[0001] Die Erfindung betrifft eine Gerüstbelagbohle aus rechteckigem Schnittholz gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Gerüstbelagbohlen aus rechteckig zugeschnittenem Massivholz sind bei den Anwendern
von Standgerüsten beliebt, weil sie einerseits bei ausreichender Lebensdauer relativ
preiswerter als Gerüstbohlen aus anderen Werkstoffen, z. B. aus Stahl oder Aluminium
sind und weil andererseits Holz eine vergleichsweise sichere Stand- und Stapelfläche
bildet. Solche Gerüstbelagbohlen überspannen die Abstände zwischen senkrechten Gerüstleitern
oder Vertikalrahmen von beispielsweise Stahlrohrgerüsten. Dabei dienen ausgewählte
Sprossen- bzw. Rahmentraversen als Auflager für die Gerüstbelagbohlenenden. Sind diese
Enden beschlagen, so wird in der Regel ein Formschluß in der Belagebene angestrebt,
der z. B. durch Hakenpaare, welche die Traversen übergreifen, oder durch Zapfen auf
den als Auflager benutzten Rahmentraversen gewährleistet werden kann, wobei im letztgenannten
Fall in den Beschlägen Lochungen vorgesehen sind, in die die Zapfen eingreifen.
[0003] Die an die Sicherheit eines solchen Bohlenbelages zu stellenden Anforderungen haben
bereits zur Vereinheitlichung der Bohlenbemessungen geführt. Hierbei geht man von
Belastungsgruppen aus, die u. a. unterschiedliche Belastungen je nach Verwendungszweck
vorsehen. Für das Anstreierhandwerk sind aus diesem Grund niedrigere Lasten als für
Maurer vorgesehen. Die Maximalbelastung hängt von dem Abstand der Auflager im Gerüst
und von der zulässigen Durchbiegung ab, die sich bei Belastung des Bohlenbelages einstellt.
Die Durchbiegung muß dabei auf einem relativ geringen Wert gehalten werden, weil größere
Durchbiegungen an den Bohlenenden zu Stolperkanten führen und die sich hieraus ergebenden
Gefahren für die Arbeitssicherheit nicht hingenommen werden können. Um die zulässige
Durchbiegung in den vorgeschriebenen Grenzen zu halten, wird die Stärke der Bohle,
d. h. der Abstand der ebenen Flächen ihrer Ober- und Unterseite in dem rechteckigen
Bohlenquerschnitt vorgeschrieben. Das führt in der Praxis zu erheblichen Querschnitten
und damit zu schweren und entsprechend unhandlichen Bohlen, wenn man eine bestimmte
spezifische Belastung der Bohlenoberfläche erreichen will. Diese kann in der Größenordnung
von ca. 200 kg/m
2 liegen, wenn die Stützweite ca. 3 m beträgt.
[0004] Die Erfindung geht demgegenüber einen anderen Weg, dessen Grundgedanke im Anspruch
1 wiedergegeben ist. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0005] Gemäß der Erfindung wird zur Erhöhung der Belastbarkeit der Gerüstbelagbohle deren
Querschnittsform aus dem Rechteckquerschnitt in eine statischen Erfordernissen Rechnung
tragende Querschnittsgestaltung überführt, was sich im Schnittholz oder bei Verbundbohlen
auch durch Anordnung oder Gestaltung der Leisten, z. B. durch andere Werkstoff vorzugsweise
Metall, bewerkstelligen läßt. Diese erfindungsgemäße Querschnittsgestaltung der neuen
Gerüstbelagbohle setzt jedoch voraus, daß die bei Belastung der Bohlenoberseite an
der Bohlenunterseite auftretende Zugkräfte auf die zur Bewehrung vorgesehenen Leisten
übertragen und von diesen abgetragen werden. Das läßt sich durch eine Befestigung
der aus Holz bestehenden Leisten mit den aus der Holzbearbeitung bekannten Befestigungsmitteln
erreichen, kann aber auch aus dem Schnittholz der Bohle erfolgen. Dabei berücksichtigt
die Erfindung neben den Verbesserungen der Statik die praktische Handhabung der Gerüstbelagbohle
einerseits dadurch, daß sie die Bohlenenden unverändert beläßt, so daß die erfindungsgemäße
Bohle ohne weiteres an die Stelle der bekannten Gerüstbelagbohlen in vorhandenen Gerüsten
verwendet werden kann und darüberhinaus die Stapelbarkeit der Bohlen gewährleistet
ist, die sich einerseits daraus ergibt, daß vorzugsweise mehrere Leisten verwendet
werden und andererseits diese Leisten und nicht wie bekannt die ebene Bohlenunterseite
zur Abstützung im Stapel herangezogen werden.
