[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren zum Minimieren der Bildung thermischer
Stickoxide bei einer Verbrennung gemäß den Oberbegriffen der nebengeordneten Patentansprüche.
[0002] Solche Verfahren sind bekannt. Es besteht seit längerer Zeit aus Umweltschutzgründen
das Bedürfnis, die Bildung thermischer Stickoxide zu minimieren. Hierbei ist es bekanntgeworden,
daß es generell zu günstigen Ergebnissen führt, wenn man die spezifische Belastung
der Brennoberfläche klein hält. Dies beruht auf der Tatsache, daß eine kleiner werdende
spezifische Belastung der Brennoberfläche zu einer niedrigeren Flammentemperatur führt.
Parallel hierzu ist auch bekannt, den Anteil der Verbrennungsluft an der Verbrennung
zu erhöhen, weil auch auf diese Weise eine Verminderung der Stickoxidbildung erfolgt.
Die Erhöhung der an der Verbrennung teilnehmenden Luftmenge führt erstens zu einer
Absenkung der Flammentemperatur, zweitens aber auch zu einer Erhöhung des Sauerstoffgehaltes
im Verbrennungsbereich, wobei diese beiden Einflüsse sich gegenläufig auswirken. Je
mehr Sauerstoff in der Verbrennungszone vorhanden ist, um so größer ist die Möglichkeit
der Bildung thermischer Stickoxide, nur wirkt sich die Absenkung der Flammentemperatur
erheblich größer aus als die Steigerung des Sauerstoffgehaltes in der Verbrennungszone.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, basierend auf den eben geschilderten Erkenntnissen,
die Bildung thermischen Stickoxides weiter verfahrensmäßig zu minimieren.
[0004] Hierbei geht die Erfindung zunächst von der Erkenntnis aus, daß dies bei der Verbrennung
beliebiger Brennstoff-Luft-Gemische geschehen kann, wobei unter Brennstoff zunächst
alle Gase, wie reines Methan, Erdgas und Flüssiggas verstanden wird wie auch vergaster
flüssiger Brennstoff. Weiterhin sind die speziellen Brennerformen für die Anwendung
der Erfindung zunächst gleichgültig, obwohl man zwischen einer Strahlungsverbrennung,
wie beispielsweise durch eine Keramikplatte oder ein Drahtgewebe, und einer Lochplattenverbrennung,
wie beispielsweise durch eine mit Löchern versehene Brennerplatte oder einem Stabbrenner,
unterscheiden kann. Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Verbrennungsformen
liegt darin, daß bei der Verbrennung durch eine Keramikplatte oder ein Gewebe praktisch
die gesamte Oberfläche der Platte oder des Gewebes an dem Verbrennungswärmeübergang
durch Strahlung des Brennermaterials teilnimmt, während bei Stabbrennern oder Flächenbrennern
mit großer Austrittsgeschwindigkeit eigentlich nur die Brenngemisch-Austrittsöffnungen
wesentlich für den Durchtrittsquerschnitt des Gemisches und damit für die spezifische
Brennerbelastung sind.
[0005] Die Lösung der oben genannten Aufgabe besteht bei dem Verfahren der eingangs näher
bezeichneten Art erfindungsgemäß in den Kennzeichen der unabhängigen Patentansprüche.
[0006] Weitere Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der Verfahren finden sich
in den abhängigen Patentansprüchen.
[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Figuren der Zeichnungen im folgenden
näher beschrieben, wobei
Figur 1 einen Strahlungsbrenner zeigt, der mit einer Keramikplatte ausgestattet ist,
Figur 2 einen Gebläsebrenner mit einer gewölbt gestalteten, Brenngemisch-Austrittsöffnungen
aufweisenden Blechplatte,
Figur 3 einen atmosphärischen Gasbrenner, dessen Brennoberfläche aus der
Figur 4 hervorgeht,
Figur 5 ein erstes Schaubild und
Figur 6 ein zweites Schaubild.
[0008] In allen Figuren bedeuten gleiche Bezugszeichen jeweils die gleichen Einzelheiten.
[0009] Eine Verbrennung eines Gases benötigt zunächst einmal einen Brennstoff, der entweder
gleich als Gas vorliegt, wie zum Beispiel in Form von Wasserstoff, Methan, Butan und
dergleichen, oder in Form von Gasgemischen, wie Erdgas oder Flüssiggas. Der Brennstoff
kann auch in Gestalt einer Flüssigkeit vorliegen, beispielsweise als Benzin oder Heizöl.
