[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Verbinden von auf einem Tragwerk,
insbesondere Brückentragwerk, festgelegten Schienen mit am Fundament bzw. Festland
weiterführenden Schienen unter Verwendung einer Dilatationsvorrichtung zur Aufnahme
von Bewegungen in Schienenlängsrichtung.
[0002] Bei einer bekannten Einrichtung der eingangs genannten Art ist zwischen Tragwerk
und Fundament bzw. Festland ein in Schienenlängsrichtung verschiebbarer Träger angeordnet,
welcher mit dem Tragwerk in Verschieberichtung gekuppelt ist, bei welchem die Dilatationsvorrichtung
an der dem Tragwerk abgewandten Seite des verschiebbaren Trägers angeschlossen ist.
Diese bekannte Einrichtung erlaubt nur eine begrenzte Verschiebung je Dilatationsvorrichtung,
und es ist eine Mehrzahl von Dilatationsvorrichtungen für große zu überbrückenden
Längen erforderlich. Einrichtungen, bei welchen im Bereich der Dilatationsvorrichtung
Spurveränderungen eintreten, sind beispielsweise der US-PS 4 171 774 zu entnehmen.
[0003] In der AT-PS 337 747 ist bereits eine Vorrichtung zum Aufnehmen von Schienenlängsdehnungen
vorgeschlagen worden, bei welcher ein Schienenstoß in eine Mehrzahl von miteinander
verketteten Stoßflächen unterteilt ist, um auch größere Dilatationswege zu überbrücken,
ohne daß es zu übergroßen Dilatationsstoßfugen kommt. Weiters ist eine Ausbildung
bekannt geworden, bei welcher Radlenker im Bereich der Stoßlücke erforderlich sind.
Die relativ zueinander beweglichen Schienenteile sind hiebei in Längsrichtung auf
halben Querschnitt abgesetzt, so daß sie in den einander überlappenden Bereichen den
vollen Schienenquerschnitt ergeben. Schließlich ist der US-PS 4 785 994 bereits eine
Dilatationsvorrichtung zu entnehmen, bei welcher eine Regelschiene mit relativ großem
Radius abgelenkt wird und an der Außenseite einer Zungenschiene gleitend abgestützt
ist. Bei einer derartigen Ausbildung kommt es im Bereich der Dilatationsvorrichtung
zu keinen Spurveränderungen und es ist ein relativ großer Verschiebeweg mit einer
einzigen Dilatationsvorrichtung realisierbar.
[0004] Aus der EP-A1 554 238 ist eine gattungsgemäße Einrichtung bekannt geworden, bei welcher
im Bereich der Stoßfuge der Dilatationsvorrichtung der Schienenfuß jeweils nur halbseitig
abgestützt war, wodurch insgesamt bei extremen seitlichen Belastungen noch die theoretische
Gefahr eines Kippens der Schiene um ihre Längsachse zu befürchten war.
[0005] Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine Einrichtung der eingangs genannten Art dahingehend
weiterzubilden, daß auch in den unvermeidbar verbleibenden freien Bereichen bzw. der
Stoßlücke eine definierte Querabstützung der Schienen und damit eine Verringerung
der Kippgefahr gegeben ist. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung, ausgehend
von der eingangs genannten Einrichtung, im wesentlichen darin, daß im Bereich des
zwischen Tragwerk und Fundament in Schienenlängsrichtung verbleibenden Dilatationsspaltes
sich quer zur Schienenlängsrichtung erstrekkende Querträger bzw. Schwellen in Schienenlängsrichtung
verschiebbar an einem Teil des Tragwerkes oder des Fundamentes gleitend abgestützt
sind, und daß die Schienen an den Querträgern bzw. Schwellen abgestützt sind. Abweichend
von der aus der EP-A1 554 238, insbesondere in den Fig. 4 und 5 dargestellten Ausbildung
der Abstützung, wird durch die sich quer zur Schienenlängsrichtung erstreckenden Querträger
die Möglichkeit geschaffen, eine Abstützung des Schienenfußes über die gesamte Breite
des Schienenfußes, quer zur Schienenlängsrichtung gemessen, sicherzustellen, sodaß
die theoretische Kippgefahr eliminert wird. Bei Verwendung einer identischen Dilatationsvorrichtung,
wie sie im übrigen in der EP-A1 554 238 vorgeschlagen wurde, ist auch bei der neuen
Konstruktion mit Vorteil die Ausbildung so getroffen, daß ein von der Dilatationsvorrichtung
gesondertes, biegeelastisches Verbindungsglied zur Aufnahme von Torsionsbelastungen
vorgesehen ist, wodurch die voneinander verschiedenen Beanspruchungen von verschiedenen
Bauteilen sicher aufgenommen werden können. Insbesondere bei großen Brückenkonstruktionen
kommt neben den klassischen Beanspruchungen ein nicht unbedeutender Beitrag von lateralen
Beanspruchungen aus der Windlast hinzu.