[0006] Die Erfindung hat den Vorteil, daß man entweder bei Beibehaltung der üblichen Bohlenstärke
die Belastbarkeit der Gerüstbelagbohle wesentlich, d. h. je nach Ausbildung um etwa
50 % erhöhen kann, oder in der Lage ist, die Bohlenstärke zu vermindern, bi sdie übliche
und vorgeschriebene Belstbarkeit der Bohle erreicht ist.
[0007] Vorzugsweise verwirklicht man die Erfindung mit den Merkmalen des Anspruches 2, wobei
man insbesondere Profilleisten aus Holz vorsieht. Eine davon abweichende, grundsätzliche
Ausführungsform der Erfindung sieht vor, die Leisten aus dem Schnittholz herauszuarbeiten,
so daß diese eine Baueinheit mit dem rechteckigen Bohlenquerschnitt bilden.
[0008] Während man aus Holz bestehende Profilleisten, soweit diese nicht eine Baueinheit
mit dem Schnittholz bilden, zweckmäßig mit der Bohlenunterseite verleimt, werden bei
anderen Ausführungen der Erfindung die Leisten mit dem Bohlenkörper verbunden. Das
erfolgt gemäß den Merkmalen des Anspruches 4, wobei sich insbesondere Verschraubungen
oder Nagelungen empfehlen.
[0009] Eine günstige Stapelbarkeit ergibt sich, wenn man nach den Merkmalen des Anspruches
6 verfährt. Die Zentralsymmetrie bedeutet bekanntlich, daß die Leistenanordnung an
der Längsmittelebene der Bohle gespiegelt wird, so daß sich gleiche Bohlenhälften
ergeben. Da bei dieser Ausführungsform außerdem die nach unten orientieren Profilflächen
der Leisten flach ausgebildet werden, ergibt sich eine ausreichend große Auflagerfläche
an jeder Profilleiste mit dem Ergebnis einer sicheren Stapelung.
[0010] Die Erfindung gestattet es außerdem, den Bohlenkörper, d. h. den im wesentlichen
unter außerachtlassung der beschriebenen Leistenanordnung rechteckigen Querschnitt
der Gerüstbelagbohle zur weiteren Verbesserung der Belastbarkeit heranzuziehen. Diese
Möglichkeit bietet der Anspruch 7. Da hiernach die miteinander verleimten Schnitthölzer
den Bohlenkörper bilden, läßt sich dieser nach dem Grundgedanken der Erfindung auf
seiner Unterseite mit den Leisten versehen, wobei die Verleimungen der Schnitthölzer
einen relativ größeren Widerstand gegen Durchbiegung ergeben, als dies bei einem aus
einheitlichem Holz bestehenden Massivkörper der Fall ist.
[0011] Eine weitere Verbesserung der Belastbarkeit gewähren die Merkmale des Anspruches
8. Die Anordnung eines flexiblen Zugmittels neben der beschriebenen Anordnung der
Leisten vergrößert nämlich den Widerstand gegen Durchbiegung, so daß sich aus dem
Zugmittel eine weitere Zugbewehrung ergibt. Nach den Merkmalen des Anspruches 9 wird
dieses Zugmittel zweckmäßig in der Bohlenmitte angebracht, um beiDurchbiegung der
Bohle die erforderliche Symmetrie zu gewährleisten. Dann bietet sich die Anordnung
des Zugmittels an einer Leiste an, wie sie u. a. im Anspruch 10 wiedergegeben ist.
Hierdurch wird nämlich der Abstand des Zugmittels von der neutralen Faser der Bohle
vergrößert, und das Zugmittel besser ausgelastet. Insbesondere eignet sich hierfür
ein bandförmiges Zugmittel, das nach den Merkmalen des Anspruches 11 angeordnet und
an der Bohle befestigt werden sollte.