Da Flüssigkeiten nicht selbst brennen können, müssen sie zunächst zu ihrer Verbrennung
vergast werden.
[0010] Der zur Verbrennung notwendige Sauerstoff kann zwar als reiner Sauerstoff, wie zum
Beispiel beim Schweißbrenner zugeführt werden, liegt aber in der Regel in Form von
Luft vor, die sowohl Sauerstoff wie, hier insbesondere interessierend, Stickstoff
enthält.
[0011] Als Verbrennungsmethode sei zunächst die atmosphärische Verbrennung (siehe Figuren
3 und 4) genannt, bei der ein aus einer Düse austretender gasförmiger Brennstoff über
einen Ringspalt um die Düse sogenannte Primärluft in ein Mischrohr ansaugt, wo die
Mischung der beiden Komponenten stattfindet, und bei der das vorgemischte Gemisch
an der Brennoberfläche des Brenners verbrennt, wobei hier Sekundärluft zusätzlich
Zutritt hat. Die Schwierigkeit bei dieser Verbrennung liegt darin, daß die gesamte
zur Gemischbildung notwendige Energie aus dem Ausströmimpuls der Gasdüse stammen muß.
Falls diese Energie aus irgendwelchen Gründen nicht ausreicht, ist es bei einer Sonderform
dieser Verbrennung möglich, im Zuluft- oder Abgasweg des Heizgerätes ein Gebläse vorzusehen.
Man spricht dann von einer gebläseunterstützten atmosphärischen Verbrennung.
[0012] Im Unterschied dazu existiert der Gebläsebrenner beziehungsweise die mit Hilfsenergie
arbeitende Verbrennung, bei der die Verbrennungsluft bei einer meist geschlossenen
Brennkammer durch ein im Zuluftweg des Brenners angeordnetes Gebläse in den Verbrennungsraum
gefördert wird. Der gasförmige oder vorher vergaste Brennstoff wird in der Regel stromauf
des Gebläses in den Luftweg eingebracht, so daß das Gebläse mit zur Gemischbildung
herangezogen werden kann. Es ist auch üblich, den Brennstoff direkt in das Gebläse
einzugeben oder in ein Mischrohr stromab des Gebläses. Der wesentliche Unterschied
zur atmosphärischen Verbrennung liegt darin, daß der Brennraum beziehungsweise der
Brenner gegenüber der Atmosphäre unter Überdruck steht. Völlig unabhängig hiervon
ist es, ob der Brenner nach oben brennt, was beim atmosphärischen Brenner stets der
Fall ist, oder als Sturzbrenner entgegen der Auftriebsrichtung arbeitet.
[0013] Beim Gebläsebrenner kann unterschieden werden zwischen Strahlungsbrennern und Lochplattenbrennern
(Blaubrenner), wobei bei den Strahlungsbrennern wiederum unterschieden werden kann
zwischen solchen, die mit einer keramischen Strahlungsplatte arbeiten und solchen,
die als Trennebene zwischen der Mischzone der Verbrennungskomponenten und der Brennzone
ein Drahtgewebe aufweisen. Beiden letzteren Ausführungsformen gemeinsam ist, daß praktisch
die gesamte Oberfläche der Trennoberfläche an der Verbrennung teilnimmt. In diesem
Zusammenhang soll noch erwähnt werden, daß statt der beiden eben konkret genannten
Trennoberflächen auch andere Materialien Verwendung finden können, beispielsweise
keramische Fliese, keramischer Schaum und Sintermetall. Alle diese Materialien weisen
eine mehr oder weniger große Porosität auf, wobei das Brennstoff-Luft-Gemisch durch
die Poren vom Mischraum in den Brennraum übertritt. Da diese Poren sehr dicht aneinanderliegen,
nimmt praktisch die gesamte Trennoberfläche an dem Verbrennungswärmeübergang teil.
[0014] Im Gegensatz dazu sind die mit Brenngemisch-Austrittsschlitzen oder -öffnungen versehenen
Brenner meist mit einer metallischen Brennoberfläche unterschiedlichster Konfiguration
versehen, wobei das Brenngemisch nur durch diese Austrittsöffnungen aus der Mischzone
in die Verbrennungszone hinaustritt. Hierbei ist es wesentlich, daß nicht die gesamte
Oberfläche der Trennoberfläche an dem Verbrennungswärmeübergang teilnimmt, sondern
eben nur die Summe der Öffnungsquerschnitte aller Brenngemisch-Austrittsöffnungen.
Auch diese Brenner arbeiten sekundärluftfrei.
