[0001] Die Erfindung betrifft eine Reib-Mühle nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 und
deren Verwendung nach Anspruch 11.
[0002] Aus der DE-AS 11 76 614 ist eine Mischturbine mit einem mit Flügeln versehenen Rotor
bekannt, die von einem als Stator dienenden Leitring in gleicher Höhe umgeben ist.
Der Leitring weist fensterartige Öffnungen auf, durch die zumindest ein Teil des Mischgutes
radial ausgeschleudert wird. Um die Überdeckung der Flügel mit den fensterartigen
Öffnungen verändern zu können, sind das Flügelrad und der Leitring relativ zueinander
axial verstellbar.
[0003] Aus der EP 0 200 003 A1 (entsprechend US-Patent 4 848 919) ist eine Stiftmühle bekannt,
die in einem Mischer einsetzbar ist. Der Rotor ist mit Flügeln versehen, die innerhalb
eines Stators drehantreibbar angeordnet sind. Der Stator ist mit Stiften versehen,
zwischen denen und den radial äußeren Enden der Flügel Scherspalte gebildet sind.
[0004] Aus der DE 40 28 108 C1 ist eine Stiftmühle für Mischer bekannt, die einen im wesentlichen
aus Flügeln bestehenden Rotor aufweist, die innerhalb eines ringförmigen Stators angeordnet
sind. Der Rotor und der Stator weisen jeweils am Umfang verteilte Zähne auf, die bei
der Drehung des Rotors kämmend ineinandergreifen.
[0005] Die vorstehend erwähnten Mühlen dienen insbesondere zur definierten Verteilung von
viskosen, also fließfähigen Materialien auf Mischgütern. Sie dienen gleichzeitig dazu,
Mischgutagglomerate wieder zu zerteilen. Die Vorgenannten Zwecke werden in zahlreichen
Anwendungsfällen zufriedenstellend erreicht; für extrem empfindliches Mischgut, insbesondere
bei entsprechender Flüssigkeitsverteilung werden diese Effekte aber nicht zufriedenstellend
erreicht.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Reib-Mühle der gattungsgemäßen Art
so auszugestalten, daß auch unter extremen Bedingungen eine hervorragende Misch- und
Desagglomerier-Wirkung erreicht wird.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Reibmühle nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 mit
den Merkmalen im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 gelöst. Durch die kegelstumpfförmige
Ausgestaltung der Reibfläche wird erreicht, daß die Reibfläche von der Mischgut-Eintrittsseite
bis zur Mischgut-Austrittsseite eine Erstreckung hat, die größer ist als der Abstand
von der Eintrittsseite zur Austrittsseite, wodurch der Reib- und damit Misch- und
Desagglomeriereffekt vergrößert wird. Weiterhin wird durch die Verjüngung eine dem
Hindurchfördern des Mischgutes von der Eintrittsseite zur Austrittsseite entgegenwirkende
Kraft auf das Mischgut ausgeübt, wodurch die Verweilzeit des Mischgutes im Bereich
des Rotors und damit der Misch- und Desagglomeriereffekt vergrößert wird.
[0008] Die Maßnahmen nach Anspruch 2 führen zu einer besonders intensiven Misch- und Desagglomerierwirkung,
wobei Anspruch 3 optimale Kegelöffnungswinkel für die Reibfläche angibt. Anspruch
4 gibt optimale Bereiche für das Verhältnis von Rotordurchmesser zu axialer Erstreckung
des Rotors an.
[0009] Die Ansprüche 5 bis 7 beinhalten eine sich aus der kegelstumpfförmigen Ausgestaltung
der Reibfläche ergebende äußerst einfache Möglichkeit der Einstellung der Spalte zwischen
Rotor und Reibfläche. Die Ansprüche 8 bis 10 geben besonders vorteilhafte und erfinderische
Maßnahmen zur Zuführung von Flüssigkeit in den Bereich der kegelstumpfförmigen Reibfläche
wieder.
