(19)
(11) EP 0 643 454 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.03.1995  Patentblatt  1995/11

(21) Anmeldenummer: 94112249.1

(22) Anmeldetag:  05.08.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6H01R 31/06, H01R 13/627, H01R 13/514, H01R 4/24, H01R 9/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IE IT LI NL PT SE

(30) Priorität: 10.09.1993 DE 4331212

(71) Anmelder: KRONE Aktiengesellschaft
D-14160 Berlin-Zehlendorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Gow, Neil
    Gloucestershire GL6 8 AG (GB)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Klemmanschlusseinheit


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Klemmanschlußeinheit für elektrische Leitungen im Energiebereich.
    Die Aufgabe der Erfindung, eine Klemmanschlußeinheit zu entwickeln, mit der im mittleren Spannungsbereich mit mittleren Strömen eine Vielzahl von unterschiedlichen Anschlüssen zuverlässig und schnell gewährleistet werden kann, wird dadurch gelöst, daß das Gehäuse 1 mit Einführungsöffnungen 2 zu den Schneid-Klemm-Kontaktelementen 11 für die elektrischen Leitungen, eine Öffnung 4 und Rastvorrichtungen 14,15 zum Aneinandereihen von Gehäusen und eine Aussparung 5 zum Hintereinanderreihen von Gehäusen 1 aufweist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Klemmanschlußeinheit für elektrische Leitungen im Energiebereich gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Im Bereich der mittleren Spannungen mit mittleren Strömen, ca. 220/240 V und 16 A, wie z.B. im Haushalt, in der Industrie, werden elektrische Leitungen an Endeinrichtungen, wie Steckdosen, Schalter oder an elektrische Zubehörteile durch Schraubendruck oder durch Klemmenkontakte angeschlossen. Diese allgemein bekannten und angewendeten Verbindungs- bzw. Anschlußtechniken bedingen einen relativ großen Aufwand durch die Notwendigkeit, die Leitungen abzuisolieren. Die Verbindungen sind wenig zuverlässig, da sich Schrauben bei Erschütterungen oft lockern oder die Klemmverbindungen nicht exakt die Drähte erfassen oder mit ausreichender Kraft fixieren. Ein Lösen der Schraubverbindung ist infolge von Korrosion derselben manchmal schwierig.

    [0003] Im Bereich der Telekommunikation ist es bereits seit langer Zeit bekannt, die sogenannte Schneid-Klemm-Anschlußtechnik zum Anschluß von Leitungen an Endgeräte oder Verteilerleisten zu verwenden. Die abisolierfreie Schneid-Klemm-Anschlußtechnik für die Sprach- und Datentechnik zeichnet sich durch hohe Zuverlässigkeit und leichte Handhabung aus. Die Schneid-Klemm-Anschlußtechnik ist preiswert und schnell und hat sich in der Telekommunikation sowohl bei massiven als auch bei verdrillten Kupferkabeln der verschiedensten Typen bewährt.

    [0004] Die Anwendung der abisolierfreien Schneid-Klemm-Anschlußtechnik ist partiell im Energiebereich, z.B. in der Autoindustrie, bekannt. In der US-4,040,709 wird der Anschluß einer Scheinwerfereinheit an die Leitungen über eine Schneid-Klemm-Verbindung vorgeschlagen. In der DE 39 12 210 A1 sind Schlitze für das Einpressen von Leitungen mit Isolierung vorgesehen. Die GB-2.161.034 A zeigt eine Lösung zum Anschluß von Lampen in Serie, bei der ebenfalls Schneid-Klemm-Verbindungselemente vorgesehen sind. Die Verwendung von Schneid-Klemm-Verbindungselementen ist auch aus den US-4,245,880 und US 4,508,399 bekannt.

    [0005] In der DE 39 38 365 C1 ist ein Aderverbinder beschrieben, welcher aus zwei identisch ausgebildeten Gehäusehälften besteht, die miteinander verrastbar sind. Die Gehäusehälften enthalten Führungskanäle und darin angeordnete Schneid-Klemm-Kontaktelemente. Der Aderverbinder ist jedoch nicht universell, sondern nur zur Verbindung von Kabeladern der Fernmeldetechnik einsetzbar.

    [0006] Bei allen bekannten Lösungen für Klemmanschlußeinheiten, insbesondere mit Schneid-Klemm-Anschlußtechnik ist es nachteilig, daß sie nicht universell im mittleren Spannungsbereich angewendet werden können, es werden immer Lösungen für einen sehr speziellen Anwendungsfall vorgeschlagen, die nicht oder schwer modifizierbar sind und den Anwenderwünschen nicht angepaßt werden können.

    [0007] Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, eine Klemmanschlußeinheit der gattungsgemäßen Art zu entwickeln, mit der im mittleren Spannungsbereich mit mittleren Strömen eine Vielzahl von unterschiedlichen Anschlüssen zuverlässig und schnell gewährleistet werden kann.

