[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Sportschuh, insbesondere Skischuh, der mit vorderem
Einstieg ausgebildet ist und dessen Sohle und dessen Oberteil aus Kunststoff geformt
sind und der im Ristbereich zwei an der Außenseite des Oberteils angeordnete Druckverteilungsplatten
aufweist, die vom Zehenbereich des Schuhes über den Ristbereich und, nach oben aufgebogen,
entlang der Vorderseite des Schuhschaftes verlaufen und die im Vorfußbereich des Oberteiles
gegenüber diesem in Schuhlängsrichtung verschiebbar und in Schuhquerrichtung bewegbar
angebracht sind und im geschlossenen Zustand des Schuhes einander überlappen.
[0002] Die bei Schuhen vorgenannter Art vorgesehenen Druckverteilungsplatten sollen die
Kräfte, welche sich bei einem festen Zusammenspannen der Schuhe ergeben, wie es zum
Erzielen eines festen Sitzes der Schuhe vorgenommen wird, aufnehmen und verteilen,
um ein punktuelles Einwirken druckausübender Kräfte auf den Fuß weitgehend zu vermeiden;
diese Druckverteilungsplatten sollen weiter auch durch ihre Verschiebbarkeit eine
Anpassung der Form des Schuhes an die Form des Fußes erzielen lassen. Zum Einsteigen
in die Schuhe und zum Aussteigen aus denselben müssen diese Druckverteilungsplatten,
welche rechts und links von der Einstiegöffnung der Schuhe mit dem Schuhoberteil direkt
oder mittelbar verbunden sind, in Schuhquerrichtung auseinanderbewegt werden, um die
Einstiegöffnung freizugeben und so das Einsteigen oder Aussteigen zu ermöglichen.
[0003] Es sind Sportschuhe eingangs erwähnter Art bekannt, bei denen die Druckverteilungsplatten
direkt am Schuhoberteil durch Nieten angebracht sind, welche durch Langlöcher ragen,
die in den Druckverteilungsplatten an den Verbindungsstellen vorgesehen sind; es ist
so eine Längsverschiebbarkeit der Druckverteilungsplatten gegenüber dem Schuhoberteil
gegeben. Um die Druckverteilungsplatten zum Freigeben bzw. Öffnen der Einstiegöffnungen
der Schuhe in Schuhquerrichtung auseinander zu bewegen, müssen jene Zonen der Schuhoberteile,
an denen die Druckverteilungsplatten angebracht sind, und gegebenenfalls auch die
Druckverteilungsplatten selbst, unter elastischem Verformen auseinandergebogen werden;
ein solches Auseinanderbiegen erfordert oft eine unbequeme Handhabung, wobei einerseits
das Auseinanderbewegen der Druckverteilungsplatten eine gewisse Kraftausübung verlangt
und andererseits die Druckverteilungsplatten beim Einsteigen und Aussteigen auseinandergehalten
werden müssen, um den elastischen Kräften, welche die auseinandergebogenen Druckverteilungsplatten
wieder zueinander zu bewegen trachten, entgegenzuwirken; es ergibt sich durch das
zum Einsteigen und Aussteigen vorzunehmende Auseinanderbiegen der Druckverteilungsplatten
auch eine unerwünschte Materialbelastung, welche die Lebensdauer der Schuhe vermindern
kann.
[0004] Es ist weiter aus der EP-B1-0 316 540 ein Sportschuh bekannt, welcher mit zwei im
Inneren des Schuhschafts angeordneten Halteelementen versehen ist, welche sattelartig
ausgebildet sind und nebeneinander in Schuhlängsrichtung verlaufend sich vom Vorfußbereich
über den Ristbereich erstrecken. Diese Halteelemente stehen an ihren vorderen Enden
mit dem Schuhschaft in Verbindung, wobei diese Verbindung mit Langlöchern und in diese
Langlöcher eingreifenden Führungsbolzen gebildet ist und ein Verschieben dieser vorderen
Enden gegenüber dem Schuhschaft in Schuhlängsrichtung und quer dazu erlaubt. Die Halteelemente
werden mit Bowdenzügen oder Litzen gegen den Ristbereich des Fußes oder eines den
Fuß umgebenden Innenschuhs gezogen.
[0005] Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, einen Sportschuh eingangs erwähnter Art
zu schaffen, bei welchem Probleme vorgenannter Art behoben sind und welcher hinsichtlich
des Öffnens bzw. Freigebens der Einstiegöffnung durch Auseinanderbewegen der Druckverteilungsplatten
in Schuhquerrichtung leicht handhabbar ist und welcher einen einfachen Aufbau aufweist,
der auch eine einfache Herstellung ermöglicht.