[0010] Die Ansprüche 11 und 12 geben die Verwendung einer erfindungsgemäßen Reib-Mühle in
einem Mischer wieder, der kontinuierlich oder diskontinuierlich betreibbar sein kann.
[0011] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1 einen vertikalen Längsschnitt durch einen Mischer,
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Mischer entsprechend der Schnittlinie II-II in
Fig. 1,
Fig. 3 einen Teilschnitt durch Fig. 1 entsprechend der Schnittlinie III-III,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Reib-Mühle entsprechend dem Sichtpfeil IV in Fig. 3,
Fig. 5 einen Teilschnitt durch eine weitere Ausführungsform einer Reib-Mühle in einer
Darstellung entsprechend Fig. 3 und
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Reib-Mühle gemäß dem Sichtpfeil VI in Fig. 5.
[0012] Der in der Zeichnung dargestellte, weitgehend konventionelle Mischer, weist einen
horizontalen, stationären, zylindrischen Behälter 1 auf, der von gleichzeitig als
Ständer wirkenden Seitenwänden 2, 3 stirnseitig abgeschlossen und gleichzeitig gehalten
wird. An den Seitenwänden 2, 3 sind Lagerböcke 4 befestigt, in denen eine konzentrisch
zum Behälter 1 angeordnete Welle 5 eines Mischwerks 6 gelagert ist. Sie wird von einem
Antriebsmotor 7 über einen Keilriementrieb 8 und ein Getriebe 9 angetrieben. Das Mischwerk
6 weist schaufelartig ausgebildete Mischwerkzeuge 10 auf, die mittels an der Welle
5 angebrachter und radial von dieser abstehender Mischwerkzeug-Träger 11 gehalten
werden. Die Mischwerkzeuge 10 selber befinden sich in der Nähe der Innenseite der
Wand 12 des Behälters 1.
[0013] Auf der Oberseite des Behälters 1 ist ein Materialeinlaß 13 angeordnet; an der Unterseite
ist ein Materialauslaß 14 vorgesehen. Der Mischer wird chargenweise als sogenannter
Turbulent-Mischer betrieben, d.h. es handelt sich um einen Wurfmischer, bei dem die
einzelnen Mischgutpartikel hochgeworfen werden und auf einer parabelförmigen Wurfbahn
wieder in ein Mischgutbett gelangen. Um diesen Effekt zu erreichen, werden die Mischwerkzeuge
10 mit überkritischer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, die - ausgedrückt in der
dimensionslosen Froude-Kennzahl - etwa Fr = 2 - 6 beträgt. Die Froude-Kennzahl ist
definiert
wobei gilt
- W =
- Umfangsgeschwindigkeit der radial äußeren Enden der Mischwerkzeuge 10 in m/s
- R =
- Radius des Mischwerks 6 in m
- g =
- Erdbeschleunigung in m/s².
[0014] In die Wand 12 des Behälters 1 ist eine sogenannte Reib-Mühle 15 eingebaut, die nachfolgend
im einzelnen beschrieben wird. Auf der Außenseite der Wand 12 des Behälters 1, und
zwar im Bereich unterhalb der Welle 5 (siehe Fig. 2) ist ein Flanschlager 16 angebracht,
an dem ein Motor 17 angeflanscht ist. Eine Kupplung 18 verbindet die Abtriebswelle
des Motors 17 mit einer Antriebswelle 19 der Reib-Mühle 15. Diese Antriebswelle 19
durchsetzt die Wand 12. Das Flanschlager 16 des Motors 17 stützt sich über Lagerstützen
20 und einen Flanschring 21 auf einer Mühlen-Grundplatte 22 ab. An dieser Mühlen-Grundplatte
22 ist die gesamte Reib-Mühle 15 befestigt. Die Mühlen-Grundplatte 22 wird in und
vor einer Öffnung 23 der Wand 12 befestigt.