    [0008] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1.

    [0009] Die konstruktive Gestaltung der Klemmanschlußeinheit gewährleistet die schnelle, einfache und zuverlässige Anschaltung von 1- oder 3-phasigen Hauptleitungen an Endeinrichtungen sowie von Haushaltsanschlüssen an Endeinrichtungen, wie z.B. Steckdosen und Schalter. Die hergestellten Anschlüsse sind mechanisch stabil, haben einen niedrigen Übergangswiderstand, sind langzeitig funktionstüchtig. Die Anschlüsse sind berührungsgeschützt. Es können in einfacher Weise durch Hinter- und Aneinanderreihung von Klemmanschlußeinheiten eine Vielzahl von kontinuierlichen elektrischen Verbindungen und/oder Abzweigungen nach Bedarf hergestellt werden.

    [0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0011] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles einer Klemmanschlußeinheit näher erläutert. Es zeigen:
    Fig. 1
    die perspektivische Draufsicht auf die Klemmanschlußeinheit,
    Fig. 1a
    die perspektivische Draufsicht auf die Klemmanschlußeinheit nach Fig.1 mit angedeuteter Lage der Kontakte,
    Fig. 2
    die perspektivische Ansicht eines Kontaktes,
    Fig. 3
    die perspektivische Draufsicht auf die Gehäusekappe der Klemmanschlußeinheit nach Fig. 1,
    Fig. 4
    die perspektivische Draufsicht auf einen Block von Klemmanschlußeinheiten nach Fig. 1 und
    Fig. 5
    die Klemmanschlußeinheiten nach Fig. 1 in der Anwendung bei einer Steckdose.


    [0012] Die in der Fig. 1 in perspektivischer Draufsicht dargestellte Klemmanschlußeinheit besteht aus einem Gehäuse 1, welches an seinem säulenförmigen Teil 20 im oberen Bereich zwei Einführungsöffnungen 2, Raststellen 6, eine Aufnahme 23 sowie im unteren Bereich eine Aussparung 5 mit einer Rasteinrichtung 9 aufweist. In der Abwinkelung 22 des Gehäuses 1 sind Rastvorrichtungen 14,15 angeordnet. Ein von der Abwinkelung 22 sich erstreckendes Teil 21 des Gehäuses 1 weist eine Öffnung 4 sowie eine Rasteinrichtung 10 auf. Die Einführungsöffnungen 2 dienen der Aufnahme der anzuschließenden, nicht dargestellten, elektrischen Leiter. Über die Einführungsöffnungen 2 sind die für den Anschluß von elektrischen Leitern vorgesehenen Kontakte 3 erreichbar.

    [0013] Entsprechend der Darstellung in der Fig. 2 bestehen die Kontakte 3 aus zwei Schneid-Klemm-Kontaktelementen 11, die parallel zueinander angeordnet und über einen Steg 12 mit Rast-Schnapp-Einrichtungen 18,19 verbunden sind. Die Rast-Schnapp-Einrichtungen 18,19 sind über die Öffnung 4 des Gehäuses 1 von außen zugänglich und dienen zur Herstellung der elektrisch leitenden Verbindung zwischen mehreren Klemmanschlußeinheiten.

    [0014] Auf der jeweils anderen offenen Seite des Teils 21 des Gehäuses 1 wird zum Schutz gegen Berührung ein Abdeckelement 8 auf die Rast-Schnapp-Einrichtung 19 aufgebracht (Fig. 1). Die Rast-Schnapp-Einrichtungen 18,19 sind in einem Winkel von 90 ° zum Steg 12 angeordnet. Die Schneid-Klemm-Kontaktelemente 11 sind zum Steg 12 in einem Winkel von 45 ° abgewinkelt. Aus der Fig.1a ist die Lage des Kontaktes 3 im Gehäuse 1 ersichtlich. Die Schneid-Klemm-Kontaktelemente 11 sind im säulenförmigen Teil 20 des Gehäuses 1 so angeordnet, daß die Einführungsöffnungen 2 im Gehäuse 1 mit den Einführungsschlitzen 13 der Schneid-Klemm-Kontaktelemente 11 übereinstimmen. Dabei liegt jedoch der jeweilige Einführungsschlitz 13 des Schneid-Klemm-Kontaktelementes 11 nicht parallel zur Einführungsöffnung 2, sondern in einem Winkel von 45 °.

    [0015] Eine in der Fig. 3 dargestellte Gehäusekappe 7 dient der Abdeckung der Einführungsöffnungen 2 mit den Schneid-Klemm-Kontakten 3 und gibt somit einen sicheren Berührungsschutz. Die Gehäusekappe 7 wird mit ihren Rastlaschen 16, in denen Aussparungen 17 eingebracht sind, auf die Raststellen 6 des Gehäuses 1 aufgebracht und dort verrastet. Mit den Gehäusekappen 7 kann eine Kennzeichnung der Leitungsverbindungen, z.B. die Kennzeichnung der Phase, des Nulleiters od.dgl., durch entsprechende Farbgebungen erfolgen.

