(19)
(11) EP 0 645 340 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.03.1995  Patentblatt  1995/13

(21) Anmeldenummer: 94114670.6

(22) Anmeldetag:  17.09.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B67B 3/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT

(30) Priorität: 23.09.1993 DE 4332909

(71) Anmelder: Getränkemaschinenbau Magdeburg GmbH
D-39112 Magdeburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Topf, Roland
    D-39218 Schönebeck (DE)
  • Knöller, Klaus
    D-39288 Burg (DE)

(74) Vertreter: Baumann, Horst 
NAGEMA Getränketechnik Patentbüro, Breitscheidstrasse 38
01237 Dresden
01237 Dresden (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Verschliessen von Flaschen mit Kronenkorken


    (57) Die Vorrichtung soll bewirken, daß nach Beendigung des Verschließprozesses eine Trennung Flasche - Verschließorgan zwangsweise erfolgt.
    Dazu sind bei der Vorrichtung zum Verschließen von Flaschen mit Kronenkorken Verschließorgane (1) höhenbeweglich am Umfang eines Verschließmaschinenoberteils in Führungsbuchsen (2) befestigt. Im Verschließorgan (1) ist ein federbelasteter zylindrischer Niederhalter (10) in einem Verschließorgangehäuse (6) zentrisch angeordnet, wobei der Niederhalter (10) an seinem oberen Ende ein Niederhalterkopfstück (13) aufweist.
    Dieser Niederhalter (10) wird mittels des Niederhalterkopfstückes (13) unmittelbar nach Abschluß des Verschließprozesses durch Anliegen an einer ortsfesten Steuerkurve (4) an seiner Aufwärtsbewegung in Form einer erzwungenen Relativbewegung zum Verschließorgangehäuse (6) gehindert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verschließen von Flaschen mit Kronenkorken entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruches.

    [0002] Vorrichtungen zum Verschließen von Flaschen mit Kronenkorken oder ähnlichen Bördelkappen werden insbesondere in der Getränkeindustrie verwendet, wo sie Füllvorrichtungen nachgeschaltet sind. Die Verschließvorrichtungen weisen meist mehrere Verschließorgane auf, die in der Art eines Karussels umlaufend angeordnet sind und während des Umlaufs mit Kronenkorken beschickt werden. Das Verschließen der Flaschen mit den Kronenkorken erfolgt dann, wenn die Verschließorgane zu den Mündungen der Flaschen, die auf einer mit der Kreisbahn der Verschließorgane übereinstimmenden Bahn befördert werden, ausgerichtet sind.
    Dazu ist eine gattungsgemäße Vorrichtung (DD 272 056) zum Verschließen von Flaschen mit Kronenverschlüssen bekannt, bei der Verschließorgane, die mit einer rotierenden Verschlußübergabevorrichtung mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit in Verbindung stehen, an einem rotierenden Verschließmaschinenoberteils angeordnet sind. Am Umfang des Verschließmaschinenoberteils sind Führungsbuchsen befestigt, in denen höhenbeweglich je ein Verschließorgangehäuse mit Zentrierkopf und Verschließkonus und mit einem Rollenhalter mit in einer ortsfesten Kurvenbahn geführten Führungsrolle gelagert ist. Im Verschließorgangehäuse ist weiterhin ein in Buchsen gelagerter federbelasteter an seiner unteren Stirnseite einen Magneten aufweisender zylindrischer Niederhalter zentrisch angeordnet, wobei der Niederhalter mehrere Teilstücke mit verschiedenen Durchmessern aufweist. Diese Teilstücke stehen mit Buchsen, Kugeln, Federn und dgl. in Verbindung. Sie bezwecken, den Bewegungsablauf des Niederhalters im Verschließorgan derart zu gestalten, daß sowohl die zur Zentrierung des Kronenverschlusses erforderliche relative Aufwärtsbewegung des Niederhalters im Verschließorgangehäuse als auch die Lösung der starren Verbindung mit dem Verschließorgangehäuse nach dem federbelasteten Aufsetzen des Niederhalters auf dem Kronenverschluß beim weiteren Absenken des Verschließorgangehäuses zu gewährleisten. Dieser Niederhalter besitzt zur Höhenbegrenzung bei der Bewegung des Verschließorgans ein durch den Verschließorgangehäusedeckel hindurchragendes Niederhalterkopfstück, welches in der oberen Stellung des Niederhalters durch die Kraft einer Druckfeder an dem am Verschließmaschinenoberteil angebrachten Höhenbegrenzungsteller anliegt.