[0015] Theoretisch wäre es auch bei atmosphärischen Gasbrennern möglich, die gesamte zur
Verbrennung des Brennstoffs notwendige Luft durch das Mischrohr allein aus der Energie
des Gasstrahls anzusaugen. Dies bedingt allerdings eine optimale Ausgestaltung der
Strömungsverhältnisse im Mischrohr und relativ große Brenngemisch-Austrittsöffnungen,
um den Strömungswiderstand im Bereich des Inneren des Brenners klein zu halten. Wenn
dies auf Schwierigkeiten stößt, versucht man trotzdem, das Mischungsverhältnis zwischen
Gas- und Primärluft überstöchiometrisch zu halten und teilweise zusätzlich aus Sicherheitsgründen
Sekundärluft zutreten zu lassen.
[0016] Als erstes Ausführungsbeispiel wird der Strahlungsbrenner nach Figur 1 in Verbindung
mit dem Schaubild nach Figur 5 betrachtet.
[0017] Ein Gebläsebrenner 1 gemäß Figur besteht aus einem Gehäuse 2, das in seinem Innenraum
3 eine Mischzone 4 bildet. Der Gebläsebrenner 1 ist an der Unterseite 5 einer Brennkammer
6 angeordnet, in deren Inneren 7 eine Verbrennungszone 8 in der Nähe des Brenners
1 gebildet wird. Dem Gebläsebrenner 1 zugeordnet ist ein beliebiger Wärmetauscher
9, beispielsweise ein Lamellenrohr-Wärmetauscher, durch dessen Rohr oder Rohre 10
aufzuheizendes Wasser geleitet wird. Oberhalb des Lamellenwärmetauschers 9 befindet
sich ein Abgassammelraum 11, der über einen Abgasanschluß 12 mit einem Kamin in Verbindung
steht. Der Gemischzone 4 wird ein Brennstoff-Luft-Gemisch über eine Zufuhrleitung
13 zugeführt, wobei dem eigentlichen Einlaß 14 der Zufuhrleitung 13 die Verbrennungsluft
aus der Atmosphäre zugeführt wird, während der Brennstoff über eine Brennstoffleitung
15, in der ein Magnetventil 16 angeordnet ist, zugeführt wird, wobei ein Ende 17 der
Brennstoffleitung 15 unmittelbar stromauf eines Gebläses 18 im Innenraum der Zufuhrleitung
13 endet. Das Gebläse 18 bildet den Übergang von der Zufuhrleitung 13 in den Innenraum
3 des Gebläsebrenners 1. Das Gebläse 18 weist ein Flügelrad 19 auf, das von einem
Elektromotor 20 angetrieben ist, der seine Energie über eine Netzzuleitung 21 aus
einem speisenden Netz erhält. Das Magnetventil 16 ist über eine Steuerleitung 22 mit
einer Steuerung 23 verbunden, die gleichfalls über eine Leitung 24 aus dem Netz gespeist
ist. Die Steuerung 23 beaufschlagt über eine Leitung 25 den Elektromotor 20.
[0018] Die Verbrennungszone 8 und die Mischzone 4 sind durch eine Trennfläche 26 getrennt,
die aus einer porösen Keramikplatte, einem porösen keramischen Vlies, einem Metalldrahtgewebe,
einem keramischen Schaum oder einem Sintermetall gebildet werden kann. Allen diesen
Stoffen und einer Mehrzahl ähnlich wirkender Stoffe ist gemeinsam, daß die gesamte
Oberfläche der Trennfläche 26 am Durchtritt des Brennstoff-Luft-Gemisches teilnimmt.
[0019] In der Verbrennungszone 8 entsteht das sogenannte thermisch gebildete Stickoxid.
Genau genommen handelt es sich hier um eine Vielzahl einzelner Oxide, wie N₂O, NO,
N₂O₃ und NO₂ und N₂O₅, die in einem unterschiedlichen Verhältnis zueinander stehen.
Der Vereinfachung halber wird im folgenden von Stickoxid gesprochen, welches thermisch
gebildet ist, das heißt, nur durch die Wärme der Verbrennung. Geschieht die Verbrennung
ganz oder teilweise unter Sauerstoffmangel, so wird promptes Stickoxid gebildet, und
zwar durch Umwandlung von Kohlenwasserstoff über Blausäure in Stickoxid. Diese Stickoxidbildung
kann im folgenden als nicht relevant außer acht gelassen werden, da sie hauptsächlich
bei teilvormischenden Brennern und in deren Anfangsbrennphase auftritt.