[0012] Eine andere Ausführungsform der Erfindung, die den vorstehend wiedergegebenen Grundgedanken
verwirklicht, aber eine stabile Anordnung des Zugmittels gewährleistet, die auch bei
starker Belastung der Bohle erhalten bleibt ist Gegenstand des Anspruches 17. Das
Hüllprofil kann dabei grundsätzlich aus dem Werkstoff Holz bestehen. Zweckmäßig sind
jedoch matallische Werkstoffe, für die auch Leichtmetalle in Betracht kommen. Das
Hüllprofil hat an sich schon eine große Biegesteifigkeit und Zugfestigkeit aufgrund
seines hohen Widerstandsmomentes, das sich aus der Bildung einer Profilkammer und
dem um diesen verteilten Werkstoff ergibt. Seine mehr oder weniger vollständige Ausfüllung
der Profilkammer mit dem Leistenquerschnitt in Verbindung mit den Befestigungsmitteln,
die das Hüllprofil mit dem Leistenquerschnitt verbinden führt zu einer Stabilisierung
des Gesamtquerschnittes und zu einer Verbundwirkung, welche die Statik der Gerüstbohle
erheblich verbessert. Besteht das Hüllprofil aus einem gegenüber dem Leistenwerkstoff
härteren, insbesondere metallischen Werkstoff, wird die Beschädigungsgefahr beim Stapeln
der Gerüstbohlen durch die von dem Hüllprofil gebildete Auflagefläche erheblich vermindert.
[0013] Diese grundsätzliche Ausführungsform nach Anspruch 17 läßt sich weiterbilden. Als
vorteilhaft hat sich herausgestellt, das Hüllprofil gemäß Anspruch 18 auszuführen.
In diesem Fall ergibt sich ein vergleichsweise einfaches, d. h. entweder handelsübliches
oder aus eine Blechausschnitt abzukantendes U-Profil, welches die Leisten an mehreren
Längsflächen überdeckt. Es hängt dabei von Festigkeitsüberlegungen ab, ob nur eine
Leiste der erfindungsgemäßen Gerüstbohle oder bei mehreren Leisten einige oder alle
Leisten mit einem derartigen Hüllprofil verstärkt werden. Mit den Merkmalen des Anspruches
19 empfiehlt es sich indessen, die der Bohlenmitte zugeordneten Querschnitte mit derartigen
Hüllprofilen zu versehen, da erfahrungsgemäß die Hauptbelastung in der Bohlenmitte
anzunehmen ist.
[0014] Der Querschnitt der Leisten kann den jeweils verwendeten Werkstoffen angepaßt und
entsprechend den statischen Erfordernissen gewählt werden. Eine bevorzugte Ausführungsform
beschreibt der Anspruch 20, wonach der Leistenquerschnitt viereckig ist. Solche Leisten
lassen sich auf einfache Weise aus Holz und aus Metall herstellen.
[0015] Der das Hüllprofil betreffende Erfindungsgedanke wird vorzugsweise nach den Merkmalen
des Anspruches 21 auf derartige Leistenquerschnitte angewandt. Dafür eignet sich bei
rechteckigen bis quadratischen Leistenquerschnitten das oben beschriebene U-Profil.
[0016] Je nach den statischen Erfordernissen kann es sich ergeben, daß die Umhüllung auch
nur einer Leiste zu aufwendig ist. Für diese Fälle sind die Ausführungsformen nach
Anspruch 22 vorgesehen. Hierdurch besteht nämlich die Möglichkeit Hüllprofile mit
Querschnittsabmessungen zu benutzen, die kleiner als die Leistenquerschnitte sind.
Dann allerdings muß unter Berücksichtigung symmetrischer Bohlenbelastungen die Anordnung
derartiger Hüllprofile wie im Anspruch 22 angegeben getroffen werden.
[0017] Wird die Gerüstbohle in der Bohlenmitte am meisten beansprucht, wie es in der Regel
der Fall ist, kann sich eine Tendenz zur Verformung der Bohle quer zu ihrer Längserstreckung
ergeben. Das führt dann dazu, daß außen angeordnete Leisten ausweichen und statisch
nicht mehr voll belastet werden könne. Solche Nachteile vermeidet der Anspruch 23,
mit dessen Merkmalen die Querstabilität der Bohle erheblich erhöht werden kann.