[0006] Der erfindungsgemäße Sportschuh eingangs erwähnter Art ist dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Druckverteilungsplatten im Ristbereich mit einem oder mehreren
Scharnieren am Oberteil des Schuhes angebracht ist, welche ein schwenkendes Wegbewegen
dieser Druckverteilungsplatte von der anderen Druckverteilungsplatte zum Öffnen bzw.
Freigeben des Einstieges ermöglichen. Durch diese Ausbildung kann der vorstehend angeführten
Zielsetzung gut entsprochen werden. Es kann dadurch, daß mindestens eine der beiden
Druckverteilungsplatten jedes Schuhes mit einem oder mehreren Scharnieren am Oberteil
des Schuhes angebracht, die Einstiegsöffnung durch eine einfache Schwenkbewegung einer
oder beider Druckverteilungsplatten geöffnet werden, wobei die betreffende Platte
bzw. die betreffenden Platten unbelastet in der Offenstellung bleibt bzw. bleiben
und das Öffnen selbst vorgenommen werden kann, ohne daß hierfür Teile des Schuhes
gebogen werden müssen, was im Sinne des Erzielens einer langen Lebensdauer des Schuhes
von Vorteil ist.
[0007] Eine Ausführungsform des erfindungsgemäß ausgebildeten Sportschuhs, welche ein sehr
leichtgängiges Zurseiteklappen der Druckverteilungsplatten erzielen läßt und dabei
bei einfachem Aufbau auch eine lange Lebensdauer der Scharnierlagerung erwartet werden
kann, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Scharniere durch an Spannhebelschnallen,
welche zum Schließen des Schuhes vorgesehen sind, vorgesehene Schwenkarme, an denen
mindestens eine der Druckverteilungsplatten des betreffenden Schuhes befestigt ist,
gebildet sind. Es ist dabei eine bevorzugte Weiterbildung der letztgenannten Ausführungsform,
welche Weiterbildung außer einem einfachen Aufbau auch ein kinematisch günstiges Verhalten
beim Schließen des Schuhes mit den Spannhebelschnallen zeigt, dadurch gekennzeichnet,
daß an den an der einen Seite des Schuhoberteiles angebrachten Spannhebelteilen der
Spannhebelschnallen je ein zusätzlicher Schwenkarm angeordnet ist, und an diesen Schwenkarmen
die eine Druckverteilungsplatte des betreffenden Schuhes angebracht ist, und daß die
an der anderen Seite des Schuhoberteiles angebrachten Einhängeteile der Spannhebelschnallen
als Schwenkarme ausgebildet sind und an diesen die andere Druckverteilungsplatte des
betreffenden Schuhes angebracht ist. Hierbei ist es sowohl im Sinne einer konstruktiv
möglichst einfachen Ausbildung des Spannhebelteiles der Spannhebelschnallen als auch
für die freie Beweglichkeit von Spannhebel und Schwenkarm, welcher mit einer Druckverteilungsplatte
verbunden ist, von Vorteil, wenn man vorsieht, daß an dem am Schuhoberteil befestigten
Lagerteil des Spannhebelteiles der Spannhebelschnallen je ein Spannhebel und ein zur
Lagerung der betreffenden Druckverteilungsplatte vorgesehener Schwenkarm an derselben
Schwenkachse gelagert sind. Es ist weiter für einen stabilen Sitz der Druckverteilungsplatten
am Schuhoberteil, für das Erzielen einer guten Abdichtung zwischen den Druckverteilungsplatten
und dem Schuhoberteil und auch für eine lange Lebensdauer der Scharniergelenke von
Vorteil, wenn man vorsieht, daß an den Druckverteilungsplatten, den Scharnieren benachbart,
an der dem Schuhoberteil zugewandten Seite abstützende und/oder dichtende Rippen angeformt
sind.
