[0001] Die Erfindung gebt aus von einer Vorrichtung zum Stranggießen mit den im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Für den Strangguß von Edelmetallen, Edelmetallegierungen und/oder NE-Metallen sind
Vorrichtungen bekannt, die eine Schmelzkammer aufweisen, in der das zu schmelzende
Material eingebracht wird. Die zum Erschmelzen notwendige Energie wird durch eine
Energiequelle bereitgestellt. Das erschmolzene Material wird über eine Stranggußkokille
mittels einer Abzugsvorrichtung abgezogen. Die Stranggußkokille weist einen, dem gewünschten
Querschnitt des Stranges angepaßten Querschnitt auf.
[0003] Beim Strangguß, insbesondere von Edelmetallen und/oder Edelmetallegierung verbleibt
ein Rest des Ausgangsmaterials an den Wandungen der Schmelzkammer und/oder der Stranggußkokille.
Dieser Rest wird im Hinblick auf den relativ hohen Preis des Materials wiedergewonnen.
Hierzu ist es notwendig, die Schmelzkammer und die Stranggußkokille abzukühlen. Während
der Abkühlzeit ist die Vorrichtung nicht einsatzbereit. Dies minimiert die Einsatzzeit
der Vorrichtung, was sich in den Herstellungskosten des Strangmaterials wiederspiegelt.
[0004] Die Abkühlung der vorgenannten Teile muß auch dann erfolgen, wenn ein Wechsel der
Gießabmessung, der Dimension, der Form vorgenommen werden soll. Dasgleiche gilt z.B.
beim Wechsel von einer Band- auf eine Doppelbandform, eine Draht-oder Doppeldrahtform
oder auf eine Rohrform.
[0005] Die Stranggußkokille und die Schmelzkammer werden auch dann abgekühlt, wenn ein Wechsel
des zu erschmelzenden Materials vorgenommen werden soll, wie zum Beispiel beim Wechsel
von einer 9 Karat zu einer 14 Karat Goldlegierung. Dies ist notwendig, um die gewünschte
Reinheit des Material zu gewährleisten.
[0006] Um den Herstellungsvorgang zu beschleunigen, hat man bereits mehrere Vorrichtungen
zum Eisatz gebracht. Hierduch wurde zwar die Einsatzzeit einer Vorrichtung erhöht,
jedoch ist für mehrere Vorrichtungen der Platzbedarf relativ groß. Desweiteren sind
bei mehreren Vorrichtungen Investitionen notwendig, die sich wiederum negativ auf
die Herstellungskosten auswirken.
[0007] Im Zusammenhang mit Vorrichtungen zum Stranggießen sei exemplarisch auf die, durch
die DE 37 40 530 A1 bekannte Vorrichtung verwiesen. Durch die DE 37 40 530 A1 ist
eine Vorrichtung zum Stranggießen bekannt, welche eine Schmelzkammer, eine Energiequelle
zum Aufschmelzen des Materials, eine Stranggußkokille und eine, unterhalb der Strangußkokille
angeordneten Abzugsvorrichtung aufweist.
[0008] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Zielsetzung zu Grunde, die
bekannte Vorrichtung so weiter zu entwickeln, daß die Einsatzzeiten der Vorrichtung
erhöht werden können.
[0009] Diese Zielsetzung wird durch eine Vorrichtung zum Stranggießen, insbesondere von
Edelmetallen und/oder Edelmetallegierungen und/oder NE-Metallen mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 erreicht. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß sie mehrere Schmelzkammern
mit der jeweils zu einer Schmelzkammer dazugehörigen Stranggußkokille aufweist, die
auf einem gemeisamen, verschwenkbaren Träger angeordnet sind.
[0011] Durch diese Ausbildung wird die Einsatzzeit der Vorrichtung wesentlich erhöht. Dies
verringert die Herstellungskosten des Strangmaterials. Im Gegensatz zu den bisheringen
Vorrichtungen kann beim Wechsel des Material eine quasi kontinuierliche Arbeitsweise
der Vorrichtung erzielt werden.
[0012] Während des Stranggießvorgangs kühlen sich die vorher im Einsatz befundene Schmelzkammer
und Stranggußkokille ab, so daß diese anschließend entsprechend für den weiteren Einsatz
vorbereitet werden können. Desweiteren benötigt die Vorrichtung nicht mehr Platz als
die bisher verwendeten Vorrichtungen. Da die Vorrichtung mit einem verschwenkbaren
Träger ausgebildet ist, bedarf es bei der Vorrichtug keiner zusätzlichen Abzugsvorrichtung.
Der Träger wird soweit verschwenkt, bis die Austrittsöffnung der Stranggußkokille
über der Abzugsöffnung positioniert wird. Dies minimiert auch den konstruktiven Aufwand
der Vorrichtung. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann darin
gesehen werden, daß die bisher sich im Einsatz befindenden Vorrichtungen entsprechend
in erfindungsgemäße Vorrichtungen umgerüstet werden können.