[0015] Die Reib-Mühle 15 weist auf ihrer dem Motor 17 abgewandten Seite der Grundplatte
22 einen Stator 24 und einen Rotor 25 auf. Der Stator 24 besteht im wesentlichen aus
einem Stator-Ring 26, der eine zylindrische Außenfläche 27 und eine kegelstumpfförmige
innere Reibfläche 28 aufweist. Die der Grundplatte 22 zugewandte Seite des Rings 26
bildet eine Mischgut-Eintrittsseite 24a und die der Grundplatte (22) abgewandte Seite
bildet eine Mischgut-Austrittsseite 24 b. Die innere Reibfläche 28 verjüngt sich von
der Eintrittsseite 24a zur Austrittsseite 24b der Reib-Mühle 15 hin unter einem halben
Kegelöffnungswinkel a von 20° bis 45° und bevorzugt 30°. Der Stator-Ring 26 ist über
zwei Stützstäbe 29 gegenüber der Grundplatte 22 abgestützt, die in einer Radialebene
zur Welle 5 angeordnet sind, so daß sie kein effektives Hindernis für Mischwerkzeuge
10 darstellen, wie insbesondere aus Fig. 1 hervorgeht. Sie befinden sich also auch
in einer gemeinsamen Ebene mit der Achse 30 der Antriebswelle 19.
[0016] Innerhalb der inneren Reibfläche 28 ist der Stator-Ring 26 in Richtung der Achse
30, die auch die Achse der inneren Reibfläche 28 ist, völlig offen. Lediglich zwei
Ansätze 29a für die Stützstäbe ragen geringfügig in den offenen Querschnitt.
[0017] Der Rotor 25 ist propellerartig ausgebildet. Er weist eine mit der Antriebswelle
19 mittels einer Paßfeder 31 drehfest verbundene hülsenförmige Nabe 32 auf, an der
sich etwa radial nach außen erstreckende Flügel 33 mit einem Radius c und einer axialen
Erstreckung d angebracht sind. Diese Flügel 33 haben den Querschnitt eines langgestreckten
Rechtecks und sind radial zur Achse 30 angeordnet. Sie sind weiterhin - wie insbesondere
aus Fig. 4 hervorgeht - gegenüber der Achse 30 derart geneigt bzw. angestellt, daß
- bezogen auf die Drehrichtung 34 des Rotors 25 - die der Grundplatte 22 benachbarte
untere Kante 35 jedes Flügels 33 voreilt und die der Grundplatte 22 abgewandte obere
Kante 36 nacheilt. Dadurch üben die Flügel 33 auf Mischgut einen in Richtung der Achse
30 von der Grundplatte 22 weg zum freien Ende der Reib-Mühle 15 hin gerichteten Förderimpuls
aus, dem ein radial zur Achse 30 zur Reibfläche 28 hin gerichteter Förderimpuls überlagert
wird.
[0018] Die Flügel 33 sind an ihren radial äußeren Enden mit Scherkanten 37 versehen, die
parallel zur inneren Reibfläche 28 des Stator-Ringes 26 verlaufen und die schmale
Scherspalte 38 gegenüber der inneren Reibfläche 28) begrenzen, deren Weite b also
über die Länge der Scherspalte 38 konstant ist. Für die Weite b gilt üblicherweise
0,5 mm ≦ b ≦ 3,0 mm.
[0019] Auf der Antriebswelle 19 ist in dem Bereich, in dem sie die Grundplatte 22 durchsetzt,
eine Dicht-Hülse 39 angebracht, gegen die Dichtungen 40, 41 dichtend anliegen, die
sich wiederum in einer Durchtritts-Bohrung 42 in der Grundplatte 22 abstützen. Zwischen
den Dichtungen 40 und 41 ist eine Fettkammer 43 ausgebildet, in die durch einen Schmierfett-Anschluß