[0008] Eine andere Ausführungsform, welche den Vorteil aufweist, daß die Druckverteilungsplatten
an der dem Unterschenkel des Trägers des Schuhes zugewandten Seite weit nach außen
geschwenkt werden können und auch eine sehr gute Anpassung der Lage, welche die Druckverteilungsplatten
im Schuh einnehmen, an die Fußform erzielen lassen, ist dadurch gekennzeichnet, daß
das Scharnier, mit dem mindestens eine der Druckverteilungsplatten am Oberteil des
Schuhes angebracht ist, durch einen der betreffenden Druckverteilungsplatte zugeordneten,
vorzugsweise aus Federbandstahl bestehenden, Schwenkarm gebildet ist, der im wesentlichen
in Schuhlängsrichtung verläuft und an seinem vorderen Ende um einen Bolzen scharnierend
mit dem Schuhoberteil verbunden ist, und daß die betreffende Druckverteilungsplatte
an dem ihr zugeordneten Schwenkarm in dessen Längsrichtung verschiebbar angebracht
ist. Es ist dabei möglich, nur eine der beiden Druckverteilungsplatten des betreffenden
Schuhes in dieser Weise anzubringen bzw. zu lagern. Es ist aber in der Regel eine
Ausführungsform, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß beide Druckverteilungsplatten
des Schuhes je an einem Schwenkarm der genannten Art verschiebbar angebracht sind,
hinsichtlich eines weiten Öffnen des Einstieges günstiger. Es ist dabei weiter hinsichtlich
eines einfachen Aufbaues der genannten Ausführungsform, bei der das Scharnier durch
einen im wesentlichen in Schuhlängsrichtung verlaufenden Schwenkarm gebildet ist,
und auch hinsichtlich einer vorteilhaften Kinematik beim Schließen des Schuhes mit
einer Spannhebelschnalle von Vorteil, wenn man vorsieht, daß der Schwenkarm bzw. die
Schwenkarme an einer von der Stelle der scharnierenden Verbindung mit dem Schuhoberteil
entfernt liegenden Stelle mit einem Haken, Nase oder dergl. versehen ist, in den bzw.
die ein Zugelement einer korrespondierend zu diesem Haken bzw. zu dieser Nase oder
dergl. am Schuhoberteil angebrachten Spannhebelschnalle einhängbar ist. Es ist bei
dieser Ausbildung weiter für die Handhabung und auch im Sinne eines einfachen Aufbaues
vorteilhaft, wenn man vorsieht, daß am Spannhebel der Spannhebelschnalle zwei Zugarme
angelenkt sind, von denen ein Zugarm im Zusammenwirken mit einem an der gegenüberliegenden
Seite des Schuhes angebrachten Einhängeteil zum Zusammenziehen von Schuhoberteil und
Druckverteilungsplatten vorgesehen ist, und der andere Zugarm im Zusammenwirken mit
dem Haken bzw. der Nase oder dergl. zum Niederziehen des betreffenden Schwenkarmes
an den Schuhoberteil vorgesehen ist.
[0009] Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäß ausgebildeten Sportschuhs, welche
dadurch besonders einfach hergestellt werden kann, daß wesentliche Elemente, die miteinander
die Scharnierverbindung des Schuhoberteils mit den Druckverteilungsplatten bilden,
bei der Herstellung des Schuhoberteils und der Druckverteilungsplatten gleich mit
angeformt werden können, ist dadurch gekennzeichnet, daß das Scharnier jeder Druckverteilungsplatte
durch ein im Ristbereich vorgesehenes, hakenartig ineinandergreifendes Leistenpaar
aus annähernd in Schuhlängsrichtung verlaufenden Leisten gebildet ist, von denen eine
Leiste am Schuhoberteil angeformt ist und die andere Leiste an der betreffenden Druckverteilungsplatte
angeformt ist, und diese beiden Leisten zueinander längsverschiebbar sind. Diese Ausführungsform
hat auch die weiteren Vorteile, daß für die Längsverschiebbarkeit der Druckverteilungsplatten
keine Führungsteile, welche erst am Schuh montiert werden müssen, erforderlich sind,
und daß im Bereich der Scharnierlagerung der Druckverteilungsplatten auch eine gute
Abdichtung zwischen den Druckverteilungsplatten und dem Schuhoberteil erzielbar ist,
ohne daß es hierfür zusätzlicher Maßnahmen bedarf. Es ergibt sich eine baulich einfache
Lösung hinsichtlich des funktionellen Zusammenhalts der Leistenpaare, welche miteinander
eine Scharnierverbindung bilden, wenn man vorsieht, daß die beiden Leisten eines Leistenpaares
in Querrichtung durch Anschläge aneinandergehalten sind. Für die Anschläge ergibt
sich eine baulich günstige Lösung, wenn man vorsieht, daß die Anschläge durch Teile
von Spannhebelschnallen, welche dem betreffenden Leistenpaar benachbart am Schuhoberteil
angebracht sind, gebildet sind.