    [0016] Die Fig. 4 zeigt in der perspektivischen Draufsicht eine Aneinanderreihung und Hintereinanderreihung von acht Klemmanschlußeinheiten mit Gehäusedeckeln 7 und Abdeckelementen 8. Die Aneinanderreihung von Klemmanschlußeinheiten erfolgt über die Rastvorrichtungen 14 und 15 sowie über die Rast-Schnapp-Einrichtung 18 in den Öffnungen 4, während die Hintereinanderreihung mittels der Rasteinrichtungen 9 und 10 erfolgt (Fig.1). Mit der Hinter- bzw. Aneinanderreihung von Klemmanschlußeinheiten können Abzweigungen geschaltet werden, so daß zusätzliche Anschlüsse zur Verfügung gestellt werden. Mit der Aneinanderreihung von Klemmanschlußeinheiten ist jeweils eine elektrische Verbindung, mit der Hintereinanderreihung ist nur eine mechanische Verbindung geschaffen.

    [0017] Die Klemmanschlußeinheiten ermöglichen den schnellen und unkomplizierten Anschluß von Haushaltsanschlüssen an kommerzielle Endanschlüsse, wie z.B. Steckdosen, Schalter und dgl. Die Klemmanschlußeinheiten werden in die Endgeräte (z.B. Steckdosen) nach Bedarf eingesteckt. Eine Anwendung dieser Art ist in der Fig. 5 dargestellt. Dabei können durch die Farbcodierung der Gehäusekappen 7 die Leitungsverbindungen nach außen sichtbar gemacht und damit ein Vertauschen vermieden werden. Die Verwendung ist für den Bereich der einphasigen 220/240V-Netze und für dreiphasige 380V/415 V-Netze vorgesehen.

    [0018] Die Fig. 5 zeigt die Unteransicht einer Steckdose 24, an deren Kontakte 25 über Kontaktstreifen 26 die Klemmanschlußeinheiten, bestehend aus dem Gehäuse 1 und der Gehäusekappe 7, angeschlossen sind.

    BEZUGSZEICHENLISTE



    [0019] 
    1
    Gehäuse
    2
    Einführungsöffnung
    3
    Kontakt
    4
    Öffnung
    5
    Aussparung
    6
    Raststelle
    7
    Gehäusekappe
    8
    Abdeckelement
    9
    Rasteinrichtung
    10
    Rasteinrichtung
    11
    Schneid-Klemm-Kontaktelement
    12
    Steg
    13
    Einführungsschlitz
    14
    Rastvorrichtung
    15
    Rastvorrichtung
    16
    Rastlasche
    17
    Aussparung
    18
    Rast-Schnapp-Einrichtung
    19
    Rast-Schnapp-Einrichtung
    20
    säulenförmiges Teil
    21
    Teil
    22
    Abwinkelung
    23
    Aufnahme
    24
    Steckdose
    25
    Kontakt
    26
    Kontaktstreifen



    Ansprüche

    1. Klemmanschlußeinheit für elektrische Leitungen im Energiebereich, mit Anschlußkontakten und einem Gehäuse,
    dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) Einführungsöffnungen (2) zu mindestens zwei elektrisch miteinander verbundenen Kontakten (3) für die elektrischen Leiter, eine Öffnung (4) zur elektrischen Verbindung von Klemmanschlußeinheiten über Rast-Schnapp-Einrichtungen (18,19) und Rastvorrichtungen (14,15) zum Aneinanderreihen von Gehäusen (1) und eine Aussparung (5) zum Hintereinanderreihen von Gehäusen (1) aufweist.
     
    2. Klemmanschlußeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäuse (1) über Rasteinrichtungen (9,10) mechanisch hintereinander gereiht sind.
     
    3. Klemmanschlußeinheit nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakte (3) aus zwei sich gegenüberstehenden Schneid-Klemm-Elementen (11) bestehen, die über einen Steg (12) miteinander und mit den Rast-Schnapp-Einrichtungen (18,19) verbunden sind, wobei die Schneid-Klemm-Elemente (11) zum Steg (12) abgewinkelt ausgebildet sind.
     
    4. Klemmanschlußeinheit nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäusekappe (7) zwei Rastlaschen (16) mit Aussparungen (17) aufweist und sich über die Einführungsöffnungen (2) erstreckt.
     
    5. Klemmanschlußeinheit nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäusekappe (7) farbcodiert ist.
     
    6. Klemmanschlußeinheit nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rast-Schnapp-Einrichtung (18) über die Öffnung (4) auf Kontakte von Endgeräten aufsteckbar ist und die Rast-Schnapp-Einrichtung (19) mit einem Abdeckelement (8) verbunden ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht