[0001] Die Erfindung geht aus von einer Einrichtung nach der Gattung des Hauptanspruchs.
[0002] Das menschliche Gehör erhält seine Richtungsinformation aus der Auswertung von Pegel-
und Laufzeitdifferenzen zwischen den vom rechten und den vom linken Ohr empfangenen
akustischen Signalen. Bei einem idealen Hörort in der Mitte eines sogenannten Stereo-Dreiecks
aus linkem Lautsprecher, dem rechten Lautsprecher und Zuhörern entspricht dann die
Richtungsinformation der Stereo-Aufnahme.
[0003] Befindet sich dagegen der Hörer an einem Ort, der asymmetrisch zu einem Zwei- oder
Mehr-Lautsprechersystem liegt, so ist der Klangeindruck räumlich stark zu dem jeweils
nächsten Lautsprecher verschoben.
[0004] Während Pegeldifferenzen durch herkömmliche Balance-Regler und Fader manuell ausgeglichen
werden können, werden üblicherweise die Laufzeitdifferenzen der Schallsignale der
einzelnen Lautsprechersysteme nicht ausgeglichen. Diese sind jedoch zum Richtungshören
gemäß dem psycho-akustischen Gesetz der ersten Wellenfront von wesentlicher Bedeutung.
[0005] Es sind zwar schon Autoradios mit Laufzeitausgleich bekannt, diese erfodern jedoch
ein manuelles Vermessen und anschließendes Eingeben der Abstände zwischen dem Hörort
und den Lautsprechern.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei einer Einrichtung nach der Gattung
des Hauptanspruchs das Einstellen der Verzögerungszeiten zu erleichtern.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zur
Wiedergabe mit Hilfe der einzelnen Lautsprecher vorgesehene Audiosignale Verzögerungseinrichtungen
durchlaufen, deren Verzögerungszeit einstellbar ist, daß Mittel zur Messung der Schall-Laufzeiten
von den einzelnen Lautsprechern zum Hörort vorgesehen sind und daß die Verzögerungszeiten
derart selbsttätig einstellbar sind, daß die Summe der Schall-Laufzeit und der jeweils
eingestellten Verzögerungszeit für alle Lautsprecher gleich ist.
[0008] Außer einer Bedienungserleichterung hat die erfindungsgemäße Einrichtung ferner den
Vorteil, daß die tatsächliche Schall-Laufzeit berücksichtigt wird, während die manuelle
Messung für einen angenommenen Weg des Schalls zwischen dem betreffenden Lautsprecher
und dem Hörort durchgeführt wird. Bei letzterem wird beispielsweise eine Reflexion
oder Umlenkung der Schallwellen nicht berücksichtigt.
[0009] Pegeldifferenzen am Hörort werden gemäß einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Einrichtung dadurch berücksichtigt, daß ferner Mittel zur Messung der durch die Wiedergabe
eines Meßsignals, vorzugsweise eines Rauschsignals, durch die einzelnen Lautsprecher
am Hörort bewirkten Schall-Pegel vorgesehen sind und daß die Lautstärke der einzelnen
Lautsprecher im Sinne eines Ausgleichs von Pegeldifferenzen selbsttätig voreinstellbar
ist.
[0010] Eine andere Weiterbildung der erfindungsgemäßen Einrichtung besteht darin, daß die
eingestellten Verzögerungszeiten und gegebenenfalls der gespeicherten Voreinstellungen
der Lautstärke für mehrere Hörorte nicht-flüchtig speicherbar sind. Dabei ist vorzugsweise
vorgesehen, daß eine Information darüber, welche der gespeicherten Verzögerungszeiten
und gegebenenfalls der gespeicherten Voreinstellungen der Lautstärke jeweils beim
Einschalten der Einrichtung den Verzögerungseinrichtungen zugeführt werden, ebenfalls
nicht-flüchtig speicherbar ist.