[0020] Im Schaubild gemäß Figur 5 ist in der Mitte ein erster Kreis dargestellt, der als
Ergebnis die Stickoxidbildung zum Inhalt hat. Man erkennt durch die Pfeile 31, 32
und 33, daß drei Größen, nämlich der Sauerstoffgehalt 34, die Flammentemperatur 35
und die Verweilzeit 36 der Komponenten in der Verbrennungszone auf die Stickoxidbildung
Einfluß haben. Man erkennt aber auch durch die weiteren Pfeile 37, 38 und 39, daß
sich Sauerstoffgehalt 34, Flammentemperatur 35 und Verweilzeit 36 auch noch gegenseitig
beeinflussen. Zunächst einmal führt ein höherer Sauerstoffgehalt 34 in der Verbrennungszone
8 generell zu einer verstärkten Stickoxidbildung, ganz einfach, weil dann mehr Sauerstoff
zur Reaktion vorhanden ist. Gleichermaßen führt eine Erhöhung der Flammentemperatur
35 zu einer verstärkten Stickoxidbildung, weil mehr thermische Reaktionsenergie zur
Oxidation des Stickstoffs vorhanden ist. Eine größere Verweilzeit 36 führt zum dritten
gleichermaßen zur Erhöhung der Stickoxidbildung, weil die Komponenten mehr Zeit haben,
miteinander reagieren zu können.
[0021] Andererseits führt aber auch eine Erhöhung des Sauerstoffgehaltes 34 zu einer Erniedrigung
der Flammentemperatur 35, weil für die Verbrennung nicht notwendiger Sauerstoff durch
die Verbrennungszone 8 transportiert wird und erhitzt wird, ohne daß er sich positiv
auf die Verbrennung auswirkt. Weiterhin bewirkt die Erhöhung des Sauerstoffgehaltes
34 auch eine Erhöhung des Einflußbereichs der Verweilzeit 36 zur maximalen NO-Bildung.
Bei erhöhter Flammentemperatur 35 ist der Einfluß der Verweilzeit 36 auf die NO-Bildung
größer. Dadurch sind die 3 Grundparameter 34, 35 und 36 voneinander abhängig.
[0022] Man erkennt aus dem Diagramm nach Figur 5 weiterhin, daß sowohl die Luftzahl 40 wie
auch die spezifische Belastung 41 und die Ausströmgeschwindigkeit 42 auf die Entstehung
des Stickoxides Einfluß nehmen. Die Luftzahl 40 ist definiert als das Verhältnis des
Gesamtluftdurchsatzes zu dem Luftdurchsatz, der für die vollständige (stöchiometrische)
Verbrennung notwendig wäre. Die spezifische Belastung 41 ist definiert als die Leistung
des Brenners in Watt, bezogen auf (bei einem Brenner der eben betrachteten Art) die
Brennoberfläche der Trennfläche 26. Die Ausströmgeschwindigkeit 42 ist definiert als
die Geschwindigkeit, mit der die Brenngemischkomponenten durch die Trennfläche 26
hindurchtreten.
[0023] Luftzahl 40, spezifische Belastung 41 und Ausströmgeschwindigkeit 42 wirken nunmehr
auf den Sauerstoffgehalt 34, die Flammentemperatur 35 und die Verweilzeit 36 mehr
oder weniger gegenläufig ein. Die Luftzahl 40 wirkt über den Pfeil 43 sowohl auf den
Sauerstoffgehalt 34 wie auch auf die Flammentemperatur 35 ein. Bei Erhöhung der Luftzahl
steigt einerseits der Sauerstoffgehalt 34, andererseits fällt aber die Flammentemperatur
35. Die Flammentemperaturänderung ist stärker in ihrer Auswirkung als die Änderung
des Sauerstoffgehaltes. Andererseits wirkt die Luftzahl über den Pfeil 44 auch auf
die Ausströmgeschwindigkeit 42 ein, da die Ausströmgeschwindigkeit 42 steigen muß,
je mehr Luft durch die Trennfläche 26 hindurchgeschickt wird. Eine Änderung der spezifischen
Belastung 41 geht über den Pfeil 45 nicht nur in die Größe der Ausströmgeschwindigkeit
42, sondern auch über den Pfeil 46 in die Höhe der Flammentemperatur 35 ein. Eine
Rücknahme der spezifischen Belastung 41 ist nur zu erreichen über eine Verringerung
des Brennstoffdurchsatzes, und dieses führt zu einer geringeren Ausströmgeschwindigkeit
42 durch die Trennfläche 26. Eine Verringerung der spezifischen Belastung 41 bewirkt
aber auch eine Verkleinerung der Flammentemperatur 35, da weniger Brennstoff umgesetzt
wird. Eine Vergrößerung der Ausströmgeschwindigkeit 42 im bestimmten Bereich bewirkt
eine Verkleinerung der Flammentemperatur 35, weil ab einer bestimmten Grenze die Flammenbildung
nicht mehr im Bereich der Trennoberfläche 26, sondern im Abstand davon stattfindet,
und dadurch kann die Brennerplatte die Verbrennungswärme nicht abnehmen. Gleichzeitig
wird mit einer Erhöhung der Ausströmgeschwindigkeit 42 die Verweilzeit 36 gemäß dem
Pfeil 47 verringert. Dies bedeutet, daß sich durch eine Erhöhung der Ausströmgeschwindigkeit
42 die Bildung thermischen Stickoxides verringern, aber auch erhöhen kann. Das hängt
von dem gegenseitigen Einfluß beider Parameter ab.