[0010] Die Erfindung wird nun anhand von Beispielen unter Bezugnahme auf die schematisch
gehaltene Zeichnung weiter erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Sportschuhs in Seitenansicht,
Fig. 2 diesen Schuh im Querschnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sportschuhs in Seitenansicht,
Fig. 4 den in Fig. 3 dargestellten Schuh in einem Schnitt gemäß der Linie IV-IV in
Fig. 3,
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Sportschuhs
in Seitenansicht,
Fig. 6 den in Fig. 5 dargestellten Schuh in einem Schnitt gemäß der Linie VI-VI in
Fig. 5 und
Fig. 7 eine Detailvariante zu diesem Schuh.
[0011] Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform eines Sportschuhes 1, nämlich eines Skischuhes,
hat eine Sohle 2 und einen Oberteil 3, welche aus Kunststoff geformt sind. Im Ristbereich
4 weist dieser Schuh zwei Druckverteilungsplatten 5, 6 auf, welche vom Zehenbereich
7 über den Ristbereich und, nach oben aufgebogen entlang der Vorderseite des Schuhschaftes
8 verlaufen. Der Oberteil 3 des Schuhes 1 ist zur Bildung eines vorderen Einstieges
an seiner Oberseite mit einer längslaufenden Öffnung 9 versehen. Zum Schließen des
Schuhes, wobei der Oberteil 3 unter Verengen der Öffnung 9 zusammengezogen wird, sind
im Vorfußbereich 10 des Schuhes zwei Spannhebelschnallen 11 vorgesehen, welche aus
einem Spannhebelteil 12 und einem Einhängeteil 13 gebildet sind. Es ist in Fig. 1
nur eine dieser Spannhebelschnallen 11 detailliert dargestellt, die andere nur strichliert
angedeutet. Die Spannhebelteile 12 dieser Spannhebelschnallen sind auf der einen Seite
des Oberteils 3 befestigt, die Einhängeteile 13 dieser Spannhebelschnallen auf der
anderen Seite des Oberteils 3.
[0012] Die Druckverteilungsplatten 5, 6, welche dazu vorgesehen sind, die von den Spannhebelschnallen
beim Schließen derselben und im geschlossenen Zustand derselben auf den Fuß ausgeübten
Druckwirkungen über eine größere Fläche zu verteilen, und welche weiter dazu dienen
sollen, das Einsteigen und Aussteigen durch die Öffnung 9 bei einem verhältnismäßig
steif ausgebildeten Oberteil 3 zu erleichtern, sind an Schwenkarmen 14, 15 befestigt,
welche Scharniere bilden. Die Schwenkarme 14 sind zusätzliche Schwenkarme, welche
an den Spannhebelteilen 12 der Spannhebelschnallen 11 schwenkbar gelagert sind, während
die Schwenkarme 15 zugleich die Einhängeteile 13 der Spannhebelschnallen 11 bilden
bzw. mit diesen Einhängeteilen integriert sind. Durch diese Anbringung der Druckverteilungsplatten
5, 6 an Scharniere bildenden Schwenkarmen 14, 15 können die Druckverteilungsplatten
5, 6 leicht und einfach von der Öffnung 9 im Oberteil 3 weggeschwenkt werden, wie
durch Pfeile 16, 17 angedeutet ist, um die Öffnung 9 im Oberteil 3 des Schuhes zum
Ein- und Aussteigen freizugeben; es bedarf dann nur eines geringen Auseinanderbiegens
des Oberteils 3 an den Rändern der Öffnung 9, um diese für das Hindurchschlüpfen des
Fußes passierbar zu machen. In geschlossenem Zustand des Schuhes überlappen die Druckverteilungsplatten
5, 6 einander und überdecken dabei die Öffnung 9. Zur weiteren Verbesserung der Druckverteilung
und zur Vervollständigung der Abdichtung der Öffnung 9 ist im Oberteil 3 unter der
Öffnung 9 eine Zunge 18 vorgesehen.