[0011] Durch diese Weiterbildung kann beispielsweise ein Autoradio mit der erfindungsgemäßen
Einrichtung nach dem Messen der Schall-Laufzeiten für die einzelnen Sitzpositionen
derart programmiert werden, daß die Wiedergabe durch Tastendruck auf die einzelnen
Sitzpositionen optimiert werden kann und daß beim Einschalten des Gerätes die einer
vorgegebenen Sitzposition zugeordneten Verzögerungszeiten eingestellt werden. Diese
wird im allgemeinen die Sitzposition des Fahrers sein.
[0012] Moderne Empfangsgeräte, insbesondere Autoradios, umfassen häufig eine digitale Signalverarbeitung.
Hierbei ist es vorteilhaft, wenn gemäß einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen
ist, daß die Verzögerungseinrichtungen von digitalen Speichern gebildet werden, aus
denen die jeweils zu verzögernden Audiosignale gegenüber dem Einschreiben zeitverzögert
ausgelesen werden.
[0013] Eine vorteilhafte Gestaltung dieser Ausführungsform besteht darin, daß die digitalen
Speicher Teile einer digitalen Audiosignalverarbeitungseinrichtung sind, daß nach
der Messung der Schall-Laufzeiten (T
x) für alle Lautsprecher (1...x) daraus die maximale Schall-Laufzeit (T
max) ausgewählt wird und daß die einzelnen Verzögerungszeiten gemäß

berechnet wird, wobei Ta die einzustellende Verzögerungszeit in Abtastzyklen der
digitalen Audiosignalverarbeitungseinrichtung, x den jeweiligen Lautsprecher und k
das Verhältnis zwischen der Prozessor-Zyklusdauer, in welcher die Schall-Laufzeiten
T
x bzw. T
max gemessen wurden, und der Abtastzyklusdauer bezeichnet.
[0014] Eine Anpassung der erfindungsgemäßen Einrichtung an die jeweilige Anordnung der Lautsprecher
und des Hörortes ist in vorteilhafter Weise dadurch möglich, daß zur Messung der Schall-Laufzeit
nacheinander jeweils einem Lautsprecher ein Impulssignal zugeführt wird, wobei gleichzeitig
ein Zeitmesser gestartet wird, der die Zeit mißt, bis an einem Meß-Mikrofon der Schall-Pegel
einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet. Um eine Überlastung von Hochton-Lautsprechern
zu vermeiden, kann dabei vorgesehen sein, daß das Impulssignal über ein Tiefpaßfilter,
vorzugsweise dritter Ordnung mit einer Grenzfrequenz von 11 kHz, dem Lautsprecher
zugeführt wird. Das Impulssignal selbst wird beispielsweise durch ein Rechteckimpuls
von etwa 3 ms Dauer realisiert.
[0015] Neben der selbsttätigen Anpassung an die Schall-Laufzeiten können bei der erfindungsgemäßen
Einrichtung auch andere Anpassungen vorgenommen und gespeichert werden. So ist beispielsweise
eine Weiterbildung dadurch gekennzeichnet, daß die Audiosignale ferner Frequenzgang-Entzerrerschaltungen
durchlaufen, daß Mittel zur Messung des Frequenzgangs zwischen den Lautsprechern und
einem Meß-Mikrofon vorgesehen sind und daß die Frequenzgang-Entzerrer nach den Ergebnissen
der Messung einstellbar sind, wobei die jeweils eingestellten Frequenzgänge der einzelnen
Lautsprecher für verschiedene Hörorte speicherbar sind.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung anhand mehrerer Figuren
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Einrichtung,
- Fig. 2
- ein Ablauf-Diagramm zur Erläuterung der Messung der Schall-Laufzeiten und der Schallpegel
sowie der anschließenden Einstellung der Verzögerungszeiten und Lautstärke und
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Autos mit vier Lautsprechern und einem Fahrer
und mit den durch die Verzögerungszeiten für diese Hörposition entstehenden scheinbaren
Lagen der Lautsprecher.
[0017] Gleiche Teile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen. In Fig. 3
sind Signalleitungen als durchgezogene Linien und Steuerleitungen als gestrichelte
Linien dargestellt.
