[0001] Die Erfindung betrifft eine Flüssigkeitsringgaspumpe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Beim Betrieb von Flüssigkeitsringgaspumpen werden durch die Pumpen selbst, insbesondere
wenn sie aus Unterdruckbereichen ansaugen und gegen atmosphärischen Druck verdichten,
mehr oder weniger starke Geräusche verursacht. Zum einen gibt es bei diesen Pumpen
typische Kavitationsgeräusche, die vor allem dann auftreten, wenn sie bei relativer
hohem Vakuum ansaugen (Diagramm Fig. 1, durchgezogene Linie).Es ist bekannt, sie durch
Vermeidung der Kavitation zu bekämpfen, indem beispielsweise die kavitationsgefährdeten
Stellen der Pumpe während des Fördervorgangs Gas zu geführt wird. Weitere Geräusche
entstehen durch die periodische Arbeitsweise des Flügelrads und als Strömungsgeräusche.
Sie entstehen bei einer als Vakuumpumpe betriebenen Flüssigkeitsringgaspumpe bei weniger
tiefen Ansaugdrücken als die Kavitationsgeräusche und erreichen einen Höhepunkt bei
Ansaugdrücken in der Größenordnung von 120 bis 200 mbar und nehmen dann mit ansteigendem
Ansaugdrücken wieder ab. Man hat versucht, diese Geräusche dadurch zu dämpfen, daß
man im Druckraum der Pumpe eine Trennwand vorsieht, die bis in den Teil des Druckraums
hineinreicht, der bei normalem Förderstrom mit Flüssigkeit gefüllt ist bzw. ein stark
mit Flüssigkeit angereichertes Gasflüssigkeitsgemisch enthält. Zwar erreicht man dadurch,
daß das austretende Gasflüssigkeitsgemisch diesen Bereich durchströmen muß, eine gewisse
Dämpfung (DE-C 2 036 295); aber in weiten Betriebsbereichen bleibt ein störender Geräuschpegel.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Geräuschentwicklung einer Flüssigkeitsringgaspumpe
zu dämpfen. Die erfindungsgemäße Lösung besteht in den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0004] Die Wirkung des an den Strömungsweg angrenzenden Pufferraums beruht darauf, daß dieser
sich durch Entmischung des vorbeiströmenden Gasflüssigkeitsgemisches zumindest in
seinem oberen Bereich mit Gas oder einem überwiegenden gashaltigen Gasflüssigkeitsgemisch
füllt, während sich in dem Bereich, im welchem sich der Pufferraum zum Strömungsweg
hin öffnet, ein spezifisch schwereres Gasflüssigkeitsgemisch befindet. Die vom Druckschlitz
des Förderraums herkommenden, im Förderstrom enthaltenen Druck- und Schallwellen werden
dem im Pufferraum enthaltenen Medium mitgeteilt, das dank des hohen Gasanteils kompressibel
ist, während der im Öffnungsbereich des Pufferraums enthaltene, spezifisch schwerere
Anteil eine schwingende Masse bildet. Dadurch kommt eine Dämpfungswirkung ähnlich
derjenigen eines Helmholtz-Resonators zustande. Demgemäß kann die Wirkung der Erfindung
kurz dahin beschrieben werden, daß am Strömungsweg ein weitgehend mindestens mit Gas
gefüllter Raum geschaffen wird, der für das vorbeiströmende Gasflüssigkeitsgemisch
als Schalldämpfer wirkt.
[0005] Damit der Pufferraum ein hinreichendes Gasvolumen aufnehmen kann, ohne daß dies durch
die Strömungsbeeinflussung seitens des Förderstroms ständig wieder herausgespült wird,
soll der Pufferraum eine bestimmte Mindestlänge in vertikaler Richtung aufweisen.
Er soll mindestens so lang wie weit sein. Als Weite ist in diesem Zusammenhang das
geometrische Mittel aus seinen Querabmessungen im Bereich seiner größten Ausdehnung
anzusehen. Zweckmäßigerweise ist seine vertikale Länge mindestens doppelt oder noch
besser dreimal so groß.
[0006] Eine beträchtliche Rolle spielt die Weite der Öffnung des Pufferraums im Verhältnis
zu seiner Länge. Diese ist zweckmäßigerweise mindestens 1,5 mal, zweckmäßigerweise
mindestens 2,5 mal so groß wie die Wurzel aus der Querschnittsfläche der Öffnung.
[0007] Schließlich kann auch das Volumen des Pufferraums im Verhältnis zu seiner Öffnungsweite
von Bedeutung sein. Zweckmäßigerweise ist der Öffnungsquerschnitt nicht größer als
das 0,8-fache zweckmäßigerweise als das 0,5-fache Quadrat aus der dritten Wurzel des
Pufferraumvolumens.
