[0001] Die Erfindung betrifft eine von einer Wickelwelle ausrollbare Abdeckung, deren ausrollbares
Ende mit einer Saumstange in dem Verlauf des abzudeckenden Bereiches folgenden, Führungsprofile
aufweisenden Führungsschienen geführt ist und die Führungsschienen winklig zueinander
angeordnete Bereiche aufweisen, die an ihren einander zugewandten Stirnenden über
ebenfalls Führungsprofile aufweisende Bogenelemente verbunden sind.
[0002] Bei den Abdeckungen kann es sich beispielsweise um Markisen für Wintergärten handeln,
wobei die Markisen zur Abdeckung des Daches des Wintergartens und zusätzlich auch
zur Abdeckung der vertikalen Verglasung ausgebildet sein können (sog. Schräg-Senkrechtanlagen).
Es kann sich beispielsweise aber auch um eine freistehende, mit ihrem Kasten an einer
Wand befestigbare sog. Terrassenanlage handeln.
[0003] Die Winkel zwischen den winklig zueinander angeordneten Bereichen der Führungsschienen
variieren je nach den örtlichen Gegebenheiten. Für die Überbrückung des Bereiches
zwischen dem winklig zueinander stehenden Stirnenden der Führungsschienen ist es bekannt,
sog. geschnittene Bogenelemente einzusetzen. Hierzu werden die Stirnenden der Führungsschienen
auf Gehrung geschnitten, und es wird ein gerades Zwischenstück eingesetzt, dessen
Stirnenden entsprechend schräg angeschnitten sind. Diese Ausführung führt zu einem
hohen Verschleiß der Zugorgane, da die Zugorgane über Kanten geführt werden. Ein weiterer
Nachteil dieser bekannten Ausführungsform besteht darin, daß die Saumstange bei dem
Überfahren der Kanten ruckartige Bewegungen ausführt, welche sich nachteilig auf den
Gesamtmechanismus auswirken.
[0004] Aus der DE-OS 38 18 929 ist es bekannt, die Führungsschienen insgesamt zu biegen.
Dies ist jedoch sehr aufwendig, da während des Biegevorganges darauf geachtet werden
muß, daß keine die Funktion behindernde Querschnittsverformung in dem abgebogenen
Bereich auftritt. Ein weiterer Nachteil bei dieser Ausführungsform besteht darin,
daß die einstückig miteinander verbundenen "Vertikalteile" und "Horizontalteile" insgesamt
große Bauelemente erstellen, was insbesondere bei größeren Anlagen zu erheblichen
Transportproblemen führt.
[0005] Man hat auch bereits vorgeschlagen, gegossene Bogenelemente einzusetzen. Hier ist
es aber problematisch, derartige Bogenelemente auf unterschiedliche Winkelneigungen
zwischen den Führungsschienen anzupassen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Bogenelemente für Abrollvorrichtungen der
eingangs genannten Art zu schaffen, welche preiswert sind und in einfacher Weise individuell
auf unterschiedliche Winkel zwischen den Führungsprofilen anpaßbar sind.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Bogenelemente geteilt
ausgebildet sind und jeweils mit den Führungsprofilen versehene, miteinander verbundene
Bogenelementteile aufweisen, die an ihren einander abgewandten Seiten mit Verbindungseinrichtungen
zum Anschluß an die einander zugewandten Stirnenden der Führungsschienen versehen
sind, und die Bogenelementteile an relativ zueinander in einer gedachten Verbindungsebene
zwischen den Führungsschienen gegeneinander verstellbaren und arretierbaren Verbindungsteilen
verbunden sind, derart, daß durch eine Längenveränderung der einander zugewandten
Profilbereiche der Bogenelementteile eine Anpassung der Bogenlänge der Bogenelemente
an den jeweiligen Winkel zwischen den Führungsschienen erfolgen kann.