[0006] Insgesamt wird durch die erfindungsgemäße Konstruktion vor allen Dingen bei Dilatationsvorrichtungen
mit relativ großem zulässigem Verschiebeweg, beispielsweise in der Größenordnung von
2 bis 3 Metern, mit einer einzigen Vorrichtung der größte zulässige Verschiebeweg
sicher und exakt aufgenommen, wobei die Schienen in denjenigen Bereichen, in welchen
sie gleitend in Unterlagsplatten oder Schwellen festgelegt sind, auch bei geringem
Gleitwiderstand sicher in ihrer Lage gehalten werden können.
[0007] In vorteilhafter Weise ist die erfindungsgemäße Ausbildung so weitergebildet, daß
die Schienen gleitend an den Querträgern bzw. Schwellen abgestützt sind. Auf diese
Weise kann auch im Bereich dieser zusätzlich vorgesehenen Querträger bzw. Schwellen
eine Ausbildung getroffen werden, bei welcher der jeweils eingehaltene Abstützungsabstand
in Schienenlängsrichtung im wesentlichen konstant gehalten werden kann und mit Vorteil
auch der klassischen Schwellenabstützung am Festland im wesentlichen entsprechend
ausgebildet sein kann. Mit Vorteil ist daher die Ausbildung so getroffen, daß die
Querträger bzw. Schwellen äquidistant und bei mittlerer Länge der Lücke in einem dem
Schwellenabstand an Land entsprechenden Abstand angeordnet sind, wobei die gewünschte
Gleichheit der jeweils untereinander bestehenden Abstände in besonders einfacher Weise
dadurch sichergestellt werden kann, daß die Querträger bzw. Schwellen mittels Seil-
oder Kettenzug, Federstangen oder hydraulischer Zylinderkolbenaggregate zur Aufrechterhaltung
eines gleichen Abstandes zwischen benachbarten Trägern oder Schwellen bei Veränderung
der Länge der Lücke verbunden sind.
[0008] Wie bereits in der Ausbildung nach der EP-A1 554 238 vorgeschlagen, ist die Ausbildung
in besonders vorteilhafter Weise so ausgebildet, daß das Fundament oder das Tragwerk
im Bereich der Lücke von einem jeweils mit dem Tragwerk oder dem Fundament verbundenen
auskragenden Bauteil seitlich umgriffen ist, wobei nunmehr in Weiterbildung dieser
Ausführung in besonders vorteilhafter Weise die Querträger bzw. Schwellen in den seitlich
umgreifenden Bauteilen gleitend gelagert sind, wofür in einfacher Weise zwischen seitlich
umgreifenden Bauteilen und dem umgriffenen Bauteil Gleitlager angeordnet sind.
[0009] Das eingangs erwähnte biegeelastische Verbindungsglied kann in besonders einfacher
Weise, wie dies bereits in der EP-A1 554 238 beschrieben wurde, als Torsionsstab ausgebildet
sein und zur sicheren Abstützung von hohen Lasten in vorteilhafter Weise als biegeelastisches
Verbindungsglied mit elastischen, insbesondere federnden, Widerlagern zusammenwirken.