[0018] Das Blockschaltbild gemäß Fig. 1 stellt den NF-Teil beispielsweise eines Autoradios
dar mit Eingängen 1, 2, 3 für einen Empfangsteil, einen Kassettenspieler und einen
CD-Spieler. Einem weiteren Eingang 4, der lediglich für eines der Stereo-Signale,
beispielsweise das rechte Signal R, ausgeführt ist, werden Signale eines Mikrofon-Verstärkers
5 zugeführt. Während einer Betriebsart "Messen" befindet sich der Eingangsumschalter
6 in der Stellung 4, so daß die Signale des Mikrofon-Verstärkers 5 weitergeleitet
werden. In einer Betriebsart "Wiedergabe" werden Signale von einem der Eingänge 1,
2 oder 3 über den Eingangsumschalter 6 einem Stereo-Analog/Digital-Wandler 7 zugeführt.
Der Eingangsumschalter 6 und weitere später beschriebene Umschalter sind von einer
Steuereinrichtung 8 steuerbar.
[0019] Die Ausgänge des Analog/Digital-Wandlers 7 sind mit Eingängen eines Zweifach-Umschalters
9 verbunden, der ebenfalls von der Steuereinrichtung 8 steuerbar ist. In der oberen
Stellung des Zweifach-Umschalters 9 gelangen die digitalisierten Audiosignale L und
R zu jeweils zwei steuerbaren Verzögerungseinrichtungen 10, 11; 12, 13. Diese können
als Schreib-Lese-Speicher (RAM) auf einem digitalen Signalprozessor realisiert oder
extern an diesen angeschlossen werden. Der Speicherzugriff erfolgt über die interne
Adressen- und Datenverwaltung des digitalen Signalprozessors. Die Ablauf-, Umschalt-
und Pegelsteuerung kann durch den digitalen Signalprozessor selbst oder einen externen
Microcontroller erfolgen.
[0020] Die Ausgangssignale der steuerbaren Verzögerungseinrichtungen sind jeweils für den
linken Front-Lautsprecher, für den linken Rück-Lautsprecher, für den rechten Front-Lautsprecher
und für den rechten Rück-Lautsprecher vorgesehen und daher mit LF, LR, RF und RR bezeichnet.
Diese Signale werden Eingängen eines Vierfach-Umschalters 14 zugeführt und in der
oberen Stellung des Vierfach-Umschalters zu zwei Stereo-Digital/Analog-Wandlern 15,
16 weitergeleitet.
[0021] Die Ausgangssignale LF', LR', RF' und RR' der Digital/Analog-Wandler 15, 16 gelangen
über steuerbare Lautstärkesteller 17, 18, 19, 20 und Leistungsverstärker 21, 22, 23,
24 als Signale LF'', LR'', RF'' und RR'' zu den Lautsprechern 25, 26, 27, 28. Ein
Meß-Mikrofon 29 kann an die verschiedenen Hörorte, in einem Kraftfahrzeug die verschiedenen
Sitzpositionen, gebracht werden und ist mit dem Eingang des Mikrofon-Verstärkers 5
verbunden.
[0022] An die Steuereinrichtung 8 ist eine Bedien- und gegebenenfalls Anzeigeeinheit 30
angeschlossen, mit der außer den üblichen Bedienfunktionen durch eine entsprechende
Tasteneingabe die Messung der Laufzeiten und der Schall-Pegel eingeleitet werden kann.
Für diese Betriebsart "Messen" wird der Zweifach-Umschalter 9 in die untere Stellung
gesteuert. Ferner sind während der Betriebsart "Messen" die einzelnen Umschalter des
Vierfach-Umschalters 14 unabhängig voneinander derart steuerbar, daß nacheinander
jeweils einer der Umschalter die Mittelstellung (Anschluß an Testsignal Impuls oder
Rauschen) und die anderen Umschalter die untere Stellung einnehmen, in welcher die
jeweiligen Lautsprecher keine Signale erhalten. Das über die Signalkette 29, 5, 4,
6, 7, 9 einlaufende Meßsignal MESS wird dann einem Pegelmesser 31 und anschließend
einem Schwellwert-Diskriminator 32 zugeführt. Dessen Ausgang ist mit einem Laufzeitmesser
33 verbunden, der im wesentlichen aus einem Zähler besteht, der von der Steuereinrichtung
zusammen mit einem Impulsgenerator 34 gestartet und durch das Ausgangssignal des Schwellwert-Diskriminators
32 angehalten wird.