[0008] Hierbei ist vorteilhaft, daß die Anpassung der erfindungsgemäßen Bogenelemente an
den jeweiligen Winkel nicht an den jeweiligen Stirnenden erfolgt, sondern daß diese
Stirnenden unverändert bleiben und die Verstellung dadurch erfolgt, daß man die Bogenelementteile
an den einander zugewandten Stirnenden vorzugsweise kürzt. Anschließend fügt man die
Bogenelementteile so zusammen, daß die gekürzten Stirnseiten bündig gegeneinander
anliegen. Die Bogenelementteile werden in dieser Stellung arretiert und sind damit
in einfacher Weise an den jeweils gewünschten Winkel anpaßbar.
[0009] Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Verbindungseinrichtung zur Verbindung
mit den einander zugewandten Stirnenden der Führungsschienen und auch das jeweilige
Stirnende der Führungsschienen nicht zur Anpassung an unterschiedliche Winkel verändert
werden muß.
[0010] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Wenn die Verbindungseinrichtung in die Führungsprofile der Führungsschienen einschiebbare
Formstücke aufweist, so hat dies den Vorteil, daß die damit erzielbare formschlüssige
Verbindung zwischen Führungsschiene und Bogenelement unabhängig von einer Anpassung
des Bogenelementes an den jeweiligen Winkel erhalten bleiben kann.
[0011] Durch die weiterhin vorgesehene Laufflächenabdeckung im Laufflächenbereich der Führungsprofile
der Bogenelementteile kann eine Verbesserung der Laufeigenschaften erzielt werden.
[0012] Insgesamt bietet die Erfindung den Vorteil, daß für die Anpassung des Bogenelementes
an den jeweils gewünschten Winkel relativ geringe Anpaßarbeiten erforderlich sind,
da durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Bogenelementes eine Anpassung "im Innenbereich"
des Bogenelementes erfolgt und nicht an den Stirnendbereichen.
[0013] Anhand der Zeichnung werden nachfolgend Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittdarstellung durch einen eine Wickelwelle aufweisenden Markisenkasten
mit einer Seitenansicht einer horizontalen Führungsschiene sowie einer entsprechenden
vertikalen Führungsschiene, wobei die einander zugewandten Stirnenden der Führungsschienen
über ein Bogenelement miteinander verbunden sind;
- Fig. 2
- eine Darstellung des Bogenelementes gemäß Fig. 1 in vergrößertem Maßstab;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 2;
- Fig. 4
- eine Darstellung entsprehend Fig. 1, wobei jedoch die Vorrichtung auf einem Glasdach
mit in einem Winkel zueinander angeordneten Glasdachbereichen angeordnet ist und das
Bogenelement im Vergleich zu Fig. 1 dem Neigungswinkel entsprechend verkürzt ist.
[0014] In Fig. 1 ist mit 1 ein Markisenkasten bezeichnet, in welchem eine (nicht dargestellte)
Wickelwelle für eine mittels flexibler Zugorgane ausrollbare Abdeckung (ebenfalls
nicht dargestellt) drehbar gelagert ist. Die Achse der Wickelwelle verläuft senkrecht
zur Zeichenebene. Der Markisenkasten weist in seinem mit 2 bezeichneten Bereich eine
sich über die gesamte Kastenlänge erstreckende Öffnung für das ausrollbare Ende der
auf der Wickelwelle aufgerollten Abdeckung auf. Das ausrollbare Ende der Abdeckung
ist mit einer schematisch dargestellten Saumstange 3 in Führungsschienen 4 und 5 geführt,
welche in Bereichen 6 und 7 Führungsprofile aufweisen. Die Führungsschiene 4 verläuft
horizontal und die Führungsschiene 5 verläuft vertikal. Bei der Anordnung kann es
sich beispielsweise um eine sog. Wintergartenmarkise handeln, wobei die Führungsschiene
4 entsprechend dem Verlauf einer (nicht dargestellten) Dachverglasung und die Führungsschiene
5 entsprechend dem Verlauf einer (nicht dargestellten) Frontverglasung des Wintergartens
verläuft. Eine Abdecknase ist mit 8 bezeichnet. Die einander zugewandten Stirnenden
9 und 10 der Führungsschienen 4 und 5 sind über ein insgesamt mit 11 bezeichnetes
Bogenelement verbunden, welches weiter unten näher erläutert wird. Im Bereich des
Bogenelementes 11 vorgesehene, an schematisch dargestellten Lagerböcken 12 und 13
gelagerte Umlenkrollen 14 und 15 sorgen dafür, daß die ausrollbare Abdeckung im wesentlichen
parallel zu der Verglasung geführt wird, wobei dies außerhalb oder auch innerhalb
der Verglasung (Außenmarkise bzw. Innenmarkise) geschehen kann.
