[0001] Die Erfindung betrifft eine Regeleinrichtung für die durch den Wärmebedarf eines
Verbrauchers gesteuerte Zufuhr von Gas- und Verbrennungsluft zu einem Brenner, wie
sie im Oberbegriff des Anspruchs 1 beschrieben ist. Bei einer aus EP-A 0 390 964 bekannten
Regeleinrichtung dieser Art hat der verstärkende pneumatische Steuermodul eine großflächige,
beiderseits vom Differenzdruck beaufschlagte Steuermembran, und eine sich über eine
Feder an der Steuermembran abstützende Regelmembran kleinerer Fläche trägt den Schließkörper
des Abblasventils. Zwischen der Antriebskammer für die Membran des Hauptventils und
einer Verbindungsleitung zum Auslaß des Gasregelventils ist ein weiteres Servoventil
eingeschaltet, dessen Schließkörper unter der Vorspannung einer den maximalen Gasdruck
begrenzenden Druckfeder steht. Die Steuermembran stützt sich über ein Druckfeder an
einem verstellbaren Anschlag ab.
[0002] Bei einer aus EP-A 0 326 880 bekannten ähnlichen Regeleinrichtung ist die eine Membrankammer
des Steuermoduls an eine im Verbrennungsluftkanal vorgesehene Venturi-Düse und die
andere Membrankammer an den Boden der Brennkammer angeschlossen. Die Membran des Steuermoduls
wirkt über eine Ventilstange unmittelbar auf das Hauptgasventil ein.
[0003] Ferner ist aus DE-U 83 00 157 ein Gerät zur gleichzeitigen Regelung der Gas- und
Luftzufuhr zu einem Brenner bekannt, wobei auf ein mit einem Membranantrieb versehenes
Luftregelventil ein von einem Temperaturfühler gesteuerter Servodruckregler aufgesetzt
ist und ein ebenfalls mit einem Membranantrieb versehenes Gasregelventil seinen Steuerdruck
vom gleichen Servodruckregler erhält. Auf das Gasregelgerät ist ein Druckregler und
auf diesen ein pneumatischer Druck- oder Kraftverstärker aufgesetzt.
[0004] Die im Anspruch 1 gekennzeichnete Erfindung vereinfacht den Aufbau einer Gasregeleinrichtung
der eingangs beschriebenen Art ganz wesentlich. Sie ermöglicht darüber hinaus, mit
einfachen Mitteln eine Anpassung der Regeleinrichtung im Falle der Verwendung von
unterschiedlichen Brenngasen. Das dem Verbrennungsluftdurchsatz proportionale Differenzdrucksignal
wird hier unmittelbar pneumatisch mit dem Gasdruck am Auslaß des Gasregelventils verglichen
und hieraus eine pneumatische Steuergröße für den Membranantrieb des Hauptgasventils
gewonnen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Durch eine zusätzliche Einstellvorrichtung in der Gaszuleitung zum Brenner kann eine
Feinanpassung des Gas/Luftgemischs an den für eine optimale Verbrennung erforderlichen
Wert erfolgen.
[0005] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung schematisch wiedergegebenen
Ausführungsbeispiels erläutert.
[0006] In der Brennkammer 1 eines gasbefeuerten Heizgerätes sind ein Wärmetauscher 2 sowie
ein Brenner 3 angeordnet. Der Wärmetauscher ist über eine Vorlaufleitung 4 und eine
Rücklaufleitung 5 mit einem nicht dargestellten Verbraucher verbunden. Ein Temperaturfühler
6 mißt die Vorlauftemperatur des dem Verbraucher zugeführten Heißwassers und liefert
ein entsprechendes Signal an den Istwerteingang 7 des Temperaturreglers 8. Dieser
erhält an seinem Sollwerteingang 9, beispielsweise von einem Handeinsteller ein der
gewünschten Temperatur entsprechendes Sollwertsignal. Er steuert beispielsweise über
einen Umrichter die Energiezufuhr zum Motor 10 des Gebläses 11, welches Verbrennungsluft
über den Zuluftkanal 12 dem Brenner 3 zuleitet. Die Abgase verlassen die ansonsten
geschlossene Brennkammer 1 durch den Rauchgasabzug 13. Einer Gasdüse 14 in der Zuleitung
12 zum Brenner 3 wird von einem Gasregelventil 15 her das zu verbrennende Gas zugeleitet.
Luftzufuhr, Gaszufuhr und Mischkammer können auch anders gestaltet und/oder angeordnet
sein. Beispielsweise kann das Gebläse 11 im Abzug 13 vorgesehen sein.