[0024] Als erfindungswesentlich wurde nunmehr gefunden, daß man die Bildung thermischen
Stickoxides optimieren, das heißt minimieren kann, wenn man das Verbrennungsverfahren
bei einem Oberflächenbrenner, also einem Strahlungsbrenner, so verlaufen läßt, daß
ein Kennwert gemäß Gleichung 1 erhalten wird:

wobei KW₁ den Kennwert in Watt pro cm², q die spezifische Brennerbelastung, λ die
Luftzahl und b einen Exponenten bedeutet, der bei Metallfaserbrennern bei sechs, bei
Keramikplattenbrennern bei fünf liegt. Eine Einschränkung erfährt diese Erkenntnis
dadurch, daß der Bereich von λ gleich oder größer 1,1 und der Bereich von q gleich
oder kleiner 120 W/cm² liegt.
[0025] Die spezifische Brennerbelastung bei einem Brenner gemäß Figur 1 kann durch Variation
des Durchlaßquerschnitts des Magnetventils 16 erzielt werden. Es ist dann nämlich
möglich, bei konstanter Oberfläche der Trennfläche 26 mehr oder weniger Brennstoff
in die Misch- und Verbrennungszone 4 und 8 zu geben. Die Luftzahl kann durch Variation
der Drehzahl des Gebläses 18/19 variiert werden. Die Anweisung gemäß dem Kennwert
bedeutet, daß man bestrebt ist, die Brennoberfläche der Trennfläche 26 so groß wie
möglich zu machen. Die größtmögliche Oberfläche in bezug auf das Volumen hat die Kugel,
so daß eine kuglige Ausbildung dieser Trennoberfläche das Optimum gemäß der Bedingung
darstellt. Weiterhin ist zu ersehen, daß die Betriebsergebnisse bezüglich des Stickoxids
um so günstiger werden, je weniger Brennstoff pro Flächeneinheit durch die Trennfläche
26 gegeben wird. Weiterhin ist ersichtlich, daß eine Erhöhung der Luftzahl zu besonders
guten Ergebnissen führt, zumal sie mit einem Exponenten eingehen. Zu beachten ist
aber, daß eine beliebige Erhöhung der Luftzahl nicht sinnvoll ist, weil dann der Wirkungsgrad
des Heizgerätes stark abfällt. Der Kennwert liefert ein Optimum aus den sich zum Teil
widerstrebenden Bedingungen.
[0026] Das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 zeigt einen Gebläsebrenner, bei dem die Trennfläche
26 durch eine kuglig gestaltete Brennerhaube 48 gebildet ist, die eine Vielzahl von
Brenngemisch-Austrittsschlitzen 49 aufweist. Auch dieser Brenner arbeitet in einer
bis auf die Luft- und Gaseintrittsöffnung und die Abgasauslaßöffnung geschlossenen
Brennkammer.
[0027] Es wäre bei einem Brenner gemäß Figur 2 zu überlegen, ob man den Wärmetauscher 9
auf der dem Brenner zugewandten Seite konkav ausbildet oder ob man die seitliche Wand
der Brennkammer 6 wassergefüllt ausbildet und mit dem Rohr 10 des Wärmetauschers 9
verbindet, um allseitig die vom Brenner abgestrahlte Wärme nutzbringend zu verwerten.
[0028] Der Brenner gemäß Figur 2 gehört zu den Strahlungsbrennern und weist zwischen den
einzelnen Brenngemisch-Austrittsöffnungen 49 oder besser Porenbereiche 50 auf, die
nicht am Brennstoff-Luft-Gemisch-Durchtritt teilnehmen.
[0029] Ist der Brenner im Prinzip ausgebildet als Brenner gemäß Figuren 3 und 4, gilt ein
anderer Kennwert:
[0030] Der Brenner gemäß Figuren 3 und 4 ist als atmosphärischer Vormischgasbrenner 51 ausgestaltet.
Eine oder mehrere Gasdüsen 52 sind an die Gasleitung 15 angeschlossen und blasen Gas
in Form eines Gasstrahls in den Einlaß 53 eines Mischrohres 54 ein. Aus dem Ringspalt
55 zwischen Gasdüse 52 und Einlaß 53 wird Primärluft mitgerissen. Gas und Primärluft
mischen sich im Innenraum 56 des Mischrohres 54 und treten von unten her an eine Brennerplatte
57 heran, die in Figur 4 in Ansicht dargestellt ist und die relativ große Brenngemisch-Austrittsschlitze
49 aufweist. Die Brennerplatte 57, die nicht unbedingt eben, sondern auch gekrümmt
ausgebildet sein kann, bildet die Trennfläche 26, oberhalb der sich die Verbrennungszone
8 bildet und unterhalb der die Mischzone 4 vorgesehen ist. Zwischen den einzelnen
in der Figur 4 dargestellten Brennern 51 kann Sekundärluft durch den Zwischenraum
58 aufsteigen und an die Flammenwurzeln der an der Oberseite der Brenngemisch-Austrittsschlitze
49 entstehenden Flammen gelangen.
[0031] Es wird angestrebt, den atmosphärischen Vormischgasbrenner 51 überstöchiometrisch
zu betreiben, das heißt, über den für die vollständige (stöchiometrische) Verbrennung
notwendigen Luftdurchsatz von 1,2 zu betreiben. Zwar würde dieser Luftanteil zur vollständigen
Verbrennung des Gases ausreichen, aber aus später noch geschilderten Überlegungen
wird dennoch Sekundärluft hinzugefügt.
[0032] Für die Brenner 51 gemäß Figuren 3 und 4 gilt das Schaubild gemäß Figur 6, das sich
gegenüber dem Schaubild von der Figur 5 dadurch im wesentlichen unterscheidet, daß
die Luftzahl 40 in eine Primärluftzahl 59 und eine Sekundärluftzahl 60 unterteilt
ist. Beide Luftzahlen 59 und 60 wirken gemäß der Pfeile 61, 62 gegenläufig aufeinander
ein, und zwar aufgrund der Variation des thermischen Auftriebs im Brennraum. Beide
zusammen wirken aber gemäß dem Pfeil 43 in der beschriebenen Art und Weise auf die
Bildung des Stickoxids ein.
[0033] Bei solchen atmosphärischen Vormischgasbrennern 51 wird auch die Minimierung eines
Kennwertes angestrebt, und dieser Kennwert lautet gemäß Gleichung 2:

[0034] Hierin bedeuten KW₂ der Kennwert, q die spezifische Brennerbelastung, bezogen auf
die Summe aller Brenngemisch-Austrittsöffnungen 49 in W/cm², V die Austrittsgeschwindigkeit
der Gemischkomponenten in m/s, λ
p der Primärluftanteil und λ der Luftanteil, der zur vollständigen Verbrennung notwendig
ist, sowie 0,2 einen Exponenten.
[0035] Es ist nun möglich, die Ausströmgeschwindigkeit V durch Gleichung

zu ersetzen, wobei 10 und 1 und 3600 dimensionslose Zahlen, L
min das zur vollständigen Verbrennung einer Volumeneinheit des Brennstoffs notwendige
Luftvolumen bedeuten sowie Hu den Heizwert des Brenngases in kWh/m³.
[0036] Wird Gleichung 3 in Gleichung 2 eingesetzt, so ergibt sich für den Kennwert Gleichung
4:

[0037] Gleichung 4 kann umgeschrieben werden zu

[0038] Hieraus ist ersichtlich, daß der Kennwert minimiert werden kann, wenn der Heizwert
des Gases klein gehalten wird und wenn der Primärluftanteil erhöht wird.
[0039] Der Heizwert Hu bezieht sich auf den jeweils unteren Heizwert, der möglicherweise
zur Anwendung kommenden Gase, wie Wasserstoff, Methan, Butan oder Gasgemische hieraus.