[0018] Die Einzelheiten, weitere Merkmale und andere Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus den Ausführungsbeispielen, die in der Zeichnung wiedergegeben sind und im folgenden
näher erläutert werden; es zeigen
Fig. 1 bis 4 erfindungsgemäße Gerüstbelagbohlen unterschiedlicher Querschnittsformen,
Fig. 5 in perspektiver abgebrochener Darstellung ein Bohlenende,
Fig. 6 in der Fig. 5 entsprechender Darstellung ein beschlagenes Bohlenende,
Fig. 7 im Querschnitt eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit einer zusätzlichen
Verstärkung des Leistenquerschnitts einer Leiste,
Fig. 8 in der Fig. 8 entsprechenden Darstellung eine dem gegenüber abgeänderte Ausführungsform
und
Fig. 9 eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform, bei der die
Unterseite der Gerüstbohle in abgebrochener Darstellung wiedergegeben ist.
[0019] In den Fig. 1 bis 4 sind aus den perspektivisch dargestellten Enden von Gerüstbelagbohlen
1 deren Querschnitte erkennbar. Gemäß der Darstellung der Fig. 1 läßt sich ein Bohlenkörper
2 mit rechteckigem Querschnitt 3 aus Schnittholz von Leisten 4 und 5 unterscheiden.
Die verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung unterscheiden sich im wesentlichen
durch den Aufbau des Bohlenkörpers 2 und/oder die Anordnung und Anzahl der Leisten
voneinander.
[0020] Diese Leisten verlaufen im wesentlichen über die Länge zwischen den Bohlenstirnseiten,
welche die Enden der Bohlen bilden und im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 den Querschnitt
3 zeigen. Sie stehen aus der Ebene der flachen Unterseite 6 des Bohlenkörpers 2 vor.
Sie dienen bei Abstützung der Bohlenenden auf einem nicht dargestellten Auflager des
Gerüstes als Bewehrung gegen Durchbiegung unter der Bohlenbelastung, welche auf die
Oberseite 7 der Bohle durch abgelegte Gegenstände oder das Gewicht der die größte
Belagbohle betretenden Person aufgebracht wird. Die Leisten sind in allen Fällen so
angeordnet, daß sich eine Spiegelsymmetrie in Längsrichtung der Gerüstbelagbohlen
ergibt. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 befinden sich die Leisten an den Längskanten
8 bzw. 9 der dargestellten Gerüstbelagbohle.
[0021] Die Leisten dienen auch zur Abstützung der Gerüstbohle in einem Stapel aus mehreren
senkrecht übereinander und horizontal liegenden Bohlen gleicher Ausbildung, d. h.
von Bohlen, die nach den Ausführungsbeispielen ausgebildet sind, die beispielsweise
in der Zeichnung wiedergegeben sind.
[0022] In allen dargestellten Ausführungsbeispielen bestehen die Prifilleisten ebenso wie
die bei 4 und 5 gezeichneten Leisten des Ausführungsbeispiels nach Fig. 1 aus einem
Vollprofil, das im Fall der Fig. 1 im wesentlichen rechteckig und so angeordnet ist,
daß die Leisten 4, 5 jeweils mit einer ihrer längeren Profilseiten 10 bzw. 11 auf
der Unterseite 6 des Bohlenkörpers 2 befestigt sind. Die Prfilleisten einer Bohle
sind in allen Fällen form- und flächenidentisch. Ihr Profil ist allgemein mit 12 bezeichnet.
[0023] Der Bohlenkörper 2 besteht in allen Fällen aus Schnittholz. In den Ausführungsbeispielen
sind Ausführungen der Erfindung wiedergegeben, bei denen die Leisten ebenfalls aus
Holz bestehen.
[0024] Im Fall der Fig. 2 sind drei Leisten 14 bis 16 vorgesehen, die mit dem Bohlenkörper
dadurch eine Baueinheit bilden, daß sie mit Schnittholzleisten 17, 18 in der Weise
verleimt sind, daß die Profiloberflächen 19 bis 21 der Leisten 14 bis 16 mit der Bohlenoberseite
7 fluchten.
[0025] Nicht dargestellt sind Ausführungsformen, deren Querschnitt etwa dem Querschnitt
des Ausführungsbeispiels nach Fig. 1 entspricht, wobei aber die Profilleisten 4, 5
aus der Unterseite eines Schnittholzes herausgefräst sind, das den Gesamtquerschnitt
der Gerüstbelagbohle bildet.