[0015] Zum Ausziehen der ausrollbaren Abdeckung sind an den Enden der Saumstange 3 (nicht
dargestellte) Zugorgane in Form von Bändern befestigt, die über in einem mit 16 bezeichneten
Umlenkkopf angeordnete Umlenkrollen (nicht dargestellt) an den unteren Enden der Führungsschienen
5 geführt sind und in dem Bereich 7 des Führungsprofils der Führungsschienen 5 und
den Führungsschienen 4 bis in das Innere des Markisenkastens 1 zurückverlaufen, wo
sie von (nicht dargestellten) Wickelelementen an den Enden der Wickelwelle aufwickelt
werden. Die Wikkelelemente stehen mit der Wickelwelle in Verbindung und weisen beispielsweise
Spulen oder Seilrollen auf, auf denen sich die Zugorgane bei einem Drehen der Wickelwelle
aufspulen, wenn die Abdeckung von der Wickelwelle abgewickelt wird, und umgekehrt.
[0016] Fig. 2 zeigt in im Vergleich zuFig. 1 vergrößertem Maßstab ein Bogenelement 11, jedoch
ohne Darstellung der Führungsschienen 4 und 5. Das Bogenelement 11 ist geteilt ausgebildet
und weist Bogenelementteile 17 und 18 auf, welche den Führungsprofilen in den Führungsschienen
entsprechende Führungsprofile 6a, 6b bzw. 6a', 6b' aufweisen. An den Bogenelementteilen
17 und 18 sind als sog. "Augen" ausgebildete Verbindungsteile 19 und 20 angeformt,
welche an einem außerhalb der Profilbereiche 6a, 6b bzw. 6a', 6b' liegenden Drehpunkt
21a in einer der Zeichenebene entsprechenden Ebene zueinander verschwenkbar und über
eine Arretiereinrichtung 21 gegeneinander arretierbar sind. Die Arretiereinrichtung
21 weist einen Schraubenbolzen 23 und eine Mutter 24 auf. An den äußeren Enden der
Bogenelementteile 17 und 18 sind Formstücke 25 und 26 angeformt, die in die Stirnenden
9 bzw. 10 (Fig. 1) der Führungsschienen 4 bzw. 5 einschiebbar sind. Eine Seitenbegrenzung
innerhalb der Führungsprofile 6a bzw. 6a' ist mit 27 bezeichnet. Die Seitenbegrenzung
dient zur Führung der Stirnenden der in den Führungsprofilen 6a bzw. 6a' geführten,
an den Enden der Saumstange 3 angebrachten Führungsrollen (nicht dargestellt). Die
in Fig. 2 mit 28, 29 bzw. 28', 29' bezeichneten Laufflächen der Führungsprofile können
zur Verbesserung der Laufeigenschaften mit einer beispielsweise aus Edelstahlband
bestehenden Laufflächenabdeckung versehen sein (nicht dargestellt).
[0017] Bei der Vorrichtung gemäß Fig. 1 beträgt der Winkel zwischen den Führungsschienen
4 und 5 ca. 90°. Dementsprechend ist das Bogenelement 11 zur Überbrückung des Neigungswinkels
von ca. 90° ausgebildet.
[0018] In Fig. 4 ist eine abrollbare Abdeckung für einen anderen Neigungswinkel dargestellt.