[0013] Um die Vorbereitung der Schmelzkammer und der Stranggußkokille für einen weiteren
Stranggußvorgang zu erleichtern, wird gemäß einem weiteren Gedanken vorgeschlagen,
die Schmelzkammer und die Stranggußkokille auswechselbar am Träger anzuordnen. Dies
beschleunigt die Arbeitsweise und verringert somit die Standzeiten der Vorrichtung.
[0014] Der Träger kann mittels eines Antriebs oder manuell verschwenkt werden. Die gewünschte
Positionierung der Schmelzkammer und der Stranggußkokille über der Abzugsvorrichtung
wird dabei durch eine Indexierung sichergestellt. Vorteilhafterweise wird der Träger
durch einen elektromotorischen Antrieb verschwenkt. Bei dem elektromotorischen Antrieb
kann es sich zum Beispiel um einen Schrittmotor handeln. Der Schrittmotor hat auch
den Vorteil, daß eine exakte Positionierung der Stranggußkokille über der Abzugsvorrichtung
ermöglicht wird.
[0015] Zum Erschmelzen des Materials wird vorgeschlagen die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit einer Induktions- oder Widerstands-Heizung auszubilden.
[0016] Gemäß einem weiteren Gedanken wird vorgeschlagen, den Träger mit zwei, im Abstand
zueinander angeordneten Platten auszubilden, die an einem gemeinsamen Arm befestigt
sind. Der Arm ist dabei um seine vertikale Achse verschwenkbar am Gestell der Vorrichtung
gelagert.
[0017] Weitere Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden anhand von
Ausführungsbeispielen erläutert. Hierbei zeigt
Figur 1 eine erste Vorrichtung in der Draufsicht,
Figur 2 die Vorrichtung in einer Seitenansicht,
Figur 3 die Vorrichtung in der Frontansicht und
Figur 4 eine zweite Vorrichtung in der Draufsicht.
[0018] Die Vorrichtung 1 weist ein Gestell 2 auf, in dem die nicht dargestellten Nebenaggregate
der Vorrichtung angeordnet sind. Auf dem Gestell 2 ist ein verschwenkbarer Träger
3 angeordnet. Der Träger 3 umfaßt drei im Abstand zueinander angeordnete Platten 4;
5; 5a auf. Zwischen den Platten 4; 5; 5a sind Schmelzkammern 6 und die zu jeder Schmelzkammer
6 dazugehörige Stranggußkokille 7 angeordnet. Die Platten 4 und 5a dienen dabei zur
Halterung der Schmelzkammer 6. Die Platte 5a ist mit Öffnungen versehen, durch welche
sich die Stranggußkokillen 7 erstrecken. Die Platten 4; 5; 5a sind mit einem Arm 8
drehfest verbunden. Der Arm 8 ist um seine vertikale Achse 9 verschwenkbar. In den
Figuren 1; 2 sind Vorrichtungen dargestellt mit mehreren Stationen, wobei unter einer
Station eine Schmelzkammer mit der dazugehörigen Stranggußkokille verstanden wird.
Die Anzahl der Stationen kann entsprechend dem Einsatzzweck der Vorrichtungen unterschiedlich
hoch sein. Sind mehrere Stationen vorgesehen, so ist es zweckmäßig, die Stationen
symetrisch bezüglich der Achse 9 anzuordnen, da dann der Verschwenkwinkel gleich groß
ist.
1. Vorrichtung zum Stranggießen von Edelmetallen und/oder Edelmetallegierungen und/oder
NE-Metallen, mit mindestens einer Schmelzkammer, einer Energiequelle zum Aufschmelzen
des Materials, mit einer Stranggußkokille und mit einer unterhalb der Stranggußkokille,
angeordneten Abzugsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung mehrere
Schmelzkammern (6) aufweist, daß diese Schmelzkammern (6) mit der jeweils dazugehörien
Stranggußkokille (7) auf einem gemeinsamen, verschwenkbaren Träger (3) angeordnet
sind, und daß jede Schmelzkammer (6) mit der dazugehörigen Stranggußkokille (7) über
eine gemeinsame Abzugsvorrichtung verschwenkbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelzkammern (6)
und/oder die Stranggußkokillen (7) auswechselbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Antriebsvorrichtung
zum Verschwenken des Trägers (3) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung
elektromotorisch arbeitet, insbesondere ein Schrittmotor it.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Energiequelle eine Induktions- oder Widerstands-Heizung ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (3) wenigstens
zwei im Abstand zueinander angeordneten Platten (4;5) und einen Arm (8) umfaßt, wobei
die Platten (4;5) mit dem Arm (8) verbunden sind und zwischen den Platten (4;5) die
Schmelzkammern (6) und die Stranggußkokillen (7) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stranggußkokillen (7) unterschiedliche Querschnitte, Formate und Anzahl von
Gießstangen aufweisen.