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EP 0 644 290 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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22.03.1995 Patentblatt 1995/12 |
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Anmeldetag: 14.09.1994 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)6: D06F 35/00 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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DE ES GB IT |
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Priorität: |
17.09.1993 DE 4331632
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Anmelder: AEG Hausgeräte GmbH |
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D-90429 Nürnberg (DE) |
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Erfinder: |
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- Köhne, Jens, Dipl.-Ing.
D-90768 Fürth (DE)
- Stamminger, Rainer, Dr. Dipl.-Phys.
D-91207 Lauf (DE)
- Andreä, Jörg, Dr. Dipl.-Phys.
D-90537 Feucht (DE)
- Ott, Günter
D-90768 Fürth/Bay (DE)
- Schmidbauer, Waldemar
D-90451 Nürnberg (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zum Spülen und Schleudern von Wäsche in einer programmgesteuerten Waschmaschine |
(57) Verfahren zum Spülen und Schleudern von Wäsche in einer programmgesteuerten Waschmaschine
mit einer in einem Laugenbehälter (1) gelagerten Waschtrommel (2), bei der das Wasser
über eine Einspritzvorrichtung (15) in den am Innern des Waschtrommelmantels anliegenden
Wäschering (16) gefördert wird und der Spülabschnitt in mehrere Spülzyklen aufgeteilt
ist, wobei jeder der Spülzyklen aus einer Wassereinspritzphase und einer anschließenden
Schleuderphase besteht. Um ein gleichmäßiges Befeuchten der Wäsche in jedem der einzelnen
Spülzyklen sicherzustellen, wird bei jedem der Spülzyklen vor der Schleuderphase eine
Wäscheumverteilung durchgeführt.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spülen und Schleudern von Wäsche in einer
programmgesteuerten Waschmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der DE 41 15 776 A1 ist ein Verfahren dieser Art bekannt. Bei diesem Verfahren
wird nach mehreren Spülzyklen durch Herabsetzen der Waschtrommeldrehzahl bei gleichzeitiger
Erhöhung der einzuspritzenden Spülwassermenge in der Waschtrommel eine Wäscheumverteilung
vorgenommen. Durch dieses Verfahren wird wohl eine gewisse Reduzierung des bisherigen
Spülwasserverbrauches erreicht, jedoch ist bei ungenügender Wäscheverteilung der Durchfeuchtigkeitsgrad
der Wäsche mangelhaft und damit das Spülergebnis am Ende auch unbefriedigend. So können
sich bei diesem Verfahren beispielsweise größere Wäschestücke (Bettlaken, Tischtücher)
im Zentrum des Wäscheringes so aufspannen, daß der von der Spülwasser-Einspritzvorrichtung
abgegebene Sprühstrahl durch diese abgeschirmt wird und deshalb nicht mehr sämtliche
Wäscheteile des am Inneren des Waschtrommelmantels anliegenden Wäscheringes erreicht.
[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, das Verfahren zum Spülen und Schleudern
von Wäsche der in Rede stehenden Art so weiterzubilden, daß ein gleichmäßiges Befeuchten
der Wäsche in jedem der einzelnen Spülzyklen sichergestellt und am Ende ein zufriedenstellendes
Spülergebnis erreicht wird.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe gemäß der Erfindung ist dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches
1 zu entnehmen.
[0005] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0006] Durch die vorgeschlagene Maßnahme, nämlich bei jedem der einzelnen Spülzyklen in
der Waschtrommel eine Wäscheumverteilung vorzunehmen, wird ein gleichmäßiges Be- bzw.
Durchfeuchten sämtlicher Wäscheteile des Waschgutes in der Waschtrommel sichergestellt.
[0007] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Trommelwaschmaschine mit einer in die Waschtrommel gerichteten Wassereinspritzeinrichtung
im Schnitt,
Fig. 2 und 3 zwei Ausführungsmöglichkeiten der Spritzwasserzuführung bei nur teilweise
dargestellten Waschmaschinen der gleichen Art,
Fig. 4 ein Wasch- und Spülprogrammablaufschema
Die programmgesteuerte Trommelwaschmaschine nach Fig. 1 hat einen Laugenbottich 1,
in dem eine reversierbare, perforierte Waschtrommel 2 umlaufend untergebracht ist.