[0013] Die Druckverteilungsplatten 5, 6 sind an den Schwenkarmen 14, 15 in Schuhlängsrichtung
verschiebbar angebracht. Hierzu sind in den Druckverteilungsplatten 5, 6 Langlöcher
19 vorgesehen, in welche Nieten 20 eingreifen, welche die Druckverteilungsplatten
5, 6 mit den Schwenkarmen 14, 15 verbinden. Durch die Längserstreckung der Langlöcher
19 können die Druckverteilungsplatten 5, 6 in bezug auf die Nieten 20 bzw. in bezug
auf die Schwenkarme 14, 15 an den Spannhebelschnallen 11 in Schuhlängsrichtung verschoben
werden, wie durch den Doppelpfeil 21 angedeutet ist. Durch diese Längsverschiebbarkeit
der Druckverteilungsplatten 5, 6 ist eine gute Anpassung der Schuhe an die Beine im
Bereich der Unterschenkel erzielbar. Diese Verschiebbarkeit der Druckverteilungsplatten
5, 6 in Schuhlängsrichtung wird durch Rippen 22 begünstigt, welche an der dem Oberteil
3 zugewandten Seite der Druckverteilungsplatten angeformt sind und an der Außenseite
des Oberteils 3 anliegen, und es wird durch diese Rippen 22 auch die Abdichtung zwischen
dem Oberteil 3 und den Druckverteilungsplatten 5, 6 verbessert.
[0014] Die Schwenkarme 14, welche am Spannhebelteil 12 der Spannhebelschnallen 11 vorgesehen
sind, sind am Lagerteil 23 des Spannhebelteiles 12 an der auch den Spannhebel 24 lagernden
Achse 25 gelagert, wodurch sich ein sehr einfacher und hinsichtlich der Bewegungskinematik
günstiger Aufbau der Spannhebelschnallen und der Lagerung der Druckverteilungsplatten
ergibt.
[0015] Es sind bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Sportschuhes, wie vorstehend erörtert und aus der Zeichnung ersichtlich,
beide Druckverteilungsplatten 5, 6 an Schwenkarmen angebracht, welche an den Spannhebelschnallen,
welche zum Schließen des Schuhes vorgesehen sind, angeordnet sind. Es ist dabei in
Abwandlung dieses Konzeptes auch möglich, bei entsprechender Wahl der Flexibilität
des Oberteils und der Druckverteilungsplatten und entsprechender Formgebung derselben
und dabei insbesondere auch der Öffnung 9, lediglich eine Druckverteilungsplatte mit
Scharnieren am Oberteil des Schuhes anzubringen und die andere Druckverteilungsplatte
nur längsverschieblich am Oberteil des Schuhes zu befestigen, wobei diese Befestigung
wahlweise unmittelbar oder mittelbar über geeignete Zwischenstücke ausgebildet sein
kann.
[0016] Bei der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Skischuhes sind die Sohle 2, der Oberteil 3 mit einer längslaufenden Öffnung 9, welche
innen von einer Zunge 18 überdeckt ist, und auch die zum Schließen des Schuhes vorgesehenen
Spannhebelschnallen 11 ähnlich wie beim Schuh nach den Fig. 1 und 2 konzipiert. Es
ist aber bei der Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4 die eine Druckverteilungsplatte
5 an einem Schwenkarm 26 in dessen Längsrichtung verschiebbar angebracht, der seinerseits
im wesentlichen in Schuhlängsrichtung verläuft und an seinem vorderen Ende 27 um einen
Bolzen 28 scharnierend mit dem Schuhoberteil 3 verbunden ist. Ein solcher Schwenkarm
26 besteht vorzugsweise aus Federbandstahl. Die eine Verschiebung in Schuhlängsrichtung
ermöglichende Verbindung der Druckverteilungsplatte 5 mit dem Schwenkarm 26 ist wieder
durch Nieten 20 gebildet, welche in Langlöcher 19 eingreifen, die in der Druckverteilungsplatte
5 vorgesehen sind.
[0017] Die andere Druckverteilungsplatte 6 ist bei der in den Fig. 3 und 4 dargestellten
Ausführungsform direkt mit dem Oberteil 3 längsverschieblich verbunden, wobei diese
längsverschiebliche Verbindung wieder durch Nieten 20, welche in korrespondierende
Langlöcher 19 in der Druckverteilungsplatte 6 eingreifen, gebildet ist.
[0018] Die Druckverteilungsplatte 5 kann bei der Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4 einerseits
durch Verschwenken des Schwenkarms 26 um den ihn mit dem Oberteil 3 verbindenden Bolzen
28 im Sinn des Pfeiles 29 nach außen geschwenkt werden und andererseits durch elastisches
Verbiegen des Schwenkarmes 26 auch im Sinn des Pfeiles 30 angehoben werden, so daß
eine sehr weitgehende Freigabe der Öffnung 9 im Oberteil 3 erzielt werden kann. Hinsichtlich
der anderen Druckverteilungsplatte 6, welche wie erwähnt längsverschieblich direkt
am Oberteil 3 angebracht ist, kann man durch geeignete Materialwahl eine für die Freigabe
der Öffnung 9 günstige Elastizität vorsehen.