[0008] Das Merkmal, daß die Öffnung des Pufferraums an den Strömungsweg angrenzt, soll besagen,
daß der Pufferraum zwar mit dem Strömungsweg so eng in Verbindung stehen soll, daß
die Schwingungsübertragung zum Pufferraum hin möglich ist, daß aber der Strömungseinfluß
des Strömungswegs auf den Pufferraum nicht so groß ist, daß dadurch die Bildung eines
wesentlich gasgefüllten oder gasangereicherten Teils in diesem Raum verhindert wird.
[0009] Der Pufferraum muß eine gewisse Mindestgröße aufweisen, um wirksam zu sein. Nach
einer ersten Regel soll er nicht kleiner sein als das 0,1-fache, zweckmäßigerweise
das 0,2-fache Volumen des Druckraums. Nach einer anderen Regel soll er mindestens
so groß sein, zweckmäßigerweise doppelt so groß sein wie die dritte Potenz des lichten
Druckstutzendurchmessers in der Höhe von dessen Anschlußflansch.
[0010] In Fig. 1 ist dargestellt, welchen Einfluß die erfindungsgemäßen Maßnahmen auf den
Schalldruck in der Umgebung einer Versuchspumpe, die aus Vakuum gegen die Atmosphäre
verdichtet, ausübt. Im Maximumbereich konnte der Schalldruck um mehr als 10 dB(A)
gesenkt werden.
[0011] Eine besonders einfache Form der Ausführung des Pufferraums ist die Einfügung einer
oder mehrerer wandbildender Teile, vorzugsweise Rippen, im Druckraum der Pumpe. Vorteilhaft
ist es weiterhin, wenn diese annähernd senkrecht zur Gehäuse-Querebene, d. h. achsparallel
angebracht werden. Das vereinfacht den Einbau bzw. erleichtert die Herstellung, wenn
es sich bei dem Gehäuseteil um ein Gußstück handelt.
[0012] Bei manchen Flüssigkeitsringpumpen sind zusätzlich zu dem ständig offenen Druckschlitz
des Förderraums durch Ventile verschließbare Drucköffnungen vorgesehen, wobei gegebenenfalls
für die Bildung oder Halterung der Ventile besondere Gehäuseteile vorgesehen werden,
die einen gewissen Platz beanspruchen. Es kann auf Schwierigkeiten stoßen, zusätzlich
dazu im Druckraum auch noch einen Pufferraum zu schaffen. Erfindungsgemäß läßt sich
diese Schwierigkeit dadurch vermeiden oder vermindern, daß die Ventilöffnungen oder
wenigstens einige von ihnen (nämlich vorzugsweise diejenigen, die in Umlaufrichtung
zuerst von den Flügeln des Flügelrads erreicht werden) in den Pufferraum einbezogen
werden. Lediglich das aus dem ständig offenen Teil des Druckschlitzes austretende
Gasflüssigkeitsgemisch beziehungsweise gegebenenfalls das aus den nicht in den Pufferraum
einbezogene Ventilöffnungen austretende Gasflüssigkeitsgemisch wird dann an dem Pufferraum
vorbeigeleitet. Die Forderung der Erfindung, daß der Pufferraum außer seiner dem Strömungsweg
zugewendeten Öffnung im wesentlichen geschlossen sein soll, wird gleichwohl erfüllt,
weil die Ventilöffnungen (bzw. zumindest die der Umlaufrichtung entgegen vorne liegenden
Ventilöffnungen) bei denjenigen Ansaugdrücken, bei denen die stärkste Geräuschentwicklung
stattfindet, betriebsbedingt geschlossen sind.
[0013] Eine weitere besonders einfache Form der Ausführung der Erfindung ist es, wenn man
vom Druckstutzen ausgehend ein doppelwandiges Rohr in den Druckraum der Pumpe hineinführt
und den Zwischenraum zwischen den beiden Rohrwänden nach oben abschließt, nach unten
hin aber offenläßt.
[0014] Die Größe der Pufferraumöffnung sollte auch ein gewisses Mindestmaß im Verhältnis
zur Stärke des Förderstroms haben, die näherungsweise durch den Druckstutzenquerschnitt
in Höhe des Anschlußflanschs repräsentiert wird. Das Verhältnis der Größe der Pufferraumöffnung
zu diesem Druckstutzenquerschnitt sollte zwischen 0,2 und 5, vorzugsweise zwischen
0,5 und 2 liegen.
[0015] Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Figuren II bis VI
erläutert, die vorteilhafte Ausführungsbeispiele in schematischen Querschnitten veranschaulichen.
[0016] Im Beispiel gemäß Figur II befindet sich der Druckraum 3 in der linken Gehäusehälfte.