Hier sind schematisch ein horizontales Glasdach 30 und ein sich in einem Winkel α
schräg dazu erstreckendes weiteres Glasdach dargestellt. An einen Markisenkasten 1
schließen sich Führungsschienen 4 und 5' an, die jeweils an Montageböcken 32, 33,
34 oberhalb der Glasdächer 30 und 31 angebracht sind. Entsprechend der Darstellung
in Fig. 1 sind auch hier ein Umlenkkopf 16 sowie Lagerböcke 12 und 13 für Umlenkrollen
14 und 15' vorgesehen. Das in Fig. 4 mit 11' bezeichnete Bogenelement ist dem gegenüber
Fig. 1 veränderten Neigungswinkel α angepaßt worden. Die Anpassung erfolgt - ausgehend
von dem in Fig. 2 dargestellten Bogenelement 11 - dadurch, daß die einander zugewandten
Stirnenden 35 und 36 der Bogenelementteile 17 und 18 verkürzt werden und dann die
Bogenteile 17 und 18 um den Drehpunkt 21a in Richtung aufeinander zu so verschwenkt
werden, daß die nunmehr verkürzten Stirnenden wieder gegeneinander anliegen und dann
mittels der Arretiereinrichtung 21 wieder fest miteinander verbunden werden. Die Längenveränderung
(hier Verkürzung) erfolgt dabei bei beiden Bogenelementteilen um ein solches Maß,
daß die an den äußeren Stirnenden vorgesehenen Formstücke in den gewünschten Neigungswinkeln
zueinander angeordnet sind. Die gegenüber der Darstellung in Fig. 2 verkürzten Bogenelementteile
gemäß Fig. 4 sind dort mit 17' bzw. 18' bezeichnet.
[0019] Der Schraubenbolzen 23 weist außerhalb des Gewindebereiches für die Mutter 24 eine
Lauffläche 37 auf. Auf diese Lauffläche ist eine weitere, mit Lagerenden versehene
Umlenkrolle aufsteckbar.
1. Von einer Wickelwelle ausrollbare Abdeckung, deren ausrollbares Ende mit einer Saumstange
in dem Verlauf des abzudeckenden Bereiches folgenden, Führungsprofile aufweisenden
Führungsschienen geführt ist und die Führungsschienen winklig zueinander angeordnete
Bereiche aufweisen, die an ihren einander zugewandten Stirnenden über ebenfalls Führungsprofile
aufweisende Bogenelemente verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Bogenelemente
(11, 11') geteilt ausgebildet sind und jeweils mit den Führungsprofilen (6a, 6b, 6a',
6b') versehene, miteinander verbundene Bogenelementteile (17, 18 bzw. 17', 18') aufweisen,
die an ihren einander abgewandten Enden mit Verbindungseinrichtungen (25, 26) zum
Anschluß an die einander zugewandten Stirnenden der Führungsschienen (4, 5 bzw. 4,
5') versehen sind, und die Bogenelementteile (17, 18 bzw. 17', 18') an relativ zueinander
in einer gedachten Verbindungsebene zwischen den Führungsschienen (4, 5 bzw. 4, 5')
gegeneinander verstellbaren und arretierbaren Verbindungsteilen (19, 20) verbunden
sind, derart, daß durch eine Längenveränderung der einander zugewandten Profilbereiche
der Bogenelementteile (17, 18 bzw. 17', 18') eine Anpassung der Bogenlänge der Bogenelemente
(11, 11') an den jeweiligen Winkel zwischen den Führungsschienen (4, 5 bzw. 4, 5')
erfolgen kann.
2. Abrollbare Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bogenelemte
(17, 18) mit ihren Verbindungsteilen (19, 20) um einen außerhalb der Profilbereiche
liegenden Drehpunkt (21a) zueinander verschwenkbar und gegeneinander arretierbar sind.
3. Abrollbare Abdeckung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungseinrichtung
(21) eine Schraubenbolzen-Mutter-Anordnung aufweist.
4. Abrollbare Abdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindungseinrichtungen als an den äußeren Enden der Bogenelementteile vorgesehene,
in die Führungsprofile der Führungsschienen (4, 5 bzw. 4, 5') einschiebbare Formstücke
(25, 26) ausgebildet sind.
5. Abrollbare Abdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Laufflächen (28, 29 bzw. 28', 29') der Bogenelementteile (17, 18 bzw. 17', 18')
eine Reibung vermindernde Laufflächenabdeckung aufweisen.
6. Abrollbare Abdeckung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schraubenbolzen (23) außerhalb des Gewindebereiches für die Mutter (24) eine Lauffläche
(37) aufweist, auf die eine weitere, mit Lagerenden versehene Umlenkrolle aufsteckbar
ist.