Ein derartiges biegeelastisches Verbindungsglied stellt hiebei insbesondere sicher,
daß im Anschluß an einen in Schienenlängsrichtung verschiebbaren Träger ausschließlich
axiale Kräfte in die Schienen eingeleitet werden, wodurch die exakte Führung und sichere
Abstützung noch leichter gelingt.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. In dieser zeigen Fig. 1 eine schematische Seitenansicht
der erfindungsgemäßen Einrichtung bei maximaler Länge des Dilatationsspaltes; Fig.
2 eine Draufsicht auf die Ausbildung nach Fig. 1; Fig. 3 eine analoge Ansicht zu Fig.
1 in neutraler Lage, bei welcher der Dilatationsspalt deutlich verringert ist, und
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Darstellung nach Fig. 3, Fig. 5 ein Detail einer abgewandelten
Ausführung und Fig. 6 eine Draufsicht auf die Darstellung nach Fig. 5.
[0011] In den Fig. 1 bis 4 ist mit 1 ein Verbindungsträger bezeichnet, welcher die Brückenkonstruktion
mit der Dilatationsvorrichtung verbindet. Mit 2 ist der Endträger bezeichnet, welcher
den Dilatationsteil 3 trägt. Der Dilatationsteil weist eine Dilatationsschiene 4 auf,
welche unter relativ großem Krümmungsradius seitlich am Dilatationsteil abgeleitet
wird, wodurch sich in jeder Verschiebelage des Endträgers 2 relativ zum mit 5 schematisch
angedeuteten Fundament am Festland eine durchgehende Fahrfläche, bzw. eine durchgehende
Fahrkante ergibt. Anschließend an die eigentliche Dilatationsvorrichtung sind gleitende
Stützträger 6 vorgesehen, welche Radlenker tragen und an welchen die Schienen längsbeweglich
festgelegt sind. Die gleitenden Stützträger bzw. Querträger 6 sind unter Zwischenschaltung
von Verbindungselementen 7 miteinander verbunden, welche als Federstangen ausgebildet
sein können, um einen etwa gleichen Abstand dieser Unterstützungsteile voneinander
in jeder Verschiebelage sicherzustellen. Die Radlenker sind abwechselnd innen und
außen vorgesehen und jeweils mit den gleitenden Unterstützungsteilen verbunden.
[0012] Die eigentliche Dilatationslücke zwischen dem Fundament 5 und dem Endträger 2 wird
nun bei der Konstruktion nach den Fig. 1 bis 4 von Querträgern 8 überbrückt, welche
auch im Bereich der Stoßlücke eine sichere Abstützung der Schienen gewährleisten.
Die Querträger bzw. Schwellen 8 sind hiebei am Betonwiderlager starr abgestützt, welche
denjenigen Bauteil umgreifen, an welchem die beweglichen Unterstützungsteile gleitend
abgestützt sind. Zwischen diesem umgreifenden Teil 9 mit dem Betonwiderlager für die
Querträger bzw. Schwellen 8 und dem die beweglichen Querträger 6 gleitend tragenden
Teil 10 des Endträgers 2 sind Gleitlager vorgesehen, welche eine sichere Führung der
relativ zueinander beweglichen Teile aneinander gewährleisten.
[0013] In den Fig. 1 und 2 ist ersichtlich, daß die Querträger bzw. Schwellen 8 einen relativ
großen freien Bereich a überbrücken, um auch dort eine sichere Abstützung und eine
gegen Kippen gesicherte starre Festlegung der Schienen 11 zu gewährleisten. Wie sich
im Vergleich der Fig. 1 und 2 mit der Darstellung in den Fig. 3 und 4 unmittelbar
zeigt, wird in der neutralen Lage dieser zu überbrückende Spalt kleiner und auf ein
Maß b verringert. Hiebei wird das freie Ende 10 des Endträgers 2 unter die Schwellen
bzw. Querträger 8 geschoben, wobei auch hier der jeweilige Abstand der Schwellen bzw.