[0007] Das als Hauptgasventil dienende Gasregelventil 15 ist zwischen den Gaseinlaß 16 und
den Gasauslaß 17 eingeschaltet. Es umfaßt einen durch eine Feder 18 in Schließrichtung
vorgespannten Schließkörper 19, der mit einem in die Trennwand 20 eingesetzten Ventilsitz
21 zusammenwirkt. Betätigt wird der Schließkörper 19 über eine Ventilstange 22 von
einer Membran 23, welche die Steuerkammer 24 abschließt. Die Steuerkammer 24 des Hauptgasventils
15 ist einerseits über eine erste Drossel 25 an den Gaseinlaß 16 und andererseits
an ein in einem Steuermodul 26 vorgesehenes Abblasventil angeschlossen, dessen Schließkörper
27 von der Membran 28 des Steuermoduls 26 getragen ist. Der Sitz 29 des Abblasventils
27, 29 steht über eine Leitung 30 mit der Steuerkammer 24 in Verbindung. Eine Feder
31 wirkt in Öffnungsrichtung auf den Schließkörper 27 ein, während eine gegenüberstehende
Feder 32 sich an einer Einstellschraube 33 abstützt und in Gegenrichtung wirksam ist.
[0008] Der vom Gebläse 11 erzeugte Verbrennungsluftdurchsatz wird mit Hilfe einer in den
Zuluftkanal 12 eingesetzten Differenzdruckmeßeinrichtung gemessen, welche eine Blende
34 sowie eine stromaufwärts, also auf der Hochdruckseite des Gebläses in den Zuluftkanal
12 mündende erste Meßleitung 35 sowie eine stromabwärts von der Blende in den Zuluftkanal
12 mündende zweite Meßleitung 36 umfaßt. Die Leitung 35 ist an die Steuerkammer 36
des Steuermoduls angeschlossen. Die Abblaskammer 37 des Steuermoduls 26 steht einerseits
über eine zweite Drossel 38 mit dem Auslaß 39 des Hauptgasventils 15 und andererseits
über eine dritte Drossel 40 mit der Niederdruckleitung 36 der Differenzdruckmeßvorrichtung
34, 35, 45 in Verbindung. Beide Drosseln 38 und 40 sind vorzugsweise einstellbar.
In der Gaszufuhrleitung 17 ist zwischen dem Abzweig 41 zur zweiten Drossel 38 und
der Mündung 14 in den Gas/Luftzufuhrkanal 42 zum Brenner 3 eine einstellbare vierte
Drossel 43 angeordnet. Auch die Drossel 25 kann einstellbar sein.
[0009] Die Drehzahl des Gebläses 11 und damit der Verbrennungsluftdurchsatz wird in Abhängigkeit
vom Wärmebedarf durch den Regler 8 gesteuert. Steigt der Luftdurchsatz an, so wächst
auch der Druck in der Meßleitung 35, wodurch der in der Steuerkammer 45 des Steuermoduls
26 herrschende Druck erhöht und somit dessen Membran 28 nach unten bewegt wird. Das
Abblasventil 27, 29 wird in Richtung Schließstellung bewegt, wodurch der Druck in
der Steuerkammer 24 zunimmt und das Hauptventil 19, 21 weiter öffnet. Dem erhöhten
Luftdurchsatz folgt somit ein erhöhter Gasdurchsatz.
[0010] Insoweit handelt es sich um eine Folgesteuerung, mit der der Gasdurchsatz dem Luftdurchsatz
nachgeführt wird. Durch die Einschaltung der beiden Drosseln 38 und 40 wird diese
Steuerung zu einem geschlossenen Regelkreis. Die Leitung 41 mit der Drossel 38 koppelt
nämlich die Abblaskammer 37 des Steuermoduls zugleich mit der Auslaßseite 39 des Gasregelventils.
Nimmt aus irgendwelchen Gründen der Druck am Auslaß 39 des Gasregelventils zu, so
erhöht sich über die Leitung 41 und die Drossel 38 auch der Druck in der Verbindungsleitung
44 zwischen Abblaskammer 37 des Steuermoduls 26 und Drosselstelle 40. Dies bedeutet,
daß der Steuermembran 28 des Steuermoduls 26 von unten her ein größerer Druck entgegenwirkt
und somit der vom Luftdurchsatz in der Hochdruckmeßleitung 35 erzeugte Steuerdruck
in der Steuerkammer 45 die Membran 28 und mit ihr den Schließkörper 27 nicht soweit
nach unten bewegen kann, wie ohne den erhöhten Druck in der Leitung 44. Damit wird
das Abblasventil 27, 29 weniger geschlossen, der Druck in der Steuerkammer 24 geht
zurück, und die Feder 18 kann den Schließkörper 19 des Hauptgasventils in Schließrichtung
bewegen und damit den Gasdurchsatz drosseln. Auf diese Weise sind Luftdurchsatz und
Gasdurchsatz pneumatisch im Sinne einer gleichsinnigen Regelung miteinander verknüpft.
Die Drossel 40 zwischen Abblaskammer 37 und Niederdruckmeßleitung 36 sorgt einerseits
dafür, daß sich in der Verbindungsleitung 44 ein Druck aufbauen kann und andererseits
bei geschlossenem Abblasventil 27, 29 der Druck in der Kammer 37 abgebaut werden kann.
