bewegung
des Gelenks G1 sowie des Gelenks G2 ist auf der gestrichelten Kurve K1 bzw. K2 eingezeichnet.
[0009] Wird das erste Teleskoprohr R1 über die Antriebsspindel des Teleskopmasts ausgefahren,
so bewegt sich das Antennenstandrohr S mittels des Hebels H und der Lager G1, G2,
G3 aus der beigeklappten, parallelen Position zum Teleskopmast M um 180
o in eine koaxiale Position SO zum Teleskopmast M. Die koaxiale Position SO nach Abschluß
des Ausfahrvorgangs ist oben in durchgezogenen Linien eingezeichnet.
Die Geometrie der Einrichtung wird so gewählt, daß die Dauer des Ausfahrvorganges
des ersten Teleskoprohres R1 der 180
o Schwenkbewegung des Antennenstandrohres S gleich ist.
[0010] Fig. 2 zeigt den Aufbau-Ablauf der erfindungsgemäßen Teleskopmastanlage im Ganzen.
Im linken Teilbild befindet sich die Teleskopmastanlage im transportfähigen Zustand.
Antennenstandrohr S und Teleskopmast M sind beigeklappt und liegen horizontal und
parallel zueinander. Sämtliche Teleskoprohre sind eingefahren. Das Gelenk G1 ist fest
mit dem oberen Ende des ersten Teleskoprohres R1 und mit dem unteren Ende des Antennenstandrohrs
S verbunden. Die Bezeichnungen oben und unten beziehen sich auf die Lage bei vollständig
aufgebauter Anlage. Das Gelenk G3 ist fest mit dem unteren Ende des Antennenstandrohrs
S verbunden, während das Gelenk G2 fest mit dem oberen Ende des zweiten Teleskoprohrs
R2 verbunden ist. Die beiden Gelenke G2,G3 wiederum sind über den Hebel H verbunden.
Das mittlere Teilbild zeigt das Ausschwenken des Antennenstandrohrs S um das Gelenk
G1 beim gleichzeitigem Ausfahren des ersten Teleskoprohrs R1, wie in Fig. 1 beschrieben.
Diese Bewegungen werden hier noch überlagert durch das Aufrichten des Teleskopmasts
M aus der horizontalen Ausgangsposition. Durch die Überlagerung dieser Bewegungen
ist es möglich, daß als Aufbauraum nicht mehr als die Grundfläche der mobilen Antennenmastanlage
benötigt wird.
Das rechten Teilbild zeigt die Situation, nachdem das Antennenstandrohr S vollständig
ausgeschwenkt und gleichzeitig das erste Teleskoprohr R1 vollständig ausgefahren ist.
Der Teleskopmast befindet sich nun im wesentlichen in der Vertikalen. Anschließend
werden die übrigen Teleskoprohre R2, bis Rn ausgefahren. Das Antennenstandrohr S wird
über den Hebel H in der vertikalen Position gehalten. Eine zusätzliche Befestigungsvorrichtung
ist nicht notwendig.
1. Mastanlage, mit einem Teleskopmast (M) aus mehreren ineinander verschiebbaren Teleskoprohre
(R1,R2) und einem Antennenstandrohr (S), an dem die Nutzlast angeordnet ist und das
mit dem Teleskopmast (M) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß
das Antennenstandrohr (S) über einen ersten Drehpunkt (G1) mit dem ersten (obersten)
Teleskoprohr (R1) klappbar verbunden ist; und ein Hebel (H) vorhanden ist, der einen
zweiten Drehpunkt (G2) mit einem dritten Drehpunkt (G3) verbindet, wobei der zweite
Drehpunkt (G2) fest mit dem zweiten Teleskoprohr (R2) verbunden ist und der dritte
Drehpunkt (G3) fest mit dem Antennenstandrohr (S) verbunden ist, so daß beim Ausfahren
des Teleskopmastes das Antennenstandrohr aus einer Transportstellung neben dem Teleskopmast
in eine Betriebsstellung oberhalb des Teleskopmastes klappbar ist.
2. Mastanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im aufgebauten Zustand das Antennenstandrohr (S) oberhalb und etwa koaxial zu
den Teleskoprohren (R1,R2) angeordnet ist.
3. Mastanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß während der linearen Ausfahrbewegung des obersten Teleskoprohres (R1) eine Drehbewegung
des Antennenstandrohrs (S) um etwa 180o um den ersten Drehpunkt (G1) erfolgt.