[0023] Der Ausgang des Impulsgenerators ist über ein Tiefpaßfilter 35 mit einem ersten Eingang
eines Umschalters 36 verbunden. An den zweiten Eingang des Umschalters 36 ist ein
Rauschgenerator 37 angeschlossen, der ebenfalls von der Steuereinrichtung 8 steuerbar
ist.
[0024] Fig. 2 zeigt den Ablaufplan eines Programms für die Steuereinrichtung 8 (Fig. 1)
während der Betriebsart "Messen" und in gekürzter Form während der Betriebsart "Wiedergabe".
In der Betriebsart "Wiedergabe" bzw. im Normalbetrieb sind die üblichen Funktionen,
wie beispielsweise eine manuelle Steuerung der Lautstärkesteller 17 bis 20 und die
Auswahl zwischen den Eingängen 1, 2 oder 3, möglich. Ferner können in der Betriebsart
"Wiedergabe" für mehrere Hörorte zuvor abgelegte Laufzeit- und Lautstärkeeinstellungen
aus einem nicht-flüchtigen Speicher der Steuereinrichtung 8 ausgelesen und den Stellern
10 bis 13 und 17 bis 20 zugeführt werden. Der Zweifach-Umschalter 9 und der Vierfach-Umschalter
14 befinden sich in der oberen Stellung o.
[0025] Der Programmteil 41, der diese Funktionen bewirkt, wird zyklisch durchlaufen, wobei
vor jeder Wiederholung eine Abfrage erfolgt, ob eine akustische Einmessung erfolgen
soll. Ist dieses mit Hilfe der Bedieneinrichtung 30 eingegeben worden, so wird nach
der Verzweigung 42 die Betriebsart "Messen" aktiviert. In einem Programmteil 43 werden
die Lautstärkesteller 17 bis 20 (Fig. 1) auf einen definierten Normwert (mittlere
Lautstärke) eingestellt. Ferner wird in diesem Programmteil darauf gewartet, daß der
Bediener das Meß-Mikrofon 29 (Fig. 1) an den ersten zu messenden Hörort gebracht hat.
[0026] Danach werden im Programmteil 44 der Eingangsumschalter auf den Eingang 4 und der
Doppel-Umschalter 6 in die untere Stellung gesteuert. Der Vierfach-Umschalter 14 wird
für den jeweils einzumessenden Kanal auf die mittlere Stellung m und für die anderen
Kanäle auf die untere Stellung u gebracht, in welcher eine Stummschaltung der angeschlossenen
Lautsprecher erfolgt.
[0027] Bei 45 wird der Umschalter 36 auf die linke Stellung 1 gestellt, während der Impulsgenerator
34 und der Laufzeitmesser 33 gestartet werden. Sobald der Schall-Pegel am Meß-Mikrofon
einen bestimmten Schwellwert überschreitet, wird bei 46 der Laufzeitmesser 33 angehalten
und der Meßwert in der Steuereinrichtung 8 (Fig. 1) gespeichert.
[0028] Danach wird im Programmteil 47 der Umschalter 36 in die rechte Stellung r gebracht
und der Rauschgenerator für eine Zeit von etwa 500 ms in Betrieb genommen. Mit Hilfe
des Pegelmessers 31 erfolgt bei 48 eine Ermittlung des durchschnittlichen Rauschpegels
am Mikrofon über einen Teil des Zeitfensters, beispielsweise über 200 ms. Dieser Wert
wird ebenfalls gespeichert.