Das Gasflüssigkeitsgemisch tritt durch den ständig offenen Druckschlitz 2 in den Druckraum
3 ein und verläßt ihn durch den Druckstutzen 1. Durch Wände 5 ist innerhalb des Druckraums
3 der Pufferraum 4 abgeteilt, der sich im wesentlichen vertikal erstreckt und dessen
vertikale Länge etwa doppelt so groß ist wie seine größte horizontale Weite. Man muß
sich vorstellen, daß seine Wände 5 sich über die gesamte axiale Abmessung des Druckraums
zwischen seinen vor und hinter der Darstellungsebene befindlichen Begrenzungswänden
erstrecken oder durch eine parallel zur Darstellungsebene verlaufende, zusätzliche
Wand geschlossen sind. In den Pufferraum 4 münden die durch Ventile abschließbaren
Drucköffnungen 6. In denjenigen Betriebsbereichen, in denen die Geräusche hauptsächlich
entstehen, sind diese Öffnungen geschlossen, wobei der aus dem Druckschlitz 2 austretende
Gasflüssigkeitsstrom auf seinem Weg zum Druckstutzen 1 an der unten befindlichen Öffnung
des Pufferraums 4 vorbei geführt wird.
[0017] Im Ausführungsbeispiel der Figur 3 ist um den tief in den Druckraum 3 hinabragenden
Druckstutzen 1 herum durch die Wand 5 und die links vom Druckstutzen befindliche Gehäusewand
ein Pufferraum geschaffen, dessen Höhe mehrfach größer ist als seine in der Darstellung
ersichtliche Öffnungsweite. Im übrigen sind die Erläuterungen zu Figur II auf dieses
Beispiel übertragbar.
[0018] Dies gilt auch für das Beispiel gemäß Figur IV, in welchem der Pufferraum als Zwischenraum
zwischen zwei konzentrischen Rohren gebildet ist, von denen das Innere den Druckstutzen
bildet.
[0019] Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur V erstreckt sich der Druckraum über den gesamten
Querschnitt des Gehäuses. Zwischen dem Bereich, in welchem der ständig offene Teil
des Druckschlitzes 2 angeordnet ist, und dem Druckstutzen 1 ist durch Wände 5 ein
Pufferraum gebildet, dessen Höhe vielfach größer ist als seine größte, in der Darstellungsebene
erscheinende Weite. Dasselbe gilt für das Beispiel gemäß Figur VI, wobei zwischen
der nach unten gewendeten Öffnung des Pufferraums und dem nahe dieser Öffnung gelegenen,
ständig offenen Druckschlitz 2 eine von unten nach oben sich erstreckende Trennrippe
angeordnet ist, die die Pufferraumöffnung von dem Druckschlitz abschirmt und dafür
sorgt, daß der Förderstrom beruhigt und ohne wesentliche in den Pufferraum gerichtete
Strömungskomponente daran vorbeifließt.
1. Flüssigkeitsringgaspumpe mit einem Strömungsweg für das aus dem Förderraum austretende
Gasflüssigkeitsgemisch und einer geräuschdämpfenden Einrichtung, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Strömungsweg die Öffnung eines sich von dieser Öffnung nach oben erstreckenden,
im übrigen im wesentlichen geschlossenen Pufferraums (4) angrenzt, wobei
- der Pufferraum länger als weit ist
- und/oder die Länge des Pufferraums mindestens 1,5 mal so groß ist wie die Wurzel
aus der Querschnittsfläche seiner Öffnung
- und/oder der Öffnungsquerschnitt des Pufferraums nicht größer ist als das 0,8-fache
Quadrat aus der dritten Wurzel seines Volumens.
2. Flüssigkeitsringgaspumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Pufferraum
zumindest in seinem höheren Bereich strömungsberuhigt ist.
3. Flüssigkeitsringgaspumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Pufferraum
vertikal langgestreckt ist.
4. Flüssigkeitsringgaspumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Volumen des Pufferraums mindestens etwa dem 0,2-fachen Volumen des Druckraums
der Pumpe entspricht.
5. Flüssigkeitsringgaspumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Volumen des Pufferraums mindestens der dritten Potenz des lichten Druckstutzendurchmessers
gleicht.
6. Flüssigkeitsringgaspumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß durch Ventile verschließbare Drucköffnungen vorhanden sind, die in den Pufferraum
münden.
7. Flüssigkeitsringgaspumpe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß nur das aus
dem nicht durch Ventile verschließbaren Bereich des Druckschlitzes austretende Gasflüssigkeitsgemisch
an dem Pufferraum vorbeigeleitet ist.
8. Flüssigkeitsringgaspumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß vom Druckstutzen ausgehend ein doppelwandiges Rohr mit einem den Pufferraum bildenden
Zwischenraum zwischen den beiden Rohrwänden in den Druckraum hineinragt.
9. Flüssigkeitsringgaspumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Größe der Öffnung des Pufferraums (4) zu dem lichten Druckstutzenquerschnitt
in Höhe in seines Anschlußflansches im Verhältnis von 0,5 bis 2 steht.