(57) Für ein Verfahren zur Kraftstoffzumessung einer Diesel-Brennkraftmaschine mit einer
elektronischen Einspritzpumpe und einer vom Abgas beaufschlagten Lambda-Sonde wird
vorgeschlagen, daß in einem Lastpunkt die effektive Einspritzmenge aus dem anstehenden
Lambda-Istwert und einem Ansaugluftmassen-Istwert ermittelt wird und daß dieser ermittelte
Wert in Bezug gesetzt wird zu dem in der Einspritzpumpe bestimmten Einspritzmengen-Wert
zur Bildung eines Signals zur Korrektur der Einspritzmenge.
[0001] Die Erfindung bezieht sich nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 auf ein aus
der EP-B 0 377 596 bekanntes Verfahren zur Kraftstoffzumessung einer Diesel-Brennkraftmaschine.
[0002] Bei diesem bekannten Verfahren erfolgt die Kraftstoffzumessung im Teillastbereich
der Brennkraftmaschine gesteuert, wogegen die Kraftstoffzumessung an der Vollast über
zusätzliche Signale einer im Abgasstrang der Brennkraftmaschine angeordneten Lambda-Sonde
geregelt erfolgt.
[0003] Weiter ist es bekannt, Lambda-Sonden-Signale zur Beeinflussung einer Abgasrückführeinrichtung
bei Diesel-Brennkraftmaschinen zu verwenden.
[0004] Bei elektronischen Diesel-Einspritzpumpen wird dem Einspritzpumpenteil aus einem
Kennfeld in Abhängigkeit einer Fahrpedalstellung und weiteren Betriebskenngrößen eine
lastpunktabhängige Einspritzmenge vorgegeben. Zur Regelung dieser Einspritzmenge ist
es ferner üblich, in der Einspritzpumpe aus dem Zusammenhang von Mengenstellwerksposition
oder Förderdauer und Maschinen- bzw. Pumpen-Drehzahl die jeweilige Einspritzmenge
zu ermitteln.
[0005] Von nicht erfaßtem Einfluß auf die eingespritzten Kraftstoffmengen sind die unterschiedlichen
Kraftstoffqualitäten, die exemplarischen toleranzbedingten Streuungen in der Einspritzpumpe
und die laufzeitabhängigen Veränderungen der gesamten Einspritzausrüstung.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bei dem bekannten Verfahren der Kraftstoffzumessung
aus den vorgenannten Gründen abweichenden Einspritzmengen durch betriebsabhängige
Korrekturmaßnahmen an der Einspritzpumpe zu vermeiden.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale
vorteilhaft einfach gelöst. Durch die erfindungsgemäße Ermittlung der tatsächlichen
Einspritzmenge aus dem Lambda-Istwert und dem Ansaugluftmassen-Istwert in einem Lastpunkt
und der weiteren erfindungsgemäßen Korrelation dieses Einspritzmengen-Wertes mit dem
in der Einspritzpumpe vor allem über eine drehzahlabhängige Mengenstellwerksposition
bestimmten Einspritzmengen-Wert zur Bildung eines Korrektursignals kann in vorteilhafter
Weise mit dessen Hilfe eine einspritzausrüstungs- und/oder kraftstoffseitig bedingte
abweichende Einspritzmenge korrigiert werden.
[0008] Um den Vorteil der erfindungsgemäßen Einspritz-Korrektur voll auszunützen, sind im
Anspruch 2 Merkmale zur Erzielung eines quasi-stationären Lastpunktes angegeben. Mit
innerhalb eines vorbestimmten Zeitfensters abgeschlossenen Maßnahmen zur Einspritz-Korrektur
ist eine Verzerrung der korrigierten Einspritzmengen-Werte durch dynamisches Maschinenverhalten
unterbunden.
[0009] Im Anspruch 3 ist eine Adaption der korrigierten Einspritzmengen-Werte in einem Soll-Kennlinienfeld
für Einspritzmengen beschrieben. Damit werden in vorteilhafter Weise größere Abweichungen
von vornherein vermieden.
[0010] Zur Verbesserung des Emissionverhaltens der Diesel-Brennkraftmaschine findet die
erfindungsgemäße Einspritz-Korrektur gemäß Anspruch 4 bei unterer bis mittlerer Teillast
und luftmassengeregelter Abgasrückführung Anwendung sowie gemäß Anspruch 5 an der
Vollast zur Einspritzmengen-Begrenzung.
[0011] Das Verfahren ist im folgenden beschrieben.
[0012] Bei einer Diesel-Brennkraftmaschine mit elektronischer Einspritzpumpe wird in Abhängigkeit
vom Betriebszustand (Start, Leerlauf, Last) und von Betriebskenngrößen (Motordrehzahl,
Fahrpedalstellung, Temperaturen, u.a.) aus einem Kennfeld ein Einspritzmengen-Wert
dem Stellwerk eines drehzahlgesteuerten Mengenstellwerks vorgegeben. Weiter werden
bei derartigen Einspritzpumpen aus der Korrelation von Mengenstellwerksposition und
Maschinen- bzw. Pumpendrehzahl Einspritzmengen bestimmt, deren Werte aufgrund unterschiedlicher
Kraftstoffqualität sowie einspritzausrüstungsseitig bedingter exemplarischer toleranzbedingter
Streuungen und laufzeitabhängiger Veränderungen relativ ungenau sind.