[0019] Um den Schwenkarm 26 in die der Schließlage des Schuhes entsprechende Stellung zu
ziehen und in dieser Stellung fixiert zu halten, ist der Schwenkarm 26, mit einem
Haken 31 versehen, in welchen ein Zugelement 32 einer korrespondierend zum Haken 31
am Schuhoberteil angebrachten Spannhebelschnalle 33 einhängbar ist. Die Spannhebelschnalle
33, welche einen Spannhebelteil 34 und einen Einhängeteil 35 aufweist, dient dabei
einerseits zum Zusammenziehen des Oberteils 3 und der Druckverteilungsplatten 5, 6,
um den Schuh in die Schließlage zu versetzen, und andererseits zum Positionieren des
Schwenkarmes 26 und der mit diesem Schwenkarm verbundenen Druckverteilungsplatte 5
in eine für die Schließlage des Schuhes vorgesehene Stellung. Es sind hierzu am Spannhebel
36 der Spannhebelschnalle 33 zwei Zugarme angelenkt, wobei der eine dieser Zugarme
das Zugelement 32 bildet, welches mit dem Haken 31 in Eingriff setzbar ist, und der
andere Zugarm 37 zum Zusammenwirken mit dem an der gegenüberliegenden Seite des Schuhes
bzw. des Oberteils 3 desselben angebrachten Einhängeteil 35 vorgesehen ist, und in
diesen Einhängeteil 35 zum Zusammenziehen von Schuhoberteil und Druckverteilungsplatten
eingehängt wird. Es kann solcherart mit einer einzigen Spannbewegung des Spannhebels
36 das Positionieren der Druckverteilungsplatte 5 und das Schließen bzw. Zusammenziehen
des Schuhes vorgenommen werden. Alternativ dazu kann man auch zum Schließen bzw. Zusammenziehen
des Schuhes einerseits und zum Positionieren des Schwenkarmes 26 andererseits verschiedene
Spannelemente, z.B. zwei voneinander unabhängige Spannhebelschnallen, vorsehen.
[0020] Die längsverschiebbare Verbindung der Druckverteilungsplatte 5 mit dem Schwenkarm
26 ist wieder durch Nieten 20 gebildet, welche fest im Schwenkarm 26 sitzen und in
Langlöcher 19 eingreifen, welche in der Druckverteilungsplatte 5 vorgesehen sind.
Es ist natürlich auch möglich, umgekehrt Nieten 20 fest in der Druckverteilungsplatte
zu fixieren und Langlöcher, in welche diese Nieten eingreifen, im Schwenkarm 26 vorzusehen;
desgleichen wäre es prinzipiell auch möglich, sowohl im Schwenkarm 26 als auch in
der Druckverteilungsplatte 5 Langlöcher vorzusehen, wobei Nieten, welche die Druckverteilungsplatte
5 mit dem Schwenkarm 26 verbinden, je durch ein Langloch in der Druckverteilungsplatte
und im Schwenkarm verlaufen, wobei solcherart eine Längsverschiebung erzielt werden
kann, welche annähernd der Summe der Längen der beiden Langlöcher entspricht.
[0021] Es sind auch bei der Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4 zur Abstützung der Druckverteilungsplatten
5, 6 an der Außenseite des Oberteils 3 an diese Druckverteilungsplatten Rippen 22
angeformt, welche einerseits das Längsverschieben der Druckverteilungsplatten erleichtern
und andererseits auch eine gute Abdichtung zwischen der Außenseite des Oberteils 3
und den Druckverteilungsplatten bilden.
[0022] Man kann gewünschtenfalls in Abwandlung der in Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform
auch beide Druckverteilungsplatten 5, 6 je an einem Schwenkarm 26 längsverschiebbar
anbringen und solcherart ein besonders weites Öffnen des Einstieges bzw. der Öffnung
9 der Schuhe ermöglichen.
[0023] Bei der in den Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführungsform eines Sportschuhes 1 ist
der Oberteil 3, der ebenso wie die Sohle 2 aus Kunststoff geformt ist, mit einer Einstiegöffnung
9 versehen, welche im geschlossenen Zustand des Schuhes von Druckverteilungsplatten
5, 6 überdeckt ist, welche einander im geschlossenen Zustand des Schuhes überlappen.