[0011] Die Verknüpfung des Gasdruckes P
g in der Gasdüse 14 mit dem vom Gebläse 11 erzeugten Verbrennungsluftdruck P
a ergibt sich unter Vernachlässigung der Drossel 43 zu

Dabei sind R₃₈ und R₄₀ die Strömungswiderstände der beiden Drosseln 38 bzw. 40. Der
pneumatische Verstärkungsfaktor des Steuermoduls 26 ist mit 1:1 angesetzt. Für den
Druck P₃₇ in der Abblaskammer 37 erhält man die Beziehung:

Bezeichnet man den Druck in der Gemischzuleitung 42 mit P₄₂, so ergeben sich folgende
Druckdifferenzen:
[0012] Hieraus folgen:

Der Verstärkungs- oder Proportionalitätsfaktor, mit dem die Änderung des Gasdrucks
dP
g mit derjenigen des Luftdrucks dP
a verknüpft ist, läßt sich also durch Einstellen der Drosseln 38 und 40 in gewünschter
Weise festlegen. Durch Verstellen des Anschlags 33 für die Feder 32 kann der Versatz
(Offset) des Reglers eingestellt werden. Eine Feinabstimmung des Gas/Luftverhältnisses
läßt sich mit Hilfe der Drossel 43 erzielen. Wenn im gezeigten Ausführungsbeispiel
der Verbrennungsluftdurchsatz durch Verändern der Drehzahl des Gebläses 11 dem Wärmebedarf
angepaßt wird, so ist ersichtlich, daß für die vorliegende Erfindung die Art der Steuerung
des Verbrennungsluftdurchsatzes von untergeordneter Bedeutung ist und beispielsweise
auch durch eine Luftklappe oder durch ein Luftventil erfolgen kann.
1. Regeleinrichtung für die durch den Wärmebedarf eines Verbrauchers gesteuerte Zufuhr
von Gas und Verbrennungsluft zu einem Brenner, wobei
a) ein dem Wärmebedarf entsprechendes Ausgangssignal eines Wärmebedarfsreglers die
Verbrennungsluftzufuhr steuert;
b) eine Differenzdruckmeßvorrichtung (34, 35, 45) ein dem Verbrennungsluftstrom proportionales
Differenzdrucksignal erzeugt und den beiden Membrankammern (45, 37) eines pneumatischen
Steuermoduls (26) zuführt;
c) das pneumatische Ausgangssignal des Steuermoduls die Membran (23) eines in die
Gaszuleitung (16, 17, 39) eingeschalteten membrangesteuerten Hauptgasventils (15)
beaufschlagt;
d) die Steuerkammer (24) des Hauptgasventils (15) einerseits über eine erste Drossel
(25) an den Gaseinlaß (16) des Hauptgasventils und andererseits an ein im Steuermodul
(26) vorgesehenes Abblasventil (27, 28, 29) angeschlossen ist, dessen Schließkörper
(27) von der Membran (28) des Steuermoduls getragen ist; und
e) die Druckkammer (45) des Steuermoduls (26) an die Hochdruckseite (35) der Differenzdruckmeßvorrichtung
(34, 35, 45) angeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
f) die Abblaskammer (37) des Steuermoduls (26) einerseits über eine zweite Drossel
(38) an den Auslaß (39) des Hauptgasventils (15) und andererseits über eine dritte
Drossel (40) an die Niederdruckseite (36) der Differenzdruckmeßvorrichtung (34, 35,
45) angeschlossen ist.
2. Regeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (28) des Steuermoduls (26) sich über eine Druckfeder (32) an einem
im Gehäuse des Steuermoduls (26) verstellbaren Anschlag (33) abstützt.
3. Regeleinrichtung nach einem der Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste, zweite und/oder die dritte Drossel (25, 38, 40) einstellbar ist.
4. Regeleinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Gaszufuhrleitung (39, 17, 14) zwischen dem Abzweig (39) zur zweiten Drossel
(38) und der Mündung (14) in den Gas/Luftzufuhrkanal (42) zum Brenner (3) eine einstellbare
vierte Drossel (43) vorgesehen ist.
5. Regeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch eine solche Bemessung oder Einstellung der zweiten (38) und der dritten (40) Drossel,
daß

mit
Pg = Gasdruck an der Mündung (14) der Gaszufuhrleitung (17) in den Gemischkanal (42);
Pa = Luftdruck auf der Hochdruckseite in der Differenzdruckmeßvorrichtung (34, 35,
45);
R₃₈= Strömungswiderstand der zweiten Drossel (38);
R₄₀= Strömungswiderstand der dritten Drossel (40).
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der pneumatische Verstärkungsfaktor des Steuermoduls (26) gleich 1:1 gewählt
ist.