[0026] In sämtlichen Ausführungsbeispielen, die in den Figuren dargestellt sind, sind die
aus Holz bestehenden Profilleisten mit dem Bohlenkörper 2 auf ihrer gesamten Länge
verleimt. Nicht dargestellt sind Ausführungsbeispiele, bei denen die Profilleisten
an einer Mehrzahl von über ihre Länge verteilten Stellen durch Befestigungsmittel
mit dem Schnittholz des Bohlenkörpers 2 verbunden sind. Die dazu dienenden Befestigungsmittel
können aus Nägeln, Schrauben oder anderen aus der Bauschreinerei bekannten Mitteln
bestehen.
[0027] Die zentralsymmetrische Anordnung folgt bevorzugt mit einer Mehrzahl von Leisten,
wie sie anhand der Ausführungsbeispiele der Fig. 1 und 2 oben erläutert worden sind.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist ihre Zahl noch einmal vermehrt, woraus sich
vier Profilleisten 22 bis 25 ergeben, die entsprechend der Darstellung der Fig. 1
angeordnet und befestigt sind. Alle Leisten besitzen infolge ihres rechteckigen bis
quadratischen Querschnittes eine ebene flach unten orientierte Profilfläche 26a, wie
sie am Beispiel der Leiste 14 im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 bis 26 dargestellt
ist. Diese Profilflächen liegen in einer gemeinsamen Ebene, sind also miteinander
ausgefluchtet und bilden die Auflagerfläche, mit der sich die Bohle 1 in einem Bohlenstapel
abstützt. Es ergibt sich hieraus eine sichere Auflage im Bohlenstapel, die ein Verkanten
der Bohle im Stapel ausschließt.
[0028] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 entspricht die Anzahl und Anordnung der Leisten
26 bis 28 der Anzahl und Anordnung der Leisten 14 bis 16 im Ausführungsbeispiel der
Fig. 2 mit der Ausnahme, daß ein Bohlenkörper 2 aus Schnittholz mit rechteckigem Querschnitt
3 gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 verwendet wird. Die mittlere Leiste 27
ist ausgespart und nimmt ein im Querschnitt rechteckiges Stahlband 29 auf, das deshalb
in der Unterseite 26a dieser Leiste versenkt angeordnet ist. Dieses Stahlband ist
ebenfalls auf seiner Länge mit der Leiste 27 verbunden, wofür bekannte Befestigungsmittel
in Betracht kommen, die an einer Mehrzahl von über die Bandlänge verteilten Stellen
angeordnet und eingebracht werden. Bei der Durchbiegung der Bohle wirkt dieses Stahlband
ebenso wie die Leisten als Bewehrung geen Durchbiegung unter der Bohlenbelastung,
behindert aber die Stapelbarkeit der Bohle nicht.
[0029] Anstelle eines Stahlbandes kommen auch Seile oder Stangen in Betracht, die zweckmäßig
aus Stahl, aber auch aus beliebigen anderen Werkstoffen hergestellt werden können,
welche zum Abtragen von Zugspannungen geeignet sind.
[0030] Das Zugmittel 29 ist in der Bohlenmitte angeordnet, was sich aus der Symmetrie der
Bohlenbelastung ergibt. Da nur eine zusätzliche Zugbewehrung und erfahrungsgemäß die
Bohlenbelastung in der Mitte am größten ist, ergibt sich die mittige Anordnung der
Zugbewehrung aus diesen Überlegungen. Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel
können jedoch auch mehrere Zugbewehrungen vorgesehen oder in allen oder einzelnen
Leisten 26 bis 28 angeordnet werden.
[0031] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 hat das Zugband einen rechteckigen Querschnitt
und ist zweckmäßig mit einer seiner Breitseiten 30 so angeordnet, daß deren Ebene
parallel zur Ebene des Bohlenkörpers 2 liegt.
[0032] In den Fig. 5 und 6 sind bevorzugte Ausführungsformen der Gerüstbelagbohle dargestellt.