Die Druckverteilungsplatten 5, 6 verlaufen vom Zehenbereich 7 des Schuhes über den
Ristbereich 4 und, nach oben aufgebogen, entlang der Vorderseite des Schuhschaftes
8. Es ist dabei jede Druckverteilungsplatte 5, 6 am Oberteil 3 durch ein im Ristbereich
des Schuhes vorgesehenes Leistenpaar gehalten, welches aus einer am Oberteil 3 angeformten
Leiste 38 und einer an der betreffenden Druckverteilungsplatte 5, 6 angeformten Leiste
39 gebildet ist. Die beiden miteinander ein Leistenpaar bildenden Leisten 38, 39 verlaufen
nebeneinander annähernd in Schuhlängsrichtung und greifen in Querrichtung hakenartig
ineinander, so daß mit jedem solchen Leistenpaar eine Verbindung einer Druckverteilungsplatte
5 bzw. 6 mit dem Oberteil 3 des Schuhes gebildet ist, welche einerseits ein Längsverschieben
der betreffenden Druckverteilungsplatte 5 bzw. 6 in bezug auf den Oberteil 3 erlaubt,
wie durch den Pfeil 40 versinnbildlicht ist und andererseits auch ein scharnierartiges
Verschwenken um eine im betreffenden Leistenpaar in Längsrichtung verlaufende geometrische
Schwenkachse, so daß die beiden Leisten jedes Leistenpaares miteinander ein Scharnier
bilden. Es sind dabei zum Aneinanderhalten der beiden Leisten 38, 39 bei beiden Leistenpaaren
Anschläge vorgesehen, welche in dem in der Zeichnung dargestellten Fall durch Teile
der Spannhebelschnallen 11, welche zum Schließen bzw. Zusammenspannen des Schuhes
vorgesehen sind, gebildet sind. Im Fall des einen Leistenpaares, welches in Fig. 6
auf der linken Seite des Schuhes vorgesehen ist, sind diese Anschläge durch Lagerteile
23 der Spannhebelschnallen 11 gebildet, und es sind im Fall des in Fig. 6 rechts dargestellten
Leistenpaares diese Anschläge durch die Einhängeteile 13 der Spannhebelschnallen 11
gebildet. Man kann aber statt dessen auch eigene Anschlagelemente, welche von den
Spannhebelschnallen 11 unabhängig sind, zum Aneinanderhalten der beiden Leisten der
Leistenpaare in Vorrichtung vorsehen. Eine weitere Möglichkeit die beiden Leisten
der Leistenpaare in Querrichtung aneinanderzuhalten, ist das Vorsehen eines elastischen
Formschlusses, wie er in Fig. 7 skizziert ist. Gewünschtenfalls kann ein solcher elastischer
Formschluß, bei dem z.B. ein verdickter Rand 41 an der einen Leiste in eine hinterschnitten
ausgebildete Nut 42 an der anderen Leiste eingreift, durch Anschläge oder ähnliche
Haltemittel ergänzt werden.
1. Sportschuh, insbesondere Skischuh, der mit vorderem Einstieg (9) ausgebildet ist und
dessen Sohle (2) und dessen Oberteil (3) aus Kunststoff geformt sind und der im Ristbereich
(4) zwei an der Außenseite des Oberteils (3) angeordnete Druckverteilungsplatten (5,
6) aufweist, die vom Zehenbereich (7) des Schuhes über den Ristbereich und, nach oben
aufgebogen, entlang der Vorderseite des Schuhschaftes (8) verlaufen und die im Vorfußbereich
(10) des Oberteiles (3) gegenüber diesem in Schuhlängsrichtung (21) verschiebbar und
in Schuhquerrichtung bewegbar angebracht sind und im geschlossenen Zustand des Schuhes
einander überlappen, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Druckverteilungsplatten
(5, 6) im Ristbereich (4) mit einem oder mehreren Scharnieren (14, 15; 26, 28; 38,
39) am Oberteil (3) des Schuhes angebracht ist, welche ein schwenkendes Wegbewegen
dieser Druckverteilungsplatte (5) von der anderen Druckverteilungsplatte (6) zum Öffnen
bzw. Freigeben des Einstieges (9) ermöglichen.
2. Sportschuh, insbesondere Skischuh, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Scharniere durch an Spannhebelschnallen, welche zum Schließen des Schuhes vorgesehen
sind, vorgesehene Schwenkarme (14, 15), an denen mindestens eine der Druckverteilungsplatten
(5, 6) des betreffenden Schuhes befestigt ist, gebildet sind.