[0029] Bei 49 verzweigt sich das Programm in Abhängigkeit davon, ob alle vier Kanäle eingemessen
wurden. Ist dieses noch nicht der Fall, werden die Programmteile 44 bis 49 für den
nächsten Kanal wiederholt. Sind jedoch alle vier Kanäle eingemessen, liegen für die
Laufzeiten der vier Kanäle die Meßwerte T
LF, T
RF, T
LR, T
RR (T
x) und für die Lautstärkepegel die Meßwerte L
LF, L
RF, L
LR, L
RR (L
x) vor.
[0030] Im anschließenden Programmteil 50 werden die einzustellenden Verzögerungszeiten für
die Verzögerungseinrichtungen 10 bis 13 gemäß

berechnet, wobei Ta die einzustellende Verzögerungszeit in Abtastzyklen der digitalen
Audiosignalverarbeitungseinrichtung, x den jeweiligen Lautsprecher (LF, RF, LR, RR)
und k das Verhältnis zwischen der Prozessor-Zyklusdauer, in welcher die Schall-Laufzeiten
T
x gemessen wurden, und der Abtastzyklusdauer bezeichnet. Zuvor wurde aus den gemessenen
Schall-Laufzeiten die maximale Schall-Laufzeit T
max (in Prozessor-Zyklen) ermittelt. Ferner erfolgt im Programmteil 49 die Einstellung
der Verzögerungseinrichtungen 10 bis 13 auf die errechneten Werte und eine Speicherung
der vier Werte zusammen mit einer Angabe des zugehörigen Hörortes in einem nicht-flüchtigen
Speicher der Steuereinrichtung.
[0031] Im Programmteil 51 folgen die entsprechenden Schritte für die gemessenen Lautstärkepegel
L
x. Zunächst wird L
max gebildet. Danach werden

für die verschiedenen Lautsprecher berechnet. Die vier Ausgleichspegel La
x werden als fester Offset zum jeweiligen vom Benutzer eingestellten Lautstärkepegel
in den einzelnen Kanälen hinzuaddiert. Die Ausgleichspegel werden nach ihrer Berechnung
im nicht-flüchtigen Speicher für den zugehörigen Hörort abgelegt.
[0032] Eine Verzweigung 52 erfolgt in Abhängigkeit davon, ob noch weitere Hörorte eingemessen
werden sollen. Ist dieses nicht der Fall, werden bei 53 die Lautstärkesteller auf
die vor dem Aktivieren der Betriebsart "Messen" vorhandenen Werte zuzüglich des im
Programmteil 51 ermittelten Offsets eingestellt. Bei 53 wird ferner wieder derjenige
Eingang 1, 2 oder 3 eingestellt, der vor dem Einmessen aktiv war. Außerdem werden
die übrigen Umschalter entsprechend der Betriebsart "Wiedergabe" umgeschaltet. Das
Programm wird dann bei 41 fortgesetzt. Sollen jedoch noch weitere Hörorte eingemessen
werden, was durch eine entsprechende Eingabe erfolgt, wird das Programm nach der Verzweigung
52 bei 43 wiederholt.
[0033] Fig. 3 zeigt schematisch ein Auto 60 mit einem Fahrer 61 und vier Lautsprechern 25,
26, 27, 28. Die Abstände a, b, c und d vom Kopf des Fahrers zu den einzelnen Lautsprechern
sind verschieden groß. Dadurch treten die eingangs erwähnten nachteiligen Effekte
auf. Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung wird durch den Laufzeitausgleich mit Hilfe
der steuerbaren Verzögerungseinrichtungen 10 bis 13 (Fig. 1) der für den psycho-akustischen
Höreindruck wirksame Abstand zu allen Lautsprechern gleich groß gemacht. Dabei behält
der vom Fahrer 61 am weitesten entfernt liegende Lautsprecher 28 seinen Abstand d
bei. Die weiteren Lautsprecher erhalten durch den Laufzeitausgleich ebenfalls einen
Abstand von d und befinden sich scheinbar in den Positionen 25', 26' und 27', die
auf einem Kreis um den Fahrer 61 liegen.