    [0003] Der Nachteil von allgemein bekannten und der gattungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, daß nach Abschluß des Verschließprozesses es möglich ist, daS die verschlossene Flasche im Verschließring festklemmt und nicht durch ihr Eigengewicht bzw. durch die Federkraft des Niederhalters aus dem Verschließorgan herausgleitet, wenn dieser sich nach oben bewegt. Verklemmt die verschlossene Flasche im Verschließring, wird sie mit dem Verschließorgan nach oben und im Umlauf mit dem Verschließmaschinenoberteil bewegt. Es kommt demzufolge zu einer Behinderung bei der Aufnahme der nächsten zu verschließenden Flasche, zu Flaschenbruch und bzw. oder zur Zerstörung oder Beschädigung von Bauteilen und zum Maschinenstillstand.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde bei einem Verschließorgan einer Flaschenverschließmaschine zum Verschließen von Flaschen mit Kronenkorken nach Beendigung des Verschließprozesses eine Trennung Flasche - Verschließorgan zwangsweise zu sichern.

    [0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe entsprechend dem Kennzeichen des Patentanspruches gelöst.

    [0006] Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung durch die erzwungene Relativbewegung des Niederhalters zum Verschließorgangehäuse besteht darin, daß die verschlossene Flasche nach Beendigung des Verschließprozesses zwangsgesteuert aus dem Verschließorgan befördert wird und mit auf dem sich absenkenden Flaschenträger abgefördert werden kann. Der Niederhalter wird dazu in seiner Aufwärtsbewegung mit dem Verschließorgan durch das Anliegen an der ortsfesten Gleitbahn solange gehindert bis die Flasche aus dem Verschließorgan ausgestoßen ist. Dadurch wird der Flaschenbruch reduziert und ein Maschinenstillstand vermieden. Außerdem werden die Belastungen von Maschinenelementen verringert und am Niederhalter ist eine geringere Federkraft notwendig.

    [0007] Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden.

    [0008] Die zugehörige Zeichnung zeigt ein Verschließorgan in Schnittdarstellung.

    [0009] Eine Verschließmaschine für Flaschen mit Kronenkorken besteht aus einem Verschließmaschinenunterteil mit einem Flaschentisch mit Ein- und Auslaufstern und rotierenden Flaschenträgern und einem Verschließmaschinenoberteil. Am Verschließmaschinenoberteil sind am Umfang Verschließorgane 1 angeordnet, die mit einer rotierenden Kronenkorkübergabeeinrichtung in Verbindung stehen. Das Verschließorgan 1 ist am Verschließmaschinenoberteil in Führungsbuchsen 2 höhenbeweglich und verdrehsicher angeordnet. In Verlängerung nach oben besitzt das Verschließorgan 1 dazu einen Rollenhalter 3 mit an einer ortsfesten Steuerkurve 4 geführten Führungsrolle 5. Das Verschließorgan 1 besteht aus einem Verschließorgangehäuse 6 mit dem Rollenhalter 3 und einer Niederhalterführung 7 und einem Zentrierkopf 8 und Verschließring 9. Im Verschließorgan 1 ist weiterhin zentrisch ein Niederhalter 10 angeordnet, an dem an seiner unteren Stirnfläche ein Magnet 11 befestigt ist. Zwischen der Niederhalterführung 7 und einem Bund am Niederhalter 10 ist eine Druckfeder 12 angeordnet. Am oberen Ende des Niederhalters 10 ist ein durch das obere Ende des Verschließorgans 1 hindurchragendes Niederhalterkopfstück 13 angeordnet, welches in der oberen Stellung des Niederhalters 10 an der ortsfesten Steuerkurve 4 anliegt.