Die Waschtrommel 2 wird von einem unterhalb des Laugenbottichs 1 befindlichen Motor
3 über an sich bekannte Antriebsmittel 4 angetrieben. Unterhalb des Laugenbottichs
1 ist ferner eine Laugenpumpe 5 mit Ablaufschlauch 5' zum Abführen der Lauge aus dem
Bottich 1 angeordnet. Die Waschtrommel 2 hat eine frontseitige Beschickungsöffnung
6, die gegenüber dem Laugenbottich 1 durch einen umlaufenden Faltenbalg 8 abgedichtet
ist. Die Beschickungsöffnung 6 ist durch ein Bullaugentürfenster 9 dicht verschließbar.
Oberhalb des Laugenbottichs 1 befindet sich eine zur Frontseite hin herausziehbare
Waschmittelschublade 10 und zugehörige Waschmittel-Einspülwanne 11 sowie eine Frischwasserzuleitung
12. Die Frischwasserzuleitung 12 teilt sich in eine Waschmittelausspülleitung 13 und
in eine zur Waschtrommel 2 führende Direkteinsprühleitung 14 auf. Die sich in der
Abzweigung befindliche Wasserweiche/Umschaltventil ist in dem Bild nicht dargestellt.
Die Direkteinsprühleitung 14 ist in den Bereich der Waschtrommelbeschickungsöffnung
6 geführt und geht dort in einen in das Innere der Waschtrommel 2 gerichteten Sprühschlauch
15 oder Sprühdüse über. Durch den Sprühschlauch 15 wird gegen einen am inneren Waschtrommelmantel
anliegenden Wäschering 16 ein Flachstrahl 17 mit axialer Ausrichtung 17 gespritzt.
Das durch den Wäschering 16 wandernde Wasser bildet im Bodenbereich des Laugenbottichs
1 unterhalb des Wäschetrommelmantels eine freie Flotte 18 (sogenannter Sumpf). Die
Frischwasserzufuhr der Waschmaschine wird von nicht dargestellten Elektromagnetventilen
beherrscht, die über das bei solchen Waschmaschinen übliche Programmschaltwerk geschaltet
werden.
[0008] Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 wird über die von einem Ventil 20 beherrschte
Direkteinsprühleitung 14 ausschließlich Frischwasser über die Sprüheinrichtung 15
in die Waschtrommel 2 gefördert bzw. gegen den Wäschering 16 gesprüht.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 geht vom Bodenbereich des Laugenbottichs 1 eine
mit einer Umwälzpumpe 21 bestückte zusätzliche Laugenleitung 22,23 ab, über die die
im Bodenbereich des Laugenbottichs 1 sich ansammelnde freie Flotte 18 mehrmals umgepumpt
wird, d.h., daß diese Flotte zusätzlich im Kreislauf geführt und mehrmals gegen den
Wäschering 16 in der Waschtrommel 2 gesprüht wird. Dadurch wird der Sättigungswirkungsgrad
der Spülflotte gesteigert und damit eine weitere Senkung des Spülwasserverbrauchs
erreicht.
[0009] Anhand des Programmablaufschemas (Arbeitsdiagramm der Waschmaschine) nach Fig. 4
wird der Ablauf des erfindungsgemäßen Spülvorganges bei der in Rede stehenden Waschmaschine
nachfolgend beschrieben.
Mit Beendigung des Programmabschnittes "Hauptwäsche" wird nach dem Schleuder- und
Abpumpvorgang die Waschtrommel 2 zunächst stillgesetzt. Der Wäschering liegt auch
bei stehender Waschtrommel am Inneren des Waschtrommelmantels an. Dann wird über die
Programmsteuereinrichtung der Waschmaschine der Programmabschnitt "Spülen" eingeleitet
und die Waschtrommel auf eine Waschdrehzahl von 50 Umdrehungen pro Minute gebracht.