44 Schmierfett zur Schmierung der Dichtungen 40, 41 eingeführt werden kann.
[0020] Gegen die Dicht-Hülse 39 liegt eine Distanz-Hülse 45 an, die sich auf ihrer anderen
Seite gegen die Nabe 32 des Rotors 25 abstützt, wobei zwischen der Nabe 32 und der
Distanz-Hülse 45 Distanz-Scheiben 46 angeordnet sind. Durch Hinzufügen oder Wegnehmen
einer Distanz-Scheibe 46 wird die Lege des Rotors 25 in Richtung der Achse 30 verändert,
wodurch die Weite b der Scherspalte 38 verändert bzw. eingestellt wird. Gegen die
Nabe 32 liegt vom freien Ende des Rotors 25 her eine topfförmige Befestigungs-Hülse
47 an, die mittels einer Hut-Mutter 48 mit einem Gewindezapfen 49 der Antriebswelle
19 verbunden ist und die Nabe 32 mit den Flügeln 33 in Richtung der Achse 30 zur Grundplatte
22 fest gegen die Distanz-Hülse 45 mit den Distanz-Scheiben 46 verspannt.
[0021] Der Reib-Mühle 15 ist eine Flüssigkeits-Zuführeinrichtung 50 zugeordnet, die einen
rohrförmigen Grundkörper 51 aufweist, der in eine parallel zur Achse 30 verlaufende
Durchgangs-Bohrung 52 in der Grundplatte 22 eingesetzt ist. In diesen rohrförmigen
Grundkörper 51 mündet auf dessen dem Stator 24 und Rotor 25 abgewandten Seite der
Grundplatte 22 ein Flüssigkeits-Zuführanschluß 53 ein. Auf der dem Rotor 25 zugewandten
Seite des Grundkörpers 51 mündet aus diesem ein Sprüh-Ventil 54 aus, bei dem es sich
um ein handelsübliches Sprüh-Ventil 54 handelt, das nur dann öffnet, wenn über den
Zuführanschluß 53 Flüssigkeit unter Druck zugeführt wird, und das schließt, wenn keine
Flüssigkeit unter Druck mehr zugeführt wird. Der Abstand e der Austritts-Öffnung 55
des Ventils 54 von der benachbarten Kante 35 der Flügel 33 ist sehr klein, und zwar
so klein, wie es konstruktiv möglich ist. Der Abstand e liegt also im Bereich zwischen
0,5 und 3,0 mm. Der mittlere Abstand f der Austritts-Öffnung 55 von der Achse 30,
d.h. der Abstand der Achse 56 des Ventils 54 von der Achse 30 der Antriebswelle 19
beträgt mehr als die Hälfte des maximalen Radius c des Rotors 25, wobei grundsätzlich
das Ventil 54 mit seiner Austritts-Öffnung 55 bezogen auf die Achse 30 radial möglichst
weit außen, also nahe an der inneren Reibfläche 28 und damit den Scherspalten 38 angeordnet
sein soll. Da das Ventil 54 in einer gemeinsamen Ebene mit den Stützstäben 29, den
Ansätzen 29a und der Antriebswelle 19 angeordnet ist, ist aus konstruktiven Gründen
ein gewisser Abstand zu den Scherspalten 38 unvermeidbar.
[0022] Der Wirkungsmechanismus ist wie folgt:
Durch die Mischwerkzeuge 10 des Mischwerks 6 wird das Mischgut im Behälter 1 umgewälzt
und gemischt und auch parallel zur Achse 57 der Welle 5 verschoben. Es wird hierbei
in den Raum 58 zwischen der Grundplatte 22 und dem Rotor 25 gebracht und dem Rotor
25 hierbei zugeführt. Das Mischgut wird von den Flügeln 33 erfaßt und einerseits in
der geschilderten Weise in Richtung der sich verjüngenden inneren Reibfläche 28 gefördert
und gleichzeitig radial zur Achse 30 nach außen geschleudert und den Scherspalten
28 zugeführt. Dadurch daß einerseits die innere Reibfläche 28 radial zur Achse 30
nach außen zumindest weitestgehend geschlossen ist und dadurch, daß die innere Reibfläche
28 sich in der axialen Förderrichtung 59 der Flügel 33 verjüngt, wird das Mischgut
im Stator 24 gestaut und nicht lediglich in Richtung 59 durch die Reib-Mühle 15 hindurchgeschleudert.