    [0010] Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:
    Über einen Zuführungskanal gelangen Kronenkorken in eine Kronenkorkenübergabeeinrichtung, welche die Kronenkorken an die Verschließorgane 1 übergeben. Zum Zeitpunkt der Übergabe befinden sich die untere Fläche des Zentrierkopfes 8 und die untere Stirnfläche des Niederhalters 10 in gleicher Höhe. Die durch die Steuerkurve 4 geführte am Rollenhalter 3 befestigte Führungsrolle 5 befindet sich dabei in ihrer oberen Stellung. Der durch die Übergabeeinrichtung unter den Niederhalter 10 gebrachte Kronenkork wird durch den Magnet 11 des Niederhalters 10 an der unteren Stirnseite des Niederhalters 10 festgehalten. Durch die Abwärtsbewegung des Verschließorgans 1 bei gleichzeitigem Verharren des Niederhalters 10 in der Ausgangslage verändert sich die Lage der unteren Fläche des Zentrierkopfes 8 zum Mundstück der unter dem Verschließorgan 1 stehenden Flasche. Der an der unteren Stirnfläche des Niederhalters 10 haftende Kronenkork wird bei weiterer Abwärtsbewegung des Verschließorgans 1 auf das Flaschenmundstück aufgesetzt. In der weiteren Folge verändert sich bei der Abwärtsbewegung des Verschließorgans 1 die Lage der unteren Fläche des Zentrierkopfes 8 zur unteren Stirnfläche des Niederhalters 10. Der an der unteren Stirnfläche des Niederhalters 10 haftende Kronenkork wird dadurch in die konische sich nach oben verjüngende Bohrung des Zentrierkopfes 8 bewegt und zentriert. Gleichzeitig wird die unter dem Verschließorgan 1 stehende Flasche zentriert. Beim weiteren Absenken des Verschließorgans 1 wird die Flasche mit dem aufgesetztem noch nicht verformten Kronenkork in den Verschließring 9 eingeführt und im Verlauf der weiteren Absenkbewegung wird der Kronenkork bleibend verformt. Der Verschließvorgang ist damit beendet. Während des gesamten Verschließprozesses von der Flaschenzuführung bis zur Flaschenabführung befindet sich die Flasche auf rotierenden Flaschenträgern. Nach dem Beenden des Verschließvorganges bewegt sich das Verschließorgan 1 nach oben und gibt damit die Flasche frei. Zur Verhinderung des Festklemmens im Verschließring 9 wird das Ausstoßen zwangsgesteuert, indem der Niederhalter 10 mit seinem Niederhalterkopfstück 13 an der Steuerkurve 4 anliegt und nicht gleichzeitig mit dem Verschließorgangehäuse 6 nach oben bewegt wird. Die verschlossene Flasche wird somit zwangsweise aus dem Verschließring 9 herausgedrückt. Ein Festklemmen der Flasche mit Kronenkork im Verschließring 9 ist demzufolge nicht möglich.

    Aufstellung der Bezugszeichen



    [0011] 
    1
    Verschließorgan
    2
    Führungsbuchse
    3
    Rollenhalter
    4
    Steuerkurve
    5
    Führungsrolle
    6
    Verschließorgangehäuse
    7
    Niederhalterführung
    8
    Zentrierkopf
    9
    Verschließring
    10
    Niederhalter
    11
    Magnet
    12
    Druckfeder
    13
    Niederhalterkopfstück



    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Verschließen von Flaschen mit Kronenkorken, bei der Verschließorgane, die mit einer rotierenden Korkenübergabevorrichtung mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit in Verbindung stehen, an einem rotierenden Verschließmaschinenoberteil angeordnet sind und am Umfang des Verschließmaschinenoberteils Führungsbuchsen befestigt sind, in denen höhenbeweglich je ein Verschließorgangehäuse mit Zentrierkopf und Verschließring und mit einem Rollenhalter mit in einer ortsfesten Steuerkurve geführten Führungsrolle gelagert ist, und im Verschließorgangehäuse ein in einer Niederhalterfuhrung gelagerter federbelasteter an seiner unteren Stirnseite einen Magneten aufweisenden zylindrischer Niederhalter zentrisch angeordnet ist, wobei der Niederhalter an seinem oberen Ende ein Niederhalterkopfstück aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederhalter (10) mittels des Niederhalterkopfstückes (13) unmittelbar nach Abschluß des Verschließprozesses durch Anliegen an einer ortsfesten Steuerkurve (4) Gleitbahn für den Fall des Festklemmens einer verschlossenen Flasche im Verschließring (9) an seiner Aufwärtsbewegung in Form einer erzwungenen Relativbewegung mit dem Verschließorgangehäuse (6) gehindert wird.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht