[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Klemmanschlußeinheit für elektrische Leitungen
im Energiebereich gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Im Bereich der mittleren Spannungen mit mittleren Strömen, ca. 220/240 V und 16 A,
wie z.B. im Haushalt, in der Industrie, werden elektrische Leitungen an Endeinrichtungen,
wie Steckdosen, Schalter oder an elektrische Zubehörteile durch Schraubendruck oder
durch Klemmenkontakte angeschlossen. Diese allgemein bekannten und angewendeten Verbindungs-
bzw. Anschlußtechniken bedingen einen relativ großen Aufwand durch die Notwendigkeit,
die Leitungen abzuisolieren. Die Verbindungen sind wenig zuverlässig, da sich Schrauben
bei Erschütterungen oft lockern oder die Klemmverbindungen nicht exakt die Drähte
erfassen oder mit ausreichender Kraft fixieren. Ein Lösen der Schraubverbindung ist
infolge von Korrosion derselben manchmal schwierig.
[0003] Im Bereich der Telekommunikation ist es bereits seit langer Zeit bekannt, die sogenannte
Schneid-Klemm-Anschlußtechnik zum Anschluß von Leitungen an Endgeräte oder Verteilerleisten
zu verwenden. Die abisolierfreie Schneid-Klemm-Anschlußtechnik für die Sprach- und
Datentechnik zeichnet sich durch hohe Zuverlässigkeit und leichte Handhabung aus.
Die Schneid-Klemm-Anschlußtechnik ist preiswert und schnell und hat sich in der Telekommunikation
sowohl bei massiven als auch bei verdrillten Kupferkabeln der verschiedensten Typen
bewährt.
[0004] Die Anwendung der abisolierfreien Schneid-Klemm-Anschlußtechnik ist partiell im Energiebereich,
z.B. in der Autoindustrie, bekannt. In der US-4,040,709 wird der Anschluß einer Scheinwerfereinheit
an die Leitungen über eine Schneid-Klemm-Verbindung vorgeschlagen. In der DE 39 12
210 A1 sind Schlitze für das Einpressen von Leitungen mit Isolierung vorgesehen. Die
GB-2.161.034 A zeigt eine Lösung zum Anschluß von Lampen in Serie, bei der ebenfalls
Schneid-Klemm-Verbindungselemente vorgesehen sind. Die Verwendung von Schneid-Klemm-Verbindungselementen
ist auch aus den US-4,245,880 und US 4,508,399 bekannt.
[0005] In der DE 39 38 365 C1 ist ein Aderverbinder beschrieben, welcher aus zwei identisch
ausgebildeten Gehäusehälften besteht, die miteinander verrastbar sind. Die Gehäusehälften
enthalten Führungskanäle und darin angeordnete Schneid-Klemm-Kontaktelemente. Der
Aderverbinder ist jedoch nicht universell, sondern nur zur Verbindung von Kabeladern
der Fernmeldetechnik einsetzbar.
[0006] Bei allen bekannten Lösungen für Klemmanschlußeinheiten, insbesondere mit Schneid-Klemm-Anschlußtechnik
ist es nachteilig, daß sie nicht universell im mittleren Spannungsbereich angewendet
werden können, es werden immer Lösungen für einen sehr speziellen Anwendungsfall vorgeschlagen,
die nicht oder schwer modifizierbar sind und den Anwenderwünschen nicht angepaßt werden
können.
[0007] Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, eine Klemmanschlußeinheit der
gattungsgemäßen Art zu entwickeln, mit der im mittleren Spannungsbereich mit mittleren
Strömen eine Vielzahl von unterschiedlichen Anschlüssen zuverlässig und schnell gewährleistet
werden kann.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches
1.
[0009] Die konstruktive Gestaltung der Klemmanschlußeinheit gewährleistet die schnelle,
einfache und zuverlässige Anschaltung von 1- oder 3-phasigen Hauptleitungen an Endeinrichtungen
sowie von Haushaltsanschlüssen an Endeinrichtungen, wie z.B. Steckdosen und Schalter.
Die hergestellten Anschlüsse sind mechanisch stabil, haben einen niedrigen Übergangswiderstand,
sind langzeitig funktionstüchtig. Die Anschlüsse sind berührungsgeschützt. Es können
in einfacher Weise durch Hinter- und Aneinanderreihung von Klemmanschlußeinheiten
eine Vielzahl von kontinuierlichen elektrischen Verbindungen und/oder Abzweigungen
nach Bedarf hergestellt werden.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0011] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
einer Klemmanschlußeinheit näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- die perspektivische Draufsicht auf die Klemmanschlußeinheit,
- Fig. 1a
- die perspektivische Draufsicht auf die Klemmanschlußeinheit nach Fig.1 mit angedeuteter
Lage der Kontakte,
- Fig. 2
- die perspektivische Ansicht eines Kontaktes,
- Fig. 3
- die perspektivische Draufsicht auf die Gehäusekappe der Klemmanschlußeinheit nach
Fig. 1,
- Fig. 4
- die perspektivische Draufsicht auf einen Block von Klemmanschlußeinheiten nach Fig.
1 und
- Fig. 5
- die Klemmanschlußeinheiten nach Fig. 1 in der Anwendung bei einer Steckdose.
[0012] Die in der Fig. 1 in perspektivischer Draufsicht dargestellte Klemmanschlußeinheit
besteht aus einem Gehäuse 1, welches an seinem säulenförmigen Teil 20 im oberen Bereich
zwei Einführungsöffnungen 2, Raststellen 6, eine Aufnahme 23 sowie im unteren Bereich
eine Aussparung 5 mit einer Rasteinrichtung 9 aufweist. In der Abwinkelung 22 des
Gehäuses 1 sind Rastvorrichtungen 14,15 angeordnet. Ein von der Abwinkelung 22 sich
erstreckendes Teil 21 des Gehäuses 1 weist eine Öffnung 4 sowie eine Rasteinrichtung
10 auf. Die Einführungsöffnungen 2 dienen der Aufnahme der anzuschließenden, nicht
dargestellten, elektrischen Leiter. Über die Einführungsöffnungen 2 sind die für den
Anschluß von elektrischen Leitern vorgesehenen Kontakte 3 erreichbar.
[0013] Entsprechend der Darstellung in der Fig. 2 bestehen die Kontakte 3 aus zwei Schneid-Klemm-Kontaktelementen
11, die parallel zueinander angeordnet und über einen Steg 12 mit Rast-Schnapp-Einrichtungen
18,19 verbunden sind. Die Rast-Schnapp-Einrichtungen 18,19 sind über die Öffnung 4
des Gehäuses 1 von außen zugänglich und dienen zur Herstellung der elektrisch leitenden
Verbindung zwischen mehreren Klemmanschlußeinheiten.
[0014] Auf der jeweils anderen offenen Seite des Teils 21 des Gehäuses 1 wird zum Schutz
gegen Berührung ein Abdeckelement 8 auf die Rast-Schnapp-Einrichtung 19 aufgebracht
(Fig. 1). Die Rast-Schnapp-Einrichtungen 18,19 sind in einem Winkel von 90 ° zum Steg
12 angeordnet. Die Schneid-Klemm-Kontaktelemente 11 sind zum Steg 12 in einem Winkel
von 45 ° abgewinkelt. Aus der Fig.1a ist die Lage des Kontaktes 3 im Gehäuse 1 ersichtlich.
Die Schneid-Klemm-Kontaktelemente 11 sind im säulenförmigen Teil 20 des Gehäuses 1
so angeordnet, daß die Einführungsöffnungen 2 im Gehäuse 1 mit den Einführungsschlitzen
13 der Schneid-Klemm-Kontaktelemente 11 übereinstimmen. Dabei liegt jedoch der jeweilige
Einführungsschlitz 13 des Schneid-Klemm-Kontaktelementes 11 nicht parallel zur Einführungsöffnung
2, sondern in einem Winkel von 45 °.
[0015] Eine in der Fig. 3 dargestellte Gehäusekappe 7 dient der Abdeckung der Einführungsöffnungen
2 mit den Schneid-Klemm-Kontakten 3 und gibt somit einen sicheren Berührungsschutz.
Die Gehäusekappe 7 wird mit ihren Rastlaschen 16, in denen Aussparungen 17 eingebracht
sind, auf die Raststellen 6 des Gehäuses 1 aufgebracht und dort verrastet. Mit den
Gehäusekappen 7 kann eine Kennzeichnung der Leitungsverbindungen, z.B. die Kennzeichnung
der Phase, des Nulleiters od.dgl., durch entsprechende Farbgebungen erfolgen.
[0016] Die Fig. 4 zeigt in der perspektivischen Draufsicht eine Aneinanderreihung und Hintereinanderreihung
von acht Klemmanschlußeinheiten mit Gehäusedeckeln 7 und Abdeckelementen 8. Die Aneinanderreihung
von Klemmanschlußeinheiten erfolgt über die Rastvorrichtungen 14 und 15 sowie über
die Rast-Schnapp-Einrichtung 18 in den Öffnungen 4, während die Hintereinanderreihung
mittels der Rasteinrichtungen 9 und 10 erfolgt (Fig.1). Mit der Hinter- bzw. Aneinanderreihung
von Klemmanschlußeinheiten können Abzweigungen geschaltet werden, so daß zusätzliche
Anschlüsse zur Verfügung gestellt werden. Mit der Aneinanderreihung von Klemmanschlußeinheiten
ist jeweils eine elektrische Verbindung, mit der Hintereinanderreihung ist nur eine
mechanische Verbindung geschaffen.
[0017] Die Klemmanschlußeinheiten ermöglichen den schnellen und unkomplizierten Anschluß
von Haushaltsanschlüssen an kommerzielle Endanschlüsse, wie z.B. Steckdosen, Schalter
und dgl. Die Klemmanschlußeinheiten werden in die Endgeräte (z.B. Steckdosen) nach
Bedarf eingesteckt. Eine Anwendung dieser Art ist in der Fig. 5 dargestellt. Dabei
können durch die Farbcodierung der Gehäusekappen 7 die Leitungsverbindungen nach außen
sichtbar gemacht und damit ein Vertauschen vermieden werden. Die Verwendung ist für
den Bereich der einphasigen 220/240V-Netze und für dreiphasige 380V/415 V-Netze vorgesehen.
[0018] Die Fig. 5 zeigt die Unteransicht einer Steckdose 24, an deren Kontakte 25 über Kontaktstreifen
26 die Klemmanschlußeinheiten, bestehend aus dem Gehäuse 1 und der Gehäusekappe 7,
angeschlossen sind.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0019]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Einführungsöffnung
- 3
- Kontakt
- 4
- Öffnung
- 5
- Aussparung
- 6
- Raststelle
- 7
- Gehäusekappe
- 8
- Abdeckelement
- 9
- Rasteinrichtung
- 10
- Rasteinrichtung
- 11
- Schneid-Klemm-Kontaktelement
- 12
- Steg
- 13
- Einführungsschlitz
- 14
- Rastvorrichtung
- 15
- Rastvorrichtung
- 16
- Rastlasche
- 17
- Aussparung
- 18
- Rast-Schnapp-Einrichtung
- 19
- Rast-Schnapp-Einrichtung
- 20
- säulenförmiges Teil
- 21
- Teil
- 22
- Abwinkelung
- 23
- Aufnahme
- 24
- Steckdose
- 25
- Kontakt
- 26
- Kontaktstreifen
1. Klemmanschlußeinheit für elektrische Leitungen im Energiebereich, mit Anschlußkontakten
und einem Gehäuse,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) Einführungsöffnungen (2) zu mindestens zwei elektrisch miteinander
verbundenen Kontakten (3) für die elektrischen Leiter, eine Öffnung (4) zur elektrischen
Verbindung von Klemmanschlußeinheiten über Rast-Schnapp-Einrichtungen (18,19) und
Rastvorrichtungen (14,15) zum Aneinanderreihen von Gehäusen (1) und eine Aussparung
(5) zum Hintereinanderreihen von Gehäusen (1) aufweist.
2. Klemmanschlußeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäuse (1)
über Rasteinrichtungen (9,10) mechanisch hintereinander gereiht sind.
3. Klemmanschlußeinheit nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kontakte (3) aus zwei sich gegenüberstehenden Schneid-Klemm-Elementen (11) bestehen,
die über einen Steg (12) miteinander und mit den Rast-Schnapp-Einrichtungen (18,19)
verbunden sind, wobei die Schneid-Klemm-Elemente (11) zum Steg (12) abgewinkelt ausgebildet
sind.
4. Klemmanschlußeinheit nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gehäusekappe (7) zwei Rastlaschen (16) mit Aussparungen (17) aufweist und sich über
die Einführungsöffnungen (2) erstreckt.
5. Klemmanschlußeinheit nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gehäusekappe (7) farbcodiert ist.
6. Klemmanschlußeinheit nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rast-Schnapp-Einrichtung (18) über die Öffnung (4) auf Kontakte von Endgeräten aufsteckbar
ist und die Rast-Schnapp-Einrichtung (19) mit einem Abdeckelement (8) verbunden ist.