Dadurch daß es gleichzeitig radial nach außen gefördert wird, wird es einer intensiven
Reib-Scher-Beanspruchung in den Scherspalten 38 unterzogen. Gleichzeitig wird die
Flüssigkeit durch die Austritts-Öffnung 59 in das Mischgut aufgegeben und gelangt
unmittelbar danach in die Scherspalte 38. Hierdurch bedingt können sich keine Agglomerate
des Mischgutes bilden, und zwar auch nicht bei sehr feinem Mischgut einerseits und
hochviskosen, stark klebenden Flüssigkeiten andererseits. Die Flüssigkeit wird auf
die einzelnen Mischgut-Partikel feinstverteilt aufgebracht. Es erfolgt also keine
Makro-Mischung von Mischgut und Flüssigkeit unter gleichzeitiger Agglomeratbildung,
sondern eine Mikro-Mischung.
[0023] Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 und 6 unterscheidet sich von dem nach den
Fig. 3 und 4 hinsichtlich des Aufbaus von Rotor und Stator nur in konstruktiven Details,
auf die es hier nicht ankommt. Identische Teile sind daher mit identischen Bezugsziffern
wie in den Fig. 3 und 4 versehen, während funktionell gleiche, aber konstruktiv geringfügig
andere Teile mit derselben Bezugsziffer, zusätzlich aber einem hochgesetzten Strich
bezeichnet werden, ohne daß es in beiden Fällen einer neuen Beschreibung bedarf. Das
Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 und 6 unterscheidet sich von dem nach den Fig.
3 und 4 durch die Art der Flüssigkeitszuführung. Hierbei ist an der Mühlen-Grundplatte
22' ein Zuführgehäuse 60 mittels Schrauben 61 angebracht, in das ein Flüssigkeits-Zuführanschluß
53' radial einmündet. Aus dem die Antriebswelle 19' mit der Dicht-Hülse 39' ortsfest
umgebenden Zuführgehäuse 60 wird Flüssigkeit über einen radialen Kanal 62 in der Hülse
39' und der Antriebswelle 19' einem konzentrisch zur Achse 30 verlaufenden Axial-Kanal
63 in der Antriebswelle 19' zugeführt. Dieser Axial-Kanal 63 mündet im Bereich des
Rotors 25' in radialen Austrittskanälen 64, die als Bohrungen benachbart zur unteren
Kante 35 in den Flügeln 33' angeordnet sind und mit ihren Austrittsöffnungen 55' im
jeweiligen Scherspalt 38 oder in der Nähe des Scherspaltes 38 enden.
[0024] Alternativ können die radialen Austrittskanäle 64' als von den Flügeln 33' gesonderte
Röhrchen ausgebildet sein, die ebenfalls bis in die Nähe der inneren Reibfläche 28
ragen und dort die Flüssigkeit in Richtung zur inneren Reibfläche 28 abgeben. In allen
geschilderten Fällen wird die Flüssigkeit also so zugegeben, daß sie zusammen mit
dem Mischgut über den größten Teil der inneren Reibfläche 28 von ihrer Eintrittsseite
24a als ihrem weiteren Bereich zu ihrer Austrittsseite 24b als ihrem engeren Bereich
durchwandern muß.