Hierbei sind die Enden mit Beschlägen 31 bis 32 versehen, die einen Formschluß mit
den nicht dargestellten Auflagern des Gerüstes gewährleisten. Im Ausführungsbeispiel
der Fig. 5, das im wesentlichen hinsichtlich der Anordnung der Leisten der Ausführungsform
nach Fig. 1 entspricht, handelt es sich bei dem Beschlag 31 um einen aus Blech bestehenden
Hohlkörper 32, der über das Bohlenende gestülpt wird und zur Herstellung des Formschlusses
mit dem Auflager 2 nach unten offene Hakenelemente 33, 34 aufweist. Im Falle des Ausführungsbeispieles
der Fig. 6 ist der U-förmige Beschlagkörper 35 mit Lochungen 36, 37 versehen, welche
auch den Bohlenkörper 2 durchsetzen und Dorne aufnehmen, die von den auflagern des
Gerüstes nach oben vorstehen.
[0033] Wie die Darstellung der Fig. 5 und 6 zeigt, enden die Leisten 4, 5 vor den Innenkanten
der Beschläge 32, 33 und sind dort zur Gewährleistung eines geeigneten Übergangs mit
einer Hohlkehle 38 versehen. An die Stelle der Hohlkehle 38 kann auch eine einfache
Abschrägung treten.
[0034] Die Ausführungsform nach Fig. 7 entspricht im wesentlichen der Ausführungsform nach
Fig. 2, welche zur Wiedergabe einer mit einem Hüllprofil verstärkten Bohle dient.
Hierbei ist der aus der Bohle nach unten vorstehende Querschnitt 39 der in der Symmetrieebene
liegenden Leiste 15 mit einem Hüllprofil 40 bewehrt. Dieses Hüllprofil ist ein aus
Blech abgekantetes U-Profil und weist dementsprechend einen Profilsteg 41 und zwei
parallele Profilflansche 42, 43 in Baueinheit auf. In bestimmten Abständen durchdringen
Schraubnägel 44, 45 die Profilflansche 42, 43 und stecken im Querschnitt 39.
[0035] Von dieser Ausführungsform unterscheidet sich die Ausführungsform nach Fig. 8 durch
ein ebenfalls U-förmiges Hüllprofil 46, das einen kleineren Querschnitt als das Hüllprofil
40 in der Ausführungsform nach Fig. 7 aufweist. Seine Flansche 42, 43 sind gegenüber
den Flanschen in der Ausführungsform nach Fig. 7 verlängert. Der Querschnitt 39 weist
zur Aufnahme der Flansche 42 und 43 je eine von zwei parallelen Nuten 47, 48 auf,
in die die Flansche 42 und 43 eingeführt sind, wodurch das Hüllprofil 46 unter die
Unterseite 49 der Leiste 15 versenkt ist. Im Unterschied zur Ausführungsform nach
Fig. 7 werden die Schraubnägel 50 durch den Profilflansch 41 in den Querschnitt 39
getrieben. In der Ausführungsform nach Fig. 9, die sich ebenfalls an die Ausführungsform
nach der Fig. 2 anschließt sind die Leisten 14 bis 16 durch mehrere Querriegel miteinander
verbunden, von denen einer bei 52 in Fig. 9 dargestellt ist. Diese Querriegel bestehen
aus einem Bandstahlabschnitt 53, der mit Hilfe von Schraubnägeln 54 bis 56 auf die
Unterseiten 57 bis 59 der Leisten 14 bis 16 genagelt ist. Unter normalen Umständen
schließt die Anordnung der Querriegel 52 eine Durchbiegung der Bohle in Querrichtung
aus. Die Ausführung in Bandstahl führt zu einer flachen Unterseite 60 des Querriegels
52, welcher die Stapelbarkeit der Gerüstbohlen begünstigt.
1. Gerüstbelagbohle (1) aus rechteckigem Schnittholz mit vorzugsweise beschlagenen
Enden (3), die sich auf Auflagern des Gerüstes abstützen, dadurch gekennzeichnet,
daß im wesentlichen über ihre Länge zwischen den Enden (3) und aus der Ebene ihrer
flachen Unterseite (6) wenigstens eine Leiste, bei mehreren Leisten (4, 5; 14 bis
16; 22 bis 25) die Leisten in paralleler Anordnung vorstehen und die Leiste(n) bei
Abstützung der Bohlenenden (3) im Gerüst als Bewehrung gegen Durchbiegung unter Bohlenbelastung
vorgesehen und derart angeordnet ist (sind), daß sie zur Abstützung in einem Stapel
aus mehreren senkrecht übereinander und horizontal liegenden Bohlen (1) gleicher Ausbildung
dient (dienen).
2. Gerüstbelagbohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilleisten
(4, 5; 14 bis 16; 22 bis 25; 26 bis 28) aus einem Vollprofil (12) bestehen.
3. Gerüstbelagbohle nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leisten (4, 5; 14 bis 16; 22 bis 25; 26 bis 28) aus dem Schnittholz bestehen und
mit diesem eine Baueinheit (14 bis 18) bilden.
4. Gerüstbelagbohle nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leisten (4, 5; 14 bis 16; 22 bis 25; 26 bis 28) Profilabschnitte sind, welche
an einer Mehrzahl von über ihre Länge verteilten Stellen durch Befestigungsmittel
mit dem Schnittholz (2) verbunden sind.
5. Gerüstbelagbohle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Leisten (4, 5; 14 bis 16; 22 bis 25; 26 bis 28) mit dem Schnittholz (2) verleimt
sind.
6. Gerüstbelagbohle nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Leisten
(4, 5; 14 bis 16; 22 bis 25; 26 bis 28) zentralsymmetrisch zur Bohlenmitte angeordnet
und mit einer ihrer ebenen Profilflächen (26a) nach unten orientiert sind, die miteinander
ausgefluchtet sind und als Auflagerflächen im Stapel dienen.
7. Gerüstbelagbohle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere miteinander verleimte Schnitthölzer (14 bis 18) den Bohlenkörper (2) bilden,
der auf seiner Unterseite mit den Leisten (14 bis 16) versehen ist.
8. Gerüstbelagbohle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
eine weitere Zugbewehrung vorgesehen und mit wenigstens einem flexiblen Zugmittel
(29) verwirklicht ist, welches an der Bohle (1) befestigt ist.
9. Gerüstbelagbohle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (29)
in der Bohlenmitte angebracht ist.
10. Gerüstbelagbohle nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Zugmittel (29) in einer mittleren Leiste (27) unter deren Außenseite (26a) versenkt
angebracht ist.
11. Gerüstbelagbohle nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das Zugmittel aus einem Metallband (29) besteht, das mit einer seiner Breitseiten
(30) an der Bohle befestigt ist.
12. Gerüstbelagbohle nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Profilleisten an den Längskanten (8, 9) des Bohlenkörpers (2) angebracht sind.
13. Gerüstbelagbohle nach einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch drei
über die Bohlenbreite verteilt angeordnete Leisten (14 bis 16).
14. Gerüstbelagbohle nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
vier Profilleisten (22 bis 25) über die Bohlenbreite verteilt angebracht sind.
15. Gerüstbelagbohle nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Profilleisten (4, 5) an der Innenkante der Bohlenbeschläge (31, 32) enden.
16. Gerüstbelagbohle nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der Leisten
(4, 5) an den Beschlägen (31, 32) eine Kehle (38) aufweisen.
17. Gerüstbohle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine der Leisten (15) mit einem Hüllprofil (40) verbunden ist.
18. Gerüstbohle nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Hüllprofil (50)
als U-Profil (41 - 43) ausgebildet ist.
19. Gerüstbohle nach einem der Ansprüche 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß bei
symmetrischer Anordnung der Leisten (14 - 16) die in der Symmetrieebene oder unmittelbar
neben dieser Ebene angeordnete Leiste(n) (15) mit dem Hüllprofil (40) versehen ist
(sind).
20. Gerüstbohle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß der vorstehende Querschnitt (39) der Leiste(n) (14 - 16) viereckig ist.
21. Gerüstbohle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bsi 20, dadurch gekennzeichnet,
daß das Hüllprofil (40) den Viereckquerschnitt auf drei aneinander anschließenden
Seiten überdeckt.
22. Gerüstbohle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
daß das Hüllprofil (40) einen Teilquerschnitt (39) der Leiste(n) (15) einschließt,
der in der Leistenmitte angeordnet ist.
23. Gerüstbohle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leisten (14 - 16) durch einen oder mehrere im Abstand voneinander angebrachte
Querriegel (53) miteinander verbunden sind.