[0013] Zur Erzielung von an Lastpunkten besser angepaßten Einspritzmengen werden die Spannungssignale
einer vom Abgas der Diesel-Brennkraftmaschine beaufschlagten Mager-Lambda-Sonde einem
Rechenwerk der elektronischen Einspritzpumpe zugeführt, wobei aus dem jeweiligen Lambda-Istwert
und einem zugehörigen Ansaugluftmassen-Istwert die tatsächliche bzw. effektive Einspritzmenge
errechnet bzw. ermittelt wird. Dieser je Lastpunkt jeweils ermittelte, effektive Einspritzmengen-Wert
wird zudem aus Mengenstellwerksposition bzw. Förderdauer und maschinen- bzw. pumpen-drehzahlbestimmten
relativ ungenauen Einspritzmengen-Wert in Bezug gesetzt zur Bildung eines Korrektursignals.
Mit Hilfe dieses Korrektursignals wird die aus der einspritzausrüstungs- und/oder
kraftstoffseitig bedingten Abweichung resultierende Einspritzmenge korrigiert.
[0014] Während der Ermittlung der für einen Lastpunkt tatsächlichen Einspritzmenge und der
pumpenseitig bestimmten Einspritzmenge sowie deren Korrelation zur Bildung eines Korrektursignals
können dynamische Änderungsraten einer einspritzmengenrelevanten Betriebskenngröße
- z.B. Maschinen- bzw. Pumpen-Drehzahl - die Signalbildung nachteilig bzw. ungünstig
beeinflussen. Zur Erzielung eines quasi-stationären Lastpunktes werden daher die dynamischen
Änderungsraten über eine vorbestimmte Zeitspanne mit einer vorgegebenen, maximalen
Änderungsrate verglichen. Bei Überschreiten dieser maximalen Änderungsrate innerhalb
des Zeitfensters wird die Signalbildung abgebrochen und neu gestartet. Damit unterbleibt
bei einem relativ raschen dynamischen Lastwechsel die Bildung von Korrektursignalen.
[0015] Um größere Abweichungen der Einspritzmengen durch fest abgelegte Einspritzmengen-Kennfeld-Werte
von vornherein zu vermeiden, können die in einem Soll-Kennfeld für Einspritzmengen
einer elektronischen Einspritzpumpe abgelegten Werte durch die korrigierten Einspritzmengen-Werte
überschrieben werden.
[0016] Vorteilhaft ist die Verwendung der erfindungsgemäß korrigierten Einspritzmengen bei
unterer bis mittlerer Teillast und luftmassengeregelter Abgasrückführung im Hinblick
auf verbessertes Emissionsverhalten der Diesel-Brennkraftmaschine. An der Vollast
dient das erfindungsgemäße Verfahren zur Einspritzmengen-Begrenzung und damit zur
Vermeidung von Schwarzrauch.
1. Verfahren zur Kraftstoffzumessung einer Diesel-Brennkraftmaschine,
- bei dem ein in Abhängigkeit vom Betriebszustand und von Betriebskenngrößen in einem
Kennfeld ermittelter Wert einer Einspritzmenge einer Einspritzpumpe der Brennkraftmaschine
vorgegeben wird, wobei
- ferner lastabhängig Einspritzmengen über eine vom Abgas der Diesel-Brennkraftmaschine
beaufschlagte Lambda-Sonde beeinflußt werden,
dadurch gekennzeichnet,
- daß in einem Lastpunkt die effektive Einspritzmenge aus dem anstehenden Lambda-Istwert
und einem Ansaugluftmassen-Istwert ermittelt wird, und
- daß dieser ermittelte Einspritzmengen-Wert in Bezug gesetzt wird zu dem Wert der
insbesondere durch eine drehzahlabhängige Mengenstellwerksposition oder Förderdauer
bestimmten Einspritzmenge zur Bildung eines Korrektursignals, mit dem
- eine einspritzausrüstungs- und/oder kraftstoffseitig bedingt abweichende Einspritzmenge
korrigiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während der Ermittlung der
verschiedenen Einspritzmengen-Werte eines Lastpunktes und der anschließenden Bildung
von Korrekturwerten auftretende dynamische Änderungsraten einer einspritzmengenrelevanten
Betriebskenngröße (Motordrehzahl) über eine vorbestimmte Zeitspanne mit einer vorgegebenen,
maximalen Änderungsrate verglichen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Soll-Einspritzmengen-Kennfeld
abgelegte Werte durch korrigierte Einspritzmengen-Werte überschrieben werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei unterer bis
mittlerer Teillast und luftmassengeregelter Abgasrückführung korrigierte Einspritzmengen
verwendet werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet durch die Anwendung zur Einspritzmengen-Begrenzung
an der Vollast.