1. Einrichtung zur stereophonen Wiedergabe in einem geschlossenen Raum, vorzugsweise
in einem Kraftfahrzeug, mit mehreren Lautsprechern und mindestens einem Hörort, der
von den Lautsprechern unterschiedlich weit entfernt sein kann, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Wiedergabe mit Hilfe der einzelnen Lautsprecher (25, 26, 27, 28) vorgesehene
Audiosignale Verzögerungseinrichtungen (10, 11, 12, 13) durchlaufen, deren Verzögerungszeit
einstellbar ist, daß Mittel (5, 29, 31, 32, 33, 34, 35) zur Messung der Schall-Laufzeiten
von den einzelnen Lautsprechern (25, 26, 27, 28) zum Hörort vorgesehen sind und daß
die Verzögerungszeiten derart selbsttätig einstellbar sind, daß die Summe der Schall-Laufzeit
und der jeweils eingestellten Verzögerungszeit für alle Lautsprecher (25, 26, 27,
28) gleich ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ferner Mittel (5, 29, 31,
37) zur Messung der durch die Wiedergabe eines Meßsignals, vorzugsweise eines Rauschsignals,
durch die einzelnen Lautsprecher (25, 26, 27, 28) am Hörort bewirkten Schall-Pegel
vorgesehen sind und daß die Lautstärke der einzelnen Lautsprecher (25, 26, 27, 28)
im Sinne eines Ausgleichs von Pegeldifferenzen selbsttätig voreinstellbar ist.
3. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die eingestellten
Verzögerungszeiten und gegebenenfalls Voreinstellungen der Lautstärke für mehrere
Hörorte nicht-flüchtig speicherbar sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Information darüber,
welche der gespeicherten Verzögerungszeiten und gegebenenfalls der gespeicherten Voreinstellungen
der Lautstärke beim Einschalten der Einrichtung den Verzögerungseinrichtungen (10,
11, 12, 13) zugeführt werden, ebenfalls nicht-flüchtig speicherbar ist.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verzögerungseinrichtungen (10, 11, 12, 13) von digitalen Speichern gebildet werden,
aus denen die jeweils zu verzögernden Audiosignale gegenüber dem Einschreiben zeitverzögert
ausgelesen werden.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die digitalen Speicher Teile
einer digitalen Audiosignalverarbeitungseinrichtung sind, daß nach der Messung der
Schall-Laufzeiten (T
x) für alle Lautsprecher daraus die maximale Schall-Laufzeit (T
max) ausgewählt wird und daß die einzelnen Verzögerungszeiten gemäß

berechnet wird, wobei Ta die einzustellende Verzögerungszeit in Abtastzyklen der
digitalen Audiosignalverarbeitungseinrichtung, x den jeweiligen Lautsprecher und k
das Verhältnis zwischen der Prozessor-Zyklusdauer, in welcher die Schall-Laufzeiten
T
x bzw. T
max gemessen wurden, und der Abtastzyklusdauer bezeichnet.
7. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Messung der Schall-Laufzeit nacheinander jeweils einem Lautsprecher ein Impulssignal
zugeführt wird, wobei gleichzeitig ein Zeitmesser (33) gestartet wird, der die Zeit
mißt, bis an einem Meß-Mikrofon (29) der Schall-Pegel einen vorgegebenen Schwellwert
überschreitet.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Impulssignal durch einen
Rechteckimpuls von mindestens 3 ms Länge realisiert wird.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Impulssignal
über ein Tiefpaßfilter (35), vorzugsweise dritter Ordnung mit einer Grenzfrequenz
von 11 kHz, dem Lautsprecher (25, 26, 27, 28) zugeführt wird.
10. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Audiosignale ferner Frequenzgang-Entzerrerschaltungen durchlaufen, daß Mittel zur
Messung des Frequenzgangs zwischen den Lautsprechern und einem Meß-Mikrofon vorgesehen
sind und daß die Frequenzgang-Entzerrer nach den Ergebnissen der Messung einstellbar
sind, wobei die jeweils eingestellten Frequenzgänge der einzelnen Lautsprecher für
verschiedene Hörorte speicherbar sind.