3. Sportschuh, insbesondere Skischuh, nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an
den an der einen Seite des Schuhoberteiles (3) angebrachten Spannhebelteilen (12)
der Spannhebelschnallen (11) je ein zusätzlicher Schwenkarm (14) angeordnet ist, und
an diesen Schwenkarmen (14) die eine Druckverteilungsplatte (5) des betreffenden Schuhes
angebracht ist, und daß die an der anderen Seite des Schuhoberteiles angebrachten
Einhängeteile (13) der Spannhebelschnallen (11) als Schwenkarme (15) ausgebildet sind
und an diesen die andere Druckverteilungsplatte (6) des betreffenden Schuhes angebracht
ist.
4. Sportschuh, insbesondere Skischuh, nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem am Schuhoberteil befestigten Lagerteil (23) des Spannhebelteiles (12) der
Spannhebelschnallen (11) je ein Spannhebel (24) und ein zur Lagerung der betreffenden
Druckverteilungsplatte vorgesehener Schwenkarm (14) an derselben Schwenkachse (25)
gelagert sind.
5. Sportschuh, insbesondere Skischuh, nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Druckverteilungsplatten (5, 6), den Scharnieren (14, 15) benachbart, an
der dem Schuhoberteil (3) zugewandten Seite abstützende und/oder dichtende Rippen
(22) angeformt sind.
6. Sportschuh, insbesondere Skischuh, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Scharnier, mit dem mindestens eine der Druckverteilungsplatten (5, 6) am Oberteil
(3) des Schuhes angebracht ist, durch einen der betreffenden Druckverteilungsplatte
(5, 6) zugeordneten, vorzugsweise aus Federbandstahl bestehenden, Schwenkarm (26)
gebildet ist, der im wesentlichen in Schuhlängsrichtung verläuft und an seinem vorderen
Ende (27) um einen Bolzen (28) scharnierend mit dem Schuhoberteil verbunden ist, und
daß die betreffende Druckverteilungsplatte (5, 6) an dem ihr zugeordneten Schwenkarm
(26) in dessen Längsrichtung verschiebbar angebracht ist.
7. Sportschuh, insbesondere Skischuh, nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß beide
Druckverteilungsplatten (5, 6) des Schuhes je an einem Schwenkarm (26) der genannten
Art verschiebbar angebracht sind.
8. Sportschuh, insbesondere Skischuh, nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwenkarm (26) bzw. die Schwenkarme an einer von der Stelle der scharnierenden
Verbindung mit dem Schuhoberteil (3) entfernt liegenden Stelle mit einem Haken (31),
Nase oder dergl. versehen ist bzw. sind, in den bzw. die ein Zugelement (32) einer
korrespondierend zu diesem Haken (31) bzw. zu dieser Nase oder dergl. am Schuhoberteil
(3) angebrachten Spannhebelschnalle (33) einhängbar ist.
9. Sportschuh, insbesondere Skischuh, nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß am
Spannhebel (36) der Spannhebelschnalle (33) zwei Zugarme (32, 37) angelenkt sind,
von denen ein Zugarm (37) im Zusammenwirken mit einem an der gegenüberliegenden Seite
des Schuhes angebrachten Einhängeteil (35) zum Zusammenziehen von Schuhoberteil (3)
und Druckverteilungsplatten (5, 6) vorgesehen ist, und der andere Zugarm (32) im Zusammenwirken
mit dem Haken (31) bzw. der Nase oder dergl. zum Niederziehen des betreffenden Schwenkarmes
(26) an den Schuhoberteil (3) vorgesehen ist.
10. Sportschuh, insbesondere Skischuh, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Scharnier jeder Druckverteilungsplatte (5, 6) durch ein im Ristbereich vorgesehenes,
hakenartig ineinandergreifendes Leistenpaar aus annähernd in Schuhlängsrichtung verlaufenden
Leisten (38, 39) gebildet ist, von denen eine Leiste (38) am Schuhoberteil (3) angeformt
ist und die andere Leiste (39) an der betreffenden Druckverteilungsplatte (5, 6) angeformt
ist, und diese beiden Leisten (38, 39) zueinander längsverschiebbar sind.
11. Sportschuh, insbesondere Skischuh, nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Leisten (38, 39) eines Leistenpaares in Querrichtung durch Anschläge (13, 23)
aneinandergehalten sind.
12. Sportschuh, insbesondere Skischuh, nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anschläge durch Teile (13, 23) von Spannhebelschnallen (11), welche dem betreffenden
Leistenpaar (38, 39) benachbart am Schuhoberteil (3) angebracht sind, gebildet sind.