1. Reib-Mühle
- mit einer Mühlen-Grundplatte (22, 22')
- mit einem mit der Grundplatte (22, 22') verbundenen Motor (17)
- mit einer mit dem Motor (17) gekuppelten um eine Achse (30) drehantreibbaren Antriebswelle
(19, 19')
- mit einem mit der Grundplatte (22, 22') verbundenen, eine konzentrisch zur Achse
(30) angeordnete Innenfläche (Reibfläche 28) aufweisenden und innerhalb der Innenfläche
(Reibfläche 28) zumindest im wesentlichen offenen, ringförmigen Stator (24) mit einer
Mischgut-Eintrittsseite (24a) und einer in Richtung der Achse (30) beabstandeten Mischgut-Austrittsseite
(24b) und
- mit einem drehfest mit der Antriebswelle (19, 19') verbundenen, mit sich bis in
die Nähe der Innenfläche (Reibfläche 28) erstreckenden Flügeln (33, 33') versehenen,
zwischen den Flügeln (33, 33') zumindest im wesentlichen offen ausgebildeten, an den
radial außenliegenden Enden der Flügel (33, 33') im wesentlichen parallel zur Innenfläche
(Reibfläche 28) verlaufende Kanten (Scherkanten 37) aufweisenden Rotor (25, 25'),
dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfläche des Stators (24) als sich in Richtung von der Mischgut-Eintrittsseite
(24a) zur Mischgut-Austrittsseite (24b) kegelstumpfförmig verjüngende Reibfläche (28)
ausgebildet ist.
2. Reib-Mühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibfläche (28) zumindest im wesentlichen geschlossen ausgebildet ist.
3. Reib-Mühle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibfläche (28) unter einem halben Kegelöffnungswinkel (a) zur Achse (30) geneigt
ist, für den gilt: 20° ≦ a ≦ 45°.
4. Reib-Mühle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (25, 25') einen maximalen Radius (c) und im Bereich seiner radialen äußeren
Kanten (Scherkanten 37) eine Erstreckung (d) in Richtung der Achse (30) aufweist,
für deren Verhältnis d/c gilt: 0,4 ≦ d/c ≦ 0,6.
5. Reib-Mühle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die radial äußeren Kanten (Scherkanten 37) der Flügel (33, 33') jeweils einen Scherspalt
(38) zur Reibfläche (28) begrenzen.
6. Reib-Mühle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Weite (b) der Scherspalte (38) einstellbar ist.
7. Reib-Mühle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (25, 25') in Richtung der Achse (30) relativ zum Stator (24) einstellbar
ist.
8. Reib-Mühle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Flüssigkeits-Zuführeinrichtung (50, 50') vorgesehen ist, deren mindestens eine
Flüssigkeits-Austrittsöffnung (55, 55') unmittelbar benachbart zur Mischgut-Eintrittsseite
(24a) des Stators (24) angeordnet ist.
9. Reib-Mühle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeits-Zuführeinrichtung (50) mindestens ein unmittelbar vor der Mischgut-Eintrittsseite
(24b) des Stators (24) angeordnetes Sprüh-Ventil (54) ausweist.
10. Reib-Mühle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeits-Zuführeinrichtung (50') einen durch die Antriebswelle (19') geführten
Kanal (63) und mindestens einen hiermit verbundenen, sich bis in die Nähe der Reibfläche
(28) erstreckenden Austrittskanal (64, 64') aufweist.
11. Verwendung einer Reib-Mühle nach einem der Ansprüche 1 bis 10 in einem einen zylindrischen
Behälter (1) und ein in diesem drehantreibbar angeordneten Mischwerk (6) aufweisenden
Mischer, wobei die Mühlen-Grundplatte (22, 22') in einer Wand (12) des Behälters (1),
der Motor (17) außerhalb des Behälters (1) und Rotor (25, 25') und Stator (24) innerhalb
des Behälters (1) angeordnet sind.
12. Verwendung einer Reib-Mühle nach Anspruch 1, wobei das Mischwerk (6) eine Welle (5)
und mit dieser verbundene, in der Nähe der Wand (12) des Behälters (1) umlaufend antreibbare
Mischwerkzeuge (10) aufweist und wobei die Mischwerkzeuge (10) zwischen der Wand (12)
des Behälters (1) einerseits und Rotor (25, 25') und Stator (24) andererseits hindurchbewegbar
sind.