Mit Erreichen dieser Waschtrommel-Drehzahl wird der Wasserzulauf freigegeben und über
den in das Innere der Waschtrommel 2 gerichteten Sprühschlauch 15 (Sprühdüse) eine
bestimmte Menge Spülwasser (vorzugsweise bis zu maximal 4 Liter) gegen den am Waschtrommelmantel
anhaftenden Wäschering 16 gesprüht. Durch entsprechende Ausgestaltung der Sprühdüse
wird dabei sichergestellt, daß der Sprühstrahl in Form eines axialen Flachstrahls
gegen bzw. auf den hinteren Teil des Wäscheringes gerichtet ist. Infolge der Benetzung
und damit zunehmenden Gewichtes dieses Wäscheringteilbereiches lösen sich diese benetzten
Wäscheteile vom Wäschetrommelmantel ab und der Wäschering beginnt sich vom hinteren
Waschtrommelteil nach vorne abzulösen und fällt schließlich in sich zusammen. Das
über den Sprühschlauch 15 (Sprühdüse) zugeführte Spülwasser wird nunmehr auf den zusammengefallenen
Wäschering gesprüht. Dadurch, daß während der Spülwasserzulaufphase der Umlauf der
Waschtrommel mit Waschdrehzahl aufrecht erhalten wird, wird durch das dabei bewirkte
ständige Umverteilen des Waschgutes dieses von allen Seiten mit Spülwasser besprüht
und damit gut und gleichmäßig durchfeuchtet. Nach Beendigung der Spülwasserzufuhr
wird die Waschtrommel noch eine gewisse Zeit mit Waschdrehzahl weiterbewegt, so daß
während dieser Zeit (Einwirkzeit) das eingebrachte Spülwasser sämtliche Wäschestücke
des Waschgutes durchdringen kann. Nach Ablauf dieser programmgesteuerten Einwirkzeit
wird die Waschtrommeldrehzahl von 50 Umdrehungen pro Minute auf eine vorgesehene Schleuderenddrehzahl
über ein bestimmtes Schleuderdrehzahlprofil hochgefahren. Die Schleuderenddrehzahl
kann dabei, je nach Art und Menge der Wäschebeladung bis zu 1500 Umdrehungen pro Minute
betragen. Nach diesem Schleuder- und Abpumpvorgang erfolgt wieder ein Stillsetzen
der Waschtrommel und anschließendes Hochfahren auf 50 Umdrehungen pro Minute und Einleiten
eines weiteren Spülzyklus in der vorbeschriebenen Weise. Der beschriebene Spülvorgang
besteht aus mehreren solchen Spülzyklen und wird mit den üblichen "Endschleudern"
beendet. Die Anzahl der erforderlichen Spülzyklen kann z.B. aus den beim Waschvorgang
ermittelten Saugverhalten und damit Wasseraufnahmevermögen des Waschgutes bestimmt
werden. Es wäre auch der Einsatz eines speziellen Spülwasser-Sensors denkbar, der
je nach Restalkalität, Laugenverschmutzung usw. entscheidet, ob ein weiterer Spülzyklus
folgen soll. Die zulaufende Wassermenge je Spülzyklus wird über mehrere Parameter
bestimmt: Erkenntnisse über Wäschemenge und Art aus der Hauptwäsche durch das Saugverhalten
der Wäsche; Trommelantriebsmotor (Auslaufzeit der Trommel-Verzögerung); Anstieg der
freien Flotte (Sumpf) beim Einsprühen; Niveausensor.
1. Verfahren zum Spülen und Schleudern von Wäsche in einer programmgesteuerten Waschmaschine
mit einer in einem Laugenbehälter gelagerten Waschtrommel, bei der das Wasser über
eine Einspritzvorrichtung in den am Innern des Waschtrommelmantels anliegenden Wäschering
gefördert wird und der Spülabschnitt in mehrere Spülzyklen aufgeteilt ist, wobei jeder
der Spülzyklen aus einer Wassereinspritzphase und einer anschließenden Schleuderphase
besteht, dadurch gekennzeichnet, daß bei jedem der Spülzyklen vor der Schleuderphase
eine Wäscheumverteilung durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wäscheumverteilung in der
Zeitspanne zwischen dem Einleiten der Wassereinspritzphase und dem Beginn der Schleuderphase
durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß nach
Beendigung der auf den Waschvorgang folgenden Schleuder- und Abpumpphase die Wäschetrommel
stillgesetzt und danach auf etwa 50 Umdrehungen pro Minute hochgefahren wird und daß
nach Erreichen dieser Wäschetrommel-Drehzahl die Wassereinspritzvorrichtung freigegeben
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Spülzyklus mit einem Stillsetzen der Waschtrommel abgeschlossen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser in den hinteren
Bereich der Waschtrommel bzw. in den hinteren Abschnitt des in der Waschtrommel gebildeten
Wäscheringes gespritzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schleuderphase eine mit Waschdrehzahl betriebene Spülwasser-Einwirkzeit vorgeschaltet
ist.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Spülwasser-Einwirkzeit
eine zwischen einer und drei Minuten liegende Zeitspanne vorgesehen ist.