Querträger 8 untereinander unverändert bleibt. Verkürzt wird hiebei jedenfalls der
Abstand der beweglichen Querträger 6 voneinander, wobei die federnden Verbindungsstangen
7 komprimiert werden. In besonders vorteilhafter Weise wird der Abstand der beweglichen
Querträger bzw. Schwellen 6 in neutraler Position voneinander so gewählt, daß die
Verbindungselemente 7 eine Länge einnehmen, welche der Dilatationslänge a bzw. b dividiert
durch die Anzahl der Verbindungselemente 7 entspricht. Bei der Ausbildung nach den
Fig. 3 und 4, welche die Brücke in neutraler Lage zeigen, entspricht somit dieser
Abstand zwischen benachbarten beweglichen Querträger bzw. Schwellen 6 etwa einem Viertel
der Dilatationslänge b. Bei maximal offener Position, wie sie in den Fig. 1 und 2
dargestellt sind, werden die federnden Verbindungselemente entsprechend gedehnt und
nehmen eine größere Länge, entsprechend einem Viertel der Dilatationslänge a ein.
[0014] Prinzipiell kann die Ausbildung, wie in Fig. 5 und 6 ersichtlich, aber auch ohne
starr festgelegte Querträger bzw. Schwellen 8 getroffen werden. Die gleitend gelagerten
Querträger bzw. Schwellen 6 sind hier an einem das freie Ende 10 des Endträgers 2
umgreifenden Teil des Fundamentes 5 abgestützt, wobei die Querträger 6 über die Verbindungsstangen
7 mit dem freien Ende 10 des Endträgers 2 gekoppelt sind.
1. Einrichtung zum Verbinden von auf einem Tragwerk, insbesondere Brückentragwerk, festgelegten
Schienen mit am Fundament bzw. Festland weiterführenden Schienen unter Verwendung
einer Dilatationsvorrichtung (3) zur Aufnahme von Bewegungen in Schienenlängsrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des zwischen Tragwerk (2) und Fundament (5)
in Schienenlängsrichtung verbleibenden Dilatationsspaltes sich quer zur Schienenlängsrichtung
erstreckende Querträger (6) bzw. Schwellen in Schienenlängsrichtung verschiebbar an
einem Teil (10) des Tragwerkes (2) oder des Fundamentes (5) gleitend abgestützt sind,
und daß die Schienen an den Querträgern (6) bzw. Schwellen abgestützt sind.
2. Einrichtung zum Verbinden von auf einem Tragwerk festgelegten Schienen nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienen gleitend an den Querträgern (6,(8) bzw.
Schwellen abgestützt sind.
3. Einrichtung zum Verbinden von auf einem Tragwerk festgelegten Schienen nach Anspruch
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querträger (6) bzw. Schwellen äquidistant
und bei mittlerer Länge der Lücke in einem dem Schwellenabstand an Land entsprechenden
Abstand angeordnet sind.
4. Einrichtung zum Verbinden von auf einem Tragwerk festgelegten Schienen nach Anspruch
1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Querträger (6) bzw. Schwellen mittels
Seil- oder Kettenzug, Federstangen (7) oder hydraulischer Zylinderkolbenaggregate
zur Aufrechterhaltung eines gleichen Abstandes zwischen benachbarten Trägern (6) oder
Schwellen bei Veränderung der Länge (8) der Lücke verbunden sind.
5. Einrichtung zum Verbinden von auf einem Tragwerk festgelegten Schienen nach einem
der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Fundament (5) oder das Tragwerk
(2) im Bereich der Lücke von einem jeweils mit dem Tragwerk (2) oder dem Fundament
(5) verbundenen auskragenden Bauteil seitlich umgriffen ist, und daß die Querträger
(6) bzw. Schwellen in den seitlich umgreifenden Bauteilen gleitend gelagert sind.
6. Einrichtung zum Verbinden von auf einem Tragwerk festgelegten Schienen nach Anspruch
5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen seitlich umgreifenden Bauteilen (9) und dem
umgriffenen Bauteil (10) Gleitlager angeordnet sind.
7. Einrichtung zum Verbinden von auf einem Tragwerk festgelegten Schienen nach einem
der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein von der Dilatationsvorrichtung
(3) gesondertes, biegeelastisches Verbindungsglied zur Aufnahme von Torsionsbelastungen
vorgesehen ist.